SSV THAV Handout

Werbung
Störungen des Sozialverhaltens/
Oppositionelles Verhalten
Institut Köln der
Christoph-Dornier-Stiftung
für Klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Beleidigungen unter Grundschulkindern
Du bist ne Arschgeburt
Hobelschluntz
Bitch
e
Du bist ausgeschissen
Eierlecker
Deine Mutter ist zu dumm zum Arbeiten
80er haben angerufen, wollen ihre Klamotten zurück
Wichser Hurensohn Du musst zur Tafel essen gehen
Harz IV-Empfänger
Dein Vater ist die Frau im Haus
Fotze
Ich habe Deine Mutter nackt im Kik gesehen
Deine Zukunft ist Harz IV
Mutter-Ficker
Du hast Deine Klamotten aus den Altkleidern
Missgeburt Schwanzlutscher
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Aggressives Verhalten
- tritt häufig auf
- ist stabil (chron. Verlauf)
- ist schwer zu behandeln
- geht mit vielfältigen psychosozialen Beeinträchtigungen einher
American Psychiatric Association (1996)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
1
Diagnosekriterien nach ICD-10 / DSM-IV
1. Oppositionell-aggressives Verhalten
1
2
3
4
5
6
7
8
[Hat für das Entwicklungsalter ungewöhnlich häufige oder schwere
Wutausbrüche]
{Wird schnell wütend – DSM-IV}
Streitet häufig mit Erwachsenen
Widersetzt sich häufig aktiv den Anweisungen oder Regeln von
Erwachsenen oder weigert sich, diese zu befolgen
Ärgert andere häufig absichtlich.
Schiebt häufig die Schuld für eigene Fehler oder eigenes Fehlverhalten auf andere
Ist häufig reizbar oder lässt sich von anderen leicht ärgern
Ist häufig zornig und ärgert sich schnell
Ist häufig boshaft oder rachsüchtig
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Diagnosekriterien nach ICD-10 / DSM-IV
2. Disssoziales Verhalten (1)
1
2
3
4
5
6
7
8
Bedroht, schikaniert oder schüchtert andere häufig ein
Beginnt häufig körperliche Auseinandersetzungen [nicht mit
Geschwistern]
Hat Waffen benutzt, die anderen schweren körperlichen Schaden
zufügen können [1x]
Ist körperlich grausam zu Menschen[1x]
Quält Tiere
Stiehlt in Konfrontation mit dem Opfer [1x]
Zwingt andere zu sexuellen Aktivitäten [1x]
Begeht vorsätzlich Brandstiftung mit der Absicht, schweren
Schaden anzurichten [1x]
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Diagnosekriterien Störung nach ICD-10 / DSM-IV
2. Disssoziales Verhalten (2)
9
10
11
12
13
14
15
Zerstört vorsätzlich fremdes Eigentum (nicht durch Brandstiftung) [1x]
Bricht in fremde Wohnungen, Gebäude oder Autos ein [1x]
Lügt oft, um sich Güter/Vorteile zu verschaffen oder um
Verpflichtungen zu entgehen
Stiehlt Wertgegenstände ohne Konfrontation mit dem Opfer
Bleibt trotz elterlicher Verbote häufig nachts weg (Beginn vor 13)
Ist von Eltern/Ersatzperson mind. 2 mal über Nacht oder 1 mal länger
als 1 Nacht weggelaufen
Schwänzt häufig die Schule (Beginn vor 13)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
2
Zusatzkriterien
Die Diagnosekriterien müssen eine bestimmte Zeitdauer erfüllen (z.B. 6
Monate andauern,
einzelne Kriterien müssen nur einmal auftreten in letzten 6-12 Monaten
Die Diagnosekriterien müssen zu klinisch bedeutsamer Beeinträchtigung der
sozialen/ schulischen/ beruflihchen Funktionsfähigkeit führen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Ausschlusskriterien
Wichtige differenzialdiagnostisch abzuklärende Störungen
Schizophrenie
Manische Episode
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
Emotionale Störung mit Geschwisterrivalität (ICD): auffällige, intensive
negative Gefühle gegenüber einem Geschwisterkind, emotionale Störung
mit Regression, Wutausbrüchen, oppositionellem Verhalten...
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Wichtige differenzialdiagnostisch abzuklärende Störungen nach
ICD-10
Anpassungsstörung: z.B. kann sich eine Trauerreaktion im Jugendalter im
aggressiven Verhalten zeigen
Dissoziale Persönlichkeitsstörung: differenzialdiagnostische Abklärung
inhaltlich schwierig, erfolgt über das Alter (ab 18)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
3
Diagnosen nach ICD-10
In der ICD-10 werden je nach Symptomatik, Umgebung, betroffenen sozial
Bereichen und einhergehenden zusätzlichen Störungen, verschiedene
Typen der Störungen des Sozialverhaltens unterschieden.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Verschiedene Diagnosen nach ICD-10
F91.0
F91.1
Auf den familiären Rahmen beschränkte Störung des
Sozialverhaltens
Störung des Sozialverhaltens bei fehlenden sozialen Bindungen
(zu Gleichaltrigen)
F91.2
Störung des Sozialverhaltens bei vorhandenen sozialen Bindungen
F91.3
Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsässigem
Verhalten
F91.8/ F91.9
Sonstige/ nicht näher bezeichnete Störungen des
Sozialverhaltens (nicht alle Kriterien erfüllt)
F90.1
Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
F92.0
SSV mit depr. Störung / F92.8 SSV und der Emotionen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Verschiedene Diagnosen, die nach DSM-IV vergeben werden
können
313.81 (F91.3) Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
312.8 (F91.8) Störung des Sozialverhaltens
312.9 (F91.9) Nicht näher bezeichnetes sozial störendes Verhalten
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
4
Typen und Schweregrad (DSM)
312.8 (F91.8) Störung des Sozialverhaltens
Typen:
Typus mit Beginn in Kindheit (<10) 312.81
Typus mit Beginn in der Adoleszenz (>10) 312.82
Unspezifischer Beginn (Alter bei Beginn unbekannt) 312.89
Schweregrad:
Leicht: nur für Diagnose erforderliche Symptome und nur geringer
Schaden für andere
Mittel: Anzahl der Probleme und Auswirkung für andere liegt zw.
leicht und schwer
Schwer: viele weitere Probleme (über erforderlichen Symptome hinaus)
oder beträchtlicher Schaden für andere
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Diagnoseprävalenzen: 11-17 Jährige
Diagnoseprävalenz
Symptomkriterien DSM
(Selbsturteil)
Vergleich
Diagnoseprävalenz
DSM (Elternurteil)
Oppositionelles
Verhalten
6,4% (3,6%)
4,3% (2,6%)
Dissozialaggressives
Verhalten
1,6% (1,3%)
1,9% (0,8%)
Störung
(% Jungen)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Görtz-Dorten, Studie 2005, Universität Köln
Störungen des Sozialverhaltens Komorbiditäten
Störung
N
Eltern
(Jugendlicher)
Komorbiditäts-rate %
Eltern
(Jugendlicher)
ADHS-Mischtyp
566 (248)
20,7 (10,0)
Aufmerksamkeits-störung
566 (248)
10,3 (5,0)
Hyperaktivität/ Impulsivität
566 (248)
20,7 (15,0)
Trennungsangst
567 (245)
10,3 (5,0)
Generalisierte Angst
567 (245)
13,8 (20,0)
Soziale Phobie
567 (245)
6,9 (10,0)
Depression
571 (248)
10,3 (10,0)
Görtz-Dorten, Studie 2005, Universität Köln
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
5
multimodale Diagnostik
− Verschiedene Ebenen psychischer Störungen werden berücksichtigt
(kognitive, emotionale, physiologische und Handlungsebene)
− Verschiedene Verfahren (klinisches Urteil, Elternurteil, Lehrerurteil,
Erzieherurteil, Selbsturteil)
− Die Situationsabhängigkeiten werden berücksichtigt (Familie, Schule, etc)
− Individuelle Ausprägungen der Störung werden berücksichtigt
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
2- phasige Diagnostik
1. Phase dient Erfassung verschiedener Urteile durch standardisierte
Breitbandverfahren (Grundlage), z.B. CASCAP-D, Achenbachbögen)
2. Phase beinhaltet störungsspezifische Diagnostik (z.B. DISYPS-II)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
2- phasige Diagnostik
Basisverfahren der multiplen Verhaltens- und Psychodiagnostik
Klinisches Urteil (KU)
CASCAP-D
Psychopathologisches
Befund-System für Kinder
und Jugendliche
Elternurteil (EU)
Erzieher/Lehrerurteil (LU)
Selbsturteil (SU)
CBCL/1,5-5 (1,5-5J.)
CBCL/4-18 (6-18J.)
C-TRF (1,5 -5 J.)
TRF (6-18 J.)
YSR (11-18J.)
Fragebogen über das Verhalten
von Kindern und Jugendlichen
Verhaltensbeurteilungsbogen
für Vorschulkinder (Eltern)
Verhaltensbeurteilungsbogen
für Vorschulkinder (Erzieher)
Erzieherfragebogen /
Lehrerfragebogen über das
Verhalten von Kindern und
Jugendlichen
Fragebogen für Jugendliche
Phase 2: Störungsspezifische Diagnostik
Aggressive
Störungen
DCL-SSV(KU)
FBB-SSV(FU)
SBB-SSV(SU)
HSQ-D(FU)
FAV-F(FU)
FAV-S(SU)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
6
Basisverfahren- Klinisches Urteil CASCAP- D
Clinical
Assessment
Scale for
Child and
Adolescent
Psychopathology
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
CASCAP- D
CASCAP-D dient der klinischen Beurteilung einzelner psychopathologischer Merkmale
(Symptome)
halbstrukturierte Interviews mit dem Patienten und der begleitenden Bezugsperson
Beobachtung des Untersuchers in der Untersuchungssituation.
CASCAP-D besteht aus drei Komponenten:
• dem Befundbogen,
• dem Glossar und
• dem Explorationsleitfaden
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Merkmalsbereiche
CASCAP-D
Anzahl der
Merkmale
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Interaktion
Regelbezogenes Verhalten
Entwicklungsstörungen
Aktivität und Aufmerksamkeit
Psychomotorik
Angst
Zwang
Stimmung und Affekt
Eßverhalten
Körperliche Beschwerden
Denken und Wahrnehmung
Gedächtnis, Orientierung und Bewußtsein
8
8
8
4
4
7
2
11
6
11
13
3
13
Andere
Gesamt
13
98
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
7
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Basis-Fragebogenverfahren der
Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist (CBCL, TRF, YSR)
FBs die am meist angewandten Fragebögen zur Erfassung von
Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen.
Zur Beantwortung der Fragen werden etwa 15 bis 20 Minuten benötigt.
Der Beurteilungszeitraum umfasst die letzten 6 Monate.
Bezug:
• Arbeitsgruppe Kinder-, Jugendlichen- und Familiendiagnostik (KJFD). c/o Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität
Köln, Robert-Koch-Straße 10, 50931 Köln, Link: http://www.uni-koeln.de/med-fak/kjp/
• Testzentrale Göttingen, Robert-Bosch-Breite 25, D-37079 Göttingen
Postfach 3751, D-37027 Göttingenhttp://www.testzentrale.de/
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Basis-Fragebogenverfahren der
Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist
Alter
1,5
3
4
5
6
10
11
18
18
30
Elternurteil
Erzieher-/ Lehrerurteil
Selbsturteil
C-TRF 1,5-5
CBCL 1,5-5
Fragebogen für
Elternfragebogen für ErzieherInnen von Kleinund Vorschulkindern
Klein- und Vorschulkinder
CBCL 4-18
TRF
Elternfragebogen über
Lehrerfragebogen über
das Verhalten von
das Verhalten von
Kindern und
Kindern und
Jugendlichen
Jugendlichen
YABCL
Elternfragebogen über
das Verhalten junger
Erwachsener
YSR
Fragebogen für
Jugendliche
YASR
Fragebogen für junge
Erwachsene
Vertrieb:
Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik (KJFD)
Geschäftsstelle: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Universität Köln
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
8
Fragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen - Schulalter
(Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist)
1. Teil erfasst Kompetenz-Skalen (z.B. im CBCL):
- Aktivitäten
- Soziale Kompetenz
- Schule
Bezug:
• Arbeitsgruppe Kinder-, Jugendlichen- und Familiendiagnostik (KJFD). c/o Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der
Universität Köln, Robert-Koch-Straße 10, 50931 Köln, Link: http://www.uni-koeln.de/med-fak/kjp/
• Testzentrale Göttingen, Robert-Bosch-Breite 25, D-37079 Göttingen
Postfach 3751, D-37027 Göttingenhttp://www.testzentrale.de/
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Fragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen - Schulalter
(Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist)
2.Teil erfasst folgende Syndrom Skalen:
- Internale Auffälligkeiten
• Sozialer Rückzug
• Körperliche Beschwerden
• Angst / Depressivität
- Externale Auffälligkeiten
• Aggressives Verhalten
• Dissoziales Verhalten
- (Gemischte Auffälligkeiten)
• Soziale Probleme
• Schizoid/zwanghaft
• Aufmerksamkeitsstörungen
Bezug:
• Arbeitsgruppe Kinder-, Jugendlichen- und Familiendiagnostik (KJFD). c/o Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
der Universität Köln, Robert-Koch-Straße 10, 50931 Köln, Link: http://www.uni-koeln.de/med-fak/kjp/
• Testzentrale Göttingen, Robert-Bosch-Breite 25, D-37079 Göttingen
Postfach 3751, D-37027 Göttingenhttp://www.testzentrale.de/
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Störungsspezifische Diagnostik DISYPS-II
Diagnostik-System zur
Erfassung psychischer
Störungen bei Kindern und
Jugendlichen entsprechend der
Diagnosekriterien von ICD-10
und DSM-IV
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
9
Übersicht über die Instrumente von DISYPS-II
Diagnose-Bereich
DiagnoseCheckliste
Fremdbeurtei Selbstbeurtei-lungsbogen lungsbogen
ADHS
DCL-HKS
DCL-ADHS
FBB-HKS
SBB-HKS
SBB-ADHS
Störungen des
Sozialverhaltens
DCL-SSV
DCL-SSV
FBB-SSV
FBB-SSV
SBB-SSV
SBB-SSV
Angst-Zwangsstörungen
DCL-ANG
FBB-ANG
FBB-ANZ
SBB-ANG
SBB-ANZ
Depressive Störungen
DCL-DES
DCL-DES
FBB-DES
FBB-DES
SBB-DES
SBB-DES
Tiefgreifende
Entwicklungsstörungen
DCL-TES
DCL-TES
FBB-TES
FBB-TES
Tic-Störungen
DCL-TIC
DCL-TIC
DCL-SSF
DCL-SSF
Störungen sozialer
Funktionen
DCL-ANG/ZWA
FBB-ADHS/ADHS-V
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
DISYPS-II DCL
Praktische Durchführung:
Gestaltung der Exploration bleibt Untersucher überlassen
DCL können in freie Exploration integriert werden
Dem Untersucher bleibt Reihenfolge der Kriterienüberlassen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
DISYPS-II Fragebögen
Symptomkriterien der Störungsbereiche und Kompetenzen
werden anhand von Items erfasst
Formulierungen gegenüber DCL wurden vereinfacht
Zusätzliche Diagnosekriterien (z.B. Dauer, Störungsbeginn, klinische
Beeinträchtigung) werden erfragt
Normen liegen vor (Selbst- und Fremdurteil)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
10
FAV
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
HSQ- D
Fragebogen über
Problemverhalten
in der Familie
Typische
Alltagssituationen
werden erfasst
Normen liegen vor
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Wahl des Interventionssettings
ambulante, stationäre oder teilstationäre Maßnahmen
Interventionen im natürlichen Umfeld
präventive Interventionen (z. B: Gemeinden, Kindergärten, der Schulen,
Freizeiteinrichtungen)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
11
Wahl des Interventionssettings
Abhängigkeit von:
Stärke und Chronifizierungsgrad der oppositionellen, aggressiven oder
dissozialen Symptomatik,
komorbider Störungen
Ressourcen von Patient, Familie und dem Umfeld
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Indikationen für stationäre bzw. teilstationäre kinder- und
jugendpsychiatrische Therapie
bei akuter Eigengefährdung oder bei Fremdgefährdung
bei besonders schwer ausgeprägter und chronifizierter aggressiver /
dissozialer Symptomatik
bei besonders schwer ausgeprägten und chronifizierten komorbiden
Störungen
bei mangelnden Ressourcen/ ungünstigen psychosozialen
Bedingungen
nach nicht erfolgreicher ambulanter Therapie
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Indikationen für Jugendhilfe
Wenn zeitlich begrenzte ambulante, teilstationäre oder stationäre
Interventionen, die vom Gesundheitssystem getragen werden, nicht
hinreichend erfolgversprechend sind.
Häufig kann auch eine Kombination von Maßnahmen aus dem
Gesundheitssystem und aus der Jugendhilfe indiziert sein.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
12
Indikationen für Psychoedukation / Beratung
Bei milden nicht chronifizierten Formen von aggressiv-dissozialen
Verhaltensstörungen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Indikationen für eine multimodale Behandlung
Bei schwereren und chronifizierten Formen
Kombination von Interventionen in der Familie, der Schule und der
Gleichaltrigengruppe
patientenzentrierte Einzel- oder gruppentherapeutischen Maßnahmen
möglich
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Indikationen für medikamentöse Therapie
vor allem bei komorbiden psychischen Störungen indiziert (z.B.
hyperkinetische Störungen, affektive Störungen), die auch zur
Aufrechterhaltung der aggressiv-dissozialen Symptomatik beitragen
können.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
13
Problembereiche bei aggressiv-dissozialen Kindern/Jugendlichen
Familie
Inkonsistente Erziehung
Mangelnde Kontrolle
Mangel an positiven Beziehungen
Familiäre Belastungen
Psychische Probleme der Eltern
Problemlösedefizite
Kind /
Jugendlicher
mangelnde Impulskontrolle
mangelnde soziale Kompetenzen
Schulleistungsdefizite
(vor-) schulische Misserfolge
Kindergarten /
Schule
Negative Erzieher/ Lehrer-KindBeziehung
Gleichaltrigengruppe
Bindung an deviante Gleichaltrige/
oder Ablehnung von Gruppe
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Symptomzentrierte Interventionen
Eltern-Kind-Training
familienzentriert
Eltern-Jugendlichen
Kommunikationstraining
Familientherapie
Problemlösetraining
patientenzentriert
Selbstkontrolltraining
Soziales Kompetenztraining
kindergarten-/
schulzentriert
Interventionen im
Kindergarten / in der Schule
gleichaltrigenzentriert
Interventionen in der
Gleichaltrigengruppe
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Elterntraining und Interventionen in der Familie im Kindesalter
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
14
Elterntraining und Interventionen in der Familie im
Kindesalter (THOP)
Setzt Kooperationsbereitschaft der Hauptbezugsperson voraus
Setzt ausreichend Ressourcen in der Familie voraus (z.B. Zeit, positive
Beziehungsanteile, Fähigkeit zur Umsetzung von Interventionen)
Zielt auf die Verminderung von oppositionellen oder aggressiven
Verhaltensauffälligkeiten in der Familie ab
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Elterntraining und Interventionen in der Familie im
Kindesalter (THOP)
Anleitung der Eltern:
− Familienregeln klar zu formulieren,
− wirkungsvoll Aufforderungen zu geben,
− Grenzen zu setzen
− sich dem Kind positiv zuzuwenden, wenn
− Aufforderungen und Grenzen beachtet werden
− angemessene negativen Konsequenzen bei auffälligem
− Verhalten des Kindes zu setzen.
Diese Verhaltensweisen sollen in individuellen Situationen eingeübt
und ihre Umsetzung kontrolliert werden.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
SELBST
Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und
Beziehungsstörungen
Walter, Rademacher, Schürmann, Döpfner
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
15
SELBST
Eltern-Adoleszenten-Konfliktlösetraining
ergänzt oder ersetzt ab den späten Kindesalter (ca 12 Jahre)
Elterntraining und die im Kindesalter durchführbaren Interventionen
ist indiziert, wenn ausgeprägte Konflikte in der Familie zwischen Eltern
und Jugendlichen ausgetragen werden
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
SELBST
Eltern-Adoleszenten-Konfliktlösetraining
Interventionen beinhalten in der Regel mehrere Komponenten:
Familien-Problemlösetraining bei unzureichenden Problemlösefertigkeiten
Kommunikationstraining bei unzureichenden kommunikativen Fertigkeiten
kognitive Umstrukturierung bei Eltern und Jugendlichen (z. B. Stärkung pos.
Beziehungselemente, Korrektur dysfunktionaler Grundannahmen
Veränderungen im Familiensystem z. B. von starren Koalitionen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
SELBST
Gleichaltrigen- Konfliktlösetraining
Zielt auf den Aufbau sozial kompetenten Verhaltens mit Gleichaltrigen ab.
Interventionen:
Korrektur verzerrter Informationsverarbeitungsprozesse und dysfunktionaler
Grundannahmen
Affektkontrolltraining
Soziales Fertigkeitstraining
etc.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
16
Interventionen im Kindergarten /
in der Schule
Unterstützung einer Kooperation zwischen Eltern und Erziehern / Lehrern.
Überprüfung der Gruppen- / Klassenstruktur
Identifikation spezifischer Problemsituationen und Problemverhaltensweisen des Kindes/
Jugendlichen im Kindergarten /in der Schule und Kontrolle ihres Verlaufs
Analyse positiver und negativer Konsequenzen für angemessenes und für auffälliges
Verhalten
Erarbeitung von angemessenen negativen Konsequenzen bei auffälligem Verhalten
Unterstützung des Kindes / Jugendlichen bei der angemessenen Wahrnehmung einer
Konfliktsituation, der Entwicklung von Handlungsalternativen etc.
(z.B. im Rahmen eines strukturieren Angebotes, eines Streitschlicherprogrammes oder in der
Einzelarbeit mit dem Kind)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Medikamentöse Behandlung
Die medikamentöse Behandlung aggressiven Verhaltens kann
notwendigsein, um den Boden für psychotherapeutische Intervention zu
bereiten.
Bei komorbiden Erkrankungen richtet sich die ggf. notwendige
medikamentöse Therapie nach der komorbiden Störung. Das betrifft vor
allem hyperkinetische Störungen und Depressionen.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Elterngruppen und Prävention
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
17
Elterngruppen und Prävention (PEP)
Inhalte von PEP (10x 1,5- 2 Std)
1.
Einstiegsthema: Mein Kind - Freud und Leid
2.
Der Teufelskreis
3.
Energie Sparen & Auftanken
4.
Regeln formulieren / effektive Aufforderungen stellen
5.
Positive Konsequenzen
6.
Negative Konsequenzen / Auszeit
7.
Problemverhalten in der Öffentlichkeit
8.
Konflikte mit Geschwistern und anderen Kindern
9.
10.
Spieltraining
Zusammenfassung
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Bibliotherapie
Intervention:
Selbsthilfemanual (Wackelpeter & Trotzkopf)
+ 10 telefonische Kontakte (1x / Woche ca. 20 Min) zur Exploration von
Verständnis und Wirksamkeit der einzelnen Bausteine
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Elternratgeber
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
18
Soziale Kompetenztraining für Kinder
International (Wirksamkeit belegt):
- Anger Coping Program, Coping Power Program (Child and Parent)
J. E. Lochman et al.
- Problem-Solving Skills Training (+ Parent Management Training),
A. E. Kazdin
- Child Social Skills and Problem-Solving Training (+ Parent Skills Training)
C. Webster-Stratton
Deutschland (Wirksamkeitsnachweise fehlen):
Training mit aggressiven Kindern, Petermann/Petermann (10. Auflage, 2001)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Nützlichkeit sozialer Kompetenztrainings
Standardisierte Kompetenztrainings können nützlich sein, wenn sie …
- altersgerecht sind
- reale Problemsituationen behandeln
- aufrechterhaltende Faktoren berücksichtigen
- verschiedene Interventionskomponenten integrieren
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Biopsychosoziales Erklärungsmodell
-
Biologische Einflüsse (z.B. männliches Geschlecht, prä- und perinatale
Faktoren)
-
Psychische Einflüsse (z.B. unzureichende Impulskontrolle, schwieriges
Temperament)
-
Soziale Einflüsse (z.B.dysfunktionale Erziehungspraktiken, Ablehnung
durch Gleichaltrige)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
19
Ursachen aggressiven Verhaltens 1
Störungen der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung
- situationsübergreifende dysfunktionale Grundannahmen
- Tendenzen zur Fehlwahrnehmung und Fehlinterpretation
sozialer Situationen, die Wut und Ärger erzeugen
- mangelnde soziale Problemlösefähigkeit (z.B. Entwicklung und
Bewertung von Handlungsalternativen, Berücksichtigung von
Handlungskonsequenzen)
- Störung der Empathie
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Ursachen aggressiven Verhaltens 2
Störung der Impulskontrolle
- Impulse/ Affekte können nicht ausreichendkontrolliert werden
- Mangelnde Fähigkeit zum Bedürfnisaufschub und zur Frustrationstoleranz
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Ursachen aggressiven Verhaltens 3
Störungen sozialer Fertigkeiten
z.B. Kontaktaufnahmen, Konfliktlösung, Selbstbehauptung
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
20
Ursachen aggressiven Verhaltens 4
Störungen sozialer Interaktionen, welche aggressives Verhalten bedingen
oder aufrechterhalten
z.B. aggressives Verhalten wird in Machtkämpfen als erfolgreich erfahren
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Mögliche Ansatzpunkte sozialer Kompetenztrainings
Störungsaufrechterhaltende
Prozesse
Interventionen
Sozial-kognitive
Interventionen
Störungen sozial-kognitiver
Informationsverarbeitung
Störungen der
Impulskontrolle
Ärgerkontroll-Training
Aggressives
Verhalten
Störungen sozialer
Fertigkeiten
Problemlöse- und
Fertigkeitentraining
Störungen sozialer
Interaktionen
Modifikation sozialer
Interaktionen
Abb. 5: Störungs- und Interventionsmodell für das Therapieprogramm für Kinder mit
aggressivem Verhalten
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Kognitiv-behaviorales Training
thav
Therapieprogramm für Kinder
mit aggressivem Verhalten
Anja Görtz-Dorten & Manfred Döpfner
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
21
Bestandteile von THAV
Behandlungsmanual (Handbuch)
CD-Rom mit allen Interventionen (Beobachtungsbögen,
Rollenspielanleitungen, Verstärkerpläne, Bastelanleitungen,
Elterninformationen etc.)
Zu erwerben (nicht zwingend):
Diverse Therapiematerialen wie Handpuppen, Ärgerthermometer etc.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Zielgruppe
Alter:
6-12 Jahre (Jungen und Mädchen)
Schwerpunkt:
Aggressives Verhalten gegenüber Gleichaltrigen, aber auch
Erwachsenen (oppositionelles Verhalten)
Behandlungssetting:
Einzeltherapie und Kleingruppen, ambulanter Kontext
Behandlungsdauer:
Langzeittherapie bei kompletter Durchführung, einzelne Bausteine
flexibel einsetzbar
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Behandlungsansatz
Individualisiert:
reale, individuelle Probleme
Multimodal:
kind-, eltern-, schulzentrierte Interventionen auf verschiedenen
Ursachenebenen für gute Generalisierung
Greift Ursachenebenen auf:
- Schulung der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung
- Entwicklung und Stärkung von Impulskontrolle
- soziales Problemlöse- und Fertigkeitentraining
- Modifikation sozialer Interaktionen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
22
kognitiv- behaviorale Elterninterventionen
Veränderung dysfunktionaler Kognitionen und Erwartungen der Eltern
Veränderung von Erziehungsverhalten und Rahmenbedingungen
Unterstützung des Kindes bei dessen Therapieaufgaben (z.B. Erinnern an
Beobachtungsbögen)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Interventionen in der Schule
Unterstützung des Kindes bei Therapieaufgaben
Gestaltung von Rahmenbedingungen (z.B. Anbahnung von Patenschaften)
Kontingenzmanagement (Umgang mit Verstärkern)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
klassische Durchführung
Stundenstruktur
1. 15 Min. Bearbeiten der Therapieaufgaben
2. neue Bausteine bearbeiten
3. Spielen, was Kind möchte
Die Bausteine für die Eltern können zumeist leicht modifiziert auch
für Lehrer/ Erzieher benutzt werden.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
23
Inhaltlicher Aufbau
Modul I: Vorbereitung, Diagnostik und Verlaufskontrolle
Bausteine 1– 3
Modul II: Sozial-kognitive Interventionen
Bausteine 4– 6
Modul III: Ärgerkontrolltraining
Baustein 7
Modul IV: Fertigkeitentraining
Bausteine 8 – 10
Modul V: Abschluss
Baustein 11
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Modul 1: Vorbereitung, Diagnostik, Verlaufskontrolle
Inhaltlicher Aufbau
Baustein 1: Beziehungsaufbau, Therapiemotivation, Ressourcenaktivierung
Baustein 2: Diagnostik und Problemdefinition
Baustein 3: Störungskonzept
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Modul 1
Baustein 1: Beziehungsaufbau, Therapiemotivation, Ressourcenaktivierung
Indikation: immer
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
24
Beziehungsaufbau
Das Kennenlernposter
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Motivationsaufbau
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Veränderungsrahmen schaffen
Aufmerksamkeitsfokussierung von negativen Verhaltensanteilen hin zu
positiven Eigenschaften.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
25
Ratespiel
Ein (erstes)
Verstärkersystem wird
eingeführt.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Modul 1
Baustein 2: Diagnostik und Problemdefinition
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Identifikationsfigur
Hallo! Ich bin Till Taff!
Typische Problemsituationen von
aggressiven Kindern werden in
fortlaufenden Geschichten aus der
Perspektive von Till geschildert.
Das Kind soll sich mit Till und dessen
Problemen identifizieren bzw.
auseinandersetzen.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
26
Identifikationsfigur
Till zeigt verschiedene aggressive und oppositionelle
Verhaltensauffälligkeiten.
Die Till Geschichten decken alle Ursachen und Interventionen für
aggressives Verhalten ab.
Till entwickelt im Laufe der Behandlung im Zuge einer eigenen Therapie
soziale Kompetenzen.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Übung- „Kennst Du das auch?“
Der Max hat doof gegrinst
als ich erzählt habe ich bleibe Fan vom FC Köln,
auch wenn sie absteigen
Der macht sich über mich lustig und lacht mich
aus und hat auch was gegen den FC.
Ich war sauer
Ich hab ihn angebrüllt und gesagt:
Ich hau Dir gleich auf´s Maul
Er hat gegrinst und ich hab ihm eine
aufs Maul gegeben. Dann ist er
weggerannt.
Ich weiß nicht
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
FAVK
• Fragebogen zum aggressiven Verhalten von Kindern (4-14 Jahre)
(Görtz-Dorten & Döpfner, 2010)
• Theoretisches Bedingungsmodell: vier Komponenten tragen zur
Auslösung und Aufrechterhaltung gleichaltrigenbezogener
(und erwachsenenbezogener) aggressiver Symptomatik bei
• Störungen sozial-kognitiver Informationsverarbeitung
• Störungen der Impulskontrolle
• Störungen sozialer Fertigkeiten
• Störungen sozialer Interaktionen
• zwei Beurteilungsebenen:
• Fremdbeurteilungsbogen FAVK-F (Eltern, Lehrer, Erzieher)
• Selbstbeurteilungsbogen FAVK-S (9;0-14;11 Jahre)
• Reliabilität und Validität sind belegt, Normen liegen vor
• dient im Rahmen vom THAV als wichtiges Instrument zur differentiellen
Indikationsstellung sowie zur Verlaufskontrolle
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
27
FAVK: Beispiel Itemgruppierung
Wie zutreffend ist die
Beschreibung im
Umgang mit anderen
Kindern/
Jugendlichen?
Itemgruppierung:
Störungen der Informationsverarbeitung
Wie zutreffend ist die
Beschreibung im
Umgang mit
Erwachsenen?
besonders
weitgehend
gar nicht
ein wenig
besonders
weitgehend
gar nicht
ein wenig
01. Bei Streit mit anderen schiebt er/sie häufig die Schuld auf diese.
0
1
2
3
0
1
2
3
02. Tritt ihm/ihr jemand auf den Fuß, unterstellt er/sie diesem böswillig Absicht.
0
1
2
3
0
1
2
3
03. Glaubt, viele Menschen suchen nur Streit.
0
1
2
3
0
1
2
3
04. Schiebt häufig die Schuld für eigene Fehler oder eigenes Fehlverhalten auf andere.
0
1
2
3
0
1
2
3
05. Fühlt sich von anderen geärgert oder provoziert, wenn diese ihn/sie seiner/ihrer
Meinung nach komisch anschauen.
0
1
2
3
0
1
2
3
06. Denkt, viele Menschen mögen ihn/sie nicht und haben ihm/ihr gegenüber eine
feindliche Haltung.
0
1
2
3
0
1
2
3
07. Andere zu verletzen oder zu beleidigen macht ihm/ihr Spaß.
0
1
2
3
0
1
2
3
08. Fühlt sich oft ungerecht behandelt.
0
1
2
3
0
1
2
3
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
FAVK - Auswertungsebenen
Itemgruppierungen:
Gleichaltrigenbezogene
Aggression
Komponentenskalen
1. Störungen der Informationsverarbeitung
(8 Items)
2. Störungen der
Impulskontrolle (5 Items)
3. Störungen sozialer
Fertigkeiten
(6 Items)
4. Störungen sozialer
Interaktionen
(6 Items)
K1
K2
K3
K4
Itemgruppierungen:
Erwachsenenbezogene
Aggression
1. Störungen der Informationsverarbeitung
(8 Items)
2. Störungen der
Impulskontrolle
(5 Items)
3. Störungen sozialer
Fertigkeiten
(6 Items)
4. Störungen sozialer
Interaktionen
(6 Items)
Gesamtskala G
Gesamtskala E
Gesamtskalenwert G + E
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Ärger- Thermometer
Jason sagt Hurensohn
Ein Kind lacht über mich
Ein Kind schubst mich
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
28
Soziogramm
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Ärgerliste
Wie häufig trat mein Ärger-Problem in
der beschriebenen Situation auf?
nie
manchmal
Ärger-Problem-Liste
1.
Wenn ich denke ein Kind lacht mich aus, haue ich
ihm eine auf´s Maul.
0
in
Hälfte
der
Situatio
nen
fast
immer
immer Situation
nicht
aufgetreten
1
2
3
4
X
5
3
4
5
2.
0
1
2
3.
0
1
2
3
4
5
4.
0
1
2
3
4
5
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Exploration des Lehrers
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
29
Auswahl der Interventionen
Exploration der Eltern, Lehrer
Einsatz von Fragebögen
Exploration und Verhaltensproben des Patienten
Einsatz von Fragebögen
ja
Fehlwahrnehmung /
Dysfunktionale Kognitionen?
Sozial kognitive Interventionen
nein
Patient beurteilt Ausmaß von Ärger
ja
Intensiver Ärger?
nein
Beobachtung des Verhaltens im Rollenspiel
ja
Problemlösung oder Verhalten ineffektiv?
Ärgerkontrolltraining
Problemlöse-Fertigkeitentraining
nein
Beobachtung des Verhaltens in realer Situation
ja
Aggressives Verhalten?
Selbstmanagement und Interventionen
im natürlichen Umfeld mit positiven
und negativen Konsequenzen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Modul 1:
Baustein 3: Störungskonzept
Indikation: immer
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Störungskonzept Eltern
Ursachen des Problemverhaltens
Einfluss der Eltern auf
Problemverhalten (Eltern-KindInteraktion, positive und negative
Verstärkung aggressiven Verhaltens)
Erarbeitung der indizierten
Interventionsebenen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
30
Der Teufelskreis
Aufforderung
durch Eltern
Nein
Wiederholung d.
Aufforderung
Nein
befolgt?
Ja
Ja
befolgt?
andere Tätigkeit
andere Tätigkeit
Nein
Eltern geben
nach
Eltern
drohen
Nein
andere Tätigkeit
Ja
befolgt?
andere Tätigkeit
Nein
Eltern
ratlos
Eltern geben
nach
andere Tätigkeit
Eltern reagieren
aggressiv
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Störungsmodell Kind für aggressives Problemverhalten
Wie kann ich cooler werden?
Was passiert, wenn ich wütend
werde?
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Wut Tagebuch
Ich bin mein eigener Detektiv und beobachte
mich in Situationen, in denen ich wütend werde!
Datum
8.7.10
Was ist
passiert?
Tom hat mir
in der
Schule
meinen Stift
weggenom
men.
Was habe
ich
gedacht?
Der will mich
ärgern und
mir den Stift
kaputt
machen.
Wie habe ich
mich gefühlt?
wütend
Ärgerthermometer
(0-100)
80
Was habe ich
gemacht/
gesagt?
Ich habe ihn
gegen die Tür
gedrückt und
ihm in den
Bauch
geschlagen.
Was ist
danach
passiert?
Er hat
geheult und
hat mir den
Stift
wiedergege
ben.
OK?
Nö
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
31
Modul 2: Sozial- kognitive Interventionen
Inhaltlicher Aufbau
Baustein 4: Ärgergedanken- und Ärgerkillergedanken
Baustein 5: Denkfallen und was ist stark?
Baustein 6: Mitfühlen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Probleme in der kognitiven Informationsverarbeitung
Fehlwahrnehmung
Was ist passiert?
Entwicklung aggressiver Lösungen
Was kannst Du tun? Was
noch?
Was wird passieren, wenn ...?
Nichtbeachten von
Handlungskonsequenzen
Was wird erfolgreich sein?
Erfolgserwartung für
aggressive Handlung
Was kannst Du gut?
Kompetenzvertrauen für
aggressive Handlung
Was wirst Du tun?
Aggressive Handlung
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Indikation und Ziele II
Ärger und Wut erzeugende Kognitionen erkennen und ändern
Bei älteren Kindern: Grundüberzeugungen identifizieren und ändern
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
32
Modul 2
Baustein 4: Ärgergedanken und Ärgerkillergedanken
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Beobachtungsbogen
Was ist passiert?
+ Was denkst Du?
= Was fühlst Du?
Ärgermacher:
- „Das hat es mit absichtlich
gemacht!“
- Wut, Ärger
- Ein Kind rempelt mich an.
- Wut, Ärger
- Ein Junge guckt mich an.
- „Der will mich provozieren!“
- Ein Kind rempelt mich an.
- Ein Junge guckt mich an.
Ärgerkiller:
-„Das hat er wahrscheinlich
aus Versehen getan!“
- Ruhe
- Gelassenheit
- „Vielleicht schaut er nur
zufällig in meine Richtung!“
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Wutbrille und die Ärgergedanken
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
33
Coolbrille und die Ärgerkillergedanken
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Detektivbogen
Ich bin mein eigener Detektiv und beobachte mich in
Situationen,in denen ich in Streit mit anderen gerate!
Datum
15.7.06
Was ist
passiert?
Tom hat mir in der
Schule mein Heft
weggenommen.
Meine
Gedanken?
(Ärgermacher)
Der will mich ärgern
und mir das Heft
kaputt machen.
Wie kann ich
das Problem
noch
sehen?
(Ärgerkiller)
Der will mir einen
Streich spielen. Wenn
die Stunde beginnt gibt
er es mir zurück.
Ärgerthermometer
(0-100)
Meine
Gefühle?
Ich war stocksauer!
Welche
Gefühle
hätte ich
dann
gehabt?
Ich wäre etwas
unruhig.
80
Ärgerthermometer
(0-100)
20
Meine Reaktion
Ich habe ihm in den
Bauch getreten.
Was hätte ich
anderes
tun können?
Ich hätte ihm gesagt:“
Wenn die Stunde
beginnt, musst Du es mir
sowieso zurück geben.“
Was ist
dann
passiert?
Er hat bei der
Lehrerin gepetzt
und ich hab Ärger
bekommen.
Was wäre
dann wohl
passiert?
Zum Stundenbeginn hätte er es
mir wiedergegeben
OK?
Nein.
OK?
Ja!
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Elterninformation und Coaching
Die Eltern werden zum Coaching angeleitet.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
34
Modul 2
Baustein 5: Denkfallen + Was ist stark?
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Denkfallen
In diesem Baustein geht es allgemeine Überzeugungen und
Grundannahmen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Denkfallen
Ich darf mir nichts gefallen lassen, sonst halten mich die anderen
für einen Feigling.
Ich muss immer der Stärkste sein.
Andere zu ärgern ist total cool und mutig.
Gewalt ist toll.
Ich darf mich mit allen Mitteln wehren.
Welche kennst Du? Überprüfung auf Vor- und Nachteile!
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
35
Denkfallen
Die Eltern werden zur
Selbstreflexion und zum
Coaching angeleitet.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Modul 2
Baustein 6: Mitfühlen (Emotionserkennung + Empathie)
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Beeinträchtigte Empathie (mangelnde Rollenübernahmefähigkeit)
relative Unfähigkeit, sich in die Gedanken, Gefühle oder Motive eines
anderen hineinzuversetzen.
Folgen:
- keine oder eine geringe emotionale Beteiligung bei traurigen oder
freudigen Ereignissen
- geringe Resonanz auf die Gefühle anderer
- Schwierigkeiten über die eigenen Gefühle zu sprechen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
36
Übungen zur Emotionserkennung, Rollenübernahme und
Empathie
Wütend
Traurig
Ängstlich
Fröhlich
Mein Freund hat
mir was Tolles
geschenkt!
Hau´ ja ab, sonst
passiert was!
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Gefühle spielen, malen, berichten …
Ich fühle/ fühlte mich glücklich, wenn/ als...
Ich fühle/ fühlte mich wütend, wenn/ als...
Ich fühle/ fühlte mich stark, wenn/ als...
Ich fühle/ fühlte mich stolz, wenn/ als...
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Gefühle beobachten
Du mit Deinem Bruder spielst
Deinem Bruder
ihr gemeinsam spielt
Habe meinem
28.08.06 Bruder gesagt, er
wäre noch ein voll
kleines Baby, was
nichts könnte und
deshalb nur
zugucken darf.
Traurig, Enttäuscht
Ich war noch
Er hat nach unten
sauer auf ihn, weil
geschaut und
er mich verpetzt
gesagt, das ist
hatte.
unfair, Du hast es
gestern
versprochen.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
37
Modul 3: Impulskontrolle
Inhaltlicher Aufbau
Baustein 7: Impulskontrolle
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Indikation und Ziele
Indikation:
Bei verminderte Fähigkeiten:
- Affekt- und Impulskontrolle
- Bedürfnisaufschub
-Frustrationstoleranz
Ziele:
- Entwicklung von Impulskontrolle
- Frühzeitige Erkennung von Ärgersituationen
- Einübung alternativer Möglichkeiten „Dampf abzulassen“
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Möglichkeiten, Wut adäquat rauszulassen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
38
Reportage über Wutbuster
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Marterpfahlspiel
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Das Biest besiegen: Integration bisheriger Interventionen
- Das Biest zur Fahndung ausschreiben
- Das Biest vor Gericht stellen
- Ein Biest- Frühwarnsystem etablieren
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
39
Das Biest zur Fahndung ausschreiben
einem falsche Tipps zu geben, so
dass man viel Ärger bekommt.
Es macht,dass es einem schlecht
geht und man keine Freunde findet.
Es stiftet einen an, andere Kinder zu
verprügeln.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Gerichtsverhandlung
Das Biest ist voll gemein.
Es macht, das es mir oft schlecht geht. Es will der
Bestimmer über mich sein, aber das will ich nicht. Es
gibt mir extra falsche Tipps. Es soll mich in Ruhe
lassen.
Es macht, dass ich ständig Ärger mit meinen Eltern
bekomme. Mit anderen Kindern hab ich viel Streit.
Niemand will mein Freund sein.
Ich fühl mich schlecht.
Ich bin sauer auf das Biest.
Das Biest einsperren
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Klappt das Frühwarnsystem? Arbeitet meiner Ärger- Polizei gut?
Erkenne ich das Biest in meinem Alltag?
Datum
Beispiel:
10.12.05
Situation
Hat mein
Frühwarnsystem
funktioniert?
Was hat meine ÄrgerPolizei unternommen?
Was ist danach
passiert?
Ein Mitschüler ist mir auf den
Fuß getreten.
Ja! Ärger-Gedanke erkannt.
„Der Junge hat das absichtlich
gemacht!“
Denkfalle erkannt. “Ich darf mir
nichts gefallen lassen.“
Körpersignal erkannt.
Muskeln spannen sich an.
Knautschball fest in meiner
Hand gedrückt.
Ärger-Killer-Gedanken
eingesetzt.
„Das hat er aus Versehen
gemacht. Cool bleiben!“
Ich habe ihm gesagt, dass
er mir weh getan hat.
Der Junge hat sich
entschuldigt.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
40
Eltern: Selbstreflektion und Coaching
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Modul 4: Problemlöse- und Fertigkeitentraining
Inhalt:
Baustein 8: Kontakte aufnehmen und Freunde finden
Baustein 9: nicht immer der Erste sein müssen
Baustein 10: Konflikte lösen und Rechte durchsetzten
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Ziele und Methoden
Bei sozialen Kompetenzdefiziten wird sozial kompetentes Verhalten
(Kontaktaufnahme, Konfliktlösung, Freunde finden etc.) erarbeitet und
eingeübt mittels:
- Rollenspielen
- Patenschaften
- Selbstbeobachtungsbögen.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
41
Rückgriff auf ältere Methoden
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Materialien
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Patenschaften
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
42
Selbstbeobachtungsbogen
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Elternthemen
- Wie viele Kontakte hat mein Kind?
- Welche Freunde hat mein Kind?
- Muss mein Kind immer der Erste sein?
- Wie dominant bin ich selbst?
- Wie lebe ich Konfliktlösung vor?
- Konflikte und Gewalt in der Familie
Anleitung zum Coaching
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Modul 5
Inhalt:
Baustein 11: Bilanzierung, Rückfallprävention, Ablösung
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
43
Ziele
Vertiefung der Therapieinhalte auf spielerische Weise mit
dem Kind
Bilanz ziehen:
- Welche Verhaltensänderungen wurden erreicht?
- Die Zufriedenheit mit der Therapie wird erfasst.
Rückfallprävention (Möglichkeiten bei Wiederauftreten von
Symptomatik)
Gestaltung des Abschieds.
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Talkshow
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Bogen: Was schaffe ich alles?
Es fällt mir meist...
Ich schaffe es...
1.
2.
noch
sehr
schwer
0
fair zu verlieren ohne den anderen zu
beleidigen.
bei Streit nicht zu schlagen, zu treten...
Noch
noch
leicht
schwer manchmal
schwer
0
1
1
3
X
2
2
X
sehr
leicht
3
4
4
3.
0
1
2
3
4
4.
0
1
2
3
4
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
44
Urkunde
Kevin
Kevin schafft es fair zu verlieren ohne den
anderen zu beleidigen.
Kevin schafft es bei Streit nicht zu schlagen,
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Cool- Down- Koffer
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
Zauberwald Spiel
Das Zauberwald-Spiel wurde
schwerpunktmäßig zu einzelnen
Bausteinen entwickelt
Das war prima!
Du darfst ein
Feld weitergehen!
Institut Köln der
Christoph-Dornier- Stiftung
für klinische Kinderpsychologie
Martin Faber
45
Herunterladen