Zur Quantenmechanischen Beschreibung des Streuvorganges Latex/etIV/Streuung e2 020601 Diskrete Teilchenbahnen sind quantenmechanisch nicht beschreibbar: für gegebenes Streupotential können aber Wahrscheinlichkeitsaussagen über die Ablenkungsrichtung der gestreuten Teilchen gemacht werden. Weg: Lösung der Schrödingergleichung mit entsprechender Randbedingung. Das Quadrat des Be2 trages der Wellenfunktion: |ψ(~r)| ist dann ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, das Teilchen in ~r zu beobachten. Die stationäre Schrödingergleichung lautet: Hψ = Eψ Dabei ist H der Hamiltonoperator, d.h. die Hamiltonfunktion p2 + V (~r), wobei in der Ortsdarstellung der Impuls p~ durch den Operator H = 2m 2 2~ 2 ~ −ih∇ zu ersetzten ist, E = p = h k ist die Energie des Systems mit p = h = hk λ nach deBroglie. (k = 2m 2m 2π λ ). Setzt man λ ferner 2 r ), so lautet die stationäre Schrödingergleichung dann: (∆ + k )ψ = U (~r)ψ U (~r) = 2m h2 v(~ Randbedingung für das Streuproblem (keine ϕ− Abhängigkeit angenommen): eikr lim ψ(~r) = |{z} eikz + f (ϑ) r→∞ | {z r } ψ ein ψ aus mit ψ ein ... ebene Welle in z-Richtung, ψ aus ...vom Streuzentrum (~r = 0) auslaufende Kugelwelle mit der ϑ−abhängigen Amplitude f (ϑ) ”Streuamplitude”. Die Energie des Systems (genauer: der Betrag des Impulses) steckt also in der Wellenzahl k, das Potential bestimmt die Streuamplitude. ∞ P [Lösung der Gl. ergibt die allgemeine Form: f (ϑ) = a(l, k)Pl (cos ϑ) l=0 mit komplexen a(l,k), das Potential bestimmt die Phasen dieser Partialwellen ...ähnlich zur Fourieranalyse! In diesen ”Streuphasen” steckt also letztlich die Wirkung des Potentials! Pl (cos ϑ)...Legendrepolynome, beschreiben die Beiträge der einzelnen Drehimpulse l. N.B. Für V (r) = Coulomb-Potential ergibt sich aus dem obingen Ansatz schliesslich die Rutherfordsche Streuformel, s.u.] Also: Die Streuamplitude f (ϑ) wird (bei gegebener Energie des Systems) durch das Potential bestimmt. Nächste Frage: wie hängt die Streuamplitude mit der experimentell bestimmbaren Größe des Wirkungsquerschnitts zusammen? Für den differentiellen Wirkungsquerschnitt gilt: dJaus (dΩ) in Raumwinkel dΩ , wobei dJaus (dΩ) = Teilchendσ = Teilchenstrom einlaufende Teilchenstromdichte = jein 1 strom durch Fläche dA = r 2 dΩ l Teilchenzahl in dV = v r 2 dΩ Weiters gilt für die Teilchenstromdichte: j(r) = n∗ (~r) v (1) 2 Es war |ψ(~r)| l Wahrscheinlichkeitsdichte, Normierung hier so gewählt, 2 R dn ∗ ∗ 2 dass |ψ(~r)| dV = 1, =⇒ n̄ |ψ(~r)| = dV = n (~r) (2) , wobei n̄∗ die gemitR 2 telte Teilchendichte ist, es gilt also: n̄∗ |ψ(~r)| dV = Ngesamt Aus (1) und (2) 2 v = n̄∗ |ψ ein | v =⇒ dJaus (dΩ) = n̄∗ |ψ aus (ϑ)|2 vr2 dΩ, 2 2 |ψ ein | =eikz = 1, ikr 2 2 |ψ aus | =f (ϑ) e r = damit wird weiter dσ = dJaus (dΩ) jein = dσ dΩ |f (ϑ)|2 r2 , n̄∗ |ψ aus (ϑ)|2 vr 2 dΩ n̄∗ |ψ ein |2 v z.B. für die Rutherford-Streuung ist V (r) = Rechnung gemäß dem obigen Schema: 2 1 q2 = ( 4Eqsin 2 ϑ ) , mit dΩ = sin ϑdϑdϕ =⇒ 2 2 jein = n∗ (~r) e2 4πr , = |f (ϑ)|2 dΩ =⇒ dσ dΩ damit folgt nach längerer q1 q2 2 σ elm tot = 2π( 4E ) Rπ 0 sin ϑdϑ sin4 ϑ 2 =∞ = |f (ϑ)| 2