Physik I/II - Zusamenfassung Patrick Pletscher 19. Oktober 2003 1. Einleitung Gleichförmige, geradlinige Bewegung v(t) = Konst ⇒ a(t) = 0 x(t) = x0 + v0 (t − t0 ) 1.1. Koordinatensysteme Kugelkoordinaten x = r sin θ cos φ y = r sin θ sin φ z = r cos θ Gleichförmig beschleunigte, gradlinige Bewegung a(t) = a0 v(t) = v0 + a0 (t − t0 ) x(t) = x0 + v0 (t − t0 ) + 21 a0 (t − t0 )2 6 θ r φ@ @ p r = x2 + y 2 + z 2 tan φ = xy cos θ = zr Beschleunigung durch die Gravitation g ≈ 9.8m/s2 gM ond ≈ 1.67m/s2 0≤θ≤Π 0 ≤ φ ≤ 2Π 1.2. Vektoren 2.2. Bewegung in mehreren Dimensionen Skalarprodukt ~a· ~b = ab cos ϕ = |~a| |~b| cos ϕ ~r(t) = x(t)~ex + y(t)~ey ähnlich wie Bewegung in einer Dimension: Geschwindigkeit und Beschleunigung aufspalten. Vektorprodukt Das Vektorprodukt von zwei Vektoren a und b wird als der Vektor c definiert, dessen Betrag gleich der Fläche des Parallelogramms ist, das die beiden Vektoren aufspannen. Die Richtung von c wird mit der Rechte-Hand-Regel bestimmt und ist immer senkrecht auf a und b. ~c ≡ ~a × ~b 2.3. Gleichförmige Kreisbewegung ~v (t) = ~a(t) = 1. Die Winkelgeschwindigkeit ω: ω = 2Π T wobei T die Periode des Umlaufs ist. 2. Kinematik 2. Die (tangentiale) Geschwindigkeit: ~v = rω~eφ |~v | = v = rω 2.1. Bewegung in einer Dimension x(t2 )−x(t1 ) mittlere Geschw.: vm = ∆x ∆t = t2 −t1 momentane Geschw.: v(t) = dx dt mittlere Beschl.: am = ∆v ∆t v(t) = rt t0 3. Die (zentripetale) Beschleunigung: 2 ~a = −ω 2~r |~a| = a = ω 2 r = vr v(t2 )−v(t1 ) t2 −t1 dv d2 x = dt dt2 3. Masse, Impulserhaltung und die Mechanik = momentane Beschl.: a(t) = a(t)dt + v0 und x(t) = rt t0 er dr dr er + r d~ er + r dφ eφ dt ~ dt = dt ~ dt ~ 2 2 dφ 2 dr dφ d r ( dt2 − r( dt ) )~er + (2 dt dt + ddtφ2 )~ep hi 3.1. Impuls und Impulserhaltung v(t)dt + x0 p~ = m~v [p] = 1 kgm s In einem isolierten (keine Wechselwirkung mit anderen Körpern) System ist der Gesamtimpuls erhalten. p~tot = Konst Berechnung der Masse der Erde 2 2 vM ond |~aM ond | = rM = 4Π TrM2 ond ond mM ond mErde mM ond aM ond = G r2 3.2. 1. Newtonsche Gesetz: Trägheit 4Π2 r 3 M ond M ond Trägheitsprinzip: Ein Körper bleibt in Ruhe oder mErde = GT 2 bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit, wenn er isoliert (oder frei) ist. Bewegung mit Rollen Gesetz von Newton: mg − S = ma 3.3. 2. Newtonsche Gesetz: Aktionsprinzip Masse M auf horizontaler Fläche und Masse m über Die resultierende Kraft, die auf einen Körper wirkt, Rolle damit verbunden, aber vertikal. ~ ~ wird als die zeitliche Änderung des Impulses des |S1 | = |S2 | ≡ S S = M a : mg − S = ma Körpers definiert: d~ p ~ F ≡ dt F~ ≡ m~a(t) [F ] = kgm s2 = N Atwoodsche Maschine Zwei Massen m1 und m2 hängen über eine Rolle an einem Faden. Kraftstoss rt S − m1 g = m1 a1 S − m2 g = m2 a2 I~ = t0 F~ (t)dt = p~(t) − p~(t0 ) 3.4. 3. Newtonsche Gesetz: Aktion=Reaktion 3.6. Reibungskräfte Aktions-Reaktions-Prinzip: Zu jeder Aktion Haftreibungskraft: FH = µH N ~ + m~g + F~R = 0 gehört eine gleich grosse Reaktion, die denselben z.B. bei schiefer Ebene: N Betrag besitzt aber in die entgegengesetzte Richtung zeigt. Gleitreibungskraft: FR = µG N ~ + m~g + F~R = m~a z.B. bei schiefer Ebene: N Isoliertes System mit zwei Körpern A und B: ax = g(sin α − µG cos α) F~A = −F~B : Aktion = Reaktion Luftwiderstand F~ = −Kη~v mg = Kηve ⇒ ve = 3.5. Anwendungen Laufen auf dem Eisenbahnwagen Eisenbahnwagen mit Masse M und Geschw. v0 . Mensch der Masse m läuft in entgegenges. Richtung mit vrel mg Kη Masse m die nach unten fällt. 3.7. Das Newtonsche Gravitationsgesetzt Bevor zu Laufen beginnt: ptot = mv0 + M v0 Nachher: ptot = m(v1 − vrel ) + M v1 mvrel ∆v = v1 − v0 = (m+M ) r12 1 m2 ~ F~12 = − Gmr12 r12 −11 G = 6.67 ∗ 10 N m2 /kg 2 Schiefe Ebene ~ + M~g = F~resultierende = M~a N M ax = M g sin θ und N = M g cos θ ax = −g sin θ Gravitationskraft eines homogenen Rings Ring mit Radius a und Masse m, zweite Masse m0 im Abstand x auf Achse des Rings. x 0 √ x Fx (x) = − Gmm x2 +a2 x2 +a2 = −Gmm0 (x2 +a2 )3/2 Rückstellkraft: Die Federkraft F = −k(x − x0 ) = −k∆x N k=Federkonstante, [k] = m E = k2 ∆x2 z.Bsp. bei Federpendel ∆x = A 3.8. Zentripetalkraft mv 2 r 2 = mrω 2 4. Energie Die gesamte zwischen den Punkten 1 und 2 geleistete Arbeit W12 wird berechnet als das Linienintegral von F~ entlang der Bahn zwischen den Punkten 1 und 2. 4.1. Allgemeines Bei allen Vorgängen muss die Gesamtenergie eines Systems und seiner Umgebung erhalten werden. Arbeit der Gewichtskraft: W12 = −mg(y2 − y1 ) Lichtgeschwindigkeit c ≈ 3 ∗ 108 m/s Der Geschwindigkeitsparameter ≡ vc Arbeit rder Federkraft: x W12 = x12 F (x)dx = − 21 k(x22 − x21 ) Die Masse eines Teilchens ändert sich mit seiner Geschwindigkeit. m0 =Ruhemasse des Teilchens. Leistung m m ≡ γm0 γ = m ≈ q 1 v2 ≥ 1 0 1− c2 P = dW dt = γ wird als Lorentzfaktor bezeichnet. F ds dt 4.6. Allgemeine potentielle Energie Der relativistische Impuls: p~ = m~v = γm0~v konservative Kräfte, wie Grav.kraft oder Federkraft. Die geleistete Arbeit entlang einem geschlossenen Weg ist gleich null. Wir können eine Relativistische (Gesamt-)Energie E = Ekin + m0 c2 = entsprechende potentielle Energie der Kraft definieγm0 c2 ren. E0 wird als Ruheenergie bezeichnet. E0 = m0 c2 v c = pc E nicht-konservative Kräfte, wie die Reibungskraft. Geleistete Arbeit hängt vom Weg ab. Wir können keine entsprechende potentielle Kraft definieren. E 2 = p2 c2 + (m0 c2 )2 4.2. Die Masse-Energie Äquivalenz 4.7. Das Arbeit-Energie Theorem Strahlungsenergie der Sonne ≈ 4 ∗ 1026 Joule pro Die Arbeit, die an einem Körper zwischen zwei Sekunde Punkten (1) und (2) geleistet wird, ist gleich der Änderung seiner kinetischen Energie zwischen diesen Punkten. 2 r ~r E = mc (Masse ist eine Form von Energie) W12 = ~r12 F~ · d~r = 21 m~v22 − 12 m~v12 4.3. Die kinetische Energie Schiefe Ebene mit Reibung: Masse p zuerst aufµGHöhe h, gefragt Geschw. zuunterst v = 2gh(1 − tan θ) Ekin = (γ − 1)m0 c2 für langsam bewegte Körper (v < 0.1c) ist sie 4.8. Die mechanische Energie ungefähr gleich: Ekin ≈ 12 m0 v 2 Emech = Ekin + Epot = konst die mechanische Energie wird erhalten, wenn nur Ruhemasse-Energie: E = m0 c2 konservative Kräfte wirken. 4.4. Potentielle Energie der Gravitation Die potentielle Energie eines Körpers, der sich auf Wnk = ∆Ekin + ∆Epot = ∆(Ekin + Epot ) = ∆E die Änderung der mechanischen Energie ist gleich der einer Höhe h befindet, ist gleich Arbeit die von nicht-konservativen Kräften geleistet Epot (h) = m0 gh wird. 4.5. Die Arbeit, die eine Kraft leistet 4.9. Beziehung zwischen Kraft und potentieller Energie: Der Gradient W = F~ · ∆~r [Joule (J)] ~ pot F~ = −∇E ~ ∇f (x, y, z) ≡ Bewegung in mehreren Dimensionen: r ~r r ~r W12 = ~r12 dW = ~r12 F~ (~r)· d~r 3 ∂f ex ∂f ey ∂f ez ∂x ~ ∂y ~ ∂z ~ 4.10. Allgemeine potentielle Energie der Gravitationskraft Für das q Federpendel gilt: k ω= m pm T = 2Π ω = 2Π k GM m m Epot (~r) = − GM |~ r| = − r Fluchtgeschwindigkeit: Emech = Ekin (~v ) + Epot (~r) = 12 mv 2 − auf Erdoberfläche: m A Emech = 12 mv 2 − GM rE im Unendlichen: B Emech = 21 mv 2 − GM m r A Emech = 12 mv 2 − GM m rE 5.4. Das Fadenpendel GM m r Die Auslenkung s ist gleich q s = lθ p l ω = gl und T = 2Π = 2Π ω g Für kleine Auslenkungen sin θ = θ → harmonische Schwingung = 0 mit r → ∞, v → 0 q B = Emech = 0 ⇒ v = 2GM rE 5.5. Energieerhaltung bei harmonischen Schwingungen E = Ekin + Epot = 2 1 2 2 kA sin (ωt + φ) 5. Schwingungen und Resonanz 1 2 2 2 mA ω cos2 (ωt + φ) + 5.1. Harmonische Schwingungen Die gesamte mechanische Energie des Systems verändert sich nicht während der Schwingungsbewegung. Die Energie ist erhalten. x(t) = A sin(ωt + φ) A=Amplitude ω=Kreisfrequenz φ=Phasenkonstante φ ist die ursprüngliche Phase zur Zeit t=0 5.6. Gedämpfte harmonische Schwingungen Periode ωT = 2Π ⇒ T = diff. Bewegungsgl: d2 x b dx k dt2 + m dt + m x = 0 x(t) = A sin(ωt + φ) v(t) = −Aω cos(ωt + φ) a(t) = −Aω 2 sin(ωt + φ) Lösung: x(t) = Ae−δt sin(ωt + φ) δ: Dämpfungsfaktor N b: Dämpfungskonst. [b] = m , b· v = F0 q k b − δ 2 und δ = 2m ω= m ω0 die Kreisfrequenz der freien Schwingung (=Eigenfrequenz): q p k ω0 = m und ω = ω02 − δ 2 5.2. Die Kraft bei der harmonischen Bewegung 5.7. Erzwungene Schwingungen und Resonanz 2Π ω Frequenz f ω f = T1 = 2Π [Hertz (Hz)] Bei der harmonischen Bewegung ist die Beschleu- Wir betrachten eine auf das schwingende System wirnigung proportional und entgegengesetzt zur kende, äussere periodische Kraft, die kosinusförmig Auslenkung. ist Fäussere = F0 cos(ωt) ω ist die Kreisfrequenz der äusseren Kraft. Die F (t) = ma(t) = m(−ω 2 )x(t) = (−mω 2 )x(t) Kreisfrequenz der freien Schwingung ist ω0 F (t) = −kx(t) wobei k = mω 2 Bei der harmonischen Bewegung ist die Kraft proportional und entgegengesetzt der Auslenkung. Der stationäre Ansatz der erzwungenen Schwingung wird geschrieben als x(t) = A cos(ωt − α) 5.3. Differentialgleichung der ω = Kreisfreq. äussere Kraft, A = Amplitude, α = harmonischen Bewegung Phasenkonst. 2 2 k −kx = m ddt2x ⇒ ddt2x + m x=0 A = √ 2 2 F0 2 2 2 2 und tan α = m(ωbω 2 2 m (ω0 −ω ) +b ω 0 −ω ) Ansatz: x(t) = A sin(ωt + φ) 4 Resonanzbedingung (Amplitude maximal): q b2 2 ωR = ω0 − 2m2 Resonanzfrequenz für schwache Dämpfungen: ω ≈ ω0 M: Masse des Körpers, V: Volumen Longitudinale elastische Welle im Festkörper q Y v=± ρ Y: Konstante[N/m2 ]=Elastitätsmodul Die Resonanzamplitude kann man berechnen, indem man die Resonanzfrequenz in Formel für Amplitude einsetzt. F = Y A ∆l l A: Querschnitt 6. Mechanische Welle 6.5. Wellen in zwei oder drei Dimensionen 6.1. Beschreibung der eindimensionalen Wellenausbreitung ξ(~r, t) = f (~r· ~u − vt) stellt eine mehrdimensionale Welle dar, die sich in der Richtung u ausbreitet. Wellenfunktion: ξ(x, t) x: Raumkoordinate, t: Zeit Wellenvektor k: ~ Im Allgemeinen betrachten wir die Ausbreitung k ≡ k~u ω 2Π ~ einer Welle nach rechts oder links. Die Ausbreitung |k| = λ = v harmonische Welle wird so ausgedrückt: kann dann so geschrieben werden: ξ = ξ0 sin(~k· ~r − ωt) ξ(x, t) = ξ(x ± vt) v: Ausbreitungsgeschw. λ= v f 6.6. Prinzip der Superposition [λ] = m Wenn sich zwei Wellenberge treffen, ist die gesamte Auslenkung gleich der Summe der Auslenkungen der einzelnen Wellenberge. Dieses Eigenschaft wird das Prinzip der Superposition genannt. ξ(x, t) = ξ1 (x − vt) + ξ2 (x + vt) 6.2. Harmonische Wellen ξ(x, t) = ξ0 sin(k(x ± vt)) = ξ0 sin(kx ± ωt) k: Wellenzahl, ξ0 : Amplitude Der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Superposition harmonischer Wellen ξ(x, t) = A sin(kx1 − ωt) + A sin(kx2 − ωt + δ) Wellenbergen wird λ genannt. δ: Phasenunterschied der Quellen; x1,x2: Abstände 2Π ∆x = x2 − x1 k(x + λ) = kx + 2Π ⇒ kλ = 2Π ⇒ k = λ ω ξ = A sin(kx1 − ωt) + A sin(kx1 − ωt + (δ + k∆x)) = ω = kv oder v = k 2A cos( 21 (δ + k∆x)) sin(kx1 − ωt + 21 (δ + k∆x)) ∂2ξ Transversale Kraft = F = S t ∂x2 6.3. Berechnung der Ausbreitungsgeschwindigkeit ∂2ξ ∂t2 Für 21 (δ + k∆x) = nπ n = 0, 1, 2, · · · doppelte Amplitude Für 12 (δ + k∆x) = (n + 21 )π n = 0, 1, 2, · · · Amplitude null 2 ∂ − v 2 ∂x 2 = 0 Diese partielle Diff.gl. nennt man Wellengleichung, wobei v die Ausbreitungsgeschw. ist. 6.7. Stehende Wellen n λ2 = L n = 1, 2, 3, · · · Ausbreitungsgeschw. transversaler elastischer λn = 2L n n = 1, 2, 3, · · · Seilwellen v fn = λvn = n 2L n = 1, 2, 3, · · · Längendichte ρ bei einer Saite: q ρ= M 1 S L [kg/m] q f1 = 2L ρ und fn = nf1 S S 2 v = ρ ⇒ v=± ρ Bewegungsgleichung: ξ(x, t) = ξ0 sin kn x· cos ωn t S: Spannung des Seils, ρ: Längendichte kn = λ2πn , ωn = 2πfn 6.4. Wellen im Festkörper 6.8. Energieübertragung Dichte (oder Volumendichte) ρ wird definiert als 3 ρ= M V [kg/m ] Intensität: Die Intensität einer Welle ist als die 5 7.6. Der Schwerpunkt eines Teichensystems Energie definiert, die pro Zeiteinheit durch eine Flächeneinheit senkrecht zur Ausbreitungsrichtung fliesst. p~tot ≡ M~vSP P P ri = i=1,N mi~ i=1,N I(t) = = −Sξ0 k cos(kx − M~rSP ≡ P I = Pmi (xi~ex + yi~ey + 2 2 z ~ e ) = ( m x )~ e ) + ( ey ) + i z i i x i=1,N i=1,N mi yi )~ ωt)ξ0 (−ω) cos(kx − ωt) = Skωξ0 cos (kx − ωt) P r ( i=1,N mi zi )~ez ) 1 T 1 2 2 hIi = T 0 I(t)dt = v( 2 ρω ξ0 ) bei kontinuierlicher Massenverteilung: r 1 ~rdm ~rSP ≡ M mittlere Intensität = Ausbreitungsgeschw. * Energiedichte 7.7. Die reduzierte Masse hIi = v, = 12 ρω 2 ξ02 hP i A dW dt Zwei Massen mit Feder verbunden: µ~a12 = F~12 und µ1 = ( m11 + m12 ) Die Massen schwingen mit einer Frequenz: q k ω= µ 6.9. Kugelwellen dE dt = IA = I(4πr2 ) Die Intensität nimmt umgekehrt mit dem Quadrat des Abstands von der Quelle ab. ξ(r, t) = 1r f (r − vt) wobei f für eine Funktion steht. 7.8. Bewegung bezüglich des Schwerpunkts 7. Teilchensysteme ~vi = ~vSP + ~vi,SP p~i,SP = mi~vi,SP Der Gesmatimpuls des Teilchensystems relativ zu ih7.1. Teilchensysteme mit zwei Massen rem SP-Koordinatensystem ist gelcih null ballistisches Pendel: Ein Geschoss wird auf eine P ~i,SP ≡ 0 i=1,N p aufgehängte Kugel abgefeuert. 7.9. Kinestische Energie eines Teilchensystems Impulserhaltung: √ mvG + 0 = (m + M )vGK [vGK = 2gh] P P Ekin = i=1,N Ekin,i = i=1,N 21 mi~vi2 ~vi = ~vSP + ~vi,SP 7.2. Teilchensysteme mit variierender Masse 7.10. Gesamtenergie eines Teilchensystems Raketengleichung dm FSch = u· | dM dt | = u· dt v = Geschw. Rakete, u = Ausstossgeschw. des Gases relativ zur Rakete, m = Masse ausgest. Gas 0 v = uln( MM ) 0 −m innere Energie U U = Ekin + Epot,interne Epot,interne Gesamtenergie: E = U + Epot,externe 7.3. Teilchensysteme mit mehreren Massen mi~vi2 + Der Wert der Änderung der kinetischen Energie des Teilchensystems heisst Q-Wert der Reaktion: P Q ≡ Ekin (nach) − Ekin (vor) = 21 i=1,N 0 mi~vi02 − P 1 2 vi,vor i=1,N mi~ 2 Elastischer Stoss: Q=0 sonst Inelastischer Stoss: Q > 0: exoenergetisch, Q < 0: endoenergetisch d~ pi dt 7.5. Gesamtimpuls des Teichensystems i=1,N d~ ptot dt i=1,N Erhaltung desPGesamtimpulses P 0 p ~ = ~i i=1,N i i=1,N p 7.4. Bewegung des Teilchensystems P P 8.1. Erhaltungsgesetze bei Stossvorgängen Koninuierlicher Fall r M = dm p~tot ≡ F~ext = 1 2 8. Stossvorgänge Diskreter Fall P M = i=1,N mi = m1 + m2 + m3 + · · · F~i ≡ F~i,int + F~i,ext P P F~ext ≡ i=1,N F~i,ext = i=1,N = p~i 6 Ekin = 12 m~v 2 = 1 v )2 2m (m~ p ~2 2m = und der Kraft F definiert. ~ ≡ ~r × F~ M M = Iα = F R Beachte, dass das Drehmoment vom gewählten Ursprung O abhängt. 2 [M ] = N m = kgm s2 8.2. Schwerpunkt beim Stoss Streuwinkel Zwei Massen aufeinander (m1 ,v1 und m2 , v2 = 0) θ : Winkel im SP tan θ1 = 9.3. Erhaltung des Drehimpulses sin θ +cos θ m1 m2 linearer Impuls: d~ p ~ dt = F 8.3. Hochenergetische Stossvorgänge Teilchen bewegen sich relativistisch Drehimpuls: ~ p dL ~ r × d~ r × F~ = M dt = ~ dt = ~ E = γm0 c2 p~ = γm0~v M = rF sin θ = (r sin θ)F = bmg = Konst. Impulserhaltung und Energieerhaltung gelten so wieder. 9.4. Zentrale Kräfte Gravitationskraft ist z.B. eine zentrale Kraft. Die gesamte Energie kann als die Summe der kin. Energie und der Ruhemasse dargestellt werden. (E = m0 c2 + Ekin ) ~ dL dt Massenveränderung ∆m ein: 10. Die Bewegung starrer Körper ∆m ≡ m01 +m02 −m1 −m2 = Q ≡ −(∆m)c2 P i=1,N 0 m0i − P i=1,N ~ =0 ⇒ L ~ = Konst. =M 10.1. Der starre Körper mi Ein starrer Körper wird definiert als ein Körper, bei dem die Änderung der Abstände zwischen allen seinen Massenelementen bei Anwendung einer Kraft oder eines Drehmoments vernachlässigt wird. Ein starrer Körper behält seine Form, wenn er sich bewegt. 9. Drehbewegung 9.1. Der Drehimpuls eines Teilchens Der Drehimpuls bezüglich einem bestimmten Punkt O wird durch das Vektorprodukt des Ortsvektors r und des (linearen) Impuls p, d.h. ~ ≡ ~r × p~ ≡ m(~r × ~v ) L definiert, wobei m die Masse des Teilchens ist. Der Ortsvektor r wird bezüglich O definiert. Der Drehimpuls hängt vom gewählten Ursprung O ab. 2 [L] = kg.m s L = mvr = Iω = mr2 ω Translationsbewegung: alle Teilchen des Körpers beschreiben parallele Bahnen. Drehbewegung: alle Teilchen beschreiben kreisförmige Bahnen um eine Gerade, die man als Drehachse bezeichnet. 10.2. Vektorielle Beschreibung der Drehbewegung Der Drehwinkel θ entspricht der Winkelverschiebung 1 Der Drehimp. ist senkr. zur Ebene, die durch den des rotierenden Körpers, die der Körper bei der Ortsvektor und den Impuls definiert ist. Er ist Rotation um die Drehachse überstreicht. senkrecht zur Bewegungsrichtung der Masse. 2 Der Betrag des Drehimpulses ist gleich Der Winkelgeschwindigkeitsvektor ~ = |~r||~ |L| p| sin θ ~ θ −1 ~ ≡∆ oder Radian pro Sekunde] wobei θ der von r und p eingeschlossene Winkel ω ∆t [s ist. Der Winkelbeschleunigungsvektor α ~ ≡ ddtw~ [s−2 oder Radian pro Sekunde im Quadrat] 9.2. Das Drehmoment Das Drehmoment bezüglich einem bestimmten Punkt O wird durch das Vektorprodukt des Ortsvektors r 7 ∆~r = ∆θ~ × ~r Verschiebung des Ortsvektors kann dals das Kreuzprodukt des Drehwinkels und des Ortsvektors geschrieben werden. Zylinder auf schiefer Ebene Die Beschleunigung hängt vom Trägheitsmoment des Zylinders ab. Je grösser das Trägheitsmoment des Zylinders ist, desto kleiner ist die Beschleunigung. 10.3. Winkelgeschwindigkeit eines starren Körpers 10.7. Drehimpuls eines starren Körpers und Erhaltungsgesetz des Drehimpuls ~vi = ω ~ × ~ri 10.4. Energie des starren Körpers Der Drehimpuls eines starren Körpers ist gleich dem der Teilchen des Körpers. Wenn der starre Körper sich bewegt, wird seine Gesamtdrehimpuls P ~ ~ L = L Bewegung in eine Translation des Schwerpunkts und i=1,N i eine Rotation um den Schwerpunkt aufgeteilt. Erhaltungsgesetz: ~ ~ Das Trägheitsmoment des Körpers I relativ zur ddtL =M Rotationsachse ∆ ist definiert als ~ =0 ⇔ L ~ = Konst. M P 2 I∆ = i=1,N mi r∆,i Für eine r kontinuierliche Masseverteilung ist es gleich: 10.8. Allgemeine Dynamik der starren I∆ = r2 dm [kgm2 ] Körper Energiesatz: E = Epot + Etrans + Erot , Etrans = 21 M (~vSP )2 Erot = 21 I∆,SP ω 2 2 falls Rollbedingung: ω = dE dt Drehimpulssatz: P ~ dL ~ ext ri × F~i,ext = M i=1,N ~ dt = d~ p = M~aSP = F~ext =0 dt ~ dL dt 2 vSP R2 10.9. Drehung des starren Körpers um eine Hauptachse 10.5. Berechnung des Trägheitsmoments eines starren Körpers I∆ = P 2 mi r∆,i I∆ = r ~ ext =M Im Allgemeinen sind der Drehimpuls und der Winkelgeschwindigkeitsvektor nicht parallel zueinander. 2 r dm Trägheitsmoment eines homogenen Ringes Für jeden Körper gibt es mindestens drei zueinander senkrechte Richtungen, für die der gesamte Drehimmit Radiusr R r puls parallel zur Winkelgeschwindigkeit ist, falls die 2 2 2 I∆ (Ring) = r dm = R dm = M R Rotation um eine dieser Achsen erfolgt. Diese Achsen heissen die Hauptachsen. Trägheitsmoment eines homogenen Zylinders Für die Rotation um eine Hauptachse gilt: ~ = I∆ ω L ~ I (Zylinder) = 1 M R2 ∆ 2 (Drehachse = Zylinderachse) zweite Newtonsche Gleichung der Drehbewegung: ~ dL ~ ext ~ =M Der Satz von Steiner dt = I∆ α dies gilt aber nur, wenn Vektoren L und ω parallel. Wenn a der Abstand zwischen den beiden parallelen Achsen ist, gilt die folgende Beziehung: I = ISP + M a2 wobei I und ISP die Trägheitsmomente relativ zu ∆ Atwoodsche Maschine mit massiver Rolle mg und ∆SP sind und M die Masse des Körpers darstellt. a = (m+ M2 ) < g M: Masse der Rolle 10.6. Rollende Körper Rollbedingung Wenn der Körper sich ohne zu Physikalisches Pendel gleiten bewegt, gilt: vSP = Rω starrer Körper, der unter der Wirkung der Gravitaω = vSP tionskraft frei um eine horizontale Achse schwingen R 8 11.2. Die Avogadro-Zahl kann. q 2 T = 2Π Kgb b: Abstand SP von Drehachse, K: Trägheitsradius ] Mole einer Masse m mit N Nukleonen: ]M ole = m N NA ≈ 6.02214· 1023 1 Mol einer bel. Substanz enthält so viele Teilchen wie die Avogadro-Zahl NA angibt. 10.10. Die Kreiselbewegung ~ =M ~ ∆t ∆L Liegen n mol einer Substanz vor, dann enthält sie die folgende Anzahl an Teilchen: N = nNA . Die Winkelgeschwindigkeit der Präzession Ω wird definiert als die Winkeländerung pro Zeiteinheit mit der die Achse rotiert. mgl Ω = mgl L = Iω l: Länge des Stabs Die Masse eines Mols einer Substanz nennt man molare Masse M. Was im Periodensystem unter relativer Atommasse steht. 11.3. elektr. Ladung qe = −e, qp = +e, qn = 0 11. Materie, Atome und Moleküle Ladungsquantisierung: Ladung immer nur Vielfaches von e 11.1. Atome Elementarteilchen: Protonen, Neutronen und Elektronen mp = 1.6726· 10−27 kg mn = 1.6749· 10−27 kg me = 9.1097· 10−31 kg e = 1.60217· 10−19 C [Coulomb] Ladungserhaltung: Gesamtladung bleibt erhalten. 11.4. elektrostatische Wechselwirkung Nukleonen=Protonen+Neutronen Protonenmasse ≈ F~12 = K q12q2 r~12 r12 r12 Neutronenmasse = NUKLEONEN 9 K = 9· 10 N m2 /c2 → Nukleonenmasse mN ≈ 1.67· 10−27 kg Dielektrizitätskonstante des Vakuums 0 1 q1 q2 r~12 1 ↔ F~12 = 4Π K = 4Π 2 r12 0 0 r ρ Teilchendichte: N = m 1 m Volumen: V = n = ρ In gewöhnlicher Masse Ne = Np ≈ Nn 12 0 = 8.854· 10−12 C 2 N −1 m−2 Die elektr. potentielle Energie Das Elektronenvolt 1 q1 q2 e (~r) = 4Π Epot r 0 selbe Vorzeichen: abstossen unterschied. Vorzeichen: anziehen 1eV = 1.60217· 10−19 J Das Atom und die Elemente 11.5. Das klassische Atom-Modell Jedes Atom besitzt Z Protonen, ebensoviele Elektronen und N Neutronen. A=Z+N Z=Ordnungszahl=Protonenzahl=Elektronenzahl α-Teilchen: 2 Protonen, 2 Neutronen Wasserstoff-Spektrum 1 λ Typischer Abstand der Elektronen vom Kern: rElektronen ≈ 1Armströng = 10−10 m = 10000f m = R( m12 − n12 ) Balmer-Rydberg-Formel R = 1.097· 107 m−1 m,n: ganze Zahlen m=2: Balmer-Serie, m=1: Lyman-Serie, Paschen-Serie f = λc Seriengrenze: n = ∞ → λ1 = R m12 Isotope Energie eines Wasserstoffatoms Struktur der Atome Durchmesser Kern: dKern = 1f m = 10−15 m 1 e2 4Π0 r 1 e2 1 e2 1 2 ( 4Π0 ) r − 4Π0 r E = 12 me~ve2 − Atome mit gleichen Ordnungszahl A können versch. Massenzahl A besitzen. E(r) = 9 2 1 e = − 12 ( 4Π ) 0 r m=3: 12. Temperatur, Gase und das Konzept der Wärme Zustandsübergang (nach Bohr) f = h1 (En − Em ) 1 oder: λ1 = C( m12 + n12 ), C = −E hc h=Plancksche Konstante=6.63· 10−34 Js En =Anfangszustand Em =Endzustand Em < En E = h· f f = Freq. des emit. Lichts 12.1. thermische Ausdehnung ∆L = α(T )L∆T α(T ): lin. Ausdehnungskoeff. L: urspr. Länge 12.2. Der Druck p Drehimpuls des Elektrons nh L = rp = rme v ≡ 2Π = n~ h −34 ~ = 2π 1.05045· 10 Js N p≡ F A [ m2 = 1 P ascal] 1 atm = 1.013· 105 Pa 1 bar = 105 Pa n = 1, 2, 3, . . . Bohrsche Radius: für Elektron und Proton gilt: r = a0 n2 a0 = 5.292· 10−11 m V = C1 T bei konst. p p = C2 T bei konst. Vol. n = 1, 2, 3, . . . sonst (z.Bsp Myon und Elektron) 2 2 0~ r = 4π µe2 n Energie im n-ten Zustand (allgemein): µe4 1 1 En = − 21 (4Π 2 2 2 0) ~ n z.Bsp. µ1 = m1e + m1p → µ ≈ me 12.3. absolute Nullpunkt −273.16o C Kelvin-Skala: 0K = 273.16o C 11.6. Bindungsenergie innere Energie U = Ekin + Epot Bindungsenergie EB = −U U > 0, EB < 0: System ist instabil U < 0, EB > 0: System ist stabil 12.4. Wärmestrahlung Stefan-Boltzmann-Gesetz: S(T ) = σT 4 [W/m2 ] S(T): nach aussen ausgesandte, über alle Wellenlängen summierte Ausstrahlung σ = 5.670· 10−8 (W/m2 )/K 4 für ”idealen Strahler” Bindungsenergie der Kerne: EB = ∆mc2 = (ZmH − (A − Z)mn − MA )c2 Bindungsenergie pro Nukleon = EAB für ”realen Körper” S(T ) = εσT 4 ε = 1 (Emissionsgrad) für schwarzen Körper, sonst <1 Kernreaktionen n → p + e− + ν n → p + e− + ν ν: Neutrino Fusion zweier Protonen: 1 1 2 + 1 H +1 H →1 H + e ν + 0.42M eV 11.7. Antimaterie Antiteilchen: p̄, n̄, e+ : Antiproton, Antineutron, Positron Nettowärmestrahlung Snetto = Semittiert − Sabsorbiert = εσT 4 − εσT04 T0 : Umgebungstemperatur Spektralverteilungsfkt. der Hohlraumstrahlung S(λ, T ) Wellenlängenabhängigkeit der Hohlraumstrahlung bei best. Temp. [J] S(λ, T )dλ S(λ, T ) = [s/m] 3 r S(T ) = S(λ, T )dλ Vernichtung: e+ + e− → Licht(γ-Strahlen) Wiensche Verschiebungsgesetz E = 2me c2 λmax T = 2898µmK Dasselbe gilt auch für Proton-Antiproton und Neutron-Antineutron. 10 Strahlungsgesetz von Planck 2 h 1 S(λ, T ) = 2Πc λ5 ehc/λkT −1 k: Boltzmann-Konst. ≈ 1.381· 10−23 J/K pro Masse: ∆Q [J/g/K] c ≡ m∆T 12.5. ideale Gase Wärmekapazität eines einatomigen idealen Gases Energie U = N hEkin i + 0 = N ( 32 kT ) ∆Uideal d 3 = dT ( 2 N kT ) = 32 N k ≈ 12.5 CV = ∆Q ∆T = ∆T bei idealem Gas pV = Konst bei konst. Temp V = C1 T bei konst. Druck p = C2 T bei konst. Vol Cp = Cv + nR Zustandsgeleichung des idealen Gases pV = N kT = nRT Dulong-Petitsche Regel N: Anz. Gasmoleküle J ] k: Boltzmann-Konst [ K n: Mol eines Gases R ≡ NA k = 8.314 J/mol/K Wärmekapazität von Festkörpern CV ≈ 25 J/mol/K CF estkoerper = 3RJ/mol/K 12.8. Latente Wärme Standardbedingungen: T = 0 ◦ C = 273.15 K N p = 1 atm = 1.01325· 105 m 2 Q = LM benötigte Wärme Q, um Phasenübergang (flüssig, fest, Gas) zu machen, ist zu L (=latente Wärme) proportional. 1 Mol eines Gases hat folgendes Volumen: V = nRT p = 22.4 l 12.6. Mikroskopische Betrachtung der Materie Äquipartitionstheorem jeder Freiheitsgrad eine mittlere Energie von ( 12 )kT pro Molekül (( 12 RT ) pro Mol) innere Energie U = f ( 21 nRT ) f: Freiheitsgrade n: Anz. Mole Bei zwei-atomiger Schwingung: 2 Freiheitsgrade! Mittlere kin. Energie des Gases: pV = 23 N hEkin i hEkin i = 32 kT für ein Gasmolekül hEkin i = 23 N kT = 32 nRT für alle Gasmoleküle (N=Anz. Moleküle) CV = f ( 12 R) Freiheitsgrade von Festkörpern CV ≈ 25 J/mol/K = f ( 21 R) ⇔ f = 6 12.7. Wärmeenergie und -kapazität J C ≡ ∆Q ∆T [ K ] ∆Q: Energie(Wärme) um Körper um ∆T erhöhen. 13. Thermodynamik zu 13.1. Definition der inneren Energie U = U (p, V, T, . . .) ∆U ≡ UE − UA bei konst. P: CP ≡ ∆Q ∆T 13.2. Der erste Hauptsatz bei konst. V: CV ≡ ∆Q ∆T Die innere Energie U eines Körpers kann sowohl durch Zufuhr von Wärme als auch durch Leistung von mech. Arbeit verändert werden (drückt eine Energieerhaltung aus) pro Mol: ∆Q [J/mol/K] c ≡ n∆T 11 13.5. Thermische Prozesse des idealen ∆U ≡ UE − UA Änderung der inneren Energie dU = dQ + dW Gases du = (infinitesimale) Änderung der inneren Energie 1. Isobare Zustandsänderung U Bei isobaren Zustandsänderungen wird der dQ = zugeführte Wärme Druck p konstant gehalten. dW = vom Körper geleistete mech. Arbeit rV W = −p Vae dV = −p(Ve − Va ) 13.3. Mechanische Arbeit eines expandierenden Gases Aus dW = −F dx = −(pA)dx folgt: dW = −pdV 13.4. Die Wärmekapazitäten CV und CP 1. Wärmezufuhr bei konst. Volumen Wird einem Gas bei konst. Volumen eine Wärme dQV zugeführt, so tritt keine mechanische Volumenarbeit −pdV auf, d.h. dW = −pdV = 0 Die ganze Wärme dQV wird benutzt um die Temperatur des Gases zu erhöhen. Es folgt, dass die Wärme dQV gleich der Änderung der inneren Energie U ist. 2. Isotherme Ausdehnung und Umwandlung von Wärme in mech. Arbeit Die Temperatur T des Gases wird in einer isothermen Expansion konstant gehalten. Um die Temperatur des Gases während der Expansion konstant zu halten, müssen wir gleichzeitig Wärme zuführen. Da die innere Energie des idealen Gases nur von der Temperatur abhängt, folgt T = Konst ⇒ U ≡ U (T ) = Konst ⇒ dU = 0 und mit der Energieerhaltung dU = dQ + dW = 0 ⇒ dQ = −dW Die gesamte zugeführte Wärme ist gleich: r r rV Q = dQ = − dW = −W = V12 pdV = rV V2 nRT V12 dV V = nRT ln( V1 ) 3. Adiabatische Ausdehnung Während der adiabatischen Ausdehnung des Gases wird keine Wärme ausgetauscht. dQ ≡ 0 dU = dQ + dW ⇒ dU = dQV Man schreibt dQV = dU = CV dT 2. Wärmezufuhr bei konst. Druck Wenn wir dem Gas bei konstantem Druck Wärme zuführen, dehnt sich das Gas aus, und deshalb wird das Gas eine Arbeit −pdV leisten. Eine Konsequenz ist, dass nur ein Teil der zugeführten Energie zur Erhöhung der inneren Energie benutzt werden kann. Um dieselbe Temperaturerhöhung wie bei konst. Volumen zu bewirken, muss bei konst. Druck mehr Energie zugeführt werden, d.h. Weil das Gas keine Wärme aufnehmen oder abgeben kann, ist die geleistete Arbeit gleich der Abnahme der innerenr Energie U: dU = dW ⇒ ∆U = dW = W Bei der adiabatischen Expansion wird die Wärmeenergie, die im Gas gespeichert ist, in mech. Arbeit umgewandelt. Wir definieren den Koeffizienten γ: CP γ≡C V γ−1 TV = Konst pV γ = Konst R W = γ−1 (TE − TA ) = CV (TE − TA ) 13.6. Wärmemaschine Cp > CV Qisotherm = −Wisotherm = nRT ln( VV12 ) Die Wärmekapazität bei konst. Druck wird definiert als: dQP = CP dT Eine Maschine, die Wärme in mechanische Arbeit umwandelt, heisst eine Wärmemaschine. Wegen der Energieerhaltung muss die Erhöhung der inneren Energie dU gleich der Summe der zugeführten Wärmeenergie dQp und der vom Gas In einer Wärmemaschine nimmt diese Substanz bei der höheren Temperatur TW die Wärme QW auf, geleisteten mech. Arbeit sein verrichtet eine Arbeit W und gibt bei der tieferen dQP + dW = dU ⇒ dQP = dU + pdV Temperatur TK die Wärme QK ab. Es folgt: Eine Wärmepumpe ist eine Wärmemaschine mit umgekehrter Arbeitsrichtung: die Substanz nimmt bei der tieferen Temperatur TK eine Wärme QK auf, und gibt unter Ausnutzung der Arbeit W die Wärme CP dT = CV dT + pdV Für ein ideales Gas folgt: CP = CV + nR 12 QW an das wärmere Reservoir der Temperatur TW ab. Ein Stück Eis wird in eine Tasse mit Wasser eingetaucht. Das Eis schmilzt. Die Temperatur des Wassers in der Tasse sinkt. Ein solcher Prozess ist irreversibel. Es gibt nur eine Richtung für den Vorgang. 13.7. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik Der Carnotsche Kreisprozess Der Prozess der freien Expansion wird als nicht reCarnot hat gefunden, dass es eine (theoretische) versibel bezeichnet, weil die W’keit, dass alle GasmoWärmemaschine gibt, deren Wirkungsgrad nur von leküle sich zu einer späteren Zeit wieder im ersten der Temperatur der Wärmereservoirs abhängt und Volumen befinden ist extrem klein. dass dieser Wirkungsgrad für gegebene Temperaturen der maximal mögliche ist. 14. Relativität 14.1. Transformation von einem Bezugssystem ins andere t = t0 ~v (t) = ~a(t) = ~ dR v 0 (t) dt + ~ 2~ d R a(t) dt2 + ~ 14.2. Inertialsysteme Wenn die zwei Beobachter eine unterschiedliche Beschleunigung messen, kann das zweite Newtonsche Gesetz nicht für beide Beobachter gelten (wenn sie beide dieselbe Kraft messen) Ein Bezugssystem, in dem die Newtonschen Gesetze gelten, heisst Inertialsystem. Der Wirkungsgrad einer Wärmemaschine ist defi- Verschiedene Inertialsysteme bewegen sich relativ niert als Verhältnis der geleisteten Arbeit und der zueinander mit konstanter Geschwindigkeit. zugeführten Wärme |W | |QK | K| = |Q = |QW|Q|−|Q = 1 − |Q W| W| W| 14.3. Rotierendes Bezugssystem Bei einer Wärmepumpe ist der Wirkungsgrad wie folgt def: cL = QWK Winkelgeschwindigkeit: ω(t) ≡ dΘ(t) dt Zentrifugalkraft Der Wirkungsgrad der Carnotschen Wärmemaschine 2 T1 ln(V2 /V1 ) T1 ln(V2 /V1 ) QW T1 2 FZentrif ugal ≡ mv QK = T3 ln(V4 /V3 ) = − T3 ln(V3 /V4 ) = − T3 r = mω r Der Wirkungsgrad der Wärmemaschine von Carnot ist dann gleich Corioliskraft |QK | |W | T3 = 1 − = 1 − Carnot = |Q |QW | T1 W| aCoriolis=2ωv Der Wirkungsgrad aller zwischen zwei Temperaturen reversibel arbeitenden Wärmemaschinen ist gelich gross, und alle irreversiblen Wärmemaschinen haben einen kleineren Wirkungsgrad. reale < Carnot = 1 − TT31 < 1 ωx = ωE · sin(φX ) ωX : Winkelgeschwindigkeit mir der sich Laborsystem in X (mit geog. Breite φX ) dreht. 14.4. Die Galileische Transformation O’ bewegt sich mit Geschw. V in x-Richtung relativ zu O. x0 = x − V t Konzept der Irreversibilität y0 = y Ein irreversibler Prozess ist ein Prozess, der nicht in z 0 = z t0 = t x0 = x − V t umgekehrter Reihenfolge ablaufen kann. 13 stattfinden, heisst Eigenzeitintervall ∆τ . ∆t0 bzgl. O’ gemessene Zeit, ∆τ bzgl. O gemessene Zeit Geschwindigkeitsparameter β: β ≡ Vc ∆t0 = γ∆τ inverse Galileische Transformation von O’ nach O: x = x0 + V t0 = x0 + βct0 y = y0 z = z0 t = t0 Längenkontraktion Die räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten (oder die Länge eines Gegenstandes) erscheint geringer, wenn sich der Beobachter relativ zu diesen Punkten bewegt als wenn er relativ zu ihnen ruht. ∆x0 bzgl. O’ gemessene Länge, ∆λ bzgl. O gemessene Länge ∆x0 = ∆λ γ 14.5. Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit c= √1 0 µ0 = 3 × 108 m/s Gleichzeitigkeit Werden zwei Uhren in ihrem Ruhesystem synchronisiert, so sind sie in keinem anderen Bezugssystem synchron. In dem Bezugssystem, in dem die Uhren sich bewegen, geht die führende Uhr um einen Betrag v ∆ts = lR 2 c vor (zeigt eine spätere Zeit an), wobei lR der Ruheabstand der Uhren ist. Jeder Beobachter misst in allen Richtungen für die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum denselben Wert c. D.h. die Lichtgeschwindigkeit ist gleich in alle Richtungen und unabhängig von der Bewegung des Beobachters. 14.6. Die Lorentz-Transformation Die Galileische Transformation entspricht einer Näherung, die nur gilt, wenn die Geschw. viel kleiner 14.8. Der Raumzeit 4-Vektor als die Lichtgeschw. sind. xµ ≡ (ct, x, y, z) Lorentz-Faktor: γ ≡ √ 1 2, β = 1−β 14.9. Der relativistische Energie-Impuls Vektor v c Energie-Impuls 4-Vektor: pµ ≡ (E, p~c) E 0 = γm0 c2 cp0x = −γm0 βc2 cp0y = cpy cp0z = cpz Lorentz-Transformation: x0 = γ(x − βct) y0 = y z0 = z ct0 = γ(ct − βx) x: Strecke in x-Richtung die zurückgelegt (+/-) beachten. 14.7. spezielle Relativitätstheorie Prinzip der Relativität: Man kann eine gradlinige Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit nicht fühlen. Raumzeitintervall ∆s (∆s)2 = (c∆t)2 − (∆x)2 − (∆y)2 − (∆z)2 Die Raumzeit ist für alle Beobachter gleich. Ruhemasse als Invariante Transformation E 2 = (m0 c2 )2 + (~ pc)2 der Lorentz- Energie-Impulserhaltung: P P µ = i pµi Dieser Gesamt-Energie-Impuls 4-Vektor wird erhalten, falls das System isoliert ist. 14.10. Die Rot- und Blauverschiebung des Lichts ∆s = c· ∆τ ∆τ : Eigenzeitintervall Blauverschiebung Wenn sich die Quelle in Richtung des Beobachters Die zeitliche Entfernung zwischen zwei Ereignissen, bewegt, wir die vom Beobachter gemessene Weldie bezüglich einem Bezugssystem am selben Ort lenlänge kleiner als sie im Quellensystem erscheint. Eigenzeit und Zeitdilatation 14 1. eine Punktladung ein elektr. Feld E in jedem Punkt des Weltraums um sie erzeugt. Das elektr. Feld übt die elektr. Kraft qE auf eine zweite Ladung q an deren Ort aus. D.h., das Verhältnis der Frequenzen ist gleich: q 1+β λ0 ν ν0 = λ = 1−β ≥ 1 Rotverschiebung Im Fall einer sich vom Beobachter wegbewegenden Quelle finden q wir β → −β ν ν0 = λ0 λ = 1−β 1+β ≤1 2. eine bewegte Punktladung ein magnetisches Feld B in jedem Punkt des Weltraums erzeugt. Das magnetische Feld übt die magnetische Kraft qv× B auf eine zweite bewegte Ladung q aus. Einheiten: Hubble-Gesetz ~ =N [E] C v = Hr 4 ~ v Geschw. relativ zur Erde, r die Entfernung von der [V ] = T 1T = 10 G Erde, und H die Hubble-Konstante Magnetische Kraft H = 72 ± 8(km/s)/M pc Wir bemerken, dass 1. Die Kraft proportional zur Geschw. ist. Auf ein ruhendes Teilchen wirkt keine magnetische Kraft. 15. Elektromagnetismus 15.1. Elektr. und magnetische Felder 2. Die Kraft senkrecht zur Bewegungsrichtung und zur Richtung des Feldes wirkt. Das elektrische Feld Wenn wir eine Punktladung Q und, in einem bestimmten Abstand r von ihr, eine Punktladung q be3. Der Betrag der magnetischen Kraft ist gleich trachten, so übt die Punktladung Q eine Kraft auf ~ sin α (Lorentzkraft) |F~B | = |q||~v ||B| die Punktladung q aus. Sie wirkt entlang der Verbindungslinie zwischen q und Q. Die elektr. Kraft, die die Ladung Q auf eine Ladung 15.2. Feldlinien q ausübt, ist gleich elektr. Feldlinien 1 ~ r qQ F~ = Die Feldlinien folgen in allen Punkten des Raumes 4Π0 r2 r der Richtung des Feldes. Wir definieren das elektr. Feld der Punktladung Q als ~ ~ r) ≡ F (~r) = 1 Q ~r E(~ q 4Π0 r2 r Regeln für die elektr. Feldlinien: 1. Die elektr. Feldlinien beginnen bei positiven Ladungen und enden bei negativen Ladungen oder im Unendlichen. 2. Um einen einzelne Punktladung sind die Feldlinien kugelsymmetrisch verteilt. Die Lorentz-Kraft Die allgemeine elektromagnetische Kraft wird als Funktion zweier Vektorfelder, des elektr. und des magnetischen Feldes ausgedrückt. 3. Die Anzahl der Feldlinien um eine Punktladung ist zur Grösse der Ladung proportional. Magnetische Feldlinien ~ + ~v × B) ~ F~ ≡ F~E + F~B = q(E Es gibt keine Punkte im Raum, an denen die magnetischen Feldlinien anfangen oder enden. Deshalb wobei E das elektr. Feld und B das magnetische Feld bilden die magnetischen Feldlinien geschlossene Schleifen. ~ FB = q~v × B Die Feldlinien zeigen immer von N nach S. ~ FL = I~l × B Die Wechselwirkung zwischen gleichen Magnetpolen ist abstossend, die zwischen ungleichen Polen anziehend. Wir bemerken, dass 15 15.3. Elektr. potentielle Energie und elektr. Potential Wir betrachten zwei Ladungen q und Q im Abstand r voneinander, die elektr. pot. Energie ist gleich: e Epot (~r) = Konvention, dass die positive Stromrichtung der Flussrichtung der positiven Ladungen folgt. Einheit 1A = 1C/s Driftgeschw. vD , bei Dichte der beweglichen Ladungsqn(AvD ∆t) = qnAvD träger gleich n: I ∆Q ∆t = ∆t 1 qQ 4Π0 r Die Stromdichte und die Leitfähigkeit Das elektr. Potential wird definiert als: Stromdichte j: I j=A = σE wobei σ die Leitfähigkeit des Leiters ist. Die StromV (~r) ≡ q dichte ist zum elektr. Feld proportional. A Wir können daher den elektr. Potentialunterschied Einheit: [σ] = V m V zwischen zwei Punkten als die Arbeit definieren, die Ohm Ω = A ein elektr. Feld leistet, wenn es eine Einheitsladung von einem Punkt zu einem anderen bewegt. Das Ohmsche Gesetz e Epot (~r) L U = RI = ( σA I) R: Widerstand des Leiters, L: Länge Potentialdifferenz ∆V = Vb − Va = wb ∆Epot = Edl a q Die elektr. Leistung P = U I = RI 2 Kinetische Energie, die eine Ladung q gewinnt, wenn sie durch eine Potentialdifferenz ∆V beschleunigt Spezifischer Widerstand wird: ∆Ekin = |q∆V | R = ρ Al Einheit: [V ] = J/C = V 15.5. Berechnung der elektr. und magnetischen Felder Kontinuierliche Ladungsverteilung w 1 dq V = 4π0 r Raumladungsdichte ρ: dq ρ(~r) ≡ dV V Flächenladungsdichte σ: dq Bei einer kontinuierlichen Ladungsverteilung findet σ ≡ dA man das Potential durch Integration über die La- Linienladungsdichte λ: dungsverteilung. λ ≡ dq dl Der Gradient des Potentials Das elektr. Feld ist der negative Gradient des elektr. Berechnung des E-Feldes Potentials: ~ ~ E = −∇V Coulomb-Gesetz: Einheit des elektr. Feldes: Eine Punktladung dq erzeugt ein elektr. Feld in ~ = N/C = V /m [E] einem bestimmten Punkt r gleich ~ r) = 1 dq3 ~r dE(~ 4Π0 r Wobei sich die Ladung im Ursprung des Koordinaelektr. Potential des elektr. Dipols tensystems befindet. q θ V (r) ≈ 4Π ( a cos r2 ) 0 Wenn sich die Ladung in einem Punkt r’ befindet, dann ist das E-Feld gleich: dq elektr. Spannung ~ r) = 1 dE(~ r − ~r0 ) 4Π0 |~ r −~ r 0 |3 (~ UAB ≡ V (~rA ) − V (~rB ) 15.4. Elektr. Strom I(t) ≡ dQ dt wobei dQ die Ladungsmenge ist, die in der Zeit dt durch die Fläche A tritt. Man benutzt die historische 16 Für eine kontinuierliche Ladungsverteilung (dq = ρdV ), gilt: r r r 1 ρ(~r0 ) ~ r) = E(~ r − ~r0 )d3~r0 4Π0 |~ r −~ r 0 |3 (~ wobei dA ein Vektor ist, der dem infintesimalen Flächenelement dA entspricht. Für einen unendlichen Stab gilt: ~ |= 2λ 1 |E 4Π0 r Für eine endliche Fläche von beliebiger Form wird der Fluss durch Integration der infintesimalen ebenen Eine Punktladung q, die sich mit der Geschwindigkeit Flächenelemente gewonnen. Der gesamte Fluss durch v bewegt, erzeugt im Raum ein Magnetfeld B, das die Oberfläche A ist deshalb gleich gegeben ist durch x ~ φ≡ F~ · dA µ0 qv × r/r A B= 4π r2 (Integration über die Fläche A) Das Feld in einem Punkt r ist gleich: ~ r) = µ0 dq2 (~v × ~r ) dB(~ Häufig sind wir am Fluss durch eine geschlossene 4Π r r Berechnung des B-Feldes (Bio-Savart) Oberfläche interessiert. Definitionsgemäss zeigen in diesem Fall die infinitesimalen Flächen dA an jedem Punkt der Oberfläche nach aussen. { ~ φ≡ F~ · dA Das Feld das durch das Stromelement Idl erzeugt ~ v dt) = I dl wird, ist gleich (dq)~v = ( dq dt )(~ µ0 I ~ r ~ ~ dB(~r) = 4Π r2 (dl × r ) ~ r) = B(~ r ~ dB geschlossene A Der elektr. und magnetische Fluss s ~ dA ~ (Elektr. Fluss) φE ≡ E· A s ~ dA ~ (Magn. Fluss) Bewegung einer Punktladung in einem elektr. Feld φB ≡ B· A ~ = m~a ⇒ ~a = q E ~ F~ = q E m oft müssen wir die relativistische Masse benutzen: Die Divergenz des Feldes ~ ~a = q E 15.6. Bewegte Ladungen in elektr. und magnetischen Feldern γm0 Die Divergenz des Feldes in jedem Punkt (x,y,z) ist gleich dem Fluss, der das Volumenelement im Punkt (x,y,z) des Volumens dxdydz verlässt pro Volumeneinheit. ~ F~ (x, y, z))dxdydz dφtot (x, y, z) = (∇· wobei wir den Nabla-Operator für die Divergenz des Feldes im Punkt (x,y,z) verwendet haben. ~ F~ (x, y, z) = ( ∂F (x,y,z) ∂F (x,y,z) ∂F (x,y,z) ) ∇· ∂x ∂y ∂z Bewegung einer Punktladung in einem magnetischen Feld Zyklotron: qB ω = γm 0 T = f= 2Πγm0 2Π ω = qB qB 1 = T 2Πγm0 15.7. Kraft auf einen elektr. Strom Theorem der Divergenz/ Theorem v. Gauss Ein elektr. Strom besteht aus einer Ansammlung Theorem der Divergenz für den gesamten Fluss φtot sich bewegender Ladungen. Wir erwarten daher, der ein Volumen V verlässt: { y dass ein Magnetfeld auch auf einen Leiter durch den ~ ~ ~ F~ )dV φ ≡ F · d A = (∇· tot ein Strom fliesst, eine Ablenkungskraft ausübt. Die V A=∂V Gesamtkraft auf einen Leiter der Querschnittsfläche A und Länge L ist. wobei A die Oberfläche ist, die das Volumen V um~ F~ = LI~ × B schliesst. für ein differentielles Element des Stroms: ~ = IdL ~ ×B ~ dF~ = LdI~ × B 15.9. Das Gauss’sche Gesetz Gesetz von Gauss für das elektr. Feld: ~ E(~ ~ r)) = ρ(~r) 0 (∇· 15.8. Der Fluss und die Divergenz des Flusses Diese Beziehung zwischen der Divergenz des elektr. Der Fluss dφ eines Vektorfeldes F durch eine infini- Feldes und der Ladungsdichte in jedem Punkt des tesimale Fläche dA wird definiert als (der Fluss ist Raumes entspricht einem fundamentalen Gesetz des eine Skalargrösse): Elektromagnetismus. ~ =| F~ || dA ~ | cos θ dφ ≡ F~ · dA 17 Es folgt v daraus: t ~ dA ~= ~ E)dV ~ φtot ≡ E· (∇· = V A=∂V Qinnerhalb 0 1 0 t V 15.13. Das Ampersche Gesetz ρ(~r)dV = u ~ Bd~r = µ0 IC C Wobei IC der Strom ist, der durch die Fläche hindurchtritt, die durch die Kurve begrenzt wird. 15.10. Divergenz des magnetischen Feldes Es wird nie magnetischer Fluss erzeugt oder vernichtet. Es gibt keine Punkte im Raum, an denen die magnetischen Feldlinien anfangen oder enden. Die Divergenz des magnetischen Feldes muss deshalb in jedem Punkt des Raumes gleich null sein: Es muss in jedem Punkt des Raumes gelten: ~ × B)(~ ~ r) = µ0~j(~r) (∇ Gesetz von Ampere für das magnetische Feld Wobei j(r) die Stromdichte und µ0 die magnetische Feldkonstante ist. 15.14. Maxwellsche Gleichungen ~ V ~ (~r) = 0 ∇· Die Maxwellschen Gleichungen fassen in einer kompakten mathematischen Formulierung die beiden Gesetz von Gauss für das magnetische Feld Gesetze von Gauss für das elektr. und magnetische Feld sowie die Gesetze von Ampere zusammen. Zusätzlich wurden auch das sogenannte Gesetz von 15.11. Stromdichte und Faraday und eine Erweiterung des Gesetzes von Ladungserhaltung Ampere, die mit der zeitlichen Änderung der Felder Wenn die gesamte Ladung, die im Volumen V zu tun hat, von Maxwell hinzugefügt. enthalten ist, sich ändert, muss ein Strom durch die Oberfläche des Volumens fliessen. ~ ~ Die zeitliche Änderung der gesamten Ladung inner- 0 (∇· E) = ρ ~ ~ halb des Volumens ist deshalb gleich dem Strom, der (∇· B) = 0 ~ ~ ×E ~ = − ∂B ∇ durch die Obefläche des Volumens fliesst: ∂t dQ ~ ×B ~ = µ0~j + 0 µ0 ∂ E~ − dt = I(t) ∇ ∂t Wir verwenden nun die Stromdichte j(r), so dass die Summe der Stromdichte über eine endliche Fläche A gleich der gesamten Stromstärke ist, die durch die Im Fall der Elektrostatik und Megnetostatik sind die Fläche Felder von der Zeit unabhängig, und die Gleichungen s A fliesst: ~ I ≡ ~j(~r)· dA vereinfachen sich zu: A Die Stromdichte ist die Stromstärke pro Flächeneinheit. Die Stromstärke durch eine ebene Fläche dA ist gleich ~ iA = ~j· dA Einheit: [~j] = mA2 ~ E) ~ =ρ 0 (∇· ~ ~ (∇· B) = 0 ~ ×E ~ =0 ∇ ~ ~ = µ0~j ∇×B Kontinuitätsgleichung: ∂ρ(~ r) ~ ~ r) = 0 ∂t + ∇· j(~ Diese Gleichung gilt in jedem Punkt des Raumes. Sie sagt, dass wenn sich die Ladung in einem Punkt ändert, in diesem Punkt ein elektr. Strom fliessen muss. Aus den ursprünglichen zeitabhängigen Gleichungen folgt eine wichtige physikalische Regel: Ein zeitveränderliches magnetisches (bzw. elektr.) Feld erzeugt ein elektr. (bzw. magnetisches) Feld. 15.12. Das Linienintegral eines Feldes Uinduziert = u C=∂A Theorem von Stokes u s ~ × F~ · dA) ~ F~ · d~r = (∇ C=∂A 15.15. Gesetz von Faraday (Induktionsgesetz) ~ d~r = − d E· dt s A ~ dA ~ = − dφB B· dt wobei φB der magnetische Fluss durch die Fläche A ist, und C die Kurve, die die Fläche A einschliesst. A Wenn die Rotation des Feldes in jedem Punkt des Raumes verschwindet, ist das Linienintegral vom Punkt A zum Punkt B unabhängig vom Weg. In diesem Fall ist das Feld konservativ (oder ein Potentialfeld). Wenn die Leiterschleife einen geschlossenen Stromkreis bildet, werden sich die beweglichen Elektronen in der Schleife bewegen. Man spricht von induziertem Strom. Im Falle von Metallen kann man das 18 ~ r, t) = E ~ 0 sin(~k· ~r − ωt) E(~ ~ r, t) = B ~ 0 sin(~k· ~r − ωt) B(~ wobei E0 und B0 die Amplitudenvektoren sind. Sie besitzen einen Betrag und eine Richtung, die der Lenzsche Regel: Polarisation der Welle entspricht. die induzierten Ströme sind so gerichtet, dass sie ihrer ω =| ~k | c Ursache, d.h. der Änderung des magnetischen Flusses Wellenzahl |k| = 2π λ entgegenwirken. Ohmsche Gesetz benutzen: B Iinduziert = Uinduziert /R = − R1 dφ dt 16. Elektromagnetische Wellen 16.1. Felder eines bewegten geladenen Drahtes ~ = (0 µ0 v)|E| ~ = (0 1 2 v)|E| ~ = ( v2 |E|) ~ |B| 0 c c Die Felder müssen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung sein: ~k· E ~ 0 = ~k· B ~ 0 = 0 ⇒ ~k ⊥ E ~ 0 und ~k ⊥ B ~0 Und mit Hilfe der Maxwellschen Gl. gilt: ~ = (~k × E ~ 0 ) 1 sin(~k· ~r − ωt) = 1 (~k × E) ~ B ω ω 16.2. Die elektromagnetischen Wellen 16.4. Das elekromagnetische Spektrum Im Allgemeinen werden elektromagnetische Wellen erzeugt, wenn geladene Teilchen beschleunigt werden. c = λν E = hν Wellengleichung und Ausbreitungsgeschw. Laplace-Operator: ~ ∇ ~ =∇ ~ 2 = ∂ 22 + ∇· ∂x ∂2 ∂y 2 + 16.5. Die Polarisation ∂2 ∂z 2 Wir definieren die Polarisation der Welle als die Richtung des elektrischen Feldes. Wellengleichung der elektromagnetischen Wellen: ~ ~ Der Polarisator: es gibt bestimmte Platten aus ∂2B ~ = 0 µ0 ∂ 2 E ~ 2E ~2~ ∇ ∂t2 und ∇ B) = 0 µ0 ∂t2 Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle ist gleich einem polarisierenden Material, die nur die Wellen hindurchlassen, deren Polarisation parallel zu einer c. bestimmten Transmissionsrichtung sind. Die Wellen, die senkrecht zu dieser Richtung polarisiert sind, Die Beziehung zwischen den Beträgen der Felder ist werden von der Platte absorbiert. die folgende: ~ = ( v2 )|E| ~ = 1 |E| ~ oder |E| ~ = c|B| ~ |B| c c ~ ⊥B ~ • E Gesetz von Malus: Wenn der Winkel zwischen den Transmissionsrichtungen gleich θ ist, ist die Intensität der durchgelassenen Welle I = I0 cos2 θ wobei I0 das Maximum der hindurchgelassenen Intensität ist. ~ B ~ ⊥ ~v (Ausbreitungsrichtung) • E, ~ ~ zeigt in Ausbreitungsrichtung E×B ~ ~ ~v bilden ein Rechtssystem → E, B, 16.6. Energie und Impuls der elektromagnetischen Wellen Für eine elektromagnetische Welle im Vakuum (Luft) gilt ~ = c|B| ~ → B 0 = 1 E0 • |E| c ~ = c|B| ~ schwingen E ~ und B ~ in Phase Energiestromdichte (od. Leistungsdichte) der Welle: • wegen |E| W z.B. ist für Ex = Ey = 0, Ez = E0 sin(ky − ωt) Einheit: m2 und Bewegungsrichtung y-Achse Poynting-Vektor By = Bz = 0 Bx = B0 sin(ky − ωt), B0 = 1c E0 ~≡ 1E ~ ×B ~ S µ0 16.3. Ebene Wellen Dieser Vektor zeigt in die Richtung, in die Energie transportiert wird. Harmonische ~ = J3 m [S] m s ~k ≡ (kx , ky , kz ) = W ellenvektor Die Felder einer ebenen, elektromagnetischen Welle werden dann geschrieben als: Für eine harmonische Welle gilt: I = 2µ10 c E02 = 20 E02 c [ Wmatt 2 ] 19 Intensität als Funktion der Distanz 4. n1 sin θ1 = n2 sin θ2 Ein Beobachter befindet sich in einer Entfernung r Wobei n21 die Brechzahl des Mediums 2 gegen das von einer Punktquelle der Energie pro Zeiteinheit (= Medium 1 ist. Strahlungsleistung) P0 . q µ0 c und B0 = E0 /c E0 = 1r P02Π Totalrefelxion Elektromagnetischer Druck Wir betrachten eine elektromagnetische Welle, die auf eine Fläche fällt und vollständig absorbiert wird. Wir nehmen an, dass die absorbierte Energie (während einem Zeitintervall) gleich E ist. pem−Druck = Ec E = I· t· A → hF i = Pt [p] = [Impuls] = kg· m s Wird die Welle vollständig von der Fläche reflektiert, so ist der übertragene Impuls doppelt so gross: pem−Druck = 2E c Für Einfallswinkel grösser als dieser Grenzwinkel θg existiert kein gebrochener Strahl mehr. sin θg n2 sin 90 = sin θg = n1 mit n2 > n1 Beugung an einem Spalt Leistung Wir betrachten eine ebene Welle der Wellenlänge λ, die auf einen Spalt mit der Breite a fällt. a ≈ λ Nach dem Prinzip von Huygens wirkt jeder Punkt des Spaltes als eine Quelle einer sich ausbreitenden Elementarwelle. Weil die Breite des Spaltes ungefähr so gross wie die Wellenlänge ist, entspricht der Spalt einer einzelnen Quelle. Es folgt daraus, dass die ebene Welle die auf den Spalt fällt, sich nachher als konzentrische Kreise ausbreiten wird. P = A· I 16.7. Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Prinzip von Huygens Ausbreitung des Lichtes durch einen Einzelspalt Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt für eine kugelförmige Elementarwelle betrachtet werden. Erstes Minimum: a λ 2 sin θ = 2 ⇒ a sin θ = λ Kein Minimum, falls a λ, da sin θ = Reflexion und Brechung λ a →∞ Beugung verschwindet, falls a λ Fällt ein Lichtstrahl auf eine Oberfläche, so wird er dort sowohl reflektiert als auch gebrochen. Der Einfallwinkel θ1 , der Reflexionswinkel θ10 und der Brechungswinkel θ2 werden relativ zur Normalen der Grenzoberfläche definiert. @ @ 0 @ θ1 θ1 Medium @ 1 @ A Medium 2 A θ2A A Beugung am Doppelspalt d: Abstand zw. den Spalten ∆x: Gangunterschied ∆x = 2Πn k = nλ n = 0, 1, 2, . . . Damit im Punkt P ein Maximum der Intensität entsteht, muss gelten: ∆x = d sin θ = nλ n = 0, 1, 2, . . . und für Minima: ∆x = d sin θ = (n + 21 )λ n = 0, 1, 2, . . . Es gilt: 1. Der reflektierte und der gebrochene Strahl liegen in der vom einfallenden Strahl und der Normale der Grenzfläche gebildeten Ebene. 16.8. Röntgenbeugung 2. Reflexionsgesetz: Licht fällt auf die Oberfläche eines Kristalls. Das Gitθ1 = θ10 ter soll eine kubische Symmetrie aufweisen. a: Abst. zw. 2 benachbarten Atomen 3. Brechungsgesetz: sin θ1 = n Es gilt: θeinf allende = φgebeugte 21 sin θ2 20 A. Physikalische Konstanten Gravitationskonstante Lichtgeschwindigkeit Magnetische Feldkonstante Elektr. Feldkonstante Elementarladung Plancksches Wirkungsquant. Ruhemasse Elektron Ruhemasse Proton Ruhemasse Neutron Boltzmann Konstante Univ. Gaskonstante G c µ0 0 = 1/µ0 c2 e h ~ = h/2Π me mp mn k R 2 6.67· 10−11 Nkgm2 3· 108 m s Vs 4Π· 10−7 Am As −12 8.854· 10 Vm 1.602· 10−19 C 6.602· 10−34 Js 1.0546· 10−34 Js 9.109· 10−31 kg 1.6726· 10−27 kg 1.6749· 10−27 kg J 1.381· 10−23 K 8.314 J/mol/K B. Trigonometrie PP α PPP PP b PP PcP PP PP βPPP a sin α = ac = cos β cos α = cb = sin β tan α = ab = cot β cot α = ab = tan β 21