01 - Ziele der Parteien in der Weimarer Republik

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Parteiprogramme der Weimarer Republik
KPD (Kommunistische Partei Deutschlands, 1919): Die Revolution [wurde] geboren aus der wirtschaftlichen Ausbeutung des Proletariats durch den Kapitalismus und aus der politischen Unterdrückung durch die Bourgeoisie zum Zwecke der Aufrechterhaltung des Ausbeutungsverhältnisses [...]. Die
Ersetzung des kapitalistischen Ausbeutungsverhältnisses durch die sozialistische Produktionsordnung
hat zur Voraussetzung die Beseitigung der politischen Macht der Bourgeoisie und deren Ersetzung
durch die Diktatur des Proletariats.
USPD (Unabhängige SPD, 1919): Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei setzt der Herrschaftsorganisation des kapitalistischen Staates die proletarische Herrschaftsorganisation auf der Grundlage
des politischen Rätesystems entgegen, dem bürgerlichen Parlament [...] den revolutionären Rätekongress. Die Umwandlung der kapitalistischen Wirtschaftsanarchie in die planmäßige sozialistische Wirtschaft erfolgt durch das wirtschaftliche Rätesystem.
SPD (1921): Die Sozialdemokratische Partei [...] betrachtet die demokratische Republik als die durch
die geschichtliche Entwicklung unwiderruflich gegebene Staatsform, jeden Angriff auf sie als ein Attentat
auf die Lebensrechte des Volkes. [...] Sie kämpft um die Herrschaft des im freien Volksstaat organisierten Volkswillens über die Wirtschaft, um die Erneuerung der Gesellschaft im Geiste sozialistischen Gemeinsinns.
Zentrumspartei (1923): Die Stellung der Zentrumspartei zu den innerstaatlichen Angelegenheiten wird
durch die christliche Staatsauffassung [...] bestimmt. Jeden gewaltsamen Umsturz der verfassungsmäßigen Zustände lehnt sie grundsätzlich ab. Sie bekennt sich zum deutschen Volksstaat, dessen Form
durch den Willen des Volkes auf verfassungsmäßigem Wege bestimmt wird. [...] Darum sind die Bürger
aller Volksschichten in weitgehender Selbstverwaltung an den öffentlichen Angelegenheiten zu beteiligen.
DDP (Deutsche Demokratische Partei, 1919): Die Deutsche Demokratische Partei steht auf dem Boden der Weimarer Verfassung. [...] Die deutsche Republik muss ein Volksstaat sein und unverbrüchlich
zugleich ein Rechtsstaat.
DVP (Deutsche Volkspartei, 1919): Die Deutsche Volkspartei wird den Wiederaufbau des Reiches mit
allen Mitteln fördern. [...] Die Deutsche Volkspartei erblickt in dem durch freien Entschluss des Volkes
auf gesetzmäßigem Wege aufzurichtenden Kaisertum, dem Sinnbild deutscher Einheit, die für unser
Volk nach Geschichte und Wesensart geeignetste Staatsform.
DNVP (Deutschnationale Volkspartei, 1920): Die monarchische
Staatsform entspricht der Eigenart
und geschichtlichen Entwicklung
Deutschlands. Über den Parteien
stehend verbürgt die Monarchie am
sichersten die Einheit des Volkes,
den Schutz der Minderheiten, die
Stetigkeit der Staatsgeschäfte und
die Unbestechlichkeit der öffentlichen Verwaltung. [...] Für das Reich
erstreben wir die Erneuerung des
von den Hohenzollern aufgerichteten deutschen Kaisertums.
Nach: Geschichte in Quellen, Bd. 6, München 1970, S. 165-169.
KPD
USPD
SPD
Zentrum
Aufgaben:
1.
2.
Die Weimarer Republik war als
parlamentarische Demokratie eingerichtet. Welche der hier vorgestellten Parteien unterstützten ein
solches Konzept, welche standen
ihm kritisch oder feindlich gegenüber?
Analysieren Sie die Wahlergebnisse in Hinsicht auf die Frage, ob die
Republik im Laufe der Jahre politisch stabiler oder instabiler wurde.
DDP
DVP
DNVP
NSDAP
Sonstige
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