Aufmerksamkeit - schul-in

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Kurzauftrag
•  Schreiben Sie auf, was Sie bereits über die
AUFMERKSAMKEITSSTÖRUNG
Aufmerksamkeitsdefizitstörung ADHD bzw. ADD wissen.
•  Tauschen Sie mit Ihrem Nachbarn Ihre Kenntnisse aus
http://www.youtube.com/watch?v=fTziq_E358I_
Irène Baeriswyl-Rouiller
© Irène Baeriswyl-Rouiller
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Aspekte der Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit: ist die selektive (gerichtete oder fokussierte)
Aufmerksamkeit auf relevante Reize bei gleichzeitiger
Unterdrückung von Störreizen. Es ist die Fähigkeit rasch und
richtig auf relevante Reize zu reagieren
Konzentration: ist ebenfalls gerichtete Aufmerksamkeit, die
sich auf einen Gegenstand richtet und mehrere Minuten
dauern kann
Kognitive Flexibilität: besteht im schnellen Wechsel des
Aufmerksamkeitsfokus. Es ist eine grundlegende Fähigkeit für
die allgemeine Leistungsfähigkeit.
Ungerichtete Aufmerksamkeit: ist die allgemeine
Reaktionsbereitschaft
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•  Allgemeine Aktivierung/ Wachheit.
•  Selektive fokussierte Aufmerksamkeit
•  Vigilanz / Daueraufmerksamkeit
•  Geteilte Aufmerksamkeit
•  Kontrollaufmerksamkeit
Jacobs et al. 2005, S. 14.
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Struwwelpeter: Zappelphilipp
Beschreibung von ADHS-Kindern
ADS: Aufmerksamkeitsdefizit Störung
ADHS: Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörung
Mangelnde Flexibilität
Erhöhte Ablenkbarkeit
Externe Ablenkbarkeit: Störreize von aussen z.B. Lärm
Interne Ablenkbarkeit: anfällig auf innere Störreize auf
aufgabenirrelevante Gedanken
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Klassifikationssysteme
•  DSM-IV
•  Unaufmerksamkeit
•  Hyperaktivität/
motorische Unruhe
•  Impulsivität
n 
ICD-10
n 
n 
n 
Unaufmerksamkeit
Überaktivität/motorische
Unruhe
Impulsivität
Verbreitung von Aufmerksamkeitsstörungen
•  Häufigste Verhaltensstörung
•  Häufigkeit variiert - je nach Diagnosekriterien - zwischen
3-15%.
•  20% der Population, die in Kinder- und
jugendpsychiatrischen- oder neuropsychologischen
Praxen behandelt werden.
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© Irène Baeriswyl-Rouiller
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Einfluss von Neurotransmitter auf
verschiedene Aufmerksamkeitsfunktionen
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Diagnosekriterien
•  Früher Beginn im Kindesalter vor 7 Jahren
•  Symptome müssen mindestens 6 Monate andauern
•  Sie müssen in verschiednen Lebensbereichen auftreten
Zu deutlich relevanten Beeinträchtigungen führen
Noradrenalin
Dopamin
•  Andere Probleme müssen durch klare Kriterien
ausgeschlossen werden
Jacobs et al. 2005, S. 14.
Stimulanzien
Ritalin
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Symptome
Allgemeine Ausschlusskriterien
Hohe inter- und intraindividuelle Variabilität
•  Keine tief greifende Entwicklungsstörung (Autismus)
•  Aufmerksamkeitsstörung
•  Keine Schizophrenie, oder eine andere psychische
•  Störung der Entwicklung von Exekutivfunktionen:
Störung.
•  Keine depressive- oder Angststörung (ICD-10).
•  Keine psychische Störung durch die die Symptome
besser erklärt werden können (DSM-IV).
•  Steuerungs- und Koordinationsschwäche
•  Fehlende Regulation von Impulsen und Affekten
(Unruhe, Hyperaktivität, Impulsivität)
•  Schwierigkeiten der kognitiven Flexibilität
•  Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen
•  Schwierigkeiten bei Informationsanalyse und
Informationsverarbeitung
Steuerung und Koordination
Ablenkbarkeit
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Fehlende Regulation
Unaufmerksamkeit
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Äusserung in der Schule
•  Auffälliges motorisches Verhalten
•  Konzentrationsschwierigkeiten
•  Qualität der Arbeit
•  Mangelhafte Problemlösestrategien
•  Häufig gestörte Feinmotorik
•  Schwierigkeiten im sprachlichen Bereich
•  Störendes Sozialverhalten
•  Probleme in der Klassengemeinschaft
•  Intoleranz gegenüber reiz-und
•  Situationsabhängiges Verhalten
stimulationsarmen Situationen (mentale
Selbststimulation)
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Interaktionen
Selbstwahrnehmung
•  Lehrkräfte fühlen sich „genervt“
•  Nehmen sich „ als anders“ wahr
•  Die Klassenkameraden
•  Bewundern sie als Klassenclown
•  Entwickeln eine grosse Ablehnung
•  Haben Angst vor Misserfolgen
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•  Haben eine unrealistische
Selbsteinschätzung
•  Für die Eltern entwickeln sie sich vom
•  Sehr niedriges Selbstwertgefühl
Problemkind zum Schulproblem
•  Rückmeldung aus der Schule
•  Kampf mit den Hausaufgaben
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Positive Eigenschaften
•  Nicht alle Kinder sind
aufgeweckte Machertypen
•  Oft sehr kreative Kinder
•  Improvisationskünstler
•  Sind nicht nachtragend
hyperaktiv
•  Vor allem bei Mädchen tritt die
Störung meist ohne
hyperkinetisches Syndrom auf
•  Tagträumen ist ein häufiges
Phänomen
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Anamnese und Exploration der Eltern,
des Kindes/Jugendlichen, der Erzieher/Lehrer
- Auffälligkeiten und Kompetenzen
- Kognitive Defizite und Fähigkeiten
- Körperliche Funktionen
- Psychosoziale Bedingungen
DIAGNOSESTELLUNG
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Verarbeitungsaufgabe 2
Partnerarbeit
Aufmerksamkeitsgestörte hyperaktive Kinder und
Jugendliche im Unterricht
•  Auf der Lehrerchecklisten und dem Dokument „Prinzipien
für den Unterricht“ finden Sie
•  Hinweise zum Umgang mit diesen Kindern
•  Prinzipien der Unterrichtsplanung und Gestaltung
•  Spezielle Massnahmen für diese Kinder
Weitergehende Diagnostik
Med. Abkl
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Diagnose ein interdisziplinärer Prozess (Jacobs
et al. 2005, S. 23)
Tests
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Tagträumen
•  ADHS-Kinder sind oft
V-Beobachtung
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Psycho-sozial
Tauschen Sie sich in Kleingruppen über die beiden Texte aus.
Welche vorgeschlagenen Massnahmen erscheinen Ihnen brauchbar?
-  Was würden Sie ausprobieren oder sicher einführen?
-  Was würden Sie bei der Durchführung beachten?
-  Was haben Sie bereits selbst ausprobiert?
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Hilfen für den Unterricht
Spezielle Massnahmen für das ADS Kind
•  Festgelegte Abläufe klar definieren
•  Regeln
•  Klare Strukturen und ritualisierte Elemente
•  Sitzordnung auswählen
•  Rhythmisieren im Aktivierungsniveau zu regulieren
•  Bewegungsbedürfnis miteinbeziehen
•  Differenzieren im Unterricht
•  Klare Strukturen
•  Differenzieren bei der Beurteilung
•  Strategien aufbauen, die kanalisieren
•  Lehrkraft als Modell
•  Selbständige Kontrolle
•  Lernen mit allen Sinnen
•  Verhaltenskontrolle erlernen und aufrechterhalten
•  Zusätzliche Reize
•  Rückmeldung und Lob
•  Handlungsorientierte Materialien
•  Materialien mit selbständiger Fehlerkontrolle
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Behandlungsverfahren und die Effektstärken
Behandlungsmethode
Trainingsansätze /-prinzipien
Psychometrischer Ansatz
Entspannung: Autogenes Training,
progressive Muskelentspannung
Biofeedback
Medikamente: Ritalin, Concerta etc.
0.77
Verhaltenstherapeutische
Techniken
Modell-Lernen, positive Verstärkung,
Tokensysteme, visuelles Diskriminationstraining, Problemlösungstraining
0.71
Elterntraining
Verbesserung der Erziehungskompetenz, Kommunikationstraining,
Vermittlung von Techniken der
Verhaltensmodifikation
0.49
Behandlungspakete
Multimediale Ansätze für betroffene
Kinder, Eltern und Lehrer
0.37
Selbstinstruktionstraining
Verbale Steuerung, Versprachlichung
bei Problemlöseaufgaben
0.36
Biologischer Ansatz
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Biofeedback
Effektstärke
Literaturangabe
•  Döpfner, M. (1998). Hyperkinetische Störungen. In Petermann (Hrsg).
Lehrbuch der klinischen Kinderpsychologie. (S165-217)
•  Lauth, G., Grunke, M., Brunstein, J. (2004) Intervention bei
Lernstörungen, Göttingen: Hogrefe
•  Imhof, M., Skrodzki, K., Urzinger, M. Aufmerksamkeitsgestörte Kinder
und Jugendliche im Unterricht. Auer Verlag.
•  Jacobs, C., Heubrock, D., Muth, D., Petermann, F. (2005) Training für
Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen.Göttingen: Hogrefe
•  Neuhaus, C. (2000) Hyperaktive Jugendliche und ihre Probleme.
Erwachsen werden mit ADS. Uraniaverlag.
Gehirn du Geist 3/2004
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