SONDERVERÖFFENTLICHUNG Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Ansprechende Optik: Die Außenwände des Stalls bestehen aus Betonfertigwänden in Klinkeroptik. Die Stahlträgerkonstruktion ermöglicht den Einbau eines Lichtbandes über die gesamte Länge des Stalls. Stroh auf Spaltenboden sich ein Auswurfrohr, aus dem Stroh rieselt. Auch an Raufutterautomaten können die Mastschweine Stroh aufnehmen. Johannes und Elke Burhoff bauten einen besonders tiergerechten Stall mit einer automatischen Raufutterbeschickung. B ei Familie Burhoff aus Borken stehen die Mastschweine nicht am Trog, wenn die Lösungen für Tierwohl pneumatischen Ventile zischen, sondern mitten im Abteil. Der Grund: Über den Tieren befindet 24 Stunden private Kleinanzeigen online aufgeben: Auf die automatische Minimaleinstreuanlage in seinem neuen Schweinemaststall für 560 Tiere ist Johannes Burhoff besonders stolz. Die Technik stammt ursprünglich aus der Kälberfütte- www.wochenblatt.com rung. Gemeinsam mit einem Stalleinrichtungs-Unternehmen entwickelte er eine Anlage für Schweineställe. An der automatischen Strohfütterung tüftelte der Landwirt, der nebenberuflich als selbstständiger Stallbauplaner arbeitet, schon in seinem alten Stall. Um das Wickeln und Verstopfen der Leitungen zu verhindern, verwendet er eine Seilfütterung. Pneumatikventile öffnen Schieber über den Ab- 1 / 2016 67 SONDERVERÖFFENTLICHUNG teilen und den Raufutterautomaten und verteilen vier- bis fünfmal am Tag kleine Mengen Stroh. Die automatische Beschickung ist Burhoff wichtig. „Das Stroh im Stall muss möglichst frisch sein, sonst nehmen es die Schweine nicht mehr an“, ist seine Erfahrung. „Die Zeit, die ich für die Befüllung der Automaten per Hand bräuchte, würde mir bei der Tierbeobachtung fehlen.“ Den Vorratsbehälter am Kopfende des Stalls Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben muss er nur etwa alle zwei Wochen befüllen. Das Stroh kommt vom eigenen Acker. Für eine störungsfreie Förderung in der Anlage wird es auf 3 bis 5 cm gehäckselt. Der Landwirt stellt fest, dass die Tiere durch das Raufutter ruhiger geworden sind, das Stroh fräßen die Tiere überwiegend auf. Durch den geringeren Schlitzanteil der Spaltenböden fällt kaum Stroh direkt in den Güllekanal. Trotzdem ist der Feststoffanteil in der Gülle An den Raufutterautomaten beschäftigen sich die Schweine dauerhaft. Das frische Stroh fressen die Tiere überwiegend auf. Auch Sohn Jonas ist gerne mit im Stall. Er stellt genau wie sein Vater fest, dass die Tiere durch die Beschäftigung ruhiger geworden sind. 68 1 / 2016 höher. Um die Kanäle frei zu halten, hat Johannes Burhoff elektrische Rührwerke eingebaut. Die geringere Belegdichte stellt besondere Anforderungen an Lüftung und Dämmung. Um den Stall nicht ständig heizen zu müssen und eine gute Luftqualität zu erreichen, entschied er sich für eine Unterflurlüftung. Über Einlassschächte an der Südseite wird die Zuluft unter dem Stall hergeführt. Durch den Beobachtungsgang strömt die Luft in die Abteile. „Im 24 Stunden private Kleinanzeigen online aufgeben: Winter erwärmt sich die Luft unter dem Stall und im Sommer kühlt sie ab“, erklärt der Bauherr. Langfristig rechtskonform Vor dem Neubau mästete Johannes Burhoff 500 Tiere im ehemaligen Kuhstall. „Wir haben von Teil- auf Vollspaltenboden umgestellt, in den vergangenen Jahren häuften sich die Reparaturen“, beschreibt er die Ausgangslage. Er begann mit seiner Ehefrau Elke Burhoff einen www.wochenblatt.com SONDERVERÖFFENTLICHUNG Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben ganz neuen Stall zu planen. „Uns war wichtig, in einen Stall zu investieren, der auch den künftigen politischen Bestimmungen entspricht. Wir müssen schließlich 15 bis 20 Jahre damit arbeiten“, sagt der Stallbauplaner. Das Ehepaar entschloss sich, die Altgebäude abzureißen und einen neuen Maststall für 560 Tiere zu errichten. Den Mastschweinen steht nun 40 % mehr Platz zur Verfügung. Der Stall besteht aus einer Stahlträgerkonstruktion mit nicht tragenden Wänden. Durch ein Lichtband gelangt über die gesamte Länge Tageslicht in den Stall. Die Fensterfläche beträgt 5 % der Abteilgröße. An den Raufutterautomaten, Scheuerbäumen und Ketten können sich die Schweine beschäftigen. Im Beobachtungsgang sind große Fenster zu den Abteilen eingelassen. „Das erleichtert mir die Arbeit und ich kann Besuchern zeigen, wie wir Schweine halten“, sagt Johannes Burhoff. Der Stall entspricht den Anforderungen besonders artgerechten Bauens des AFP-Förderprogramms. Der Landwirt erhält ELER -Fördermittel. Neubau in sechs Monaten Nachdem die Baugenehmigung erteilt worden war, warteten die Eheleute vergangenes Jahr auf den Förderbescheid des ELER-Programms. Im Mai konnten sie nach den Abrissarbeiten mit dem Neubau beginnen. Durch gute Vorbereitung stand der Stall in sechs Monaten. „Auch durch die Erfahrung meines Mannes als Bauplaner sind wir so schnell fertig geworden“, weiß Elke Burhoff. Im Oktober wurden die ersten 280 Schweine in zwei Abteilen aufgestallt, im Dezember die zweite Gruppe. Das Haltungskonzept kommt bei Freunden und Bekannten der Familie gut an. „Die Leute sind sehr interessiert. Wir 24 Stunden private Kleinanzeigen online aufgeben: n viele positive Rückbekommen n“, sagt die Einzelhanmeldungen“, delskauffrau. au. Schon jetzt gibt es Interessenten en für das Fleisch. Biss dato werden die Schweine chthof gezum Schlachthof liefert. Elke ke Burhoff könnte önnte sich eine Vermarktung unter Naeigenem men aber gut vorstellen. ■ Familie Burhoff ist it zufrieden mit dem neuen nks): Stall (von links): Annika, Elke, e, Johannes und nd ff. Jonas Burhoff. www.wochenblatt.com 1 / 2016 69