Nachweis konvertierter Photonen γ e+ ein Silizium-Spurdetektoren J. Olzem Bad Honnef 2004 Silizium-Streifen-Detektoren Rahmen aus Graphit/Kohlefaser Beispiel: CMS Endkappen- Modul R6 Hochspannung 300- 500V Geladenes Teilchen erzeugt e- - Loch- Paare Ladungsträger driften im elektrischen Feld Signalerzeugung auf den Streifen durch Influenz Si-Sensor Si-Sensor Elektronik ("Hybrid") Bad Honnef 2004 Jan Olzem CMS-Silizium-Spurdetektor Schnitt durch den CMS-Tracker (¼ - Darstellung) Beam pipe Silizium- Sensoren brauchen viel Infrastruktur: für Kühlung, mechanischen Support, Signalwege, usw... Ca. 1 Strahlungslänge im Spurdetektor! (Entspricht ca. 9 cm Al) Materialbudget (Strahlungslängen) Bad Honnef 2004 Jan Olzem Higgs in CMS „Goldener Kanal“ für MH ≈ 114 – 135 GeV: Cluster im ECAL ohne zugeordnete Spur im Tracker sind gute Signatur Wahrscheinlichkeit für eine Konversion ist ca. 7/9 X0 H In ca. 70% aller H events konvertiert mindestens 1 Photon. Komplizierte Rekonstruktion Eigene Spurfindungsalgorithmen nötig für hohe Effizienz. CMSSpurdetektor hat 223 m² aktive Fläche viele Hits und Spuren. ECAL barrel Kleiner aber hochwertiger Si- Spurdetektor zum Entwickeln der grundlegenden Algorithmen: Bad Honnef 2004 AMS-01 Jan Olzem Der AMS-01 Detektor (1998) Teilchendetektor im Weltraum als Prototyp für das AMS-02 Experiment Permanentmagnet Zylindrischer Dipol, 0.14 T 4 Szintillatorlagen (TOF) - und Flugrichtungmessung, Z- Messung, Trigger 6 Lagen Silizium-Streifendetektoren Doppelseitig, Tracking, dE/dx- Messung 2 Lagen Aerogel-Cerenkov-Zähler - Messung, e/P- Separation bis 3.5 GeV Anticounter- Szintillatoren Unterdrückung von Vielteilchenevents Low Energy Particle Shield Abschirmung von Teilchen < 10 MeV Bad Honnef 2004 Jan Olzem Der AMS-01 Si-Spurdetektor 6 Lagen Silizium- Streifendetektoren 1m Höhe, 0.3 m² sr Akzeptanz Doppelseitig gekreuzt (3D- Information) Streifenabstand 110m / 208m (in y/x) Ortsauflösung 20m / 33m (in y/x) wie CMS analoger Readout wie CMS Relative Impulsauflösung 10% (10 GeV) bis 30% (40 GeV) CMS: 0.5- 2% (1- 30 GeV) Bad Honnef 2004 Jan Olzem STS-91 Shuttle Mission 2.-12. 6. 1998 AMS- 01 Space shuttle Discovery 2.- 12. 6. 1998 Tracker hits mit Amplitude Dauer 10 Tage Flughöhe 320- 390 km außeratmosphärisch Event Display 184 h Datennahme ca. 108 events, 87% Protonen, 11% , 2% e- , < 1% Antiteilchen + Kerne Bad Honnef 2004 Jan Olzem Identifikation hochenergetischer e+ Konvertierte Bremsstrahlungs - Problem: 1 e+ 1000 P Keine Positron/Proton- Trennung oberhalb 3 GeV möglich mit Einzelspuren Konvertierte Bremsstrahlungsphotonen Primäres e strahlt Bremsstrahlungs- ab, welches wiederum im Material zu einem e+ e- - Paar mit asymmetrischem Impuls konvertiert. brems~ 1 / m2 stark unterdrückt für Protonen Signatur 3- Spur- events Rechte u. linke Spur sind Sekundärpaar Vertices liegen im Material Nicht mit Standardsoftware zu rekonstruieren! Bad Honnef 2004 Jan Olzem Dominanter Untergrund + zusätzliche undetektierte Teilchen + zusätzliche undetektierte Teilchen Erzeugung geladener Pionen p+p + - p+p+ + (+X) Zerfall neutraler Pionen p+p + e- mit falsch rekonstruiertem Impuls Bad Honnef 2004 p+p+0 (+X) e+ eJan Olzem Spurfindung Definiere 3 Spuren in der bending plane-Projektion: Clustering in der bending planeProjektion Finde mindestens 3 Lagen mit genau 3 clustern 3 track seeds. Primärteilchen ist mittlere Spur. Seed cluster müssen „dreieckige“ Topologie besitzen, da die Spuren z bending plane y im B-Feld auseinanderlaufen. Übrige cluster werden an die Spuren gefittet, finde die Kombination mit niedrigstem 2 Lage für Lage Bad Honnef 2004 Jan Olzem Ca. 13% relative Auflösung in der Summer dreier Spuren Zusätzliche Bremsstrahlungsphotonen Impulsauflösung: 3-Spur-event Tatsächlicher Impuls zu rekonstr. Impuls Zusätzlich abgestrahlte Bremsstrahlungs- γ beeinträchtigen die Impulsauflösung Generelles Problem bei hoher Materialbelegung. Bad Honnef 2004 Jan Olzem Rekonstruktion der Konversion I Vertexfindung durch parallele Rückverfolgung der linken und rechten Spur im B-Feld mit GEANT-Routinen (100m Schrittweite) Interpolation am Ort größter Annäherung in der bending plane Rekonstruktion des Öffnungswinkels α in 3D und des Photons Bad Honnef 2004 Jan Olzem Rekonstruktion der Konversion II Ortsauflösung des Vertex ist bescheiden aufgrund V kleiner Öffnungswinkel bei großem Hebelarm Z Y X Fehler ist ca. 10 cm in z (Zylinderachse), 4 cm in x,y (Si-Ebene) Systematischer Fehler in z ca. 3 cm Bad Honnef 2004 Jan Olzem Rekonstruktion der Konversion III Relativer Impuls des rekonstruierten Photons: pMC / pREC Photonen werden sehr gut rekonstruiert: Impulsauflösung ≃ 8 % (vergleiche Einzelspur: 10-30%) Richtungsfehler ≃ 0.5° (wie Einzelspur) Emission zusätzlicher Bremsstrahlungsphotonen Bad Honnef 2004 Jan Olzem Invariante Masse des Konversionspaars minv ≃ 7 MeV DATA Positronen + Untergrund Signalverteilung (Positronen, Elektronen) hat eine Breite von minv ≃ 10 MeV DATA Nur Elektronen Protonischer Untergrund dehnt sich aus bis minv ≃ 1.2 GeV Bad Honnef 2004 Jan Olzem Winkel der Bremsstrahlung brems ≃ 12.2 mrad Bremsstrahlung Konversion DATA Positronen + Untergrund brems~1/γ ≈ 0 Signalverteilung hat eine Breite von brems ≃ 5 mrad DATA Richtungsinformation des Photons kann zur Nur Elektronen Untergrunddiskriminierung verwendet werden. Bad Honnef 2004 Jan Olzem Qualitätsschnitte I Zurückweisung von events mit falscher Ladung Gesamtladung muß ±1 sein Linke und rechte Spur sind Konversionspaar und müssen richtiges (und entgegengesetztes) Ladungsvorzeichen haben. Rückextrapolation aller Teilchenbahnen im geomagnetischen Feld Teilchen atmosphärischen (nicht kosmischen) Ursprungs werden zurückgewiesen sekundäres e+ 3.8 GeV Zurückweisung von events mit Spuren p < 100 MeV Spurfits können fehlerhaft sein Bad Honnef 2004 Jan Olzem Qualitätsschnitte II downward Flugzeit rejected obere – untere Szintillatoren E = 7.6 MeV E = 7.6 MeV „truncated mean“ der Szintillatoramplituden entfernt α-Teilchen und Kerne Bad Honnef 2004 Jan Olzem Typisches Konversionsevent in der Standard-AMS-Rekonstruktion Unerkannte 3. Spur Szintillatoren { Spurdetektor Szintillatoren { Čerenkov Standard-Rekonstruktion hat geringe Effizienz (unzusammenhängende / kurze Spuren werden meist nicht gefunden) Bad Honnef 2004 Spuren aus Standardrekonstruktion Jan Olzem Positronenspektrum Bisher 19 e+ zwischen 2-50 GeV ≃ Hälfte der finalen Statistik Bad Honnef 2004 Jan Olzem Zusammenfassung γ-Konversionen in Si-Spurdetektoren sind häufig aufgrund hoher Materialbelegung wichtiger Aspekt bei der Analyse von Prozessen mit γ im Endzustand (Higgs in CMS) ● können gut rekonstruiert werden (insbesondere p ) γ ● Rekonstruktion von Konversionen wird durch angepaßte Spurfindung wesentlich effizienter im Vergleich zu StandardMethoden (Seeding/Kombinatorisch) In naher Zukunft Übertragung des Prinzips auf den CMS-Spurdetektor Integration der Algorithmen in die AMS-02 Software und Anwendung in der Astroteilchenphysik S. anschließenden Vortrag von H. Gast Bad Honnef 2004 Jan Olzem ANHANG Gamma-Konversionen Material Impulsasymmetrie des Konversionspaars e+ γ Z e- Bad Honnef 2004 Jan Olzem