Infobroschüre COPD (pdf

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Chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD)
Langsam fortschreitende Einengung der Luftwege
Risikofaktoren kennen – COPD frühzeitig erkennen
Testen Sie
in 10 Minuten
Ihre Lungenfunktion!
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COPD
Self Care ist eine Gesundheitskampagne des Schweizerischen Apothekerverbandes, die jedes Jahr zu einem
anderen Thema durchgeführt wird. Die Apothekerinnen und Apotheker bieten der Bevölkerung in Zusammenarbeit mit Partnern im Gesundheitswesen eine spezielle Dienstleistung und umfassende Beratung an.
LUNGEN
CHECK!
Chronisch obstruktive
Lungenkrankheit
Chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD)
Langsam fortschreitende Einengung der Luftwege
Risikofaktoren kennen – COPD frühzeitig erkennen
Was ist COPD?
Warum die Luft wegbleibt
Symptome und Folgen der COPD
Die Lungenfunktion
Rauchstopp, Training und Medikamente
Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
COPD ist eine Krankheit, welche in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Das Vorbeugen und die Früherkennung dieser Krankheit sind sehr wichtig. Aus diesem Grund haben die Apotheken mit Unterstützung der
Ärzte und der Lungenliga eine Dienstleistung für die Bevölkerung lanciert. Mit einem kurzen Fragebogen kann
das Risiko für eine COPD beurteilt werden und ein schnell durchführbarer Lungentest (Spirometrie) gibt
Auskunft über die Lungenfunktion. Es lohnt sich, bei einem Besuch in Ihrer Apotheke den Lungenfragebogen
auszufüllen und je nach Resultat einen Lungenfunktionstest zu machen.
Bedeutung der Auswertung des Fragebogens
Wenn Sie eine oder mehrere der Fragen 1–6 mit Ja beantwortet haben, empfehlen wir Ihnen, einen Lungenfunktionstest durchzuführen. Am besten gleich jetzt in Ihrer Self Care-Apotheke. Je höher der Anteil der mit
Ja beantworteten Fragen, desto grösser ist das Risiko, dass Sie eine COPD entwickeln, respektive bereits eine
COPD haben.
Bedeutung des Lungenfunktionstests in der Apotheke
Der Lungenfunktionstest zeigt auf, ob Ihre Lungenfunktion normal ist oder Ihre Atemwege verengt sind
(abnorme Lungenfunktion). Der Apotheker/die Apothekerin entscheidet mit Ihnen, ob eine ärztliche Abklärung angezeigt ist.
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COPD
Was ist COPD?
Warum die Luft wegbleibt
Symptome und Folgen der COPD
Die Lungenfunktion
Rauchstopp, Training und Medikamente
Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
Normale Lungenfunktion
Eine normale Lungenfunktion sagt aus, dass zum Zeitpunkt des Tests Ihre Lunge in Bezug auf das maximale
Volumen, das Sie ganz und in der ersten Sekunde ausatmen können, dem Sollwert entspricht. Wenn Sie mit
dem Fragebogen Risiken für eine COPD gefunden haben, lohnt es sich, hier weiter zu lesen. Für Raucher gilt:
Ein Rauchstopp lohnt sich immer, auch wenn die Lungenfunktion (noch) normal ist. In Ihrer Apotheke, bei
Ihrem Arzt oder bei der Lungenliga berät man Sie gerne, wie Sie eine Rauchentwöhnung möglichst erfolgreich
durchführen können.
Abnorme Lungenfunktion
Ihre Lungenfunktion weicht von den Sollwerten ab. Dies heisst nicht zwingend, dass Sie an einer COPD
erkrankt sind. Die nicht normale Lungenfunktion kann auch andere Gründe (wie z. B. Asthma, eine Vernarbung der Lungen etc.) haben. Eine nicht normale Lungenfunktion sollte jedoch – auch wenn Sie noch keine
Beschwerden haben – mit einem Arzt besprochen werden. Dieser wird, wenn nötig, weitere Abklärungen
durchführen oder anordnen.
Lungenbläschen (Alveolen)
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COPD
Was ist eine COPD?
Die Abkürzung COPD steht für den englischen Begriff «Chronic Obstructive Pulmonary Disease». Die COPD
ist eine entzündliche Lungenkrankheit, die langsam fortschreitend die Luftwege einengt und die Lungenbläschen (Alveolen) zerstört. Oft wird die COPD auch «Raucherlunge» genannt, weil in den meisten Fällen
Rauchen die wichtigste Ursache ist. Die chronische Entzündung der grossen Atemwege verursacht Husten und
Auswurf (chronische Bronchitis), das Übergreifen der Entzündung auf die kleinen Atemwege und die Lungen-
Was ist COPD?
Warum die Luft wegbleibt
Symptome und Folgen der COPD
Die Lungenfunktion
Rauchstopp, Training und Medikamente
Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
bläschen führt zu einer Störung der Lungenfunktion, welche Atemnot bei Anstrengung verursacht. Sind die
Lungenbläschen zerstört, was bei fortgeschrittenen Formen der COPD immer der Fall ist, spricht man von
einem Lungenemphysem. Dieses geht mit einer Überblähung der Lunge und häufig einer Störung der Sauerstoffaufnahme einher. Es liegt in der Natur der Erkrankung, dass sie fortschreitet und damit zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Atmung und körperlichen Belastbarkeit führt. In schweren Fällen sind alltägliche Verrichtungen wie Duschen, sich Ankleiden etc. bereits mit Atemnot verbunden.
In der Schweiz leiden etwa fünf Prozent der Erwachsenen unter einer COPD. Das sind mehr als 350’000 Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass im Jahr 2020 weltweit die COPD nach HerzKreislauf-Krankheiten und Hirnschlag die dritthäufigste Todesursache sein wird. Die COPD führt häufig zu Vollinvalidität. Patienten brauchen dann eine intensive Betreuung, welche in der Regel von Angehörigen der an
COPD erkrankten Patienten übernommen wird. COPD belastet also nicht nur die Patienten selbst, sondern
auch ihr Umfeld.
Oft bleibt die COPD lange Zeit unentdeckt, weil die Betroffenen die Symptome wie Husten und Auswurf
verharmlosen oder ignorieren. Für viele Raucher ist morgendlicher Husten «normal». Da die Krankheit langsam über viele Jahre fortschreitet, gewöhnen sich die Betroffenen an die sich schleichend entwickelnde
Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit bzw. an die bei Anstrengung auftretende Atemnot. Die Patienten strengen sich dann körperlich nicht mehr an, gehen gewissen Tätigkeiten aus dem Weg und finden dies
normal. Bei einem ersten Arztbesuch ist die Erkrankung nicht selten bereits recht weit fortgeschritten. Die
Vorbeugung und Früherkennung spielen deshalb bei der COPD eine wichtige Rolle.
Wussten Sie, dass…
... 300 Millionen Lungenbläschen
für die Sauerstoffversorgung
des Körpers arbeiten?
... alle Lungenbläschen zusammen
die Fläche eines Tennisplatzes
ausmachen?
... täglich rund 15’000 Liter Luft
ein- und ausgeatmet werden?
... ein Mensch Wochen ohne
Nahrung und Tage ohne
Wasser, aber nur sehr kurz
ohne Sauerstoff leben kann?
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COPD
Was ist COPD?
Warum die Luft wegbleibt
Symptome und Folgen der COPD
Die Lungenfunktion
Rauchstopp, Training und Medikamente
Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
Warum die Luft wegbleibt
Risikofaktoren
• Tabakrauch
• Genetische Faktoren
• Passivrauchen
• Starke Luftverschmutzung
• Gewisse Berufe mit Schadstoffbelastung (z. B. Landwirte)
• In der Kindheit durchgemachte
Infekte der Atemwege
• Angeborener Mangel an
Eiweiss Alpha-1-Antitrypsin
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COPD
Die Lungen versorgen den Körper mit Sauerstoff. Die eingeatmete Luft verteilt sich in immer feinere Luftwege
(Bronchien und Bronchiolen), bis sie am Ende in die Lungenbläschen gelangt. Die Lungenbläschen geben den
Sauerstoff aus der Atemluft in die Blutgefässe ab und nehmen dafür Kohlendioxid (CO2) auf. Zusammen mit
der Luft atmet man ständig winzige Schmutzteilchen ein. Damit die Atemwege offen bleiben, müssen diese
die Schmutzteilchen fortlaufend entfernen. Die Atemwege sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die mit
Flimmerhärchen besetzt ist. Diese Flimmerhärchen arbeiten ähnlich wie Besen: Sie «kehren» die eingeatmeten Schadstoffe wieder nach aussen.
Bei Patienten mit COPD funktionieren die «Besen» nicht mehr. Jahrelanges Einatmen von Tabakrauch oder
anderen Schadstoffen schädigt die Schleimhaut der Atemwege und ihre empfindlichsten Strukturen, die
Flimmerhärchen. Die Schadstoffe bewirken auch eine Entzündung, welche mit einer erhöhten Produktion von
zähem Schleim einhergeht. Dieser Schleim wird nicht mehr durch die Flimmerhärchen abtransportiert, sondern muss abgehustet werden. So entsteht der chronische Husten, ein wichtiges Merkmal der chronischen
Bronchitis. Die entzündeten und durch Schleim verstopften Atemwege sind anfälliger für Infekte durch Bakterien oder Viren. Dadurch kommt es von Zeit zu Zeit zu einer Verschlimmerung der Beschwerden. Wenn die
Entzündung auch auf die kleinen Atemwege und auf die Lungenbläschen übergreift, wird der Fluss der Atemgase behindert: Es besteht dann eine COPD. Die Einschränkung der Lungenfunktion kann gemessen werden,
man benützt dazu ein Spirometer (siehe Seite 10).
Fortgeschrittene Stadien der Erkrankung führen zu Atemnot und schliesslich zu einem tiefen Sauerstoffgehalt
im Blut.
Was ist COPD?
Warum die Luft wegbleibt
Symptome und Folgen der COPD
Die Lungenfunktion
Rauchstopp, Training und Medikamente
Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
Weitere Risikofaktoren für die Entwicklung einer COPD sind Passivrauchen, starke Luftverschmutzung, gewisse
Berufe mit Schadstoffbelastung (z. B. Landwirte) und in der Kindheit durchgemachte Infekte der Atemwege.
Eine weitere, seltene Ursache ist der angeborene Mangel des schützenden, im Blut zirkulierenden Eiweisses
Alpha-1-Antitrypsin. Fehlt dieses Eiweiss, so wird das Lungengewebe viel empfindlicher auf schädigende Einwirkungen. Bei Rauchern mit diesem Mangel kommt es mit Sicherheit in Kürze zur Zerstörung des Lungengewebes, einem so genannten Lungenemphysem. Die Betroffenen werden häufig bereits im Alter zwischen
40 und 50 Jahren invalid.
© www.koerperwelten.com
Der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer COPD ist der Tabakrauch. Der grösste Teil der COPDPatienten sind Raucher oder ehemalige Raucher. Allerdings erkranken nicht alle Raucherinnen und Raucher
an einer COPD. Genetische Faktoren spielen bei der Entstehung dieser Krankheit eine wichtige Rolle.
Gesunde Lunge
Symptome und Folgen der COPD
Die COPD hat einen heimtückischen Verlauf, sie entwickelt sich schleichend und bleibt lange Zeit unbemerkt
oder die Betroffenen ignorieren zuerst die Beschwerden. In der Regel suchen die Betroffenen erst nach vielen
Jahren, typischerweise im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, medizinische Hilfe.
Raucherlunge
Hinweise für eine COPD sind die «AHA-Symptome»:
• Auswurf
• Husten am Morgen
• Atemnot
Die Bronchien von COPD-Patienten produzieren mehr Schleim als diejenigen von gesunden Menschen. Dazu
kommt, dass Tabakrauch oder andere Schadstoffe die Flimmerhärchen der Luftwege (Bronchien) lähmen und
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COPD
Was ist COPD?
Warum die Luft wegbleibt
Symptome und Folgen der COPD
Die Lungenfunktion
Rauchstopp, Training und Medikamente
Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
zerstören. Die Flimmerhärchen können daher den Schleim nicht mehr aus den Lungen befördern. Damit die
Atemwege nicht verstopfen, muss der Patient den Schleim durch Husten «auswerfen». Normalerweise ist der
Auswurf zähflüssig und weisslich. Wenn aber Viren und Bakterien die Atemwege infizieren, kann der Auswurf
auch eine gelb-grüne Farbe annehmen.
Unter Husten leiden vor allem COPD-Patienten mit einer chronischen Bronchitis. Viele Raucher gewöhnen sich
an den Husten, der sie jeden Morgen plagt. Die Betroffenen gehen häufig erst zum Arzt, wenn sich die Situation innert kurzer Zeit, z. B. durch eine Infektion der Atemwege, rasch verschlechtert.
Atemnot ist die Folge der gestörten mechanischen Eigenschaften der Lunge. Die Betroffenen haben das
Gefühl, durch einen Strohhalm zu atmen. Durch das Lungenemphysem können die Patienten nicht mehr
normal ausatmen, das Zwerchfell flacht sich ab. Dadurch wird dieser zum Einatmen wichtigste Atemmuskel
wirkungslos. Die Funktion wird durch Atemhilfsmuskulatur, die am Hals ansetzt, übernommen. Diese Veränderungen werden vom Patienten besonders bei körperlicher Arbeit, für welche die Atmung gesteigert werden
muss, als unangenehm empfunden: Es tritt Atemnot auf. Zu Beginn der Erkrankung spüren die Betroffenen
nur bei Anstrengungen Atemnot. Schreitet die Krankheit fort, klagen die Patienten aber schon bei minimaler
Belastung wie Duschen, Ankleiden etc. über Atembeschwerden.
Die oben beschriebenen Veränderungen führen im Rahmen einer Störung des Gasaustausches zu einem Sauerstoffmangel. Dieser schädigt lebenswichtige Organe des Körpers und verringert damit die Lebenserwartung.
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COPD
Im Rahmen einer COPD kommt es typischerweise zu vorübergehenden Verschlechterungen. Sie sind charak-
Was ist COPD?
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Symptome und Folgen der COPD
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Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
terisiert durch Auftreten von Auswurf, Zunahme der Auswurfmenge, Verfärbung des Auswurfs und allenfalls
Atemnot. Diese Episoden sind häufig durch Infekte der Atemwege bedingt. In solchen Situationen ist ein Arztbesuch notwendig. Durch Medikamente wie Antibiotika, Kortison etc. kann eine weitere Verschlechterung vermieden und die Erholung beschleunigt werden. Wie bereits erwähnt, geht die fortgeschrittene COPD häufig
mit einem Sauerstoffmangel einher. Dadurch kommt es zu einer Überlastung des Herzens, das nicht mehr in
der Lage ist, Blut normal durch die Lunge zu pumpen. Durch Wassereinlagerung nimmt das Körpergewicht zu
und es treten Schwellungen an den Beinen auf.
Die Lungenfunktion: Schlüssel zur Diagnose
Das Risiko für das Vorliegen einer COPD kann durch Befragung des Patienten abgeschätzt werden. Die
Diagnose wird anhand einer Spirometrie (Lungenfunktion) gestellt. Wie erwähnt, verspüren die Betroffenen
lange Zeit keine Beschwerden oder erst spät im Krankheitsverlauf. Deshalb soll beim geringsten Verdacht auf
eine COPD eine Spirometrie durchgeführt werden.
Ähnliche Symptome wie bei der COPD findet man beim Asthma. Es kommt vor, dass eine Raucherin oder ein
Raucher oft hustet und kurzatmig ist, jedoch keine COPD, sondern Asthma hat. Auch gibt es Nichtraucher, bei
denen zuerst Asthma vermutet wird, die aber an einer COPD leiden.
Liegt aufgrund der Spirometrie eine COPD vor, wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen
sowie ein Thoraxröntgenbild anfertigen. Untersucht der Arzt die Lungen mit dem Stethoskop, so kann er
abnorme Geräusche hören, die durch Schleim und entzündlich veränderte Atemwege verursacht werden. Bei
fortgeschrittener COPD ist der Brustkasten überbläht, die Atemgeräusche sind abgeschwächt und der Patient
Wie hoch ist mein
COPD-Risiko?
Ja
Nein
1. Rauchen Sie oder haben Sie geraucht?
2. Husten Sie häufig, auch wenn Sie keine
Erkältung haben?
3. Haben Sie beim morgendlichen Husten
einen Auswurf?
4. Sind Sie bei Ihrer Arbeit häufig Staub oder
Rauch ausgesetzt (z. B. Landwirt, Gaststätte)?
5. Leiden Sie an Atemnot, besonders bei körperlicher Belastung (z.B. Treppen steigen,
schnelleres Gehen)?
6. Haben Sie eine pfeifende Atmung?
Geschlecht
Alter in Jahren
Rauchen Sie aktuell?
Wurde bei Ihnen
Asthma diagnostiziert?
m.
w.
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COPD
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Symptome und Folgen der COPD
Die Lungenfunktion
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Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
muss bei der Atmung die Atemhilfsmuskulatur einsetzen. Eine Blauverfärbung der Schleimhäute tritt nur bei
ausgesprochenem Sauerstoffmangel in späten Formen der Erkrankung auf. Bei den meisten Patienten mit
leichten oder mittelschweren Formen einer COPD fällt die körperliche Untersuchung normal aus und kann nur
mit der Spirometrie festgestellt werden.
Spirometer
Das Spirometer
in der Anwendung
10
COPD
Funktion eines Spirometers: Dieses Gerät misst die Luftmenge, die der Patient mit maximaler Anstrengung
ausatmen kann. Entscheidend ist die Luftmenge, welche in der ersten Sekunde während einer schnellen und
kraftvollen Ausatmung gemessen wird. Diese wird mit jener
Mechanismus der
Luftmenge verglichen, die der Patient während der ganzen TestAtemwegsobstruktion
phase ausatmen kann. Beträgt der Anteil, der in der ersten
Beginnende COPD
Fortgeschrittene COPD
Mässige
Starke
Sekunde ausgeatmet wird, weniger als 70 %, liegt wahrscheinSchleimhautentzündung
Schleimhautentzündung
lich eine Verengung der Atemwege vor. Da sowohl COPD als
Vermehrte
Vermehrte
SchleimSchleimauch Asthma die Luftwege verengen, braucht es zur Unterscheibildung
bildung
dung eine ärztliche Untersuchung, die eine weitere Spirometrie
nach Behandlung mit Medikamenten umfasst. Im Gegensatz zur
COPD kommt es beim Asthma nach Inhalation von bronchienerweiternden Arzneimitteln zu einer deutlichen Verbesserung
der Lungenfunktion. Bei Patienten mit fortgeschrittener COPD
Starke
Mässige
muss der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen werden. Diese
Verengung
Normale Verengung
Schlaffe,
der Luftwege überdehnte
der Luftwege LungenUntersuchung erfolgt am besten bei einem Spezialarzt für Lunbläschen
Lungenbläschen
genkrankheiten.
Was ist COPD?
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Rauchstopp, Training und Medikamente
Tipps zur Vorbeugung
Tipps für Betroffene
Rauchstopp, Training und Medikamente
Die COPD ist nicht heilbar. Deshalb sind die Vorbeugung und Früherkennung von grosser Bedeutung. Alle
Massnahmen, welche Leute motivieren, nicht mit Rauchen anzufangen, sind geeignet, die Entwicklung einer
COPD zu verhindern. Besteht bereits eine COPD, so kann durch Rauchstopp unabhängig vom Schweregrad
der Erkrankung eine weitere Abnahme der Lungenfunktion gebremst werden.
Raucherinnen und Rauchern fällt es bekanntlich schwer, mit dem Rauchen aufzuhören, solange sie
keine Beschwerden haben. Raucher, bei denen die Lungenfunktion nicht mehr normal ist, lassen sich
eher motivieren, das Rauchen einzustellen. Unabhängig von der Lungenfunktion sollten aber alle Raucher
motiviert werden, ihre Gewohnheit einzustellen. Es wird empfohlen, bei Patienten mit Atembeschwerden
und bei Rauchern, unabhängig davon, ob sie Beschwerden haben oder nicht, eine Lungenfunktion durchzuführen.
Anti-Rauch-Programme des Schweizerischen Apothekerverbandes, des Bundesamtes für Gesundheit, der
Krebsliga, der Lungenliga und anderer Organisationen tragen dazu bei, Raucherinnen und Raucher zu motivieren, mit dem Rauchen aufzuhören, bevor sie krank werden.
Für Personen mit COPD empfehlen Ärzte zwei Impfungen zur Vorbeugung von Atemwegsinfektionen: Einerseits die jährliche Grippeimpfung und andererseits die Impfung gegen die häufigsten Bakterien, welche eine
Lungenentzündung verursachen – die Pneumokokken. Die Pneumokokken-Impfung muss in der Regel nicht
wiederholt werden.
Veränderungen im Körper
nach der letzten Zigarette
• Nach 20 Minuten: Herzschlag,
Körpertemperatur und Blutdruck normalisieren sich
• Nach 8 Stunden: Mehr
Sauerstoff und weniger
Kohlenmonoxid im Blut
• Nach 24 Stunden: Das Herzinfarktrisiko beginnt zu sinken
• Nach 48 Stunden: Die Atmung
verbessert sich
• Nach 10 bis 15 Jahren:
Annähernd gleiches Lungenkrebsrisiko wie Nichtraucher
• Nach 15 Jahren:
Annähernd gleiches Risiko für
Herz-Kreislauf-Krankheiten wie
Nichtraucher
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Nützliche
Internet-Adressen
•
•
•
•
www.self-care.ch
www.lungenliga.ch
www.copd-aktuell.de
www.rauchfreiessen.ch
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COPD
Zur Behandlung der Beschwerden von COPD-Patienten gibt es Medikamente, welche die Atemwege erweitern
und so die Atemnot bei körperlicher Anstrengung etwas mildern. Meist inhaliert der Patient das Medikament
einmal oder mehrmals pro Tag. Diese Behandlung wirkt sich günstig auf die körperliche Belastbarkeit und
damit die Lebensqualität aus. Bei Patienten mit einem gewissen Schweregrad der Erkrankung und häufigen
Episoden von Verschlechterungen wird ferner ein inhalierbares Kortisonpräparat eingesetzt.
COPD-Patienten sind körperlich oft untrainiert. Sie befinden sich in einer Abwärtsspirale: Die Betroffenen vermeiden körperliche Anstrengung, weil sie Atemnot bekommen. Dieses Verhalten führt zu einem schlechten
Trainingszustand, was bei immer geringeren Anstrengungen mit zunehmend stärkerer Atemnot einhergeht.
Regelmässiges Ausdauertraining verhindert oder vermindert den Abbau der Leistungsfähigkeit von COPDPatienten entscheidend. Durch eine so genannte Rehabilitation, welche u. a. von kantonalen Lungenligen angeboten wird, lernt der Patient seine Krankheit kennen, mit ihr umzugehen und sich unter Anleitung regelmässig körperlich zu belasten. In gewissen Fällen ist eine Rehabilitation in einer geeigneten Fachklinik sinnvoll.
Bei fortgeschrittener COPD mit dauerndem Sauerstoffmangel brauchen die Betroffenen eine Sauerstoff-Heimtherapie. Dabei erhält der Patient Sauerstoff über eine Nasenbrille oder allenfalls über einen dünnen Schlauch
direkt in die Luftröhre, und dies während mindestens 16 Stunden pro Tag, am besten dauernd. Die heute zur
Verfügung stehenden technischen Mittel erlauben es den Patienten, sich über viele Stunden mit Sauerstoff versorgt ausser Haus zu bewegen.
Für Patienten mit schwerem Lungenemphysem kommt ein chirurgischer Eingriff in Frage, bei dem das am
stärksten veränderte Lungengewebe entfernt wird (chirurgische Lungenvolumen-Reduktion). Bei Patienten
mit sehr schwerer COPD kann in seltenen Fällen eine Lungentransplantation notwendig sein.
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Tipps zur Vorbeugung
Haben Sie häufig, auch ohne erkältet zu sein, Husten mit oder ohne Auswurf, unabhängig davon, ob Sie sporadisch in Ruhe oder ab und zu bei körperlicher Belastung Atemnot verspüren? Dann besprechen Sie dies mit
Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker. Wenn Sie am Arbeitsplatz Staub ausgesetzt sind, lassen Sie sich von Ihrem
Arzt oder Ihrem Apotheker über Schutzmassnahmen beraten. Falls Sie rauchen, sollten Sie unbedingt damit
aufhören. In der Regel ist es nötig, dass Sie sich zur Überwindung der Abhängigkeit von Nikotin von Ihrem
Apotheker oder Arzt beraten lassen.
Einige Tipps zum Rauchstopp
1. Werden Sie sich bewusst, dass Rauchen Ihrem Körper grossen Schaden zufügen kann.
2. Bewegen Sie sich. Wer rennt, raucht nicht!
3. Treffen Sie eine klare Entscheidung, das Rauchen aufzugeben.
4. Suchen Sie Hilfe beim Hausarzt oder Apotheker. Nikotinhaltige Medikamente steigern Ihre Erfolgschancen
beträchtlich.
5. Legen Sie einen Termin fest, an dem Sie mit dem Rauchen aufhören.
6. Lassen Sie zuerst die «Gewohnheitszigaretten» weg.
7. Meiden Sie in der ersten Zeit nach dem Rauchstopp Situationen, die Sie zum Rauchen verleiten könnten.
8. Wenden Sie sich an die Lungenliga, welche unter anderem Gruppenkurse und Selbsthilfegruppen anbietet,
um Sie beim Rauchstopp zu unterstützen.
9. Lassen Sie sich durch einen Rückfall nicht entmutigen. Starten Sie sofort den nächsten Versuch.
Internet-Adressen zum
Thema Rauchstopp
• www.stop-tabac.ch
• www.letitbe.ch
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Tipps für Betroffene
Tipps für Betroffene
Patienten mit COPD können durch richtiges Verhalten viel zur Verbesserung ihrer Situation beitragen:
• Verzichten Sie auf das Rauchen. Sie können damit das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
• Halten Sie sich nicht in rauchigen Bars oder Restaurants auf.
• Gehen Sie zum Arzt oder Apotheker, um die Lungenfunktion prüfen zu lassen.
• Lassen Sie sich jeweils im Herbst gegen Grippe impfen.
• Seien Sie vorsichtig bei Erkältungen. Als COPD-Patient reagieren Sie sehr empfindlich auf Infektionen der
Atemwege.
• Bewegen Sie sich: Trainieren Sie Ihren Körper täglich während 30 Minuten. Benutzen Sie die Treppe, statt
den Lift.
• Ernähren Sie sich gesund mit viel Gemüse und Früchten. Achten Sie auf Ihr Körpergewicht.
Haben Sie noch Fragen?
Bitte zögern Sie nicht, Ihren Arzt, Apotheker oder die Lungenliga zu kontaktieren.
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