zusammenfassung der merkmale des arzneimittels - AMI-Info

Werbung
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Combithyrex mite – Tabletten
Combithyrex forte – Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Combithyrex mite – Tabletten:
1 Tablette enthält:
0,05 mg Levothyroxin-Natrium (T4)
0,0125 mg Liothyronin-Natrium (T3)
(zusammen 62,5 Mikrogramm Schilddrüsenhormone)
Combithyrex forte – Tabletten:
1 Tablette enthält:
0,1 mg Levothyroxin-Natrium (T4)
0,025 mg Liothyronin-Natrium (T3)
(zusammen 125 Mikrogramm Schilddrüsenhormone)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tablette
Combithyrex mite – Tabletten:
Tablette (weiß bis schwach cremefarben, rund, Facettenrand beidseitig, beidseitige Bruchkerbe,
8 mm Durchmesser).
Die Tablette kann in 2 gleiche Dosen geteilt werden.
Combithyrex forte – Tabletten:
Tablette (weiß bis schwach cremefarben, rund, Facettenrand beidseitig, Kreuzbruchkerbe
einseitig, 10 mm Durchmesser).
Die Tablette kann in 2 gleiche Dosen geteilt werden.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Bei Patienten, die reines T4 nicht vertragen oder bei denen T4 nur unzureichend in T3
umgewandelt wird:
 Primäre und sekundäre Hypothyreosen
 Euthyreote Strumen
 Rezidivprophylaxe und Rezidivtherapie nach Strumektomie
 Begleitmedikation von thyreostatisch behandelten Hyperthyreosen
 Zusatztherapie bei behandeltem Schilddrüsenmalignom
1
Hypercholesterinämie und Fettsucht sind keine Indikationen, außer es liegt gleichzeitig eine
Hypothyreose vor.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Die Dosierung von Combithyrex soll, wie bei allen Schilddrüsenpräparaten, individuell erfolgen,
deshalb steht das Präparat in Form der mite- und forte-Tabletten zur Verfügung. Allfällige
Zeichen einer Überdosierung (Kumulation!) (siehe Abschnitt 4.4) sind zu beachten. In diesen
Fällen ist angezeigt, die Dosis zu reduzieren. Eventuell muss die Medikation unterbrochen
werden; sie kann nach Abklingen der Symptome mit kleineren Dosen wieder aufgenommen
werden.
Allgemeine Dosierungshinweise:
Erwachsene
 Primäre und sekundäre Hypothyreosen:
Beginn mit 1/2 bis 1 Tablette Combithyrex mite täglich. Je nach Reaktion des Patienten
Steigerung der Tagesdosis alle 1 - 2 Wochen um 1/2 - 1 Tablette Combithyrex mite.
Erhaltungsdosis im Allgemeinen 2 - 4 Tabletten Combithyrex mite (oder 1 - 2 Tabletten
Combithyrex forte) pro Tag.
Der Bedarf an Schilddrüsenhormonen ist bei Patienten über 60 Jahre um ca. 25% niedriger als
bei jüngeren Erwachsenen.
 Euthyreote Strumen:
2 Tabletten Combithyrex mite (oder 1 Tablette Combithyrex forte) täglich. Nach 2 Wochen
auf maximal 4 Tabletten Combithyrex mite (oder 2 Tabletten Combithyrex forte) pro Tag
steigern.
 Rezidivprophylaxe und Rezidivtherapie nach Strumektomie:
Täglich 1 Tablette Combithyrex mite (oder 3mal pro Woche 1 Tablette Combithyrex forte) als
Dauermedikation.
 Hyperthyreosen (Begleitmedikation zur thyreostatischen Therapie):
1 Tablette Combithyrex mite (oder 1/2 Tablette Combithyrex forte) täglich, bis maximal 2
Tabletten Combithyrex mite (oder 1 Tablette Combithyrex forte) täglich.
Spricht ein Patient auf tägliche Dosen von 2 - 4 Tabletten Combithyrex mite (oder 1 - 2
Tabletten Combithyrex forte) nicht an, sollte Malabsorption oder mangelhafte PatientenCompliance in Erwägung gezogen werden, oder die Diagnose überprüft werden.
Kinder
 Hypothyreosen:
Beginn mit 1/2 Tablette Combithyrex mite täglich, Tagesdosis nach 14 Tagen um 1/2
Tablette Combithyrex mite steigern, bis die erforderliche Dosis erreicht ist. Die Tagesdosis ist
bei Kindern stets am Morgen zu geben.
Maximaldosen
Kinder
bis 1 Jahr:
1 Tablette Combithyrex mite täglich (nur Combithyrex mite)
bis 2 Jahre: 1-2 Tabletten Combithyrex mite (oder 1/2-1 Tablette Combithyrex forte) täglich
über 2 Jahre: 1-3 Tabletten Combithyrex mite (oder 1/2-1 1/2 Tabletten Combithyrex forte)
täglich
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
2
Die Tabletten werden auf einmal unzerkaut mit einem Glas Wasser eingenommen, am besten
morgens eine Stunde vor dem Frühstück, da Nahrungsaufnahme die Resorption von T4 stark
hemmen kann.
Die Tabletten lösen sich nach der Einnahme sehr rasch auf, sie sind gut teilbar und
ermöglichen eine exakte Dosierung.
Kinder erhalten die gesamte Tagesdosis mindestens eine halbe Stunde vor der ersten
Tagesmahlzeit.
4.3
Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten
sonstigen Bestandteile
akuter Myokardinfarkt
akute Myokarditis
Pankarditis
Angina pectoris, Herzinsuffizienz, tachykarde Rhythmusstörung
unbehandelte Nebennierenrindeninsuffizienz
unbehandelte
Hypophyseninsuffizienz,
wenn
diese
eine
therapiebedürftige
Nebennierenschwäche zur Folge hat
unbehandelte Hyperthyreose
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung






Vorsicht ist geboten bei latenter Koronarinsuffizienz, arterieller Hypertonie, schwerem Diabetes
mellitus, länger bestehendem Myxödem oder älteren Patienten.
Bei koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, tachykarden Herzrhythmusstörungen,
Myokarditis mit nicht akutem Verlauf, lange bestehender Hypothyreose oder bei Patienten, die
bereits einen Myokardinfarkt erlitten haben, ist auch eine leichtere medikamentös induzierte
hyperthyreote Funktionslage unbedingt zu vermeiden. Bei einer Schilddrüsenhormontherapie
sind bei diesen Patienten häufigere Kontrollen der Schilddrüsenhormonparameter
durchzuführen. Die Therapie sollte mit niedrigen Dosen eingeleitet und in größeren
Zeitabständen langsam gesteigert werden.
Vorsicht ist geboten bei
 Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
 Nebennierenrindenschwäche
Bei Kindern ist auf eine eventuell auftretende Epiphysiolyse des Femurkopfes zu achten.
Bei sekundärem Hypothyreoidismus kann eine Nebennierenrindeninsuffizienz bestehen. In
solchen Fällen ist eine Kortikosteroid-Therapie angebracht.
Dabei ist vor bzw. gleichzeitig mit Beginn der Substitutionstherapie mit Combithyrex die
bestehende Nebennierenrindeninsuffizienz zu behandeln.
Bei gleichzeitiger Antikoagulantientherapie sind regelmäßige Kontrollen der Prothrombinzeit zu
Beginn der Medikation erforderlich.
Bei Diabetes mellitus ist der Blutzuckerspiegel in der Initialphase der Behandlung mit
Schilddrüsenhormonpräparaten in kürzeren Abständen zu kontrollieren.
Besondere Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Applikation von Amiodaron (regelmäßig
Kontrolle der Schilddrüsenhormone vor und während der Therapie!).
Schilddrüsenpräparate sollten 4-5 Stunden vor einer Colestyramin- bzw. AcetylsalicylsäureApplikation eingenommen werden.
3
Während der Therapie mit Schilddrüsenhormonpräparaten sollte Phenytoin nicht i.v. gegeben
werden (mögliche Wirkungsverstärkung der Schilddrüsenhormone durch Verdrängung aus der
Plasmaproteinbindung).
Bei behandelter Hyperthyreose ist auf eine eventuell zurückgebliebene autonome
Schilddrüsenfunktion zu achten, und die Dosis gegebenenfalls zu reduzieren.
Bei Malabsorption ist die Dosis entsprechend zu erhöhen.
Patienten mit lange bestehender Hypothyreose können auf Schilddrüsenhormone empfindlicher
reagieren.
Bei Überdosierung kann es zu Hyperthyreose-Symptomatik wie Kopfschmerz, Schwitzen,
Hitzewallungen, Tremor, Unruhe, Tachykardie, pectanginösen Zuständen, Herzrhythmusstörungen, Diarrhöe, Erbrechen, Glykosurie, Gewichtsabnahme, Störungen des Menstruationszyklus, Muskelschwäche, Schlaflosigkeit, psychotischen Verwirrtheitszuständen, Fieber und
Dyspnoe kommen.
Diese Reaktionen verschwinden meist nach Dosisreduktion oder vorübergehendem Absetzen
der Behandlung. Verstärkte ß-sympathomimetische Wirkungen können durch ß-Rezeptorenblocker gemildert werden.
Bei der Levothyroxin/Liothyronin-Therapie hypothyreoter postmenopausaler Frauen, die ein
erhöhtes Osteoporoserisiko aufweisen, ist zur Vermeidung supraphysiologischer Blutspiegel
von Levothyroxin/Liothyronin die Schilddrüsenfunktion engmaschig zu kontrollieren.
Schilddrüsenhormone dürfen nicht zur Gewichtsreduktion gegeben werden. In euthyreoten
Patienten bewirken normale Dosen keine Gewichtsreduktion. Höhere Dosen können
schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen, insbesondere in
Kombination mit bestimmten Mitteln zur Gewichtsreduktion.
Ist ein Behandlungsschema einmal festgelegt, sollte die Umstellung auf ein anderes
schilddrüsenhormonhaltiges Arzneimittel nur unter Überwachung der Laborwerte und klinischen
Parameter erfolgen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Antidiabetika:
Levothyroxin kann die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika vermindern. Bei
Diabetikern ist deshalb vor allem zu Beginn einer Schilddrüsenhormontherapie der
Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren und die Dosierung des blutzuckersenkenden
Arzneimittels ist gegebenenfalls anzupassen.
Cumarinderivate:
Levothyroxin kann die Wirkung von oralen Antikoagulantien durch Verdrängung aus der
Plasmaeiweißbindung verstärken. Bei gleichzeitiger Behandlung sind deshalb regelmäßige
Kontrollen der Blutgerinnung erforderlich, ggf. ist die Dosierung des gerinnungshemmenden
Arzneimittels herabzusetzen.
Ionenaustauscherharze:
Ionenaustauscherharze, wie Colestyramin, Colestipol oder Calcium- und Natriumsalze der
polystyrolsulfonsäure hemmen die Resorption von Levothyroxin und sollten deshalb erst 4 bis 5
Stunden nach der Einnahme von Levothyroxin erfolgen.
Aluminiumhaltige
magensäurebindende
Präparate,
eisenhaltige
Präparate,
Calciumcarbonat:
Die Resorption von Levothyroxin kann durch die gleichzeitige Einnahme von aluminiumhältigen
magensäurebindenden Arzneimitteln (Antazida, Sucralfate), eisenhaltigen Arzneimitteln und
4
Calciumcarbonat vermindert werden. Deshalb sollte die Einnahme von Levothyroxin mindestens
zwei Stunden vor diesen Arzneimitteln erfolgen.
Salicylate, Dicumarol, Furosemid, Clofibrat, Phenytoin:
Salicylate, Dicumarol, Furosemid in hohen Dosen (250 mg), Clofibrat, Phenytoin und andere
Substanzen können Levothyroxin aus der Plasma-Eiweißbindung verdrängen, dies führt zu
einer Erhöhung des Plasmaspiegels von freiem Thyroxin (fT4).
Rasche i.v.- Gabe von Phenytoin kann zu erhöhten Levothyroxin und Liothyronin Werten im
Plasma und dadurch zu Arrhythmien führen.
Propylthiouracil, Glukokortikoide und Betarezeptorenblocker:
Diese Substanzen inhibieren die periphere Konversion von T4 in T3.
Amiodaron und jodhaltige Kontrastmittel:
Amiodaron und jodhaltige Kontrastmittel können, bedingt durch ihren hohen Iodgehalt, sowohl
eine Hyperthyreose als auch eine Hypothyreose auslösen. Besondere Vorsicht ist bei der
nodösen Struma mit möglicherweise unerkannter Autonomie geboten. Durch diese Wirkung von
Amiodaron auf die Schilddrüsenfunktion kann eine Dosisanpassung von Levothyroxin
notwendig werden.
Sertralin, Chloroquin/Proguanil:
Diese Substanzen setzen die Wirksamkeit von Levothyroxin herab und führen zu einem TSHAnstieg.
Arzneimittel mit Enzym-induzierender Wirkung:
Barbiturate, Rifampicin, Carbamazepin und andere Arzneimittel mit leberenzyminduzierenden
Eigenschaften können die hepatische Clearance von Levothyroxin steigern.
Östrogenhaltige Kontrazeptiva, Arzneimittel zur postmenopausalen Hormonsubstitution:
Bei Frauen, die östrogenhaltige Kontrazeptiva einnehmen oder postmenopausale Frauen unter
Hormonersatztherapie kann der Levothyroxin-Bedarf ansteigen.
Protease-Inhibitoren:
Es liegen Berichte vor, dass es zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung von Levothyroxin
kommt, wenn dieses gleichzeitig mit Lopinavir/Ritonavir angewendet wird. Daher sollte bei
Patienten, die gleichzeitig Levothyroxin und Protease-Inhibitoren anwenden, eine sorgfältige
Kontrolle der klinischen Symptome und der Schilddrüsenfunktion erfolgen.
Sojaprodukte:
Sojaprodukte können die intestinale Aufnahme von Levothyroxin vermindern. Bei Kindern
wurde über einen Anstieg des Serumspiegels von TSH berichtet, wenn diese eine sojahaltige
Ernährung erhielten und aufgrund einer kongenitalen Hypothyreose mit Levothyroxin behandelt
wurden. Ungewöhnlich hohe Dosen von Levothyroxin können erforderlich sein, um normale
Serumspiegel von T4 und TSH zu erzielen. Während und nach Beendigung einer sojahaltigen
Ernährung ist eine engmaschige Kontrolle der Serumspiegel von T4 und TSH notwendig,
gegebenenfalls kann eine Dosisanpassung von Levothyroxin erforderlich sein.
Die Wirkung von Herzglykosiden, trizyklischen Antidepressiva und Sympathomimetika
kann verstärkt werden.
Sevelamer:
Sevelamer kann zu einer verminderten Absorption von Levothyroxin führen. Deshalb wird
empfohlen, die Patienten hinsichtlich Veränderungen der Schilddrüsenfunktion bei Beginn und
am Ende einer kombinierten Behandlung zu überwachen. Gegebenenfalls muss die
Levothyroxin-Dosis angepasst werden.
Tyrosinkinase-Inhibitoren:
5
Tyrosinkinase-Inhibitoren (z. B. Imatinib, Sunitinib) können die Wirksamkeit von Levothyroxin
vermindern. Deshalb wird empfohlen, die Patienten hinsichtlich Veränderungen der
Schilddrüsenfunktion bei Beginn und am Ende einer kombinierten Behandlung zu überwachen.
Gegebenenfalls muss die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.
Orlistat:
Selten können Fälle von Hypothyreoidismus und/oder herabgesetzte Kontrolle einer
Hyperthyreose auftreten, wenn Levothyroxin gleichzeitig mit Orlistat eingenommen wird.
Diazepam kann zur Interferenz mit der T4-Bindung an Plasmaproteine führen.
Ketamin:
Patienten, die Levothyroxin einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, bei gleichzeitiger Gabe von
Ketamin eine Hypertonie und Tachykardie zu entwickeln.
Acetylsalicylsäure:
Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von Combithyrex verstärken.
Die Resorption von Combithyrex kann durch Acetylsalicylsäure gehemmt werden.
Laborwerte:
Östrogene (z.B. orale Kontrazeptiva), Androgene, Kortikosteroide, Phenytoin, Salyzilate,
Sulfoamide, Phenylbutazon, Antikoagulantien und andere Pharmaka können die Laborwerte
von Schilddrüsenhormonen verändern.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Eine Strumatherapie, die bereits vor Eintritt der Schwangerschaft eingeleitet wurde, sollte in
gleicher oder, falls notwendig, in etwas erhöhter Dosierung fortgesetzt werden, da die
Bindungskapazität für Schilddrüsenhormone erhöht ist.
Eine nicht behandelte Hypothyreose kann zu fötalen Schäden oder Aborten führen.
Combithyrex muss deshalb während der gesamten Schwangerschaft weiter eingenommen
werden. Schilddrüsenhormone sind nur beschränkt placentagängig.
Schilddrüsenhormone treten nur zu einem minimalen Teil in die Muttermilch über; unerwünschte
Wirkungen beim Kind wurden bisher nicht beschrieben.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Combithyrex mite (forte) hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8
Nebenwirkungen
Bei sachgemäßer Anwendung und unter Kontrolle der klinischen Befunde sowie der
labordiagnostischen Werte sind Nebenwirkungen während der Behandlung mit
Levothyroxin/Liothyronin nicht zu erwarten.
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig:
1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten:
1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Nicht bekannt:
6
Wird im Einzelfall die Dosisstärke nicht vertragen oder liegt eine Überdosierung vor, so können,
besonders bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung, Symptome auftreten,
wie sie auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse vorkommen, z. B.

Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, insbesondere Tachykardie, pektanginöse
Beschwerden

Muskelschwäche, Muskelkrämpfe

Hitzegefühl, Hyperhidrosis

Ausscheiden von Zucker über den Harn (Glykosurie)

Tremor, innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen

Diarrhö, Erbrechen

Gewichtsabnahme

Menstruationsstörungen

Fieber

Pseudotumor cerebri (besonders bei Kindern)

allergischen Reaktionen an der Haut (Rötungen, Nesselsuch) und im Bereich der
Atemwege
In diesem Fall sollte die Tagesdosis reduziert oder die Medikation für mehrere Tage
unterbrochen werden. Sobald die Nebenwirkung verschwunden ist, kann die Behandlung unter
vorsichtiger Dosierung wieder aufgenommen werden.
Bei Kindern können zu hohe Dosen Levothyroxin, über längere Zeiträume gegeben, zu
Störungen der Knochenreifung führen. Achten Sie daher genau auf die vorgeschriebene
Tabletteneinnahme.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses
des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall
einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Die akute Toxizität von Levothyroxin und Liothyronin ist sehr gering. Überdosierungen mit
Dosen bis zu 10 mg Levothyroxin wurden komplikationslos vertragen. Bei bestehender
koronarer Herzkrankheit können Komplikationen auftreten.
Bei Überdosierung und Intoxikationen, aber auch bei zu schneller Steigerung der Dosierung am
Beginn der Behandlung können Anzeichen einer mäßigen bis schweren Stoffwechselsteigerung
sowie hyperthyreotische Erscheinungen auftreten (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8).
Bei Kindern können zu hohe Dosen Levothyroxin, über längere Zeiträume gegeben, zu
Störungen der Knochenreifung führen. Achten Sie daher genau auf die vorgeschriebene
Tabletteneinnahme.
Abhängig vom Grad der Überdosierung werden eine Unterbrechung der Tabletteneinnahme
und eine Kontrolluntersuchung empfohlen.
7
Bei akuter Überdosierung kann die gastrointestinale Absorption durch Gabe von medizinischer
Kohle vermindert werden. Die Behandlung erfolgt meist symptomatisch und unterstützend. Bei
starken betasympathomimetischen Wirkungen wie Tachykardie, Angstzustand, Agitation und
Hyperkinesie können die Beschwerden durch Betarezeptorenblocker gemildert werden.
Thyreostatika sind nicht angebracht, da die Schilddrüse bereits völlig ruhiggestellt ist.
Bei extrem hohen Dosen (Suizidversuch) kann eine Plasmapherese hilfreich sein.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Schilddrüsenhormone, Kombinationen von Levothyroxin und
Liothyronin
ATC-Code: H03AA03
Combithyrex mite (forte) ist eine Kombination synthetischer Schilddrüsenhormone. Das
Mischverhältnis von T4:T3 ist 4:1.
Mit Combithyrex fallen normalerweise nach Erreichung eines euthyreoten Zustandes die
üblichen Labortests (PBI, T3-Test) in den Normbereich und können auch zur Bewertung des
Therapieerfolges herangezogen werden. Dies kann ein Vorteil gegenüber der Therapie mit T3
allein sein, bei der die Werte im Vergleich mit dem klinischen Zustandsbild meist zu niedrig
ausfallen, oder mit T4 allein, bei der die Werte zu hoch ausfallen.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Absorption von T3 beträgt 90-100%, die von T4 beträgt nüchtern 75-85%, wird aber durch
gleichzeitige Nahrungsaufnahme bis auf 35% vermindert.
Wirkungseintritt
Wirkungsdauer
Plasmaeiweißbindung
Plasmahalbwertszeit
T3
12-48 Stunden
3-5 Tage
94-95%
14-48 Stunden
T4
3-5 Tage
7-10 Tage
99,5%
7 Tage
Wegen der langen Plasmahalbwertszeit von T4 genügt es, Combithyrex mite (forte) einmal am
Tag einzunehmen. Allerdings kann sich eine Kumulation von T4 eventuell erst nach 1-2
Wochen bemerkbar machen.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxikologische Untersuchungen mit Schilddrüsenhormonen zeigen für die Anwendung am
Menschen keine besonderen Risiken, die über die bekannten Wirkungen der
Schilddrüsenhormone hinausgehen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Mannitol (E421), Guarkernmehl, Citronensäure (wasserfrei), Natriumedetat-Dihydrat,
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Talkum, Magnesiumstearat (pflanzlichen Ursprungs)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
8
6.3
Dauer der Haltbarkeit
1 Jahr
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Alu/PVC-Blisterpackung zu 30 und 100 Stück.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu entsorgen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich
8.
ZULASSUNGSNUMMERN
Combithyrex mite – Tabletten: 1-18084
Combithyrex forte – Tabletten: 1-18085
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Combithyrex mite – Tabletten:
Datum der Erteilung der Zulassung: 17.02.1986
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21.11.2012
Combithyrex forte – Tabletten:
Datum der Erteilung der Zulassung: 14.02.1986
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21.11.2012
10.
STAND DER INFORMATION
Juni 2014
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig
9
Herunterladen