Inhaltsverzeichnis - TIGRIS Elektronik GmbH

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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Autoren: Dan Eichel und Henry Westphal
INHALTSVERZEICHNIS .........................................................................................................................1
DIE IDEE..................................................................................................................................................2
DAS ERGEBNIS......................................................................................................................................3
DER HINTERGRUND. .............................................................................................................................6
DIE VORGEHENSWEISE......................................................................................................................14
DAS ORIGINALGERÄT. .......................................................................................................................18
DER LION IM DETAIL. ..........................................................................................................................22
DAS BLOCKSCHALTBILD. .......................................................................................................................22
DIE RÖHRENBESTÜCKUNG. ...................................................................................................................23
DER VIDEO-VORVERSTÄRKER. ..............................................................................................................24
DIE HAUPTBAUGRUPPE .........................................................................................................................30
DIE IMPULSABTRENNSTUFE. ..................................................................................................................41
DER BILDKIPPTEIL.................................................................................................................................45
DER HORIZONTAL-OSZILLATOR. ............................................................................................................52
DIE ZEILENENDSTUFE. ..........................................................................................................................61
DAS NETZTEIL. .....................................................................................................................................75
DER PROVISORISCHE VIDEO-VORVERSTÄRKER. ....................................................................................77
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Die Idee.
Die Idee.
Im Wintersemester 2004/5 und im Sommersemester 2005 wurde im Rahmen der Veranstaltung
„Mixed Signal-Baugruppen“ ein Video-Monitor realisiert. Hierbei wurden der Bildkippteil und die
Hochspannungsquelle versuchsweise in Röhrentechnik realisiert.
Aufgrund der guten Ergebnisse und der interessanten Erkenntnisse bei der Arbeit mit diesen
Röhrenschaltungen entstand, ein wenig im Übermut, die Idee, den gesamten Monitor in
Röhrentechnik zu realisieren. Dies wurde dann im Wintersemester 2005/6 erfolgreich umgesetzt.
Als Grundlage diente die Schaltung des Gerätes „Ariadne 688“ von Loewe-Opta aus dem Jahr 1961,
die in dem Buch „Die Schaltungstechnik der LOEWE-OPTA-Fernsehempfänger“ von F. Möhring aus
dem Jahr 1964 ausführlich beschrieben ist. Das vollständige Schaltbild des Gerätes konnten wir der
Schaltungssammlung „LOEWE-OPTA FS-Schaltungen 1958-1963“ von F.Möhring entnehmen.
Die Beschäftigung mit dieser Schaltungstechnik erscheint lohnend. Es werden mit einer verblüffend
geringen Anzahl an Bauelementen hervorragende Ergebnisse erzielt. Die Bauelemente werden
äußerst geschickt genutzt. Die Schaltungen beschränken sich auf die Bereitstellung der
Grundfunktion, so daß sich die zugrundeliegenden Prinzipien in einem übersichtlichen Umfeld klar
und deutlich erkennen lassen. Da die Funktionsweise einer Elektronenröhre schnell und einfach
durchschaubar ist, ist eine vollständige Durchdringung der Schaltungen möglich.
Bei der Betrachtung heutiger Schaltungen mit hochintegrierten ICs kommt man dagegen
zwangsläufig an einen Punkt, an dem man die Funktionsweise des ICs nicht mehr weiter
aufschlüsseln kann, sondern man diese auf einer abstrakten Ebene als gegeben akzeptieren muß.
Die bei der Auseinandersetzung mit den Röhrenschaltungen gewonnene Unabhängigkeit von
vorgefertigten Funktionsgruppen führt zu einem anderen, erweiterten Blick auf die Umsetzung von
Aufgabenstellungen in elektronische Schaltungen, der dann auch neue Möglichkeiten bei der
Verwendung moderner Halbleiterbauelemente schafft.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Das Ergebnis.
Das Ergebnis.
Die gesamte Funktionalität des Monitors konnte mit nur 29 (!) aktiven Bauelementen realisiert werden:
-
13 Röhrensysteme (incl. Bildröhre)
16 Dioden
In heutigen Fernsehgeräten und Monitoren finden sich dagegen Tausende bis Millionen von
Transistoren, integriert in monolithische ICs.
Viele Bauteile des Röhrenmonitors erfüllen mehrere Aufgaben gleichzeitig. Dadurch entstehen, im
Gegensatz zum heute üblichen Schaltungsentwurf, teilweise komplexe wechselseitige
Abhängigkeiten, die sich jeder praktikablen mathematischen Beschreibung entziehen.
So sind beispielsweise die Parameter Amplitude, Frequenz und Linearität des VertikalAblenkgenerators nicht unabhängig voneinander einstellbar.
Die Entwicklung des Originalgerätes (1961) erfolgte wahrscheinlich zu großen Teilen empirisch.
Zur Entstehungszeit des Originalgeräts waren aktive Komponenten sehr teuer und menschliche
Arbeitskraft vergleichsweise günstig. Heute ist dagegen menschliche Arbeitskraft sehr teuer (Einseitige
Belastung der festen Arbeitsverhältnisse durch heute 42% Lohn"neben"kosten), während aktive
Bauelemente kostengünstig praktisch vollautomatisch hergestellt werden.
Man kann hier also sehr gut sehen, wie gesellschaftliche Randbedingungen prägend auf die zu einer
bestimmten Zeit verwendete Technologie wirkt.
Die Bildschirmdarstellung des Monitors
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Das Ergebnis.
Der Gesamtaufbau des Monitors
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Das Ergebnis.
Bemerkenswert war die hervorragende Dokumentation von Loewe-Opta. Die Schaltungen waren
problemlos reproduzierbar und konnten mit wenig Aufwand an die verwendete Kleinbildröhre
angepaßt werden.
Abschließend kann gesagt werden, daß die Beschäftigung mit dieser Schaltungstechnik für alle
Beteiligten sehr interessante Schlüsselerlebnisse gebracht hat. Wir hatten sozusagen "direkten Kontakt
mit den Elementen". Es erstaunt und bewegt, wie man mit einigen wenigen vergleichsweise einfach
aufgebauten Bauelementen wie Röhren, die im Prinzip "nur" eine geschickte Anordnung von
Metallteilen in einem evakuierten Glaskolben darstellen, zu einem Live-Videobild kommt.
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Der Hintergrund.
Der Hintergrund.
In der Anfangszeit der Fernsehtechnik, ab 1936, wurden ausschließlich Röhrenschaltungen
verwendet. In der Mitte der 1960-er Jahre wurde damit begonnen, einzelne Funktionen im
Fernsehempfänger mit Transistoren zu realisieren. Bis zur Mitte der 1970-er Jahre wurden dann die
Röhren im Fernsehempfänger vollständig durch Halbleiter ersetzt.
Das heutige Standard-Videosignal wurde in den 1950-er Jahren definiert und basiert auf der
damaligen Schaltungstechnik.
Die folgenden Abbildungen sollen einen Eindruck von der in der Pionierzeit der Videotechnik
verwendeten Technik vermitteln.
Radio-FS-Kombination „Graetz-Reichsgraf“ von 1958.
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Der Hintergrund.
Blick auf das für damalige Zeiten innovative Klappchassis des Graetz-Reichsgraf, das aber noch
ohne die Verwendung von Leiterplatten von Hand verdrahtet wurde.
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Der Hintergrund.
Chassisansicht des Fernsehempfängers „Graetz-Burggraf“, ca. 1956. Hier ist noch deutlich die
Übertragung des vom Rundfunkempfänger bekannten Aufbauprinzips mit liegendem Chassis auf
die Fernsehtechnik zu erkennen, die Bildröhre hat den früheren Platz des Lautsprechers
eingenommen.
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Der Hintergrund.
Eine Video-Kamera des Typs „Grundig-Fernauge“ aus dem Jahr 1958. Anstelle der heute üblichen
CCD- oder CMOS-Sensoren wird eine Vidikon-Bildaufnahmeröhre eingesetzt.
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Der Hintergrund.
Der zu der auf der vorigen Seite abgebildeten Kamera gehörende Monitor „Grundig-Fernauge“ aus
dem Jahr 1958. Hier wird, ebenso wie beim LION, eine Kleinbildröhre eingesetzt.
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Der Hintergrund.
Blick auf die Unterseite des Monitors.
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Der Hintergrund.
Detailansicht eines Ausschnitts aus der in Handverdrahtung ausgeführten Unterseite des Monitors.
Man erkennt, daß es sich um ein Investitionsgut für den industriellen Einsatz handelt, da anstelle der
üblicherweise für den Endverbrauchermarkt verwendeten paraffingetränkten Papierkondensatoren
die (damals sehr teuren, aber haltbaren) mit Epoxydharz vergossenen Kunststoffolienkondensatoren
verwendet wurden.
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Der Hintergrund.
Neben Fernsehgeräten und Radios wurden in den 1950-er und 1960-er Jahren auch Computer
vollständig in Röhrentechnik aufgebaut.
Nahezu alle Geräte, die uns heute allgegenwärtig sind, wurden in ihren grundlegenden, ersten
Ausführungen in Röhrentechnik realisiert.
Anzeige für IBM-Röhrencomputer aus den 50-er Jahren mit Ansicht eines Flipflops
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Die Vorgehensweise.
Die Vorgehensweise.
Das Buch „Schaltungstechnik der Loewe-Opta-Fernsehempfänger“ von Ing. F. Möhring aus dem Jahr
1964 diente als Grundlage für die Realisierung unseres Monitors.
Im Laufe eines Jahres wurden mehrere Exemplare der in diesem Buch beschriebenen Fernsehgeräte
bei Ebay ersteigert, um eine ausreichende Zahl von heute nicht mehr erhältlichen Spezialbauteilen,
wie etwa Zeilentrafos zu beschaffen. Die benötigten Röhren konnten dagegen ohne Probleme von
den Distributoren BTB-Elektronik und Bürklin bezogen werden.
Um möglicherweise notwendige Modifikationen des Heizkreises aufgrund eventuell noch
hinzukommender Röhren zu vereinfachen und um ein Austesten von Teilfunktionen des Monitors bei
noch unvollständiger Röhrenbestückung zu ermöglichen wurden anstelle der im Originalgerät
vorhandenen P-Röhren mit 300mA Serienheizung E-Röhren mit 6,3V-Parallelheizung eingesetzt.
Das als Grundlage verwendet Buch „Schaltungstechnik der Loewe-Opta-Fernsehempfänger“ von F.
Möhring.
Die Originalschaltungen wurden sorgfältig analysiert.
Hierbei zeigte es sich, daß die Amplitude des vom Video-Demodulator des Originalgeräts
abgegebenen Videosignals deutlich über der Amplitude eines Standard-Videosignals liegt, wie es die
zur Ansteuerung dieses Monitors vorgesehene Kamera abgibt.
Daraus ergab sich die Notwendigkeit, einen Video-Breitbandverstärker hinzuzufügen. Dieser wurde,
ohne Bezug zu einer Originalschaltung, vollständig selbst entworfen. Da noch keine Erfahrungen über
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Die Vorgehensweise.
Auszug aus einem Originalschaltplan von Loewe-Opta
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Die Vorgehensweise.
Video-Breitbandverstärker vorlagen, wurde dieser im ersten Schritt mit Operationsverstärkern in
Halbleitertechnik aufgebaut, um zunächst eine sichere Möglichkeit zu haben, die übrigen
Schaltungsteile des Monitors zu testen. Anschließend wurde diese provisorische Schaltung durch
einen Video-Breitbandverstärker in Röhrentechnik ersetzt.
Die Ablenkeinheit der verwendeten Kleinbildröhre hat eine deutlich geringere Impedanz als die
Ablenkeinheit der Großbildröhre des Originalgeräts. Es wurde daher eine selbst entworfene
Impedanzanpassungsschaltung mit einem Transformator und einer Drossel in den horizontalen
Ablenkkreis eingefügt.
Zunächst wurden die Leiterplatten für Videoverstärkung, Netzteil und Kippteile sowie für die
Zeilenendstufe und den, provisorischen, Video-Vorverstärker layoutet, aufgebaut und in Betrieb
genommen. Der Video-Vorverstärker in Röhrentechnik und die Horizontal-Anpassungsschaltung
wurden zunächst experimentell in freier Verdrahtung aufgebaut. Als die Schaltungen funktionierten
wurden sie dann abschließend als Leiterplatten realisiert.
Ein aus einem ersteigerten Loewe-Opta-Fernseher ausgebauter Zeilentrafo
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Die Vorgehensweise.
Testaufbau mit den noch experimentellen Aufbauten für Video-Vorverstärker und HorizontalImpedanzanpassung
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Das Originalgerät.
Das Originalgerät.
Das Originalgerät ist ein „Ariadne 688“ von Loewe-Opta aus dem Jahr 1961. Die folgenden Bilder
sollen einen Eindruck von diesem Gerät vermitteln.
Frontansicht des „Ariadne 688“
Keine Sorge, dieses schöne Gerät haben wir nicht durch den Ausbau von Teilen beschädigt. Hierzu
hatten wir einige wesentlich schlechter erhaltene Exemplare zur Verfügung.
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Das Originalgerät.
Chassisansicht des „Ariadne 688“
Das Gerät ist bereits weitgehend in Leiterplattentechnik aufgebaut, die in den Aussparungen des
Klappchassis montiert sind. Die Tuner und die Zeilenendstufe sind jedoch noch vollständig frei
verdrahtet. Die Leiterplatten sind mit einer großen Anzahl an in Handarbeit verlegten Leitungen
untereinander und mit der übrigen Schaltung verbunden. Bei einer Reparatur bestand noch nicht die
Möglichkeit des Komplettaustauschs einer Leiterplatte, diese wurde auf der Bauelementebene im
Gerät repariert. Die Leiterplatten bestehen aus einseitig kupferkaschiertem Hartpapier.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Das Originalgerät.
Detailansicht der Kippteilleiterplatte des Ariadne 688.
Deutlich sind die Schäden an den schwarzbraunen „WIMA“-Papierkondensatoren zu sehen, die zum
Ausfall des Gerätes geführt haben.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Das Originalgerät.
Ansicht einer Kippteilplatte, mit Blick auf die Leiterbahnseite, als typisches Beispiel einer einseitig
kaschierten Leiterplatte dieser Zeit. Auffällig sind die ausgedehnten Masseflächen.
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Der LION im Detail.
Der LION im Detail.
Das Blockschaltbild.
Im Folgenden ist das Blockschaltbild des LION dargestellt.
Bildröhre
VideoEingang
VideoVorverstärker
Schwarzwertkorrektur
Impulsabtrennung
Phasendetektor
Horizontalgenerator
VideoEndverstärker
HorizontalVerstärker
Hochspg.Erzeugung
Ablenkspulen
Netzteil
VertikalAblenkgenerator
Das Blockschaltbild.
Das vom Video-Eingang kommende Videosignal enthält sowohl die unmittelbare
Helligkeitsinformation als auch die horizontalen und vertikalen Synchronimpulse.
Es wird zunächst im Video-Vorverstärker verstärkt, um es auf den im Originalgerät vorhandenen VideoSignalpegel zu bringen, den die nachfolgenden Schaltungsteile benötigen.
Das verstärkte Videosignal wird schwarzwertkorrigiert und noch einmal, zur Ansteuerung der Bildröhre,
mit dem Video-Endverstärker erheblich verstärkt.
Aus dem hinter dem Video-Vorverstärker abgenommenen Videosignal werden mit der
Impulsabtrennung die horizontalen und die vertikalen Synchronimpulse extrahiert. Diese
Synchronimpulse steuern die vertikalen und horizontalen Ablenkgeneratoren so, daß sich eine
stehende Bilddarstellung ergibt.
Während der vertikale Ablenkgenerator direkt von den einzelnen Synchronimpulsen gesteuert wird,
wird der horizontale Ablenkgenerator mittels einer Phasenregelschleife den Synchronimpulsen
nachgeführt.
Der Horizontalverstärker bringt die nicht unerhebliche horizontalseitig benötigte Ablenkleistung auf. Die
beim Zeilenrücklauf freiwerdende Energie wird zum Erzeugen der Hochspannung für die Bildröhre
genutzt.
Das Netzteil stellt die Anoden- und Heizspannungen für die einzelnen Schaltungsteile bereit.
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Der LION im Detail.
Die Röhrenbestückung.
Die Röhrenbestückung des LION ist im Folgenden zusammengefaßt dargestellt:
E88CC
ECL84
ECH81
ECL82
ECC82
EL36
EY88
DY86
M14-120AW
Video-Vorverstärker
Video-Endverstärker
Impulsabtrennung
Vertikalablenkung
Horizontal-Oszillator
Horizontal-Endröhre
Boosterdiode
Hochspannungsgleichrichter
Bildröhre
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Der LION im Detail.
Der Video-Vorverstärker.
Der Video-Vorverstärker formt ein Standard-Videosignal in ein Signal um, daß in seinem Pegel dem
Ausgangssignal des Video-Demodulators der Loewe-Opta Fernsehgeräte 1960/61 entspricht.
Die Signalamplitude am Demodulatorausgang der Loewe-Opta Fernsehgeräte betrug ca. 3Vss,
währen die Signalamplitude eines Standard-Videosignals ca. 1Vss beträgt. Bei beiden Signalen
repräsentiert die positivste mögliche Spannung den höchstmöglichen Helligkeitswert.
Es wird somit ein nichtinvertierender Verstärker mit der Verstärkung 3 und einer Bandbreite in der
Größenordnung von 10 Hz bis 5 MHz benötigt.
Der abschließende Aufbau des Video-Vorverstärkers.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Da Loewe-Opta, aus gutem Grund, die hier zu realisierende Video-Signalverstärkung durch
Verstärkung des ZF-Signals erzielte, stand keine geeignete Originalschaltung zur Verfügung. Daher
wurde der Video-Vorverstärker komplett selbst entworfen.
Da hier ein nichtinvertierender Verstärker benötigt wird, bietet sich die Verwendung der klassischen
Differenzverstärkerschaltung an.
Hierzu wurde eine bereits mehrfach in der Audiotechnik bewährte Schaltung an die Anforderungen
der Videotechnik angepaßt. Die NF-Röhre ECC83 wurde durch die für Hochfrequenzanwendungen
entwickelte E88CC ersetzt.
+200V
R105
1K
R106
1K
J102
BNC
C105
10uF
Notchfilter 4,43
MHz
(Farbträger)
2
7
R101
75R
R102
180R
Video
Out
C104
1uF
1
J101
BNC
R107
1M
2
Video
In
V101A
E88CC
1
6
1
V101B
E88CC
2
R103
1M
L101
4,7µH
+100V
8
3
+100V
R104
4K7 3W
C101
220pF
C102
47pF
C103
Trimmer 5..13pF
Der Schaltplan des Video-Vorverstärkers
Der mittlere Anodenstrom wurde, durch Wahl des Wertes von R104 bei Verwendung der bereits im
Netzteil vorhandenen Spannung von +100V, auf 10mA pro Röhrensystem eingestellt. Die
Anodenwiderstände R105 und R106 wurden soweit reduziert, daß sich noch die benötigte
Verstärkung von 3 ergab. Mit der Reduktion der Anodenwiderstände stieg die Bandbreite des
Verstärkers in den benötigten einstelligen MHz-Bereich an, da dessen obere Grenzfrequenz im
wesentlichen aus der Zeitkonstante der Anodenwiderstände mit den Streukapazitäten resultiert.
Vor den Eingang des Verstärkers wurde ein Notchfilter zur Ausfilterung des bei heutigen Videosignalen
vorhandenen Farbträgers plaziert. Der Reihenschwingkreis dieses Filters stellt für den Farbträger mit
einer Frequenz von 4,43 MHz praktisch einen Kurzschluß dar.
Das Farbträgersignal kann unter Umständen die Synchronisation behindern und zu ungewollten
Moireemustern bei der Bilddarstellung führen.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
R108
3K9 3W
+200V
+
J103
CON6
1
C106
1000uF
R??
100K
+270V
2
V101C
E88CC
Schirm
4
4
5
A
9
C107
0.1uF
C??
1uF
B
5
3
+100V
6
Filterung der Spannungsversorgung für den Video-Vorverstärker
Da der Eingang der Video-Endstufe eine vergleichsweise niederohmige Last darstellte, bestand die
Notwendigkeit, den Ausgangskondensator des Verstärkers sehr groß zu wählen. Um eine
Beeinträchtigung der hohen Frequenzen auszuschließen wurde ein 10uF Polypropylenkondensator
verwendet.
Bei der praktischen Erprobung des Verstärkers zeigte sich eine sehr hohe Empfindlichkeit der
Bildwiedergabe gegenüber den tieffrequenten Spannungsschwankungen des Stromnetzes, (Flicker)
die durch die von den Energieversorgern vorgenommene Anpassung der in das Stromnetz
eingespeisten Leistung an den augenblicklichen Bedarf entstehen. Neben störenden Schwankungen
in der Bildhelligkeit ergaben sich auch gelegentliche Schwierigkeiten bei der Synchronisation.
Um dem zu begegnen wurde die Versorgungsspannung mit einem großzügig dimensionierten RCFilter mit einer Zeitkonstante von ca. 4s (3,9 kOhm und 1000uF) geglättet.
Die zur Festlegung des Arbeitspunkts verwendete Spannung von +100V wird auch zur Speisung des
Vertikalablenkgenerators verwendet. Daher sind ihr in geringem Maße die vertikalen Ablenkimpulse
überlagert. Dies führte zunächst zu Schwierigkeiten mit der horizontalen Synchronisation im Bereich
des Halbbildwechsels, was sich in einem störenden Flimmern äußerte.
Die Filterung der +100V-Versorgung mit einem Tiefpaß aus 100kOhm und 1uF (Zeitkonstante 100ms)
löste das Problem.
Die folgenden Oszillogramme zeigen die Wirkungsweise von Verstärker und Farbträgerfilter:
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Das von der Kamera kommende Standard-Farbvideosignal
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
J101/1
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte.
Seite 27
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Das Ausgangssignal des Verstärkers
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
J102/1
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte.
Es wurden die folgenden DC-Meßwerte in der Verstärkerstufe aufgenommen:
V101B / 8:
V101A / 2:
Über C106:
V101A / 1:
V101B / 6:
97,5V
94,0V
199V
187V
189V
Kathode
Gitter
Versorgung
Mittelwert Anode
Mittelwert Anode
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Der LION im Detail.
Der erste Probeaufbau des Video-Vorverstärkers.
Seite 29
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die Hauptbaugruppe
Alle Funktionsblöcke des LION, mit Ausnahme der Zeilenendstufe und des Video-Vorverstärkers
befinden sich auf der Hauptbaugruppe.
Die Hauptbaugruppe des LION
Seite 30
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Der LION im Detail.
Die Hauptbaugruppe von oben gesehen.
Seite 31
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
HorizontalOszillator
Netzteil
VertikalAblenkung
ImpulsAbtrennung
VideoEndverstärker
Gitterspannungen
Bildröhre
Die Hauptbaugruppe von oben gesehen mit Kennzeichnung der Funktionsgruppen.
Seite 32
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Der LION im Detail.
Die Video-Endstufe und die Bildröhre.
Die Video-Endstufe stellt eine zur Ansteuerung der Bildröhre ausreichende Spannung in der
Größenordnung 30Vss bereit. Da das hier zur Verfügung stehende wechselstromgekoppelte
Standard-Videosignal, im Gegensatz zum Ausgangssignal des Video-Demodulators in den
damaligen Loewe-Opta-Fernsehgeräten, nicht schwarzwerttreu ist, mußte der existierenden
Schaltung noch eine Schwarzwertkorrekturschaltung hinzugefügt werden.
+A
R169
680K
R164
4K 3W Draht
6
C154
0,22uF
Video
Out
V101B
ECL84
Video
In
C144
0,1uF
9
P1101
10K
+A
8
Kontrast
R163
1M
1N4148
7
R1109
2K2
Schwarzwertkorrektur
R161
150R
C145
470pF
C147
330pF
R160
470R
Das (vereinfachte) Schaltbild der Video-Endstufe
Die, negativ steuernden, Synchronimpulse bewirken, daß die Diode 1N4148 leitend wird. Damit
nimmt der Kondensator C144 Ladung auf. Wenn nun das Videosignal wieder positiver wird, dann
sperrt die Diode 1N4148 erneut. Die in C144 befindliche Ladung kann nun nur noch allmählich über
R163 abfließen. Die Spannung über C144 stellt sich nach einigen Zeilendurchläufen so ein, daß die
Diode 1N4148 nur noch auf dem tiefsten Niveau der Synchronimpulse leitend ist. Damit ist das
Potential des Steuergitters stets in einem Absolutbezug zum tatsächlichen Grauwert.
In der Praxis ergeben sich natürlich durch die Einschwingzeit der Schaltung temporäre
Abweichungen, die man bei plötzlichen Helligkeitsänderungen gut beobachten kann.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die mit dem Pentodensystem der ECL84 ausgeführte Video-Endstufe soll eine obere Grenzfrequenz
von 5,5 MHz haben, um das Standard-Videosignal vollständig wiedergeben zu können. Hierzu wird
ein spezieller Drahtwiderstand als Anodenwiderstand verwendet, dessen induktive Komponente die
notwendige Anhebung des Scheinwiderstands im interessierenden Frequenzbereich bewirkt. Daher ist
es für die korrekte Funktion der Schaltung wichtig, den identischen Widerstandstyp zu verwenden, der
auch im Originalgerät benutzt wird. Hier wurde ein aus einem Loewe-Opta-Gerät ausgebauter
Widerstand eingesetzt.
Die RC-Kombinationen im Kathodenkreis bewirken ebenfalls eine selektive Anhebung des oberen
Frequenzbereichs.
Die folgenden Oszillogramme geben einen Eindruck von der Arbeitsweise der Stufe.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Das schwarzwertkorrigierte Videosignal am Gitter der ECL84
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V101/8
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte.
Seite 35
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Kathode der ECL84
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V101/7
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte.
Seite 36
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Anode der ECL84 = Ausgangssignal der Video-Endstufe
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V101/6
1 zu 100
DC
unterste Linie des Markierungsgitters
Seite 37
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Kathode der Bildröhre
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Kathode der Bildröhre
1 zu 100
DC
unterste Linie des Markierungsgitters.
Seite 38
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Der Vollständigkeit halber sind im Folgenden noch die Spannungen an den Gittern der Bildröhre
dokumentiert.
Spannungsverlauf am Wehneltzylinder (G1) der Bildröhre
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Bildröhre G1 (Wehneltzylinder)
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Deutlich ist der Austastimpuls zu erkennen, der durch die Einkopplung des Zeilenrücklaufimpulses aus
dem Vertikalablenkgenerator an den Wehneltzylinder entsteht.
Es wurden, nach Einstellung der optimalen Fokussierung, die folgenden DC-Meßwerte
aufgenommen:
Bildröhre G2 (VFOK1):
Bildröhre G3 (VFOK2):
600V
262V
Seite 39
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Anstelle der im Originalgerät verwendeten Großbildröhre mit ca. 50 cm Bildschirmdiagonale wurde
eine handliche Kleinbildröhre M14-120AW mit 14 cm Bildschirmdiagonale verwendet. Diese Röhre
wurde zu Beginn der 1990-er Jahre von der heute nicht mehr existenten Firma VTM in Italien
hergestellt. Der identische Röhrentyp wurde für den im WS2004/5 aufgebauten Monitor verwendet.
Die verwendete Kleinbildröhre mit 14cm Bildschirmdiagonale
Seite 40
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die Impulsabtrennstufe.
Die Impulsabtrennstufe, auch Amplitudensieb genannt, hat die Aufgabe, die Synchronimpulse aus
dem Videosignal herauszufiltern und an die Ablenkgeneratoren weiterzugeben. Die Gestalt der
weitergegebenen Synchronimpulse soll hierbei unabhängig vom Bildinhalt sein.
Zunächst soll das Funktionsprinzip der Stufe an einer vereinfachten Prinzipschaltung erläutert werden:
Prinzip der Amplitudensiebschaltung
Quelle: Möhring, Schaltungstechnik der Loewe-Opta-Fernsehempfänger Seite 328
Über den Gitterkondensator Cg wird das (bereits in der Video-Endstufe verstärkte und invertierte)
Videosignal an das Steuergitter der Triode gelegt. Wenn der Kondensator Cg zunächst ungeladen ist,
dann wird die Röhre bis in den positiven Gitterspannungsbereich hinein ausgesteuert. Die GitterKathodenstrecke der Röhre wird dann leitend, womit Cg über den geringen Innenwiderstand dieser
Strecke aufgeladen wird. Wenn das Signal wieder negativer wird, dann kann sich Cg nur noch
langsam über den hochohmigen Gitterableitwiderstand Rg entladen. Über Cg stellt sich eine
Gleichspannung ein, deren Höhe von der Amplitude der Synchronimpulse abhängig ist. Im
eingeschwungenen Zustand der Schaltung können nur noch die Synchronimpulse die Röhre öffnen.
Da hier praktisch eine Spitzenwertgleichrichtung stattfindet, ist die sich über Cg aufbauende
Gleichspannung vom Bildinhalt unabhängig.
Die beschriebene Schaltung hat in der Praxis den Nachteil, daß Störimpulse mit einer die
Synchronimpulse übersteigenden Amplitude ebenfalls zur Aufladung von Cg beitragen. Die
Spannung über Cg kann hierbei so weit steigen, daß die Röhre für eine gewisse Zeit komplett
gesperrt wird und damit die Synchronisation der Ablenkgeneratoren zeitweilig aussetzt. Erst nach der
(vergleichsweise langsamen) Entladung von C2 auf den vor der Störung vorhandenen
Spannungswert ist die Schaltung wieder arbeitsfähig.
Daher wird bei der hier realisierten Schaltung eine sogenannte Störaustastung hinzugefügt. Hierzu wird
eine Spezialröhre mit zwei Steuergittern, eine Hexode des Typs ECH81, verwendet. (V102B)
Auf das Steuergitter g3 wird, wie bereits besprochen, das vom Ausgang der Video-Endstufe
abgenommene verstärkte und invertierte Videosignal gelegt. Auf das Steuergitter g1 wird das
unverstärkte und nichtinvertierte Videosignal gelegt. Das Schirmgitter g2 wird an eine Gleichspannung
von 18V gelegt.
Durch die geringe Schirmgitterspannung und die positive Vorspannung von g1 ergibt sich eine sehr
geringe Steilheit der Röhre in Bezug auf die an g1 anliegende Steuerspannung, so daß das
Ausgangssignal der Stufe unter normalen Betriebsbedingungen praktisch nicht durch das an g1
anliegende Signal beeinflußt wird. Tritt nun ein Störimpuls mit höherer Amplitude auf, dann wird g1
Seite 41
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
jedoch negativ, womit dann die Röhre gesperrt ist. Damit kann dann der Kondensator C232
(entsprechend Cg in voriger Betrachtung) nicht mehr aufgeladen werden. Die Synchronisation setzt
zwar kurzzeitig aus, aber die Schaltung arbeitet sofort nach dem Ende des Störimpulses wieder
korrekt, da die Ladung in C232/ Cg durch den Einfluß des Störimpulses nicht verändert wurde.
+C
R220
33K
Synchronimpuls
Hor. / Vert.
+C
Video
Out
C232
10nF
C233
220pF
8
C235
10n
50 Vss, invertiert
V102A
ECH81
R218
470K
G
R221
22K
R222
100K
R212
470K
9
6
R211
2M2
3
V102B
ECH81
+C
7
Video
In
C231
0.1uF
5 Vss
R213
1M2
+18V
1
2
3
H
Schaltplan der Impulsabtrennstufe.
Die nachfolgende Triodenstufe mit V102A invertiert und begrenzt die Synchronimpulse. Die
Zeilensynchronimpulse haben an ihrem Ausgang eine Amplitude von ca. 30Vss, die
Bildsynchronimpulse haben eine Amplitude von ca. 50 Vss.
Die nachfolgenden Oszillogramme zeigen die Funktionsweise der Schaltung:
Seite 42
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Anode der Hexode
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V102B / 6
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 43
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Anode der Ausgangstriode
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V102A / 8
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Die invertiert geformten Zeilensynchronimpulse, wie sie in zum Zeitpunkt des Halbbildwechsels
auftreten, aus deren Integration der Bildkippimpuls gebildet wird, sind im Hintergrund zu erkennen, sie
haben eine höhere Amplitude als die im Vordergrund sichtbaren Zeilensynchronimpulse und
erscheinen wegen ihres selteneren Vorkommens nur sehr dunkel.
Seite 44
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Der Bildkippteil.
Der Bildkippteil besteht aus einem klassischen, astabilen Multivibrator, der mit den beiden
Röhrensystemen einer ECL86 aufgebaut ist. Das Pentodensystem der ECL86 dient hierbei gleichzeitig
zur Leistungsverstärkung.
+250V
+E
R9113
500k
T9101
ATR306K
R9114
680k
Ablenkspule
Bildbreite
VARISTOR
R9112
680k
frequenzselektives
Netzwerk
R9110
220k
C9108
4,7n
C9109
10n
R9111
68k
V9102B
6
V9102A
9
ECL82
ECL82
R9109
47K
C9107
10n
1
C9110
4n7
7
+E
3
2
8
R9108
100k
R9106
1M
R9116
450
C9111
47uF
Integrator
R9104
100k
R9105
47k
C9106
1n
SYNC
Ladekondensator
C9104
470p
C9112
22n
C9105
1n
C9113
47n
R9119
470k
C9114
2n2
R9121
470k
R9120
500K
R9118
1M
R9117
220k
Gegenkopplungsnetzwerk
Der vereinfachte Schaltplan des Bildkippteils
Der Ladekondensator C9112 wird kurzzeitig bei Durchsteuerung der Triode V9102A entladen. Er wird
anschließend über R9114 wieder rampenförmig aufgeladen. Damit entsteht über C9112 ein
näherungsweise sägezahnförmiger Spannungsverlauf. Die Steilheit der Aufladung, und damit die
Amplitude der Ablenkung, wird mit R9113 eingestellt.
Die Sägezahnspannung über C9112 ist die Steuerspannung für das Pentodensystem der ECL82. Mit
dem Ausgangsübertrager T9101 wird die niederohmige Ablenkspule an die hochohmige Röhrenstufe
angepaßt. Der der Primärwicklung parallelgeschaltete Varistor begrenzt die rücktransformierten
Bildrücklaufimpulse auf ungefähr1000V. Diese Impulse werden mit dem frequenzselektiven Netzwerk
aus R9110, R9111, C9108 und C9109 ausgekoppelt und umgeformt, so daß sie dazu geeignet sind,
V9102A so anzusteuern, daß es zu der Eingangs geschilderten schnellen Entladung von C9112
kommt.
Seite 45
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Das frequenzselektive Netzwerk bewirkt ein schnelles Sperren der Triode nach dem Abklingen des
Bildrücklaufimpulses, da seine Ausgangsspannung nach der Ansteuerung durch einen positiven
Impuls zunächst ins Negative geht.
Die Synchronimpulse wirken direkt auf das Steuergitter von V9102A. Die Schwingfrequenz des
Oszillators im unsynchronisierten Zustand wird mit R9106 so eingestellt, daß der Oszillator ein wenig
unter der Sollfrequenz schwingt. Der Synchronimpuls bewirkt dann das Durchsteuern der Triode und
damit den Beginn einer neuen Periode der Sägezahnschwingung.
Eine zu hohe Schwingfrequenz des Oszillators kann mit dieser Art der Synchronisation jedoch nicht
reduziert werden. Zudem kann bereits ein einzelner Störimpuls das Kippen des Oszillators auslösen.
Daher wurde diese Schaltung schon zu Beginn der 1960-er Jahre durch eine neuartige Schaltung
ersetzt, bei der der Mittelwert der Abweichung zwischen Soll- und Istfrequenz (bzw. -Phase) als
Stellgröße zur Frequenzbeeinflussung dient.
Die Veränderung der Schwingfrequenz mit R9106 beruht darauf, daß sich mit dem Wert von R9106
der Arbeitspunkt des Triodensystems ändert.
Die Synchronimpulse durchlaufen ein zweifaches Integrierglied, aufgebaut mit R9104, C9104, R9105
und C9105. Dieses Integrierglied verhindert zum einen die ungewollte Auslösung des
Bildkippvorgangs durch einen einzelnen Zeilensynchronimpuls. Zum anderen integriert es die
Zeilensynchronimpulse auf. Die invertierte Gestalt der Zeilensynchronimpulse zum Zeitpunkt des
Bildwechsels führen dann zu einem eindeutigen Bildkippimpuls am Ausgang des Integrators.
Wirkungsweise des Integrators
Quelle: Möhring, Schaltungstechnik der Loewe-Opta-Fernsehempfänger
Der Strom durch die Ablenkspule soll jedoch nicht exakt sägezahnförmig sein, da die gegenüber
einem idealen Kreisbogen abgeflachte Bildschirmoberfläche zu der Notwendigkeit führt, die
Winkelgeschwindigkeit der Ablenkung an den Bildschirmrändern gegenüber der Bildschirmmitte zu
reduzieren.
Seite 46
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die benötigte Kurvenform wird durch die mit R9120 einstellbare frequenzselektive Gegenkopplung
über C9114, R9120 und R9121 erzeugt. Die über die genannten Elemente rückgeführte, verstärkte
(und damit invertierte) Ausgangsspannung wird zu der über R9119 an das Steuergitter des
Pentodensystems geführten Sägezahnspannung addiert. Die bestmögliche Kurvenform wird durch
die iterative Einstellung von R9118 und R9120 erzielt.
Die Anpassung der Schaltung an die Ablenkspule der verwendeten Kleinbildröhre ergab sich
problemlos, da der Bildkippteil, durch die Verwendung einer Pentode als Endröhre, praktisch als
Stromquelle arbeitet und die verwendete Ablenkspule den selben Strombedarf wie die Ablenkspule
des Originalgeräts hat.
Der, im vereinfachten Schaltplan nicht dargestellte, Kondensator C9115 dämpft in Verbindung mit
R9122 (ebenfalls nicht eingezeichnet) die Bildrücklaufimpulse. Eine weitere Aufgabe von C9115 ist
die Vermeidung der Einkopplung der durch magnetische Kopplung der Ablenkspulen auch an der
Vertikalablenkspule vorhandenen Zeilenrücklaufimpulse in den Bildkippteil.
Die folgenden Oszillogramme illustrieren die Funktion des Bildkippteils:
Seite 47
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf am Gitter des Triodensystems der ECL82
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V9102A / 1
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 48
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Anode des Triodensystems der ECL82
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V9102A / 9
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 49
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Anode des Pentodensystems der ECL82
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V9102B / 6
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 50
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannungsverlauf an der Vertikal-Ablenkspule
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Spannung über C9115
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 51
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Der Horizontal-Oszillator.
Für die Horizontalablenkung kann die, bei der Vertikalablenkung angewendete, direkte
Synchronisierung nicht verwendet werden, da eine Fehlsynchronisation durch Störimpulse zum
seitlichen Auswandern einzelner Zeilen führen würde. Experimente im WS2004/5 haben gezeigt, daß
bereits der immer in einem Videosignal vorhandene Rauschpegel bei horizontaler
Direktsynchronisation zu einem sehr unruhigen Bild führt, bei dem Kanten ausgefranst erscheinen:
Vergleich der horizontalen PLL-Synchronisation (oben) und Direktsynchronisation (unten) aus dem
WS2004/5
Daher wird auch hier eine PLL-Synchronisation vorgesehen. Hierbei wird mit einem Phasendetektor
und einem auf diesen folgenden Tiefpaß eine Steuerspannung generiert, die zur mittleren Phasenbzw. Frequenzabweichung zwischen den Synchronimpulsen und den vom Horizontaloszillator
initiierten Zeilenrücklaufimpulsen proportional ist. Diese Spannung wird zum Nachregeln der
Horizontalfrequenz mittels eines spannungsgesteuerten Oszillators verwendet.
Seite 52
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Durch diese Mittelwertbildung kann ein einzelner Störimpuls keine sichtbare Bildstörung verursachen.
Beim Ausbleiben eines einzelnen Synchronimpulses bleibt die „richtige“ Oszillatorfrequenz erhalten.
Der Horizontaloszillator arbeitet auf der Basis eines astabilen Multivibrators, der mit den beiden
Triodensystemen von V201 (ECC82) aufgebaut ist. Es handelt sich hier um einen
kathodengekoppelten Multivibrator, so daß das Steuergitter von V201A zum Zweck der Zuführung der
die Frequenz nachregelnden Spannung frei ist. Die Schwingfrequenz des Multivibrators wird
weitgehend durch den sogenannten Stützkreis, einen als Arbeitswiderstand der Triode V201
dienenden Parallelschwingkreis, bestimmt.
+C
Stützkreis 15,6 kHz
10nF
15K
R246
47K
R247
27K
V201A
ECC82
V201B
ECC82
6
1
C249
4,7pF
C260
150pF
Schleifenfilter
R234
100K
Phasendetektor
220K
7
R242
47K
8
R250
180K
C253
47nF
3
SynchronImpuls
100K
C251
10nF
OA161
2
R239
33K
100K
1nF
OA161
C255
2,2nF
C245
1nF
10K
Zu Zeilenendstufe
C263
330pF
Impulsformung
rückgeführter
Zeilenrücklaufimpuls
C265
10nF
C248
10nF
Impulsformung
P251
200K
R248
C262
1nF
1K
C264
0.1uF
Zeile
Kathodengekoppelter Multivibrator
Das Schaltbild des Horizontaloszillators
Mit P251 wird der Arbeitspunkt von V201B, und damit die mittlere Schwingfrequenz des Multivibrators,
eingestellt.
Mit der Durchsteuerung von V201B wird der Ladekondensator C263 schnell entladen. Wenn V201B
sperrt, was den größeren Zeitanteil der Schwingungsperiode des Oszillators der Fall ist, wird C263 über
R247 aufgeladen, womit sich ein näherungsweise sägezahnförmiger Spannungsverlauf über C263
ergibt.
Die Synchronimpulse und die von der Horizontalendstufe rückgeführten Zeilenrücklaufimpulse werden
mit den im Schaltplan dargestellten Impulsformungsgliedern so umgeformt, daß sich eine für den
nachfolgenden Phasendetektor geeignete Impulsform ergibt.
Die Ausgangsspannung des Phasendetektors wird mit dem Schleifenfilter tiefpaßgefiltert, so daß sich
der gewünschte Mittelwert der Abweichung ergibt. Die Ausgangsspannung des Schleifenfilters wird an
das Gitter von V201A gelegt, womit sie den Arbeitspunkt von V201A und damit die Schwingfrequenz
des Oszillators beeinflußt. Eine negativere Spannung am Steuergitter führt zu einer Erhöhung der
Oszillatorfrequenz.
Damit ist der Regelkreis geschlossen.
Seite 53
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
SynchronImpuls
Der LION im Detail.
Cdiff
1nF
OA161
D2
100K
100K
D1
OA161
10K
rückgeführter
Zeilenrücklaufimpuls
Schleifenfilter
220K
C251
10nF
R242
47K
C248
10nF
C253
47nF
C255
2,2nF
Umgezeichnetes Schaltbild des Phasendetektors
Der Phasendetektor arbeitet wie folgt:
Die rückgeführten Zeilenrücklaufimpulse werden mit C248 aufintegriert. Dadurch entsteht über C248
eine sägezahnförmige Spannung mit dem Mittelwert Null.
Die Synchronimpulse werden mit Cdiff differenziert. D1 schneidet die positiven Anteile des
differenzierten Synchronimpulses ab, womit sich Cdiff so auflädt, daß sich an den Anoden von D1
und D2 ein mittleres (!) Potential von ca. –8V einstellt. Die Impulsfolge wird „nach unten geschoben“.
Damit kann C248 nur dann zusätzliche Ladung über D2 aufnehmen, wenn das Potential des
„oberen“ Anschlusses von C248 negativer als das der Anoden von D1 und D2 ist. Die Aufnahme
zusätzlicher Ladung durch C248 führt jedoch zu einer Reduktion der Spannung über Cdiff und damit
zu einem weniger negativen Mittelwert des Potentials an den Anoden von D1 und D2.
In dem folgenden Impulsdiagramm sind die differenzierten Synchronimpulse stark idealisiert
dargestellt.
Seite 54
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannung über C248
Spannung an Anode
der Dioden
Fall 1
Fall 2
Fall 3
Darstellung der zeitlichen Verhältnisse im Phasendetektor
Im Fall 3, der Horizontaloszillator eilt den Synchronimpulsen vor, erkennt man, daß der positive Teil des
differenzierten Synchronimpulses mit dem negativen Teil des integrierten Zeilenrücklaufimpulses
zusammenfällt. Damit ist die Bedingung für das Leiten von D2 gegeben. C248 wird durch D2
während der Zeit des positiven Teils des differenzierten Synchronimpulses in Richtung eines positiveren
Potentials aufgeladen. Der Mittelwert der Sägezahnspannung über C248 ist damit nicht mehr Null.
Am Ausgang des Schleifenfilters läßt sich eine positive Gleichspannung abgreifen, die eine
Verminderung der Oszillatorfrequenz bewirkt.
Im Fall 2, der Horizontaloszillator eilt den Synchronimpulsen nach, wird D2 (zumindest im gedachten
Extremfall) niemals leitend. Damit stellt sich ein stark negativer Mittelwert des Potentials an den
Anoden von D1 und D2 ein, der über den zu D2 parallelgeschalteten Widerstand (100K) zu einem
negativen Mittelwert der über C248 anliegenden Sägezahnspannung führt. Am Ausgang des
Schleifenfilters läßt sich eine negative Gleichspannung abgreifen, die eine Erhöhung der
Oszillatorfrequenz bewirkt.
Im Fall 1, dem synchronisierten Zustand, heben sich die gegenläufigen Einflüsse aus den Fällen 2
und 3 gerade auf, so daß der Mittelwert der Sägezahnspannung über C248 Null ist. Damit ist die
Ausgangsspannung des Schleifenfilters ebenfalls Null.
Mit R242 und C253 wird das Entstehen einer Oszillation des Regelkreises vermieden. Wäre nur C253
vorhanden, dann ergäbe sich bei Frequenzen, die deutlich größer als die Knickfrequenz aus dem
220kOhm-Serienwiderstand und C253 sind, eine Phasenlage von nacheilend 90°. In Verbindung mit
anderen zeitverzögernden Einflüssen im Regelkreis kann das zu einer Verschiebung der Phase der
rückgeführten Größe um 180° und damit zu einer unerwünschten Mitkopplung führen. Der Regelkreis
schwingt. Das Zusammenspiel von R242 und C253 ergibt jedoch einen weiteren Pol des Filters, bei
dem sich bei hinreichender Überschreitung der Grenzfrequenz eine Phasenlage von voreilend
90°ergibt. Somit ist die ursprünglich vorhandene Phasenverzögerung des Filters oberhalb der
Knickfrequenz von R242 und C253 kompensiert. Damit ist eine höhere Verstärkung des Regelkreises
möglich, die zu einer geringeren Regelabweichung und schnellerem Ansprechen führt, ohne daß
die Gefahr des Oszillierens des Regelkreises besteht.
C255 ist deutlich kleiner als C253 und schließt die an R242 abfallenden, störenden Frequenzanteile
in der Größenordnung der Horizontalfrequenz kurz. Das durch C255 erneut verursachte Nacheilen der
Phasenlage um 90° ist hierbei nicht störend, da in dem betroffenen Frequenzbereich die Verstärkung
des Regelkreises schon hinreichend klein ist.
Seite 55
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die folgenden Oszillogramme geben einen Eindruck von der Arbeitsweise des Oszillators und des
Phasendetektors:
Differenzierter Synchronimpuls für Horizontal-Phasenvergleich.
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
M201/1 = „rechter Anschluß“ von C245 in obigem Schaltbild
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 56
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Ausgangssignal des Phasendetektors im synchronisierten Zustand.
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
M201/5 = „oberer Anschluß“ von C248 in obigem Schaltbild.
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Im Verlauf der abfallenden Flanke des Sägezahnsignals kann man, kurz nach dem Nulldurchgang,
die „Ausbeulung“ durch den positiven Anteil des differenzierten Synchronimpulses erkennen.
Seite 57
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannung am Stützkreis des Oszillators.
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
M201/3 = „oberer Anschluß“ von R246 in obigem Schaltbild.
1 zu 100
AC
Bildschirmmitte
Der Versatz zu den Cursorlinien ist durch Schwankung des DC-Pegels (Regelschwankungen
Stromnetz) begründet.
Seite 58
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Gitterspannung Multivibratorröhre
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
V201B/7
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 59
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Ausgangsspannung Horizontaloszillator
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
J106/2 = „rechter Anschluß“ von C265 bei obigem Schaltplan
1 zu 100
DC
Bildschirmmitte
Seite 60
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die Zeilenendstufe.
Prinzipiell könnte man die Ablenkleistung für die Horizontalablenkung ebenso wie bei der
Vertikalablenkung mit einer linear arbeitenden Verstärkerschaltung erzeugen. Es ist jedoch zu
beachten, daß mit diesem Schaltungsprinzip bei jedem Zeilenrücklauf die in der Ablenkspule
gespeicherte Energie von etwa 0,0015 Ws „vernichtet“ werden muß.
Bei 50 Vertikalablenkvorgängen pro Sekunde entsteht hierbei eine Verlustleistung von etwa 0,075W.
Bei 15625 Horizontalablenkvorgängen pro Sekunde entstünde dagegen eine, viel zu hohe,
Verlustleistung von etwa 24W.
Daher wird hier ein grundsätzlich anderes Schaltungsprinzip genutzt. Die Ablenkspule ist Teil eines
Schwingkreises mit umschaltbarer Resonanzfrequenz. Während des (langsamen) Hinlaufs ist die
niedrigere der beiden Resonanzfrequenzen wirksam. Für die (kurze) Rückflanke nutzt man dagegen
die höhere der beiden Resonanzfrequenzen.
Prinzip der Erzeugung der Ablenkspannung
Quelle: Möhring, Schaltungstechnik der Loewe-Opta-Fernsehempfänger
Auf diese Weise wird die im Schwingkreis gespeicherte Energie zur Umkehr der Ablenkrichtung
genutzt. Die benötigte Energiezufuhr reduziert sich auf den Ausgleich der Verluste, wie sie durch
Wirbelströme, ohmsche Verluste und die Ummagnetisierung der Ferritkerne entstehen.
Seite 61
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die Flanken des Ablenkstroms sind nicht geradenförmig, da sie aufgrund ihrer Entstehung aus der
Eigenschwingung eines Schwingkreises eine Sinusgestalt haben. Das bedeutet, daß die
Winkelgeschwindigkeit der Ablenkung an den Bildschirmrändern geringer ist. Diese Eigenschaft ist
jedoch erwünscht, da sich durch die Abflachung der Bildschirmoberfläche gegenüber einem
idealen Kreisbogen für eine lineare Bilddarstellung die Notwendigkeit einer Reduktion der
Winkelgeschwindigkeit an den Bildschirmrändern ergibt.
Zeilentrafo
Ablenkspule
Ub
Prinzip der Erzeugung der Ablenkspannung
Die Umschaltung zwischen den beiden Resonanzfrequenzen geschieht durch eine Diode, die in Serie
mit dem die tiefere Resonanzfrequenz bestimmenden Kondensator liegt. Mit der Spannungsumkehr
am Schwingkreis zum Ende des Hinlaufs sperrt die Diode, womit dann nur noch die verbleibenden
Restkapazität wirksam ist und der Rücklaufvorgang dann mit der höheren Resonanzfrequenz abläuft.
Mit der erneuten Spannungsumkehr am Ende des Rücklaufs wird die Diode wieder leitend, womit
dann wieder der mit der tieferen Resonanzfrequenz erfolgende Hinlauf beginnt.
Mit einem elektronischen Schalter, der Zeilenendröhre, wird dem Schwingkreis zu einem geeigneten
Zeitpunkt Energie zugeführt, so daß die Ablenkung stets synchron zum darzustellenden Videosignal ist.
Die Röhre arbeitet hierbei praktisch als digitaler Schalter, womit sich an ihr nur eine geringe
Verlustleistung ergibt.
Die Ablenkspule benötigt hohe Ströme in der Größenordnung 1,5A, die von der Zeilenendröhre nicht
direkt geliefert werden können. Daher wird sie über einen Anpassungsübertrager, den Zeilentrafo, an
die Horizontal-Endstufe angekoppelt.
Ein Teil der beim Rücklauf freiwerdenden Energie wird zur Erzeugung der Beschleunigungsspannung
für die Bildröhre von etwa 10kV verwendet.
Seite 62
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Im Folgenden wird die Funktion der Zeilenendstufe anhand eines stark vereinfachten Ersatzschaltbilds
beschrieben. Der Kondensator C1 wird in der praktischen Ausführung im Wesentlichen durch die
Eigenkapazität der Wicklung des Zeilentrafos realisiert. Der Kondensator C2 hat den Wert 56nF und ist
im Schaltbild mit C277 bezeichnet. Er wird auch oft als „Boosterkondensator“ bezeichnet.
Zeilentrafo
B
Ablenkspule
C1
C2
A
+Ub
EY88
EL504
Das stark vereinfachte Ersatzschaltbild der Zeilenendstufe
Wir beginnen die Betrachtung in der Mitte des Zeilenhinlaufs. In der Mitte des Zeilenhinlaufs wird die
Röhre EL36 mit dem Ausgangssignal des Horizontaloszillators durchgesteuert. Im eingeschwungenen
Zustand liegt das Ende „B“ der Wicklung auf einer Gleichspannung von ungefähr 1kV, die nur von
einer geringen Wechselspannung überlagert ist.
Das Ende „A“ der Primärwicklung wird, durch das Aufsteuern der Röhre, negativer als das Ende „B“ der
Wicklung und auch negativer als +Ub. Damit fließt ein Strom durch die Diode und die Primärwicklung
des Zeilentrafos über die durchgesteuerte Röhre EL36 nach Masse. Hierbei wird C2 (ein wenig)
entladen. In der Ablenkspule baut sich ein in positiver Richtung fließender Strom auf, der den
Elektronenstrahl weiter zur rechten Bildkante hin ablenkt.
Mit dem Sperren der Röhre mit der negativen Flanke des Ausgangssignals des Horizontaloszillators
wird der Zeilenrücklauf eingeleitet. Damit wird der Strompfad von Wicklungsende „A“ zur Masse
schlagartig unterbrochen. Aufgrund der im Magnetfeld der Ablenkspule gespeicherten Energie fließt
der Strom in dieser (und im primärseitigen Teil des Schwingkreises) zunächst weiter. Er nimmt jedoch
ab, womit sich die Spannung an der Ablenkspule und damit auch an der Primärwicklung umkehrt.
Punkt „A“ ist damit nun positiver als Punkt „B“. Damit sperrt die Diode EY88. Die im Magnetfeld
gespeicherte Energie lädt nun C1 auf. Da die Kapazität von C1 sehr klein ist, baut sich an C1 eine
sehr hohe Spannung von etwa 4kV auf. Wenn der Strahl die Mitte des Bildschirms erreicht hat, ist der
Strom in der Ablenkspule Null und die Spannung über C1 hat ihr Maximum erreicht.
Nun beginnt sich C1 über die Primärwicklung zu entladen. Es baut sich ein in umgekehrter Richtung
fließender Strom in der Primärwicklung und in der Ablenkspule auf, der den Strahl bis zur linken
Bildkante hin ablenkt. Dieser Strom nimmt so lange zu, bis C1 vollständig entladen ist. Zu diesem
Zeitpunkt befindet sich der Strahl an der linken Bildkante.
Während des Rücklaufs hat der Schwingkreis eine halbe Periode mit seiner hohen Eigenfrequenz
ausgeführt.
Seite 63
Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Nun nimmt, entsprechend der Arbeitsweise eines Schwingkreises, der (in negativer Richtung
fließende) Strom in der Ablenkspule und der Primärwicklung wieder ab. Damit kehrt sich die
Spannung an der Ablenkspule und der Primärwicklung wieder um. Punkt „A“ ist nun wieder negativer
als Punkt „B“. Damit wird die Diode EY88 leitend. C2 ist nun Bestandteil des Schwingkreises, der nun
mit seiner langsamen Eigenfrequenz arbeitet. Der Strom in der Ablenkspule nimmt nun ab, der Strahl
läuft von links in Richtung der Bildmitte. Dies ist die erste Hälfte des Zeilenhinlaufs.
Wenn die Mitte des Bildschirms erreicht ist, dann kehrt sich die Stromrichtung erneut um womit der
Strahl über die Bildschirmmitte hinaus abgelenkt wird, womit dann die zweite Hälfte des Zeilenhinlaufs
beginnt. Zudem wird erneut die Röhre EL36 aufgesteuert, um dem Schwingkreis wieder Energie
zuzuführen.
Während des Zeilenhinlaufs hat der Schwingkreis eine halbe Periode mit seiner tiefen Eigenfrequenz
ausgeführt.
Strom- und Spannungsverläufe bei der Zeilenablenkung
Oben: Gitterspannung der EL36
Mitte: Stromverlauf in Ablenkspule und Primärwicklung
Unten: Spannungsverlauf an Ablenkspule und Primärwicklung
Quelle: Möhring, Schaltungstechnik der Loewe-Opta-Fernsehempfänger
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die hohe Spannungsspitze, die beim Zeilenrücklauf entsteht wird mit einer speziellen
Hochspannungswicklung herauftransformiert, um die Beschleunigungsspannung für die Bildröhre von
etwa 13kV zu erzeugen. Zur Gleichrichtung der Beschleunigungsspannung wird eine Röhrendiode
DY86 verwendet. Die Heizspannung für diese Röhre von 1,5Veff, deren Kathode auf dem Potential
der Beschleunigungsspannung liegt, wird mit einer einzigen Windung, die um den Kern des
Zeilentrafos gelegt ist gewonnen. Als Glättungskondensator für die Beschleunigungsspannung dient
die Kapazität der Bildröhre selbst. Die Innenseite des Glaskolbens ist im Bereich des Bildschirms
metallisiert und mit der Beschleunigungsspannung verbunden. Die Außenseite des Glaskolbens ist
ebenfalls metallisiert und wird mit der Masse verbunden. Damit entsteht eine Kapazität im einstelligen
nF-Bereich.
Für das Verständnis der Schaltung ist es hilfreich, sich die Kennlinie der zum Umschalten der
Resonanzfrequenz verwendeten Röhrendiode EY/PY 88 zu vergegenwärtigen. Die Diode hat einen
Innenwiderstand von ungefähr 100 Ohm und stellt daher in Durchlaßrichtung keinen Kurzschluß dar.
Kennlinie der Röhrendiode EY/PY88
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Das folgende Schaltbild zeigt die tatsächliche Ausführung der Zeilenendstufe:
T201
13kV zu Bildröhre
a
V203A
EY88
+D_ZE
DY86
2K7
L250
82pF
b
9
V202A
EL36
+D_ZE
1
R256
2K7 3W
R268
4K7
f
180pF
Von
Oszillator
R255
1K
C276
0,22uF
4
C277
5
C271
4,7nF
k
2
56nF
Impedanzanpassung
C??
0,47uF
L201
144uH
3
8
C270
0,1uF
T201
M050516
L201
***
C273 R261
1,5nF 470K
P263
1M
R257
470K
C274
1,5nF
R262
1M
1M
VDR260
E298GD/A269
R266
1K5
c
Zeilenampl.
und
Hochsp.
i
7
g
Zeilenlinearität
RücklaufImpuls
zu
Phasendetektor
R264
C267
33pF
150K
8
h
Zu Ablenkspule
6
AT2018/20
Vereinfachter Schaltplan der Zeilenendstufe
Für die Realisierung der Zeilenendstufe wurde ein ausgebauter Zeilentrafo des Typs AT2018/20
verwendet.
Im Gegensatz zur Darstellung im Ersatzschaltbild ist die Sekundärwicklung als Teil der Primärwicklung
des Trafos ausgeführt. Eine weitere Sekundärwicklung liefert negativ gerichtete Zeilenrücklaufimpulse
für verschiedene Verwendungen innerhalb der Gesamtschaltung des Monitors.
Über C267 werden die Zeilenrücklaufimpulse an das Gitter der Zeilenendröhre rückgeführt. Diese
Mitkopplung sichert das vollständige Sperren der Zeilenendröhre in der Rücklaufphase, bei der etwa
5kV zwischen Anode und Kathode der Röhre anstehen.
Mit P263 wird die Amplitude der Hochspannung und der Ablenkung eingestellt. Mit dem Netzwerk aus
R257 bis R262 wird eine Gegenkopplung aufgebaut, die über die Beeinflussung des Arbeitspunktes
der Zeilenendröhre die Amplitude der Ablenkung und die Hochspannung bei Schwankung der
Netzspannung und Alterung der Zeilenendröhre konstanthält. Da die positive Flanke des
Ansteuersignals kontinuierlich und nicht rechteckförmig ansteigt bewirkt eine Erhöhung der mittleren
Gleichspannung am Gitter der EL36 einen früheren Einsatz und damit einer längere Dauer der
Energiezufuhr in den die Ablenkung ausführenden Schwingkreis.
R255 verhindert Eigenschwingungen der Zeilenendröhre im UKW-Bereich. Mit R256 und C271 wird
eine konstante Schirmgitterspannung bereitgestellt.
L250 und die dazugehörige R/C-Kombination aus 2K7 und 82pF verhindern unerwünschte
hochfrequente Eigenschwingungen der Primärwicklung des Zeilentrafos.
Mit C276 wird die zur Korrektur der durch die Abflachung des Bildschirms gegenüber einem idealen
Kreisbogen entstehende Ablenkverzerrung notwendige Reduzierung der Winkelgeschwindigkeit der
Ablenkung an den Bildschirmrändern bewirkt. Der parallelgeschaltete Widerstand dämpft mögliche
Eigenresonanzen in Verbindung mit den im Ablenkkreis vorhandenen Induktivitäten. Da die Schaltung
des Originalgeräts für eine 120°-Bildröhre ausgelegt ist, hier aber eine 70°-Bildröhre verwendet wird
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
mußte die Wirkung von C276 durch die Parallelschaltung eines etwa doppelt so großen
Kondensators auf etwa 1/3 reduziert werden.
Die Wirkung von L201, einer nichtlinearen Drossel, ist der Wirkung von C276 entgegengesetzt. Da eine
Drossel, im Gegensatz zu einem Kondensator, gut abgleichbar ist, indem man ihren Kern verstellt,
kann mit ihrer Hilfe ein Feinabgleich der Kompensation durchgeführt werden. Die Induktivität der
Drossel nimmt mit dem an den Bildschirmrändern größer werdenden Ablenkstrom ab, womit die
Winkelgeschwindigkeit der Ablenkung an den Bildschirmrändern zunimmt.
Die Impedanz der hier verwendeten Ablenkspule ist deutlich geringer als die der Ablenkspule des
Originalgeräts. Daher mußte eine Anpassungsschaltung, bestehend aus dem „Spartransformator“
T201 und der Drossel L201 hinzugefügt werden. Die Dimensionierung der Schaltung wurde
experimentell ermittelt.
Die Zeilenendstufen-Baugruppe
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Der LION im Detail.
Die Zeilenendstufen-Baugruppe, Ansicht aus einer anderen Perspektive.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die Baugruppe zur Impedanzanpassung.
Die folgenden Oszillogramme geben einen Eindruck von der Arbeitsweise der Schaltung.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannung an der Anode der DY86
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Anodenkappe DY86
1 zu 1000
DC
Bildschirmmitte
Der Spitzenwert im Zeilenrücklauf ist 13,7 kV. Die deutlich sichtbare Eigenresonanzfrequenz der
Hochspannungswicklung beträgt 88 kHz.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannung an der Kathode der EY88
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Kathodenkappe EY88
1 zu 1000
DC
Bildschirmmitte
Der Spitzenwert ist 5kV
Zusätzlicher DC-Meßwert:
Die Boosterspannung, gemessen an T201/c betrug 990V
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Der LION im Detail.
Spannung an der Anode der EL36
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Anodenkappe EL36
1 zu 1000
DC
Bildschirmmitte
Der Spitzenwert ist 5,8kV
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannung am Ablenkausgang(erster Anschluß)
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Ablenkausgang
1 zu 1000
DC
Bildschirmmitte
Die Ablenkspannung liegt auf dem Potential der Boosterspannung von ca. 1000V.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Spannung am Ablenkausgang(zweiter Anschluß)
Meßpunkt:
Tastkopf:
Kopplung:
GND-Lage:
Ablenkausgang
1 zu 1000
DC
Bildschirmmitte
Die Ablenkspannung liegt auf dem Potential der Boosterspannung von ca. 1000V.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Das Netzteil.
Das Netzteil weist keine Besonderheiten auf. Um die wechselseitigen Abhängigkeiten innerhalb des
Monitors zu reduzieren wurde die Spannung +750V, die im Originalgerät aus der Zeilenendstufe
abgegriffen wird, direkt aus dem Netz mit einer zusätzlichen Sekundärwicklung des Netztrafos erzeugt.
Im Gegensatz zum Originalgerät besitzt das Netzteil mit dem in diesem nicht vorhandenen Netztrafo
eine galvanische Trennung vom Stromnetz.
Die Siebung der einzelnen Anodenversorgungsspannungen mit RC-Kombinationen wurde vom
Originalgerät übernommen. Die Spannung +250V wurde im Originalgerät aus der Zeilenendstufe
entnommen, um bei einer Abnahme der Hochspannung und der Horizontalablenkung durch
Alterung der Zeilenendröhre auch die Amplitude der Vertikalablenkung proportional zu reduzieren um
somit die Bildproportionen zu wahren. Um wechselseitige Abhängigkeiten zu reduzieren wurde auf
diese Funktion verzichtet. Um eine Schwankung der Ablenkamplitude mit der Netzspannung zu
vermeiden ist die Spannung +250V mit Zenerdioden stabilisiert.
Die Schaltung zur Bereitstellung der stabilisierten Versorgungsspannung von +750V wurde von dem
Monitor aus dem WS2004/5 übernommen. Da diese Spannung im Originalgerät aus der, intern
gegen Netzspannungsschwankungen stabilisierten, Zeilenendstufe entnommen wurde, ist auch hier
eine Stabilisierung mit Zenerdioden vorgesehen.
Auf der Folgeseite findet sich der Schaltplan des Netzteils.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
+Ub für Video-Vorverstärker
150R 5W
1n
+A
+ C475
100uF/400V
+ C476
100uF/400V
R465
D403
BY359-1500
3
C403
D401
BY359-1500
1
C401
1n
R466
470R 5W
+D
R463
1K 2W
+
+
+
C477
47uF/400V
+
C473
100uF/400V
+
C474
100uF/400V
1
1
+
5
12VAC_1
6
12VAC_2
C472
100uF/400V
R402 47K 3W
C470
100uF/400V
1n
3
D404
BY359-1500
C404
1
D402
BY359-1500
1n
C402
3
4
12V
R462
68R 3W
1
2
390V
R461
68R 3W
+C
J101
CON5
230V
R460
47R 5W
C471
100uF/400V
3
Anschluß
Netztrafo
3
R401
10R 5W
R403
47k
+250V
Heizung
Bildröhre
D405
BZT03C150
D406
BZT03C100
C405
1uF
R??
100R
+100V für Video-Vorverstärker
D415
BY359-1500
3
Spannungsregler für +750V
R415
120K
1
+750V
D417
BZT03C10
C422
1nF/2kV
C424
1uF/630V
GND
R??
1M
D418
BZT03C200
C423
1nF/2kV
D419
BZT03C270
C425
1uF/630V
D416
BY359-1500
1
R??
1M
D420
BZT03C270
3
Das Schaltbild des Netzteils
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Der provisorische Video-Vorverstärker.
Da zum Zeitpunkt des Entwurfs des Monitors noch nicht bekannt war, ob sich eine VideoVorverstärkung in Röhrentechnik realisieren ließ, wurde zunächst eine Schaltung mit üblichen VideoICs vorgesehen, die aus einem Standard-Videosignal ein Signal erzeugt, daß dem Ausgangssignal
der Video-Demodulatoren der Loewe-Opta-Fernsehgeräte der Jahre 1960/61 entspricht.
U8102
GB4550A
3
1 /STB
7 +IN
-IN
U8103
LT1227
OUT
CX
8
5
1
3
2
+
J8101
CON3
J8103
BNC
6
-
C8104
470pF
4
R??
1K5
Leitungsabschluss
C8103
1uF
2
7
3
4
R??
1K5
L8100
4,7µH
-12V
+12V
-12V
+12V
-12V
R8100
75R
VideoSignalausgang
6
-
1
R8107
0R0
-12V
C8100
220pF
C8101 C8102
47pF Trimmer 5..13pF
Kein Abschluß,
da nur sehr
kurzes
Kabel und
Signalpegel zu
hoch
R8105
1K
+12V
R8106
270R
R8103
680R
1
Gain = 4,70
P8101
1K
2
+
4
2
Verstärkung von 1Vpp auf
4,7Vpp
6
3
R8102
180R
VEE
6
-
VCL
+
2
2
VCC
3
+12V
U8101
LT1227
4
2
1
J8100
BNC
+12V
U8100
LT1227
Clampschaltung
7
R8101
1k
Notchfilter 4,43
MHz
(Farbträger)
7
VideoSignaleingang
Vclamp-Bereich
+/- 5V
2
3
C8105
10nF
R8104
680R
-12V
Der Schaltplan der ersten Version des Video-Vorverstärkers
Die Schaltung besteht aus einem Farbträgerfilter, einer Schwarzwertkorrekturschaltung und einem
Video-Verstärker mit der Verstärkung 4,7. Das Potential des Schwarzwertes ist einstellbar.
Diese Schaltung wurde später durch einen Video-Vorverstärker in Vollröhrentechnik ersetzt.
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Abschlußbericht Projekt LION WS2005/6
Der LION im Detail.
Die erste Version des Video-Vorverstärkers
Seite 78
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