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Der Friedensbeauftragte
PRESSEMITTEILUNG
Evangelische Kirche
in Deutschland
Brahms: Kirche muss den Vorrang von Zivil in der
politischen Diskussion betonen
Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Renke Brahms, hat die Notwendigkeit kirchlicher Friedensarbeit
angesichts globaler Herausforderungen betont. Bei einem „Offenen Abend“
in der Elberfelder Johanneskirche in Wuppertal unterstrich dabei den
Vorrang von Zivil, den die Kirche in der politischen Diskussion betonen
müsse.
Der EKD-Friedensbeauftragte erinnerte an das Leitbild des „Gerechten
Friedens“, das die Friedensethik der evangelischen Kirche bestimme.
Daraus resultiere die Notwendigkeit einer zivilen Konfliktbearbeitung, auch in
Zeiten zunehmender Krisen, militärischer Konflikte und einer steigenden
Rüstung.
In diesem Zusammenhang kritisierte Renke Brahms erneut die
Rüstungsexporte, aber auch die von der Bundesverteidigungsministerin
angekündigte Erhöhung des deutschen Verteidigungshaushaltes. „Ein
zweiprozentiger Anstieg bedeutet einen Zuwachs von jetzt 37 Milliarden Euro
auf mehr als 60 Milliarden Euro. Das ist eindeutig die falsche Richtung“,
warnte der EKD-Friedensbeauftragte. Dazu käme, dass Deutschland von
dem Ziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungshilfe
auszugeben, noch weit entfernt sei. „Statt nun Verteidigungsetats
hochzufahren, wäre es sinnvoller, internationale Organisationen wie die UN
und die OSZE zu stärken“, meinte Brahms in Wuppertal.
Auf Kritik stieß bei dem EKD-Friedensbeauftragten auch die massive
Werbung der Bundeswehr unter Jugendlichen. „Insbesondere zwei
Gesichtspunkte sind von großer Bedeutung: Zum einen sollten die
Kampagnen der Bundeswehr ein realistisches Bild der Tätigkeiten darstellen,
zum anderen sollten Minderjährige nicht zur Zielgruppe der Werbung
zählen“, betonte Renke Brahms. Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden
Werbung der Bundeswehr sei es umso wichtiger, dass Jugendliche im
Zentrum der Friedensbildung stehen würden. Der EKD-Friedensbeauftragte
verwies hier auf positive Beispiele wie das Projekt „Jugendliche werden
Friedensstifter“ der badischen Landeskirche oder das Projekt
„Friedensbildung, Bundeswehr und Schule“, das von der Evangelischen
Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) und
der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) durchgeführt wird.
Bonn, 9. März 2017/dj
Der Friedensbeauftragte des Rates der EKD
Endenicher Straße 41, 53115 Bonn, Telefon 0228-24999-25, Telefax 0228-24999-20
Mail: [email protected] Homepage: www.ekd.de/friedensbeauftragter
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