4 - das Lebenshaus

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WissensWert
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INFOBRIEF FÜR BETROFFENE MIT SELTENEN SOLIDEN TUMOREN: GIST, SARKOME, NIERENKREBS
Liebe Bewohner des Lebenshauses,
liebe Leser des WissensWert!
Wieder neigt sich ein Kalenderjahr dem
Ende zu. Bei vielen von uns gab es in diesem Jahr ein „auf und ab“ der Gefühle, aber
wir alle haben uns mit großer Energie unseren seltenen Erkrankungen gestellt. Auch
mich persönlich hat die GIST-Erkrankung
wieder eingeholt. Nach sechseinhalb tumorfreien Jahren wurde bei mir kurz vor Weihnachten 2010 ein Rezidiv festgestellt. Daher
fing für mich das Jahr 2011 direkt mit
einem Besuch im Krankenhaus an. Nach
der OP und einer Erhöhung der ImatinibDosis auf inzwischen 800 mg geht es mir
derzeit wieder gut. Im Mai war es mir sogar
möglich, den Hamburg Marathon in viereinhalb Stunden zu bewältigen. Diese zwei
extremen Situationen machen deutlich,
welche Achterbahnfahrten wir als Patienten
häufig erleben.
Ob zur Hilfe direkt nach der Diagnose, bei
Änderungen unseres Erkrankungszustandes
oder in Entscheidungssituationen gibt es
UNSER Lebenshaus und die regionalen
Gruppen, die uns mit Informationen oder
einfach „nur mal mit Zuhören“ Hilfestellung geben. Das Lebenshaus ist für Viele
von uns auch ein Ort, an dem unsere Sorgen und Probleme in vielen Situationen
leichter und erträglicher gemacht werden.
Persönliche Gespräche, nationale Foren,
regionale Patiententreffen, Infobrief
WissensWert, Literatur, Internet, Mailsystem, Schulungswochenende für Gruppenleiter und vieles mehr: Auch in 2011 hat das
Lebenshaus wieder einiges bewegt. Für uns
die Betroffenen, unsere Angehörigen – aber
auch für Mediziner, die einfach mehr
wissen wollen.
Vor allem Informationen über die Erkrankungen, mögliche Therapieoptionen, verfügbare Klinische Studien oder Adressen
für kompetente Zweitmeinungen waren es,
die vielen von uns das Leben mit der
Diagnose erleichtert oder sogar das Leben
hin zu einer besseren Prognose deutlich
verändert haben.
Inhalt
n Weihnachtsgrüße
1
n Wirdanken
2
n „RareCancers“inEuropa
7
n Patientenkontakte-
Zusätzlich war Das Lebenshaus auch in
2011 - national und international - auf
medizinischen Veranstaltungen, Kongressen
und in sogenannten Advisory Boards präsent. Um Informationen/Wissen für unsere
Betroffenen zu beschaffen – aber auch um
Probleme und Bedürfnisse unserer Patienten mit seltenen Krebsdiagnosen in den
unterschiedlichsten Gremien zu vermitteln.
Inzwischen wird die professionelle Arbeit
unserer Patientenorganisation in Deutschland und Europa wahrgenommen. Unsere
Meinung zählt und so wird Das
Lebenshaus als „Partner auf Augenhöhe“
von medizinischen Experten, forschenden
Pharmaunternehmen und anderen Vertretern des Gesundheitssystems angenommen.
Ein praktisches Beispiel war die Sarkomkonferenz 2011. Hier hat Das Lebenshaus –
gemeinsam mit den deutschen Sarkomexperten-Gruppen GISG und KO.SAR –
diesen zentralen, jährlichen Treffpunkt der
deutschen Sarkom-Community erfolgreich
auf den Weg gebracht. Und der erfolgreiche
Start dieser Veranstaltung findet mit der
Sarkomkonferenz 2012 – vom 22. – 24. März
die Fortsetzung.
Wochenende
8
n SelbsthilfebrauchtHilfe
11
n MeinPathologie-Befund
12
n GIST-GruppeSchweiz:
GIST-Preisverleihung
18
n GISTGruppeSchweiz:
VerleihungKrebsligapreis
20
n GISTGruppeSchweiz:
aktuell
21
n SPAEN-KonferenzBerlin
22
n Angiosarkome
25
n Sarkomkonferenz2012
28
n Nierenkrebs–Ticker
30
n PatientengruppeRheinland 30
n MARC-2-Studie
32
n Nierenkrebsinternational
34
n Literaturtipps
36
n Rezeptegesucht
38
n DasLebenshaus–persönlich 40
n Mitgliedsantrag
41
n Impressum
43
n Terminkalender
Januar/Februar/März2012
Januar/Februar/März
44
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International ist Das Lebenshaus seit Jahren
eine der treibenden Kräfte: Bei NEW
HORIZONS GIST – einem jährlichen,
weltweiten Treffen erfahrender GISTGruppenleiter, bei SPAEN – der europäischen Dachorganisation für Sarkom-,
GIST- und Desmoid-Gruppen
(www.sarcoma-patients.eu) und bei IKCC
der International Kidney Cancer Coalition
(www.ikcc.org). Dies alles tun wir – weil
Erkrankungen wie GIST, Sarkome oder
Nierenkrebs keine Ländergrenzen kennen.
Hier ist es essentiell zusammenzuarbeiten,
sich auszutauschen, von einander zu lernen,
Informationen zu verteilen und in Richtung der internationalen Forschung mit
gemeinsamen Stimmen zu sprechen.
Ich möchte mich bei meinen Vorstandskollegen, den Patientenkontakten und aktiven
Patienten für die gute Zusammenarbeit im
Jahr 2011 bedanken. Mein ganz besonderer
Dank gilt den Mitarbeitern des Lebenshauses – Markus, Berit, Karin und Brigitte
für ihr unglaubliches Engagement – das
weit über eine normale Tätigkeit hinausgeht. Ohne ihre Arbeit, wäre Das Lebenshaus so nicht möglich und auch viele der
internationalen Initiativen würde es so
nicht geben.
ihr Engagement weit über den Klinikalltag
hinaus und dafür, dass Sie uns mit Rat und
Tat so intensiv zur Seite stehen.
Um professionelle Arbeit mit professionellen Mitarbeitern zu machen, sind finanzielle Ressourcen dringend nötig. Doch die
sind in Deutschland äußerst knapp – vor
allem im Bereich der seltenen Krebserkrankungen. Daher geht unser Dankeschön zum
einen an alle Patienten und Begleiter (Angehörige), die mit ihrem Mitgliedsbeitrag
oder einer direkten jährlichen Spende IHR
Lebenshaus unterstützen. Dankeschön zum
anderen auch an die sechs forschenden
Pharmafirmen, die den Verein Das Lebenshaus langfristig und transparent fördern –
ohne jedoch zu fordern. Wir haben über die
Jahre sehr oft statt „Firmenvertretern“ sehr engagierte Menschen kennengelernt,
die sich für Behandlungsqualität oder Forschung einsetzen – sich oft aber auch ganz
persönlich für unsere Arbeit begeistern.
Weihnachten steht vor der
Tür und wir blicken auf ein
aufregendes Jahr zurück.
An dieser Stelle möchten wir
uns heute bei all denjenigen
bedanken, die Das Lebenshaus
e.V. in den vergangenen
12 Monaten zum Leben
erweckt haben. Sei es durch
eigene aktive Mitarbeit,
Mitgliedsbeiträge oder
Spenden.
Im Namen des gesamten Vorstandes und
aller Mitarbeiter wünsche ich Ihnen und
Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest
und dass das Jahr 2012 für uns alle unter
einem guten Stern steht.
Starten Sie gut in das neue Jahr…
Unser Dank geht auch an die Experten unserer beiden medizinisch-wissenschaftlichen
Beiräte GIST/Sarkome und Nierenkrebs –
für ihre Expertise, ihre Erfahrungen und
Wir danken …
Weitere
Kondolenzspender:
Kai Pilgermann
1. Vorsitzender
ChristineBlumrich,
Berlin,Nierenkrebs
KarstenLaudahn,
Beelitz,Nierenkrebs
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Unser Dank gilt im Besonderen…
… unseren aktiven Mitgliedern, die uns
tatkräftig unterstützen durch Übersetzungen, Telefondienst, Basisrecherchen,
Informationen, Versandaktionen, Artikel für den Wissenswert, Erfahrungen,
die wir weitergeben können, Feedback,
Lektorat und so vieles mehr.
… unseren Patientenkontakten, die in der
Region den Patienten vor Ort zur
Verfügung stehen, sich für die Patienten
einsetzen, sie unterstützen und betreuen.
… unseren Experten, die ihre Zeit und ihr
Wissen zum Wohle unserer Patienten
einsetzen.
… unseren Mitgliedern, die uns regelmäßig mit ihrem Mitgliedsbeitrag
unterstützen.
… vor allem auch den Angehörigen, die in
ihrer schwersten Stunde an uns dachten
und Das Lebenshaus mit einer Kondolenzspende bedacht haben:
WolfgangBraun,
Eschborn,Nierenkrebs
… unseren Spendern, die durch ihren
finanziellen Beitrag Projekte möglich
machen, mit deren Hilfe wir noch mehr
Patienten erreichen können.
… Wie zum Beispiel: Kyra Astfalk, die in
Gedenken an ihren Ehemann und
Lebenshausmitglied Friedemann Ziegler
noch immer regelmäßig an uns spendet.
Friedemann war ein wahrer Künstler:
als Musiker und Maler hat er das
Lebenshaus mit Benefizkonzerten, einer
eigenen Lebenshaus-CD und Spenden
aus Ausstellungen tatkräftig unterstützt.
Seine Frau Kyra knüpft auch nach
seinem Tod an seine Wohltätigkeit an
und lässt immer noch einen Teilbetrag
aus den Verkäufen von Friedemanns
CDs an das Lebenshaus f ließen. Vielen
Dank Kyra für diese Unterstützung.
GuidoEckhoff,
Osnabrück,Nierenkrebs
HelmutHofmann,
Leinfelden-Echterdingen,
Nierenkrebs
KyraAstfalkmitihrenEhemann
FriedemannZiegler
Weitere großzügige Spenden
(über 500 Euro) erhielt das Lebenshaus e.V. von:
Marianne und Engelbert Kleinhenz, Ebersburg,
Dr. Werner Heller, Eching,
Reiner Schulz, Leipzig,
Michael Vassiliadis, Hannover,
Andrea Weber, Benningen
OhneFoto:
Ohne Foto:
RenatePestl,Schönheide,GIST
und
SandraMichl,Hamburg,
Liposarkom
Nur durch Ihre finanzielle Unterstützung für Ihr Lebenshaus können wir
bisherige Projekte auch im kommenden Jahr durchführen und die Qualität unserer Arbeit für die Patienten
aufrecht erhalten.
RolandLiebler,
Zellingen,Nierenkrebs
WilliPesch,
Reimerath,Nierenkrebs
OlafSchmidt,
Alten-Medingen,
Nierenkrebs
Vielen Dank für die freundliche Genehmigung zur Nennung des Namens und den Druck der Fotos.
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Beobachtung der „Rare Cancers“ in Europa:
Seltene Krebsarten sind häufiger als man denkt!
Seltene Tumorerkrankungen (engl. = Rare Cancers) treten häufiger auf, als
bisher angenommen: Sie machen etwa 22% aller Krebsneuerkrankungen in
den EU27 aus. Zu diesem und anderen wichtigen Ergebnissen kommt das
von der EU-geförderte Projekt RARECARE. Mit diesem Rare-Cancer-Projekt
ist es der Arbeitsgruppe gelungen, ein lang bekanntes Problem in Zahlen
zu fassen. Mitglieder der europäischen Arbeitsgruppe rund um die
Mediziner und Wissenschaftler Gemma Gatta, Jan Maarten van der Zwan,
Paolo Casali, Sabine Siesling, Angelo Paolo Dei Tos, Ian Kunkler, Rene
Otter, Lisa Licitra, Sandra Mallone, Andrea Tavilla, Annalisa Trama und
Riccardo Capocaccia waren auch – als einzige europäische Patientenvertreter – Jan Geißler von Leukämie Online und Markus Wartenberg,
Vereinssprecher des Lebenshauses.
Epidemiologische Informationen über
seltene Krebsarten sind rar. Das Projekt
„Surveillance of Rare Cancers in Europe
(RARECARE)“ liefert Schätzungen über
die Inzidenz (Neuerkrankungen in einem
bestimmten Zeitraum), die Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit) und die Überlebensrate seltener Krebsarten in Europa auf der
Grundlage einer neuen und zusammen-fassenden Liste dieser Erkrankungen.
RARECARE recherchierte populationsbezogene Krebsregister (KRRG)-Daten
europäischer Patienten, deren Erkrankungen zwischen 1988 und 2002 diagnostiziert wurden, zusammen mit Informationen
über den Vitalstatus bis zum 31. Dezember
2003 (dem letzten Datum überprüfter
Daten der meisten KRRG). Die durchschnittlich berücksichtigte Hauptpopulation
betrug etwa 162.000.000. Krebsinzidenz
und Überlebensrate für die Jahre 1995 bis
2002 und die Prävalenz am 1. Januar 2003
wurden geschätzt. Die zentralen Ergebnisse:
n Entsprechend der RARECARE-Definition (Inzidenz <6 pro 100.000 pro Jahr),
war die geschätzte jährliche Inzidenz aller seltenen Krebsarten in Europa etwa
108 pro 100.000, entsprechend 541.000
Neuerkrankungen pro Jahr oder 22%
aller Krebsdiagnosen.
n Die relative 5-Jahres-Überlebensrate
war für seltene Krebsarten mit
47% schlechter als für häufigere
Krebsarten (65%).
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Das bedeutet letztendlich:
Bisher existiert keine international verbindliche Definition für seltene Krebsarten. In
Europa werden seltene Tumoren oft als solche mit einer Prävalenz von <50 pro
100.000 Einwohner benannt. Bei einer
jüngsten Analyse seltener Krebsarten in den
USA wurde die Definition von <15 Fällen
pro 100.000 pro Jahr verwendet.
Ein wesentliches Problem seltener Krebsarten ist, dass ihre Gesamtauswirkung auf
die Gesellschaft nicht hinreichend eingeschätzt werden konnte, obwohl man sie für
ein bedeutendes Problem der Volksgesundheit hielt. Seltene Krebsarten werden oft
wegen mangelnder Kenntnisse und mangelnder klinischer Erfahrung unzureichend
diagnostiziert und behandelt. Für das allge-
InFO
Definitionen
DieEpidemiologie(vongriech.epi„auf,über“,demos„Volk“,logos
„Lehre“,ursprünglich:„Seuchenkunde“)isteinewissenschaftlicheDisziplin,
diesichmitdenUrsachenundFolgensowiederVerbreitungvongesundheitsbezogenenZuständenundEreignisseninBevölkerungenbeschäftigt.
DieInzidenz(vonlat.:incidere„vorfallen“)isteineepidemiologische
MaßzahlunddamitFachausdruckausdermedizinischenStatistik.
SiegibtdieAnzahlderNeuerkrankungen
•aneinerbestimmtenKrankheit
•ineinerBevölkerungsgruppedefinierterGröße,
z.B.100.000oder1Mio.Einwohner
•währendeinerbestimmtenZeit,üblicherweiseineinemJahr,an.
DiePrävalenzoderKrankheitshäufigkeitisteineKennzahlder
Epidemiologieundsagtaus,wievieleMenscheneinerbestimmtenGruppe
(Population)definierterGrößeaneinerbestimmtenKrankheiterkrankt
sind.
EinKrebsregister(hierKRRG)isteinesystematischeSammlungvon
InformationeninFormeinerDatenbankzuKrebs-bzw.Tumorerkrankungen.ManunterscheidetepidemiologischeKrebsregisterundklinische
Krebsregister.MitepidemiologischenKrebsregisternwirddasKrebsgeschehen,alsowiehäufigbestimmteTumorerkrankungenineinerRegion
auftreten,beobachtet.
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meine Gesundheitswesen ist es daher von
hoher Priorität die Qualität der Behandlung
dieser Krebsarten zu verbessern. Eine Möglichkeit dazu wäre eine standardisierte
Vorgehensweise bei seltenen Krebsarten
durch Konzentrierung der Behandlung in
spezialisierten klinischen Einrichtungen
(z.B. GIST-/Sarkomzentren) und durch die
Erfassung möglichst vieler diagnostizierter
Patienten in klinischen Studien. Dies erfordert jedoch einen erheblichen organisatorischen Aufwand. Auch stehen für standardisierte klinische Studien der seltensten
Krebsarten oftmals keine ausreichenden
Patientenzahlen zur Verfügung. Somit ist es
erforderlich, neue Vorgehensweisen zur
Gewinnung gesicherter Erkenntnisse über
effektive Behandlungsformen zu entwickeln.
Im Rahmen des Projektes „Surveillance of
Rare Cancers“ in Europe (RARECARE),
erfolgte eine Erhebung von Krebsdaten aus
89 auf Populationsdaten basierenden Krebsregistern (KRRG) aus 21 europäischen
Ländern. Dies ermöglichte die Untersuchung der Epidemiologie dieser Krebsarten
als Ganzes aus einer großen heterogenen
Population. Auf der Grundlage dieser Daten
und der Literatur entwickelte eine RARECARE-Arbeitsgruppe eine neue Krebsliste
und eine neue Definition für seltene Krebsarten (Weitere Informationen unter
www.rarecare.eu). Diese Arbeit beschreibt
die Bedeutung dieser Krebsarten in Europa
durch Schätzung der Inzidenz, der Prävalenz und der Überlebensrate der seltenen
Krebsarten, die zwischen 1988 und 2002
diagnostiziert wurden, auf der Basis der
RARECARE-Definition und -Liste.
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DasLebenshaus
RARECARE sammelte die in populationsbezogenen KRRG archivierten Daten von
Patienten, bei denen zwischen 1978 und
2002 eine Krebsart diagnostiziert wurde
und die insgesamt Informationen über den
Vitalstatus mindestens bis zum 31. Dezember 2003 enthielten. Bei 11 Ländern repräsentierten die KRRG die gesamte Bevölkerung. In den anderen Ländern, wie z.B. in
Deutschland, sind keine nationalen Einrichtungen zur Krebserfassung vorhanden.
Diese werden durch regionale KRRG
ersetzt, die unterschiedliche Anteile der
Populationen dieser Länder erfassen.
Die über den Zeitraum von 1995 bis 1999
erfasste Gesamtpopulation betrug
162.000.000, entsprechend 39% der Population der an RARECARE teilnehmenden
Länder oder 32% der Population der Europäischen Union (EU27).
Um Fehler, Widersprüchlichkeiten oder
ungewöhnliche Datenverknüpfungen bei
Gestaltung, Geschlecht und Alter in Bezug
auf die Diagnose aufzudecken, wurden
systematische Überprüfungen der Daten
durchgeführt. Nur ein zu vernachlässigender Anteil der Fälle (0,14%) musste wegen größerer Fehler ausgeschlossen werden.
RARECARE sammelte Daten von insgesamt 89 KRRG. Die vorgelegte Arbeit
berücksichtigte jedoch nur Daten von 76
KRRG unter Ausschluss von Krebsregistern, die Krebsarten nicht entsprechend der
dritten Ausgabe der International Classification of Diseases for Oncology (ICD-O-3)
klassifizierten oder die nur Daten von
Krebsarten des Kindesalters enthielten.
MaligneWeichgewebesarkomegehörenals„Gruppe“
zudenseltenenKrebsarten.
Siemacheninetwa1%aller
Neuerkrankungenin
Deutschlandaus.Dochdiese
Erkrankungsgruppebesteht
ausweitüber60verschiedenenSubtypen,deren
Häufigkeitebenfallssehr
unterschiedlichsind.So
zählendieLiposarkome,die
Leiomyosarkomeunddie
GISTzudenhäufigeren
Subtypen–dieKlarzellsarkomez.B.zudenseltenen
SubtypenderWeichgewebesarkome.
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„Rare Cancer Liste“ und
Definition seltener Krebsarten
Die Untersuchungen beruhen auf einer von
RARECARE zur Verfügung gestellten
neuen „Rare Cancer Liste“. Die Liste
wurde von einer Gruppe von Pathologen,
Hämatologen, Onkologen, anderen Klinikern und Epidemiologen erstellt und entstand im Rahmen eines Konsultationsverfahrens in dessen Verlauf die zu erstellende
Liste und deren Grundlagen unter
www.rarecare.eu verfügbar waren. Diese
von einschlägigen europäischen Krebsorganisationen gebilligte Liste enthält drei
Stufenkategorien. Die untere Stufe entspricht den WHO-Bezeichnungen der einzelnen Krebsarten und ihren entsprechenden ICD-O-3 Codes. Die Entitäten
der unteren Stufen wurden zu Kategorien
zusammengefasst (mittlere Stufe) unter dem
Aspekt des Bedarfs nach sich ähnelnden
Behandlungs- und Forschungsmethoden.
Die Entitäten der mittleren Stufe wurden
zu übergeordneten Kategorien (obere Stufe)
zusammengefasst unter dem Aspekt der
klinischen Sachkenntnisse und den Überweisungsstrukturen der Patienten.
RARECARE definierte seltene Krebsarten
als solche mit <6 pro 100.000 pro Jahr, entsprechend <30.000 neue Fälle pro Jahr in
Europa. Nach dieser Definition galten insgesamt 186 Krebsarten als selten. Die Liste
der seltenen und häufigen Krebsarten, wie
sie RARECARE definierte, ist auf der
RARECARE-Webseite abruf bar. Hier
findet man auch die grobe Schätzung der
Inzidenz, die umfassende Prävalenz und die
5-Jahres-Überlebensrate zusammen mit der
erwarteten Anzahl neuer Fälle pro Jahr und
prävalenter Fälle in der EU27 im Jahr 2008.
Weitere Ergebnisse des RARECARE-Projektes - in Kurzform.
Inzidenz: RARECARE schätzte, dass zwischen 1995 und 2002 in der EU27 jährlich
2.511.000 Personen mit Krebs diagnostiziert
wurden. Die jährliche EU27-Inzidenzrate
für alle seltenen Krebsarten betrug 108 pro
100.000 entsprechend 541.000 jährlichen
Neuerkrankungen oder 22% aller Krebser-
krankungen. Weiterhin findet man unter
den RARECARE-Ergebnissen z.B. auch:
n Verteilung der nach RARECARE
definierten Krebsarten in Bezug auf die
Inzidenzrate
n Alterspezifische Inzidenzraten nach
Altersklasse für seltene und häufige
Krebsarten
n Inzidenz- und Prävalenzraten seltener
und gewöhnlicher Krebsarten nach
Lokalisation
Prävalenz: RARECARE schätzte
4.300.000 in der EU27 lebenden Personen
mit der Diagnose einer seltenen Krebsart,
24% der gesamten Krebsprävalenz. Fast alle
Krebsarten, die nach den Vorgaben von
RARECARE als selten eingestuft wurden,
gelten auch nach dem allgemein verwendeten Prävalenzkriterium in Europa (<50 pro
100.000) als selten. Sechs Krebsarten gelten
entsprechend dem Inzidenzkriterium als
häufig, aber als selten entsprechend dem
Prävalenzkriterium. Die Erklärung dafür
ist, dass es sich dabei um Krebsarten mit
schlechter Prognose handelt, die trotz ihrer
sogar relativ hohen Inzidenz folglich eine
geringe Prävalenz haben.
Seitdem die Definition seltener Erkrankungen auf der Prävalenz beruht und die
EU-Richtlinie für Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten Anreize zur
Förderung der Forschung und Entwicklung
von Medikamenten zur Behandlung seltener Krankheiten bietet, sollte die Verfügbarkeit der Prävalenzdaten für seltene
Krebsarten die Anwendung der EU-Richtlinie für Medikamente zur Behandlung
seltener Krankheiten erleichtern. Falls die
vorliegende europäische Definition benutzt
würde (Prävalenz <50 pro 100.000), würde
der Anteil der seltenen Krebsarten 24% der
gesamten Krebsprävalenz betragen, wie von
RARECARE geschätzt.
Die neue RARECARE-Definition
für seltene Krebsarten
Für die Definition seltener Krebsarten
verwendet RARECARE ein neues auf der
Inzidenz beruhendes Kriterium. Seltene
Krebsarten werden in Europa oft entsprechend dem Prävalenzkriterium von <50 pro
100.000, in gleicher Weise wie seltene
Erkrankungen im Allgemeinen, definiert.
Jedoch ist die Prävalenz als Maßstab für die
Seltenheit von Krebsarten mangelhaft, da
einige Krebsarten mit geringer Inzidenz
aber hoher Überlebensrate in die häufige
Kategorie eingeordnet werden, da eine
hohe Überlebensrate die Prävalenz erhöht.
In gleicher Weise werden einige häufig auftretende Erkrankungen mit geringer Überlebensrate als selten eingestuft, da eine
geringe Überlebensrate die Prävalenz mindert. Diese Überlegungen deuten darauf
hin, dass die Inzidenz für die Definition
seltener Krebsarten besser geeignet ist und
auch mit dem subakuten klinischen Verlauf
der meisten seltenen Krebsarten in Einklang
steht, wohingegen die meisten nicht-neoplastischen Erkrankungen einen chronischen Verlauf haben, weshalb die Prävalenz ein besserer Maßstab ist.
Der neue RARECARE-Schwellenwert für
„Seltenheit“ bei <6 pro 100.000 könnte für
zu hoch gehalten werden. Würde jedoch
der niedrigere Schwellenwert von <3 pro
100.000 pro Jahr übernommen werden,
würden viele „problematische“ Krebsarten
ausgeschlossen werden. Jedoch werden diese
Formen aus Mangel an Wissen und klinischer Erfahrungen oft unzureichend diagnostiziert und behandelt und klinische
Studien werden nur selten durchgeführt.
Sie alle sind Erkrankungen, die am besten
in Kompetenzzentren behandelt werden.
Dementsprechend berücksichtigt der
Schwellenwert von <6 pro 100.000 verschiedene Formen mit den typischen Problemen,
die bei seltenen Krebsarten existieren.
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Relative Überlebensrate: Seltene Krebsarten hatten im Durchschnitt eine geringere
relative Überlebensrate als häufige Krebsarten. Bei Patienten mit seltenen Krebsarten, deren Erkrankung zwischen 1995
und 1999 diagnostiziert wurde, lag die relative 1-, 3- und 5-Jahresüberlebensrate bei
respektive 68%, 52% und 47%; die entsprechenden Zahlen für Patienten mit häufigen
Krebsarten waren 80%, 69% und 65%.
Die Daten zeigten auch, dass die Unterschiede zwischen den Überlebensraten von
seltenen und häufigen Krebsarten 1 Jahr
nach Diagnosestellung gering waren, danach sanken die Überlebensraten für seltene
Krebsarten jedoch deutlicher, übereinstimmend mit der Meinung, dass die Therapien
für seltene Krebsarten weniger effektiv sind
als für gewöhnliche Krebsarten und davon
ausgehend, dass ein späteres Tumorstadium
zum Zeitpunkt der Diagnose kein Faktor
der geringen Überlebensrate seltener Krebsarten ist. Weiterhin ermittelte man Daten
zur relativen 5-Jahres-Überlebensrate für
seltene und häufige Krebsarten nach Altersklasse. Für Patienten von 0 bis 39 Jahren –
von denen die meisten seltene Krebsarten
hatten – gab es keinen Unterschied zwischen
häufigen und seltenen Krebsarten. Die
Abnahme der Überlebensrate zu Lasten der
seltenen Krebsarten nahm von - 17% im
Alter zwischen 49 und 59 auf 30% im Alter
von 75 bis 99 Jahren zu. In der höchsten
Altersgruppe war die Überlebensrate bei
seltenen Krebsarten fast die Hälfte im Vergleich zu häufigen Krebsarten. Mit zunehmendem Alter der Diagnosestellung fiel die
5-Jahres-Überlebensrate für seltene Krebsarten jedoch zunehmend hinter die der
häufigen Krebsarten zurück. Die meisten
Krebsarten von Kindern und jungen Erwachsenen waren seltene Krebsarten und im
Allgemeinen vom embryonalen Typ oder
hämatologisch, für die effektive Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen.
Bei älteren Patienten überwogen bei den
seltenen Krebsarten die epithelialen Formen
deren Therapie nicht so effektiv ist wie die
der seltenen Krebsarten im Kindesalter.
Insgesamt war die Überlebensrate bei
seltenen Krebsarten geringer als die Überlebensrate bei häufigen Krebsarten. Die
relative Überlebensrate war bei 1 Jahr
geringer und ging zunehmend auseinander
bis zu 3 Jahren, während der Abstand zwischen 3 und 5 Jahren nach Diagnosestellung
konstant blieb. Bei Kindern und Heranwachsenden - bei denen seltene Krebsarten
häufiger als die gewöhnlichen Krebsarten
auftraten - war die Überlebensrate gleich
der bei den häufigen Krebsarten. Fortschritte bei der Behandlung als Folge klinischer Studien während der letzten 30 bis
40 Jahre haben die Prognosen vieler Krebsarten des Kindesalters deutlich verbessert.
Vielleicht kann diese Erkenntnis auch für
seltene Krebsarten des Erwachsenenalters
verwendet werden, obwohl nicht zu erklären ist, warum die Überlebensrate bei seltenen Krebsarten im Erwachsenenalter gering ist. Möglichkeiten beinhalten Faktoren, die diesen Krankheiten eigen sind
und Unzulänglichkeiten der Betreuung und
Therapie, einschließlich verzögerter Diagnosestellung, Mangel an effektiven Behandlungsformen oder Mangel an Therapieleitlinien auf der Basis klinisch gesicherter Erkenntnisse.
Es ist dem RARECARE-Projekt gelungen,
ein lang bekanntes Problem in Zahlen umzusetzen. Die Schätzungen der Arbeitsgruppe lassen erkennen, dass 22% aller
Krebsarten, die jährlich in der EU27 diagnostiziert werden, selten sind. In absoluten
Zahlen sind dies jedes Jahr etwas mehr als
eine halbe Million neuer seltener Krebsfälle, während 4.300.000 seltene Krebsarten
in der Population prävalent sind. Es ist erwähnenswert, dass 30% der Europäer mit
einer seltenen Krebsdiagnose eine der besonders seltenen Formen haben; das betrifft
<1 pro 100.000 und dies ist wichtig, da
eine geringe Inzidenz ein wesentliches
Hindernis für die Durchführung klinischer
Studien zur Entwicklung effektiver
Behandlungsformen ist.
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DasLebenshaus
Ein Weg zur Überwindung dieses Hindernisses wäre die Einrichtung, Optimierung
und/oder Förderung von Kompetenzzentren für seltene Krebsarten und international kooperierender Gruppen und die
EU-übergreifende Vernetzung der Zentren,
um dadurch die erforderlichen organisatorischen Strukturen zu schaffen, um die kritische Masse und Patienten für die Durchführung klinischer Studien zu gewinnen,
um alternative Studiendesigns und methodische Ansätze für klinische Testmethoden
zu entwickeln und um die Genauigkeit und
Standardisierung der Verfahren zur Stadieneinteilung für seltene Krebsarten zu erhöhen.
Die RARECARE-Zahlen bestätigen die
täglichen Erfahrungen der Patientenorganisation Das Lebenshaus e.V. auch in Deutschland! Nach den Arbeitsergebnissen von
RARECARE sind also 22% aller Krebserkrankungen selten. Somit erkranken jedes
Jahr etwa 100.000 Deutsche an seltenen
Tumoren. Zusätzlich dazu, dass die Betroffenen oft einer lebensbedrohenden Erkrankung gegenüber stehen, haben diese Patienten eine Vielzahl von Hürden aufgrund
der Seltenheit ihrer Erkrankung zu überwinden. Auch in Deutschland ist der
Zugang von Patienten mit seltenen Erkrankungen zu Informationen und zu entsprechender Behandlungsqualität noch immer
unzureichend.
Wesentliche Defizite sind u. a.
n Die seltenen Tumorerkrankungen
haben keine oder kaum Bekanntheit –
damit oft keine Öffentlichkeit, keine
Lobby und wenig finanzielle Förderung
vor allem im Bereich der Forschung.
n Seltene Krebserkrankungen stehen nicht
im Fokus der Arbeit nationaler Organisationen, wie der Deutschen Krebshilfe
und der Deutschen Krebsgesellschaft.
n Patienten mit der Diagnose einer
seltenen Tumorerkrankung irren oft
lange Zeit durch das Gesundheitssystem
auf der Suche nach Informationen,
medizinischer Expertise in Diagnostik,
Behandlungsqualität, Therapieoptionen
und klinischen Studien.
2011
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WissensWert
7. Patientenkontakte-Wochenende in Frankfurt:
„Es war einfach toll!“
Zum 7. Patientenkontakte-Workshop vom 7. bis 9. Oktober 2011
waren erfahrene GIST- und Nierenkrebs-Gruppenleiter sowie
künftige Patientenkontakte aus ganz Deutschland nach FrankfurtHöchst angereist. Das Feedback – hier durch Rückmeldungen
einiger Teilnehmer:
„Danke für dieses informative und stärkende Wochenende!
„Es war wirklich richtig gut! Zeitlich nicht zu viel und
nicht zu wenig, inhaltlich spannend, und zwischendurch
sogar mal frische Luft...“
„Ich hab von dem Wochenende wieder jede Menge neues Wissen
mitgenommen (sowohl durch die Vorträge, als auch durch die
Gespräche in den Pausen). Damit kann ich gestärkt die kommenden Aufgaben angehen.“
Bereits vor dem offiziellen Start des Treffens fand bei einem kleinen BegrüßungsImbiss der erste rege Austausch untereinander statt. Die Teilnehmer freuten sich, bekannte Gesichter wiederzusehen und neue
Teilnehmer kennenzulernen.
Zu Beginn des Workshops am FreitagNachmittag begrüßte Brigitte Wartenberg,
Betreuerin der regionalen Patientenkontakte, die Teilnehmer: „Wie in den letzten
Jahren haben wir ein abwechslungsreiches
und informatives Programm zusammengestellt – Medizinische Updates, einen Einblick in den chirurgischen Klinikalltag und
genügend Zeit zum Austausch der regionalen Gruppenarbeit. Ziel dieses Workshops
ist es auch, eventuelle Synergien zwischen
den GIST- und den Nierenkrebs-Patientenkontakten herauszuarbeiten, nutzbar zu machen und sich so auch gegenseitig zu stärken“ so Brigitte Wartenberg, die die Veranstaltung organisiert und konzipiert hatte.
In der kurzen Vorstellungsrunde wurden
vor allem neue Teilnehmer herzlich begrüßt
und in der „Lebenshausrunde“ aufgenommen. Danach startete Karin Kastrati, Mit­
arbeiterin des Lebenshauses, mit dem ersten
Programmpunkt des Treffens. Sie stellte ein
„Kooperationsprojekt“ zwischen Das
Lebenshaus und Pfizer vor, in dem eine
Broschüre zum Thema „Ernährung und
Komplementäres unter Target-Therapie“
entwickelt wurde. Dieser kleine Ratgeber –
geschrieben mit dem Wissen von Fachleuten und den Erfahrungen der Patientenvertreter wird in Kürze bei Pfizer erscheinen.
Nach der Kaffeepause ging es mit dem
Vortrag „Ernährung und Komplementäre
Onkologie“ von Frau Dr. Jutta Hübner,
Goethe-Universität, Frankfurt weiter. „Das
Schöne an der Arbeit mit Patienten in der
Onkologie ist, dass sich diese Patienten
gerne aktiv an ihrem Therapieerfolg beteiligen möchten und mich fragen – Was kann
ich selbst tun?“ leitete Frau Dr. Hübner
ihren Vortrag ein.
„Generell kann man viel zur Unterstützung
seiner Therapie tun, solange man das Gefühl hat, dass es einem gut tut“ so Frau Dr.
Hübner weiter. Körperliche Aktivitäten im
Sinne von einer ausdauernden körperlichen
Betätigung, wie z.B. Nordic Walking können die Therapie und vor allem das körperliche Wohlbefinden positiv beeinf lussen.
Hierbei soll erwähnt sein, dass damit nicht
Hochleistungs-Ausdauersport gemeint ist.
Weiterhin können Entspannungsverfahren
wie Massage, Tai Chi und Qi-Gong, Yoga,
Kunsttherapie und vieles mehr das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Eine weitere Frage, die sich viele Patienten
selbst stellen und für selbst beantworten
können, ist:
Was bedeutet für mich Lebensqualität?
Für den einen ist es ein Spaziergang im
Wald, für den anderen ein Vollbad mit
einem schönen Badeöl und für einen anderen etwas ganz anderes.
Das Fazit hierzu: Was kann ich mir
heute Gutes tun?
Frau Dr. Hübner erläuterte den Einsatz
komplementärer Therapien.
Nahrungsergänzungsmittel und zusätzliche
medizinische Begleittherapien (wie Homöopathie, Pf lanzliche Medizin) sollten immer nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, da abgeklärt werden
muss, ob:
2011
4
Das Lebenshaus
Auch in diesem Jahr waren die Patientenkontakte zahlreich nach Frankfurt
angereist.
Am Abend des ersten Konferenz-Tages saß
die Gruppe zum gemütlichen Abendessen
im Hotel zusammen. Die Teilnehmer nutz­
ten die Gelegenheit zum Austausch und
unterhielten sich sehr angeregt - einige bis
kurz vor Mitternacht. Schön zu sehen war,
dass auch zwischen GIST- und NierenkrebsPatienten intensive Gespräche stattfanden.
Mit einem Spaziergang zum Klinikum
Frankfurt-Höchst begann der zweite
Workshop-Tag.
n
ein Mangel vorliegt
Wechselwirkungen angezeigt sind
n die Wirkung der Target-Therapie möglicherweise beeinf lusst wird
n
Wichtige Fragen, die man sich in der Komplementär- und Alternativ-Medizin in der
Onkologie immer stellen sollte sind:
n Was nützt mir das?
n Kann es schaden?
n Wie passt es zu meiner Therapie?
n Was kostet es?
Ebenfalls ist bei sogenannten „Krebsdiäten“
Vorsicht geboten. Meist handelt es sich dabei um einseitige Ernährungsformen, die
langfristig Mangelerscheinungen hervorrufen oder schlimmstenfalls das Tumorwachstum beschleunigen können.
Mit viel Applaus bedankten sich die Teilnehmer bei Frau Dr. Hübner für ihren
unterhaltsamen und lehrreichen Vortrag, in
dem schließlich sämtliche Fragen zum
Thema Komplementärmedizin beantwortet
wurden.
Prof. Dr. Stelter bei seinem lebhaften Vortrag
zum Thema Chirurgie.
Die Besucher wurden von Herrn Prof. Dr.
Wolf-Joachim Stelter, Konsiliar Chirurg am
Klinikum Frankfurt Höchst, herzlich empfangen. In einem Hörsaal des Klinikums
stellte Prof. Dr. Stelter zunächst das Klinikum und anschließend sich und seinen
Werdegang im Klinikum Frankfurt-Höchst
vor. Als Nächstes brachte Prof. Dr. Stelter
den An­wesenden die Welt der Chirurgie
ein Stückchen näher. Aus seinem reichen
Erfahrungs­schatz erzählte er über die Fortschritte, die die Chirurgie im Laufe seiner
beruf lichen Lauf bahn gemacht hatte, und
inwieweit die Techniken, die man einst erfand, bis heute verbessert und verfeinert
wurden.
Einen besonderen Stellenwert in der Onkologischen Chirurgie hat mittlerweile die
laparoskopische Chirurgie gewonnen. Diesen operativen Eingriff nennt man auch
Minimal-invasive Chirurgie. Diese Methode wird hauptsächlich dann angewendet,
wenn der Tumor noch relativ klein und gut
abgegrenzt ist.
Fragen wie: Wie sieht der Pfad eines Patien­
ten durch die Chirurgische Klinik aus? Was
genau passiert grundsätzlich in einem OP?
Welche Rolle spielt die Anästhesie im Rahmen einer OP?, wurden ausführlich geklärt.
Weitere allgemeine sowie spezifische Fragen der Teilnehmer waren willkommen
und wurden von Herrn Prof. Stelter eingehend und verständlich beantwortet.
„Grundsätzlich ist ein Chirurg gerne vorbereit, d.h. eine gute Diagnostik ist unerlässlich oder zumindest wünschenswert, damit
der Chirurg weiß, was auf ihn zukommt“,
so Prof. Dr. Stelter weiter.
Beinahe 3 Stunden lauschten die Teilnehmer aufmerksam den Ausführungen des ehe­
maligen Chefarztes, der mit viel Humor
und enormem Wissen seine Zuhörerschaft
bereits nach kurzer Zeit in seinen Bann
gezogen hatte. Gegen Ende dankte Markus
Wartenberg im Namen des Lebenshauses
Herrn Prof. Dr. Stelter für den freundlichen
Empfang und den interessanten Einblick in
die Welt der Chirurgie.
Bei herrlichem Sonnenschein ging es zurück zum Hotel, wo bereits das Mittagessen
auf die Teilnehmer wartete. Frisch gestärkt,
wurden die Teilnehmer am Nachmittag in
eine Nierenkrebs-Gruppe und in eine
GIST-Gruppe aufgeteilt. Die beiden parallelen Sessions vermittelten jeweils neueste
medizinische Informationen in den jeweiligen Indikationen.
Die Bereichsleiterin Nierenkrebs Berit
Eberhardt stellte zuerst die druckfrische
Nierenkrebs-Broschüre vor. Danach informierte sie über neue Entwicklungen in der
Erforschung und Behandlung des Nieren
2011
4
WissensWert
Brigitte Wartenberg, Betreuerin der
Patientengruppen und Markus Wartenberg, Vereinssprecher Das Lebenshaus e.V.
Monika Stielike, Leiterin der Treffen in Lübeck und Dr. Werner Heller der GIST
Gruppe München
Stefanie Seite, Patientenkontakt der
Gruppe Rhein-Ruhr und Christel Jäger-Freysoldt, der Gruppe Köln-Bonn
zellkarzinoms, die kurz vorher auf dem
DGU Kongress (Deutsche Gesellschaft für
Urologie) vorgestellt wurden. Außerdem
hatten die Nierenkrebs-Gruppenleiter sich
viele Fragen Ihrer Patienten notiert und
nutzen die Zeit, diese Fragen zu stellen –
hier ging es um Themen wie: Studien,
Radiochirurgie und Nebenwirkungs­
management.
n
Im Anschluss hatten die Gruppenleiter noch
Gelegenheit sich über die Gruppenarbeit in
den einzelnen Regionen auszutauschen.
Währenddessen wurde u. a. die Idee geboren, auch mal gemeinsame Veranstaltungen
in der Region zu organisieren, für Nierenkrebs- und GIST-Betroffene, wenn nicht
krankheitsspezifische Themen behandelt
werden. „Synergien werden genutzt und
der Gedanke GEMEINSAM SIND WIR
STÄRKER somit nach außen getragen.
„Selbstverständlich werden wir, das Lebenshaus-Team, diese Initiativen unterstützen“,
so Brigitte Wartenberg abschließend.
Zur gleichen Zeit gab Markus Wartenberg,
der Vereinssprecher und Bereichsleiter
GIST/Sarkome, im Gruppenraum GIST ein
Update zu Diagnose, Therapie, Nachsorge
und Studien bei GIST. Wichtige Themen
hier waren die adjuvante (vorsorgliche)
Imatinib-Therapie bei GIST, das Therapieund Nebenwirkungsmanagement bei Imatinib und Sunitinib sowie die laufende Drittlinien-Studie mit Regorafenib.
Nach der Kaffeepause wieder vereint –
waren alle Teilnehmer gefragt, über ihre
Erfahrungen zum Thema „Schmerzen“ zu
berichten. Wann treten überhaupt Schmerzen auf ? Wie gehen die Ärzte mit dem
Thema um? Was tun Patienten dagegen?
Letztlich wurde in der Diskussion klar:
Schmerz ist nicht gleich Schmerz, und
Schmerzen muss man nicht aushalten!
Die Wege, Schmerzen zu lindern, sind jedoch unterschiedlich. Der allgemeine Tenor
der Diskussion war, dass dies ein wichtiges
Lebenshaus-Thema für 2012 werden könnte
– wo es gilt, noch mehr Informationen und
Erfahrungen zu sammeln.
Am dritten und letzten Tag des Workshops
stellte Markus Wartenberg die Gründe für
und den Stellenwert der internationalen
Arbeit des Lebenshauses vor. Dies sind
derzeit im Wesentlichen:
10
NEW HORIZONS GIST – ein jährliches, weltweites Treffen erfahrender
GIST-Gruppenleiter
Globale Konferenz vom
27. – 30. April 2012 in Paris
n Sarcoma Patients EuroNet e.V.
(SPAEN) die europäische Dachorganisation der Sarkom-, GIST- und
Desmoid-Gruppen
www.sarcoma-patients.eu
Europäische Konferenz vom
22. – 24. November 2012 in Florenz
n IKCC = International Kidney Cancer
Coalition
www.ikcc.org
Globale Konferenz vom
11. – 13. März 2012 in Rom
Weiterhin ist Das Lebenshaus Mitglied bei
ECPC (European Cancer Patient Coalition)
und Markus Wartenberg im PatientenBoard der ESMO der European Society for
Medical Oncology.
Dies alles tut Das Lebenshaus e.V. – weil
Erkrankungen wie GIST, Sarkome oder
Nierenkrebs keine Ländergrenzen kennen.
Hier ist es essentiell zusammenzuarbeiten,
sich auszutauschen, von einander zu lernen,
Informationen zu verteilen und in Richtung der internationalen Forschung mit
gemeinsamen Stimmen zu sprechen.
Desweiteren gab Markus Wartenberg einen
ersten groben Überblick über die in 2012
angedachten Projekte und Maßnahmen des
Lebenshauses.
Mit den Worten: „Ich freue mich schon auf
das nächste Mal!“ verabschiedeten sich die
Teilnehmer am Ende dieses informativen
und manchmal auch emotionalen Wochenendes herzlich voneinander.
Mit neuen Erkenntnissen, aktuellen Informationen und dem Wissen, jederzeit Unterstützung anfordern zu können, traten die
erfahrenen und neuen Gruppenleiter gestärkt ihre Heimreise an.
Der Dank des Lebenshaus-Teams gilt den
Sponsoren Bayer, Novartis und Pfizer, welche die Veranstaltung durch ihre finanzielle
Unterstützung möglich gemacht haben.
Hier möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass die Pharmaunternehmen keinerlei
Einf luss auf Ziel, Programm und Inhalte
der Veranstaltung ausgeübt haben.
(Die Kooperation des Vereins Das Lebenshaus e.V. mit Pharmafirmen erfolgt nach
jederzeit einsehbaren Richtlinien für
Finanzierungsvereinbarungen und dem
FSA-Kodex.)
20
4
DasLebenshaus
Die Selbsthilfe braucht Hilfe.
Quelle: Ärzte Zeitung, 14.11.2011, Von Anno Fricke
Die Fülle an Aufgaben steigt, aber die Zuschüsse und das
Personal nehmen nicht zu: Die Selbsthilfe stößt an ihre
Grenzen - weil sie immer mehr an Bedeutung im Gesundheitswesen gewinnt.
BERLIN. Die zunehmende Bedeutung
der Selbsthilfegruppen für die medizinische
Versorgung stellt die Selbsthilfe vor Probleme. Es fehle an Menschen, die sich ehrenamtlich in den sich professionalisierenden
Strukturen engagieren, und an Geld, um
die zusätzlichen Aufgaben zu bezahlen.
Pf legekräfte aus und unterstützten die Forschung an Arznei- und Hilfsmitteln. Er
forderte die Selbsthilfeorganisationen auf,
"auch einmal Nein zu sagen". Die Selbsthilfe könne entscheiden, welchen Aufgaben
sie sich stelle, wofür sie Ressourcen einsetze
und mit wem sie zusammenarbeite.
Mehr Aufgaben, dann auch mehr
Ressourcen
Dr.MartinDanner,Hauptgeschäftsführer
derB.A.G.
Selbsthilfe helfe längst Versorgungslücken zu schließen
So beschrieb der Hauptgeschäftsführer der
Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe
(B.A.G.), Dr. Martin Danner, die Situation,
auf die die Selbsthilfe in Deutschland zusteuere. Die Selbsthilfe sei keine Gegenbewegung mehr zum Behinderten entgegengebrachten Paternalismus, sondern helfe
längst Versorgungslücken zu schließen.
"Auch einmal Nein sagen"
Selbsthilfeorganisationen seien an der
Formulierung von Behandlungsleitlinien
beteiligt, zertifizierten bestehende Versorgungsangebote, bildeten von sich aus
Vom Versorgungsstrukturgesetz hätte er
sich gewünscht, dass die Selbsthilfe als Partner für die Integrierte Versorgung akzeptiert worden wäre. Wenn das Gesundheitssystem der Selbsthilfe neue Aufgaben übertrage, dann müssten auch ihre Ressourcen
gestärkt werden, forderte Danner. Bei den
Kommunen sei die Tendenz spürbar, sich
aus der Finanzierung der Selbsthilfe zurückzuziehen.
Die Kommunen drehen den
Geldhahn langsam zu
Die private Krankenversicherung solle ähnlich wie bei der Unabhängigen Patientenberatung in die Finanzierung der Selbsthilfe
einsteigen. Danner sprach sich dafür aus,
den Leitfaden Selbsthilfeförderung der
gesetzlichen Krankenversicherung dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Selbsthilfeorganisationen gestärkt würden. Zurzeit behindere die Förderpraxis indikationsübergreifende Zusammenschlüsse.
, Millionen Euro vom Bundesgesundheitsministerium für 202
Der Gesetzgeber erkenne die Arbeit der
Selbsthilfe an, sagte Staatssekretärin Ulrike
Flach (FDP). Der Löwenanteil der staatlichen Zuschüsse komme von den Krankenund Pf legekassen, die rund 65 Millionen
Euro für die Selbsthilfe auf brächten. Länder
und Kommunen steuerten weitere 25 Millionen Euro bei. Der demografische Wandel
mache vor der Selbsthilfe nicht halt, sagte
Flach. Das Bundesgesundheitsministerium
unterstütze den Generationenwechsel in
den Verbänden. Im kommenden Jahr stelle
das Ministerium der Selbsthilfe 1,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Entwurf des Patientenrechtegesetz
in wenigen Wochen
Gespannt warten die in der Selbsthilfe
engagierten Menschen auf das seit langem
angekündigte Patientenrechtegesetz. In
wenigen Wochen werde ein Entwurf veröffentlicht, kündigte Ulrike Flach an. Er
hoffe, dass er nicht nur die Kodifizierung
bereits praktizierten Richterrechts enthalte,
sondern den Patienten auch neue Rechte
zugestehe, sagte Barmer GEK-Vize Dr. Rolf
Schlenker. So solle darin verankert werden,
dass die Selbsthilfeorganisationen unabhängig von Sponsoren aus der Industrie arbeiten könnten.
4 2011
WissensWert
Pathologie der GIST oder was sagt
eigentlich mein Pathologie-Befund?
Was ist ein Pathologe?
Ein Pathologe ist ein Arzt, der durch Untersuchung von Geweben, Zellen und Körperf lüssigkeiten Krankheiten diagnostiziert.
Im Fall eines GIST, untersucht der Pathologe Gewebe von Biopsien und operativen
Eingriffen. Obwohl der Chirurg den Verdacht auf einen GIST infolge präoperativer
bildgebender Verfahren und dem Aussehen
des Tumors während der Operation äußern
mag, so ist nur der Pathologe in der Lage
die Diagnose GIST zu sichern. Nach Untersuchungen und Tests des Gewebes Ihres
Tumors im Labor, beschreibt der Pathologe
Tumorcharakteristika mit denen es möglich
ist, eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit zu machen, mit der Ihr GIST wieder
auftreten könnte. oder in Ihre Leber, Ihre
Bauchhöhle oder in seltenen Fällen in andere Körperteile streuen (metastasieren)
könnte.
Obwohl Patienten mit Pathologen selten in
Kontakt kommen, sind diese Ärzte äußerst
wichtige „Lotsen“ für Ihre Behandlung,
da sie:
n Präoperative Biopsien untersuchen um
eine Diagnose zu stellen
n Einen GIST diagnostisch von anderen
Tumortypen abgrenzen, um Richt­
linien für die weitere therapeutische
Vorgehensweise festzulegen
n Nach einer Operation beurteilen, ob
die Schnittränder im gesunden Gewebe
liegen
n Die Risikokategorie (Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens) des Primärtumors bestimmen
n Metastasen, die schon bei Diagnose­
stellung als solche vorhanden waren,
bestätigen
n Die Informationen/Daten liefern, um
entscheiden zu können, ob nach vollständiger operativer Entfernung des
Primärtumors, eine medikamentöse
(adjuvante = vorsorgliche) Therapie mit
Imatinib angewendet wird.
12
Warum ist mein Pathologie­
befund wichtig für mich?
Der Pathologiebefund liefert die Diagnose
des Tumors, der bei Ihnen biopsiert oder
chirurgisch entfernt wurde: Gastrointestinaler Stromatumor (GIST). Die in Ihrem
Pathologiebefund beschriebenen Tumorcharakteristika sind Voraussetzung für die
für Sie am meisten in Frage kommende
Therapie. Ihr Onkologe wird Ihren Pathologiebefund zur Planung Ihrer Therapie
heranziehen. Sie sollten Ihren Befund mit
Ihrem Onkologen diskutieren, damit Sie
über Ihren GIST Bescheid wissen und die
Auswahl Ihrer Therapiemöglichkeiten
kennen lernen.
Was bedeutet
GIST-Diagnostik?
Gewöhnlich wird ein GIST durch das
optische Erscheinungsbild der Tumorzellen
diagnostiziert plus Tests, die das Vorhandensein des KIT-Proteins (auch CD117
genannt) in der Tumorzelle nachweisen.
Der Nachweis von KIT-Proteinen erfolgt
mit Hilfe immunhistochemischer Methoden (einer speziellen Labortechnik mit der
Proteine in Zellen nachgewiesen werden).
Zusätzlich kann das Nichtvorhandensein
anderer Proteine, die von GISTs selten
exprimiert werden, durchaus von diagnostischem Nutzen sein. Obwohl einige andere
abdominelle Tumoren in seltenen Fällen
KIT-positive Tests ergeben, kann der Patho­
loge eine Auswahl weiterer Untersuchun­
gen verwenden, um zwischen den möglichen Diagnosen zu differenzieren. Die
wenigen KIT-Protein-negativen GISTs
können durch einen extra qualifizierten
Pathologen durch zusätzliche Tests identifiziert werden.
Was bedeuten Mutation und
KIT-Protein (CD117)?
Heute ist bekannt, dass den meisten bösartigen Tumorerkrankungen Veränderungen
(= Mutationen) in den Genen zugrunde liegen. Gene sind einzelne Abschnitte unserer
Erbsubstanz – der DNA, welche im Kern
jeder Zelle sitzt. Gene beinhalten „Bauanleitungen“ für viele „Bauteile“ des Körpers,
2011
wie zum Beispiel „Baupläne“ für Eiweiße
(= Proteine). Wird ein Gen durch bestimmte Einf lüsse geschädigt, führt dies zu
einer fehlerhaften „Bauanleitung“. So kann
ein defektes Protein oder die falsche Anzahl
an Proteinen produziert werden – mit eventuell ernstzunehmenden Folgen.
Durch Veränderungen (= Mutationen) im
KIT- oder PDGFRA-Gen sind bei GISTZellen die Rezeptor-Proteine – also die
Antennen – fehlerhaft aufgebaut. Das heißt:
Im Falle der Erkrankung GIST ist ein bestimmtes Enzym dauerhaft aktiv und lässt
sich auf natürliche Art nicht mehr „abschalten“. Als Folge kommt es zu einem unkontrollierten Zellwachstum – zu einem
Tumor. Das Vorhandensein und die Lokalisation der jeweiligen Mutationen (= Exon)
kann man mittels Mutationsanalyse genau
bestimmen. Bei GIST kennt man derzeit im
Wesentlichen die Mutationen in
n Exon 9 – 11 – 13 oder 17 (bei KIT)
n Exon 12 – 14 oder 18 (bei PDGFR)
n Keine nachweisbare Mutation
EXON
KIT-Rezeptor
Ig
AML
Ig
Ig
Ig
GIST
Ig
TM
NK/T-Zell-
Lymphome
K1
K1
Mastozytosen
Mastzellleukämien
Myeloische Leukämien
Seminome/
Dysgerminome
rende Mutation im Gen eines anderen
Wachstumsfaktor-Rezeptors, genannt
„Blutplättchen-Wachstumsfaktor-Rezeptor
alpha“ (PDGFRA), verursacht.
Wildtyp-GIST: Tumoren, die keine aktivierenden Mutationen der KIT- oder
PDGFRA-Gene zeigen, werden „WildtypGISTs“ genannt. Die Auslöser ihres Wachstums sind bisher nicht bekannt. Der Anteil
dieser Wildtyp-GISTs, beträgt etwa 10 % 15 % aller GISTs. In einer geringen Anzahl
dieser Fälle sind Mutationen des B-RAFOnkogens bereits nachgewiesen worden.
Wie werden Präparate für die
Analyse vom Pathologen aufbereitet?
Wenn eine Biopsieprobe oder ein chirurgisches Präparat in der Pathologieabteilung
eintrifft, folgt der Pathologe einer allgemein
festgelegten Vorgehensweise. Im Falle einer
Biopsie wird das gesamte Präparat untersucht. Im Falle eines chirurgischen Resek­
tionspräparates, werden die Proben so entnommen, dass alle repräsentativen Teile des
Tumors untersucht werden können. Die
Gewebsteile werden zu dünnen Scheiben
geschnitten, dann in Formalin fixiert, was
die Festigkeit des Gewebes erhöht.
K1
Die meisten GIST beinhalten also Veränderungen (= Mutationen) im KIT-Gen
(ca. 80%), bei einer kleineren Gruppe liegen Mutationen im PDGFRA-Gen vor und
bei einer dritten Gruppe kann – trotz genauester GIST-Diagnose – keine Mutation
nachgewiesen werden - sogenannte Wildtyp-GIST.
GIST durch PDGFRA-Mutation: Etwa
5 % - 10 % aller GISTs haben normale KITGene, werden jedoch durch eine aktivie-
Die Präparate werden dann mit Hitze,
Druck und Lösungsmitteln zur Lipidentfernung behandelt, um das Gewebe, anschließend mit Wachs (Paraffin) anzureichern.
Dann werden die Präparate in größere
Wachsblöcke eingebettet, was das Schneiden äußerst dünner Scheiben möglich
macht und diese auf gläserne Objektträger
übertragen.
4
GIST
Diese Objektträger werden entparaffiniert,
so dass das Gewebe mit Farbstoffen auf
Wasserbasis und anderen Reagenzien gefärbt werden kann.
Die ersten Färbungen erfolgen mit Häma­
toxylin und Eosin, damit werden die Zellkerne (sie enthalten die DNA) blau, das
Zellplasma und die meisten anderen Strukturen rosa angefärbt. Diese sogenannte
HE-Färbung macht die Zellform und den
Gewebeauf bau sichtbar, was dem Pathologen eine Diagnosestellung erleichtert.
Diese Färbung ermöglicht dem Pathologen
die Mitoserate festzustellen, wodurch eine
Aussage über die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors gemacht werden kann.
Im Falle eines vermuteten GIST, führt der
Pathologe dann immunhistochemische
Tests durch um KIT und andere Proteinmarker nachzuweisen, um die Diagnose zu
erhärten. Falls zusätzliche Untersuchungen
erforderlich sind, können für diesen Zweck
weitere Schnitte angefertigt werden. Nach
der abschließenden Diagnose werden die
Objektträger und Paraffinblöcke für den
späteren Bedarf des Patienten oder für die
Forschung sorgfältig auf bewahrt.
13
4 2011
WissensWert
Wie lange muss ich warten bis
das Ergebnis meiner pathologischen Untersuchungen zur
Verfügung steht?
n
Die Aufarbeitung der Proben kann bis zu
einer Woche dauern. Der Pathologe schickt
dann einen Bericht an Ihren Arzt, normaler­
weise den Chirurgen und/oder den Onkologen. Manchmal ist es erforderlich Proben
zu verschicken, entweder für zusätzliche
Tests oder für eine nochmalige Überprüfung durch einen Pathologen mit besonderen Fachkenntnissen. Müssen Mutations­
untersuchungen der KIT- oder PDGFRAGene durchgeführt werden, kann dies
durchaus bis zu vier Wochen nach Erstellung der Anfangsdiagnose dauern.
Mikroskopische Beschreibung:
Morphologie und Histologie
Zelltypen im GIST: Der Pathologe
beschreibt die GIST-Zellen als spindelförmig, epitheloid, oder gemischt.
Zellcharakteristika: Der Pathologe
achtet noch auf verschiedene andere
Merkmale, die für normale Zellen
untypisch sind.
Charakteristika der Gewebestruktur,
Infiltration der Serosa, Tumorvaskularisierung (Blutversorgung)
Was sind nun pathologische
Untersuchungsverfahren?
Unabhängig von Details, ob die Gewebeprobe eine kleine Biopsie oder ein ganzer
chirurgisch entfernter Tumor ist, ist die
grundsätzliche Vorgehensweise des Pathologen immer gleich.
14
n
Die Beschreibung der Art der Probe
und das optische Erscheinungsbild mit
bloßem Auge (makroskopische oder
grobe Beschreibung).
n
Chirurgische Ränder: Chirurgen
versuchen den Tumor mit einem Rand
gesunden Gewebes zu entfernen, um
die Chance eines Wiederauftretens des
Tumors durch belassene Zellen so gering wie möglich zu halten.
R0-Resektion bedeutet die vollständige Entfernung des gesamten Tumors
mit mikroskopisch negativen Rändern,
kein Hinweis auf Tumorzellen
(„saubere“ Ränder).
R1-Resektion bedeutet, dass die Ränder der resezierten Teile bei mikroskopischer Betrachtung Tumorzellen zeigen
(mikroskopisch positive Ränder).
R2-Resektion bedeutet, dass bei Betrachtung mit dem bloßen Auge Anteile
des Tumors nicht entfernt wurden
(makroskopisch positive Ränder).
Einige Pathologen verwenden einen alternativen Indikator zur Beurteilung der Tumorzellteilung, Ki-67 oder MIB-1 genannt.
Dies ist ein immunhistochemischer Farbstoff, der alle Zellen, die sich in jeder anderen als der Ruhephase des Zellteilungszyklus befinden, aufspürt (alles andere als G0).
Das Ergebnis wird als Prozentsatz der Zellen, die in den Zellteilungszyklus eingetreten sind, angegeben. Diese Methode und
die Mitosenzählung sind gleichwertig um
die Zellproliferation abzuschätzen, aber die
Übertragung der Ergebnisse der einer Methode auf die andere ist nicht einfach, und
ausgedehnte Studien, um den prognostischen Wert der speziellen Größen einzuordnen, die für die mit MIB-1 identifizierten
Zellkernveränderungen gelten, wurden für
GISTs noch nicht durchgeführt.
Was sind immunhisto­
chemische Tests?
n
Mitosenzählung oder Mitoserate
Für den lokal begrenzten, operablen
Primärtumor (keine Metastasen) ist die
Mitosenzählung eine der wichtigsten
Aussagen Ihres pathologischen Befun­
des, da sie Auskunft gibt, wie schnell
das Wachstum Ihres GIST war. Höhere
Mitoseraten sind ein deutlicher Hinweis
auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit des
zukünftigen Wiederauftretens des
Tumors.
Wie wird die Mitoserate
ermittelt?
Bei der Untersuchung der Schnittpräparate
der Tumorzellen unter dem Mikroskop
kann der Pathologe sehen, wie viele Zellen
sich im Teilungsprozess befinden. Um die
Mitoserate festzulegen, zählt der Pathologe
tatsächlich, in einem festgelegten Teilbereich des Tumors, die Anzahl der Zellen,
die sich in einer Mitose befinden (Mitosefiguren genannt). Ist der Ausschnitt des Präparates mit dem größten Wachstum gefunden, wird der Pathologe fünfzig aneinander
gereihte Gesichtsfelder bei starker Vergrößerung (50 HPF, engl. high-power fields)
unter dem Mikroskop untersuchen, um die
Mitosen zu zählen. Wünschenswert sind
Werte geringer als 5/50 HPF - Werte über
20/50 HPF; sind außergewöhnlich hoch.
Bei immunhistochemischen Tests werden
Antikörper verwendet, um das Vorhandensein gewisser Proteine in Zellen nachzuweisen. Antikörper können so verändert werden, dass sie mit dem Protein von Interesse
in einem Präparat von Tumorzellen eine
Bindung eingehen. In diesem Zusammenhang wird das Protein auf das getestet wird
als Antigen bezeichnet. Diese Bindung
zwischen Antigen und Antikörper stellt ein
neues Zielobjekt dar, das zu seinem Nachweis in den Zellen angefärbt werden kann.
Zur Durchführung immunhistochemischer
Tests bedarf es normalerweise zahlreicher
Schritte, aber am Ende weiß der Pathologe,
ob sich die Tumorzellen durch die Proteine
auf die gestestet wurde, anfärben. Obwohl
die Anfärbung von KIT-Protein (CD117)
zur GIST-Diagnostik verwendet wird, führt
der Pathologe oft noch zusätzliche Unter­
suchungen durch, um andere in Frage kommende Tumoren auszuschließen. Das histologische Erscheinungsbild zusammen mit
dem Ort des Auftretens zwingt den Pathologen auch andere Tumorarten in Betracht
zu ziehen, weshalb er zur Findung der richtigen Diagnose noch eine Serie anderer
Tests wählt. Typisch könnten die folgenden
immunhistochemischen Tests sein:
DOG 1, CD34, SMA, S-100, Desmin,
Panzytokeratin.
2011
Wie ermittelt man das Risiko
eines Wiederauftretens bzw.
der Metastasierung?
Viele Faktoren wurden diskutiert, die zum
Rückfall (= Rezidiv) führen können. Die
derzeit verwendete Methode zur Ermittlung der Rückfall-Wahrscheinlichkeit ist
die Tabelle des amerikanischen Pathologen
Miettinen aus dem Jahr 2006. Diese Risiko­
einteilung beruht auf einer Untersuchung
von ca. 2.000 GIST-Fällen und bezieht
neben Tumorgröße und Zellteilungsrate
(= Mitoserate) auch die Tumorlokalisation
mit ein. Wichtig hier:
n Inzwischen ist bekannt, dass sich GIST
z.B. am Dünndarm aggressiver
verhalten als GIST am Magen.
n Die Mitoserate hat von den drei
genannten Kriterien den höchsten
Einf luss, da sie ein Gradmesser für die
Teilungsaggressivität des Tumors ist.
Was ist eine Mutationsanalyse?
Die Mutationsanalyse – manchmal auch
„Exon-Bestimmung“ genannt – stellt den
Ort der Mutation im Rezeptor-Protein fest
und wird immer wichtiger bei der Einschätzung des Krankheitsverlaufes und bei der
Entscheidung für oder gegen eine medikamentöse Therapieoption. So ist z.B. heute
bekannt, dass Patienten mit „Exon 11
Mutation“ sehr gut auf die medikamentöse
Therapie mit Imatinib ansprechen, dass
„Exon 9 Patienten“ von Anfang an mit der
höheren Imatinib-Dosis von 800 mg/Tag
behandelt werden sollten oder dass GIST
mit der speziellen Primär-Mutation Exon
18 D842V nicht auf Imatinib ansprechen.
Inzwischen fordern die führenden GISTExperten und die GIST-Patientenorganisationen weltweit, dass die Mutationsanalyse
zu einem optimalen Therapiemanagement
der GIST unbedingt dazu gehört. Besonders neu diagnostizierte Patienten sollten
bereits bei Diagnosestellung ihre Mutation
erfahren oder zumindest wenige Wochen
nach der GIST-Diagnose ihr Ergebnis haben.
Tumor und nur den Tumor umgebendes
Gewebe wird gewonnen. In diesem Fall
muss die Biopsie wiederholt werden. Der
Pathologe wird für die Biopsieprobe, die
nur wenig Material enthält, die aussagekräftigsten Tests für die Diagnosestellung
wählen, da möglicherweise nicht genügend
Gewebe für jede wünschenswerte Unter­
suchung vorhanden ist.
Die Mutationsanalyse wird von Pathologen
am Tumorgewebe durchgeführt. Dies kann
von Frischgewebe – z.B. direkt nach einer
Gewebeentnahme (= Biopsie) oder der
Operation (= Resektion) oder von in Paraffin eingebetteten (auch älteren) Tumor­
proben erfolgen. Wichtig sind Expertise
und Erfahrung der jeweiligen Pathologen
mit der Mutationsanalyse bei GIST!
Operative Resektionsproben und
GIST-Befunde: Der postoperative Pathologiebefund enthält viel mehr Informationen, da dem Pathologen genügend Tumorgewebe für seine Arbeit zur Verfügung
steht. Nach Beschreibung des gesamten
Operationspräparates (alles was entfernt
wurde), entnimmt der Pathologe Proben
von Tumorbezirken, die als am schnellsten
wachsend erscheinen. Zusätzlich zu Ihrem
Pathologiebefund sollten Sie den Opera­
tionsbericht des Chirurgen lesen unter
Beachtung der Tumorlokalisation und wie
der Tumor entfernt wurde (entfernt ohne
Beteiligung der Nachbarorgane, entfernt
zusammen mit Verwachsungen mit den
Nachbarorganen, „en bloc“).
Was kann in Pathologie­
befunden stehen?
Biopsieproben und Befunde: Eine
Biopsie enthält nur eine geringe Gewebemenge. Manchmal ist die Probe für den
Pathologen zur Beurteilung der Gewebestruktur (Anordnung der Zellen zueinander) zu klein, wobei jedoch die einzelnen
Zellen beurteilt werden können. Manchmal
werden bei einer Biopsie nur einige wenige
verwendbare Tumorzellen, zusammen mit
Blut und Nekrosef lüssigkeit (tote Zellen
und zersetzte Rückstände) gewonnen. Der
Pathologe wird keinen Versuch unternehmen, aus einer so kleinen Probe eine Einschätzung der Prognose vorzunehmen, aber
die Probe wird beschrieben und falls möglich, eine Diagnose gestellt. Unglücklicherweise, verfehlt die Biopsie manchmal den
4
GIST
Befunde behandelter GISTs: Falls Ihr
Befundbericht einen primären GIST oder
eine GIST-Metastase beschreibt, die nach
erfolgter medikamentöser Therapie entfernt
wurden, so wird sich der Bericht in mehrfacher Weise von einem Bericht ohne präoperative medikamentöse Therapie unterscheiden.
Eine Mitosenzählung kann erwähnt sein,
aber sie ist nicht mit der Mitosenzählung
eines medikamentös nicht vorbehandelten
Tumors vergleichbar, da das Medikament
die Zellteilung gewöhnlich reduziert.
Eine Risikoeinstufung ist nicht möglich
(und ist irrelevant für metastasierte Tumoren, da der Tumor bereits gestreut hat).
Der Prozentsatz vitaler Zellen ist eine
der aufschlussreichsten Fakten über einen
behandelten Tumor, also der Prozentsatz
der verbliebenen lebenden Tumorzellen im
Gegensatz zu nekrotischen (toten) Zellen
und Bezirken in denen nur zerstörte und in
narbiger Umwandlung befindliche Tumor15
4 2011
WissensWert
zellen (oft als „Hyalinisierung“ bezeichnet)
nachweisbar sind. Je geringer der Prozentsatz der beobachteten lebenden Tumorzellen ist, umso größer war der Therapieerfolg,
obwohl im Tumor oder an anderer Stelle
des Körpers noch überlebensfähige Zellen
vorhanden sein können. Manchmal zeigt
ein erfolgreich behandelter Tumor wenige
zelluläre Strukturen („hypozellulär“), das
bedeutet dass die Tumorzellkerne einen
größeren Abstand von einander haben mit
vermehrt dazwischen liegendem Stroma
und/oder Narbengewebe, obwohl die Tumorzellen noch am Leben sind. Selbst nach
Entfernung aller sichtbaren Metastasen wird
die Behandlung üblicherweise fortgesetzt.
Einige behandelte Tumoren, die trotz der
gezielten medikamentösen Therapie, zum
Beispiel mit Imatinib, Wachstum zeigten,
weisen Veränderungen auf, die der Pathologe erkennen kann.
Verlust der Expression von KIT-Protein bedeutet, dass Tumorzellen kein KITProtein mehr produzieren, da der Tumor
einen anderen Weg zum Überleben und für
das Wachstum eingeschlagen hat. Zum
Beispiel haben einige behandelte GISTs
einen Kinasewechsel (kinase switch) hin zu
AXL gezeigt, einem anderen Wachstumsfaktor, wenn der Tumor keinen positiven
Test auf KIT-Protein mehr zeigt, kann der
Pathologe nicht mehr sicher entscheiden, ob
dieser Tumor ein GIST ist oder ob sich eine
neue Krebsart entwickelt hat.
Eine Morphologieänderung bedeutet
eine Änderung des Erscheinungsbildes der
Zellen, wie zum Beispiel eine Differen­
zierung in Richtung eines anderen Zelltyps
(z.B. rhabdomyosarcomatös, also Zellen
der Skelettmuskulatur) oder eine Entdifferenzierung in Richtung primitiverer Zellformen. Solche Veränderungen machen es
schwieriger sicher zu sein, ob der Tumor
ein GIST ist. Glücklicherweise sind diese
Veränderungen der Zellmorphologie sehr
selten.
16
Oft geäußerte
Patientenfragen:
1. Einige meiner Pathologiepräparate
wurden zur Untersuchung an ein anderes Labor geschickt: Heißt das, dass
mein Krankenhauspathologe nicht mit
GIST vertraut ist?
Labors schicken Präparate für zusätzliche Untersuchungen, die vor Ort nicht
routinemäßig durchgeführt werden, an
ein anderes Labor. Dies könnte für
immunhistochemische Tests oder
Mutationsanalysen erforderlich sein.
2. In meinem Pathologiebefund wird
eine Mitosenzählung pro 10 HPF (nicht
50 Felder) angegeben oder enthält
tatsächlich keine Zählung, aber erwähnt, „Mitosen kaum nachweisbar“.
Ist das eine ausreichende Aussage?
Könnte eine erneute Zählung
erfolgen, falls erforderlich?
Eine genaue Mitosenzählung pro 50 HPF
ist wichtig. Für den Fall, dass ein Präparat zu klein ist, ist das Ergebnis nicht repräsentativ. Ihr Chirurg oder Ihr Onkologe können den Pathologen dazu auffordern eine genauere Untersuchung
durchzuführen, falls dies für Ihren Fall
therapeutische Konsequenzen hätte.
Dies ist allgemein dann der Fall, wenn
ein großes Präparat zur Verfügung steht
(das ist z.B. ein Operationspräparat).
Bei einem kleinen Bioposiepräparat, ist
für eine Mitosenzählung in 50 HPF
gewöhnlich nicht genug Gewebe vorhanden. In gewissen Fällen kann die
Mitosenzählung in weniger Feldern
jedoch für die weitere klinische Vor­
gehensweise wegweisend sein.
3. Sollte mein GIST-Pathologiebefund
einige Aussagen vermissen lassen,
sollte ich dann darum bitten, dass
mein Präparat an einen Pathologen
geschickt wird, der auf Sarkome
spezialisiert ist?
Sie sollten keine Hemmungen haben
Ihrem Arzt Fragen über Ihren Pathologiebefund zu stellen. Ihr Arzt kann die
Diagnose mit Ihrem Pathologen bespre-
chen. Dieser wird, falls zur Einschätzung des Risikos erforderlich, weitere
Angaben machen können. In bestimmten Fällen kann sich der Pathologe
durchaus dafür entscheiden Ihre histologischen Präparate an einen Pathologen
mit speziellen Fachkenntnissen über
GIST zu schicken, um die Diagnose zu
bestätigen.
4. In meinem Pathologiebefund wird
mein Tumor als „benigne“ bezeichnet.
Was bedeutet das? War es ein Krebs?
Bedarf ich einer Nachbehandlung?
Oder bedeutet das, dass der Pathologe mit GIST nicht sehr vertraut ist?
Das Wort „benigne“ für GIST, wird
von Fachpathologen eher abgelehnt, da
für alle GISTs der Größe von 2 cm und
mehr, nicht nur die operative Entfernung empfohlen wird, sondern auch
dann noch die Möglichkeit des Wiederauftretens besteht. Nur GISTs von
weniger als 2 cm Größe werden von
manchen als benigne betrachtet, da das
Risiko eines aggressiven Verhaltens
gegen 0 % geht. Einige dieser kleinen
Tumoren können für ein Wachstum
vorprogrammiert sein, aber die meisten
dieser weniger als 2 cm großen MiniTumoren werden nicht größer und
werden gewöhnlich als Zufallsbefund
in, aus anderen Gründen resezierten
Mägen, oder bei Autopsien gefunden.
2011
5. Warum enthält mein GIST-Pathologiebefund keine Angaben über Lymphknoten?
GIST streut nur sehr selten in Lymphknoten (im Unterschied zu vielen anderen Krebsarten), mit Ausnahme der sehr
seltenen kindlichen GISTs. Hätte der
Chirurg irgendwelche vergrößerten
Lymphknoten entdeckt, so wären diese
auch entfernt worden. Alle in Ihrem
Operationspräparat ggf. enthaltenen
Lymphknoten werden vom Pathologen
beschrieben.
6. Warum enthält mein Pathologie­befund
keine Mutationsuntersuchungen der
KIT- und PDGFRA-Gene?
Einige Krebszentren führen routinemäßig Mutationsuntersuchungen durch,
viele von ihnen jedoch leider noch
nicht. Wie bereits erwähnt: Inzwischen
fordern die führenden GIST-Experten
und die GIST-Patientenorganisationen
weltweit, dass die Mutationsanalyse zu
einem optimalen Therapiemanagement
der GIST unbedingt dazu gehört.
Besonders neu diagnostizierte Patienten
sollten bereits bei Diagnosestellung ihre
Mutation erfahren oder zumindest wenige Wochen nach der GIST-Diagnose
ihr Ergebnis haben.
7. Was müsste ich unternehmen, falls
ich jetzt oder später eine Mutations­
anaylse haben möchte?
Ihr Chirurg oder Onkologe wird das in
die Wege leiten. Vielleicht wird Ihr
Pathologe die Analyse vor Ort durchführen oder gegebenenfalls Proben an
ein mit Mutationsanalyse vertrautes
Labor schicken. Sehr erfahrene GISTPathologen gibt es in Deutschland u. a.
in Köln, Göttingen oder Erlangen – in
Österreich in Wien und in der Schweiz
in Basel oder Lausanne.
8. Gibt es zusätzliche Testmethoden zur
genaueren Einschätzung des Risikos
des Wiederauftretens von GIST
(sowohl lokal als auch in Form von
Fernmetastasen)?
Unter Pathologen und in zuständigen
Fachkreisen gibt es noch keine einheitliche Meinung über zusätzliche Test­
methoden, die dazu dienen könnten,
eine Prognose über die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens eines chirurgisch entfernten Primärtumors zu stellen, aber genau das steht im Mittelpunkt
des Interesses.
9. Für den Fall notwendiger weiterer
Tests zu einem späteren Zeitpunkt,
wie lange werden die Gewebeproben
meines Tumors aufbewahrt?
In Paraffin eingebettete, mit Formalin
fixierte Gewebestücke werden von den
meisten Einrichtungen für mindestens
10 Jahre auf bewahrt, oft jedoch länger
auf unbestimmte Zeit. Alle zurzeit für
GIST gängigen Tests können an diesem
Gewebe durchgeführt werden. Es ist
anzunehmen, dass zukünftige neue
Untersuchungsmethoden so entwickelt
werden, dass sie ebenfalls für diese Art
von Gewebekonservierung anwendbar
sind, da dies die gängigste Methode zur
Herstellung pathologischer Präparate ist.
4
GIST
10. Ist es möglich für spätere Unter­
suchungen zusätzliche Gewebeproben
meines GIST aufzubewahren?
In den meisten Fällen werden die
Schnitte des Tumors, die für die routinemäßigen pathologischen Unter­
suchungen angefertigt wurden, für alle
erdenklichen zusätzlichen Unter­
suchungen ausreichen. Dennoch ist es
eine gute Idee ausreichend Tumor­
proben aufzuheben, da jährlich neue
Erkenntnisse über GIST gewonnen
werden. Falls in Zukunft neue Therapie­
möglichkeiten entwickelt werden,
könnte eine weitere Untersuchung Ihrer
Tumorproben erforderlich sein, um
festzustellen, ob die Behandlung auf
Ihren GIST-Typ angewendet werden
kann.
Quelle und Danksagung
Original-Broschüre:
GIST: "Understanding Your GIST Pathology Report"
2010 by GSI =GIST Support International
Website: www.gistsupport.org
Autoren:
- Jason L. Hornick, MD PhD
- Alexander J. F. Lazar, MD PhD
- Edited by Julia Doswell Royster PhD
Dieser Text ist ein "Vorab-Auszug"
aus einer in Kürze erscheinenden
deutschen Version der "GSI-Broschüre".
n Übersetzt durch ein Übersetzungsbüro
n Überarbeitet von Markus Wartenberg
Wir danken unseren amerikanischen
Kollegen von GSI sehr für ihre großartige
Arbeit sowie die Bereitschaft ihre
Materialen mit anderen GIST-Patientengruppen weltweit zu teilen.
17
4 2011
WissensWert
GIST-Preis 2011 geht an einen Schweizer Pathologen
Die GIST-Gruppe Schweiz hat zum zweiten Mal den Wissenschaftspreis verliehen.
Sie hat damit Prof. Dr. Stephan Dirnhofer ausgezeichnet, der am Institut für
Pathologie der Universität Basel wichtige Erkenntnisse zur Entstehung von
Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) gewonnen hat. Den Anerkennungspreis dürfen
Dr. Michael Montemurro und Helga Meier Schnorf, die Macher des Dokumentarfilmes
«Leben mit GIST», in Empfang nehmen.
Der Verein zur Unterstützung von Betroffenen mit Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST), die GIST-Gruppe Schweiz, hat
zum zweiten Mal den Wissenschaftspreis
verliehen. Der mit 10‘000 Franken dotierte
GIST-Preis 2011 geht an Prof. Dr. Stephan
Dirnhofer, Stellvertreter des Vorstehers des
Instituts für Pathologie der Universität
Basel. „Frequency, phenotype, and genotype of minute gastrointestinal stromal
tumors in the stomach: an autopsy study”
heißt die von ihm verfasste Publikation.
Sie ist dieses Jahr in der Zeitschrift „Human
Pathology” publiziert worden.
Die Preisverleihung ist am 24. November
im Rahmen der Halbjahresversammlung
der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Krebsforschung (SAKK) in
Basel erfolgt. Die Jury hat diesen Entscheid
unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Urs Metzger einstimmig gefällt. Die feierliche Laudatio wurde von Herrn Prof. Richard Herrmann, Leiter der Forschungsabteilung des
Universitätskrankenhauses Basel, gehalten.
GIST ist eine sehr seltene Krebserkrankung
des Magen-Darmtrakts. Sie kommt bei
zirka 10 bis 15 Menschen pro 1 Million
Einwohner pro Jahr vor. In der Untersuchung der Autoren hat sich ein sogenanntes
Mini-GIST in 2,9 Prozent der Fälle gefunden, nämlich bei 17 von 579 Autopsien.
Das ist immer noch deutlich weniger als die
Rate von 20 bis 30 Prozent, die von anderen Autoren in kleineren Fallzahlen publiziert worden ist. Diese Befunde ergeben zusammen mit den ausführlichen molekulargenetischen Untersuchungen wichtige
Einblicke in die molekularen Entstehungsmechanismen von GIST.
18
Neben der unbestreitbaren Qualität der
eingereichten Arbeit war die Jury auch vom
Engagement von Prof. Stephan Dirnhofer
für diese seltene Erkrankung beeindruckt.
Innerhalb der letzten sieben Jahre hat er
zehn in Medline gelistete Arbeiten über
dieses Thema publiziert, davon sind acht
Originalarbeiten.
Filmemacher bekommen
Anerkennungspreis
Ein zweiter Preis, der Anerkennungspreis,
geht an Helga Meier Schnorf und Dr.
Michael Montemurro, der GIST-Gruppe
Schweiz. Sie werden für ihren Dokumentarfilm „Leben mit GIST” ausgezeichnet.
„Der Film findet die Balance zwischen
Emotionalität und Information souverän
und ist reduziert auf die Botschaft eines
schwierigen Themas. Er drückt nicht auf
die Tränendrüsen und verliert sich nicht in
technischen Details. Der Film schafft es,
diese Qualität während 50 Minuten aufrecht zu erhalten.” erklärt Urs Metzger im
Namen der Jury.
„Leben mit GIST” zeigt in eindrücklicher
Weise und anhand von Patientengeschichten den Weg von der korrekten
Diagnose zur Therapie und den Umgang
mit Krankheit und Krebs. Beleuchtet wird
die weltweite Vernetzung von Patienten
und Ärzten, wie sie in verschiedenen medizinischen Disziplinen und der Forschung
zusammenarbeiten. Dabei bleiben die
Patienten immer im Mittelpunkt.
„Leben mit GIST” wurde erst vor wenigen
Tagen mit einem Silber EDI 2011 ausgezeichnet. EDI ist der Schweizer Preis für die
besten Werbe-, Industrie- und Unternehmensfilme und steht unter dem Patronat des
Eidgenössischen Departements des Innern.
Preisträger des GIST-Preises Prof. Dr. Dirnhofer mit den Gewinnern des Anerkennungspreises Helga Meier Schnorf, Dr. Muntemurro und Johanna Heiniger
20
Publikation von
Prof. Dr. Dirnhofer
Dirnhofer S., Münst S., Thies S., Went P.,
Tornillo L., Bihl M. Frequency, phenotype,
and genotype of minute gastrointestinal stromal tumors in the stomach: an autopsy study.
In einem zweijährigen GIST-Forschungsprojekt haben die Basler Forscher in Zusammenarbeit mit dem Stadtspital Triemli
in Zürich an 579 konsekutiven Autopsien
die Häufigkeit von sogenannten MikroGIST (Tumoren unter 1 cm) untersucht
haben. Hintergrund dieser Studie waren
einige jüngere Arbeiten, welche die
Häufigkeit von Mini-GIST im Bereich von
20 bis 30 Prozent angaben. Dieser Wert ist
natürlich in deutlichem Gegensatz zu
klinisch entdeckten GIST, welche ausgesprochen selten sind (Inzidenz ca. 10–15/
pro Million/pro Jahr). Die Feststellung der
genauen Inzidenz dieser Erkrankung sowie
die Charakterisierung der genetischen
Merkmale des Tumors haben eine große
Bedeutung für die Behandlung von GISTPatienten. Insbesondere auch im Lichte der
neuesten Erkenntnisse bezüglich der adjuvanten Therapie mit einem TyrosinkinaseHemmer.
Von den gefundenen 17 Fällen wiesen elf
eine Mutation im KIT-Gen und einer eine
Mutation im PDGRFA-Gen auf. Fünf Fälle
hatten eine Wild-Typ-Gen-Konfiguration
(keine Mutation).
4
GIsT
Daraus ziehen die Forscher den Schluss, dass
GIST wesentlich häufiger sind als bisher angenommen. Die extrem hohen Inzidenzraten von 20 bis 30 Prozent sind allerdings
nicht bestätigt worden. Dies ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, dass in den anderen Studien selektionierte Patienten (Patienten mit verschiedenen Magenerkrankungen,
inklusive Magenkarzinomen) untersucht
worden sind. Die tatsächliche Inzidenz an
GIST in einem unselektierten Patientenmaterial dürfte somit im einstelligen Prozentbereich liegen. Des Weiteren bestätigen
die Untersuchungen die Hypothese, dass
benigne GIST existieren und dass eine
KIT- oder eine PDGRFA-Mutation das
zentrale bzw. erste onkogenetische Ereignis
ist, aber alleine noch nicht für ein malignes
klinisches Verhalten verantwortlich ist.
„Leben mit GIST”
Neben dem GIST-Anerkennungspreis hat
der Film anfangs November den Silber EDI
2011 im Bereich „Corporate: interne Kommunikation und Schulung” gewonnen.
EDI ist der Schweizerpreis für die besten
Werbe-, Industrie- und Unternehmensfilme. Der Wettbewerb steht unter dem
Patronat des Eidgenössischen Departements
des Innern.
Weitere Informationen www.edinet.ch
Bezugsquelle:
Bezugsquelle:
www.artfilm.ch/lebenmitgist.php
4 2011
WissensWert
Prof. Dr. Urs Metzger, med. Beirat der GIST Gruppe Schweiz,
erhält Krebspreis der Schweizer Krebsliga
Professor Urs Metzger, der ehemalige Chefarzt und Medizinischer
Direktor des Zürcher Stadtspitals Triemli, wurde in Lugano mit
dem Krebspreis 2011 der Schweizer Krebsliga ausgezeichnet.
Jedes Jahr würdigt die Krebsliga Schweiz
Personen und Organisationen für ihre ausserordentlichen Verdienste bei der Erforschung, Prävention, Früherfassung und Bekämpfung von Krebs sowie für ihr grosses
Engagement zu Gunsten krebsbetroffener
Menschen. Dieses Jahr fanden die feierlichen Preisverleihungen anlässlich der
Krebsliga-Konferenz in der Villa Sassa in
Lugano statt.
Der mit 10 000 Franken dotierte Preis ging
in diesem Jahr an den emeritierten Professor
und Arzt Urs Metzger. Mit der Auszeichnung würdigt die Krebsliga sein Engagement als Präsident der Krebsliga Schweiz
von 1995 bis 1998 sowie seinen unermüdlichen Einsatz, um Krebs besser zu erforschen, zu verhindern und zu behandeln. Bis
2010 war Prof. Dr. med. Dr. h.c. Metzger
Chefarzt der Chirurgischen Klinik und
Medizinischer Direktor des Zürcher Stadtspitals Triemli.
Mit Vehemenz hat sich der renommierte
Experte in den letzten Jahren für die Früherkennung des Kolonkarzinoms eingesetzt.
Denn mehr als die Hälfte der Patientinnen
und Patienten haben zum Zeitpunkt der
Diagnose bereits Metastasen und benötigen
daher eine intensive Therapie. „Mit dem
Darmkrebs-Screening-Programm der
Krebsliga Schweiz wäre dieses Problem
weitgehend vermeidbar. Durch eine regelmässige Früherkennung ab 50 Jahren mittels Stuhlbluttest oder Darmspiegelung
könnten wir die Krankheit viel früher diagnostizieren und damit viel schonender und
erfolgreicher behandeln“, fasst Metzger
seine Motivation zusammen.
20
Urs Metzger © KLS
Die Krebsliga Schweiz (Gründungsjahr 1910)
engagiert sich als gemeinnützige Organisation in der Krebsprävention, in der Forschungsförderung und für die Unterstützung
von Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen. Sie vereinigt als nationale Dach­
organisation mit Sitz in Bern 20 kantonale
und regionale Ligen. Sie wird vorwiegend
durch Spenden finanziert und ist ZEWOzertifiziert.
www.krebsliga.ch
Die GIST-Gruppe Schweiz freut sich sehr
über diese Preisverleihung und dankt
Urs Metzger auch für seinen grossen Einsatz
und seine Mithilfe in unserem Verein, der
GIST-Gruppe Schweiz.
20
4
GIsT
Vorstellung
Martina Kuoni,
Nachruf
Matthias Merki,
Regionalleiter Nordwestschweiz.
Matthias Merki verstarb am Samstag, den
6. August 2011 so wie er es immer wollte,
in der Palliativabteilung des Claraspitals in
Basel.
Der Tod von Matthias hat uns sehr getroffen, auch wenn wir gewusst haben, wie es
gesundheitlich um ihn stand. Matthias war
für die GIST-Gruppe Schweiz ein grosses
Vorbild. Den langen Kampf mit dieser
Krankheit hat er nicht einfach so aufgegeben: Er hat gekämpft und doch gelebt und
uns allen wieder Mut gemacht. Matthias
war GIST-Patient der ersten Stunde.
In seiner Funktion als Regionalleiter war
Matthias Merki eine kompetente Ansprechperson für seine Gruppe, hatte er doch ein
immenses Wissen über alle Behandlungsarten. Dabei war er nicht nur Regionalleiter
sondern auch Gründungsmitglied unseres
Vereins.
Matthias war trotz seiner Krankheit ein äusserst positiv denkender Mensch. Er sagte
vielfach: wenn er sehe, was auf der Welt so
passiere, all die Ungerechtigkeiten, die
Zerstörung der Natur und Verschleuderung
von Energie und Ressourcen, dann sei doch
sein GIST unwichtig.
Er war in der Tat ein kritischer Zeitgeist,
aber trotzdem immer offen, andere Meinungen zu akzeptieren. Dies aber nicht
ohne vorher heftig darüber zu diskutieren.
Matthias hat sich sehr engagiert. Er war
jederzeit bereit mitzuhelfen wenn es galt,
die GIST-Gruppe öffentlich zu vertreten
oder den Patiententisch an Kongressen zu
betreuen. Dies auch, wenn es ihm schlecht
ging. Matthias fehlt uns sehr. Er fehlt uns
nun umso mehr, als dass er als einer der
wichtigsten Akteure in unserem Film
„Leben mit GIST” leider den Erfolg nicht
mehr erleben durfte.
Für ihn war es sehr wichtig, dass die
Regionalgruppe Nordwestschweiz weiterbesteht. Mit Martina Kuoni, die Matthias
noch persönlich bat, sein Amt zu übernehmen, haben wir eine würdige Nachfolgerin
gefunden.
Anlässlich der Jahrestagung der GISTGruppe Schweiz in Zürich im April 2011
übergab Matthias Merki die Leitung der
GIST-Regionalgruppe Nordwestschweiz an
Martina Kuoni. Dass Matthias Merki danach nur noch wenige Monate zu leben
hatte, hat sie, wie auch alle anderen Vereinsmitglieder sehr getroffen.
Martina Kuoni ( Jahrgang 1963) wurde im
Sommer 2007 aus heiterem Himmel mit der
GIST-Diagnose konfrontiert. Der grosse
Tumor in der Magenwand konnte erfolgreich und ohne Komplikationen operiert
werden. Zwei Jahre lang nahm sie als adjuvante Therapie Imatinib 400mg ein. Seither
setzt sie nur noch die Iscador- und CetrariaBehandlung fort, die sie in der anthroposophischen Lukasklinik in Arlesheim
(Schweiz) kennengelernt hat. Neben
Matthias Merki und Johanna Heininger
wurde Martina Kuoni als Betroffene im
Dokumentarfilm „Leben mit GIST” porträtiert, der Anfang 2011 fertiggestellt wurde.
Nach der Diagnose fand Martina Kuoni
sofort die Verbindung zur GIST-Gruppe
Schweiz wie auch zum Lebenshaus und war
von Beginn an beeindruckt und dankbar
für alle Auskünfte, Hilfestellungen und
Beratungen. Die Erleichterung, in einer
überaus schwierigen Situation auf so kompetente Hilfe zu stossen, hält bis heute an.
Es ist ihr deshalb ein Anliegen, die Aufgabe
als Regionalgruppenleiterin wahrzunehmen, eine erste Ansprechperson für Betroffene zu sein und den Austausch mit den
GIST-Patienten aus der Region zu pf legen.
Martina Kuoni lebt als Literaturwissenschaftlerin in Basel. Sie hat einen
22-jährigen Sohn.
2
2011
4
WissensWert
Zweite SPAEN Jahreskonferenz vom
17. bis 19. November 2011 in Berlin.
Etwa 90 Teilnehmer nahmen an der diesjährigen Jahreskonferenz
der europäischen Organisation Sarcoma Patients EuroNet e.V. teil.
Nach 2010 in Madrid, fand das diesjährige Treffen der Leiter
europäischer Sarkom-, GIST-, und Desmoid-Patientengruppen vom
17. bis 19. November im Hotel Andel’s in Berlin statt.
Unter den Teilnehmern waren 55 Vertreter
nationaler Patientengruppen aus 14 Ländern, einige der führenden europäischen
Sarkom-Experten und Vertreter von sieben
- im Bereich Sarkome - forschenden Pharmafirmen. Die dreitägige Veranstaltung mit
Vorträgen und Workshops in Englisch,
behandelte im Wesentlichen die drei
Schwer­punktbereiche Forschung, Behandlung und die Arbeit der Patientengruppen
für Betroffene. Die wesentlichen Ziele
dieser Konferenz sind:
n Vermittlung von aktuellem medizinischen Wissen über Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Sarkomen, um
Patienten in den Mitgliedsorganisationen besser unterstützen zu können.
n Erfahrungsaustausch und Diskussion
zwischen Vertretern der Patientenschaft,
der Experten und der Industrie um
Forschung und Behandlungsqualität zu
verbessern.
n „Sharing Best Practice“. Dies bedeutet:
Austausch über durchgeführte Maßnahmen, Services, Projekte in den Ländern
– mit dem Ziel voneinander zu lernen
und gegebenenfalls diese Aktivitäten
voneinander zu übernehmen, um nicht
in jeden Land Vorhandenes neu erfinden zu müssen. Dies schont personelle
und finanzielle Ressourcen der einzelnen Patientengruppen.
Die Bandbreite der teilnehmende Patientenvertreter war auch 2011 groß: Vom erfahrenen Experten-Patienten, der seine Patientengruppe seit 15 Jahren leitet und anderen
einiges an Wissen und Erfahrung geben
kann – bis hin zum Einsteiger, der viel aus
den einzelnen Veranstaltungen mitnimmt aber auch von vielen Gesprächen in den Pausen und am Rande der Konferenz profitiert.
22
Zu Beginn des ersten Tages, gaben eingeladene Vertreter der beiden Firmen Bayer und
Pfizer, die ihre internationalen Firmensitze
in Berlin haben, kurze Vorträge über Forschung und Entwicklung. Hier ging es
nicht um einzelne Wirkstoffe oder Medikamente für Sarkome – sondern darum, die
Forschungsphilosophien, das Vorgehen und
die Schwerpunkte besser zu verstehen. Dr.
I. Marondel, Director Strategic Alliances,
Pfizer Oncology und Dr. D. Laurent, Global Clinical Development Oncology, Bayer
HealthCare zeigten auf, dass das Thema
Personalized Medicine per Biomarker dazu
führt, dass Firmen heute viel stärker im
Bereich seltener Krebserkrankungen - wie
den Sarkomen - forschen als früher. Um es
einfach zu beschreiben: In dem Moment, in
dem man eine bestimmte Krebsart auf
molekulargenetischer Ebene „verstanden“
hat, also genaue Targets (= Zielstrukturen)
kennt, kann man zielgerichtete Wirkstoffe
entwickeln, welche das unkontrollierte
Wachstum der Tumorzellen stoppen sollen.
Zwei Mitarbeiter der EORTC (European
Organisation for Research and Treatment
of Cancer) Dr. J. Bogaerts (Statistical
Department) und C. Coens (The Quality of
Life Group) referierten dann über relevante
Endpunkte bei klinischen Studien und über
das Thema Messen von Lebensqualität in
Studien. Beide zeigten sehr eindruckvoll,
dass man Komplexes und Wissenschaft verständlich und sogar sehr amüsant vermitteln
kann.
Der zweite Tag stand ganz im Fokus der
verschiedenen Sarkom-Subtypen und ihrer
bestmöglichen Behandlung. Die Sessions
begannen mit einem Podium der europäischen Sarkom-Experten Prof. J.Y. Blay
PD Dr. B. Kaspar, Mannheim
PD Dr. P. Reichardt, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg
Prof. Dr. F. Haller, Pathologisches Institut
Uniklinik Erlangen
2011
SARKOME
4
WissensWert
(Frankreich), Dr. D. Strauss (Großbritannien) und PD Dr. P. Reichardt (Deutschland). Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit Fragen zu den Sarkomen und ihrer
komplexen Behandlung zu stellen, was sehr
engagiert und interessiert genutzt wurde.
Für den weiteren Verlauf des zweiten Tages,
bot die Konferenz – je nach persönlichem
Interesse – drei parallele Linien mit etlichen
Vorträgen an:
GIST: Therapie-Management und Therapie­treue, Padiatrische GISTs und neue
Therapieoptionen
Desmoide: Pathologie/Molekulargenetik,
Therapieoptionen und klinische Studien
Sarkome: Behandlung fortgeschrittener Sarkome, neue Therapieoptionen und Studien, Porträts ausgewählter Sarkom-Subtypen.
Die Referenten waren europäische Sarkom-,
GIST und Desmoid-Experten unterschiedlicher Fachrichtungen – unter anderem aus
Deutschland: PD Dr. P. Reichardt (Berlin),
PD Dr. B. Kasper (Mannheim), Prof. Dr.
M. Schwarzbach (Frankfurt Höchst) und
Prof. Dr. F. Haller (Erlangen).
Der dritte Tag begann mit der jährlichen
Mitgliederversammlung der Organisation
Sarcoma Patients EuroNet e.V. (SPAEN).
Die Vorstandsmitglieder Roger Wilson
(Groß­britannien) und Markus Wartenberg
(Deutschland) referierten über die bisherige
sehr positive Entwicklung der europäischen
Dachorganisation, den wirtschaftlichen
Status und die weitere Zukunft des Netzwerkes.
Im Weiteren folgten zwei Workshops
(sogenannte Roundtables), mit dem Ziel
gemeinsam in Tischgruppen Bedürfnisse,
Probleme, Herausforderungen von SarkomPatienten und ihrer Organisationen zu
identifizieren – aber auch Ideen, Vorschläge, gemeinsame Projekte zur Lösung
zu diskutieren. „In diesen sehr wertvollen
Diskussionen zeigt sich deutlich, dass obwohl Sarkom-Patienten oft lebensbedrohenden Situationen gegenüber stehen, sie
eine Vielzahl Hürden aufgrund der Seltenheit ihrer Erkrankung zu überwinden
haben. In fast allen europäischen Ländern
23
2011
4
WissensWert
ist der Zugang von Patienten mit den Diagnosen Sarkom, GIST oder Desmoid zur
Information und zu entsprechender Behand­
lungsqualität noch immer unzureichend.
Wesentliche Defizite sind u.a.
• Sarkome haben keine oder kaum Bekanntheit – damit oft keine Öffentlichkeit,
keine Lobby und wenig finanzielle Förderung vor allem im Bereich der Forschung.
• Patienten mit der Diagnose Sarkom irren
oft lange Zeit durch das jeweilige Gesundheitssystem auf der Suche nach Informationen, medizinischer Expertise in der Diagnostik, Behandlungsqualität, Therapie­
optionen und klinischen Studien.“ erläutert
Markus Wartenberg, Vereinssprecher von
Das Lebenshaus e.V. Deutschland zusammenfassend die Situation vieler Betroffener.
Den Abschluss der diesjährigen Konferenz
bildete eine „Sharing Best Practice“ Sitzung, in welcher acht Leiter von Patientengruppen jeweils einen Kurzvortrag hielten,
eben mit der Möglichkeit voneinander zu
lernen und gegebenenfalls diese Aktivitäten
zu übernehmen.
Insgesamt bekam der SPAEN-Vorstand nur
positives Feedback von allen Teilnehmern
der SPAEN-Jahreskonferenz 2011. Hans
Keulen, europäische Kontaktperson der
„Chordoma Foundation USA“ und selbst
Chordom-Patient fasste es für sich zusammen: „Es war eine so wertvolle Erfahrung
so viele betroffene Menschen zu erleben die
überaus engagiert und professionell miteinander, mit Experten, Wissenschaftlern und
Industrievertretern zusammen arbeiten.
Nicht zu ihrem eigenen Vorteil, sondern um
mittel- bis langfristig Verbesserungen und
Nutzen für andere Patienten zu erzielen.
Die SPAEN-Konferenz hat wieder einmal
gezeigt, dass es der beste Weg bei seltenen
Krebserkrankungen ist, unsere Stimmen
hörbar zu machen und gemeinsam auf
hohem Niveau mit Medizinern, Forschern
und Pharmaleuten zusammen zu arbeiten.
Das genau ist es, was SPAEN tut und was
immer wirkungsvoller wird.“
Bereits geplant:
3. SPAEN-Jahreskonferenz vom
22.- 24. November 2012 in Florenz/Italien
Weitere Informationen – in Englisch –
finden Sie unter:
www.sarcoma-patients.eu
Kontakt in Deutsch:
[email protected]
Über
Sarcoma Patients EuroNet e.V.:
Europäische Patienten- und Selbsthilfegruppen, die sich für Sarkom-, GIST- und
Desmoid-Betroffene engagieren, hatten
bereits im Sommer 2008 beschlossen, einen
gemeinsamen pan-europäischen Dach­
verband zu gründen. Sarcoma Patients
EuroNet e.V. /Assoc. (SPAEN) hat im April
2009 seine Arbeit aufgenommen, mit den
wesentlichen Zielen, den Informationsservice, die Patienten-Unterstützung, die
Interessenvertretung und die Studien­
situation zu verbessern, so dass Patienten
quer durch Europa davon profitieren
können. Führende Patientengruppen aus
Frankreich, Großbritannien, Polen, Italien,
Schweiz und Deutschland – darunter
Das Lebenshaus e.V. – sind die Gründungsmitglieder von SPAEN, wobei die Mitgliedschaft offen für alle Patientengruppen
europaweit ist, die für Sarkom-Betroffene
arbeiten.
24
Vorstandsmitglieder von Sarcoma Patients EuroNet:
1. Vorsitzender: Roger Wilson (UK), Sarcoma UK
Stellv. Vorsitzende: Estelle Lecointe (FR), AFPG Ensemble contre le GIST, Infos Sarcomes
Stellv. Vorsitzende: Christina Baumgarten (DE), SOS Desmoid
Finanzvorstand: Markus Wartenberg (DE), Das Lebenshaus e.V., GIST/Sarkome
Schriftführer: Barbara Dore (UK/US), GIST-Support UK + GSI
Mitglied: Michael Sayers (UK), GIST-Support UK
Vom Vorstand berufen: Projekt-Managerin: Michaela Geißler (DE)
2011
4
SARKOME
Profile ausgewählter Weichteilsarkome:
Angiosarkome
1. Was ist ein Angiosarkom?
Angiosarkome (Angio = griech. Vorsilbe
= Gefäß) sind maligne (bösartige) Sarkome
vaskulärer bzw. endothelialer Herkunft.
Endothelzellen bilden die Auskleidung von
Gefäßwänden. Angiosarkome können in
jeder Region des Körpers auftreten, jedoch
werden sie am Häufigsten auf der Haut, in
der Brust, in der Leber und im tiefen Gewebe diagnostiziert. Kutane Angiosarkome
(kutan = lat. = die Haut betreffend) kommen meist in der Gesichts- und Kopf hautregion vor. Ungefähr 60% der Angiosarkome sind kutan, 25% zählen zu den Weich­
gewebe Angiosarkomen und etwa 8 % sind
Angiosarkome der Brust. Insgesamt schätzt
man, dass ca. 1-2% aller Sarkome Angio­
sarkome sind.
2. Welche Risikofaktoren
können zu Angiosarkomen
führen?
Angiosarkome können ohne eine besondere
Ursache auftreten, doch es gibt mögliche
Risikofaktoren wie chronische Lymph­
ödeme in den Gliedmaßen, Bestrahlung
oder krebserregende Stoffe wie Vinyl­
chlorid, Arsen und Thoriumdioxid.
3. Welche Symptome
treten auf?
Angiosarkome können sehr unterschiedliche Symptome haben. Sie können eine
Infektion vortäuschen, wie eine Prellung
oder Blutung aussehen oder als Weichteilmasse zu fühlen sein.
4. Welche verschienen Arten
kennt man?
Folgende Kategorien werden unterschieden:
n Kutane Angiosarkome ohne assoziiertes
Lymphödem
n Kutane Angiosarkome mit assoziiertem
Lymphödem
n Primäre Angiosarkome der Brust
n Angiosarkome des tiefen Weichgewebes
n Strahleninduzierte Angiosarkome
n Angiosarkome assoziiert mit
Fremdmaterial
Kutane Angiosarkome ohne
assoziiertes Lymphödem:
Ist der häufigste Typ der Angiosarkome mit
ungefähr 60% der jährlichen Diagnosen.
Meistens sind hiervon ältere, männliche
Patienten betroffen: ungefähr 50% der
Tumoren sind im Gesicht oder der KopfHals-Region lokalisiert. Sie können als unklare Prellungen oder Blutergüsse auftreten,
mit erhabenen Grenzen, vereitert erscheinen oder knötchenartig. Ihre „schleichende“ Entwicklung kann dazu führen,
dass erst spät ein Arzt konsultiert und sie
somit erst spät diagnostiziert werden. Es
wurde beobachtet, dass Symptome durchschnittlich 5 Monate vor der Diagnose von
Angiosarkomen der Kopf haut auftraten, in
manchen Fällen sogar bis zu einem Jahr.
Angiosarkome sind oft multifokal (an verschieden Stellen), was die therapeutischen
Optionen erschwert. In der Regel reicht
eine körperliche Untersuchung nicht aus,
ob es sich um ein lokales Auftreten handelt
oder bereits um eine Ausbreitung der Erkrankung in andere Körperregionen.
Angiosarkome im Gesichtsbereicht,
Kopfhaut, Brust und Rücken
Kutane Angiosarkome mit
assoziiertem Lymphödem:
Die genaue Ursache von Angiosarkomen im
Bereich eines Lymphödems ist noch immer
unbekannt. 90% aller Angiosarkome mit
assoziiertem Lymphödem treten bei Frauen
auf, die eine Mastektomie (Entfernung der
Brustdrüse) hatten. Das Risiko liegt nach
einer Brustentfernung bei 0,07 bis 4,45%
und tritt typischerweise innerhalb der ersten 10 Jahre nach Operation auf. Die meisten Patienten sind zwischen 40 und 50 Jahre
alt und hatten über einen längeren Zeitraum erhebliche Lymphödeme. Die Schädigungen treten typischerweise als exzentrische, violette Läsionen auf. Diese Läsionen
können sich zu fühlbaren Knoten entwickeln. Patienten mit neuen Prellungen oder
Knoten an Extremitäten mit Lymphödemen
sollten einen Arzt zur Abklärung aufsuchen.
Primäre Angiosarkome der Brust:
Normalerweise sind primäre Sarkome der
Brust sehr selten. Primäre Angiosarkome
der Brust machen ungefähr 0,05% aller
Brustkrebs Diagnosen aus und verhalten
sich aggressiver. Das primäre Angiosarkom
der Brust tritt bei Frauen meist zwischen
der 3. und 4. Lebensdekade auf. Sie können
anfänglich harmlos erscheinen, sind aber
schnell wachsende Läsionen, die sich „unscharf “ auf der Brust ausbreiten. Die Brust
kann eine blaurote Verfärbung zeigen, doch
in der Regel breiten sich diese Tumoren tief
im Weichgewebe aus.
Angiosarkome des tiefen
Weichgewebes:
Bis zu 25% aller Angiosarkome sind Weichteiltumore. Diese Tumoren können in jedem Alter gleichermaßen bei Männern und
25
2011
4
WissensWert
Frauen auftreten. Ungefähr ein Drittel sind
mit vererbbaren genetischen Krankheiten
verbunden (z.B. Neurofibromatosen). Sie
kommen am Häufigsten in den Extremitäten und im Retroperitoneum (hinter dem
Bauchfell) vor. Abdominale Angiosarkome
können sehr groß werden, ohne dass sie zunächst Schmerzen verursachen. Die Diagnose von Weichgewebe Angiosarkomen
sollte von einem erfahrenen Pathologen
gestellt werden. Angiosarkome bestimmter
Organe wie Leber, Milz und Herz werden
als Subgruppe betrachtet. Obwohl übergreifende Behandlungsrichtlinien gelten, kann
ihre Behandlung bisweilen sehr individualisiert sein.
Strahleninduzierte Angiosarkome:
In der Vergangenheit traten strahlen­
induzierte Angiosarkome üblicherweise im
Bauchraum oder an der Bauchdecke nach
einer Strahlentherapie - meist aufgrund
gynäkologischer Erkrankungen - auf.
Jedoch sind in den letzten Jahren Angio­
sarkome nach einer die Brust schonenden
Operation und Bestrahlung aufgetreten.
Außerdem gab es Fälle von Angiosarkomen
bei Frauen, die mit einer Brust erhaltenden
Therapie oder einer externen Strahlentherapie behandelt wurden. Die Läsionen werden
charakterisiert durch f leckförmige Blutung
der Haut oder Verdickungen in der bestrahlten Region. Sie sind typischerweise
schmerzlos und oft multifokal. Das durchschnittliche Intervall bis zum Auftreten von
Angiosarkomen der Brust nach Bestrahlung
liegt bei 4 bis 7 Jahren, kann jedoch auch
bis zu 10 Jahre betragen. Angiosarkome
verbunden mit Lymphödemen dagegen
haben ein längeres Intervall bis zur Entwicklung, das im Durchschnitt bei mehr als
10 Jahren liegt.
Angiosarkome assoziiert
mit Fremdmaterial:
Angiosarkome können sich selten in der
Reaktion auf Fremdmaterial im Körper
entwickeln. Diese Form wurde z.B. beobachtet bei Patienten mit Dialyse Shunts aus
Kunststoffmaterial. Sie werden wie Angiosarkome des Weichgewebes behandelt.
26
5. Welche bildgebende
Diagnostik wird bei Angio­
sarkomen eingesetzt?
Magnetresonanztomografie (MRT) und
Computer Tomografie (CT) sind die bildgebenden Verfahren der Wahl, um Angiosarkome oder deren Metastasen zu bewerten
und zu verfolgen. Das MRT ist die Methode
der Wahl, um das Tumoransprechen auf
eine präoperative Bestrahlung oder Chemotherapie zu bewerten. Mammographien bei
Angiosarkomen der Brust können eine
Hautverdickung oder äußerliche Masse
zeigen, jedoch haben bis zu 33% aller Patien­
ten unauffällige Befunde bei diesem Bildgebungsverfahren. Positronen-EmissionsTomographie (PET) Untersuchungen messen die Stoffwechselaktivität des Tumors
und können somit zusätzliche Informationen liefern. Es gibt Hinweise darauf, dass
das PET bei einigen Sarkomtypen nützlich
ist, jedoch gibt es bisher keine Studien, die
einen einheitlichen Nutzen bei Angio­
sarkomen belegen.
6. Was weiß man zu
Genetik/Vererbung von
Angiosarkomen?
Bei einigen Sarkomen sind chromosomale
oder genetische Abnormalitäten bekannt.
Bisher gibt es bei Angiosarkomen jedoch
keine spezifischen Veränderungen.
7. Wie werden Angiosarkome
behandelt?
Angiosarkome sollten, wie die meisten anderen Sarkome auch, unbedingt von einem
in der Behandlung von Sarkomen erfahrenen, interdisziplinären Team diagnostiziert, behandelt und kontrolliert werden.
Dieses Team besteht in der Regel aus dem
Pathologen, Chirurgen, Onkologen und
Radioonkologen. Entscheidungen darüber,
wie die Behandlung durchgeführt wird,
werden von diesem Team im Konsens mit
dem Patienten gefällt.
Operation:
Die operative Entfernung ist die Hauptsäule
der kurativen Behandlung der meisten Sarkome. Der zu operierende Bereich kann
größer sein als zunächst angenommen. Dies
gilt insbesondere bei Angiosarkomen des
Kopfes. Die präoperative Vermessung kann
ein besseres operatives Ergebnis erzielen.
Das heißt, dass Gewebeproben um den
Tumor genommen werden, um die besten
Chancen auf eine komplette Entfernung
sicherzustellen. Das primäre operative Ziel
ist – wenn möglich – die komplette Entfernung des Tumors mit einem tumorfreien
Rand (R0 Resektion).
Neoadjuvante und adjuvante
Therapie:
Neoadjuvante Therapie bezieht sich auf
die Verabreichung von Chemotherapie,
Bestrahlung oder beidem vor einem chirurgischen Eingriff. Adjuvante Therapie heißt,
dass solche Behandlungen nach einer Operation durchgeführt werden.
Bestrahlung wird in der lokalen Tumor­
region benutzt, während Chemotherapie bei
der Behandlung einer systemischen (metastasierten) Erkrankung eingesetzt wird. Die
meisten Spezialisten halten die präoperative
Chemotherapie für Patienten mit Läsionen
vor, die entweder inoperabel sind oder in
Situationen, wo eine Chemotherapie zusammen mit Bestrahlung hilft, einen grossen oder inoperablen Tumor zu ver­kleinern.
Das Chemotherapeutikum der Wahl ist
Doxorubicin. Wenn damit kein Ansprechen
erreicht wird, können andere Substanzen
eingesetzt werden. Neuere Studien haben
Paclitaxel als Monosubstanz getestet; der
Wirkstoff hat eine substantielle Aktivität
gegen Angiosarkome des Kopfes und
Gesichts, auch bei Patienten, die zuvor mit
Chemo- oder Strahlentherapie behandelt
wurden.
Angiosarkome sprechen auf Bestrahlung an.
Der Einsatz von Bestrahlung zusammen mit
Operation kann in einem funktionell günsti­
geren und kosmetisch besseren Ergebnis resultieren. Eine externe Strahlentherapie bei
Patienten nach der OP korreliert mit einem
besseren Ergebnis. Eine adjuvante Bestrahlung ist angeraten, wenn der Primärtumor
nicht komplett entfernt werden konnte. Die
präoperative Bestrahlung kann das Operationsfeld optimieren und Strahlenschäden an
gesundem Gewebe reduzieren.
20
8. Wie erfolgt eine
regelmäßige Kontrolle –
ein Monitoring?
10. Welche medikamentösen
(systemischen) Therapien
werden derzeit erforscht?
Patienten mit Angiosarkomen sollten in der
postoperativen Zeit engmaschig beobachtet
werden, d.h. vierteljährliche Besuche beim
Arzt mit oder ohne Bildgebung sind in den
ersten beiden Jahren angezeigt. Danach
führt man in der Regel halbjährliche Untersuchungen durch bis 5 Jahre nach der Operation. Anschließend werden die Kontrolluntersuchungen jährlich durchgeführt.
Die Zeitabstände können jedoch variieren abhängig von der jeweiligen Patientensituation und den geplanten Therapien.
Verschiedene Arbeitsgruppen untersuchen
derzeit die Ursachen für Angiosarkome und
versuchen so, mögliche zielgerichtete Therapien zu entwickeln. Seit dem Jahr 2000 hat
man auch bei den Sarkomen erste Erfolge
mit so genannten Target Therapien. Berühmtestes und erfolgreichstes Beispiel derzeit sind die Gastrointestinalen Stromatumoren. Hier gelang es, die Biologie der
Tumoren zu erfassen, Ziele zu identifizieren
und zielgerichtete orale Medikamente wie
Imatinib und Sunitinib zu entwickeln.
Durch klinische Studien gelang es, die
Wirksamkeit dieser Therapien nachzuweisen
und die Medikamente letztlich zuzulassen.
9. Welche Prognosen
haben bestimmte TumorKonstellation?
Bei einem Teil der Patienten ist es möglich,
dass das Angiosarkom bei Diagnosestellung
schon gestreut hat. Metastasen treten häufig
regional in Lymphknoten auf oder entfernt
in der Lunge, Leber oder Milz oder in mehreren Regionen. Auch bei kompletter Entfernung können Rezidive innerhalb der
nächsten zwei Jahre wieder auftreten. Risikofaktoren für Rezidive oder Fernmetastasen sind eine späte Diagnosestellung, eine
unvollständige Resektion und eine ausgedehnte Ersterkrankung. Klinische Studien
haben gezeigt, dass eine bessere Prognose
mit kleinen Tumoren, dem Einsatz von
„großer“ Strahlentherapie und der Resektion mit tumorfreien Rändern korreliert.
Weichgewebe Angiosarkome des Abdomens
haben insgesamt eine schlechtere Prognose.
Das liegt überwiegend an der Lokalisation,
die eine frühe Diagnose oft schwierig
macht. Zusammenfassend gilt: Eine möglichst frühezeitige Diagnosestellung und die
Behandlung bei erfahrenen Sarkom Experten haben erhebliche Einf lussfaktoren hinsichtlich der Prognose, können evtl. sogar
in manchen Fällen der Schlüssel zu einer
Heilung sein.
Auch bei den Angiosarkomen werden inzwischen erste Target Therapien in klinischen Studien getestet. Derzeit gibt es noch
kein für Angiosarkome speziell entwickeltes
Medikament. Vielmehr setzt man bestehende und bei anderen Tumorarten zugelassene Substanzen ein, in der Hoffnung, dass
diese auch bei Angiosarkomen wirken.
Der Fokus hier liegt derzeit bei so genannten Angiogenese Hemmern oder Wirkstoffen, die unter anderem über einen solchen
Mechanismus wirken. Derzeit werden weltweit in klinischen Studien unter anderem
folgende Einzelsubstanzen (Monotherapien)
oder Kombinationstherapien z.B. mit
Chemotherapien untersucht:
n Paclitaxel + Bevacizumab (Avastin® )
n Gemcitabine und Docetaxel (Taxotere ® )
in Kombination mit oder ohne
Bevacizumab (Avastin®)
n Nur Bevacizumab (Avastin® )
n Nur Paclitaxel
n Pazopanib (Votrient ® ) bei Sarkomen
(inkl. Angiosarkomen)
n Nur Sorafenib (Nexavar ® )
n Anti-IGF-1R Monoklonaler Antikörper
IMC-A12 in Kombination Doxorubicin
- bei Sarkomen (inkl. Angiosarkomen)
Paclitaxel ist eine in der Pazifischen Eibe
vorkommende Substanz aus der Gruppe der
Taxane. Dieses Chemotherapeutikum, üblicherweise eingesetzt bei Brust- und Eierstockkrebs, hat erhebliche Aktivität gegen
4
saRKOMe
Angiosarkome der Kopf haut und des Gesichts. Ansprechraten von bis zu 60% sind
hier beschrieben worden. Antiangiogenetische Medikamente reduzieren die Blutversorgung zum Tumor. Aktuelle Studien unter Einsatz antiangiogenetischer Strategien
gegen Angiosarkome laufen derzeit.
WIChTIG
NichtjedeStudieläuftinjedem
LandundanjederKlinik,sondernnurinausgewähltenZentren.DahersolltenPatientenauf
derSuchenachOptionenund/
odermitInteresseanklinischen
StudienunbedingtKontaktmit
erfahrenenSarkomExpertenaufnehmen.Diesegibtes–unter
anderem–inBerlin,Hannover,
Essen,Frankfurt/Höchst,Mannheim,MünchenundWien.
GernehilftIhnen
„DasLebenshausSarkome“unter
0700-4884-0700weiter.
Fazit
Angiosarkome sind eine seltene Form von
Sarkomen, die fast in jeder Körperregion
auftreten können. Diese Tumoren sind
aggressiv und werden idealerweise in einem
erfahrenen Sarkom Zentrum in einem interdisziplinären Ansatz behandelt. Eine
bessere Prognose ist verbunden mit einer
frühstmöglichen Diagnose, geringer Größe
und freien Rändern nach der primären
Operation. Neue Behandlungsoptionen
beinhalten antiangiogenetische Therapien,
Immunotherapien und multi-modale
Behandlungsansätze.
Wir bedanken uns ganz herzlich für
die Prüfung und fachliche/textliche
Beratung bei Herrn Priv.-Doz. Dr.
Bernd Kasper, Mannheim
2
20
4
WissensWert
Einladung zur Ärztefortbildung
Sarkomkonferenz 2012
22. - 24. März 2012 im Scandic Hotel Berlin
Die erste deutsche Sarkomkonferenz im
März 2011 in Berlin war ein großer Erfolg:
n 130 Interessierte der deutschen Sarkomlandschaft aus allen Bereichen nahmen
teil
n Über 50 Vorträge aus den Bereichen
Forschung, Qualitätsmanagement,
Fortbildung
n „Invited Lectures“ namhafter internationaler und nationaler Sarkomexperten
n PharmaMar Wissenschaftspreis 2012 für
kontinuierliche Forschungsinitiative
ausgelobt
Bereits die sehr positive Stimmung während
der Konferenz, die o. g. Ergebnisse sowie
das überaus positive Feedback der Teilnehmer aus der Evaluierung, lassen die Initiatoren weiter motiviert voran gehen die
Sarkomkonferenz zu DEM jährlichen
Highlight der deutschen Sarkomszene zu
etablieren. Ein wichtiger Beitrag, um die
deutsche Sarkomlandschaft mittelfristig
besser zu vernetzen und im internationalen
Kontext noch besser zu positionieren.
Wir laden daher alle an Sarkomen interessierte - medizinische Fachkräfte, Mitarbeiter der forschenden Industrie und andere
Interessenten ein, an der Sarkomkonferenz
2012 vom 22. – 24. März 2012 in Berlin –
im Scandic Hotel teilzunehmen. Details zur
Teilnahme, Programm, Konferenzgebühr,
Anmeldeformular, etc. – finden Sie unter:
www.sarkomkonferenz.de
2
Die Veranstaltung im Überblick:
Veranstalter:
Kompetenznetz Sarkome KO.SAR
German Interdisciplinary Sarcoma Group (GISG)
Das Lebenshaus e.V. – Patientenorganisation
Veranstaltungsort:
Scandic Hotel Berlin Potsdamer Platz
Gabriele-Tergit-Promenade 19
D-10963 Berlin
www.scandichotels.com
CME-Zertifizierung:
in Vorbereitung
Koordination:
Das Wissenshaus GmbH, Institut Onkologie
Call for Abstracts:
Dienstag, 31. Januar 2011 an:
Sekretariat Prof. Dr. Peter Hohenberger
Chirurgische Univ.-Klinik Mannheim
Thoraxchirurgie und Chirurgische Onkologie
Theodor Kutzer Ufer 1-3,
D-68135 Mannheim
Email: [email protected]
Sponsoren:
Verschiede Sponsorpartner der forschenden
Industrie unterstützen auch in 2012 die
Sarkomkonferenz. Die Sponsorpartner haben
jedoch keinerlei Einfluss auf Konzept,
Programm, Inhalte, Durchführung oder
Nachbereitung der Veranstaltung. Alle
Sponsorships unterliegen den geltenden
Richtlinien wie z.B. dem FSA-Kodex.
Fachveranstaltung:
Die Sarkomkonferenz ist eine Fortbildungsveranstaltung. Patienten und Angehörige
können somit aus rechtlichen Gründen leider
nicht an der Veranstaltung teilnehmen.
Ausnahmen: Patienten, Angehörige oder
Nicht-Patienten, die offiziell als Vertreter einer
Patientenorganisation bestellt sind.
2011
4
SARKOME
SARKOMKONFERENZ
2012
22. - 24. März 2012 | Berlin
PROGRAMM (Stand: 1. Dezember 2011)
Donnerstag, 22. März 2012
08:30 12:00
09:30 –
12:00
12:30
13:00
14:00
15:00
15:30
16:30
17:30
18:00
20:00
PRE-MEETINGS
BEROMUN®
Anwender-Meeting
GISG Studiengruppentreffen
Beginn Sarkomkonferenz
2012 (im Plenum)
Offizieller Beginn
Begrüßung – Zielsetzung Organisation – Dank an die
Sponsorpartner
Basics I
Einleitung/Überblick
Pathologie/Molekulargenetik
bei Sarkomen
Basics II
Chirurgische Therapie­
optionen bei Sarkomen
Pause (30 Min.)
Educational I:
Strahlentherapie
Educational II:
Chondrosarkome
Pause (30 Min.)
Research-Forum I
GIST Gastointestinale Stromatumoren
Inklusive Invited Lecture:
Jonathan Fletcher, Boston
Get Together
im Scandic Hotel
Freitag, 23. März 2012
09:00
11:00
11:30
13:00
13:30
14:30
15:30
16:30
17:00
18:00
19:00
20:00
im Plenum
Research-Forum II
TranSaRNet-Forum
Inklusive Invited Lecture:
Ola Myklebost, Oslo
Pause (30 Min.)
Research-Forum III
Radiotherapie
PharmaMar
Wissenschaftspreis
2011/2012
Mittagspause (60 Min.)
Educational III:
Retroperitoneale Sarkome
Educational IV:
Gynäkologische Sarkome
Pause (30 Min.)
Basics III
Systemische Therapieoptionen
bei Sarkomen
Research-Forum IV
Vorstellung ausgewählter
Sarkomstudien in
Deutschland/Europa
Pause (60 Min.)
External Dinner
Abendveranstaltung
Samstag, 24. März 2012
09:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:30
im Plenum
Research-Forum V
Eingereichte Abstracts
max. 9 Vorträge
je 9 Min. Vortrag
+ 3 Min. Fragen/Diskussion
Qualität
Bedeutung und Einfluss der
„Komplementären Onkologie“
(CAM)
Vortrag und Fragen/
Diskussion
Mittagspause (60 Min.)
Qualität
AMNOG/IQWIG:
Was kommt in Deutschland
auf die Sarkom-Community
zu?
Vorträge und Fragen/
Diskussion
Qualität
Kurzporträts Deutscher
Sarkom-Zentren
Ende der
Sarkomkonferenz 2012
Verabschiedung
Dank an die Referenten und
Sponsorpartner
29
2011
4
WissensWert
+ TICKER + TICKER +
Neue Patientengruppe
Rhein-Neckar
Nach dem erfolgreichen Start der
Patientengruppe Rheinland (in Düsseldorf) freuen wir uns die Gründung
der Patientengruppe Rhein-Neckar
(in Mannheim) bekanntgeben zu können. Alle Nierenkrebs Patienten
deren Begleiter (Angehörige) und
Interessierte sind herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist grundsätzlich nicht nötig – aus organisatorischen Gründen jedoch hilfreich.
Sie können unseren Gruppenleiter
Herrn Fischer erreichen unter:
Telefon: 0151-15620797
Email: nierenkrebs.rhein-neckar@
lebenshausgruppen.org
Die Gruppe trifft sich erstmals am:
Dienstag, 11. Januar 2012, 18:30 Uhr
Treffpunkt:
In den Räumlichkeiten des
Paritätischen Wohlfahrtsverband
Alphornstraße 2
68169 Mannheim
Die weiteren Treffen finden danach
jeden 2. Mittwoch im Monat um
18:30 Uhr statt.
Zusätzlich ist eine weitere Gruppe –
Rhein-Main (Veranstaltungsort wahrscheinlich Eschborn) in der Gründungsphase. Die bei uns registrierten
Patienten der Umgebung werden
wir rechtzeitig vor der ersten Veranstaltung benachrichtigen.
Sie möchten auch eine Patientengruppe in Ihrer Region gründen, z.B.
in Hamburg, dem Ruhrpott, Leipzig
oder in Ihrer Nähe?
Das Lebenshaus-Team wird Sie mit
allen Kräften unterstützen.
Telefon: 0700 5885 0700
[email protected]
Neue Nierenkrebs-Patientengruppe
Rheinland eröffnet
Wie bereits im vergangenen WissensWert angekündigt, fand am
08.11.2011 das erste Treffen der neuen Nierenkrebs-Patienten­
gruppe Rheinland statt. Damit haben jetzt alle NierenkrebsPatienten und deren Angehörige im Rheinland einen Treffpunkt
zum Austausch, Sammeln von Informationen oder einfach „nur“
zum Reden unter Gleichgesinnten. Wie erhofft, war der Andrang
am ersten Abend groß und alle Teilnehmer waren sich einig:
„Wir kommen auf jeden Fall wieder!“
Im Folgenden lesen Sie die Eindrücke der
neuen Gruppenleiterin Gabi Kollenbroich
und ihre Motivation eine Patientengruppe
ins Leben zu rufen:
Als ich die Diagnose Nierenzellkarzinom
bekam, tauchten so viele Fragen auf und
keiner war da, der diese wirklich beantworten konnte. ICH war alleine. Meine Familie
war da, aber die verstand nicht. Immer
musste ich mich erklären: warum ich dieses,
jenes oder welches empfand oder tat. Egal
wo ich war – in der Klinik, in der Arztpraxis, ja sogar in der Reha-Klinik, war ich alleine und genauso fühlte ich mich:
ALLEINE!
Wo waren die anderen Betroffenen? Es
konnte doch nicht sein, dass es nur mich
getroffen hatte. Ich suchte nach Hilfe.
Durch Recherchen meines Mannes und
mir, sind wir zuerst auf den Krebs-Kompass
und dann auf das Lebenshaus gestoßen. Der
Krebs-Kompass wurde zu meinem zweiten
„Zuhause“, das Lebenshaus zu meiner
Anlaufstelle. Endlich eine Anlaufstelle, die
verstehen und helfen konnte. Mit Wissen
und auch mit manch tröstendem Wort.
Ich musste mich nicht mehr erklären,
sondern man verstand.
Als ich im Laufe meiner Behandlung einen
komplex-fokalen Krampf bekam, hatte ich
nur Angst. Nach dem zweiten Anfall kam
ein Arzt auf mich zu und fragte mich, ob
ich mir vorstellen könnte vor einer Gruppe
von Neurologen über meine Erfahrungen
mit diesen Anfällen zu sprechen. „Klar“,
meinte ich und zu meinem Mann Jörg
30
geneigt, „wenn wir damit einem helfen
könnten…“ Jörg stimmte mir sofort zu.
„Ich bin dabei“, rief er. Ja, mit diesem
Mann an meiner Seite kann ich den größten
und höchsten Berg erklimmen.
Gesagt - getan. Die Ärzteschaft kam und
ich erzählte, was ICH empfunden habe und
Jörg seine Sichtweise, so dass die Ärzte ein
komplettes Bild erhielten.
An diesem Tag wurde der Gedanke einer
Patientengruppe geboren! War ich wirklich
alleine betroffen? Und fühlen sich die anderen auch so hilf los? Als mich Frau Eberhardt
ansprach, ob ich nicht meine Geschichte
aufschreiben will, um anderen Patienten
damit Mut zu machen, sagte ich sofort „Ja“.
Die Mutmachgeschichte war mein erster
Schritt in die Richtung, anderen zu zeigen
wie ich mich in bestimmten Situationen gefühlt habe. Ich wollte damit anderen Patien­
ten verdeutlichen, ihr seid nicht alleine, ich
habe auch schon vieles durchgemacht. Habt
auch Mut und kämpft weiter – so wie ich!
Doch den größten Schritt ging ich im April
2011 beim großen Nierenkrebs-Forum des
Lebenshauses in Frankfurt. Frau Eberhardt
stellte die Gruppenleiter der schon vorhandenen regionalen Gruppen vor und betonte
wie wichtig der Austausch der Patienten
untereinander und die Arbeit dieser Gruppen sei. Außerdem stellte sie die Frage, ob
sich jemand vorstellen könnte eine neue
Gruppe zu gründen. Spontan hob ich meine
Hand und sagte: „JA! Ich! Hier!“ Mein
Mann schaute mich an und grinste. Klar,
das war mein Ding. Auch er war gleich
2011
Feuer und Flamme und sagte sofort: „Das
machen wir gemeinsam!“ Gleich suchten
wir in der Pause das Gespräch mit Frau
Eberhardt. „Wir unterstützen Sie bei der
Gruppengründung und helfen Ihnen wo
immer wir können.“ Das war eigentlich die
Aussage, die für mich die Wichtigste war.
Wie geht so eine Gruppengründung vor
sich? Auf was muss ich achten? Die Raumsuche war ein zentrales Thema. Wie stelle
ich das an, wie viel darf es kosten? Das
Lebenshaus stand mir Rede und Antwort.
Ich bekam verschiedene Anlaufstellen für
Selbsthilfegruppen genannt, die weitere
Unterstützung und Räume in meiner
Region anbieten. Der große Durchbruch
kam als wir die Verbindung zum Gesundheitsamt in Düsseldorf hergestellt hatten.
Wir waren total überrascht, dass es sogar
eine eigene Stelle beim Gesundheitsamt
gibt, die ausschließlich für Neugründungen
und bestehende Selbsthilfegruppen zuständig ist. Ich freute mich total, denn jetzt hatten wir zwei starke Partner an unserer Seite:
Jemanden der uns bei allen allgemeinen
Fragen helfen konnte und das Lebenshaus
für alle krankheitsbedingten Themen.
Wir bekamen beim Gesundheitsamt zahlreiche Tipps und unter anderem einen Hinweis auf einen Raum – nur eine Querstraße
entfernt. Der Raum war überwältigend.
Groß, hell mit einer Teeküche sowie einem
kleinen Außenbereich. Gleich hinter dem
Hauptbahnhof und gegenüber einem Parkhaus. Und das Beste: bezahlbar. Wir waren
uns einig, dieser Raum hat alles, was uns
wichtig ist. Wir hatten Glück und erhielten
den letzten freien Platz. Dann ging auf einmal alles ganz schnell: ich kontaktierte
Das Lebenshaus noch rechtzeitig vor
Redaktionsschluss des dritten WissensWert
– so konnte unser erstes Treffen noch veröffentlicht werden. Das Lebenshaus schrieb
außerdem alle beim Lebenshaus registrierten Patienten in der näheren Umgebung an.
Noch vor unserem ersten Gruppentreffen
wurden Jörg und ich zum Patientenkontakte-Treffen eingeladen. Wir waren begeistert. Wir fühlten uns herzlich aufgenommen, konnten neue Kontakte knüpfen,
Kooperationen eingehen (mit der GIST
Gruppe Köln) und viel aus den Erfahrungen
der Anderen lernen. Für uns wurde an
diesem Wochenende klar: Die Gründung
der Patientengruppe ist der richtige Schritt
für uns. Wir beide fuhren also bestärkt und
motiviert nach dem Wochenende nach
Hause und fieberten unserem ersten Gruppentreffen entgegen.
Unser erstes Treffen war so aufregend für
uns. Immer wieder ging ich in Gedanken
meine Liste durch. Hatte ich an alles gedacht? Hatten wir genug Getränke und
Infomaterial? Waren wir vorbereitet? Ich
wollte doch alles nett haben. Gott, war ich
aufgeregt! Mein Herz konnte gar nicht so
schnell schlagen wie ich zitterte. Mir war
heiß und doch wieder kalt. Wie werden die
Leute sein? Kommen überhaupt welche?
Mir war schlecht und Jörg wurde immer
ruhiger. Ihm ging’s genauso.
Aber all unsere Aufregung und Sorgen waren unbegründet. Als erstes kamen Frau
Eberhardt vom Lebenshaus, um uns an unserem ersten Abend zu unterstützen und ein
weiterer zukünftiger Gruppenleiter. Und
dann kamen viele liebe nette Menschen.
Manche, die ich kannte, einige mit denen
ich schon telefoniert hatte. Ich freute mich
über so viel Interesse. Als wir dann so zusammen saßen, fiel die Anspannung von
mir ab. Jeder von uns fühlte sich vorher
alleine, doch jetzt konnte ich spüren, dass
wir eigentlich eine Familie sind. Es ist ein
wunderschönes Gefühl wenn man spürt: es
gibt Menschen, denen es ebenso geht wie
mir – mit den gleichen Sorgen und Ängsten. Keiner muss sich erklären, denn jeder
weiß wie man fühlt.
4
NIERENKREBS
Das Treffen war ein voller Erfolg in zwei
Hinsichten:
1. Ich habe einen Treffpunkt im Raum
Rheinland geschaffen, wo jeder willkommen ist: Patienten, Angehörige,
Interessierte – keiner ist hier mehr allein
mit Nierenkrebs!
2. Das Treffen hat meinen „Mitstreiter“
Jan davon überzeugt auch eine Gruppe
in seinem Umfeld zu eröffnen: die
Patientengruppe Rhein-Neckar
(Treffpunkt in Mannheim).
Ich hoffe, dass mein Beispiel noch andere
Patienten oder Angehörige dazu bewegt
eine Gruppe bei sich vor Ort zu eröffnen.
Aus meiner Erfahrung kann ich jetzt sagen:
„Eigentlich ist das ganz leicht“!
Allen die geholfen haben diesen Abend zu
etwas besonderem zumachen sagen wir:
DANKE! Wir freuen uns auf jedes weitere
Treffen.
Das nächste Gruppentreffen findet statt:
Wann: Dienstag, 20.12.2011 - 18:00 Uhr
Ab 2012 findet das Treffen immer jeden
2. Montag im Monat statt.
Wo: Trägerverein ambulanter Hilfsdienste
Ludwig-Erhard-Allee 18
40227 Düsseldorf
Brigitte Wartenberg, Betreuerin der regionalen Patientenkontakte dazu: „Das
Lebenshaus ist froh darüber, dass Gabi und
Jörg Kollenbroich die Aufgabe der Gruppen­
leitung übernommen haben. Vielen Dank
dafür. Gerade für Nierenkrebs-Betroffene
gibt es bisher nur wenige regionale Patientengruppen. Wenn Sie selbst NierenkrebsPatient oder Angehöriger/Begleiter sind
und für Ihre Region eine Patientengruppe
gründen möchten, stehen wir Ihnen mit
Rat und Tat zur Seite. Wir unterstützen
Sie in der Gründungsphase, sowie in der
Führung der Gruppe – persönlich, telefonisch und mit dem nötigen „Handwerkszeug“. Regelmäßige Telefonkonferenzen als
auch ein jährliches PatientenkontakteTreffen ermöglichen den Austausch mit den
anderen Gruppenleitern.“
Anfragen senden Sie bitte an:
Brigitte Wartenberg,
[email protected]
Tel. 06036/983 6142
31
20
4
WissensWert
MARC-2 – eine Phase IV-Studie für Patienten mit fortgeschrittenem Nierernzellkarzinom
Eine offene, einarmige Studie der Phase IV zur Charakterisierung
von Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom, die nach
Versagen der ersten gegen VEGF gerichteten Therapie mit
Everolimus (Afinitor ® ) behandelt werden.
Der Wirkstoff Everolimus wird seit dem
Jahr 2002 bei Patienten mit verschiedenen
Krebsarten untersucht. Ungefähr 7000
Personen mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen wurden seitdem mit der
Substanz behandelt. 2009 wurde Everolimus für Patienten mit fortgeschrittenem
Nierenzellkarzinom nach dem Versagen
von Therapien, die auf den Wachstumsfaktor VEGF gerichtet sind, (z.B. Pazopanib,
Sorafenib oder Sunitinib) zugelassen.
In vielen Krebszellen führt eine verstärkte
Signalübertragung zu unkontrolliertem
Zellwachstum. Everolimus hemmt die
Übertragung von Zellsignalen, die für
Wachstum, Vermehrung und Überleben
einer Krebszelle wichtig sind. So kann das
Tumorwachstum aufgehalten werden. Everolimus gehört zur Wirkstoff klasse der
mTOR-Hemmer.
Obwohl sich die Behandlungsoptionen und
der Behandlungserfolg des fortgeschrittenen
Nierenzellkarzinoms in den letzten Jahren
deutlich verbessert hat, ist die Therapie derzeit hauptsächlich am klinischen Krankheitsverlauf ausgerichtet. Meist lässt sich
nicht genauer vorhersagen, wer von einer
Therapie besonders profitiert. Es gibt bisher
noch keine verlässlichen Merkmale, die die
Einschätzung des voraussichtlichen Behandlungserfolges für den einzelnen Patienten
unterstützen könnten. Die wissenschaftlichen Untersuchungen im Rahmen dieser
Studie sollen dazu beitragen, zukünftig bei
Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, Therapieentscheidungen noch
gezielter treffen zu können.
2
InFO
PhaseIV
NachdererfolgtenZulassung
einesMedikamentesmüssen
weiterhinDatenerhobenwerden,umdieWirksamkeitund
Verträglichkeitnachzuweisen.
DieskanndurcheineBeobachtungderAnwendungdesMedikamentesimBehandlungsalltag
oderauchineinerklinischen
Phase-IV-Studieerfolgen
In dieser Phase IV-Studie bekommt jeder
Patient den zugelassenen Wirkstoff Everolimus. Die Behandlung mit Everolimus entspricht dem klinischen Standard und ist
nicht an die Studienteilnahme gebunden.
Ziel der MARC-2- Studie ist es, weitere
Informationen über die Wirksamkeit und
Sicherheit der Behandlung mit Everolimus
zu gewinnen. Es wird untersucht, wie lange
das Medikament wirkt und wie verträglich
die Behandlung ist.
Ein wichtiger Bestandteil der MARC-2
Studie sind die wissenschaftlichen Begleitprojekte. Dazu werden Blutproben und
Proben von verfügbarem, archiviertem
Tumorgewebe untersucht. Es werden Biomarker-Untersuchungen durchgeführt, um
Eiweiße (Proteine), Zellen, Gene oder
Botenstoffe und Ihre Änderungen im Zusammenhang mit der Therapie zu untersuchen. Außerdem wird Tumorgewebe zur
Charakterisierung des Zelltyps untersucht
und der Medikamentenspiegel von Everolimus bestimmt. Anhand der Analysen dieser
Begleitprojekte soll der Zusammenhang
zwischen dem Ansprechen der Behandlung
(z.B. vollständiges oder teilweises Ansprechen, stabile Erkrankung, Progression) und
den erfassten Merkmalen untersucht werden.
Das primäre Ziel der Studie ist die Bestimmung des Anteils der Patienten, bei denen
nach 6 Monaten Therapie mit Everolimus
noch kein Fortschreiten der Erkrankung
aufgetreten ist.
Weitere wichtige (sekundäre) Studienziele
sind:
n Die Erforschung des Zusammenhangs
zwischen Biomarkern und Ansprechen
(klinischer Nutzen)
n Die Einschätzung der progressionsfreien
Zeit
n Die Ermittlung der Gesamt-Ansprechrate nach den RECIST-Kriterien und
die Dauer des Ansprechens
n Ermittlung des Sicherheitsprofils von
Everolimus
Die Studie findet an 12 bundesweit
verteilten Zentren seit Januar 2011 statt.
Wir haben für Sie die Angaben der Studie
zusammengefasst, dieser kurze Überblick
erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ob Sie als Betroffene(r) für diese
Studie infrage kommen, sollten Sie zunächst
mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Letztendlich kann nur der Prüfarzt eines
Studienzentrums nach einer eingehenden
Untersuchung feststellen, ob ein Patient an
dieser Studie teilnehmen kann.
TIPP
MehrüberStudiendesignund
StudienphasenkönnenSiein
unseremNierenkrebs-Ratgeber
oderimInternetnachlesen.
20
nIeRenKRebs
4
MARC-2
offene, einarmige Studie der Phase IV zur Charakterisierung von Patienten mit
metastasiertem Nierenzellkarzinom, die nach Versagen der ersten gegen VEGF
gerichteten Therapie mit Everolimus (Afinitor ®) behandelt werden.
Status:
Studie ist aktiv/offen (Beginn: Januar 2011, voraussichtliches
Rekrutierungsende: Januar 2013)
Patienten:
80
Protokoll-ID:
MARC-2
ClinicalTrials.gov: NCT01266837
CRAD001LDE36T,
EUDRACT 2010-021370-11
Studienarm:
einarmig, offen
Dosierung:
10 mg Everolimus oral einmal täglich.
Bei Patienten, die diese Dosierung nicht vertragen, ist eine
Dosisanpassungen auf 5 mg erlaubt.
Einschlusskriterien:
• Patienten mit genau einer vorangegangen VEGFR-TKI-Therapie
(z.B. Pazopanib, Sorafenib, Sunitinib), bei oder nach der es zu
einer Krankheitsprogression gekommen ist
• histologisch oder zytologisch bestätigtes, überwiegend
klarzelliges Nierenzellkarzinom
• mindestens eine messbare Läsion nach RECIST Kriterien
bei Studienbeginn
• Metastasen, die durch CT oder MRT dokumentiert sind
• Patienten mit oder ohne Nierenentfernung
(ganz oder teilweise)
Ausschlusskriterien: • Patienten, die mehr als eine VEGFR-TKI-Therapie oder eine
vorherige Therapie mit Bevacizumab +/- Interferon erhalten
haben
• Patienten, die zuvor bereits mTOR-Inhibitoren
(z.B. Sirolimus, Temsirolimus, Everolimus) erhalten haben
• Absehbarkeit eines notwendigen größeren operativen Eingriffs
oder größere Operation 4 Wochen vor Studieneintritt
• schlecht kontrollierter Diabetes
Studienleiter:
PD Dr. med. Michael Staehler
Projektleiter:
Luise Straßl, iOMEDICO AG
Durchführung:
12 Zentren bundesweit
Beteiligte Studienzentren
in Deutschland:
PLZ0
Universitätsklinikum Dresden
Klinik und Poliklinik für Urologie
Prof. Dr. Dr. h.c. M. Wirth
Universitätsklinikum Jena
Klinik für Urologie
Prof. Dr. med. Marc-Oliver Grimm
PLZ3
Medizinische Hochschule Hannover
Zentrum Innere Medizin
Dr. med. V. Grünwald
PLZ4
Universitätsklinikum Essen
Klinik für Innere Medizin (Tumorforschung)
Dr. T. Gauler
InFO
ReCIsT-Kriterien
DieResponseEvaluationCriteria
InSolidTumours(RECIST),
deutschinetwa„Kriterienfür
dieBewertungdesAnsprechens
derBehandlungbeisolidenTumoren“wurdenimJahr2000
eingeführt.
Hierbeihandeltessichumeine
Sammlungvonveröffentlichten
Regeln,umdasAnsprechenbzw.
dieProgressionvonTumorenauf
(neue)Therapienobjektivund
quantitativbewertenzukönnen.
DieRegelndefinierenexakt,
wanneineKrebserkrankung
unterTherapiezurückgeht
(„anspricht“),unverändert
(stabil)bleibtoderfortschreitet
(Progression).Computertomographie(CT)undKernspintomographie(MRT)sindgegenwärtig
diebestenverfügbarenund
reproduzierbarenMethoden,um
dieausgewähltenZielläsionen
auszumessen.
n CR–KompletteRemission
(VollständigesAnsprechen)
completeresponse
n PR–PartielleRemission
(TeilweisesAnsprechen)
partialresponse
n SD–StabileErkrankung
stabledisease
n PD–Progression
(FortschreitenderErkrankung)
progressivedisease
PLZ6
PLZ8
Universitätsklinikum Frankfurt
Med. Klinik II, Hämatologie/Onkologie
Prof. Dr. L. Bergmann
Universitätsklinik Großhadern, München
PD Dr. M. Staehler
Universitätsklinikum des Saarlandes
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Prof. Dr. med. Michael Stöckle
Universitätskrankenhaus Erlangen
Urologie
Dr. med. Peter Goebell
PLZ2
PLZ7
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Urologische Klinik und Poliklinik
Dr. med. C. Eichelberg
Universitätsklinikum Tübingen
Klinik für Urologie
Prof. Dr. med. Arnulf Stenz
Klinikum Nürnberg
5. Medizinische Klinik,
Prof. Dr. med. Martin Wilhelm
PLZ1
Universitätsklinikum Charitè, Berlin
Campus Benjamin Franklin
Comprehensive Cancer Center
Prof. Dr. U. Keilholz
PLZ9
20
4
WissensWert
IKCC - Die internationale Koalition aller
Nierenkrebs-Patientengruppen
Im September 2010 veranstaltete IKCC die erste Konferenz für
Patientengruppen. Damals trafen sich Patientenorganisationen aus
19 Ländern und 5 Kontinenten, um Erfahrungen auszutauschen und
Ansatzpunkte für gemeinsame Projekte festzulegen. Diese Arbeit
auf internationaler Ebene soll nun weiter vorangetrieben werden.
Wie im Wissenswert 04/2010 berichtet, ist
Das Lebenshaus Initiator und Gründungsmitglied von IKCC. IKCC steht für International Kidney Cancer Coalition und ist
ein unabhängiges, demokratisches Netzwerk nationaler Nierenkrebs-Patientenorganisationen mit dem Ziel:
n die bestehenden nationalen Nierenkrebs-Patientengruppen zu stärken und
n zukünftig die Entwicklung von neuen
Patientenvereinigungen im Bereich
der seltenen, aber immer häufiger auftretenden Krankheit Nierenkrebs zu
unterstützen.
Warum ist die Arbeit auf
internationaler Ebene so wichtig?
„Bei der Indikation Sarkome hat Das
Lebenshaus schon seit langer Zeit Erfahrungen im internationalen Bereich gesammelt.
Dieses mündete dann in die Gründung der
Vereinigung der europäischen Sarkom-Patientengruppen: SPAEN (Sarcoma Patients
Euronet) - mehr über SPAEN auf den Seiten 22-23. Ein wesentliches Ziel ist es, dass
alle Patientengruppen mit EINER Stimme
sprechen. Dies ist extrem wichtig, um in
professioneller Partnerschaft mit klinischen
Experten, Wissenschaftlern, Industrie und
anderen Interessensgruppen die Forschungsergebnisse und die Behandlungsqualität für
die Patienten zu verbessern. Ein zweites
wichtiges Ziel ist die Verbesserung des Informationstransfers zwischen den Patientengruppen. So werden z.B. Informationen
und Ergebnisse von wissenschaftlichen
Konferenzen „für Patienten verständlich“
auf bereitet und sind den Netzwerk-Partnern
schnell und effizient in Englisch zugänglich“, erläutert Berit Eberhardt – Bereichsleiterin Nierenkrebs beim Lebenshaus und
Steering Committee Mitglied bei IKCC.
4
„Das SPAEN Netzwerk besteht zurzeit aus
vielen verschiedenen europäischen Sarkomgruppen, wenn wir uns jedoch die Nierenkrebs-"Landschaft" weltweit anschauen,
dann sehen wir nur sehr wenige Organisationen, die Nierenkrebs Patienten unterstützen. Dabei ist diese Erkrankung wesentlich
häufiger als die seltene Indikation Sarkome“,
so Frau Eberhardt weiter.
„Mit der Initiative IKCC wollen wir weltweit Menschen in ihrem Land dabei unterstützen eigene Nierenkrebs-Patientenorganisationen zu eröffnen oder sich verstärkt für
Nierenkrebs-Patienten einzusetzen. IKCC
stellt dabei all ihr Wissen und ihre Ideen zur
Verfügung. Dies ist wichtig, denn ALLE
können durch Erfahrungs- und Informationsaustausch voneinander profitieren.
Während der ersten IKCC Konferenz im
September 2010 in Frankfurt erklärte die
Leiterin der kanadischen NierenkrebsPatientenorganisation, Deb Maskens, richtungweisend: „klaut all die Informationen
und Ideen, die wir euch zur Verfügung
stellen, keiner muss das Rad neu erfinden.“
Diesen Leitspruch haben wir auch gleich in
die Tat umgesetzt“, sagt die Bereichsleiterin
Nierenkrebs lächelnd.
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Diagnose
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weiter...
„So haben wir die Idee einer NierenkrebsVisitenkarte von der Kanadischen Organisation aufgenommen und für uns adaptiert.
Die ursprüngliche simple weiße Visitenkarte der Kanadier wurde eine in Nierenform gestanzte, grüne Visitenkarte, auf der
all unsere Kontaktdaten stehen. Diese Karte
liegt in immer mehr Kliniken und Praxen
aus. Aufgrund ihrer Form und Farbe vergisst man sie nicht und findet sie im Bedarfsfall auch schnell wieder. Wir nennen
sie unseren Kontaktvermittler. Hervorragend ist, dass unsere Idee jetzt wiederum
von den Kanadiern aufgegriffen wurde und
sie ihre Visitenkarten jetzt genauso gestalten
werden“, freut sich Frau Eberhardt.
Dieses Projekt ist nur ein kleines Beispiel
dafür, dass die internationale Zusammenarbeit von Patientengruppen wichtig ist.
Jede Gruppe hat Erstinformationen geschrieben, Ideen entwickelt und Projekte
verwirklicht, die auch für andere Gruppen
interessant sein könnten – durch die Plattform IKCC können die Patientengruppen
voneinander lernen und sich damit gegenseitig stärken, damit sie ihre Patienten vor
Ort noch besser unterstützen können.
BeritEberhardtaufdemEuropäischem
OnkologenKongressECCO/ESMOin
Stockholm(September2011)
20
4
nIeRenKRebs
DasSteeringCommitteeimOktober2011-vonlinksnachrechts,vornenachhinten:
Dr.RachelGiles(Niederlande),RoseWoodward(UK),GilesFrydman(USA),JayBitkower
(USA),AndrewWilson(UK),MarkusWartenberg(DasLebenshaus),AndrewThomas
(UK),BeritEberhardt(DasLebenshaus),VandanaGupta(Indien),DebMaskens(Kanada)
Nachruf
Nach der erfolgreichen Konferenz 2010
wird IKCC jetzt wieder durchstarten. Dazu
erfolgte im Oktober diesen Jahres ein Treffen von allen beteiligten Steering Committee Mitgliedern in USA. Das Steering
Committee ist international aufgestellt. So
sind neben Deutschland, die Niederlande,
USA, Kanada, England und Indien vertreten. Das offensichtlichste Ergebnis des 3-tägigen Meetings ist:
Die zweite IKCC Konferenz vom
.-. März 202 in Rom
Zu dieser Konferenz werden Vertreter
eingeladen von:
n bestehenden Nierenkrebs-Patientenorganisationen bzw.
n nationalen Krebsgesellschaften, die auch
Nierenkrebs Patienten betreuen
n oder Organisationen, die Patienten mit
Nierenkrankheiten betreuen und ein verstärktes Interesse an Nierenkrebs haben.
Die Themen der Konferenz werden auch im
nächsten Jahr wieder äußerst vielfältig sein.
Z.B. umfassen sie:
n „Nierenkrebs-Einsteiger“ Seminare auf
Patientengruppenlevel,
n Expertenvorträge,
n Vorlesungen von Experten der EORTC
(European Organisation for Research
and Treatment of Cancer) zum besseren
Verständnis von Studienergebnissen und
der Bewertung von Lebensqualität,
n Workshops über zukünftige und
bestehende Herausforderungen für internationale Nierenkrebsorganisationen
– wie z.B. Zugang zu Therapien und
deren Kostenerstattung,
n
Best practice Präsentationen –
Vorstellung von Projekten und Ideen
anderer Nierenkrebsorganisationen und
vieles mehr.
„Zurzeit haben wir schon einige Patientengruppen ‚an Bord’ – möchten aber noch viel
mehr Organisationen und somit Patienten
erreichen. Dabei gestaltet sich die Suche
nach länderspezifischen Gruppen schwierig,
da viele Gruppen lokal vor Ort agieren,
keinen eigenen Internet-Auftritt haben oder
das „Grundkonzept“ der „Selbsthilfe/Patientenorganisation“ in dem Land weniger etabliert ist. Aus diesem Grund suchen wir in
viele verschiedene Richtungen: Wir fragen
unsere fremdsprachigen Patienten, ob sie im
Internet in ihrer Sprache suchen können
oder sprechen mit Nierenkrebs-Experten
auf internationalen Kongressen, ob sie vielleicht von einer lokalen Gruppe vor Ort
wissen und sie uns gegebenenfalls den
Kontakt vermitteln können“, berichtet Frau
Eberhardt weiter.
Am 21.11.2011 verstarb der Gruppenleiter unserer Nierenkrebs-Patientengruppe Heilbronn-Franken:
Herr Karl-Heinz Fernsel.
Herr Fernsel hatte am 29. Juli 2010 die
Gruppe Heilbronn-Franken ins Leben
gerufen. Er hat die Gestaltung seiner
Gruppe wesentlich geprägt, etabliert
und ein engagiertes Programm verantwortet. Durch seine Aktivitäten machte
Herr Fernsel Das Lebenshaus und seine
Gruppe weit über die Grenzen von
Heilbronn-Franken bekannt.
Das Lebenshaus ist ihm sehr dankbar:
Wir halten sein Andenken in Ehren.
Die Gruppenleitung wird bis zu einer
endgültigen Regelung vorerst sein
Stellvertreter Herr Sammet übernehmen. Die Treffzeiten und der Treffpunkt bleiben vorerst bestehen.
„Wir machen auf die Situation der Nierenkrebs-Patienten weltweit aufmerksam.
Unser Motto für unsere deutschen Patientengruppen ist: Denn niemand ist allein mit
Nierenkrebs auch nicht in der Region. Für
die Arbeit der Vereinigung IKCC können
wir unseren Leitspruch erweitern: Niemand
ist allein mit Nierenkrebs – weder in
Deutschland noch irgendwo auf der Welt.“
20
4
WissensWert
Literaturtipps: Vom Lebenshaus für Sie gelesen…
Diagnose Krebs – was mir jetzt hilft
Die Diagnose „Krebs“ trifft fast jeden
unvorbereitet. Der Schock sitzt tief, dennoch
müssen zeitnah Therapieentscheidungen
getroffen werden. Hilfestellung und verlässliche
Information liefert der Patientenratgeber
„Diagnose Krebs … was mir jetzt hilft“ der im
Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft
verfasst wurde. Die Autorin Dr. Jutta Hübner,
eine anerkannte Expertin für Krebserkrankungen, beschreibt anschaulich wie
komplementäre Therapien schulmedizinische
Behandlungsmethoden unterstützen können.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es
– sind diese auch für mich und meine
Krebserkrankung sinnvoll? Kann ich zusätzlich selbst etwas tun, um beispielsweise
Therapienebenwirkungen zu lindern?
Können mir Heilpf lanzen oder bestimmte
Verfahren helfen? Diese und viele weitere
Fragen, die Betroffenen auf der Seele brennen, beantwortet Dr. Jutta Hübner in
„Diagnose Krebs … was mir jetzt hilft“.
Die Autorin stellt die modernen schulmedizinischen Diagnose- und Therapiemethoden dar und führt dann verlässlich durch
den Dschungel komplementärer und alternativer Ansätze. Sie beschreibt und bewertet gezielt die in der komplementären
Onkologie eingesetzten Wirkstoffe und
Methoden. Patienten erfahren zudem,
welche naturheilkundlichen Substanzen
nachgewiesenermaßen bei Folgen der
Krebserkrankung oder Therapienebenwirkungen helfen können. Ganzheitliche
Therapiekonzepte und das aktive Mitwirken des Patienten stehen bewusst im
Vordergrund dieses Ratgebers, der in enger
Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebsgesellschaft und unter Mitarbeit namhafter
Experten entstanden ist.
Hübner, Jutta:
Diagnose KREBS ... was mir jetzt hilft
Komplementäre Therapien sinnvoll nutzen
Mit Geleitworten von
Prof. Werner Hohenberger,
Deutsche Krebsgesellschaft
Dr. Rolf-Ulrich Schlenker,
BARMER GEK
2011. 198 Seiten,
zahlreiche vierfarb. Abb., kart.
€ (D) 24,95 / € (A) 25,70
ISBN: 978-3-7945-2830-1
Schattauer - Verlag für Medizin und
Naturwissenschaften
20
Psychoonkologie
Psychologische Aspekte der Entstehung und
Bewältigung von Krebs
Die Diagnose Krebs psychisch
und körperlich bewältigen ...
Mehr Dialog
bei Krebs
Gelungene Kommunikation
mit Krebspatienten
Hörbuch/Lehr-CD, Dauer Min.
Seit Jahren sammelt Cathrin
Otto im Rahmen ihrer
Kommunikationstrainings für
Ärzte und nichtärztliches
Fachpersonal Szenen, Fallbeispiele und Anregungen für
ihr Hörbuch.
Dank medizinischer Fortschritte können
bei Krebserkrankungen heutzutage oft
Heilungen oder anhaltende Remissionen
erzielt werden. Viele Betroffene müssen also
lernen, mit einer chronischen Erkrankung
zu leben. Neben der fachonkologischen
Therapie setzt hier die Psychoonkologie an:
Sie kann dem Patienten helfen, seine
Probleme, Ängste und Beeinträchtigungen
im Zusammenhang mit der Krankheit zu
bewältigen und dadurch seine Lebensqualität entscheidend zu verbessern.
Der renommierte Psychoonkologe
Volker Tschuschke beantwortet in der
3., vollständig überarbeiteten Auf lage u. a.
folgende Fragen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen:
n Welchen Beitrag haben Stress und
Depression auf das Erkrankungsrisiko?
n Was trägt die Psyche zur Krebsentstehung bei?
n Welches Fazit ergibt sich daraus für
die Kontroverse um die
„Krebspersönlichkeit”?
n Inwieweit wirken sich aktive
Bewältigungsstrategien aus?
n Welchen Anteil haben psychoonkologische Interventionen auf die
Überlebenschance?
Dieses wichtige Buch unterstützt Ärzte,
Psychologen, Psychotherapeuten sowie
Pf legende bei ihrer schwierigen und
sensiblen Arbeit mit Krebspatienten.
4
eRKRanKunG&Leben
Volker Tschuschke:
Psychoonkologie
Psychologische Aspekte der Entstehung und Bewältigung von Krebs
3., vollständig überarb. u. erw. Auf l. 2011
Schattauer Verlag für Medizin und
Naturwissenschaften, Stuttgart 2011
28 Abb., 20 Tab., geb.
384 Seiten
e (D) 39,95 / e (A) 41,10
ISBN 978-3-7945-2750-2
Unter Mitarbeit von Alf von Kries
(Diplom-Psychologe, Psychotherapeut und
Psychoonkologe),
Angelika Schmidt (Expertin für
Erwachsenenbildung), Christiane Raasch
(Psychotherapeutin) und Margret Eckold
(Klinische Linguistin) wurde das Manuskript fertig gestellt.
Untermalt von der stimmungsvollen Musik
von Detlev Otto ist es eines der Ersten
seiner Art: Ein Hörbuch mit vielen praktischen Beispielen aus dem Arbeitsalltag der
Autorin und anderer Fachleute, das verständlich und lebensnah den Weg zu einer
gute Kommunikation mit krebskranken
Menschen aufzeigt.
Das CD Trainingsprogramm ist für onkologisch tätiges Fachpersonal ausgelegt!
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.otto-data.de
2011
4
WissensWert
Das Lebenshaus-Kochbuch mit Ihren Rezept-Tipps
„Mmhh, das schmeckt lecker und tut so gut.“ – Sie sind ein
begeisterter Hobbykoch, stöbern gerne in Kochbüchern und
haben das eine oder andere Geheimrezept bei Nebenwirkungen
auf Lager? Dann brauchen wir genau Sie! Denn gemeinsam mit
unseren „Mitbewohnern“ hier im Lebenshaus möchten wir ein
eigenes Lebenshaus-Kochbuch mit all Ihren Lieblingsrezepten
und hilfreichen Tipps zum Kochen bei Nebenwirkungen
zusammen stellen.
Marita’s Stollenrezept
Tagtäglich hören wir von Patienten, dass sie
Probleme bezüglich der Ernährung haben.
Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit
oder ein veränderter Geschmackssinn machen es schwer, das richtige Essen zu finden
oder es gar zu genießen. Daher würden
wir gerne ein Kochbuch mit erprobten
Rezepten von und für alle Patienten zusammenstellen. Sie wissen was gerade bei verändertem Geschmacksempfinden am Besten
schmeckt? Was essen Sie bei Verdauungsproblemen? Oder gibt es ein ganz besonderes Lieblingsrezept, das Ihrer „Seele“ gut
tut? Dann brauchen wir genau Sie und Ihre
Rezepte: Ob Lieblingssuppe, Salat, Hauptgericht, Plätzchen oder Kuchenrezept, bitte
unterstützen Sie unser Vorhaben und senden Sie uns Ihr ganz persönliches Geheimrezept.
Gerne als Computer-Dokument
(Word oder PDF, etc.) an:
[email protected]
Oder einfach handschriftlich an:
Das Lebenshaus e.V.
Karin Kastrati
Usastrasse 1
61231 Bad Nauheim
Dieses Stollenrezept habe ich von meiner
Großmutter bekommen. Ich habe nie einen
besseren Stollen gegessen. Leider gibt es
heutzutage keine Bittermandeln mehr zu
kaufen, daher musste ich die ursprünglichen
125 g Bittermandeln durch Bittermandel­
aroma ersetzen.
Das Rezept ergibt ca.
6 Stollen á 1,5-2 kg.
Wie das Ganze aussehen soll, zeigt Marita
Prößl mit ihrem köstlichen Stollenrezept.
Diesmal kein Tipp bei Nebenwirkungen,
aber sicherlich sehr schmackhaft zur
Erhöhung des Wohlfühlfaktors kurz vor
Weihnachten.
4 kg Mehl
1,75 kg Butter
250 g Butterschmalz (ursprüngliches
Rezept war: Rinderschmalz, Rindertalg)
2,5 kg Rosinen
1 kg Korinthen
500 g Zucker
825 g gemahlene Mandeln (oder ganze,
geschälte, dann geriebene Mandeln)
200 g Zitronat
100 g Orangeat
250 g frische Hefe
4 Vanillestangen (das Mark davon)
2 Kaffeelöffel Salz
8 Zitronen (die abgeriebene Schale)
8 Fläschchen Bittermandelaroma
(pro 1 Pfund Mehl eine kleine Phiole)
750 ml Rum 55%ig
750 ml Milch
Zum Bestäuben:
1 kg Butter
1 kg - 600 g Puderzucker
Das bedeutet pro Stollen
ca. 150 g zerlassene Butter
mind. 100 g Puderzucker
38
20
Vorbereitungen am Vortag:
Am Backtag:
Die Rosinen und Korinthen werden am
Vortag von Stielen und schlechten Beeren
befreit und gewaschen. Die Masse abseihen
und abtropfen lassen.
Danach auf 2 – 3 trockene Tücher geben
und trockenreiben. Die gut abgetrockneten
Rosinen über Nacht in dem Rum einweichen und öfters umrühren, da der Rum
nicht alle Rosinen bedecken wird.
Vorwarnung – die Zutaten ergeben
ca. 2 kg Teig.
Orangeat und Zitronat fein schneiden.
Bei Verwendung von Rinderschmalz, sollte
dieses am Besten vor den Mandeln in der
Haselnußmühle gemahlen werden.
Wichtig! Alle Zutaten sollten über Nacht
bei Zimmertemperatur stehen – besonders
das Butterschmalz/Rinderfett, die Butter,
Milch und Hefe.
Die Hefe und Milch werden mit etwas
Zucker lauwarm angesetzt und dann mit
1,5 kg Mehl vermischt.
Alle übrigen Zutaten werden bis auf 500 g.
Mehl langsam dazugegeben und verknetet.
Die Verarbeitung dauert mindestens
2 Stunden. Es kommt darauf an, dass der
Teig sehr gut durchgeknetet wird. Das geht
portionsweise auch mit einer Küchenmaschine – jedoch ist es ratsam, dass am
Schluss die gesamte Menge noch einmal
zusammen durchgeknetet wird.
Der Teig darf nicht mehr an Topf oder
Backbrett kleben bleiben.
Das zurückbehaltene Pfund Mehl muss
nicht unbedingt verarbeitet werden,
dient aber dazu, den Teig vom Backbrett
zu lösen.
4
eRKRanKunG&Leben
Backen:
Backtemperatur: 160-180°
Backzeit: 60-70 Min
Backofen vorheizen: ja
Am Besten teilt man je nachdem welche
Größe die einzelnen Stollen erhalten sollen,
den Teig in Teile und formt jeden Stollen
einzeln. Damit der Teig nicht auf dem
Backblech verläuft, wird das Blech nicht
gefettet und rund um den Stollen Mehl
gesiebt.
Man kann je nach Größe des Backofens
2-3 Stollen gleichzeitig backen.
Bevor die 2. und 3. Stollenportion gebacken
wird, ist es günstiger den Teig noch einmal
durchzukneten, damit er nicht zu lange
geht, bevor er in den Ofen kommt.
Die noch heißen Stollen mit der zerlassenen
Butter bestreichen und dick mit Puderzucker einpudern. Am besten schmeckt der
Stollen wenn er mind. 4 Wochen vor
Weihnachten gebacken und in Aluminiumoder Cellophanfolie luftdicht verschlossen
auf bewahrt wird.
2011
4
WissensWert
Das Lebenshaus
Das Lebenshaus – persönlich:
Gabi Kollenbroich
Welche Aufgaben übernimmst Du /
übernehmen Sie im LH?
Die Aufgaben, die ich bewältigen kann, z.B.
vertrete ich das Lebenshaus Nierenkrebs auf
Krebsinfotagen oder unterstütze den Bereich beim Telefondienst. Seit kurzem leite
ich zudem zusammen mit meinem Mann
Jörg die Nierenkrebs-Patientengruppe
Rheinland.
Warum ist es für Dich / Sie wichtig,
sich im LH zu engagieren?
Weil keiner das Gefühl haben soll er ist
alleine. Mein ehrenamtliches Engagement
ist für mich wie eine Art Therapie. Man
bekommt ganz viel positives Feedback
zurück – das gibt mir ein gutes Gefühl:
Wenn ich einem helfen kann, ist mein
Leben nicht umsonst.
Was machst Du / machen Sie außer
Deinem / Ihrem Engagement im LH
sonst noch?
Leben, Lieben und genießen.
Meine Familie mit Sack und Pack.
Und meine neue Patientengruppe
Rheinland mit Herz und Seele.
Hast Du / Sie ein Lieblingsbuch?
Zwei Frauen von Diana Beate Hellmann
Gibt es einen Lieblingsfilm?
Hinter dem Horizont mit Robin Williams
und Cuba Gooding Jr.
Verrätst Du / verraten Sie uns Deine /
Ihre Leibspeise:
Mamas Kohlrouladen
Wie lautet Dein Lebensmotto?
Träume nicht dein Leben sondern
Lebe deinen Traum
40
Auf einen Blick :
Name: Kollenbroich Gabi
Wohnort: Dormagen
Alter/Geburtstag: 48 Jahre * 25.März Im LH seit: Jan. 2011
Erkrankung:
05 / 2007 klarzelliges Nierenzellkarzinom: pT2 pN0 (0/11) MX G3 R0
06 / 2007
1. komplex fokaler Anfall
11 / 2007
Verdacht auf eine kleine Läsionen in
der Lunge
08 / 2008
bestätigte Lungenmetastasen – Erstlinientherapie: Sunitinib
12 / 2008
2. komplex fokaler Anfall, Absetzung Sunitinib
01-03 / 2009
Temsirolimus
03 / 2009
Thorakotomie rechts - Entfernung
mehrerer Metastasen am rechten
Lungenlappen
08 / 2009
Metastasen: suspekte Lymphknoten
am Aortabogen, Metastasen in der 8. und 7. Rippe rechts, 3 cm großes
Rezidiv an der anderen Niere
09 / 2009 Everolimus
01 / 2010 Sorafenib und immer noch stabil
2011
Das Lebenshaus
4
WissensWert
GIsT
saRKOMe
nIeRenKRebs
An den Vereinsvorstand
Das Lebenshaus e.V.
Usa-Strasse 1
D-61231 Bad Nauheim
Deutschland
Antrag auf Mitgliedschaft
1. Ja,
F Fördernde Mitgliedschaft
A Aktive Mitgliedschaft
ich möchte „mein/unser
Lebenshaus e.V.“ (Amtsgericht
Friedberg – VR 1152) – dessen
Vereinszwecke/-ziele – gerne
unterstützen und beantrage gemäß
Satzung des gemein-nützigen
Vereins (§ 3 Punkte 1. bis 4.) folgende Mitgliedschaft:
(Einzelpersonen, Firmen, Kliniken,
Praxen, Organisationen, etc.): Unterstützt den Verein durch Zahlung
eines jährlichen Förder-/Spendenbeitrages. Fördernde Mitglieder
sind nicht stimmberechtigt in
der jährlichen Mitgliederversammlung und können auch keine Ämter/Funktionen innerhalb des
Vereins wahrnehmen.
(nur Einzelpersonen): Unterstützt
den Verein nicht nur durch Zahlung eines jährlichen Förder-/Spendenbeitrages, sondern durch aktive
Mitarbeit. Aktive Mitglieder
möchten/können an der Versammlung der stimmberechtigten Mitglieder ( jährliche Mitgliederversammlung) teilnehmen und Ämter/
2. Persönliche Daten:
Vorname/Name:........................................................................................................................................................................................................
Straße/Nr.:.................................................................................................................................................................................................................
PLZ/Ort/Land:...........................................................................................................................................................................................................
Telefon:.......................................................................Fax:........................................................................................................................................
Mobil-Tel.:.................................................................................................................................................................................................................
E-Mail:.........................................................................@...........................................................................................................................................
Geb.-Datum:................................................................Beruf:.....................................................................................................................................
3. Ich gehöre zur folgenden Personen/-Interessengruppe:
❏ Patient/in
❏ Angehörige/r, Freund/in (Begleiter)
❏ Psychologe/in oder Therapeut/in
❏Vertreter/in Organisation/Verband/Institut etc.
Medizinische Fachkraft ❏ einer Praxis ❏ einer Klinik/Reha-Klinik
Mitarbeiter/in
❏ eines Unternehmens ❏ einer Krankenkasse ❏ Sonstige/r – wenn ja welche/r?......................................................
4. Ich bin erkrankt an oder interessiere mich für:
❏ GIST (Gastrointestinale Stromatumoren) ❏ Sarkom: Welche Diagnose/welcher Subtyp?..................................................................................
❏ Nierenkrebs: Welche Diagnose/welcher Subtyp?..................................................................................................................................................
41
2011
4
WissensWert
5. Ich unterstütze den Verein mit folgendem Jahres-Mitgliedsbeitrag (bitte ankreuzen):
❏ 50,-- EURO (MINDESTBEITRAG)
❏ 75,-- EURO
❏ 100,-- EURO
❏ ____,-- EURO = freiwillig höherer Jahresbeitrag. (Bitte Betrag eintragen!)
❏ KEIN BEITRAG (Härtefall-Regelung): Ich beantrage die beitragslose Mitgliedschaft aus „finanziellen Gründen“, weil: ........................................
.................................................................................................................................................................................................................................
❏ Ich bin damit einverstanden, dass meine Förderung eventuell in den gedruckten Medien
(Magazin, Infobrief, Jahresbericht etc.) des Lebenshauses veröffentlicht wird.
❏ Ich wünsche keine Veröffentlichung.
6. Ermächtigung zum Einzug von Forderungen durch Lastschriften NUR FÜR DEUTSCHLAND:
Sollte dieser ANTRAG AUF MITGLIEDSCHAFT angenommen werden, ermächtige(n) ich/wir Sie (Das Lebenshaus e.V. - sowie das vom Verein
bevollmächtigte Kreditinstitut) widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden Zahlungen (angekreuzter/eingesetzter Betrag Punkt 5) wegen
Mitgliedschaft im Verein „Das Lebenshaus e.V.“ bei Fälligkeit (immer zum 15.01. eines Jahres) zu Lasten meines/unseres Kontos durch
Lastschrift einzuziehen.
Inhaber:.....................................................................................................................................................................................................................
Konto-Nr.:.................................................................................................................................................................................................................
BLZ:...........................................................................................................................................................................................................................
bei Bank/Institut:......................................................................................................................................................................................................
(genaue Bezeichnung des kontoführenden Instituts)
Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung.
Teileinlösungen werden im Lastschriftverfahren nicht vorgenommen.
Ort, Datum..................................................................Unterschrift(en)......................................................................................................................
7. Aufnahme als Vereinsmitglied:
Mir ist bekannt, dass nach § 3 Punkt 4. der aktuellen Satzung über diesen Antrag alleine der amtierende Vereinsvorstand entscheidet.
Eine mögliche Ablehnung durch den Vorstand ist nicht anfechtbar – ein Aufnahmeanspruch besteht nicht.
FÜR INTERNE BEARBEITUNG DURCH DAS LEBENSHAUS:
Antrag eingegangen – Datum:.................................... Durch Vorstand genehmigt / Datum:...............................❏ JA................................ ❏ NEIN
Schreiben an Antragsteller – Datum:........................... Info/Daten an Finanzvorstand – Datum: ..............................................................................
Vergebene Mitgliedsnummer: I___I___I___I___I-I___I___I-I___I___I-I___I-I___I
Lfd. Nr.
Jahr
Indikat.
Lkz Art
(Beispiel: Lfd. Nr. 0000 – 2009 – Nierenkrebs – Deu. – Fördermitglied = Mitgliedsnummer: 0889-09-NI-D-F
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20
4
DasLebenshaus
Impressum
Founding-Menber of
„Unabhängig, fachkundig und engagiert!“
Die Organisation Für Patienten Mit Seltenen Soliden Tumoren:
Das Lebenshaus e.V.
n Betroffene informieren
n Interessen vertreten
n Behandlung optimieren
n Forschung unterstützen
n Hoffnung geben
Das Lebenshaus e.V. Seltene Solide Tumoren:
GIST • Sarkome • Nierenkrebs
International
Kidney Cancer
Coalition
Hotline 0700-4884-0700
[email protected]
www.daslebenshaus.org
„Das Lebenshaus e.V.“ ist die Organisation
für Patienten mit bestimmten seltenen
soliden Tumoren wie GIST, Sarkome und
Nierenkrebs, Angehörige und medizinische
Fachkräfte. Die wesentlichen Aufgabenbereiche des Lebenshauses sind:
n Betroffene informieren
n Interessen vertreten
n Behandlung optimieren
n Forschung unterstützen
n Hoffnung geben
Der Verein arbeitet professionell mit medizinischen Fachkräften, der forschenden
Pharmaindustrie und anderen Patientenorganisationen weltweit zusammen, um das
Bestmögliche für die Betroffenen und ihre
Familien in den jeweiligen Indikationen zu
erreichen. Das Lebenshaus ist eine gemeinnütziger Non-Profit Verein, ohne Einf lussnahme Dritter. Er finanziert sich durch
Fördermitgliedschaften, Privatspenden,
Firmenspenden, Sponsoring, Benefizaktivitäten sowie Mitarbeit in
EU-geförderten Projekten.
Status: Gemeinnütziger Verein, gegründet
am 24. Juni 2003 (14 Gründungsmitglieder),
eingetragen unter VR 1152 im Vereinsregister des Amtsgerichts Friedberg/Hessen.
Vereinsorgane: Betroffenen-Vorstand,
Mitgliederversammlung, Vereinssprecher,
angestellte Mitarbeiter sowie zwei mediz.wiss. Beiräte führender Experten in den
jeweiligen Indikationen.
Spenden-/Bankkonto: Commerzbank
Bad Nauheim - BLZ 513 800 40 Konto: 01 30 52 07 00
Bitte geben Sie bei Spenden Ihre komplette
Adresse auf dem Überweisungsträger an,
damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung für Ihre Steuerunterlagen zusenden
können. Vielen Dank!
Vereinsadresse:
Das Lebenshaus e.V. Patientenorganisation
Usa-Strasse 1, D-61231 Bad Nauheim
GIST/Sarkome: Tel.: + 49 (0) 700 4884 0700
Nierenkrebs: Tel.: + 49 (0) 700 5885 0700
Telefax: + 49 (0) 6032-9492-885
Website: www.daslebenshaus.org
Zentrale Email: [email protected]
Dieser Infobrief „WissensWert“ ist ein
kostenloses Informationsangebot des gemeinnützigen Vereins Das Lebenshaus e.V.
(V.i.S.d.P. Markus Wartenberg,
Berit Eberhardt, Karin Kastrati)
Ausgabe 4 = Dezember 2011 –
Auf lage 3.500 Ex. Der Bezugspreis ist im
Mitgliedsbeitrag enthalten.
Disclaimer / Haftungsausschluss
ACHTUNG! Wir sind Patienten,
Angehörige, Redakteure und freiwillige
Mitarbeiter – keine Ärzte! Die Informationen dieses Infobriefes dürfen auf keinen
Fall als Ersatz für professionelle Beratung
oder Behandlung durch ausgebildete und
anerkannte Ärzte angesehen werden.
Der Inhalt kann und darf nicht verwendet
werden, um eigenständig Diagnosen zu
stellen oder Behandlungen zu beginnen.
Wir haben versucht, diesen Infobrief mit
größtmöglicher Sorgfalt zu erstellen – dennoch sind Irrtümer und Änderungen
möglich. Das ist menschlich! Hierfür übernehmen Herausgeber, Vorstand, Vereinssprecher, Redakteure, Beiräte, FremdAutoren und Gestalter keine Haftung.
Sollten Sie Irrtümer und Änderungen
finden, bitte machen Sie die Redaktion
unmittelbar darauf aufmerksam:
[email protected]
Vielen Dank!
4
20
4
WissensWert
DasLebenshaus
Die wichtigsten Termine im Überblick
Das Lebenshaus e.V. Terminkalender: Januar, Februar und März 202
JANUAR 202
Datum
Ort
Veranstaltung
0.0.
Berlin
Reg. NIER-Gruppe Berlin
0.0
Düsseldorf
Reg. NIER-Gruppe Rheinland
.0.
Mannheim
Reg. NIER-Gruppe Rhein-Neckar
22.0.
Bochum
Reg. GIST-Gruppe Rhein-Ruhr
2.0.
München
Reg. NIER-Gruppe München
2.0.
Heilbronn
Reg. NIER-Gruppe Heilbronn-Franken
FEBRUAR 202
0.02.
Oberursel
Reg. GIST-Gruppe Rhein-Main
0.02.
Mannheim
Reg. NIER-Gruppe Rhein-Neckar
0.02.
Berlin
Reg. GIST-Gruppe Berlin
.02.
Berlin
Reg. NIER-Gruppe Berlin
.02.
Düsseldorf
Reg. NIER-Gruppe Rheinland
2.02.
Heilbronn
Reg. NIER-Gruppe Heilbronn-Franken
2.02.
München
Reg. NIER-Gruppe München
2.0.
Düsseldorf
Reg. NIER-Gruppe Rheinland
4.0.
Mannheim
Reg. NIER-Gruppe Rhein-Neckar
.0.
Berlin
Reg. NIER-Gruppe Berlin
2.0.
Nürnberg
Reg. GIST-Gruppe Nürnberg
2.0.
München
Reg. NIER-Gruppe München
2.0.
Heilbronn
Reg. NIER-Gruppe Heilbronn-Franken
MÄRZ 202
Einige Termine der regionalen Patientengruppen standen zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Aktuelle Daten finden
Sie auf unseren Homepages: www.lh-gist.org und www.lh-nierenkrebs.org
Unterstützen Sie Ihr Lebenshaus
und unsere gemeinsame Arbeit durch eine Spende!
n Betroffene informieren
n Interessen vertreten
n Behandlung optimieren
n Forschung unterstützen
n Hoffnung geben
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Commerzbank
Bad Nauheim
BLZ: 00 40
Konto: 002000
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