Berliner goewiss. (A) 167 S. 131-139 4 Abb. Berlin1994 Aktive und fossile Geothermalsysteme in den kontinentalen Riftzonen des Menderes Massives, W-Anatolien/Türkei Nevzat Özgür & Asaf Pekdeger Freie Universität Berlin, FR Rohstoff- und Umweltgeologie, Malteserstr. 74-100, D-12249 Berlin Zusammenfassung In den Riftzonen des Menderes-Massives wurden aktive Geothermalsysteme in den Thermalfeldern Salihli (Gediz), Bayindir (Kücük Menderes) und Kizildere (Büyük Menderes untersucht. Um diese aktiven Systeme mit den fossilen epithermalen Lagerstätten vergleichen zu können, wurden die Hg-, Sb- und Au-Lagerstätten studiert. Sowohl die aktiven als auch die fossilen Systeme sind an die jüngeren und durch die Kompression entstandenen NE-SW- bzw. NW-SE-verlaufenden Störungen gebunden. Die Thermalwässer sind als Na-S04-Wässer zu betrachten und deren 18O- und 2H-Analysen weisen auf einen meteorischen Ursprung hin. Die fossilen Felder weisen in den oberflächennahen Bereichen Anreicherung von Hg, Sb, As, T, Au und Ag auf, während in den tieferen Bereichen eine Anreicherung von Cu, Pb und Zn zu beobachten ist. Wir sind der Ansicht, daß die untersuchten epithermalen Lagerstätten die fossilen Bildungen der ehemaligen Geothermalsysteme darstellen. Einführung Die Geothermalsysteme treten plattentektonisch in den Bereichen der ozeanischen Rücken und der vulkanisch überprägten Zonen der Kontinentalränder sowie der intrakontinentalen Riftzonen auf. Die Alteration der Wirtsgesteine mit den zirkulierenden Wässern, die Herauslösung mineralischer Komponenten aus dem Festgestein, der Transport sowie die Ausfällung und die Präzipitate der Lösungsstoffe wurden zu einem zentralen Aspekt wissenschaftlicher Fragestellung hinsichtlich der Bildung von Bunt- und Edelmetallvorkommen in Verbindung mit Geothermalsystemen. Die mineralpräzipitate in den aktiven Systemen werden als Analoga fosiller epithermaler Geothermalsysteme angesehen. Insbesondere die Bildung von Bunt- und Edelmetallagerstätten in aktiven und fossilen Systemen der intrakontinentalen Riftzonen erhält unter dem Aspekt der Rohstoffgewinnung und Lagerstättenforschung eine erhöhte Beachtung. Dies ist der Fall im vulkano-tektonisch vorgezeichneten E-W-Streifen des Menderes-Massives in W-Anatolien, Türkei (Abb. 1). Regionalgeologischer Überblick Zwischen der eurasischen und afrikanischen Platten wird die tektonische Position des östlichen Mittelmeerraumes weitgehend durch die Lage der anatolischen und ägäischen Mikroplatten bestimmt. Diese plattentektonische Entwicklung bewirkte durch Kompression die Heraushebung des Menderes-Massives. 1m Tortonim, späten Miozän, bildeten sich dort durch Extension die kontinentalen Riftzonen "Büyük Menderes" und "Gediz" sowie im Pliozän-Pleistozän die jüngeren Riftzonen "Küçük Menderes" und "Simav" (Abb. 2; Sengör et al., 1984). Die kontinentalen Riftzonen weisen generell ein E-W-Streichen auf, wogegen die durch Kompression entstandenen jüngeren Störungen N-S-, NE-SW- und NW-SE-Streichen zeigen. Die letzteren sind häufig gekennzeichnet durch aktive und fossile Geothermalsysteme im Zusammenhang mit einem meist bimodalen Vulkanismus, basische bis saure Gesteine, sowie durch Erdbeben-Epizentren. Abb. 1: Aktive () und fossile (1: Hg-Lagerstätte; 2: Sb-Lagerstätte; 3: Au-Lagerstätte) Geothermalsysteme des Menderes-Massives in W-Anatolien/Türkei (umgezeichnet aus Dora et al., 1988). Das Menderes- Massiv bildet eine domförmige Aufwölbung. Es wird im N und NW von der Ophiolith-Zone Izmir-Ankara und im S von der Lykischen Decke bei Denizli begrenzt(Abb.1). Seine westliche Erstreckung ist über die Inseln Kykladen im Ägäischen Meer bis in die Pelagische Zone der Helleniden zu beobachten, während die Ausdehnung im E noch nicht eindeutig bestimmt ist. In einer vereinfachten stratigraphischen Abfolge des Massives dominieren die Gneise neben Metavulkaniten sowie diversen Schiefern mit Metaquarziten und Phylliten. Örtlich vorherrschend sind Marmore, Kalke und junge Sedimente. Postmetamorphe Intrusionen treten im Massiv als Granite, Granodiorite und Tonalite auf. Ihre geochemische und mineralogische Zusammensetzung weist auf einen STyp-Granit, d.h. sedimentäres Ausgangsmaterial, hin (Dora et al., 1988, 1990). Darüber hinaus werden Gneise, Metavulkanite und postmetamorphe Intrusiva von noritischen Gabbros durchschlagen, allerdings ausschließlich in vertikalen Störungen. Aufgrund der geochronologischen Daten können im Menderes-Massiv Gneise (Sedimentation zw. 650 u. 700 Ma), Migmatite (Metamorphose 500 Ma) und Magmatite (470 Ma) in ihrer zeitlichen Abfolge unterschieden werden (Satir und Friedrichsen, 1986; Sengör et al., 1984). Durch die Fossilfunde von Hippurites und Vaccinites konnte Dürr (1975) das Alter der Marmore als zur Oberkreide gehörend belegen. Die Gesteine erfuhren nach Satir und Friedrichsen (1986) eine alpidische Metamorphose (zw. 60 u. 35 Ma) bei Temperaturen von 480 bis 600 °C. Die durch die Bruchtektonik verursachte Riftbildung wurde von den gleichen Bearbeitern mit einem Maximal-Alter von 10 Ma datiert. Datiert wurden auch die Vulkanite mit einem K-Ar-Alter von 30-12 Ma für die kalkalkaline Gruppe, während die alkalischen Gesteine ein Alter von 15 Ma bis 18.000 Jahren aufweisen. Abb. 2: Geotektonische Entwicklung des Menderes-Massives und seiner Riftzonen (umgezeichnet aus sengör et al., 1982). Aktive Geothermalsysteme im Menderes-Massiv Exemplarisch untersucht wurden wegen ihrer günstigen Aufschlußverhältnisse die aktiven Geothermalsysteme in verschiedenen Riftzonen, nämlich in den Thermalfeldern Salihli (Gediz), Bayindir (Kücük Menderes) und Kizildere (Büyük Menderes) (Abb. 1). Die Thermalwässer in diesen drei Riftzonen sind tektonisch an die NE-SW- bzw. NW-SE- gerichteten und zu den Riftzonen senkrecht- bzw. schrägverlaufenden Störungen gebunden. Sie treten in Salihli und Bayindir in Sedimenten des Miozän-Pliozän aus, dagegen in Kizildere in jungen Kalken des Miozän-Pliozän. In diesen drei Thermalfeldern bilden Quarzschiefer, Quarzite und Marmore das Reservoir (Yilmazer 1988). An der Oberfläche dieser Thermalfelder herrschen Temperaturen von 92 °C (Salihli), 42 °C (Bayindir) und 95 °C (Kizildere). Geochemische Thermometer weisen auf eine Reservoirtemperatur von 220-230 °C (Na-K), 230-260 °C (Na-K-Ca) und 260 °C (SiO2) in Salihli und Kizildere hin (Yilmazer, 1988; Karamanderesi und Özgüler, 1988; Simsek, 1985). In den aktiven Geothermalsystemen sind die Festgesteine durch die Interaktion mit den zirkulierenden Thermalwässern, insbesondere in ausgewählten Feldern, intensiv alteriert. Dies läßt sich schon im Gelände durch eine deutliche Farbänderung der Wirtsgesteine erkennen. An den oberflächennahen Bereichen der Thermalfelder ist die Alteration besonders durch phyllitische Chloritisierung, argillitische Tonmineralbildung und Silifizierung sichtbar. Das exemplarische Beispiel dafür ist eine domförmige silifizierte Ausbildung "silica cap" bei Salihli, welche möglicherweise für die Prospektion der Geothermalsysteme als Pfadfindersignal eingesetzt werden könnte (Özgür, 1993). In der Nähe dieses Domes führte eine Geländebegehung zu der Entdeckung eines Antimonitvorkommens. Abb. 3: Geothermale Wassertypen der Thermalfelder Salihli, Bayindir und Kizildere in PIPER-Diagramm. Die Thermalwässer in den ausgewählten Feldern sind als Na-(SO4)-HCO3-Wässer zu betrachten (Abb. 3) und weisen hohe Gehalte von B3+ (45 mg/1), F- (23,7 mg/1), As (5 mg/1), Sb (3 mg/1), Hg (3 mg/1) und SO4 (bis 600 mg/1) auf, wobei die Gehalte von Au und Ag in diesen Wässern im Rahmen eines von uns durchzuführenden Forschungsvorhabens hydrogeochemisch bestimmt werden (Özgür, 1993). Es läßt sich grundsätzlich sagen, daß die Elemente As, Sb, Hg und Au in den Thermalfeldern im Zusammenhang mit der hydrothermalen Alteration eine deutliche Anreicherung gegenüber geochemischen Durchschnittswerten aufweisen. Die hohen B-Gehalte, welche auch aus den Festgesteinen herausgelöst werden können, stellen in der Region der Riftzone Büyük Menderes ein besonderes Problem dar. Dadurch wird die wirtschaftliche Nutzung der Thermalwässer sehr erschwert bzw. unmöglich gemacht, da für Fauna und Flora in der Grabenzone Büyük Menderes Vergiftungsgefahr besteht. Simsek (1985) führt die erhöhten F-Gehalte auf eine Wärmequelle magmatischer Natur zurück, was durch entsprechende Analysen und Vergleiche mit anderen Gebieten, wie z.B. Isparta (Pekdeger et al., 1992a, 1992b), bestätigt werden kann. In den tektonischen Bruchzonen und Störungen sowie in den Produktionsbohrungen der Thermalwässer entstehen die Sinterbildungen durch Druckentlastung und Temperaturabnahme. Diese mineralischen Präzipitate sind Silikate, Karbonate, Sulfate und Sulfide. Was die Herkunft und Genese der aktiven Geothermalsysteme angeht, so können sie nach dem derzeitigem Kenntnisstand anhand von 18O- und 2H-Analysen einem meteorischen Ursprung zugeordnet werden (Abb. 4; Filiz, 1983), obwohl einige Thermalwässer im weiteren Westen des Menderes- Massives (Thermalfelder Seferihisar und Cesme) auch im Zusammenhang mit der Meerwasserzirkulation in Verbindung gebracht werden können. Fossile Geothermalsysteme im Menderes-Massiv Als mögliche Äquivalente aktiver Systeme kommen die fossilen Geothermalsysteme nahezu in allen Riftzonen des Menderes-Massives vor. Von größerem wissenschaftlichen Interesse sind dort die epithermalen Quecksilber-, Antimon- und Arsenkies-Gold-Lagerstätten von Haliköy, Emirli und Küre, gelegen in der Riftzone des Kücük Menderes (Abb. 1). Bei diesen fossilen Systemen bilden Glimmerschiefer der Nebengesteine der Hg-Lagerstätte von Haliköy, Quarz-Serizitschiefer und Metaquarzit die der Sb-Lagerstätte von Emirli und QuarzSerizitschiefer die der Arsenkies-Gold- Lagerstätte von Küre. Die Hg- Vererzung von Haliköy ist an eine etwa 10 km lange und nahezu NS-SE-verlaufende Überschiebungszone gebunden, welche möglicherweise einer Kompression nach Bildung der Riftzone des Kücük Menderes durch die Dehnungstektonik zuzuschreiben ist. Gebunden sind auch die SbVererzung von Emirli und Arsenkies-Gold-Vererzung von Küre jeweils an NW-SE- bzw. NESW-verlaufende Störungszonen, obgleich manche Störungen in allen Lagerstätten erzfrei sind. Die fossilen Thermalfelder von Haliköy, Emirli und Küre lassen sich an der Oberfläche wie die aktiven Geothermalsysteme durch eine deutliche Farbänderung der Festgesteine erkennen. Die hydrothermale Alteration zeichnet sich durch prophyllitische Chloritisierung, argillitisierte Tonmineralbildung, Serizitisierung und Silifizierung aus. Die Vererzung ist meist an die Serizitisierung und Silifizierung gebunden, obgleich die argillitisierte Tonmineralbildung sporadisch Pyritvererzungen aufweist. Die Erzmineralparagenese der fossilen Hg-Lagerstätte Haliköy besteht aus Pyrit, Zinnober, Markasit und spurenhaftem Gold. Dagegen setzt sich die Erzmineralparagenese der westlich benachbarten Lagerstätte Emirli aus Pyrit, Arsenopyrit, Antimonit, Markasit, Auripigment, Realgar, Zinnober und spurenhaftem Gold zusammen. Die Paragenese der Arsenkies-GoldLagerstätte von Küre, im W des Untersuchungsgebietes gelegen, besteht vorherrschend aus Arsenopyrit sowie untergeordnet aus Pyrit, Markasit, Fahlerz und Spuren von Gold. Die Vererzungen in alien fossilen Feldern sind an die NW-SE-, bzw. NE-SW-verlaufenden Störungen gebunden und in Form von "veins" und "disseminations" vorhanden. Aufgrund der Untersuchungen von Bohrkernen sowie von Proben innerhalb oberflächennaher Bereiche lassen sich die fossilen Thermalfelder im Zusammenhang mit den hydrothemalen Lösungen an der Oberfläche durch die Anomalien von Hg, Sb, As und Au veranschaulichen; das ist der entscheidende Grund dafür, weshalb dort jeweils eine Lagerstätte vorhanden ist. Durch die Interaktion von Fluida und Gesteinen werden offensichtlich die Edelmetalle Au und Ag sowie die sie begleitenden Elemente Sb, Hg, As, Tl, etc. in den Alterationszonen an die oberflächennahen Bereiche transportiert und dort abgelagert. Dagegen reichem sich die Buntmetalle (Cu, Pb, Zn) in den tieferen Bereichen des Systems an, wie dies auch im Untersuchungsgebiet der Fall ist. Als Ursachen dafür werden (i) die bevorzugte Mobilisierung der Edelmetalle durch die hydrothermalen Lösungen der Kontinentalkruste (Liu, 1989) sowie die niedrige Salinität der Wässer hinsichtlich des Transportes von Metallen wie Cu, Pb und Zn angesehen. Die an der Oberfläche angereicherten Spurenelemente wie Hg, Sb, As und Tl können für die Prospektion und Exploration der Edelmetalle in Geothermalsystemen als Pfadfindersignale eingesetzt werden, wie dies von Varekamp und Buseck (1983) belegt wird. Abb. 4: δ18O- und δD-Gehalte in verschiedenen Grund- und Thermalwässern des MenderesMassives und seiner Umgebung. Zum Vergleich werden Wässer aus Yellowstone, Lanzarote und Hekla dargestellt. Genetische Betrachtungen der Bunt- und Edelmetalle in beiden Systemen Die untersuchten aktiven und fossilen Geothermalsysteme sind tektonisch an die NE-SWbzw. NW-SE-verlaufenden Störungszonen gebunden, welche einer Kompression nach Bildung der Riftzonen im Menderes-Massiv durch die Dehnungstektonik zuzuschreiben sind. Darüber hinaus zeichnen sich die Felder beider Systeme durch die Alterationszonen von prophylitischer Chloritisierung, argillitischer Tonmineralbildung, Serizitisierung und Silifizierung aus. An den oberflachennahen Bereichen sind diese Alterationszonen gekennzeichnet durch die Anomalien von Hg, Sb, As,Tl, Au und Ag. Die 18O- und 2H-Analysen der Thermalwässer aus den ausgewählten Arbeitsgebieten können einem meteorischen Ursprung zugeordnet werden (Abb. 4). Diese Annahme kann somit wie folgt interpretiert werden: hydrogeo1ogisch setzt das System eine Versickerung meteorischer Wässer in die oberflächennahen Bereiche der Erdkruste über eine durchlässige Zone bis in die von den abkühlenden Vulkaniten bzw. Plutoniten beeinflußten undurclässigen Zonen voraus. Die Wässer interagieren in der Tiefe entweder mit aufgeheizten Wirtsgesteinen bzw. Wasserdämpfen oder aber mit heißen magmatischen Fluida. Thermale Konvektionszellen drücken die aufgeheizten Wässer aufgrund ihrer niedrigen Dichte an die Oberfläche. Die Konfiguration eines Geothermalsystems hängt infolgedessen von seiner geologischen Lage, der Tektonik, der Durchlässigkeit der Wirtsgesteine, der hydrogeologischen Beschaffenheit der Wässer in der Region und dem Wärmefluß ab (Bogie und Lawless 1987). Somit sind an der Oberfläche Thermalquellen, dampfende Spalten, Geysire, Schammpfützen und Fumarolen sichtbar. Was die Genese der Hg-, Sb- und Au-Lagerstätten von Haliköy, Emirli und Küre in der Riftzone des Kücük Menderes angeht, werden sie als fossile Bildungen betrachtet (Özgür, 1993). Diese Bildungen erfuhren das gleiche Geschehen eines Thermalwasserkreislaufes und hängen zweifelsohne mit einem bimodalen Vulkanismus zusammen, welcher in den Lokalitäten Yenisehir und Karaburc beobachtet und beprobt werden konnte. Was die Herkunft der dort auftretenden Metalle angeht, so können sie im Rahmen der Gesteins/Wasserwechselwirkungen während der Zirkulation der Geothermalsysteme herausgelöst werden und dann in Form der Bisulfidkomplexe in die oberflächennahen Bereiche transportiert werden (Özgür, 1993). Die Löslichkeit und der Transport von Buntund Edelmetallen erfolgen nach Krupp und Seward (1987, 1990) und Seward (1990) durchweg in Form von Cl--und HS--(H2S)-Komplexen, welche die wichtigsten Liganden zur Bildung anorganischer Metallkomplexe bilden (Barnes, 1979). Cl--Komplexe werden durch die Abnahme der Temperatur und der H+-Aktivität destabilisiert, wogegen die Stabilität von HS--Komplexen durch die Zunahme des pH-Wertes sowie durch die Abnahme des Eh-Wertes erhöht wird (Clark und Williams-Jones, 1990). Ein erheblicher Teil der Bunt- und Edelmetalle in hydrothermalen Lösungen wird in nahezu neutralen pH-Bereichen als Thiokomplex gelöst und in einem Lösungsmilieu transportiert, in welchem (HS)2--Komplexe vorherrschen (Seward 1973). Die Ausfállung dieser Metalle hängt vom T, P, pH-Wert und Redoxpotential des Systems sowie von der totalen Schwefelkonzentration ab. Deshalb finden die Erzausfállungen in fossilen Geothermalsystemen von Haliköy, Emirli und Küre in einem pH-neutralen Bereich bei Temperaturen zwischen 100 und 300 °C statt. Dieses kann durch FE- Temperaturen in Quarzen der Sb-Lagerstätte Emirli, die zwischen 105 und 290 °C liegen, bestatigt werden (Karaoglu, 1993). Schriftenverzeichnis Barnes, H. L., 1979, Solubilities of ore minerals: in: Barnes, H. L. (ed.): Geochemistry of hydrothermal ore deposits: John Wiley and Sons, S. 404-508. 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