Skript zur Vorlesung “Theoretische Physik II Elektrodynamik” Dozent: Prof. Dr. rer. nat. M. Bonitz Druckfassung: Christopher Hinz 23. April 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 1.1 Gegenstand der ED . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Historische Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 6 2 Grundbegriffe und Grundgleichungen der Elektrodynamik 2.1 Ladungen und Ströme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.1 Ladung und Ladungsdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.2 Mathematischer Einschub: Distributionen, δ-Funktion und Θ-Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.3 Strom und Stromdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.4 Ladungserhaltung. Kontinuitätsgleichung . . . . . . . . . 2.1.5 Math. Einschub: “Vektoranalysis I”: Satz von Gauß, Divergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Mathematische Beschreibung von Vektorfeldern . . . . . . . . . . 2.2.1 Satz von Stokes, Rotation, Potential . . . . . . . . . . . . 2.2.2 Fundamentalsatz der Vektoranalysis . . . . . . . . . . . . 2.2.3 Mathem. Einschub: wichtige Eigenschaften von div, grad, rot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Die Maxwell - Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1 Quellen des elektrischen Feldes, Coulomb - Gesetz . . . . 2.3.2 Technischer Einschub: Einheitensysteme der Elektrodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 7 1 8 11 13 14 16 16 19 19 22 22 23 1 Einführung 1.1 Gegenstand der ED • Erinnerung – Gegenstand der klassischen Mechanik: – Bewegung von Körpern bei vorgegebener (Gesamt-)Kraft gegeben durch Newtonsche Gleichung ¨ = F~ , m ·~r (1) oder alternative Formen der mechanischen Bewegungsgleichungen (Hamilton etc.). Dabei zwei Fälle: 1. F - äußere Kraft, z.B. Erdanziehung - freier Fall, Wurf, etc. oder 2. F - “innere” Kraft - Wechselwirkungskraft der Teilchen o. Körper untereinander (z.B. Gravitation, Anziehungskraft zwischen Elektron und Atomkern etc.). Bei Fehlen externer Kräfte, gekoppelte Bewegungsgleichungen (Beispiel N = 3): ¨ 1 = F~1 = F~12 + F~13 m1 ∗~r ¨ 2 = F~2 = F~21 + F~23 m2 ∗~r ¨ 3 = F~3 = F~31 + F~32 m3 ∗~r (2) zusätzlich erforderlich: Anfangsbedingungen ~ri (0), ~vi (0), i = 1 . . . N . 2 1 F~ij = −F~ji 3 Abbildung 1: innere Kräfte (Wechselwirkung) Allgemeines Resultat: – Trajektorien ~ri (t), ~vi (t), i=1 . . . N – Mechanik: nimmt Kräfte als gegeben an und macht keine Aussage über Ursache der Kräfte, keine Herleitung ihrer Entstehung aus mikroskopischen Eigenschaften der Materie. • Gegenstand der Elektrodynamik: – Untersuchung besonderer Kräfte: aller Kraftwirkungen (extern und intern) elektromagnetischer Natur 2 – einschließlich der Ursache der Kraft, Rückwirkung der Bewegung der Körper auf die Quelle der Kraft etc. Definition(vorläufig): “elektromagnetische” Kräfte: durch Ladungen und Ströme (= bewegte Ladungen) verursachte Kräfte und ihre Wirkung auf andere Ladungen/Ströme Ladung: fundamentale Eigenschaft der Grundbestandteile der Materie (Elementarteilchen p, n, e, etc.) wie Masse, Spin usf. Erfahrung: ∃ Elementarladung e0 , Ladungen treten nur als Vielfaches von e0 auf. Bemerkung: Standardmodell der Elementarteilchen: Protonen und Neutronen bestehen aus Quarks, die Ladungen ± 31 e0 , ± 23 e0 tragen. Quarks treten aber nicht frei (einzeln) auf (sog. confinement), eine Ausnahme bildet das sog. “Quark-Gluon-Plasma”, das aber nicht Gegenstand dieser Vorlesung ist (es wird nicht durch rein elektromagnetische Kräfte beschrieben sondern durch die Quanten-Chromodynamik, die aber viele Ähnlichkeiten mit der Elektrodynamik besitzt.) – Bsp. (2) oben: Massen mi , Ladungen ei Punktladungen: m1 e1 F~12 m2 e2 Abbildung 2: Coulomb-Kraft zwischen zwei Punktladungen Erfahrung 1: Kraft zwischen zwei Punktladungen: F12 ∝ e1 ∗ e2 Coulombkraft Erfahrung 2: F12 ∝ 1r , sehr langsamer Abfall, daher Kraftwirkung über großen Abstand r – Erfahrung 3: Kraftwirkung erstreckt sich auch durch “Medium” zwischen Körpern hindurch (welchen Einfluss hat das Medium?) – Problem I: “Fernwirkung”: wie schnell breitet sich diese Kraftwirkung aus? (Beispiel: Ionisation zweier Atome, die mehrere Lichtjahre entfernt sind – wie schnell “spüren” sie die gegenseitige CoulombWechselwirkung?) Bild der Coulombkraft erlaubt keine Aussagen zur Endlichkeit der Ausbreitungsgeschwindigkeit. Steht im Widerspruch zur Speziellen Relativitätstheorie. – Problem II: im allgemeinen Fall ist geladener Körper ausgedehnt (nicht punktförmig), Ladung über Körper verteilt. Kraft zwischen beliebiger Ladung und diesem Körper i.a. wesentlich komplizierter als Coulomb - Kraft, s. Abb. 3. Elektrisches Feld. Aus diesen Problemen resultiert Versuch einer alternativen Vorstellung elektrischer (und magnetischer) Prozesse: Jede Ladung (z.B. Ladung e2 ) ist Quelle eines (elektro-magnetischen) Feldes unabhängig davon, ob eine andere Ladung anwesend ist. 3 m1 e1 F~12 m2 e2 Abbildung 3: Kraftwirkung einer räumlich ausgedehnten Ladungsverteilung auf ein Punktladung genügt i.a. nicht dem Coulombgesetz. ~r − ~r2 m2 e2 ~r ~r2 Abbildung 4: Ladung e2 als Quelle des elektrischen Feldes E2 (r) = E(e2 , r − r2 ) 4 Bemerkungen: – EM - Feld ist eigenständige Realität, bedarf keines weiteren Trägers (existiert auch im Vakuum) – Kraftwirkung entsteht, wenn andere Ladung (Masse m1 , Ladung e1 ) am Ort ~r in Feld E2 von Ladung 2 gebracht wird. In dieser Vorstellung befindet sich das Feld E2 überall im Raum, also auch am Ort von Ladung 1, und in ihrer unmittelbaren Nähe, daher spricht man bei dieser Feldtheorie auch von Theorie der “Nahwirkung” (im Unterschied zur “Fernwirkung”, s.o.). – Doppelfunktion der Ladung: sie erzeugt Wirkung (el. Feld) und erfährt selbst Wirkung im Feld anderer Ladungen. – Feldkonzept wird analog ausgedehnt auf Strom einer Ladung [I~ ∝ e · ~v ]), führt zu Magnetfeld mit Feldstärke B. Test durch Experiment: Nur Kraft (auf Probeladung 1) F~12 messbar → Kriterium der Gültigkeit aller Theorien, insbes. der Feldtheorie: Reproduktion der korrekten Kräfte. sehen in Kürze: EM-Feld produziert Lorentzkraft ~ r, t) + e1 ~v1 × B ~ F~1 (~r, t) = e1 ∗ E(~ c (3) E - Gesamt-El.-Feld aller Ladungen, B - Gesamt-Magnetfeld aller Ströme im System. Reproduziert Coulombgesetz zwischen Punktladungen als Spezialfall. Aktualisierte Definition der Elektrodynamik: ~ B) ~ und seiner Bewegungsgleichungen (MaxwellTheorie des EM-Feldes (E, Gleichungen), völlig allgemeine Theorie, bestens durch Experimente bestätigt – Grenzfall: unbewegte (statische) Ladungen: Entkopplung in: ∗ “Elektrostatik” (Ladungen, reines E-Feld) ∗ “Magnetostatik” (Magnete/Ströme, reines B-Feld) ~ B ~ ∗ zeitunabhängige und voneinander unabhängige Felder E, – Allgemeiner Fall: Bewegung der Ladungen ∗ zeitabhängige Felder ∗ E und B nicht mehr unabhängig ∗ neue Phänomene, z.B. Propagation des Feldes, EM-Wellen etc. – Spezielle Relativitätstheorie: Einteilung in E und B - Feld willkürlich (abhängig vom Koordinatensystem des Beobachters) - es existiert nur ein einheitliches EM - Feld – Relativistische Quanten-Elektrodynamik: Ladungen und Felder untrennbar (Paarerzeugung/-vernichtung, etc.) Äquivalenz von Masse und Energie, Feldenergie und -Impuls quantisiert etc. 5 1.2 Historische Bemerkungen wichtige Grundlagen wurden über viele Jahrhunderte geschaffen. Hervorzuheben vor allem: • 1785: Coulomb: Kraft zwischen Punktladungen • 1820: Oersted: Ablenkung von Magneten durch Ströme • 1822: Ampere: Strom als Ursache des Magnetismus • 1831: Faraday: Induktion (Strom durch Bewegung von Magneten), Feldbegriff • 1864: Maxwell: Feldgleichungen, Vorhersage EM-Wellen • 1880: H. Hertz: Nachweis EM-Wellen • 1900: M. Planck: Quanten-Natur des EM-Feldes • 1905: Einstein: spezielle Relativitätstheorie, Äquivalenz von E und B; endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit (v ≤ c) der Kraftwirkung/Felder • ca. 1950: Quanten-Elektrodynamik (Feynman, Tomonaga, Dyson, Schwinger,...) zusätzliche Informationen sind im Buch von Greiner[Gre02] zu finden 6 2 Grundbegriffe und Grundgleichungen der Elektrodynamik 2.1 Ladungen und Ströme 2.1.1 Ladung und Ladungsdichte 1. Diskrete Beschreibung: Kräfte zwischen Punktladungen mit ~ri (t) - Trajektorie (bei großen Körpern - nicht Elementarteilchen-) möglich auch: ei = ei (t) = Ni (t) ∗ e0 , Ni ∈ N SI-Einheit [e] = 1 C = 1 A*s ~r1 e2 e1 ~r2 e3 ~r3 × Abbildung 5: Feld mehrerer Punktladungen Elementarladung (Elektron): e0 = 1.6 ∗ 10−19 C Betrachten jetzt ausgedehnten geladenen Körper (allgemeiner Fall): Ladung über ∆V verteilt Gesamtladung∆Q(t) V olumen∆V ~r o× Abbildung 6: Verteilung der Ladung über einen ausgedehnten Körper 2. Zweckmäßig: Kontinuums-Beschreibung: ersetzen Ladung → Ladungsdichte am Ort ~r zur Zeit t ρ(~r, t) = ρ(x, y, z, t) (4) Gesamtladung: ∆Q(t) = Z ρ(x, y, z, t) dV ∆V 7 (5) 3. Verknüpfung beider Beschreibungen: benötigen Ladungsdichte für Punktladungen, Fall 1) → 2) durch ∆V → 0: ∆Q ρ(~r, t) = lim ∆V →0 ∆V Definition folgt aus (5) Resultat: N X ρ(~r, t) = ei ∗ δ[~r − ~ri (t)] (6) (7) i=1 Beweis von (7): s.u., S wenn ∆V ≈ atomare Ausdehnung (∆x, ∆y, ∆z ≈ 1Å) ( e0 Ladung ∈ ∆V (r), ρ → ∞ ∆Q(t) = 0 Ladung 6∈ ∆V (r), ρ → 0 (8) aber in Physik ist alles endlich 3 2 N 1 4 Abbildung 7: Ladungsdichte für System von Punktladungen (peaks). In einem realen physikalischen System haben die peaks eine endliche Höhe und Breite. Dies ist eine Konsequenz der Quantennatur der Mikroteilchen. 2.1.2 Mathematischer Einschub: Distributionen, δ-Funktion und ΘFunktion Definition δ-Funktion (Distribution): 3-dimensionale Deltafunktion: δ(~r) = δ(x)δ(y)δ(z) ( 0, mit δ(x) = ∞, x 6= 0 und x=0 R∞ −∞ δ(x) dx = 1. δ ist nicht stetig, Distribution 8 (9) 2 γ δ y 2γ y x0 x0 − γ 1 y x x0 + γ x Θ x0 Abbildung 8: δ - Distribution Darstellung durch Cauchy - Folgen, Formel (10) x Abbildung 9: Heaviside - Funktion Θ(x − x0 ) und ihre Ableitung, δ(x − x0 ) Wichtige Eigenschaftender δ-Funktion: 1. δ(x) kann als Grenzwert stetiger Funktionen dargestellt werden, z.B. lim γ→0 siehe Abbildung 8 2γ = δ(x − x0 ) (x − x0 )2 + γ 2 2. Z ∞ −∞ Z dxδ(x − x0 )f (x) = f (x0 ) ∞ −∞ dxδ 0 (x − x0 )f (x) = −f 0 (x0 ) 3. δ(x) = δ(−x) 4. f (x)δ(x) = f (0)δ(x), z.B. xδ(x) = 0 P δ(x−x0 ) 5. δ[h(x)] = i |h 0 (x )| , h(x0i ) = 0 0i Beispiel 1: δ[a ∗ x] = δ(x) |a| Beispiel 2.: δ(x2 − a2 ) = 6. δ(x − x0 ) = 7. Rx −∞ 1 2∗π R∞ δ(x−a) 2|a| + δ(x+a) 2|a| dk eik(x−x0 ) −∞ ( 0, x < x0 dx δ(x − x0 ) = Θ(x − x0 ) = 1, > x0 0 0 Θ : Heaviside-Funktion damit δ(x − x0 ) = Θ0 (x − x0 ), siehe Abbildung 9 8. “Einheiten”: [δ(x)] = 1 [x] , [Θ(x)] = 1, folgt aus Defintion von δ durch Integral sowie 7. damit folgt für die 3D-Deltafunktion: [δ(r)] = 9 1 m3 (10) ∆V ~ri ∆Vi Abbildung 10: diskretisiertes Volumen: ∆V = N ∆Vi Beweis von Formel (7): für eine Punktladung e1 bei ~r1 (t): ρ(~r, t) = e1 δ[~r − ~r1 (t)] ( Z e1 , ~r1 (t) ∈ ∆V ρ(~r, t) dV = 0, sonst ∆V wegen der Definition der δ - Distribution Verwende dabei Definition des Volumenintegrals: Sei ei im Folgenden die Ladung in der Zelle mit Index i. Z ∆V ρ(~r) dV = lim N X ∆Vi →0 i=1 N →∞ N ∗∆Vi =const. ρ(~ri )∆Vi = || 0 + 0 + ... + e1 + 0 + ... nur i-te Zelle trägt zum i-ten Summanden bei ei ∆Vi oder, direkt durch Einsetzen: Z XZ X ρ dV = ei δ [~r − ~ri (t)] = ei = ∆Q ∆V i i Bemerkung: lim physikalisch nicht realisierbar: ∃ min. Längenskala, z.B. ato∆V →0 mare Längenskala ∆xA . Wenn wir makroskopische Längenskalen verwenden, d.h x >> ∆xA (typisch in der Elektrodynamik) sind Rechnungen mit ∆xA → 0 und ∆Vi → 0 möglich und mathematisch oft vorteilhaft. δ(x) und θ(x) bilden hierfür einen geeigneten Apparat. Einheit der Ladungsdichte: [ρ] = [Q] [V ] = C m3 , 10 da [δ(x)] = m−1 2.1.3 Strom und Stromdichte Abbildung 11: Schnappschuss des Volumenelements mit Ladungstrajektorien ~ 1 (t), ~v1(t) e1 , r1 Ladung: verknüpft mit Anzahl der Elementarladungen im Volumenelement Strom: Ladungsfluss pro Zeiteinheit durch Fläche → Abhängig von Ladungszahl und Geschwindigkeit also von ~ri und ~vi ∆F ∆I(t) : Strom durch Fläche ∆F ∆Fi ∆I(t) = lim ∆t→0 Abbildung 12: Fluss von Ladungen durch Fläche ∆F 11 ∆Q(∆F ) ∆t • a.) N Punktladungen: diskrete Beschreibung PN ei ∆I = lim i=1 ∆t ∆t→0 • b.) kontinuierliche Verteilung des Stromes über Fläche ∆F : Kontinuumsbeschreibung mittels Stromdiche ~j (Vektorfeld) Z ~j(~r, t) df~ = I(t) (11) ∆F Hierbei ist ~j(~r, t) df~ als Skalarprodukt aufzufassen, mit df~||~n - lokale Flächennormale Verwende Def. des Flächenintegrals: Zerlege ∆F = N ∗ ∆Fi PN ~ r, t)∆F~i Damit folgt: I(t) = lim i=1 j(~ ∆Fi →0 N →∞ ∆F =N ∗∆Fi • Stromdichte ist allgemeines Konzept (wie Ladungsdichte). Benötigen daher auch Stromdichte für ein System von N Punktladungen, Fall a.): Resultat: N X ˙ i (t)δ[~r − ~ri (t)] ~j(~r, t) = ei~r (12) i=1 • Dimension: aus Einheit von [I] = A = [j] = [I] [F ] = A m2 C s und Definition (11) folgt: 1 = cm s m3 Bemerkung: ~j = in (12) bestimmt durch ~ri (t), ~vi (t) - Phasenraumtrajektorien aller Ladungen ˙ i sind unabhängig → ~ri , ~vi =~r → ~j nicht aus ρ bestimmbar! (im allgemeinen j 6= ρ̇) selbst bei ρ = const. ist Stromfluss möglich Beispiel: rotierende, homogen geladene Kugel ( ρ0 innen ρ(~r, t) = ρ(~r) = 0 außen dennoch ~j(~r, t) 6= 0 (Wirbelstrom) ρ̇ ≡ 0 12 2.1.4 Ladungserhaltung. Kontinuitätsgleichung Betrachten Volumen V F • Ladung in V zur Zeit t: R QV (t) = V ρ(~r, t) dV ~jin ~jout • Zeitliche Änderung der Ladung in V V: dQ dt Abbildung 13: Strom • Strom (Ladungen pro Zeit) durch durch die Randfläche F von Volumen V Oberfläche F von V: Integral über gesamte Oberfläche IF (t) = I ~j(~r, t) df~ F (V ) ( Vorzeichen des Gesamtstroms = + = in − = out df~||~nout Normale aus V heraus (Konvention) Satz von der Erhaltung der Ladung: wenn in V keine Ladungen erzeugt oder vernichtet werden (z.B. durch Ionisation, Rekombination, chem. Reaktionen, etc.): dQV + IF = 0 dt V mit dQ dt > 0 bei IF < 0 (Zufluss von Ladungen nach V überwiegt) bzw. bei IF > 0 (Abfluss überwiegt) daraus folgt nach Einsetzen der Definition von Ladung und Strom: Z I d ~j(~r, t) df~ = 0 ρ(~r, t) dV + dt F (13) dQV dt <0 (14) Bemerkungen: • integrale Aussage über Eigenschaft des Gesamtvolumens • Ladungserhaltung ist ähnlich Teilchenerhaltung, aber nicht äquivalent! z.B. Änderung der Teilchenzahl möglich und gleichzeitig dQ dt = 0 Beispiel: s. Abbildung 14 Betrachten jetzt Ableitung der lokalen Ladungserhaltung mit Hilfe des Satzes von Gauß. 13 −e e V Zahl positiv und negativ geladener Teilchen je um 1 verringert Abbildung 14: Entfernen einer positiven und negativen Ladung aus V verringert Teilchenzahl, aber Gesamtladung bleibt unverändert. 2.1.5 Math. Einschub: “Vektoranalysis I”: Satz von Gauß, Divergenz Satz von Gauß: I ~j(~r, t) df~ = Z F (V ) div ~j(~r, t) dV, (15) V hier ist F (V ) die Oberfläche des Volumens V und div die Divergenz eines beliebigen Vektorfeldes ~j(~r) = (jx , jy , jz ): mit der Definition: div ~j(~r, t) = ∂jx (~r) ∂jy (~r) ∂jz (~r) + + ∂x ∂y ∂z (16) Plausibilitätsbetrachtung (Beweis s. Analysis): ~z ~n Fz2 z + ∆z y + ∆y (x, y, z) ~j = jx ∗ ~ex + jy ∗ ~ey + jz ∗ ~ez ∆V ~y x + ∆x ~n Fz1 ~ez ↑↑ ~z I ~x ~j df~ = I jx dfx + jy dfy + jz dfz F (∆V ) betrachten z - Komponente: Abbildung 15: Volumenelement ∆V zur Illustration der Integration in Glg. (15) I jz dfz = Z jz (x̄, ȳ, z + ∆z) dx̄ dȳ Fz2 Z x+∆x Z dx̄ x y = ∆x, ∆y klein, ∂j ∂z ∝const. y+∆y dȳ{jz (x̄, ȳ, z) + − ~jz ↑↓ ~ n Z jz (x̄, ȳ, z) dx̄ dȳ Fz1 = ∆z klein ∂jz (x̄, ȳ, z)∆z + O((∆z)2 ) − jz (x̄, ȳ, z)} ∂z ∂jz (x, y, z) ∂jz (x, y, z) ∆x∆y∆z = ∆V ∂z ∂z 14 Gesamtintegral: I ~j(x, y, z) df~ = ( ∂jx (~r) + ∂jy (~r) + ∂jz (~r) )∆V = div ~j ∗ ∆V ∂x ∂x ∂x F (∆V ) Für beliebiges Volumen V: ∆Vi+1 ~jz 1. Zerlegung in Quader ∆Vi , N ∗ ∆Vi = V 2. ∀∆Vi gilt obiges Resultat R P ~ 3. → dV div ~j i Vi ∗ div j ∆V →0 N →∞ N ∗Vi =V =const. Fz ~ni ~ni+1 4. Bei Addition hebenH sich Beiträge innerer Randflächen heraus → erstreckt sich nur über die Außenflächen von V → (15) bewiesen ∆Vi+1 Abbildung 16: aneinandergrenzende Teilvolumina Umformung der Ladungserhaltung (14) mit (15): Z ∂ρ(~r, t) dV + div ~j(~r, t) = 0. ∂t V ~ Gilt unabhängig von der Form des Volumens, d.h. ∀V (sofern ∂ρ ∂t , div j stetig integrierbar in V) → Integrand = 0 Damit folgt Kontinuitätsgleichung (differentielle/lokale Ladungserhaltung) ∂ρ(~r, t) + div ~j(~r, t) = 0 ∂t Bedeutung von div ~j aus (15) anschaulich: IF (t) = H F (V )~j df~ = R V div ~j dV - “Quellstärke”, d.h. Ladung, die pro Zeit aus dem Volumen V “quillt” → div ~j - Quelldichte (pro Volumen) der Ladung 15 (17) 2.2 Mathematische Beschreibung von Vektorfeldern 2.2.1 Satz von Stokes, Rotation, Potential ~ H, ~ B, ~ D, ~ ~j, ... → Vektorfelder Elektrodynamik: zentrale Größen: E, ~ Betrachten allgemeines Vektorfeld F (~r) Eigenschaften: • Flächenintegral → untersucht in Kapitel 2.1.5 • betrachten jetzt Linienintegral entlang Kontur L L B ∆~ri F~ (~ri ) R F~ (~r) d~r = L ~ri A lim PN ∆ri →0 N →∞ N ∗∆ri =const. i=1 F~ (~ri )∆~ri → Integral abhängig vom Weg L, selbst bei gleichen Endpunkten A,B (im Allgemeinen) o Abbildung 17: Diskretisierung des Weges • Betrachte jetzt Ringintegral über geschlossenen Weg: H F~ (~r) d~r - “Wirbelstärke” des Feldes L(A) in der von L umschlossenen Fläche A • Stokesscher Satz: I F~ (~r) d~r = L(A) Z rot F~ (~r) df~ (18) A mit Definition des Rotors des ~ex ~ey ~ ~ ~ rot F (~r) = ∇× F = ∂x ∂y Fx Fy Vektorfeldes: ~ez ∂z = ~ex ∗(∂y Fz −∂z Fy )+2 P ermutationen Fz (19) 1, i < j < k oder mit antisymmetrischen Tensor ijk = 0, i = j ∧ i = k ∧ j = k −1 i < k < j P ~ (rot F )i = j,k ijk ∂xj Fk , i, j, k = 1, 2, 3 W irbelstärke rot F~ = “Wirbeldichte” = F läche Beweis des Satzes von Stokes (Plausibilitätsbetrachtung) rot F~ = (rot F~ )x ∗ ~ex + ... + (rot F~ )z ∗ ~ez df~ = dfx ∗ ~ex + ... + dfz ∗ ~ez 16 ∂Fy ∂Fx (x̄, ȳ, z) − (x̄, ȳ, z)} = ∂ ȳ ∂ x̄ ∆Fz ∆Fz Z y+∆y Z x+∆x dȳ{Fx (x + ∆x, ȳ, z) − Fx (x, ȳ, z)} = dx̄{Fx (x̄, y + ∆y, z) − Fx (x̄, y, z)} − y x Z Z Z Z Fy (x, ȳ, z) dȳ + Fx (x̄, y + ∆y, z) dx̄ + Fy (x + ∆x, ȳ, z) dȳ + Fx (x̄, y, z) dȳ ≡ Z (rot F~ )z dfz = Lz1 Z dx̄ dȳ{ Lz2 I Lz3 Lz4 F~ (~r) d~r L(∆Fz ) Linienintegral um Rechteck ∆Fz in der x-y-Ebene → analog Beiträge von (rot F~ )x und (rot F~ )y → Ausdehnung auf beliebige Fläche durch Zerlegung in N Rechtecke ∆Fi ~y y + ∆y ~ z1 L B 1 ~ z2 L ~r 2 ~ z3 L ~ z4 L ~x (x, y, z) x + ∆x ~r0 A o ∆Fz , ∆Fz ||x − y − Ebene Abbildung 19: zwei Pfade von A nach B bilden einen geschlossenen Pfad Abbildung 18: Pfad Rechteck ∆Fz in der x-y-Ebene • Potential eines wirbelfreien Feldes: H bei rot F~ = 0 → F~ d~r = 0 → für beliebige 2 Punkte A, B ist (18) RB R R F~ (~r) d~r wegunabhängig, z.B. L1 F~ (~r) d~r = L2 F~ (~r) d~r A • Definition Potential: bei rot F~ = 0 − Z ~ r ~ r0 F~ (r~0 ) dr~0 ≡ U (~r) (20) bzw. F~ (~r) = −grad U (~r) (21) mit Definition Gradient: 3 X ∂U grad U (~r) ≡ ∇U = ~ei = ∂x i i=1 ∂U ∂U ∂U , , ∂x ∂y ∂z wir nennen U - Potential des (wirbelfreien) Vektorfeldes F~ 17 Satz: F~ (~r) steht senkrecht auf der durch den Punkt ~r gehenden Äquipotentialfläche Definition Äquipotentialfläche: Oberfläche mit U (~r) = const. Beweis: Vektor δ~r liege in der Äquipotentialfläche, d.h. → U (~r) = U (~r+δ~r) = U0 Differenz ∂U (~ r) ∂~ r U (~r + δ~r) − U (~r) ' ∂U (~ r) r ∂~ r δ~ =0 = ∇U (~r) = −F~ (~r) ⊥ δ~r da δ~r beliebig → Beweis für gesamte Äquipotentialfläche qed. Schlussfolgerung: grad U —— Richtung der stärksten Änderung von U Definition Fluss eines Vektorfeldes durch eine Fläche (A beliebig): φ≡ Z F~ (~r) df~ (22) A Sonderfall: Fluss durch geschlossene Fläche. Mit Satz von Gauss folgt Z I F~ (~r) df~ = div F~ (~r) dV V A(V ) Im Folgenden benötigt: Eigenschaften von div, grad, rot → s. Übung und Abschnitt 2.2.3. 18 2.2.2 Fundamentalsatz der Vektoranalysis Satz: Jedes Vektorfeld F~ (~r) mit lim F~ (~r) = 0 und lim ∂xi F~ (~r) = 0 |~ r |→∞ |~ r |→∞ lässt sich eindeutig in eine Summe aus einem quellenfreien und einem wirbelfreien Anteil zerlegen, d.h. F~ (~r) = F~q (~r) + F~w (~r), (23) mit divF~q (~r) = 0, d.h. F~q (~r) ist quellenfrei und rotF~w (~r) = 0, d.h. F~w (~r) ist wirbelfrei Bemerkungen: 1. daraus folgt für das Gesamtfeld: div F~ ≡ div F~w (~r), also F~w trägt alle Quellen von F , 2. analog gilt: rot F~ ≡ rot F~q (~r), d.h. F~q trägt alle Wirbel von F~ , 3. Das Verschwinden der Funktion F und ihrer Ableitungen im Unendlichen ist physikalisch motiviert, da jedes Feld begrenzte Ausdehnung besitzt (Energieerhaltung). Beweise: s.u. 2.2.3 Mathem. Einschub: wichtige Eigenschaften von div, grad, rot 1. Laplace - Operator div grad U (~r) = ∆U (~r) mit Laplace - Operator ∆ = ∂2 ∂x2 + ∂2 ∂y 2 + (24) ∂2 ∂z 2 Beweis: verwende Notation “Nabla”: ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∇ = ~ex ∂x + ~ey ∂y + ~ez ∂z = ∂x , ∂y , ∂z damit: ∇U (~r) ≡ grad U (~r) = Vektor (U - Skalar) ∇F~ (~r) ≡ div F~ (~r) = Skalar(F~ − V ektor) (24) lässt sich schreiben als ∇(∇U (~r)) = ˙ (∇∇) ↑ Skalarprodukt U (~r) ≡ ∆U (~r) q.e.d 2. Es gilt rot rot F~ (~r) = grad div F~ (~r) − ∆F~ (~r) (25) Beweis: rot F~ ≡ ∇ × F~ , rot rot F~ ≡ ∇ × (∇ × F~ ) aus Vektoranalysis bekannt (bac - cab): ~a × (~b × ~c) = ~b(~a~c) − ~c(~a~b) = ~b(~a~c) − 19 (~a~b) ~c ↑ Skalarprodukt in Vektoranalysis zwei äquivalente Ausdrücke hier: ~a, ~b → Differentialoperatoren, wirken auf F~ → F~ muss rechts stehen, d.h. der letzte Ausdruck ist zu verwenden damit: ∇ × (∇ × F~ ) = ∇ · (∇F~ ) − (∇∇)F~ ↑ grad q.e.d ↑ div(Skalar) ↑ ∆ 3. Es gilt div rot F~ ≡ 0 Beweis: div rot F~ = ∇(∇ × F~ ) = ↑ Eigenschaf tSpatprodukt (F musshieraberrechtsbleiben! ~ex ∇ × ∇ = ∂x ∂x ~ey ∂y ∂y (26) = (∇ × ∇)F~ ~ez ∂z = 0 ∂z da Determinante mit 2 identische Zeilen. 4. Für gegebene Funktion ρ(~r) existiert eindeutige Lösung U (~r) der PoissonGleichung ∆U (~r) = ρ(~r) , für die lim U = 0 und lim ∂U |~ r |→∞ ∂r |~ r |→∞ =0 Beweis später in Kapitel ... [Bemerkung: Poissongleichung ist DGL 2. Ordnung; Lösung enthält 2 Konstanten, die durch Asymptotenbedingungen festgelegt sind] Beweis des Fundamantalsatzes (Fortsetzung) 1. Konstruiere F~q aus gegebenem F~ rot F~q = rot F~ rot rot F~ = rot rot F~q == grad div F~q − ∆F~q = −∆F~q 2 || 0 → besitzt eindeutige Lösung F~q für gegebenes F~ 2. Konstruiere F~w aus gegebenem F~ div F~w = div F~ grad div F~ = grad div F~w == rot rot F~w + ∆F~w 2 || 0 → besitzt eindeutige Lösung F~w für gegebenes F~ ∆F~w = grad div F~ ∆F~q = −rot rot F~ 20 Fazit: beliebiges Vektorfeld F~ durch seine Quellen (div F~ ) und Wirbel (rot F~ ) eindeutig bestimmt. → Bestimmung des EM - Feldes erfordert Bestimmung seiner Quellen und Wirbel → suche Quellen und Wirbel des EM - Feldes 3. → Programm zur Aufstellung der Maxwell - Gleichungen 21 2.3 Die Maxwell - Gleichungen Ausgangspunkt: experimentelle Erfahrung → 2.Schritt: Verallgemeinerung mit Hilfe des mathematischen Apparates der Vektorfelder Bemerkung: M - Gl. nicht ableitbar 2.3.1 Quellen des elektrischen Feldes, Coulomb - Gesetz Erfahrung: • Kraft zwischen zwei Ladungen q,Q (Punktladungen) F = Kq Q∗q r 2 (Betrag) → C.A. Coulomb 1785, attraktiv oder repulsiv! • Coulombkraft - 1 der 4 fundamentalen Wechselwirkungen (Spezialfall der EM - WW) schwache elektroschwache (Leptonen, β - Zerfall) elektromagnetische Vereinigung Leptonen/Quarks Gravitation starke Bemerkungen: elektromagnetische: → Photonen 8 M eV Gravitation: attraktiv starke: Ē ∼ B h Kernkraft ∼ 102 stärker bei r ≤ 1 f m = 10−15 m → attraktiv ~ r • Coulombkraft analog zu F~G = −G m·M r2 r Vergleich der Beträge für Elektron-Proton 1 |F | Kq |QP qe | Kq e20 1 ≈ = = 2 FG G MP me G me 1836 4π0 G Kq = 1.6 · 10−19 C 10−30 kg 2 1 ≈ 103 9! 1836 1 (SI) 4π0 0 = 8.85 · 10−12 G = 6.67 · 10−11 As Vm m3 kgs2 • Richtung: Zentralkraft, F~ ||~r = ~r1 − ~r2 d.h. Q · q ~r F~ = Kq 2 r r 1. 2 - Teilchen - Wechselwirkung 2. erfüllt Superpositionsprinzip (Kraftaddition) 22 (27) 2.3.2 Technischer Einschub: Einheitensysteme der Elektrodynamik Unterschiedliche Wahl der Konstante Kq im Coulombgesetz Kq = ( 1 1 4π0 ≈9· , Gaußsystem o. CGS , MKSA(SI) m2 109 N A2 s2 Def. für später: ( K̄q ≡ 4πKq = 4π 1 0 Problem: Koexistenz beider Systeme • Forschungsliteratur CGS entspricht der intuitiven Symmetrie E-B-Feld (gleiche Einheit), entspricht der relativistischen Natur der Theorie • Technischer Standart: i.a. SI Verbreitete Maßeinheiten, aber ”künstliche”Faktoren in Gleichungen ⇒ Überblick über beide Systeme nötig Theorie: CGS [Einheiten z.T. unbrauchbar] Anwendungen, zahlenbasierte Abschätzungen: SI Formel CGS → Formel, SI → einzelne Zahlen qQ 1 q ∗ Q∗ 1C z.B. F~ = 3 ~r = ~r , [Q∗ ] = 1 C = 1 As, [Q] = √epsilon ; die ünnatürlicheËin[ 0] r 4π0 r3 (CGS) (SI) heit ist der Preis fr die ”natürliche”Formel Vollständiges Maßsystem festgelegt durch alle Kräfte (Messgrößen) 1. Coulombkraft → Kraft zwischen Ladungen → Kq 2. Kraft zwischen Strömen (Ampere - Gesetz) → KI 3. Lorentzkraft auf bewegte Ladung im B - Feld → KB 1. vecFc = Kq · qQ r~r3 d~s1 × (d~s2 × ~r12 ) 2. dF~12 = KI · I1 I2 3 |{z} r12 2 | {z } dim A dim los h i [q]2 KI 1 s2 2 Kq [r] 2 = KI [I] ; Kq = m2 → Geschwindigkeit Quadrat Wahl: ( KI = 23 1 c2 µ0 4π , CGS , SI (28) ( , CGS 0 µ0 , SI Konistenz der Systeme: 0 µ0 = Test: KI Kq = 1 c2 c = 2.99792458 · 108 1 c2 erfüllt m - Lichtgeschwindigkeit s 1 1 AsV −1 m−1 - Dieleektrizittskonstante des Vakuums 4π 9 · 109 µ0 = 4π · 107 V sA−1 m−1 - magn. Permeabilität des Vakuums 0 = (29) ~ bei q > 0 3. F~L = KB q · ~v × B Wahl: ( KB = 1 c 1 , CGS , SI (30) • Grundeinheiten der Mechanik: [l] = 1 m, [m] = 1 kg, [t] = 1 s (MKS) abgeleitet: [F ] = 1 kg ms−2 ≡ 1 N • Einheiten der Größen der Elektrodynamik Krafteinheit universell: [F ] = 1 N → Vergleich der Kräfte 1-3 mit diesen Einheiten legt (im jeweiligen Maßsystem) die Einheiten aller Größen fest. → Einheit von Q → Eiheit von I vollständig bestimmt durch (mechanische) Grundeinheiten → Einheit von B CGS: EM -pGrößen mechanisch festgelegte Einheiten z.B. [Q] = [F ][r]2 1 SI: Besondere ED - Einheiten festgelegt durch Def. einer 4. Grundeinheit: [I] = 1 A → = MKSA - System [Q] = [I] · [t] = As = C aus 3 [B] = [F ] [Q][V ] = Ns Asm = V As || Nm Am2 = Vs m2 ≡ 1T Einheitensystem → s. Tabelle → download 24 Index δ - Distribution, 8 wichtige Eigenschaften, 9 antisymmetrischen Tensor, 16 Coulombkraft, 3 Distribution, 8 Divergenz, 14 Elektrostatik, 5 Fernwirkung, 3 Flächenintegral, 15 Gesamtladung, 7 Heaviside-Funktion, 9 Kontinuitätsgleichung, 15 Kraft, 2 Ladung, 3 Ladungsdichte, 7, 8 Punktladungen, 8 Ladungserhaltung, 13 Linienintegral, 16 Lorentzkraft, 5 Magnetostatik, 5 Mechanik, 2 Potential, 17 des (wirbelfreien) Vektorfeldes, 17 Punktladung, 3 Rotation, 16 Rotor des Vektorfeldes, 16 Satz von Gauß, 14 Stokesscher Satz, 16 Strom, 5, 11 Stromdichte, 12 Vektorfeld, 16 Wirbeldichte, 16 Wirbelstärke des Feldes, 16 25 Literatur [Gre02] Greiner, Walter: Klassische Elektrodynamik - Theoretische Physik, Band 3 der Reihe Greiner - Theoretische Physik. Harri Deutsch, 6. Auflage, 2002. 26