INTER MEDICAL Mit Zoledronat gegen die Osteoporose Mit der 1x Jahresdosis erfolgreich behandeln Prof. Dr. René Rizzoli An der plazebokontrollierten, doppelblinden Multizenterstudie HORIZON – publiziert im Jahr 2007 – nahmen mehr als 7700 Frauen teil. Sie waren zwischen 65 und 89 Jahre alt und litten unter Osteoporose, berichtete Professor Dr. René Rizzoli, Leiter der Abteilung für Nach drei Jahren weniger Frakturen Innerhalb der dreijährigen Studiendauer erhielt die Hälfte der Patientinnen einmal pro Jahr eine Kurzinfusion mit 5 mg Zoledronat. Die andere Hälfte der Teilnehmerinnen bekam ein Plazebo. Zusätzlich nahmen alle Patientinnen täglich Kalzium und Vitamin D ein. Geringere Mortalität nach Zoledronat Die Studienteilnehmerinnen vertrugen Zoledronat gut. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Osteoporose belastet das Gesundheitssystem Die Prävention von Frakturen wird immer wichtiger LAUSANNE – In der Schweiz haben im Jahr 2000 etwa 35 600 Frauen eine Fraktur erlitten.3 Die Hälfte der Knochenbrüche liess sich auf eine Osteoporose zurückführen. Diese Ereignisse werden in Zukunft vermehrt auftreten, da sich das Durchschnittsalter der Bevölkerung immer weiter nach oben verschiebt. Am Satellitensymposium von Novartis im Rahmen der 76. Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) diskutierten Experten das Problem „Osteoporose“. Professor Dr. Kurt Lippuner, Chefarzt Poliklinik für Osteoporose am Inselspital in Bern, beleuchtete die Kostenentwicklung der Osteoporose in der Schweiz. Enorme Kosten im Jahr 2020 Wie wichtig eine wirksame Frakturprävention bei Osteoporosepatienten ist, belegen folgende Zahlen4: Die jährlichen medizinischen Ko- sten für Patienten mit Osteoporose betrugen im Jahr 2000 etwa 713 Millionen Franken. Schätzungen zufolge steigen diese Kosten bis zum Jahr 2020 auf über 940 Millionen Franken. Ein Grund für die erwartete Zunahme der osteoporosebedingten Frakturen und der damit verbundenen Kosten ist die Altersentwicklung der Bevölkerung. Im Jahr 2020 werden 41 % der Schweizer 50 Jahre oder älter sein. Im Jahr 2000 gehörte erst ein Drittel der Schweizer Bevölkerung zu dieser Altersgruppe. Angesichts des wahrscheinlichen Anstiegs von osteoporosebedingten Frakturen in den nächsten Jahren sind wirksame Mittel zur Prävention nötig. Dr. Christian Meier, Facharzt für Endokrinologie und Diabetologie in Basel, stellte die Bisphosphonate als antiresorptive Osteoporosetherapie vor. Bisphosphonate hemmen die osteoklastenvermittelte Knochenresorption. Durch die Affinität zum mineralisierten Knochen wirken die Bisphosphonate äusserst selektiv. Eine besonders grosse Affinität hat Zoledronat (Aclasta®).5 Niedrige Dosierung – hohe Wirkung Zoledronat zeigte in einer Studie gegenüber Plazebo einen deutlichen präventiven Nutzen hinsichtlich des Auftretens vertebraler und non-vertebraler Frakturen sowie Hüftfrakturen. Die­se Studie deckte einen Zeitraum von drei Jahren ab. Wie soll man die Patienten aber danach 71 %* (62%, 78%) 60 %* (43%, 72%) (310/2853) (220/2853) (106/2853) (92/2822) (42/2822) (63/2822) 1 grippeähnliche Symptome, Fieber sowie Kopf- und Muskelschmerzen. Die Nebenwirkungen verschwanden zum grössten Teil drei Tage nach der Infusion. Ferner nahm die Intensität der Nebenwirkungen mit jeder Zoledronatinfusion ab. Eine weitere plazebokontrollierte, doppelblinde Studie2 aus dem Jahr 2007 belegte, dass eine Therapie mit behandeln? Dr. Meier empfiehlt ein individuelles Vorgehen je nach Frakturrisiko (siehe Kasten). Die oft diskutierte Kieferosteonekrose unter Bisphosphonaten kommt bei Osteoporosepatienten sehr selten vor verglichen zu Patienten mit Tumorerkrankungen (ein Fall pro 100 000 Patientenjahre).6 Das liegt u.a. an der niedrigen Dosis bei der Osteoporosetherapie. Der Goldstandard in der OsteoporoseBehandlung sind die Bisphosphonate mit einer deutlich positiven Nutzen/Risiko-Relation. Referenzen: 1 Black DM et al., Once-Yearly Zoledronic Acid for Treatment of Postmenopausal Osteoporosis. NEJM 2007; 356: 1809–1822 2 Lyles KW et al., Zoledronic Acid and Clinical Fractures and Mortality after Hip Fracture. NEJM 2007; 357: 1–11 3 Lippuner K et al., Epidemiology and direct medical costs of osteoporotic fractures in men and women in Switzerland. Osteoporos Int 2004; 16 (Suppl 2): 8–17 4 Schwenkglenks M et al., A model of osteo­porosis impact in Switzerland 2000-2020. Osteoporos Int 2005; 16: 659–671 5 Nancollas GH et al., Novel insights into actions of bisphosphonates on bone: differences in interactions with hydroxyapatite. Bone 2006; 38: 617–627 6 Robertson A et al., Bisphosphonat-assoziierte Osteonekrose des Kiefers. Empfehlungen zu Abklärung und Behandlung. Schweiz Med Forum 2007; 7: 408–412 1 Aclasta®: Z: Infusionslösung mit 5 mg Zoledronsäure in 100 ml Lösung. I: Behandlung von Morbus Paget des Knochens (osteodystrophia deformans). Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen (PMO). D: Morbus Paget: Erwachsene: Einmalige intravenöse Infusion von 5 mg Zoledronsäure in 100 ml wässriger Lösung über mindestens 15 min. PMO: eine intravenöse Infusion von 5 mg Aclasta als Einzeldosis einmal jährlich empfohlen. KI: Überempfindlichkeit gegenüber Zoledronsäure, anderen Bisphosphonaten oder einem der anderen Bestandteile von Aclasta; Hypokalzämie; Schwangerschaft und Stillzeit. VM: Vor der Gabe ausreichende Hydratation der Patienten und Serum-Kreatinin-Werte bestimmen lassen; bei vorbestehender Hypokalzämie vor Therapiebeginn adäquate Kalzium und Vitamin D Zufuhr; nach Anwendung Nierenfunktionstörungen beobachtet, insbesondere bei vorbestehender Nierenerkrankung oder anderen Risikofaktoren; nicht empfohlen für Patienten mit schwergradiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min); über Kieferosteonekrosen primär bei Krebspatienten berichtet, welche mit Bisphosphonaten behandelt wurden, invasive Zahnbehandlung während der Aclasta-Behandlung sollte vermieden werden. Weitere Einzelheiten s. Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®. IA: Vorsicht bei Kombination mit Arzneimitteln, welche möglicherweise ebenfalls die Nierenfunktion beeinträchtigen. UW: Sehr häufig: Fieber. Häufig: Grippeartige Symptome (sehr häufig bei Morbus Paget) Vorhofflimmern, Hypokalzämie (nur bei Morbus Paget), Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot, Diarrhöe, Übelkeit, Erbrechen, Knochenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, Rigor, Kältegefühl, Müdigkeit, Asthenie, Schmerzen, Unwohlsein. Gelegentlich: Lethargie (häufig bei Morbus Paget), Parästhesie, Schläfrigkeit, Tremor, Synkope, Dysgeusie, Konjunktivitis, Augenschmerzen, Uveitis, Vertigo, Dyspepsie (häufig bei Morbus Paget), Bauchschmerzen, trockener Mund, Oesophagitis, Rash, Gelenkschwellung, erhöhtes Serumkreatinin, Anorexie, periphere Oedeme, Durst, lokale Reaktion an der Infusionsstelle (Rötung, Schwellung, und/oder Schmerz). Selten: s. Kompendium. P: Infusionslösung mit 5mg/100 ml: 1. Verkaufskategorie: B. Weitere Informatione entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®. Zoledronat nicht nur die Zahl der weiteren Frakturen, sondern auch die Mortalität der Patienten senkt. Die 2 127 Studienteilnehmer (Frauen und Männer mit einem Durchschnittsalter von 74 Jahren) bekamen nach einer chirurgisch versorgten Hüftfraktur einmal jährlich eine Zoledronatinfusion (5 mg) oder ein Plazebo während dreier Jahre. Die Mortalität unter den Patienten mit der Zoledronatinfusion war um 28 % geringer als in der Plazebogruppe. Postmenopausale Patientinnen die von Aclasta profitieren sind Frauen, die neu diagnostiziert wurden, Patientinnen, die die Annehmlichkeiten einer 1x jährlichen Applikation bevorzugen und Patientinnen, die Probleme mit der gastrointestinalen Unverträglichkeit oraler Bisphosphonate oder Probleme mit der Compliance haben. Vorgehen nach drei- bis fünfjähriger Therapie mit Bisphosphonat niedriges Frakturrisiko Bisphosphonat absetzen und nach zwei Jahren die Knochendichte messen. hohes Frakturrisiko (v.a. für vertebrale Frakturen) Bisphosphonat für fünf bis sieben Jahre weitergeben. Evtl. knochenanabole Therapie (mit dem Parathormonfragment rhPTH) bei neuen Frakturen unter Bisphosphonat. IMPRESSUM MT 36/2008 Knochenerkrankungen, Universitätsspital Genf, am Satellitensymposium von Novartis an der 76. Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM). Die HORIZON-Studie zeigte klar die Überlegenheit von Zoledronat (Aclasta®) gegenüber Plazebo bezüglich vertebraler Frakturen (siehe Abbildung). Auch das Risiko für Schenkelhals- und nicht-vertebrale Frakturen sank gegenüber Plazebo signifikant. Zoledronat, ein stickstoffhaltiges Bisphosphonat, inhibiert die Osteo­ klastenaktivität. Das vermindert den Abbau von Knochen und senkt so das Frakturrisiko bei Patienten mit Osteoporose. Im Gegensatz zu anderen Bisphosphonaten verabreicht man Zoledronat nur einmal pro Jahr als Kurzinfusion. So wird die Magen-Darm-Passage umgangen und gleichzeitig die Compliance der Patienten erhöht. Patienten mit neuer Wirbelkörperfraktur (%) LAUSANNE – Die Zahl der osteoporoseinduzierten Frakturen nimmt tendenziell zu. Gefordert ist ein Medikament, mit dem sich die Osteoporose zuverlässig behandeln lässt und das die Patienten akzeptieren. Die HORIZON-Studie1 belegt für das Bisphosphonat Zoledronat eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit bei lediglich einer Applikation pro Jahr. .. .. .. .. Zoledronat .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..reduziert .. .. .. .. .. .. .. signifikant .. .. .. .. .. .. .. .. .. das .. .. .. ..Risiko .. .. .. .. ..von ....... . . . . morphometrisch . . . . . . . . . . . . . .vertebralen . . . . . . . . . Frakturen . . . . . . . . . . . . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . . . . . . 15. . . . . . . . . . .Plazebo . . . . . . . . . .5.mg. . . . . . . . . . NNT=14 ........ .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..ZOL .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..70..%*.. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. NNT=19 .. .. .. .. .. .. ..10,9 .. .. %.. .. ..(62%, .. .. 76%) .. .. .. .. .. .. .............................................. . . . . . . 10. . . . . . . . . . . . . . . .7,7. %. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .NNT=45 .............................. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .............................................. . . . . . . . . . . .3,7. .%. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,3 ........ . . . . . . .5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . %. . . . . . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..2,2.. ..%.. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . . . . . . . . . . . . . . . .1,5 . .%. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .............................................. . . . . . . .0. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nach . . . . . . . . . . . . . .2 .Jahren . . . . . . . . . . .3 .Jahren ....... . . . . . . . . . . . . . . .1 .Jahr. . . . . . . nach . . . . . . . . . . . . nach ........... . . . . . . . . *p<0,0001, . . . . . . . . . Risikoreduktion . . . . . . . . . . . . (95%-Konfidenzintervall) ................. . . . . . . . . . . . . . Relative . . . . . . . . . . . vs.. Plazebo ..................... .. .. .. .. .. .. .. .. ..n Zoledronat=3875, .. .. .. .. .. .. .. .. ..n Plazebo=3861 .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . Quelle: . . . Black . . DM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MT-Grafik ..... Idee und Konzeption: INTER MEDICAL, Grosspeterstrasse 23, Postfach, 4002 Basel Information: Novartis Pharma Schweiz AG Objektleitung: Dr. med. Christine Mücke Redaktion: Dr. med. André Lauber, Winfried Powollik Layout: Manuela Fuchs Produktion: Patrik Brunner © Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages