21 3 Energieerhaltung Bei einer Achterbahn werden die Wagen zunächst auf eine maximale Höhe gehoben. Sie erhalten dabei potenzielle Energie der Höhe. Beim Abwärtsrollen wandelt sich diese Energie in Bewegungsenergie um, wobei die mechanische Gesamtenergie der Wagen wegen der geringen Reibung fast konstant bleibt (vgl. Energieerhaltungssatz auf S. 25). 22 Energieerhaltung 3.1 Arbeit Wirkt auf einen Körper eine Kraft F entlang des Weges s, so wird an ihm die Arbeit W verrichtet: W=F·s (3.1) Einheiten: [W] = Nm = J; [F] = N; [s] = m Auf einer Baustelle soll mit einem Seil über eine feste Rolle ein mit Mörtel gefüllter Eimer (Masse 14 kg) 6 m hoch gezogen werden. Wie groß ist die Hubarbeit W, die an dem Eimer verrichtet werden muss? Lösung: Sieht man von der Reibung der Rolle und von dem Gewicht des Seiles ab, so ist die zum Hochziehen erforderliche Kraft gleich der Gewichtskraft G des Eimers: Beispiel ( 2.4 ) ( 2.5) F = G = m ⋅ g = 14 kg ⋅ 9,81 N = = 137, 34 N kg Abb. 15 Der Weg s entspricht der Strecke h, die der Eimer hoch gehoben wird: s=h=6m ( 3.1) ⇒ W = F ⋅ s = m ⋅ g ⋅ h = 137,34 N ⋅ 6 m ≈ 824 J 3.2 Energie als gespeicherte Arbeit Die Arbeit, die man in den Eimer (vgl. Beispiel oben) beim Hochziehen gewissermaßen hineinsteckt, ist nicht verloren. In dem hochgezogenen Eimer bleibt die Arbeit gespeichert. Man sagt: der hochgezogene Eimer trägt Energie. Er kann die gespeicherte Arbeit (Energie) auf verschiedene Weise wieder freisetzen. Energieerhaltung 23 Der hochgezogene Eimer E1 wird über die Rolle mit einem unten stehenden, etwa gleich schweren Eimer E2 verbunden. Stößt man E1 mit geringer Kraft nach unten, so steigt E2 nach oben (vgl. Abb. 16). Während E1 seine Energie allmählich verliert, wird an E2 Hubarbeit verrichtet. Das heißt die Energie, die E1 verliert, geht auf E2 über. Die Summe der Energien von E1 und E2 bleibt dabei gleich. Beispiel Abb. 16 Bemerkung: Die hier festgestellte Energieerhaltung wird auf S. 25 allgemeiner formuliert. 3.3 Energiearten in der Mechanik Kinetische Energie (Bewegungsenergie) Die Arbeit, die zum Beschleunigen eines Körpers der Masse m vom Ruhezustand auf die Geschwindigkeit v aufgewendet wurde, ist in ihm als kinetische Energie Ekin gespeichert. E kin = 1 m v 2 (3.2) 2 Einheiten: [Ekin] = J; [m] = kg; [v] = Beispiel m s Ein Pkw (Masse: 1 000 kg) fährt mit 108 km h auf der Autobahn. Wie groß ist die kinetische Energie des Autos? Lösung: (3.2) 2 E kin = 1 m v 2 = 500 kg ⋅ 108 km = 2 h ( ) 2 2 = 500 kg ⋅ 108 1 m = 500 kg ⋅ 30 m = 3,6 s s 2 = 500 kg ⋅ 900 m2 = 450 000 kg m2 ⋅ m = (1.6) s ( 2.3) s = 450 000 Nm = 450 000 J = 450 kJ