Bei morgendlicher Mattigkeit Schilddrüsenhormone lieber abends

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 Bei morgendlicher Mattigkeit Schilddrüsenhormone lieber abends nehmen Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion, die sich beim Aufstehen matt und antriebslos fühlen, kann es helfen, ihr Schilddrüsenmedikament anstatt morgens am Abend vor dem Zubettgehen einzunehmen. Darauf macht der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) aufmerksam unter Berufung auf Studienergebnisse aus den Niederlanden, die kürzlich auf dem Internistenkongress in Wiesbaden vorgestellt wurden. „Normalerweise wird empfohlen, das Medikament Levothyroxin – ein künstliches Hormon, das wie die körpereigenen Hormone der Schilddrüse wirkt – ein halbe Stunde vor dem Frühstück auf nüchternen Magen zu verabreichen, weil dann die Bioverfügbarkeit besonders gut ist“, erklärt Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des BDI und praktizierender Internist in einer Hamburger Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin. Bei abendlicher Einnahme vor dem Schlafengehen kann man allerdings die natürliche, tageszeitliche Rhythmik der Schilddrüsenhormone TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) und T3 beeinflussen. Deren Aktivität steigt normalerweise ab Mitternacht an, um dann in den Morgenstunden ihr Maximum zu erreichen. Durch die Levothroxin‐Gabe am Abend werden in den Morgenstunden demgegenüber niedrigere Plasmaspiegel für TSH erzielt ‐ und höhere für freies Thyroxin. „Das so erzielte, zeitlich manipulierte Zusammenspiel der einzelnen Schilddrüsenhormone wirkt den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion zusätzlich entgegen und kann sich deshalb günstig auf die Wachheit und morgendlichen Aktivitätslevel betroffener Patienten auswirken“, erläutert Dr. Wesiack. Wer allerdings nicht von morgendlicher Schlappheit geplagt wird und gut mit einer Tabletten‐Einnahme vor dem Frühstück zurechtkommt, sollte diese Medikation ruhig beibehalten. Ausführliche Informationen über Schilddrüsenunterfunktion und weitere Erkrankungen der inneren Organe finden Betroffene und Interessierte im Internet unter http://www.internisten‐im‐
netz.de/de_was‐ist‐eine‐schilddruesenunterfunktion‐_14.html bzw. http://www.internisten‐im‐
netz.de/de_krankheiten‐a‐z_12.html. 
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