AUTNES Manual Content Analysis of the Media Coverage

Werbung
ÖSTERREICHISCHE NATIONALE WAHLSTUDIE
AUSTRIAN NATIONAL ELECTION STUDY
Institut für Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft
AUTNES Manual Content Analysis of the
Media Coverage 2013
Codebuch
Version 1.0.0
Klaus Schönbach, Katharina Kleinen-von Königslöw,
Jakob-Moritz Eberl, Martin Haselmayer, Carina Jacobi, Ramona Vonbun
Wien, Mai 2016
AUTNES Manual Content Analysis of the Media Coverage 2013 – Codebuch
Klaus Schönbach, Katharina Kleinen-von Königslöw, Jakob-Moritz Eberl, Martin
Haselmayer, Carina Jacobi, Ramona Vonbun
(Edition 1.0.0, 2016)
[email protected]
Page
2
http://www.autnes.at
Inhalt
6
1.1 Wann ist ein Artikel zu codieren und wann nicht?
8
1.2 Wann muss ein Artikel „gesplittet“ werden?
8
1.3. Überblick Vorgehensweise Inhaltsanalyse
9
2. Codierung auf „Formaler Ebene“
2.1. Automatisierte Erfassung
10
10
V0 – Article ID
10
V1 – Headline
10
V2 – Byline
10
V3_l1 – Medium (Typ)
10
V3_l2 – Medium (Gattung)
10
V3_l3 – Medium
11
V4a – Date
11
V4b – Time
11
V5 – Seite
11
V6_l1 – Ressort (aggregiert) (nur Print)
11
V6_l2 – Ressort (unaggregiert) (nur Print)
11
V7 – Wortanzahl des Beitrags
11
2.2 Manuelle Codierung Printmedien
12
V8 – Visualisierung Print
12
V9 – Beitragsart Print
13
3. Codierung auf „Beitragsebene“
3.1 Formale Codierung TV
15
15
3
Allgemeine Informationen zur Kodierung
Page
1.
V10 – Beitragsaufmachung TV
15
Darstellungselemente TV (V11a bis V11h)
15
V11a – Sprechermeldung
16
V11b – Filmsequenz
16
V11c – Betroffener
16
V11d – Korrespondent
16
V11e – Interner Experte
17
V11f – Externer Experte
17
V11g – Straßenbefragungen
17
V11h – Diskussion
18
V12 – Hauptthema
18
V12a – Bezugsregion
21
V12b – Bezug auf EU-Regelungen
23
V13 – Hauptakteur
24
V14 – Zitation Hauptakteur
30
V15a – Schaden
30
V15b – Nutzen
33
V16 – Politikbild
34
V17 – Dramatisierung
38
V18 – Privatisierung
40
V19 – Einzelschicksale
42
V20 – Strategisches Framing: Strategie und Taktik
44
V21 – Auslöser_Arena
46
4
18
Page
3.2 Inhaltliche Codierung TV und Print
V22 – Auslöser_Akteur
50
4. Codierung auf „Satzebene“
51
4.1 Auswahl der zu codierenden Sätze
51
4.2 Akteurssequenzen
57
4.3 Variablen auf Satzebene
62
V23a – Sentence_ID
63
V23b – Sentence
63
V24a – Absatznr
63
V24b – Satznr
63
V25 – Subjektakteur
63
V26 – Subjectrecord
70
V27 – Thema
74
V28 – Themenprädikat
76
V29 – Begründung
79
V30 – Objektakteur
82
V31 – Objektakteursprädikat
84
V32a/V32b Professionelle / persönliche Eigenschaften
86
V33 Objektrecord
91
5
95
Page
5. Filtervariablen
1. Allgemeine Informationen zur Kodierung
Das vorliegende Codebuch erklärt die Vorgehensweise bei der Codierung von
politischen Beiträgen zur Nationalratswahl 2013.
Codiert wird mit Hilfe einer Eingabemaske im Online-Codiersystem AmCAT. Die
Antwortmöglichkeiten der Variablen müssen darin mittels vorgegebener Listeneinträge
oder Felder angeklickt werden. Eine eigenständige Eingabe von Freitext ist nur selten
möglich. Fallen dem Codierer mögliche Lücken auf, die nicht im vorhandenen
Codierschema erfasst werden können, sollte er nach sorgfältiger Prüfung die
AUTNES-Mitarbeiter kontaktieren.
Die relevanten Beiträge für die Inhaltsanalyse werden computergestützt vorausgewählt.
Relevant sind alle Beiträge in denen zentrale politische Akteure (ZPA) vorkommen.
Die Akteursliste berücksichtigt nicht nur die Namen von Akteuren, sondern auch die
Funktionsbezeichnungen, unter denen sie in der Berichterstattung vorkommen
können. Darunter fallen die folgenden Akteurs- und Organisationstypen:

Bezeichnungen wie Regierung (Koalition, Regierungsparteien) und Opposition
(Oppositionsparteien), wenn sie sich auf die derzeitigen bundes-politischen
Verhältnisse
beziehen.
Nicht
die
Begriffe:
Landesregierung/Oppositionsparteien wenn sie sich auf die Landesebene
beziehen.

Bundespräsident

Regierungsmitglieder (hier geht es um einzelne Personen: Bundesebene,
Landesebene und der österreichische EU- Kommissar)

Ministerien und Staatssekretariate (als Akteure – nicht als Gebäude)

Abgeordnete,
Abgeordnete im EU-Parlament

Kandidaten für den Nationalrat
als
Institution)
und
österreichische
6
(auch
Page
Nationalrat

Bundesparteien (bei der ÖVP alle Bünde) und zentrale, demografisch
definierte Teilorganisationen für junge Menschen, Frauen und Pensionisten
(jedoch immer nur auf Bundesebene)

Vorstände nationaler (o. europäischer) demographisch definierter Vorfeld- bzw.
Teilorganisationen (auch Fraktion in Gewerkschaften und Kammern)
ACHTUNG: Landesparteien (z.B. SPÖ Salzburg, Grüne Floridsdorf) sind an sich keine
ZPA. Bei Landesparteien sind ausschließlich die einzelnen Regierungsmitglieder der
Bundesländer ZP-Akteure.
Alle Personen der ZPA-Liste, sind auch in der AmCAT-Liste der Akteure namentlich
enthalten. Um zu wissen ob ein Bezirksvertreter mögl. auch zum Nationalrat
kandidiert, wird zuerst sein Name in das AmCAT Feld eingetragen. Scheint er/sie dort
auf,
handelt
es
sich
höchstwahrscheinlich
um
einen
ZPA
(Achtung
bei
Allerweltsnamen!).
Zum Nationalrat kandidierten folgende Parteien:
SPÖ,
ÖVP,
FPÖ,
BZÖ,
Grüne,
Piraten,
Team Stronach,
NEOS,
KPÖ,
Der Wandel,
Die Sozialistische Linkspartei,
EU-Austrittspartei
Page
Die Christen,
7
Die Männerpartei,
Befindet sich also KEINE/R der oben genannten Personen oder Akteure in einem
Artikel, ist dieser Artikel als irrelevant zu vermerken und NICHT zu codieren.
Der erste Schritt bei der Codierung sollte also immer die Entscheidung über die (Ir)Relevanz des Artikels sein.
1.1 Wann ist ein Artikel zu codieren und wann nicht?
Alle in den Codieraufträgen (=Coding jobs) bereitgestellten Beiträge sind bereits als
relevant vorselektioniert worden. Im Regelfall sind sie somit auf Beitragsebene zu
codieren. Es kann aber vereinzelt Beiträge geben, die keinen ZPA beinhalten. Sollte
es sich eindeutig um einen solchen Artikel handeln, muss dieser Artikel nicht codiert
und in AmCAT als „irrelevant“ markiert werden. Bei Unsicherheiten (kein ZPA
erkennbar) ist der Beitrag im Kommentarfeld zu kennzeichnen und der zuständige
AUTNES-Mitarbeiter zu kontaktieren.
1.2 Wann muss ein Artikel „gesplittet“ werden?
Trotz Vorselektion kann es auch noch immer passieren, dass manche Beiträge
tatsächlich aus mehreren kleineren Beiträgen bestehen. Dabei wird es sich meistens
um mehrere Kurznachrichten oder Leserbriefe handeln. Bevor nun mit der Codierung
eines solchen Beitrags begonnen werden kann, muss dieser zuerst „gesplittet“ (=
aufgetrennt werden). Zu diesem Zweck ist der zuständige AUTNES-Mitarbeiter zu
kontaktieren, der diesen Beitrag in mehrere kleine Beiträge aufteilt. Diese können
Page
8
dann den normalen Codierregeln entsprechend codiert werden.
1.3. Überblick Vorgehensweise Inhaltsanalyse
Die manuelle Fein-Auswertung macht Gebrauch von der für den 1. Schritt getroffenen
Auswahl, codiert allerdings nur die folgenden „Kernmedien“:
ZIB (19:30 – ORF2)
ZIB 20 (20:00 – ORF1)
ZIB 2 (22:00 – ORF 2)
ATV aktuell
Sat.1 Austria News
Der Standard
Die Presse
Kronen Zeitung
Österreich
Heute
Kurier
Kleine Zeitung
Salzburger Nachrichten
Codiert wird mit Hilfe einer eigens entwickelten Eingabemaske im Online-Codiersystem
AmCAT. Bei den meisten Variablen können Listeneinträge bzw. Felder angeklickt werden.
Eine eigenständige Eingabe ist nur in wenigen Fällen notwendig. Kategorien und Prinzipien
der Codierung orientieren sich eng an der Vorgehensweise bei den Wahlprogrammen,
Page
9
Leaderstatements und den OTS-Aussendungen der Supply Side von AUTNES.
2. Codierung auf „Formaler Ebene“
Der vorliegende Abschnitt erklärt die Vorgehensweise bei der Codierung von
politischen Beiträgen zur Nationalratswahl 2013 in Zeitungen und Fernsehnachrichten
auf der „Formalen Ebene“ und gliedert sich in zwei Abschnitte:
2.1 Automatisiert erfasste Variablen
2.2 Manuelle Codierung Print
2.1. Automatisierte Erfassung
Die nachfolgenden Variablen werden automatisiert erfasst und erfordern keine
manuelle Codierung.
V0 – Article ID
Hierbei handelt es sich um eine individuell generierte ID für jeden Beitrag.
V1 – Headline
Hierbei handelt es sich um den Titel des Beitrags.
V2 – Byline
Hierbei handelt es sich um den Untertitel des Beitrags.
V3_l1 – Medium (Typ)
Hierbei werden die Medien in Typen eingeteilt (TV/Print).
V3_l2 – Medium (Gattung)
Hierbei werden die Medien in ihre Gattung, das Genre, eingeteilt (Qualität,
Page
10
Boulevard).
V3_l3 – Medium
Hierbei handelt es sich um die individuellen Bezeichnungen der Medien.
V4a – Date
Hierbei handelt es sich um das Erscheinungsdatum des Beitrags.
V4b – Time
Hierbei handelt es sich um das Erscheinungsuhrzeit des Beitrags.
V5 – Seite
Hierbei handelt es sich um die Seitenzahl, auf der der Artikel in der Zeitung beginnt.
V6_l1 – Ressort (aggregiert) (nur Print)
Hierbei handelt es sich um den Ressorttyp, in welchem der Artikel erschienen ist.
V6_l2 – Ressort (unaggregiert) (nur Print)
Hierbei handelt es sich um das individuelle Ressort, in welchem der Artikel erschienen
ist.
V7 – Wortanzahl des Beitrags
Page
11
Hierbei handelt es sich um die Anzahl der Wörter des Beitrages.
2.2 Manuelle Codierung Printmedien
Der nachfolgende Abschnitt beinhaltet die formalen Beitragscharakteristika von
Printmedien.
Die Codierung von Variablen V7 bis V9 erfolgt in einem separaten Codierprozess
unter Berücksichtigung der PDFs.
V8 – Visualisierung Print
Für die Codierung dieser Variable ist das Öffnen der pdf-Datei erforderlich.
Wie viele Bilder, Karikaturen mit unmittelbarem Bezug zum Beitrag befinden sich auf
derselben Seite?
Zahl der Bilder/Karikaturen eintragen
Achtung: Handelt es sich um einen bereits gesplitteten Artikel, werden nur jene
Bilder/Karikaturen gewertet, die unmittelbar mit dem gesplitteten Beitrag (wie in
Page
12
AmCAT dargelegt) in Verbindung stehen.
V9 – Beitragsart Print
Welcher Kategorie lässt sich der Beitrag zuordnen?
1
2
Schlagzeile
Nachricht, Bericht,
Kurznachricht in
Meldungsübersicht
(nur) Schlagzeile auf der Titelseite
Zu Nachrichten zählen auch wiederkehrende Rubriken, die
politische
Hintergründe
nicht
kommentarhaft,
sondern
sachlich in Form von Hintergrundinformationen darstellen
(z.B. „Politik inoffiziell“ in der Kronen Zeitung), sowie
Kurznachrichten.
3
Reportage, Analyse,
Feature
Längere Hintergrundberichte, die analytisch in die Tiefe
gehen. Auch individuelle Erfahrungen der Journalisten
können in die Berichterstattung einfließen. Sachverhalte
werden anhand von konkreten Beispielen, Personen oder
deren Schicksalen anschaulich dargestellt.
4
Kommentar, Kolumne,
Glosse
Kolumnen sind wiederkehrende Kurzkommentare; Glossen
sind kurze Meinungsbeiträge, die ironische und satirische
Stilelemente verwenden und unter Pseudonymen publiziert
werden (z.B. „Herr Strudl“, „Wolf Martin“, „Amanda Klachl“,
„Der
5
Interview, Diskussion
6
Cartoon, Karikatur
7
Pressestimme, Nachdruck
Plappergeier“).
Auch
Leitartikel
gelten
als
Kommentare.
Cartoons oder Karikaturen, die einen eigenständigen
Beitrag bilden, also alleine stehen.
aus anderen Medien
8
Leserbrief
9
sonstige Beitragsart
Beiträge, die in den oben angeführten Kategorien nicht
fassbar sind (z.B. „Erstwählerquiz“).
Page
„Mutterbeitrag“ getrennt wurde, wird dieser dem Mutterbeitrag entsprechend codiert.
13
Achtung: Handelt es sich um einen Beitrag der unter Umständen durch Splitting vom
Beispiel: Beim Mutterbeitrag handelt es sich um ein Interview. Zuzüglich zu diesem
Interview befindet sich in AmCAT ein eigener Beitrag zur Biographie des
Interviewpartners.
Im
PDF
ist
klar
ersichtlich,
dass
die
beiden
Beiträge
zusammengehören. Der kurze biographische Artikel wird daher auch als Interview
Page
14
codiert.
3. Codierung auf „Beitragsebene“
Der vorliegende Abschnitt erklärt die Vorgehensweise bei der Codierung von
politischen Beiträgen zur Nationalratswahl 2013 in Zeitungen und Fernsehnachrichten
auf der „Beitragsebene“ und gliedert sich in zwei Abschnitte:
3.1 Formale Codierung TV
3.2 Inhaltliche Codierung TV und Print
3.1 Formale Codierung TV
Für alle TV-Beiträge sind die folgenden formalen Kategorien zu codieren. Für die
Codierung dieser Variablen ist das Öffnen der Videodatei notwendig.
V10 – Beitragsaufmachung TV
Ein Beitrag wird als Aufmacher codiert, wenn sein Inhalt im Trailer/Vorspann einer
Sendung angekündigt wird.
0
kein Aufmacher-Beitrag
1
Aufmacher-Beitrag
Darstellungselemente TV (V11a bis V11h)
Die nachfolgende Variablenbatterie erfasst verschiedene Darstellungselemente in
Fernsehbeiträgen. Die zentrale Frage lautet jeweils:
Beinhaltet der Beitrag dieses Darstellungselement…?
Page
15
Für jeden Beitrag können mehrere Darstellungselemente codiert werden.
V11a – Sprechermeldung
Wird innerhalb des Beitrags ein Text durch den Moderator im Studio (z.B. vom
Teleprompter) verlesen?
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
V11b – Filmsequenz
Enthält der Beitrag Filmsequenzen mit oder ohne O-Töne? Falls diese O-Töne
innerhalb der Filmsequenz aus einem Statement von Betroffenen, Korrespondenten,
Experten oder „einfachen Bürgern“ bzw. aus Interview stammen, muss über die
Variablen 11c-11g der Typ des Statementgebers erfasst werden (gilt auch für
Schaltungen zu Korrespondenten).
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
V11c – Betroffener
Äußern sich Betroffene eines Problems im Filmbeitrag oder im Studio zu einem (sie
betreffenden) Thema (z.B. Hochwasseropfer, Arbeitslose beim AMS)?
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
V11d – Korrespondent
Page
(oft sendereigene) Journalisten, die von außerhalb der Studios berichten (z.B. Robert
16
Beinhaltet der Beitrag eine Schaltung zum Korrespondenten? Korrespondenten sind
Stoppbacher im Hohen Haus; Karim El-Gawhary in Ägypten oder Raimund Löw in
Brüssel).
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
V11e – Interner Experte
Wird innerhalb des Beitrags ein Sender-interner Experte (z.B. ORF-Innenpolitikchef
Hans Bürger) im Studio befragt (= daher nicht Korrespondent)? Die Zugehörigkeit des
Experten zum Sender sollte im Beitrag entweder mündlich oder in der Bauchbinde
explizit gemacht werden.
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
V11f – Externer Experte
Wird innerhalb des Beitrags ein externer Experte befragt (z.B. Peter Filzmaier zur
Politikverdrossenheit)? Hierunter fallen alle Experten (auch Politiker), deren
Zugehörigkeit zum Sender nicht explizit gemacht wird. Sie können sowohl im Studio
als auch innerhalb eines Filmbeitrags interviewt werden.
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
V11g – Straßenbefragungen
Werden innerhalb des Beitrags Passanten auf der Straße/Teilnehmer einer
Die
Personen
Funktionsbezeichnungen genannt.
sind
Zivilbürger,
es
werden
keine
17
befragt?
Page
Veranstaltung
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
V11h – Diskussion
Ein Journalist bzw. ein Moderator spricht oder diskutiert mit mehr als einer weiteren
Person bzw. moderiert die Diskussion zwischen mehreren Personen – entweder Live
im Studio oder in einem anderen, externen Rahmen.
0
kommt nicht vor
1
kommt vor
3.2 Inhaltliche Codierung TV und Print
Der erste Beitrag im Codingjob wird geöffnet und zunächst vollständig durchgelesen.
Anschließend bitte für jede Variable den zutreffenden Listeneintrag bzw. die
zutreffende Antwortkategorie auswählen. Für jede Variable ist ein Eintrag auszuwählen
und kein Feld darf übersprungen werden!
ACHTUNG: Erst nach Abschluss aller Codierungen eines Artikels kann mit der
Codierung eines neuen Artikels begonnen werden. Die Codierung mehrere Artikel
gleichzeitig
muss
unbedingt
vermieden
werden,
da
dieses
Vorgehen
die
Datenerhebung massiv behindern kann!
V12 – Hauptthema
Als Hauptthema des Beitrags gilt das Thema, das bezogen auf den Umfang des
Beitrags – am breitesten diskutiert wird und einer Codierkategorie der Themenliste
Page
18
(auf www.autnes.at ab Sommer 2016 verfügbar) zuordenbar ist.
Die
Themenliste
ist
in
verschiedene
Politikfelder
gegliedert
(Wirtschaft,
Wohlfahrtsstaat, Budget, Bildung und Kultur, Sicherheit, Bundesheer, Außenpolitik,
Europa, Infrastruktur, Gesellschaft, Umweltschutz, Institutionenreform, Immigration,
Regierungsbildung, Ideologie, … sowie Wahlkampf und sonstige Politikerthemen) und
in drei Ebenen aufgebaut. Codiert wird Ebene 3. Ebene 1 und 2 sind Überkategorien
zur leichteren Orientierung und Zuordnung.
Das Hauptthema sollte grundsätzlich immer so spezifisch wie möglich codiert werden
(Beispiel: In einem Artikel über die „Reichensteuer“ muss auch diese codiert werden
und nicht die allgemeine Kategorie zu „Steuerpolitik“ oder „Steuerreform“). Werden in
einem Artikel aber mehrere spezifische Themen ein und desselben allgemeinen
Themas gleichwertig behandelt (z.B. viele unterschiedliche Steuern im Rahmen einer
angedachten „Steuerreform“), dann kann in diesem Fall auch das allgemeine Thema
„Steuerreform“ als Hauptthema ausgewählt werden. Ziel ist es, so nahe wie möglich
am thematischen Fokus des Beitrags zu codieren.
Falls ein Thema überhaupt nicht zuordenbar ist, bitte "99999" codieren und jemand
vom AUTNES-Team mit einem neuen Themenvorschlag kontaktieren.
Pro
Beitrag
kann
nur
ein
Hauptthema
codiert
werden.
Sind
mehrere
Hauptgegenstände gleichgewichtig erkennbar, wird der erstgenannte ausgewählt.
Beispiele:
„Wir bemühen uns, die Konjunktur anzukurbeln, sodass sie über zwei,
zweieinhalb Prozent liegt, denn nur dann wirkt sich Wachstum auch positiv auf
den Arbeitsmarkt aus“.
Zu codierendes Hauptthema: 10102 Wirtschaftswachstum
Page
Zu codierendes Hauptthema: 13306 Ganztagsschule
19
„Schmied möchte Ganztagsschulen ohne Lehrerveto.“
„SPÖ und ÖVP sind sich zwar grundsätzlich einig, dass eine Steuerreform
notwendig ist, über den Inhalt und den Zeitpunkt haben die Koalitionsparteien
aber sehr unterschiedliche Vorstellungen.“
Zu codierendes Hauptthema: 12202 Steuerpolitik
„Die politische Debatte zwischen SPÖ und ÖVP um das Spekulationsverbot hält an“
Zu codierendes Hauptthema: 10507 Spekulation/Finanzgeschäfte/Börse
„Das war fast schon eine kleine Revolte: Drei Landesparteichefs und die Nummer
zwei auf der Nationalratswahlliste des Teams Stronach sprachen sich am Donnerstag
öffentlich gegen eine Idee des Parteigründers Frank Stronach aus.“
Zu codierendes Hauptthema: 25201 innerparteiliche Konflikte
Hinweis zur Verwendung im Datensatz:
Im Endgültigen Datensatz wird diese Variable in mehreren Aggregationsformen
vorhanden sein. v12_l3 ist dabei die am wenigsten aggregierte Version und
entspricht der ursprünglichen Kodierung von v12 wie hier im Codebuch
angegeben. v12_l2 ist eine etwas aggregierte Version derselben Variable. v12_l1
ist die am höchsten aggregierte Version derselben Variable (siehe Dokumentation
Page
20
für genauere Informationen).
V12a – Bezugsregion
Auf welche Region bezieht sich das Hauptthema des Beitrags überwiegend? D.h. wo
findet die Handlung statt? Welche Region betrifft das Hauptthema? Bezieht sich das
Hauptthema überwiegend auf ein europäisches Land (FR, GB, GER usw.) bzw. auf
Europa oder die EU (1), auf Österreich insgesamt (2) oder auf spezifische
Bundesländer (3-11)? Der geographische Bezug des Themas steht im Vordergrund,
die Herkunft einer Person ist daher in der Regel unerheblich (z.B. die gebürtige
Oberösterreicherin handelt Subventionen für Kärnten heraus  Bezugsregion:
Kärnten!).
Sollte kein unmittelbarer geographischer Bezugsort zum Thema codierbar sein, aber
ein Bundespolitiker im Fokus des Beitrags stehen, kann die Bezugsregion „Österreich“
codiert werden.
Städte oder Bezirke werden unter dem entsprechenden Bundesland codiert.
Bezieht sich der Beitrag gleichgewichtig auf bis zu drei Bundesländer, ist das
erstgenannte zu codieren. Bezieht sich der Beitrag auf vier oder mehr Bundesländer
ist der Bezugsort „Österreich“ zu codieren.
Bezieht sich der Beitrag zwar auf die Nationalratswahl, beschreibt aber regionale
Wahlkampfveranstaltungen oder regionale politische Handlungen, dann wird die
jeweilige Region codiert (besondere Vorsicht gilt hier allerdings bei Wien, als Region
vs. Bundeshauptstadt).
Berichte, deren Hauptthema nicht-europäische Länder betrifft (Amerika, Asien, Afrika,
Europa/EU
2
Österreich
3
Wien
4
Niederösterreich
Page
1
21
Australien), werden unter der Kategorie „sonstiger Bezugsort“ codiert.
5
Oberösterreich
6
Steiermark
7
Salzburg
8
Kärnten
9
Tirol
10
Vorarlberg
11
Burgenland
98 sonstige Bezugsorte
99 kein Bezugsort
Beispiele:
„Coole Aktion von SP-Nationalratskandidat Alois Schroll in Ybbs (Melk): Unbekannte
hatten seinen Wahlständer in die Ybbs geworfen. Der Politiker handelte prompt und
rettete im Taucheranzug sein Plakat.“
Zu
codieren:
1
Niederösterreich

obwohl
es
sich
um
einen
Nationalratswahlkandidaten handelt, liegt der Fokus der Erzählung auf Ybbs an der
Donau in Niederösterreich
„Die Klage der britischen Regierung gegen die EU-weite Deckelung von
Bonuszahlungen an Banker hat diese Woche heftige Reaktionen ausgelöst. Statt den
britischen Bankensektor neu aufzustellen, betreibt die britische Regierung Lobbypolitik,
so SPD-Europaabgeordneter Udo Bullmann. Als durchsichtiges innenpolitisches
Manöver bezeichnete es ÖVP-Europaabgeordneter und Vizepräsident des Parlaments,
Othmar Karas.“
Zu codieren: 1 Europa
„Affäre. Im Streit zwischen Bawag und Linz will der Richter den früheren Bawag-Boss
Zu codieren 5 Oberösterreich
Page
ahnungslos.“
22
und jetzigen Nationalbank-Chef Nowotny befragen. Doch auch dieser gibt sich
„Zwei Tage vor der Wahl wirft sich nun auch Wiens Bürgermeister Michael Häupl in
die Schlacht um den Mindestlohn. Der 1500-Euro-Vorstoß der SPÖ ist zum neuen
Koalitionsstreit geworden.“
Zu codieren: 2 Österreich  die Forderung eines Mindestlohns betrifft ganz
Österreich, Herkunft von Michael Häupl ist unerheblich)
„Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) machte am Dienstag jene Diagnose
bekannt, derentwegen sie sich vor zehn Tagen vorübergehend aus der Öffentlichkeit
zurückgezogen hat“
Zu codieren: 2 Österreich  obwohl unmittelbar kein Bezugsort erkennbar ist, steht
eine österreichische Bundespolitikerin im Mittelpunkt der Berichterstattung, daher kann
der Bezugsort „Österreich“ ausgewählt werden
V12b – Bezug auf EU-Regelungen
Nur für Sachthemen (10000-22000) zu codieren!
Hier wird erfasst, ob sich das als Hauptthema erfasste Sachthema auf eine
europäische Regelung bezieht. Achtung: Hier geht es im Unterschied zu Kategorie
12a nicht um ein Hauptthema, das Europa insgesamt oder ein europäisches Land
betrifft (z.B. Jugendarbeitslosigkeit in Europa oder die wirtschaftliche Lage in
Spanien).
Stattdessen muss innerhalb des Beitrags ein expliziter Verweis auf die EU- oder die
europäische Regelungsebene vorhanden sein wie etwa eine EU-Direktive, EURichtlinie, EU-Gesetz, den Beschluss der EU-Kommission/des EU-Parlaments,
Vorhaben/Vorgaben/Regelung auf EU-Ebene (oder deren Umsetzung im nationalen
Raum!), ein EuGH-Urteil.
Transnationale Abkommen zwischen einzelnen Ländern (z.B. GER, AUT, FR) erfüllen
Ländern.
Page
Verweise auf die „europaweite Krise“ oder Vergleiche mit anderen europäischen
23
nicht die Kriterien eines Bezugs auf europäische Regelungen, ebenso wenig wie
0
kein Bezug auf EU-Regelungen
1
Bezug auf EU-Regelungen
Beispiele Bezug auf EU-Regelungen:
„Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) hat schnell erkannt, dass die geplante
Saatgutverordnung der EU ein grober Fehler war und die Petition gegen diese
Verordnung unterschrieben.“
„Das Verkehrsministerium ignoriere eine Mahnung der EU-Kommission, sagt die grüne
Verkehrssprecherin Gabriela Moser. Diese hatte befunden, dass Österreich mit dem
umgehen einer "strategischen Umweltprüfung" (sUP) eine EU-Richtlinie missachte.
Der Republik würden deshalb Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen.“
„Was drängt in Österreichs Medienpolitik, müssen wie oft schon Höchstrichter klären.
2010 akzeptierte der ORF, dass das neue Gesetz – neben klareren Gebührenregeln
wegen eines EU-Verfahrens – seinen Zugang zu Facebook und Co beschränkt.“
„Und es wird wahrscheinlich auch kein Weg daran vorbeiführen, obwohl LH Platter vor
der Landtagswahl kundtat, dass dies mit ihm keinesfalls zu machen sein wird. Jetzt
klingt das (die Wahl ist ja vorbei) schon wieder um einiges anders. Ich könnte damit
leben, wenn dann die EU weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Transitverkehrs
zulässt.“
V13 – Hauptakteur
einnehmen, wird der erste von mehreren Akteuren als Hauptakteur codiert.
Page
Berichterstattung einnimmt. Wenn mehrere Akteure ungefähr gleich viel Raum
24
Der Hauptakteur ist jener Akteur, der den meisten Raum innerhalb der
Der Hauptakteur kann entweder eine 1) Einzelperson, 2) eine konkrete Organisation
oder 3) eine soziale Gruppe von Personen sein.
Allerdings: Der Journalist oder Leserbriefschreiber als Autor/Urheber des Artikels
oder TV-Beitrags ist nicht Hauptakteur!
Nehmen eine Organisation und eine Einzelperson eben dieser Organisation
gleichviel Platz im Beitrag ein und wären daher beide Anwärter für die Codierung
als Hauptakteur, dann ist immer die Einzelperson zu codieren – allerdings NUR,
wenn die Einzelperson dieser Organisation angehört.
1) Handelt es sich um eine Einzelperson, wird als erstes deren Name in das
Variablen-Feld
eingetippt
und
danach
entsprechend
der
Auswahloptionen
ausgewählt.
Die Hauptakteur-Liste (auf www.autnes.at ab Sommer 2016 verfügbar) beinhaltet alle
zentralen politischen Akteure, d.h. alle Kandidatinnen und Kandidaten der
Nationalratswahl
sowie
alle
Mitglieder
der
Bundesregierung,
österreichische
Abgeordnete zum EU-Parlament, Vorsitzende politischer Teilorganisationen (Jugend,
Pensionisten usw.), den Bundespräsidenten und die Journalisten der verschiedenen
Medien. Beim Eintippen sollte das Muster „Nachname, Vorname“ eingehalten werden:
Bei Werner Faymann ist also „Faymann, Werner“ einzugeben. In der Regel genügt es,
die erste(n) Silben eines Nachnamens einzutippen, da AmCAT die Liste automatisch
filtert.
Bei der Auswahl ist auf Namensähnlichkeiten zu achten: z.B. Spindelberger, Erwin vs.
Spindelegger, Michael!
Achtung:
Ausgewählte
Akteure
sind
doppelt,
aber
mit
unterschiedlichen
Organisationszuordnungen in der Liste eingetragen (z.B. Neugebauer, Fritz (ÖVP)
Page
in der Darstellung im Beitrag überwiegt.
25
und Neugebauer, Fritz (GÖD)), in diesem Fall ist der Listeneintrag auszuwählen, der
Ist der Name des Akteurs nicht in der Liste, so ist stattdessen der Name der
konkreten Organisation (=alle Organisationen mit Telefonnummer) einzutippen und
auszuwählen, zu der das Individuum gehört. Die Organisationszugehörigkeit muss
dabei aus dem Beitrag ersichtlich sein. Bei Medien-Akteuren ist dabei das konkrete
Medium als Organisation zu codieren.
Gehört der Hauptakteur keiner konkreten Organisation an (bzw. wird diese im Bericht
nicht erwähnt), so wird stattdessen eine entsprechende soziale Gruppe bzw.
Kategorie codiert, z.B. „Sport“, wenn es sich um einen Fußballer des SK Rapid
handelt; „Wissenschaft“, wenn es sich um einen Wissenschafter ohne explizite
Universitätszugehörigkeit handelt.
Einzelpersonen, bei denen keine genauere Zuordnung durch den Beitrag möglich ist
(weder zu einer Organisation, noch zu einer sozialen Gruppe), sind immer als
„Privatperson (allg.)“ zu codieren.
Ausnahme: Es wird zwar die Zugehörigkeit zu einer konkreten Organisation/Firma
oder sozialen Gruppe erwähnt, das Individuum spricht aber als Privatperson – im
Grunde ist ihre Zugehörigkeit für den Beitrag unerheblich. Der Akteur spielt dabei
meist eine deutlich untergeordnete Rolle im Beitrag. Ein mögliches Beispiel ist ein
Straßeninterview:
Karl M. (Unternehmer): „Die Regierung streitet zu viel.“
Gertude W. (Pensionistin): „Also mir gefällt diese neue Mariahilfer Straße.“
 Beide sind als „Privatperson allg.“ zu codieren
2) Als Organisationen werden konkrete Organisationen (wie etwa „Die ÖVP“, =alle
Organisationen mit Telefonnummer) codiert. Handelt es sich bei dieser Organisation
um eine regionale Gliederung einer politischen Organisation – z.B. die SP-
Page
festhalten. Für Organisationseinheiten unterhalb der Länderebene verwenden wir
26
Niederösterreich oder der Wirtschaftsbund Wien – müssen wir dies in der Codierung
ebenfalls das Bundesländer-Kürzel: Die Korneuburger Volkspartei wird demnach als
„ÖVP Niederösterreich“ erfasst, die Ottakringer FPÖ als „FPÖ Wien“.
Bei Medien-Akteuren ist das konkrete Medium als Organisation zu codieren.
Neben den Parteien (und ihren Unterorganisationen) können noch folgende
politische Organisationen codiert werden, wenn sie wörtlich im Beitrag genannt
werden: Bundesregierung SPÖ-ÖVP (bei „Regierung“ oder „Koalition“), Opposition,
Nationalrat etc.
Achtung: Bei „Regierungsparteien/Regierungspartner SPÖ und ÖVP“ sind die
konkreten Parteien als Akteure zu codieren.
Ist die konkrete Organisation nicht in der Auswahlliste enthalten, wird eine passende
soziale Gruppe bzw. Kategorie codiert, z.B. „Kunst“, „Sport“, „Wissenschaft“, die der
Darstellung im Beitrag entspricht.
Dies gilt z.B. auch für einzelne, nicht-gelistete Wirtschaftsunternehmen, diese
sind in der Oberkategorie „Private Unternehmen“ zu codieren.
Um eine Übersicht über alle in AmCAT auswählbaren Organisationen zu bekommen,
ist die „Organisationen und Soziale Kategorien Liste“ (auf www.autnes.at ab
Sommer 2016 verfügbar) heranzuziehen. Diese Liste ist in zwei Ebenen unterteilt. Die
erste Ebene dient der schnellen Orientierung mittels Sammelkategorien/Überbegriffen.
Handelt es sich z.B. um eine Organisation aus dem Bereich „Verwaltung“, richte ich
mich zuerst nach diesem Überbegriff und sehe nach, ob ich dort eine passende
Organisation finde. Dafür ist es wichtig, sich vorab einen Eindruck der Gliederungen
und der möglichen Organisationen zu verschaffen.
3) Wenn im Mittelpunkt des Beitrags eher soziale Kategorien von Personen stehen,
„Die Leser“ sind als „Privatperson allg.“ zu codieren.
Page
codiert werden.
27
wie z.B. „die Frauen“, „die Arbeitnehmer“ oder „die Wirtschaft“ können auch diese
Für konkrete Umfrageinstitute/Bevölkerungsumfragen (Bsp. AUTNES, SORA, IMAS
usw.) ist der Code „Umfrage-Institute“ vorgesehen.
Um eine Übersicht über alle in AmCAT auswählbaren sozialen Kategorien zu
bekommen, ist die „Organisationen und Soziale Kategorien Liste“ heranzuziehen.
Auch hier gilt es, sich zuerst anhand der Überbegriffe zu orientieren. Ist die jeweilige
soziale Kategorie nicht in einem dieser Überbegriffe auffindbar, wird nochmals der
Bereich der einzelnen „sozialen Kategorien“ überprüft. Auch hierfür ist es wichtig, sich
vorab einen Eindruck der Gliederungen und der möglichen Organisationen zu schaffen.
Findet sich auf der Auswahlliste weder der Name des Hauptakteurs noch eine
passende Organisation/Gruppe, so wird an dieser Stelle der Code (99 „sonstiger
Akteur“) vergeben. Dies sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem AUTNES-Team
Page
28
erfolgen und die Ausnahme bleiben!
Abbildung 1: Wie codiere ich den Hauptakteur?
29
Page
Hinweis zur Verwendung im Datensatz:
Im endgültigen Datensatz wird diese Variable in mehreren Versionen vorhanden
sein. v13 ist dabei die am wenigsten aggregierte Version und entspricht der
ursprünglichen Kodierung von v13 wie hier im Codebuch angegeben. v13a ist
eine Form der Variable, die lediglich die Individuen-Bezeichnungen beinhaltet.
v13b_l2 ist eine Form der Variable, die lediglich die Organisation-Bezeichnungen
beinhaltet. v13b_l1 ist eine aggregierte Version von v13b_l2, in welcher die
Organisationen in Organisationsgruppen zusammengefasst wurden (siehe
Dokumentation für genauere Informationen).
V14 – Zitation Hauptakteur
Wird der Hauptakteur innerhalb des Beitrags wörtlich zitiert? Hier zählen nur direkte
wörtliche Zitate (oft in Anführungszeichen) oder O-Töne, keine indirekten Zitate.
ACHTUNG: Ist der Hauptakteur eine Organisation und im Beitrag wird ein Mitglied
dieser Organisation zitiert, dann ist dieses Zitat auch für die Organisation und daher
den Hauptakteur gültig (z.B. BZÖ ist Hauptakteur + Spitzenkandidat Bucher wird zitiert
= Zitat  JA).
0
Nein
1
Ja
V15a – Schaden
Inwieweit verweist der Beitrag in der Darstellung des Hauptthemas auf Schaden? Von
dem Schaden können sowohl Einzelpersonen als auch Personengruppen oder die
Schaden (Krankheit, Tod, Unfreiheit), reicht der Verweis auf einen Sachverhalt, der
von der Mehrheit der Gesellschaft als „Schaden“ bewertet wird. z.B. Krieg oder
Page
Handelt es sich um materiellen Schaden (an Sachen, Eigentum) oder existentiellen
30
Gesellschaft an sich betroffen sein.
steigende Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Hochwasserkatastrophe, Zerstörung von
Pflanzen/Tieren, Verlust von Eigentum, Krankheiten sind als „Schaden“ zu codieren,
auch wenn der Beitrag diese nicht explizit als „Schaden“ bewertet. Der Verweis auf
Korruption (auch in Form von Vorwürfen!) ist als Schaden zu codieren, da hier von
materiellem Schaden für den Staat auszugehen ist.
Wenn kein gesellschaftlicher Konsens zur Bewertung des Sachverhalts vorausgesetzt
werden kann (z.B. Abtreibung, Todesstrafe, auch spezifische Strafregelungen, etc.),
so ist kein Schaden zu codieren, es sei denn, der Beitrag verweist explizit auf negative
Folgen des Sachverhalts. z.B. ist eine Erhöhung des Bußgeldkatalogs nicht als
Schaden zu codieren, außer der Beitrag verweist darauf, dass dies eine zu hohe
finanzielle Belastung für die Betroffenen darstellt.
Handelt es sich um ideellen Schaden (politischer Schaden, persönlicher Misserfolg,
Beschädigung von Werten), so müssen im Beitrag explizit negative Folgen (für
Einzelpersonen, Personengruppen, Gesellschaft etc.) angesprochen werden oder der
Sachverhalt explizit als Schaden bewertet werden. Wird z.B. ein Politiker als „dumm“
oder „unqualifiziert“ beschrieben (oder wird ihm dies vorgeworfen), so ist dies noch
nicht als Schaden zu codieren, sondern nur wenn der Beitrag explizit macht, dass der
Politiker durch seine Dummheit, unqualifizierten Aussagen o.ä. die Wählersympathie
verloren hat oder verlieren wird.
Achtung:
Wenn
ein
Schaden
nur
erwähnt
wird,
um
auf
dessen
Überwindung/Verhinderung zu verweisen, so ist dies nicht als Schaden zu codieren:
Schaden kommt nicht vor
1
Schaden kommt vor
Page
0
31
z.B. die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Genesung von schwerer Krankheit etc.)
Beispiele Schaden:
„Es gibt ihn immer noch: unreguliert, zügellos, Gewinne an sich raffend, Verluste an
die Allgemeinheit weiterverrechnend, zieht er eine Spur der Verwüstung durch unsere
ohnehin schon eurokrisengeschüttelte Volkswirtschaft“
 Verwüstung und Krise sind Anzeichen von materiellem Schaden.
„Das Land Salzburg hatte, wie berichtet, die Selbstanzeige beim Finanzamt wegen
möglicherweise hinterzogener 31 Millionen Euro an Kapitalertragsteuer auch im
Namen des ehemaligen ÖVP-Finanzlandesrats Wolfgang Eisl erstattet.“
 der vermeintliche Verlust von 31 Millionen Euro Steuergeld ist als materieller
Schaden zu bewerten.
Kein Schaden:
„Der Aufreger: Frank Stronach führt im Intensivwahlkampf das Thema Todesstrafe
ein.“
 die Todesstrafe zu fordern ist an sich noch kein Schaden. Diese Forderung ist in
einem rechtsstaatlichen Kontext zu sehen und kann Befürworter und Gegner haben.
„Der Aufregung“ verweist auch nicht auf eindeutig negative Folgen der Forderung.
Ähnlich ist es bei „Kernenergie“; diese kann an sich – trotz ihrer Ablehnung in AUT –
noch nicht als Schaden gewertet werden.
Page
32
Abbildung 2: Wie codiere ich den Schaden/Nutzen?
V15b – Nutzen
Inwieweit verweist der Beitrag in der Darstellung des Hauptthemas auf Nutzen? Die
Objektivierbarkeit des Nutzens steht dabei im Vordergrund. Von dem Nutzen können
sowohl Einzelpersonen als auch Personengruppen oder die Gesellschaft an sich
betroffen sein.
Handelt es sich um materiellen Nutzen (an Sachen, Eigentum) oder existentiellen
Nutzen (Gesundheit, Leben, Freiheit), reicht der Verweis auf einen Sachverhalt, der
von
der
Mehrheit
Wirtschaftsaufschwung,
der
Gesellschaft
sinkende
als
„Nutzen“
Arbeitslosigkeit
oder
bewertet
wird.
z.B.
Verbesserung
der
Lebensqualität, Vergrößerung von Eigentum, Schutz von Pflanzen und Tieren sind als
„Nutzen“ zu codieren, auch wenn der Beitrag diese nicht explizit als „Nutzen“
bewertet.
Wenn kein gesellschaftlicher Konsens zur Bewertung des Sachverhalts vorausgesetzt
werden kann (z.B. Abtreibung, Todesstrafe, auch spezifische Strafregelungen, etc.),
so ist kein Nutzen zu codieren, es sei denn, der Beitrag verweist explizit auf positive
Folgen des Sachverhalts. z.B. ist eine Erhöhung des Bußgeldkatalogs nicht als Nutzen
zu codieren, außer der Beitrag verweist darauf, dass dies zu weniger Verstößen
führen wird.
Handelt es sich um ideellen Nutzen (politischer Nutzen, persönlicher Erfolg, Erhalt
von Werten), so müssen im Beitrag explizit positive Folgen (für Einzelpersonen,
Personengruppen, Gesellschaft etc.) angesprochen werden oder der Sachverhalt
explizit als Nutzen bewertet werden. Wird z.B. ein Politiker als „schlau“ oder „ehrlich“
beschrieben, so ist dies noch nicht als Nutzen zu codieren, sondern nur wenn der
Beitrag explizit macht, dass der Politiker durch seine Ehrlichkeit, sympathischen Auftritt
Nutzen kommt nicht vor
1
Nutzen kommt vor
Page
0
33
o.ä. an Wählersympathie gewonnen hat oder gewinnen wird.
Beispiele Nutzen :
„Mittels Änderungsantrag wurde kurzfristig auch noch eine steuerliche Begünstigung
für Pensionisten-Ehepaare vorgenommen“
 für Pensionisten liegt hier ein eindeutiger Nutzen vor
„Die neue Bewegung NEOS hat alle für den Antritt bei der Nationalratswahl
notwendigen Unterstutzungserklärungen gesammelt. Das gab die Partei am Freitag
gegenüber der APA bekannt.“
 für die Neos hat dieses Ereignis offensichtlich einen großen Nutzen
V16 – Politikbild
Vermittelt der Beitrag den Gesamteindruck eines positiven oder destruktiven
Politikbildes? Im Gegensatz zur vorherigen Variable, geht es hier um die explizite
Bewertung der Politik (Politics), Parteien oder politischen Akteure (Polity) – NICHT
einzelner Vorschläge zu Sachthemen (Policy):
Bsp.: „Die Arbeitslosenzahlen sinken, obwohl die Regierung unfähig ist, Reformen
umzusetzen“.
Die objektive Entwicklung ist positiv (V15b = +1), die Darstellung der Politik jedoch
negativ (V16 = -1)
Erhoben wird dabei ein nationales, d.h. ein auf Österreich bzw. österreichische
Akteure beschränktes Politikbild.
Ausschließlich negatives Politikbild kommt vor: Vermittelt die Berichterstattung
Fehlleistungen von Politik und Politikern durch mindestens eine entsprechende
Bewertung, Kommentierung, Sprachbilder oder Metaphern? Geht es z.B. um ungelöste
Probleme oder politischen Stillstand, indem sie ins Zentrum stellt, dass die Politik
tut?
Page
verantwortlich ist und nichts gegen ungelöste Probleme oder gefährliche Entwicklungen
34
/Politiker versagt, streitet, (Wahl-)versprechen nicht erfüllt oder für Misserfolge
Vorsicht: Hier geht es um die Bewertung bzw. Kommentierung von Politics oder Polity
im Beitrag, nicht um „objektive“ Fehlleistungen!
Ausschließlich positives Politikbild kommt vor: Vermittelt die Berichterstattung
positive Taten von Politik und Politikern durch mindestens eine entsprechende
Bewertung, Kommentierung, Sprachbilder oder Metaphern? Geht es z.B. um
Problemlösungen,
(Verhandlungs-)Erfolge,
Konsensfindungen,
konstruktive
Zusammenarbeit, Einhaltung von Wahlversprechen, positive Entwicklungsaussichten
oder Ausblicke wegen richtiger Politik/tatkräftiger, kompetenter Politiker? Wird die
Politik handelnd und aktiv dargestellt?
Vorsicht: Hier geht es um die Bewertung bzw. Kommentierung von Politics oder Polity
im Beitrag, nicht um „objektive“ Erfolge!
Sowohl negatives als auch positives Politikbild kommt vor: Wird nur ausgewählt,
wenn sowohl mindestens ein Aspekt eines negativen wie ein Aspekt eines positiven
Politikbildes im Bericht vorkommen. Wie viele Aspekte dies jeweils sind, ist dabei
unerheblich.
Behandelt der Artikel kein politisches Thema, bewertet lediglich Policy-Entscheidungen
oder macht grundsätzlich keine Bewertungen des politischen Ablaufes oder der
teilnehmenden Akteure, und vermittelt daher auch kein näher zu bestimmendes
Politikbild, wird mit (99) „weder positives noch negatives Politikbild“ codiert.
-1
Ausschließlich negatives Politikbild kommt vor
0
Sowohl negatives als auch positives Politikbild kommt vor
+1
Ausschließlich positives Politikbild kommt vor
99
Beitrag vermittelt weder positives noch negatives Politikbild
Page
35
Beispiele: Negatives Politikbild (-1):
„Wenn davon in der Öffentlichkeit bisher ein eher verschwommenes Bild existiert, liegt
das vor allem daran, dass seine Partei ihn ständig daran hindert, ein glaubwürdiger
Parteichef zu sein.“
 Es wird ein Bild innerparteilicher Konflikte gezeichnet.
„Lorenz-Dittlbacher Lou (ORF) Also das heißt, Sie würden sagen, Spindelegger ist
auch nicht wirklich für eine Bildungsreform?
Strolz Matthias (NEOS) Der bringt nichts zusammen. Zum Beispiel im Pensionsthema
Auch viele Wähler sind enttäuscht von den Parteien, die sie schon kennen. RotSchwarz die holzen in den Chancen-Wald hinein …“
 Es wird ein Bild der von den Parteien enttäuschten WählerInnen gezeichnet.
„Gegenseitige Schuldzuweisungen, grundloses Gejohle von bestellten Claqueuren,
Beifall für verbale Treffer und Plattitüden, beleidigende Tiefschläge anstelle von
Argumenten, stereotype Wahlkampffloskeln ohne Erkenntnisnutzen, niederreden statt
überzeugen, Analysen ohne Aussage: Nein, diese Fernsehduelle sind nicht das, was
man einer Demokratie wünschen kann und was eigentlich zur Orientierung der Wähler
für den 29. September beitragen sollte.“
 Das Verhalten der Politiker und die Inszenierung der TV-Duelle wird kritisiert
Beispiele positives Politikbild (+1):
„Wenn es darum geht, Gefängnisinsassen eine zweite Chance zu geben, wollen
Justizministerium und Wirtschaftskammer jetzt an einem Strang ziehen.“
 „an einem Strang ziehen“ ist ein Sprachbild und wird deshalb als positives
Politikbild gewertet – es handelt sich um mehr als eine „objektive“ Faktendarstellung.
„Betont sachorientiert und in einem freundlichen Umgangston ging die letzte ORF-
Diskussionsrunde der Opposition gezeichnet.
Page
 Es wird ein Bild konstruktiver und freundlicher Diskussionskultur im Rahmen der
36
Konfrontation zwischen den drei Oppositionsparteien am Donnerstag über die Bühne.“
„Salzburg tut es gut, dass es nicht mehr Streit und Auseinandersetzung gibt. Wir
haben nun ein anderes Klima; konstruktiv, herzlich, über politische Grenzen hinweg.
Wir haben eine Koalition des Miteinanders: Nicht mehr den anderen Partner belauern
und ihm ja keinen Erfolg gönnen, sondern wir halten zusammen und freuen uns über
Erfolge der anderen.“
 Es wird ein Bild konstruktiver Zusammenarbeit gezeichnet.
„Alles Wahlkampf? Nein, so der Bundeskanzler: "Der Wahlkampf hat Pause zu
machen, wenn es um nachhaltige Entwicklungen geht."“
 Es wird ein Bild konstruktiver – fast selbstloser – Politik gezeichnet.
Beispiel (0):
„Peinlich fanden es die einen, originell die anderen. Eines ist jedenfalls sicher: Es fällt
auf. Und das ist für Wahlgeschenke nicht die schlechteste Strategie.“
 Die Strategie der Parteien wird positiv als auch negativ bewertet.
„Am Rande der Pressekonferenz zum Wahlkampfauftakt der Grünen am Mittwoch
bezog Maria Vassilakou dazu Stellung: Das sei alles nur Wahlkampfgetöse. Die
Zusammenarbeit funktioniere hervorragend.
Häupl bezeichne Wahlkämpfe bekanntermaßen selbst als Zeiten fokussierter
Unintelligenz.“
 Auch hier kommen sowohl Eindrücke eines negativen als auch eines positiven
Politikbildes vor.
Beispiel (99):
„Das Ergebnis: Alle sind sich einig, dass aktive Sterbehilfe verboten bleiben soll.“
Page
Faktendarstellung.
37
 Dass sich alle „einig sind“ ist noch keine Bewertung sondern lediglich eine
„Der Radiosender 98.3 Superfly hat die Spitzenpolitiker ans DJ-Pult geladen. Den
Anfang macht heute Frank Stronach. Ab 18 Uhr spielt er eine Stunde lang seine zehn
Lieblingshits, darunter den Hit "Some Guys Have All the Luck"(Manche Menschen
haben das Glück gepachtet).“
 Es wird kein politisches Thema behandelt. Obwohl Stronach positiv dargestellt wird,
bezieht sich diese Darstellung nicht auf ihn in seiner politischen Funktion.
„Frank Stronach hat recht, wenn er die Todesstrafe für Berufskiller fordert. Solche
Massenmörder haben das Recht verwirkt, je wieder auf die Menschheit losgelassen zu
werden, wenn ihre Schuld hundertprozentig und nicht nur durch einen Indizienprozess
erwiesen ist.“
Die Zustimmung zu einem konkreten Policy-Vorschlag ist kein Politikbild.
„Die Parole dazu, die Steuerpläne der SPÖ seien vor allem für Bauern eine
Bedrohung.“
 Hier gilt die „Bedrohung“ einem Policy-Vorschlag und ist daher kein Verweis auf
ein negatives Politikbild. Ginge es um die „erzwungene Art“ diese Steuerpläne
durchzuführen, kann ein negatives Politikbild codiert werden.
V17 – Dramatisierung
Inwieweit wird der Beitrag durch bestimmte Darstellungselemente (Stilmittel)
dramatisiert? Hier geht es nicht um die mögliche Dramatik des Hauptthemas an sich,
sondern nur um die Art der Darstellung, also den journalistischen Stil und Aussagen
von Politikern oder sonstigen Personen während des Beitrags (= Zitate werden
berücksichtigt!).
Achtung: Bei TV-Beiträgen MUSS für diese Variable unbedingt das Videomaterial
Page
dramatisierende Stilelemente:
38
(Schnitt/Bilder/Ton) mitberücksichtigt werden.
-
Darstellung von Ereignissen als „dramatisch“, „außergewöhnlich“, „aufregend“
-
Superlative, Übertreibung ins Unwahrscheinliche („unwahrscheinlich gut“,
„blitzschnell“), Übertreibung ins Absolute („völliger Unsinn“, „Keiner geht hin“,
„Horror“, „Drama“, „Wahnsinn“)
-
explizite Verweise auf bzw. das Zeigen von expressiven Emotionen (Wut,
Schmerz, Angst, Trauer, aber NICHT abstrakte Verbalisierungen menschlicher
Gefühle wie „es ist traurig, dass“)
-
Vermehrtes Abweichen von einem nüchternen Schreibstil sowie die vermehrte
Verwendung von Sprachbilder, Metaphern oder Mundart.
schnelle Filmschnitte, dramatische Musikunterlegung
0
Ausschließlich oder überwiegend nüchtern
1
Mischung aus nüchtern und dramatisiert
2
Ausschließlich oder überwiegend dramatisiert
ACHTUNG: Der Zusatz „überwiegend“ in Ausprägung 0 und 2 ist in folgendem Fall
zu berücksichtigen: Es handelt sich um einen sehr langen Artikel, wobei nur ein
dramatisierendes Element vorkommt = „0 Ausschließlich oder überwiegend nüchtern“.
Es handelt sich um einen kurzen Artikel in dem ein dramatisierendes Element
vorkommt = „1 Mischung aus nüchtern und dramatisierend“. Dasselbe gilt für einen
langen
und
durchwegs
dramatisierten
Artikel
mit
einzelnen
nüchternen
Sprachelementen.
Beispiel für Dramatisierung:
„Kein Ende der gegenseitigen Beschuldigungen der Regierungsparteien SPÖ und
ÖVP, und am Wochenende artete dieser Krieg mit Worten in einen Wahlkampf brutal
aus“
 2 überwiegend dramatisiert (außer der restliche Beitrag ist völlig nüchtern
„ÖVP-General Hannes Rauch sagte am Montag, das "Hypo-Debakel ist ein
39
FPÖ/BZÖ-Skandal der Sonderklasse". Rauch in seiner Hypo-Erklärung: "Durch
Page
gehalten)
geballte blau-orange Inkompetenz und Größenwahn wurden Milliarden in den Sand
gesetzt und ein Land in den Abgrund getrieben." Der stellvertretende BZÖKlubobmann Stefan Petzner konterte prompt und zweifelt an der Urteilsfähigkeit der
EU-Kommission. "Die Kommission gehört zur fatalen Verstaatlichungsphalanx, die
2009
die
Hypo-Notverstaatlichung
zu
vollen
Lasten
des
österreichischen
Steuerzahlers durchgezogen hat", sagte Petzner. Es wäre bekannt, dass die
Europäische Zentralbank und die Kommission massiven Druck ausgeübt hätten, die
Hypo zu verstaatlichen, meint Petzner.“
 2 überwiegend dramatisiert
„Spindelegger demütigt Strache -und sagt: "Wird die ÖVP Dritter trete ich zurück."
Wien. Dicke Freunde werden Michael Spindelegger und Heinz-Christan Strache wohl
keine mehr: Den ersten Angriff Straches kontert Spindelegger untergriffig: "So ist das
eben: Ich regiere und er queruliert." Munter geht es weiter: "Sie sind eine Notlösung,
die Not als Lösung", versucht es Strache mit einem Gegenangriff.“
 2 überwiegend dramatisiert
„Die Profiteure des gewaltigen Polit-Frusts bei den Wahlen sind in dieser Woche die
Kleinsten.
Die Neos konnten zur Sensation des Wahltags werden. Ich wurde auf ihren
Parlamentseinzug fast schon wetten. Das kann dramatische Folgen haben.“
 2 überwiegend dramatisiert
V18 – Privatisierung
Enthält der Beitrag Darstellungen/Beschreibungen der Privatsphäre, des privaten
Lebens, der privaten Lebensgeschichte eines Politikers?
Darunter fallen Informationen
2. zur Gesundheit/Krankheit
3. zur vorpolitischen Jugend/privaten Vergangenheit/Erziehung,
Page
Haushalt,
40
1. zur Familie (Freund(in), Ehepartner(in), Eltern, Kinder, Geschwister) bzw. zum
4. zu Freizeitaktivitäten und Urlaub
5. zum Liebesleben eines Politikers
6. zum Aussehen/zur Kleidung eines Politikers.
Verweise
auf
Studium
und
Ausbildung
sowie
vorpolitische
berufliche
Tätigkeiten/Errungenschaften ohne Hinweise auf Privates sind an sich noch keine
Privatisierung.
0
Nein, keine Beschreibung der Privatsphäre
1
Ja, mindestens eine Beschreibung der Privatsphäre
2
Ja, Beschreibungen der Privatsphäre überwiegen im Beitrag
Beispiele für Privatisierung (1 oder 2 – je nach Ausmaß im Beitrag):
„Spindelegger, der zuhause Herr seines Eisschranks ist.“
„Eva Glawischnig ist bestens erholt. Sie kommt vom Familienurlaub mit Ehemann
Volker Piesczek und ihren zwei Söhnen […] zum Heurigen Sirbu für das Interview mit
ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.“
„Mit einem Foto aus Ibiza in Badehose sorgte FP-Chef Strache im Wahlkampf für
Aufsehen.“
„‘Das ist der Matthias, mein Assistent. Mein Sohn unterstützt mich nämlich ein
bisschen.‘ Die "Krone" begleitete den Vizekanzler und seinen Sohn einen Tag im
Wahlkampf.“
„Stronachs Villa erinnert an die Kulisse einer 80er-US-Soap.“
Bespiele für (keine) Privatisierung (0):
„Allein der von Frank Stronach nach Graz geholte Robert Beric vergab vier gute
Torchancen.“
[…] Grasser, das der gelernte Koch Bucher verlor […].“
Page
„In diese Zeit fiel auch ein vom ORF […] ausgegrabenes Kasnudel-Kochduell mit
41
 bezieht sich auf die berufliche Vergangenheit von Stronach
 hierbei handelt es sich um ein politisches TV-Ereignis – beide Politiker, sind hier in
ihrer politischen Rolle in der Öffentlichkeit
„Ich komme aus dem Volk, bin kein abgehobener Milliardär. Das ist der Unterschied.
Vergangenheit gegen Zukunft.“
- dies sind noch nicht ausreichend Informationen über die Privatsphäre des
Politikers
V19 – Einzelschicksale
Enthält der Beitrag Darstellungen/Beschreibungen des Schicksals/der Probleme
einzelner, öffentlich nicht bekannter Personen?
Solche
Darstellungen
von
Problemen,
Emotionen
und
Lebensverhältnissen
unbekannter Individuen/Einzelpersonen können im ganzen Beitrag im Mittelpunkt
stehen oder nur als Beispiel oder Erläuterung eines politisch/gesellschaftlich
relevanten Themas gelten.
Diese unbekannten Individuen müssen IMMER namentlich benannt sein – wenigstens
mit einem Pseudonym.
Einzelschicksale betreffen, ‚normale Bürger‘ und oftmals Bereiche aus dem
Privatleben (Familie, finanzielle Probleme, emotionale Reaktionen usw.). Manchmal
werden die betroffenen Personen auch als Opfer äußerer Umstände dargestellt.
Die bloße Kommentierung (Meinung) von Politik durch einen „Normalbürger“ ist noch
kein Einzelschicksal. Die Person muss jedenfalls vom Beschriebenen betroffen sein
bzw. sich davon betroffen fühlen.
Unbekannte (Privat-)Personen können sich auch zu einem (politisch relevanten)
Thema äußern. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen Privatpersonen und
Page
Expertenmeinungen oder -erfahrungen sind keine Einzelschicksale!
42
Experten, Prominenten, Politikern bzw. Amtsträgern (Funktionäre/Gewerkschafter).
0
Nein, keine Beschreibung von Einzelschicksalen
1
Ja, mindestens eine Beschreibung eines Einzelschicksals vorhanden
2
Ja, Beschreibungen von Einzelschicksalen überwiegen im Beitrag
Beispiel für Einzelschicksale (1 oder 2 – je nach Ausmaß im Beitrag):
„Klaus H. ist 30 Jahre alt und arbeitslos. Seit zwei Jahren hat er kein Dach über dem
Kopf ...“
Das Thema Arbeitslosigkeit wird anhand des Schicksals eines einzelnen Bürgers zum
Ausdruck gebracht.
„Elisabeth Lichtenegger sitzt in ihrem Wohnzimmer im siebten Stock eines
Wohnblocks in der Paumannstraße in Lehen. […] Seit 66 Jahren ist die 91-Jährige
Mitglied der SPÖ und seit fast genauso vielen Jahren ist sie bei jeder Wahl in ihrem
Stadtteil als Wahlbeisitzerin im Einsatz.“
„Vater Helmut Trautenberger (72) aus Seefeld-Kadolz (Hollabrunn) ist verzweifelt:
Denn ein Brief von Spitzenkandidat Michael Spindelegger (VP), adressiert an
Trautenbergers Tochter Ulrike (38, Foto), ließ all die schmerzlichen Erinnerungen an
die im Vorjahr Verstorbene wieder aufleben.“
 Der Wahlkampf/Wahltag wird aus der Lebensrealität von Privatpersonen
berichtet/nacherzählt.
„‘Ich fühle mich von der Justiz richtig verarscht‘, wettert Wolfgang Erlbacher, der in
Filzmoos sein Reisebus-Unternehmen betreibt. Was ihn so empört: An der AutobahnAbfahrt Eben wollte er 2011 mit dem Bus rechts abbiegen - und wurde rechts (!) von
einem polnischen Pkw überholt.“
Page
Beispiele für Einzelschicksale (0):
43
 Das Dilemma einer (unbekannten) Einzelperson wird ins Zentrum gerückt.
„Seit 19. Juni 2013 sitzt Martina Jöbstl für die ÖVP im Salzburger Landtag; damit ist
sie die jüngste Abgeordnete Österreichs. Das bedeutet: 4869 Euro brutto pro Monat aber auch die Erkenntnis: "Ich kann mich jetzt nicht mehr mit euch sinnlos betrinken",
wie sie ihren Freundinnen mitteilen musste.“
 Kein Einzelschicksal – da es sich um die Darstellung einer Politikerin handelt.
„Der Bauernvertreter Viktor Peintner stellte fest: ‚Wo nicht investiert wird, da wird´s
finster.‘ Dabei gehe es darum, der ganzen Region Zukunft zu bieten. Der Osttiroler
Part bei der Demo: Der Zusammenschluss Rotwand-Helm gilt als Voraussetzung für
die geplante Schischaukel Sillian-Sexten.“
Kein Einzelschicksal: Viktor Peintner ist vielleicht unbekannt, ist aber einer Vertreter
(der Bauern) und spricht in dieser Funktion, nicht als Privatperson.
„So auch ein junger Mann auf einem Rennrad: Ich habe nicht gewusst, dass man hier
nur Schrittgeschwindigkeit fahren darf“
 Die unbekannte Person hat keinen Namen, auch kein Pseudonym. Daher kein
Einzelschicksal.
V20 – Strategisches Framing: Strategie und Taktik
Enthält der Beitrag Verweise auf politische Strategie und Taktik? Urheber der
Verweise können Journalisten, Politiker, aber auch alle sonstigen Akteure sein.
Strategisches Framing bezieht sich auf Berichterstattung, die sich um Motive für
Handlungen und Positionen der Kandidaten und Parteien dreht. Ziel dieser
geschilderten Handlungen/Positionen sollte dabei der politische Erfolg einer Partei
oder Person sein, nicht das Erreichen von Policy-Fortschritten (Fortschritte in Bezug
Page
Person.
44
auf Sachthemen), außer diese dienen explizit dem politischen Erfolg einer Partei oder
Mögliche Reizwörter: feilschen, Intrige stiften, Rezept wie man etwas erreichen kann,
Trend folgen, Voraussetzung ist, auf Spuren von, auf etwas setzen, Zugpferd,
Wahlkampfrhetorik, so wird man Wahlen gewinnen, und weil Wahlkampf ist …,
dahinter steht die Überlegung, Ablenkungsmanöver, Schuss ins eigene Knie, nichts
dem Zufall überlassen, bis ins Detail geplant, setzt auf …, Wahlkampfgag,
Retourkutsche.
0
Nein, keine Verweise auf strategisches Framing
1
Ja, mindestens ein Verweis auf strategisches Framing vorhanden
2
Ja, Verweise auf strategisches Framing überwiegen im Beitrag
Beispiele:
Strategisches Framing:
“Die SPÖ verfolgt das Ziel, mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze ihre Wählerklientel
zu bedienen.“
„Mit einem Foto aus Ibiza in Badehose sorgte FP-Chef Strache im Wahlkampf für
Aufsehen. Er selbst sagt dazu: "Ich habe nix zu verstecken." Ein Experte sieht in der
Strategie Parallelen zu Haider“.
„Die einzigen Gewinner im März waren die Grünen (plus 1,2 Prozent). Die SauberPartei vom Landtagswahlkampf setzt weiter auf ihr Zugpferd vom Frühling: das Thema
Antikorruption“.
„So viel wie notwendig, so wenig wie möglich: Das ist die Devise im heimischen
Finanzministerium, wenn es um den Datenaustausch bei Steuerfragen geht. Dass es
Dennoch setzt das Finanzministerium, sofern es geht, auf die Verzögerungstaktik,
auch wenn dafür andere Nachteile in Kauf genommen werden müssen“.
Page
ausgehöhlte Bankgeheimnis Stück für Stück abgetragen wird, ist allen Beteiligten klar.
45
sich dabei lediglich um ein Rückzugsgefecht handelt, bei dem das schon längst
„Die Grünen verfügten bisher über zwei Alleinstellungsmerkmale: nicht einmal die
kleine Zehe im Korruptionssumpf und bedingungsloser Einsatz für Flüchtlinge. Dieser
Einsatz findet offenbar nicht mehr ohne Bedingungen statt. Er wurde von der
Parteichefin in der Prioritätenliste nach unten gereiht. Ein Alleinstellungsmerkmal ist
damit dahin. Dass die Parteichefin diese Neupositionierung ohne Not vornimmt,
verwundert.“
Kein strategisches Framing:
„Die SPÖ verfolgt das Ziel, mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze die Arbeitslosigkeit
zu senken“.
Hinweis zur Verwendung im Datensatz:
Im Endgültigen Datensatz wird gibt es unterschiedliche Versionen dieser Variable,
die aus Rekodierungen und Kombinationen mit anderen Variablen besteht (siehe
Dokumentation für genauere Informationen).
V21 – Auslöser_Arena
Hier wird erfasst, was der Anlass des Beitrags war, d.h. auf welche Art von Ereignis
er sich bezieht. Der Beitragsanlass muss innerhalb der Überschrift oder des ersten
Absatzes deutlich erkennbar sein und wird ausschließlich auf dieser Basis codiert!
Der Anlass – das auslösende Ereignis bzw. die auslösende Handlung von Akteuren
– kann in verschiedenen „Arenen“ zugeordnet und entsprechend codiert werden.
Wenn die Unterscheidung zwischen zwei (oder mehr) Arenen nicht möglich ist, wird
medialisierte Arena (Presseaussendung, Pressekonferenz, Offene Briefe,
Inserate, Wahlplakate, Dreiecksständer, Medienberichterstattung, TV-Debatten,
jegliche Art von Medieninterviews oder Diskussionsrunden)
Page
1
46
die Arena codiert, die im Beitrag als erstes vorkommt.
2
staatliche Arena (Verhandlungen, Abstimmungen in Ministerrat, Parlament,
Rechnungshof, Volksanwaltschaft)
3
internationale Arena (EU-Rat, UNO, Staatsbesuche)
4
Parteien-Arena (Parteitag, Klausur, Wahlkampfauftritt)
5
sonstiges (Hochwasser, Verkehrsunfall, wissenschaftliche Studie, Umfragen)
99
Arena nicht erkennbar (auslösender Akteur kann vorhanden sein)
Die auslösende Arena muss immer im Titel und/oder im ersten Absatz eines Beitrags
erkennbar sein. Wenn die Arena nicht erkennbar ist, wird 99 codiert, selbst wenn ein
auslösender Akteur vorhanden ist.
Die Kategorien (1) bis (4) sind spezifischen Arenen zugeordnet, Kategorie (5) wird
dann gewählt, wenn zwar ein auslösendes Ereignis beschrieben wird, es aber nicht
einer der vier Arenen zugeordnet werden kann.
Codierhilfe sind oftmals Ortsangaben: auslösende Momente, die sich auf Ereignisse
im Parlament, im (österreichischen) Ministerrat etc. beziehen, sind unter 2
„staatliche Arena“ zu codieren.
Manchmal können auch bestimmte Verben Aufschluss darüber geben, in welcher
Arena etwas stattgefunden hat (müssen dies aber nicht!):
-
„präsentieren“ = mögl. Pressekonferenz? = 1. Medialisierte Arena
-
„verhandeln“ = mögl. im Ausschuss? = 2. Staatliche Arena.
Der Kontext des Artikels darf dabei zur Einschätzung der Gültigkeit der
Arenaauswahl herangezogen werden.
Wenn sich Leserbriefe einen konkreten Artikel beziehen, so ist 1 medialisierte Arena
Pressekonferenz stattgefunden haben, ist dennoch die internationale Arena
auszuwählen.
Page
Sollte in einem Artikel ein Staatsbesuch der Auslöser sein, dabei aber eine
47
zu codieren! (und das entsprechende Medium als auslösender Akteur).
Auslöser der Berichterstattung sind generell aktuelle und punktuelle Ereignisse,
keine länger andauernde Entwicklungen. Bei einer „Kette“ von möglichen Auslösern
wird daher immer das letzte (jüngste) Ereignis codiert.
Beispiele:
Politiker X verweist auf seit dem letzten Jahr gestiegene Heizölpreise und fordert
Maßnahmen der Regierung.
 gestiegene Heizölpreise sind NICHT Auslöser, da längerfristige Entwicklung
 Anlass des Beitrags = Aussage des Politikers
 Im Rahmen einer Pressekonferenz (1) „medialisierte Arena“
 im Rahmen einer Parlamentsdebatte (2) „staatliche Arena“
 keine Angaben wann, dann (99) „Arena nicht erkennbar“.
„Die
grüne
Energiesprecherin
Christiane
Brunner
kritisiert
die
erneute
Strompreiserhöhung der EVN und fordert die Regierung auf, gegenzusteuern..“
 spezifisches Ereignis: Erhöhung der Preise durch die Firma EVN 5 sonstiges
„Berufsmord geplant! TODESSTRAFE! Du, Kathrin, hast Du ghört? Das nehmen wir
auf ins Parteiprogramm!" Kein anderes Format sorgte zuletzt für mehr Gesprächsstoff
als Hanno Setteles launige ORF-"Wahlfahrt" mit Frank Stronach und den anderen
Spitzenpolitikern.“
 Sendung Wahlfahrt im ORF = 2 medialisierte Arena
„Geworben wird um die Stimmen der Wähler bis zur letzten Minute. In den
Kampagne. Im Palmenhaus im Wiener Burggarten beschwören die Grünen nochmals
ihr Ziel einer Regierungsbeteiligung.“
Page
SPÖ, FPÖ, BZÖ und Team Stronach berichtet - heute beenden die Grüne ihre
48
vergangenen beiden Tagen haben wir schon über die Wahlkampfabschlüsse von ÖVP,
 4 Parteienarena
„Die Klage der britischen Regierung gegen die EU-weite Deckelung von
Bonuszahlungen an Banker hat diese Woche heftige Reaktionen ausgelöst. "Statt den
britischen
Bankensektor
neu
aufzustellen,
betreibt
die
britische
Regierung
Lobbypolitik", so SPD-Europaabgeordneter Udo Bullmann. Als "durchsichtiges
innenpolitisches
Manöver"
bezeichnete
es
ÖVP-Europaabgeordneter
und
Vizepräsident des Parlaments, Othmar Karas.“
 3 internationale Arena
„Die Legislaturperiode endete gestern in der letzten Parlamentssitzung vor den
Nationalratswahlen, wie sie vor fünf Jahren begonnen hat: mit heftigen Attacken der
FPÖ gegen die Regierung und einer sachlichen Kanzler-Rede zur Lage der Nation“
 2 staatliche Arena
„IT-Sicherheit. Der Server eines Softwaredienstleisters, der Apotheken betreut, war
Ziel von Angriffen. Vermutlich sind 2000 Patienten betroffen“
 5 sonstige Arena
„Wien - Die Sozialpartner fordern eine grundlegende Bildungsreform […]. Die Spitzen
von Arbeiter- (Herbert Tumpel, SPÖ), Wirtschafts- (Christoph Leitl, ÖVP) und
Landwirtschaftskammer (Georg Astl, ÖVP) sowie ÖGB (Erich Foglar, SPÖ)
präsentierten am Mittwoch ihr gemeinsames, neues Bildungsprogramm“
 1 medialisierte Arena
„SP-Schlögl: Wirbel um Pröll-Werbung
Bei den Schwarzen in NÖ feixt man ob des Coups: Wie ÖSTERREICH berichtete,
wirbt der frühere SPÖ-Innenminister und Purkersdorfer Bürgermeister Karl Schlögl für
Erwin Pröll (ÖVP): Daher wünsche ich mir, dass der Landeshauptmann eindrucksvoll
bestätigt und die SPÖ stärker wird.“
Page
49
 99 Arena nicht erkennbar
Hinweis zur Verwendung im Datensatz:
Im Endgültigen Datensatz wird diese Variable in mehreren Versionen vorhanden
sein. v21_l2 ist dabei die am wenigsten aggregierte Version und entspricht der
ursprünglichen Kodierung von v21 wie hier im Codebuch angegeben. v21_l1 ist
eine etwas aggregierte Version der Variable (siehe Dokumentation für genauere
Informationen).
V22 – Auslöser_Akteur
Hier wird der handelnde Akteur zu dem die Berichterstattung auslösenden Ereignis
(Variable V21) festgehalten. Sind mehrere Akteure als Auslöser des Beitrags erkennbar,
wird immer der erstgenannte codiert. Die Codierung erfolgt analog zur Vorgehensweise
beim Hauptakteur.
Findet sich auf der Auswahlliste (auf www.autnes.at ab Sommer 2016 verfügbar)
weder der Name des auslösenden Akteurs noch eine passende Organisation/soziale
Kategorie, so wird an dieser Stelle der Code (99 „kein Akteur vorhanden“) vergeben.
Dies sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem AUTNES-Team erfolgen!
Vor allem bei Arena-Typ 5 (sonstige Arena) wird es Fälle geben, bei denen kein
auslösender Akteur vorhanden ist. In solchen Fällen ist der Auslöser_Akteur (88
Page
50
„sonstiger Akteur“) zu codieren.
Hinweis zur Verwendung im Datensatz:
Im Endgültigen Datensatz wird diese Variable in mehreren Versionen vorhanden
sein. v22 ist dabei die am wenigsten aggregierte Version und entspricht der
ursprünglichen Kodierung von v22 wie hier im Codebuch angegeben. v22a ist
eine Form der Variable, die lediglich die Individuen-Bezeichnungen beinhaltet.
v22b_l2 ist eine Form der Variable, die lediglich die Organisation-Bezeichnungen
beinhaltet. v22b_l1 ist eine aggregierte Version von v22b_l2, in welcher die
Organisationen in Organisationsgruppen zusammengefasst wurden (siehe
Dokumentation für genauere Informationen).
4. Codierung auf „Satzebene“
Der vorliegende Abschnitt erklärt die Vorgehensweise bei der Codierung von
politischen Beiträgen zur Nationalratswahl 2013 in Zeitungen und Fernsehnachrichten
auf der „Satzebene“ und gliedert sich in drei Abschnitte:
4.1 Auswahl der zu codierenden Sätze
4.2 Akteurssequenzen
4.3 Variablen auf Satzebene
Der Beitrag im Coding job wird geöffnet. Für jeden zu codierenden Satz (siehe
Auswahlkriterien unten) sind alle Variablen zu codieren, d.h. für jede Variable ist der
zutreffende Listeneintrag bzw. die zutreffende Antwortkategorie auszuwählen. Kein
Feld darf übersprungen werden!
1) Den ersten Absatz aller Beiträge vollständig auf Satzebene zu erheben!
Page
Die Satzauswahl verfolgt zwei Ziele:
51
4.1 Auswahl der zu codierenden Sätze
2) Das (Parteien-)Spektrum politischer Akteure möglichst gut zu erfassen!
Für jeden Beitrag sind daher die ersten fünf (AmCAT-)Sätze zu codieren, in
denen mindestens ein ZPA bewertet wird oder selbst einen Akteur/ein Thema
bewertet.
Codiert werden deshalb:
Für Zeitungsartikel
-
Titel (Achtung: Wenn Überschriften nicht zum Text passen, bzw. (mehrere)
fremde Überschriften vorhanden sind, dann wird nur diejenige codiert, die zum
zu codierenden Text gehört)
-
Untertitel
-
Lead (so vorhanden)
-
erster Absatz des Fließtexts (Achtung: der erste Absatz besteht NIE nur aus
einem Satz)
Bei Interviews: Immer auch die erste Antwort jedes Interviewpartners
vollständig codieren! (=gilt als erster Absatz)
NACHDEM die Codierung des ersten Absatzes abgeschlossen wurde, wird gezählt, in
wie vielen der bisher codierten Sätze (Titel/Untertitel/Lead/erster Absatz)
mindestens ein ZPA bewertet wurde (positiv oder negativ, aber NICHT neutral) oder
selbst ein Thema/einen Akteur bewertet hat (positiv oder negativ, aber NICHT
neutral).
 Wurden schon in fünf oder mehr Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten diese,
dann wird die Codierung des Artikels nun abgeschlossen!
wird im restlichen Text jeder weitere Satz codiert, der einen ZPA mit Bewertung oder
52
die Wertung eines ZPAs enthält. Die Codierung des Artikels wird dann beendet, wenn
Page
 Wurden in weniger als fünf Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten diese, dann
das Limit von FÜNF solcher wertenden ZPA-Sätze erreicht wurde ODER der Artikel zu
Ende ist.
-
Achtung: Für die im restlichen Text ausgewählten Sätze sind jeweils NUR
die ZPA-Relationen zu codieren, die Bewertungen enthalten (also ein
Themenprädikat
mit
positiver/negativer
Bewertung
oder/und
ein
Objektprädikat mit positiver/negativer Bewertung)
Sonderregeln für Titel/Untertitel
-
können in AmCAT aus mehreren Zeilen bestehen  jede Zeile als einzelnen
Satz codieren
-
bei manchen Kurzmeldungen bezieht sich der Titel/Untertitel auf eine andere
Kurzmeldung  Titel/Untertitel NICHT codieren, falls offensichtlich kein
inhaltlicher Zusammenhang zum Artikel selbst besteht.
-
Titel/Untertitel/Sätze NICHT codieren, wenn sie in AmCAT unvollständig
(abgeschnitten) sind und der ursprüngliche Sinn nicht mehr erkennbar ist.
-
Titel/Untertitel NICHT codieren, die nur aus dem Ressortnamen (z.B.
„Wirtschaft“) oder der Darstellungsform (z.B. „Leitartikel“, „Interview“)
bestehen.
-
Bei Fernsehbeiträgen sind Titel NICHT zu codieren!
Der Fließtext beginnt in der Regel mit dem ersten vollständigen Satz (in AmCAT ist
dies oft Absatz 3.1. Oft steht am Anfang dieser Zeile noch die Ortsangabe, z.B. „Wien.
Gestern beschloss der Nationalrat...“)
Nicht zu codieren sind:
nicht zumindest ein politischer Akteur oder ein politisches Thema
behandelt werden
-
AmCAT-Zeilen, die nur den Namen des Artikel-Autors bzw. Ortsangaben
53
Titel/Untertitel/Lead/erster Absatz sind nicht zu codieren, wenn darin
Page
-
enthalten.
-
Fragen
-
Ein-Wort-Sätze, sofern sie nicht Antwort auf eine Frage sind  falls Antwort
auf Frage: Wortlaut der Frage bei der Codierung mitberücksichtigen!
Abbildung 3
Was ist zu codieren? - Zeitungsartikel
Titel:
Satz1
Fließtext
Ende 1. Absatz: Satz 2-4
ZPA: Prammer: Satz 5  Ende
Codierung?
Für TV-Beiträge
Filmsequenz bestehen:
Page
Bei Beiträgen ohne Filmsequenz und Beiträgen, die ausschließlich aus einer
54
Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Beitragsart
1. Immer den ersten Absatz.
NACHDEM die Codierung des ersten Absatzes abgeschlossen wurde, wird gezählt, in
wie vielen der bisher codierten Sätze (Titel/Untertitel/Lead/erster Absatz)
mindestens ein ZPA bewertet wurde (positiv oder negativ, aber NICHT neutral) oder
selbst ein Thema/einen Akteur bewertet hat (positiv oder negativ, aber NICHT
neutral). Wurden schon in fünf oder mehr Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten
diese, dann wird die Codierung des Artikels nun abgeschlossen!
 Wurden in weniger als fünf Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten diese, dann
wird im restlichen Text jeder weitere Satz codiert, der einen ZPA mit Bewertung oder
die Wertung eines ZPAs enthält. Die Codierung des Artikels wird dann beendet, wenn
das Limit von FÜNF solcher wertenden ZPA-Sätze erreicht wurde ODER der Beitrag
zu Ende ist.
-
Achtung: Für die im restlichen Text ausgewählten Sätze sind jeweils NUR
die ZPA-Relationen zu codieren, die Bewertungen enthalten (also ein
Themenprädikat
mit
positiver/negativer
Bewertung
oder/und
ein
Objektprädikat mit positiver/negativer Bewertung)
Bei Beiträgen mit Anmoderation und Filmsequenzen:
1. Immer bis zum Beginn der ersten Filmsequenz
NACHDEM die Codierung bis zur ersten Filmsequenz abgeschlossen wurde, wird
gezählt, in wie vielen der bisher codierten Sätze (Titel/Untertitel/Lead/erster Absatz)
mindestens ein ZPA bewertet wurde (positiv oder negativ, aber NICHT neutral) oder
selbst ein Thema/einen Akteur bewertet hat (positiv oder negativ, aber NICHT
neutral).
Page
dann wird die Codierung des Artikels nun abgeschlossen!
55
 Wurden schon in fünf oder mehr Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten diese,
 Wurden in weniger als fünf Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten diese, dann
wird im restlichen Text jeder weitere Satz codiert, der einen ZPA mit Bewertung oder
die Wertung eines ZPAs enthält. Die Codierung des Artikels wird dann beendet, wenn
das Limit von FÜNF solcher wertenden ZPA-Sätze erreicht wurde ODER der Beitrag
zu Ende ist.
-
Achtung: Für die im restlichen Text ausgewählten Sätze sind jeweils NUR
die ZPA-Relationen zu codieren, die Bewertungen enthalten (also ein
Themenprädikat
mit
positiver/negativer
Bewertung
oder/und
ein
Objektprädikat mit positiver/negativer Bewertung)
Bei Beiträgen mit Interviews/Diskussionsrunden:
1. Immer bis zum Beginn der Interview-/Diskussions-Sequenz
2. Danach von jedem Interview-Partner/Diskussionsteilnehmer der erste Absatz
NACHDEM die Codierung bis zur ersten Filmsequenz abgeschlossen wurde, wird
gezählt, in wie vielen der bisher codierten Sätze (Titel/Untertitel/Lead/erster Absatz)
mindestens ein ZPA bewertet wurde (positiv oder negativ, aber NICHT neutral) oder
selbst ein Thema/einen Akteur bewertet hat (positiv oder negativ, aber NICHT
neutral).
 Wurden schon in fünf oder mehr Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten diese,
dann wird die Codierung des Artikels nun abgeschlossen!
 Wurden in weniger als fünf Sätzen ZPAs bewertet bzw. bewerteten diese, dann
wird im restlichen Text jeder weitere Satz codiert, der einen ZPA mit Bewertung oder
die Wertung eines ZPAs enthält. Die Codierung des Artikels wird dann beendet, wenn
das Limit von FÜNF solcher wertenden ZPA-Sätze erreicht wurde ODER der Beitrag
Achtung: Für die im restlichen Text ausgewählten Sätze sind jeweils NUR
die ZPA-Relationen zu codieren, die Bewertungen enthalten (also ein
Page
-
56
zu Ende ist.
Themenprädikat
mit
positiver/negativer
Bewertung
oder/und
ein
Objektprädikat mit positiver/negativer Bewertung)
Nicht zu codieren sind bei TV-Beiträgen:
-
der Titel
-
Fragen
-
Ein-Wort-Sätze, sofern sie nicht Antwort auf eine Frage sind  falls
Antwort
auf
Frage:
Wortlaut
der
Frage
bei
der
Codierung
mitberücksichtigen!
4.2 Akteurssequenzen
Ziel der Codierung ist es, die in den Sätzen enthaltenen Handlungen, Aussagen
und Bewertungen der verschiedenen Akteure zu erfassen, einschließlich
möglicher Aussagen und Bewertungen des Journalisten (bzw. sonstigen Autors
des Satzes).
Eine Akteurssequenz besteht aus mindestens einem Subjektakteur, der eine
Aussage macht oder handelt. Diese Aussage oder Handlung kann sich auf ein
Thema und/oder auf einen Objektakteur beziehen. Der Subjektakteur kann
entweder das Subjekt des Satzes oder der Autor des Satzes sein.
Für Titel, Untertitel und jeden zu codierenden Satz (s.o.) ist mindestens eine
Akteurssequenz festzuhalten. Basis der Codierung ist immer der Wortlaut des
einzelnen Satzes! Ausschließlich im Fall, dass dieser nicht ausreichend
Informationen für die Codierung beinhaltet, ist der ganze Absatz zur
Interpretation und Codierung heranzuziehen.
Nur in Fällen, in denen für eine Codierung von Titel und Untertitel nicht
Bewertungen herangezogen werden! Dabei sollte darauf geachtet werden,
Page
Informationen zur Interpretation der Akteure, des Themas sowie deren
57
ausreichend Informationen vorhanden sind dürfen aus dem gesamten Beitrag
möglichst nahe am Inhalt des Titels/Untertitels zu bleiben und die
Informationen möglichst aus den ersten Absätzen zu ergänzen.
Ein Satz kann vier verschiedene Typen von Akteurssequenzen beinhalten:,
1. Akteur-Thema-Sequenz:
Die Tätigkeit oder Aussage eines Akteurs bezieht sich auf ein Thema.
Bsp.:
„Faymann fordert höhere Investitionen in die Forschung.“
„Die Regierung verhandelt über ein neues Lehrerdienstrecht.“
2. Akteur-Akteur-Sequenz:
Die Tätigkeit oder Aussage eines Akteurs (=Subjektakteur) bezieht sich
auf einen anderen Akteur (Objektakteur).
Bsp.:
„Faymann kritisiert Spindelegger.“
„Die Regierung verhandelt mit der Beamtengewerkschaft.“
Diese ersten zwei Typen treten oft gemeinsam auf, d.h. die Tätigkeit oder
Aussage eines Akteurs bezieht sich auf ein Thema und einen Akteur (AkteurAkteur-Thema-Sequenz).
Bsp.:
„Faymann kritisiert Spindeleggers Wirtschaftspolitik.“
„Die Regierung verhandelt mit der Beamtengewerkschaft über das
a. Autor
(=Subjektakteur)
Entwicklung.
beschreibt
einen
Zustand
oder
eine
Page
3. Autor-Thema-Sequenz
58
Lehrerdienstrecht.“
b. Autor beschreibt/bewertet ein Thema.
Bsp.:
„Die Arbeitslosigkeit steigt seit Jahren.“
„Die Verhandlungen über das neue Lehrerdienstrecht stocken.“
4. Autor-Akteur-Sequenz
a. Autor (=Subjektakteur) beschreibt die Handlung oder Aussage eines
Akteurs (=Objektakteur) (Achtung: NUR codieren, wenn nicht bereits
als Typ 2 erfasst!)
b. Autor bewertet die Handlung oder Aussage eines Akteurs
Bsp.:
„Der Bundeskanzler verliert die Geduld.“
„Die SPÖ verliert seit Jahren stetig Mitglieder.“
„Die Verhandlungen zwischen Regierung und Beamtengewerkschaft
stocken.“
Auch Typ 3 und 4 treten oft gemeinsam auf, d.h. der Autor beschreibt oder
bewertet sowohl ein Thema als auch einen Akteur
Bsp.:
„Werner
Faymann
platzt
Gehaltsverhandlungen mit
nach
neuerlichem
Abbruch
der
der Beamtengewerkschaft der Kragen.“
„Die Arbeitslosigkeit steigt seit Jahren, ohne dass die rot-schwarze
Regierung darauf reagiert.“
Für jeden Satz werden zunächst alle darin enthaltenen Akteur-Thema-, AkteurAkteur- bzw. Akteur-Akteur-Thema-Sequenzen erfasst!
bzw. Autor-Akteur-Thema-Sequenzen enthält. Diese werden aber NUR codiert,
59
wenn die Informationen nicht bereits als Typ 1 oder 2 erfasst worden sind, bzw.
Page
Anschließend wird überprüft, inwieweit der Satz Autor-Thema-, Autor-Akteur-
der Satz ÜBER die bereits codierten Informationen HINAUS eine BEWERTUNG
durch den Autor enthalt.
Bsp.
„Faymann fordert höhere Investitionen in die Forschung.“
 Akteur-Thema-Sequenz
 aber KEINE Autor-Akteur-Thema-Sequenz
„Faymanns Forderung nach höheren Investitionen in die Forschung ist
nur leeres Gerede“.
 Akteur-Thema-Sequenz
 UND Autor-Akteur-Thema-Sequenz
Eine Bewertung seitens des Autors der Aussagen (meist: Journalist) ist daran zu
erkennen, dass sie folgendes enthält:
1. Wertende Adjektive (schlechtes, überflüssig etc.)
2. wertende Substantive (Versagen, Fehler, Gewinn etc.)
3. Metaphern, Sprachbilder
4. Überhaupt Abweichungen vom nüchternen, berichtenden Sprachstil.
Ein Satz kann eine unbegrenzte Menge an Akteurssequenzen enthalten.
Akteurssequenzen können auch in Nebensätzen oder Partizipial-Konstruktionen
enthalten sein, z.B. „die von der SPÖ geforderte Reform“ ist als eigene
Akteurssequenz (Subjektakteur = SPÖ) zu codieren!
AmCAT erleichtert die Codierung von mehreren Akteurssequenzen pro Satz oder
Akteurssequenzen mit mehreren Objektakteuren durch die „COPY“-Funktion
(siehe AmCAT Shortkeys): Sobald die erste Akteurssequenz fertig codiert wurde,
„Objektakteur“ etc. angepasst werden.
Page
lediglich je nach Bedarf die einzelnen Felder „Subjektakteur“, „Thema“,
60
kopiert der Befehl (shift+Pfeil runter) die gesamte Codierung – es müssen
Unterscheidung verschiedener Akteurssequenzen
Wenn ein Satz die Handlung oder Aussage von mehreren Akteuren beschreibt, ist
eine separate Akteurssequenz für jeden dieser Akteure zu codieren.
„SPÖ und ÖVP fordern“
 zwei Akteurssequenzen, mit einmal SPÖ, einmal ÖVP als Subjektakteur
Es gilt die Formulierung im zu codierenden Satz!
„Bundesregierung beschließt“
 eine Akteurssequenz mit „Bundesregierung“ als Subjektakteur
Nur bei folgenden Generalisierungen sollte versucht werden, mit Hilfe des gesamten
Absatzes den Akteur zu präzisieren (und deswegen ggf. mehrere Akteurssequenzen
zu codieren): „Opposition“, „die Parteien“.
Die
Parteizuordnung
eines
Akteurs
im
Text
erfordert
KEINE
zusätzliche
Akteurssequenz
„der Grünen-Abgeordnete Kogler“ oder „Kogler (Grüne)“
 nur eine Akteurssequenz mit „Kogler“ als Subjektakteur
„Auch BZÖ-Sprecher Widmann ortet Stillstand in der Koalition.“
 nur eine Akteurssequenz mit Widmann als Subjektakteur
Es gibt Handlungen, bei denen IMMER mindestens zwei Akteurssequenzen codiert
werden
müssen,
wie
etwa
„streiten“,
„einigen“,
„verhandeln“,
„diskutieren“,
„zusammenarbeiten“
 oftmals Verben, bei denen „miteinander“ vorangestellt werden kann.
 eine Akteurssequenz mit Subjektakteur=ÖVP und Objektakteur SPÖ
[ und eine Autor-Akteur-Thema-Relation wegen „Streit“]Weitere Beispiele:
Page
 eine Akteurssequenz mit Subjektakteur=SPÖ und Objektakteur ÖVP
61
„der rote-schwarze Steuerstreit“
„ÖVP bringt einen Gesetzentwurf zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten ein.“
 Akteur-Thema-Sequenz mit ÖVP (=Subjektakteur) und Thema (=Flexibilisierung
der Arbeitszeiten)
„Die Grünen lehnen den Vorschlag der FPÖ zur Lebensmittelsicherheit
grundsätzlich ab.“
 Akteur-Akteur-Thema mit die Grünen (=Subjektakteur), FPÖ
(=Objektakteur), Thema (= Lebensmittelsicherheit)
 Akteur-Thema mit FPÖ (=Subjektakteur), Thema (= Lebensmittelsicherheit)
(„Vorschlag der FPÖ)
„Auch die Angriffe von Team-Stronach-Obmann Luger konterte Spindelegger aus der
Hüfte.“
 Akteur-Akteur-Sequenz mit Luger (SA) und Spindelegger (OA)
 Akteur-Akteur-Sequenz mit Spindelegger (SA) und Luger (OA)
 Autor-Akteur-Sequenz mit Journalist (SA) und Spindelegger (=A)
4.3 Variablen auf Satzebene
Wichtig: Das Codiersystem AmCAT trennt den Beitrag automatisch in einzelne
Sätze (=mit jeweils eigener Nummer, 1.1, 1.2 etc.). Allerdings kann ein solcher
„AmCAT-Satz“ gelegentlich mehrere „echte“ Sätze umfassen, weil die
automatische Trennung nicht funktioniert hat oder die Sätze nur durch
Doppelpunkt oder Semikolon voneinander getrennt sind. In diesem Fall ist
unbedingt für jeden einzelnen Abschnitt eines AmCAT-Satzes (= nach Punkt,
Semikolon oder Doppelpunkt) zu überprüfen, inwieweit dieser eine neue
Page
62
Akteurssequenz enthält.
V23a – Sentence_ID
Hier ist der zu codierende Satz auszuwählen (der entsprechende Beitragstext
erscheint nach der Auswahl in AmCAT oberhalb der Zeile mit den Codierungen). Die
Unterteilung des Textes in Sätze erfolgt automatisch in AmCAT – dabei kann es
gelegentlich
passieren,
dass
zwei
mit
Punkt
getrennte
Sätze
in
einem
zusammengefasst werden bzw. die Satzzeichen fehlen. Die Codierer sollten sich hier
an die Vorgabe in AmCAT halten und alle in dem ausgewählten Text enthaltenen
Informationen in soviele Akteurssequenzen wie nötig übersetzen!
Wichtig: Für jede codierte Akteurssequenz sicherstellen, dass die richtige Satznummer
ausgewählt worden ist!
V23b – Sentence
Hierbei wir der zu codierende Satz automatisch miterfasst.
V24a – Absatznr
Hierbei handelt es sich um eine individuell generierte Variable, die angibt um den
wievielten Absatz es sich in dem zu codierenden Beitrag handelt.
V24b – Satznr
Hierbei handelt es sich um eine individuell generierte Variable, die angibt um den
wievielten Satz es sich in dem zu codierenden Beitrag handelt.
V25 – Subjektakteur
Hier ist die als Subjektakteur identifizierten Person/Organisation zu erfassen:
aus dem Kontext zu erschließen. Ist der Subjektakteur im zu codierenden Satz ein
Oberbegriff,
der
innerhalb
des
Beitrags
in
konkrete
Individuen/Parteien
Page
Enthält der Satz nur Pronomina (Ich, Du, Er, Sie), so ist der konkrete Subjektakteur
63
(1) Dies können im Satz erwähnte Personen/Organisationen sein (Typ 1 oder 2).
heruntergebrochen wird, so sind diese Individuen/Parteien zu codieren (z.B. „die
Spitzenkandidaten“, „Opposition“).
(2) kann der Journalist/Autor der Aussage (bei Zitaten) Subjektakteur sein (Typ 3
oder 4).
Beispiele:
„Faymann beschimpft Spindelegger.“
 Subjektakteur: Faymann; Objektakteur: Spindelegger;
„Faymann kritisiert die Wirtschaftspolitik der ÖVP.“
 Subjektakteur: Faymann; Objektakteur: ÖVP, Thema: Wirtschaftspolitik
„Niemand ist zufrieden mit der Wirtschaftspolitik der ÖVP“
 Subjektakteur: Journalist, Objektakteur: ÖVP, Thema: Wirtschaftspolitik
„Die Parteien drehen sich im Kreis“
 Subjektakteur: Journalist; Objektakteur: Parteien
„Die Umwelt ist bedroht“
 Subjektakteur: Journalist, Thema: Umweltschutz
Aber: „Glawischnig: „Die Umwelt ist bedroht““
 Subjekt: Glawischnig, Thema: Umweltschutz
„Die Parteien fordern mehr Gelassenheit.“
 Subjektakteur: Parteien, Thema:
Der Subjektakteur kann entweder eine 1) Einzelperson, 2) eine konkrete
Organisation oder 3) eine Gruppe von Personen sein.
1) Handelt es sich um eine Einzelperson, wird als erstes ihr Name in das VariablenFeld eingetippt und entsprechend der Auswahloptionen ausgewählt.
Die Subjektakteur-Liste (auf www.autnes.at ab Sommer 2016 verfügbar) beinhaltet
alle zentralen politischen Akteure, d.h. alle Kandidatinnen und Kandidaten der
alle
Mitglieder
der
Bundesregierung,
österreichische
Abgeordnete zum EU-Parlament, Vorsitzende politischer Teilorganisationen (Jugend,
64
sowie
Pensionisten usw.), den Bundespräsident und die Journalisten der verschiedenen
Page
Nationalratswahl
Medien. Beim Eintippen sollte das Muster „Nachname, Vorname“ eingehalten werden:
Bei Werner Faymann ist also „Faymann, Werner“ einzugeben. In der Regel genügt es,
die erste(n) Silben eines Nachnamens einzutippen, da AmCAT die Liste automatisch
filtert.
Bei der Auswahl ist auf Namensähnlichkeiten zu achten: z.B. Spindelberger, Erwin vs.
Spindelegger, Michael!
Achtung:
Ausgewählte
Akteure
sind
doppelt,
aber
mit
unterschiedlichen
Organisationszuordnungen in der Liste eingetragen (z.B. Neugebauer, Fritz (ÖVP)
und Neugebauer, Fritz (GÖD)), in diesem Fall ist der Listeneintrag auszuwählen, der
im Satz überwiegt. Sollten beide Bezeichnungen gleichwertig vorkommen wird die
Parteibezeichnung ausgewählt.
Ist der Name nicht in der Liste zu finden, so ist stattdessen nur die konkrete
Organisation(=
Organisation mit Telefonnummer) auszuwählen, zu der das
Individuum gehört. Immer erst versuchen, das Individuum zu codieren! Bei MedienAkteuren ist das konkrete Medium als Organisation zu codieren.
Gehört der Subjektakteur keiner konkreten Organisation an (bzw. wird diese im
Bericht nicht erwähnt), so wird stattdessen eine entsprechende soziale Gruppe bzw.
Kategorie codiert, z.B. „Sport“, wenn es sich um einen Fußballer des SK Rapid
handelt; „Wissenschaft“, wenn es sich um einen Wissenschafter ohne explizite
Universitätszugehörigkeit handelt.
Einzelpersonen, bei denen keine genauere Zuordnung durch den Beitrag möglich ist
(weder zu einer Organisation, noch zu einer sozialen Gruppe), sind immer als
„Privatperson (allg.)“ zu codieren.
Ausnahme: Es wird zwar die Zugehörigkeit zu einer konkreten Organisation/Firma
Page
Grunde ist ihre Zugehörigkeit für den Beitrag unerheblich. Der Akteur spielt dabei
65
oder sozialen Gruppe erwähnt, das Individuum spricht aber als Privatperson – im
meist eine deutlich untergeordnete Rolle im Beitrag. Ein mögliches Beispiel ist ein
Straßeninterview:
Karl M. (Unternehmer): „Die Regierung streitet zu viel.“
Gertude W. (Pensionistin): „Also mir gefällt diese neue Mariahilfer Straße.“
 Beide sind als „Privatperson allg.“ zu codieren
2) Als Organisationen werden konkrete Organisationen (wie etwa „die ÖVP“, =
Organisation mit Telefonnummer) codiert. Handelt es sich bei dieser Organisation
um eine regionale Gliederung einer politischen Organisation – z.B. die SPNiederösterreich oder der Wirtschaftsbund Wien – müssen wir dies in der Codierung
festhalten. Für Organisationseinheiten unterhalb der Länderebene verwenden wir
ebenfalls das Bundesländer-Kürzel: Die Korneuburger Volkspartei wird demnach als
„ÖVP Niederösterreich“ erfasst, die Ottakringer FPÖ als „FPÖ Wien“.
Neben den Parteien (und ihren Unterorganisationen) können noch folgende
politische Organisationen codiert werden, so diese wörtlich im Beitrag genannt
werden: Bundesregierung SPÖ/ÖVP (bei „Regierung“ oder „Koalition“ – NICHT bei
„Regierungsparteien“ oder „Regierungspartnern“, da werden die Parteien einzeln
codiert), Opposition, Nationalrat etc. Bei einem unspezifischen Verweis auf eine noch
nicht existierende Regierung (z.B. „die kommende Regierung“), ohne Verweis auf
konkrete Regierungskonstellationen (z.B. „ÖVP-FPÖ-TS“) kann die Kategorie
„zukünftige Regierung“ ausgewählt werden. Aber auch hier gilt: möglichst
spezifisch codieren! Bei Bedarf kann der gesamte Absatz zur Präzisierung
herangezogen werden, um eine unspezifische Bezeichnung zu spezifizieren.
Verwendet der Text die Parteifarben, so müssen diese in die entsprechenden
Parteien übersetzt werden:
„schwarz-blaue Regierung“ ( Bundesregierung ÖVP/FPÖ)
Page
Bei Medien-Akteuren ist das konkrete Medium als Organisation zu codieren.
66
aber: Rot-schwarzer Bildungsstreit: SPÖ und ÖVP einzeln codieren
Ist die konkrete Organisation nicht in der Auswahlliste enthalten, wird eine passende
soziale Gruppe bzw. Kategorie codiert, z.B. „Kunst“, „Sport“, „Wissenschaft“, die der
Darstellung im Beitrag entspricht.
Dies gilt z.B. für einzelne, nicht-gelistete Wirtschaftsunternehmen, diese sind in
der Oberkategorie „Private Unternehmen“ zu codieren.
Um eine Übersicht über alle in AmCAT auswählbaren Organisationen zu bekommen,
ist die „Organisationen und Soziale Kategorien Liste“ (auf www.autnes.at ab
Sommer 2016 verfügbar) heranzuziehen. Diese Liste ist in zwei Ebenen unterteilt. Die
erste Ebene dient der schnellen Orientierung mittels Sammelkategorien/Überbegriffen.
Handelt es sich z.B. um eine Organisation aus dem Bereich „Verwaltung“, richte ich
mich zuerst nach diesem Überbegriff und sehe nach, ob ich dort eine passende
Organisation finde. Dafür ist es wichtig, sich vorab einen Eindruck der Gliederungen
und der möglichen Organisationen zu verschaffen.
3) Wenn in den zu codierenden Sätzen des Beitrags soziale Kategorien stehen, wie
z.B. „die Frauen“, „die Arbeitnehmer“ oder „die Wirtschaft“, können auch diese codiert
werden.
„Die Leser“ sind als „Privatperson allg.“ zu codieren.
Für Umfrageinstitute/Bevölkerungsumfragen (Bsp. AUTNES, SORA, IMAS usw.) ist
der Code „Umfrage-Institute“ vorgesehen.
Um eine Übersicht über alle in AmCAT auswählbaren sozialen Kategorien zu
bekommen, ist die „Organisationen und Soziale Kategorien Liste“ heranzuziehen.
Auch hier gilt es, sich zuerst anhand der Überbegriffe zu orientieren. Ist die jeweilige
soziale Kategorie nicht in einem dieser Überbegriffe auffindbar, wird nochmals der
Bereich der einzelnen „sozialen Kategorien“ überprüft. Auch hierfür ist es wichtig, sich
Page
67
vorab einen Eindruck der Gliederungen und der möglichen Organisationen zu schaffen.
Findet sich auf der Auswahlliste weder der Name des Subjektakteurs noch eine
passende Organisation/Gruppe, so wird an dieser Stelle der Code (99 „sonstiger
Akteur“) vergeben. Dies sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem AUTNES-Team!
Für jede codierte Relation muss ein Subjektakteur vorhanden sein der Code 88 „kein
Page
68
Akteur vorhanden“ sollte daher bei dieser Variable niemals ausgewählt werden.
Abb.2 Um welche Art von Akteur handelt es sich?
69
Page
Hinweis zur Verwendung im Datensatz:
Im Endgültigen Datensatz wird diese Variable in mehreren Versionen vorhanden
sein. v25 ist dabei die am wenigsten aggregierte Version und entspricht der
ursprünglichen Kodierung von v25 wie hier im Codebuch angegeben. v25a ist
eine Form der Variable, die lediglich die Individuen-Bezeichnungen beinhaltet.
v25b_l2 ist eine Form der Variable, die lediglich die Organisation-Bezeichnungen
beinhaltet. v25b_l1 ist eine aggregierte Version von v25b_l2, in welcher die
Organisationen in Organisationsgruppen zusammengefasst wurden (siehe
Dokumentation für genauere Informationen).
V26 – Subjectrecord
NUR FÜR ZENTRALE POLITISCHE AKTEURE (=auf der ZPA-Liste) ZU CODIEREN!
Wann immer in einem Satz auch Aussagen, Bewertungen, Handlungen des
Subjektakteurs erwähnt werden, die in der Vergangenheit, ist zu prüfen, ob es sich
dabei um einen „Record-Verweis“ handelt.
Ein Record-Verweis muss folgende Elemente enthalten:
1. Aussage, Bewertung, Handlung in der Vergangenheit (von letzte Woche bis vor
vielen Jahren)
2. Bezieht sich auf sachpolitische Gegenstände, wahlbezogene Gegenstände,
Struktur- und Kulturgegenstände bzw. auf Personen- und Parteienprofile
3. Bezug auf ein politisches Amt oder die Kandidatur dazu
4. Wird jetzt erwähnt, um rückblickend inhaltliche Bilanz zu ziehen ODER als Basis
für die Bewertung einer aktuellen Handlung/Aussage/Bewertung ( die reine
Nennung einer vergangenen Handlung reicht NICHT als Recordverweis)
Subjekt: Bundesregierung (SPÖ/ÖVP)
Page
ÖVP, Spindelegger, Michael: Wir haben in diesen fünf Jahren gegengesteuert.
70
Beispiele:
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
ÖVP, Spindelegger, Michael: Ja, wir haben Maßnahmen gesetzt, nicht alle lustig, ein
Sanierungspaket für Österreich.
Subjekt: Bundesregierung (SPÖ/ÖVP)
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
SPÖ, Faymann, Werner: Richtig, aber wenn wir die Karten auf den Tisch legen, und
dafür bin ich, dann muss man sagen, gut, dass wir eine Steuerreform gemacht haben
in der letzten Periode.
Subjekt: Bundesregierung (SPÖ/ÖVP)
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
SPÖ, Faymann, Werner: Wir haben gut durch die Krise geführt.
Subjekt: Bundesregierung (SPÖ/ÖVP)
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
Lueger: „Lueger hat schon im Mai dieses Jahres einen Antrag [für humanitäre Hilfe
für die syrische Zivilbevölkerung] im Parlament eingebracht“
Subjekt: Lueger, Angela (SPÖ)
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
SPÖ: „Während unter Kanzler Faymann während der größten Wirtschaftskrise seit
den 30er-Jahren ein Rekordstand an Beschäftigung gelungen ist und wir die
niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU haben, hatte Schwarz-Blau Rekordarbeitslosigkeit
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
Page
Subjekt: SPÖ
71
während der Hochkonjunktur.“
FPÖ: "Schon im November 2011 habe ich eine entsprechende Anfrage mit dem
Betreff 'Schillerplatz-Deal des Mag. Martin Huber' gestellt", zeigt sich der freiheitliche
Verkehrssprecher und Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek erfreut über die
Anklageerhebung.“
Subjekt: Deimek, Gerhard (FPÖ)
Thema:
+
1
Aufklärung
spezifischer
Skandale
und
Affären
(inkl.
Untersuchungsausschuss)
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
Sonja Wehsely: Ich sehe mich in der Kritik des Rechnungshofs bestätigt. Schon 2011
haben wir das Projekt "Universitätsmedizin Wien 2020" gestartet. Darin geht es um
eine gemeinsame Steuerung und Personalplanung von AKH und MedUni.
Subjekt: Wehsely, Sonja (SPÖ)
Thema: +1 Gesundheitspolitik
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
Vier Tage vor der Wahl schwört der Milliardär seine Verbündeten auf das
Wahlkampffinale ein. "Wir haben Fehler gemacht, aber wir verbessern uns mit jeder
Woche", sagt Frank Stronach.
Subjekt: Stronach, Frank (TS)
Thema: +1 Wahlkampfstil
geführt habe.“
Subjekt: Faymann, Werner (SPÖ)
Page
„Der Kanzler zählt seine Verdienste auf, schildert, wie er das Land durch die Krise
72
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
Thema: + 1 Bekämpfung Weltwirtschaftskrise / Bankenkrise
Record: Subjektrecord zum codierten Thema.
Weitere Beispiele:
„In den letzten zweieinhalb Jahren seiner Kanzlerschaft hat…“
„Seit er das Amt [des Bundeskanzlers/...+ angetreten hat…“
„Seit *Jahreszahl+…“
„In den letzten 4 Jahren…“
„Bei der letzten Reform…“
„Wir haben das Modell… gezielt umgesetzt“
„… wie es Kärnten schon hat!“
„Der vom BZÖ eingeschlagene Weg… muss fortgesetzt werden.“
„Unter Bundeskanzler Gusenbauer…“
„haben vor einem Jahr… umgesetzt“
„Seit unserem Regierungsantritt…“
Der Subjektrecord kann folgende Ausprägungen annehmen
1
Record mit Bezug zum codierten Thema
2
Record ohne Bezug zum codierten Thema/ohne Themenbezug
99
kein Record-Verweis erkennbar
Der Record muss dem codierten Subjektakteur eindeutig zugeordnet werden können.
Ausnahme: Records der Bundesregierung, der auf Bundesebene regierenden
Parteien und der Bundesminister/Staatssekretäre.
ist der Subjektakteur eine Partei/Minister, der der Bundesregierung angehört, so
Page
Beispiel:
73
reicht aus, dass der Record „der Bundesregierung“ angesprochen wird
„Schmied, Claudia (SPÖ)“[=amtierende Bundesministerin] lobte die Arbeit der
Bundesregierung in den letzten vier Jahren.
 Subjektrecord
Bundesregierung lobt die Arbeit der Bildungsministerin in den letzten Jahren.
 Kein Subjektrecord (aber Objektrecord mit Objekt=Bildungsministerin)
V27 – Thema
Die Themenliste (auf www.autnes.at ab Sommer 2016 verfügbar) ist nach
verschiedenen Politikfeldern (Wirtschaft, Wohlfahrtsstaat, Budget, Bildung und Kultur,
Sicherheit,
Bundesheer,
Außenpolitik,
Europa,
Infrastruktur,
Gesellschaft,
Umweltschutz, Institutionenreform, Immigration, Regierungsbildung, Ideologie, …)
sowie Wahlkampf und sonstige Politikerthemen gegliedert und in drei Ebenen
aufgebaut. Codiert wird Ebene 3. Ebene 1 und 2 bilden Überkategorien zur leichteren
Orientierung und Zuordnung.
Grundlage der Themen-Codierung ist der Satz. Enthält er keinen Hinweis auf ein
Thema, so ist die Kategorie „9999 kein Thema erkennbar“ zu codieren.
Ausnahme: Titel/Untertitel  hier kann der gesamte Artikel zur Identifikation des
Themas herangezogen werden.
Äußert sich ein Subjektakteur innerhalb eines Satzes zu mehreren Themen, so sind
für diese jeweils separate Akteurssequenzen (mit demselben Subjektakteur) zu
codieren!
unspezifische/allgemeine
Kategorien
sollten
(soweit
möglich)
vermieden werden: Behandelt ein Artikel z.B. die Wahlplakate der FPÖ, wird als
Page
ausgewählt,
74
Für die Codierung wird aus der Themenliste immer das spezifischste Thema
Thema „Wahlwerbung der Parteien speziell“ und nicht „Wahlkampagnen der
Parteien allgemein“ ausgewählt.
Beispiel:
KURZMELDUNG: „Häupl will Innenressort. Geht es nach Wiens Bürgermeister
Michael Häupl, der vehement mehr Polizisten auf der Straße fordert, sollte die SPÖ
nach der Nationalratswahl im Herbst das Innenministerium für sich beanspruchen.“
Zu codierende Themen: Satz 1: Personalentscheidung (Häupl will Innenressort),
Satz 2. 1. Mittel für Polizei, 2. Personalentscheidung
„[…] Inhaltlich konzentriert sich der VP-Chef auf die Themen Wirtschaft, Zukunft und
Wachstum.“
Zu codierende Themen: 1. Wirtschaftspolitik (allg.), 2. Wirtschaftswachstum
 „Zukunft“ ist als Thema nicht codierbar
Auch negative Themenpositionierungen werden codiert.
Beispiel:
„Wir sind nicht die Lobbyisten der Steuerbetrüger und Pestizidhersteller, sondern die
der Arbeitnehmer, der Menschen in diesem Land“
Zu
codierende
Themen:
1.
Steuerflucht/Stiftungen/Steuerhinterziehung,
2.
Umweltschutz/Nachhaltigkeit/Naturschutz (allgem.), 3. Schutz von Arbeitnehmern
(allgem.) –
„Lobbyist […] der Menschen in diesem Land“ ist als Thema nicht codierbar
Hinweis zur Verwendung im Datensatz:
Im Endgültigen Datensatz wird diese Variable in mehreren Aggregationsformen
vorhanden sein. v27_l3 ist dabei die am wenigsten aggregierte Version und
Page
angegeben. v27_l2 ist eine etwas aggregierte Version derselben Variable. v27_l1
75
entspricht der ursprünglichen Kodierung von v27 wie hier im Codebuch
ist die am höchsten aggregierte Version derselben Variable (siehe Dokumentation
für genauere Informationen).
V28 – Themenprädikat
Die Beziehung des Subjektakteurs zum codierten Thema wird über die Variable
„Prädikat_Thema“ erfasst. Grundsätzlich sollte eine der folgenden Fragen damit zu
beantworten sein: Wie positionieren sich die Akteure zu spezifischen Issues? Sind sie
für oder gegen einen spezifischen Policy-Vorschlag? Kritisieren oder befürworten sie
bestimmte Themen/Maßnahmen dazu?
Erhoben wird, wie sich der Subjektakteur gegenüber dem codierten Thema
positioniert:
-
Kritisiert der Subjektakteur – z.B. ein Journalist oder ein Politiker (lehnt es ab,
distanziert sich von diesem), wird in der Regel (-1) codiert.
-
Spricht sich der Subjektakteur positiv gegenüber einem Thema aus
(unterstützt oder befürwortet dieses) wird (+1) codiert.
-
Ist weder Kritik noch Lob erkennbar, wird (0) codiert. Auch bei
Beschreibungen eines Sachverhalts durch Journalisten wird daher (0) codiert,
solange das Thema keiner Bewertung unterliegt.
Achtung: Es soll die Einstellung des Subjektakteurs zum Thema erfasst werden und
nicht die Einstellung zu einem anderen Akteur (siehe Prädikat: Objektakteur).
Bei der Codierung des Themas und des Themen-Prädikats geht es nicht darum,
Diskussionsverläufe festzuhalten, sondern die Position des Subjektakteurs zum
codierten Thema.
„Die Grünen sind für Lebensmittelsicherheit, aber gegen den
Vorschlag von Minister Berlakovich“
 Subjekt: Grüne, Thema: „Lebensmittelsicherheit“ (+1)
Page
76
 Subjekt: Minister Berlakovich, Thema: „Lebensmittelsicherheit“ (+1)
Das Themen-Prädikat bezieht sich also auf das spezifische Thema, nicht aber auf die
spezifische Handlung im Rahmen des Themas/in Bezug auf das Thema:
„[…] Und man wird die EU-Richtlinien zu Kindesmissbrauch und –pornographie und
zu Menschenhandel umsetzen.“
„Härtere
Bestrafung
bei
Kindesmissbrauch/Sexualstraftaten/Vergewaltigung“
–
Prädikat (+1) und „Schlepperunwesen/Menschenhandel“ – Prädikat (-1). Obwohl die
Handlung in Bezug auf die Themen generell als positiv bewertet werden könnte (es
wird ein Gesetz umgesetzt), wird den Themen Kindesmissbrauch u. Menschenhandel
mit Ablehnung gegenüber getreten.
Bei manchen Themen ist die Richtung des Themenprädikats bereits vorgegeben, z.B.
-
Wirtschaftswachstum
-
Arbeitszeitverkürzung
-
Lebensmittelsicherheit
-
Lehrerdienstrecht
-
Asylmissbrauch
-
Beschränkung Anzahl der Ausländer
-
Befugnisse für Geheimdienste, Kontrolle von Geheimdiensten
-
Aufnahmetests/Einschränkung freier Hochschulzugang
-
Proteste bei Wahlkampfveranstaltungen
-
Wahlspekulationen, Wahlumfragen
Diese
Issues
sind
auf
der
Themenliste
gelb
eingefärbt.
Hier
bitte
die
Codieranmerkungen in der Themenliste berücksichtigen und bei Unklarheiten beim
AUTNES-Team rückfragen.
Kritik/Ablehnung
0
Neutral
Page
-1
77
Das Themen-Prädikat kann folgende Ausprägungen annehmen:
+1
Lob/Unterstützung/Befürwortung
88
Thema nicht vorhanden
Vorsicht: Äußerungen im Sinne von „wir werden“, „wir wollen“ und „es ist unser
Ziel, dass“ fallen unter das Prädikat (+1).
Beispiel für (+1):
„Wir bemühen uns, die Konjunktur anzukurbeln, sodass sie über zwei,
zweieinhalb Prozent liegt, denn nur dann wirkt sich Wachstum auch positiv auf
den Arbeitsmarkt aus“.
Zu codierende Themen und Prädikate: Wirtschaftswachstum (+1), Thema aktive
Arbeitsmarktpolitik (+1)
Schmied möchte „Ganztagsschulen ohne Lehrerveto“.
Zu codierendes Thema und Prädikat: Gesamtschule (+1)
SPÖ und ÖVP sind sich zwar grundsätzlich einig, dass eine Steuerreform
notwendig ist, über den Inhalt und den Zeitpunkt haben die Koalitionsparteien
aber sehr unterschiedliche Vorstellungen.
Zu codierendes Thema und Prädikat: Steuerreform (allgem.) (+1)
Beispiel für (0):
„die politische Debatte zwischen SPÖ und ÖVP um das Spekulationsverbot hält an“
Diese
Aussage
enthält
keine
Wertung
des
Themas
„Spekulation/Finanzgeschäfte/Börse“, daher wird mit (0) codiert.
Entgegen den ursprünglichen Absichten weicht SPÖ-Chef Faymann damit von seinem
Harmoniekurs ab und zeigt vor allem bei den Themen Pensionen, Mindestsicherung
und europäische Solidarität, wer der Boss im Ring ist.
Zu codierende Themen und Prädikate: Pensionen (0), Mindestsicherung (0),
Page
78
Europäische Integration (0)
Das war fast schon eine kleine Revolte: Drei Landesparteichefs und die Nummer zwei
auf der Nationalratswahlliste des Teams Stronach sprachen sich am Donnerstag
öffentlich gegen eine Idee des Parteigründers Frank Stronach aus.
Zu codierendes Thema und Prädikat: innerparteiliche Konflikte (0)
Beispiel für (-1):
„Wir sehen die Arbeitslosigkeit als Problem - im Gegensatz zu anderen Parteien.“
Zu codierendes Thema und Prädikat: Arbeitslosigkeit (-1)
„Bei der Podiumsdiskussion am Mittwochabend zum Thema soziale Gerechtigkeit
und Armutsprävention plädierte der grüne Spitzenkandidat zur Nationalratswahl,
Harald Walser nicht, wie berichtet, für runter auf eine 25-Stunden-Woche``,
sondern sagte: Über Arbeitszeitverkürzung, etwa die 35-Stunden-Woche,
müssen wir diskutieren.``“
Zu codierende Themen und Prädikate: Arbeitszeit (-1)
V29 – Begründung
Diese Kategorie erfasst, mit welchem Grund der Subjektakteur für oder gegen ein
bestimmtes Thema ist. Die Begründung muss sich demnach nicht auf das Thema an
sich beziehen (Warum spricht jemand über etwas?), sondern auf die eingenommene
Position diesem Thema gegenüber (Warum ist jemand für/gegen/neutral gegenüber
etwas? Weil…). Negative Begründungen, die zeigen, dass jemand nicht aus diesem
Grund für oder gegen ein Thema ist, werden nicht codiert. Eine Begründung muss
jedenfalls in mindestens einem Nebensatz dargelegt werden. Da wir auf Basis
einzelner Sätze codieren, sind Begründung, die über einen Satz hinausgehen (erst
a) „Ich bin gegen den EU-Beitritt der Türkei, weil es ein islamisches Land ist.“
Page
Beispiele:
79
einige Sätze versetzt vorkommen) nicht zu berücksichtigen.
b) „Ich bin nicht deshalb gegen den EU-Beitritt der Türkei, weil es ein islamisches
Land ist.“
Bei Satz a) liegt eine positive Begründung vor, bei Satz b) nicht, weshalb dort keine
Begründung codiert wird.
Nur eine Begründungskategorie wird codiert. Erneut wird die häufigste bzw. bei
Gleichstand die erstgenannte Begründung codiert.
1
WIRTSCHAFT (Reizwörter: Wachstum, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit,
Absicherung von Unternehmensgewinnen, Sicherung der Löhne und
Gehälter …)
2
SOZIAL-OFFENSIV (Reizwörter: (weiterer) Ausbau des Wohlfahrtsstaates,
Umverteilung, Bedürfnisse einzelner sozialer Gruppen, Allgemeinwohl,
Gesundheitsversorgung,
gesellschaftliche/staatliche
Verantwortung,
soziale Gerechtigkeit …
3
SOZIAL-DEFENSIV (Reizwörter: (defensive) Erhöhung der Effizienzsozialer
Leistungen,
Einsparpotenziale,
Vermeidung
von
Missbrauch,
Eigenverantwortung, Individualisierung …
4
UMWELT (Reizwörter: Umweltschutz, Klimaschutz, Tierschutz …)
5
Sicherheit (Reizwörter: Innere Sicherheit (Kriminalität, Terrorismus) und
äußere (Krieg, militärische Bedrohung; ABER: Frieden = ACHTUNG:
Nicht mit Kriminalität assoziierte Bereich der inneren Sicherheit wie z. B.
Verkehrssicherheit = sozial-offensiv)
6
BILDUNG (Reizwörter: Bildung, Wissenschaft, Kunst, (Hoch-)Kultur)
7
REGIEREN
(Reizwörter:
Etwas erleichtert oder
ermöglicht effizientes
Regieren, Verwalten. Alle Bezüge zum Budget, finanzielle Möglichkeiten
[sofern sich diese nicht auf den Wohlfahrtsstaat beziehen – sonst =
sozial-defensiv];
ferner
Bezugnahmen
zu
Kompetenzfragen,
8
ETHNISCH-NATIONAL (Reizwörter: österreichische Traditionen, Bräuche,
traditionelle Lebensweisen, Souveränität/Eigenständigkeit Österreichs)
Page
„harte“ Souveränitätsfragen angesprochen werden = ethnisch-national)
80
Organisationsfragen etc. im Verhältnis Österreich-EU; ACHTUNG: falls
9
RELIGIÖS (Reizwörter: christlich-religiöse Aspekte bzw. deren explizite
Ablehnung, Säkularismus)
10 UNIVERSALISTISCH (Reizwörter: Begründungen erfolgen auf normativabstrakter Ebene.
Verweise auf allgemeine Prinzipien (z.B. alle
Bezugnahmen auf Fairness, Demokratie, Rechtsstaat) oder auf
universell gültige Werte – z.B. Menschenrechte)
88 Keine Zuordnung möglich
99 Keine Begründung erkennbar (Der Subjektakteur sagt nur, eine bestimmte
Position (X) sollte „realisiert/vertreten bzw. nicht realisiert/nicht
vertreten werden“ oder nennt ausschließlich eine „negative Begründung“.
Er sagt jedoch nicht dazu, warum dies geschehen soll bzw. warum er für
etwas ist.)
Eine Begründung kann zusätzlich ein weiteres (in einer eigenen Relation) zu
codierendes Thema sein und damit mehrere bei der Codierung zu beachtende
Funktionen haben.
Beispiele:
„Ich bin gegen den EU-Beitritt der Türkei, weil es ein islamisches Land ist.“
 Sequenz 1: Thema=“EU Beitritt Türkei“, Begründung=religiös
 Sequenz 2: Thema=„Islam/Muslime (allgem.)“
„Dazu
forderte
Wirtschaftskammerpräsident
Christoph
Leitl Faymann auf,
entsprechende Ansagen zu höheren Unternehmenssteuern zu unterlassen, weil
diese Ansiedlungen in Österreich verhindern”
 Sequenz 1: Thema= „Erhöhung Unternehmenssteuern“, Begründung =
Page
 Sequenz 2: Thema= „Wettbewerbsfähigkeit/Standortqualität Österreichs“
81
Wirtschaft
V30 – Objektakteur
Hier sind die Objekte der Aussagen/Handlungen als Objektakteure zu codieren.
Es muss nicht für jeden Satz bzw. jede für diesen Satz zu codierende Akteurssequenz
ein Objekt vorhanden sein (das Subjekt kann sich auch ausschließlich auf ein Thema
beziehen, siehe Typ 1). Ist kein Objekt vorhanden, so endet die Codierung der
Akteurssequenz an dieser Stelle und es gilt zu überprüfen, inwieweit der Satz weitere
Akteurssequenzen enthält. Ist dies nicht der Fall, wird der nächste Satz codiert.
Jede Aussage/Handlung eines Subjektakteurs kann sich auf mehrere Objektakteure
beziehen.
Alle vorhandenen Objektakteure müssen codiert werden.
Der Objektakteur kann entweder eine 1) Einzelperson, 2) eine konkrete Organisation
oder 3) eine Gruppe von Personen sein und wird analog zum Subjektakteur codiert.
Findet sich auf der AmCAT-Auswahlliste (auf www.autnes.at ab Sommer 2016
verfügbar)
weder
der
Name
des
Objektakteurs
noch
eine
passende
Organisation/Gruppe, so wird an dieser Stelle der Code (99 „sonstiger Akteur“)
vergeben. Dies sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem AUTNES-Team erfolgen!
Sollte kein Objektakteur vorhanden sein, wird 88 „kein Akteur vorhanden“ ausgewählt.
Auch hier gilt: Basis der Codierung des Objektakteurs ist immer der Wortlaut des zu
codierenden Satzes! Enthält der Satz nicht ausreichend Informationen für die
Codierung, kann der restliche Absatz herangezogen werden.
Alle in einem Satz als Objekt genannten Einzelpersonen, konkreten Organisation
oder Gruppen von Personen sind in der Regel auch als Objektakteure zu codieren!
gering“ ist nicht aufzulösen mit „Frauen“ als Objektakteur (siehe Abbildung 4).
Page
sind „die Frauen“ als Objektakteur zu codieren, die Formulierung „der Frauenanteil ist
82
Dabei gilt die konkrete Formulierung des Satzes, d.h. „Bei der ÖVP gibt wenig Frauen“
Abbildung 4 Schwer erkennbare Objektakteure
Keine Objektakteure
Objektakteure
Abgrenzung von Objektakteuren zu Themen und Ereignissen
Oft beziehen sich Subjektakteure auf zusammengesetzte Substantive, die sowohl ein
Thema als auch eine Organisation enthalten, z.B. „Rechnungshofbericht“ („RHBericht“), „ASFINAG-Spekulationen“, „ÖBB-Skandal“, “WIFO-Prognosen“ etc. Auch in
solchen Fällen werden die identifizierbaren Organisationen (bzw. Individuen) als
Objektakteure codiert. Gerade bei einem Verweis auf Prognosen, Berichte etc. wird die
Beziehung zwischen Subjekt und Objekt häufig neutral sein.
sein:
Page
Bereich „Europa“
83
Schwierig kann die Abgrenzung zwischen Objektakteur und Thema vor allem im
-
Bei allen allgemeinen Aussagen über Europa codieren wir ein Thema.
Aussagen über „mehr“ oder „weniger“ Europa sind immer als Thema zu
interpretieren.
-
Wenn der spezifische europäische Akteur und dessen Handlungen genannt
werden, codieren wir einen Akteur. Das gilt natürlich immer für Individuen
(Kommissar X), aber auch für klar benannte Institutionen (EU-Kommission,
EuGH). Deren Handlungen (z.B. Versagen bei der Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit etc.) sind dann das Thema.
„Kanzler will in EU österreichisches Modell im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit
forcieren.“
-
Subjektakteur: Bundeskanzler
-
Thema: Arbeitslosigkeit – Jugendliche
-
Objektakteur: EU (allg.)
V31 – Objektakteursprädikat
Das Verhältnis des Subjektakteurs zum codierten Objektakteur wird über die Variable
„Objektakteursprädikat“ erfasst.
Dabei unterscheiden wir zwischen drei Ausprägungen:

Kritisiert der Subjektakteur – z.B. ein Journalist oder ein Politiker – einen
Objektakteur (lehnt ihn ab, distanziert sich von ihm), wird (-1) codiert.

Spricht sich der Subjektakteur positiv gegenüber einem Objektakteur aus
(unterstützt, lobt oder befürwortet ihn) wird (1) codiert.
-1
Kritik/Ablehnung
0
Neutral
84
Ist weder Kritik noch Zustimmung erkennbar, wird (0) codiert.
Page

+1
Lob/Unterstützung/Befürwortung
88
Objektakteur nicht vorhanden
Beispiele für (-1):
Maria Vassilakou konterkariert die grüne Wahlkampflinie.
Er (Stronach) warf Faymann vor, die "Arbeiter an die Banken verraten" zu haben.
Feig, mutlos und überheblich: So nennen FPÖ, Grüne und BZÖ die Weigerung von
Werner Faymann (SPÖ) und Michael Spindelegger (ÖVP), an der „Elefantenrunde“
teilzunehmen.
„Die Grünen sind für Lebensmittelsicherheit, aber gegen den Vorschlag von Minister
Berlakovich“ Die Grünen „Lebensmittelsicherheit“ (+1) und Minister Berlakovich
„Lebensmittelsicherheit“ (+1) aber der Subjektakteur „die Grünen“ kritisiert (-1) den
Objektakteur „Berlakovich“.
Beispiele für neutrale Aussagen (0):
„Barbara Prammer schwer erkrankt.“
„Am Sonntag treten mit Ausnahme Frank Stronachs nur Politiker an, die den Marsch
durch die Parteiorganisationen hinter sich gebracht haben.“
„Dieser hat als FPÖ-Chef 1994 im legendären Aufeinandertreffen mit Bundeskanzler
Franz Vranitzky das Taferl erfunden.“
Immunsystem.“
Page
„Wir haben ein etwas krankes System, erklärte Holub, „aber die Grünen sind das
85
Beispiele für (+1):
„Glawischnig als Bundeskanzlerin, das wäre allemal besser für die Republik.“
„Der Analyse von Josef Urschitz ist bedingungslos beizupflichten.“
„Auch Grüne, FPÖ, BZÖ und das Team Stronach wünschen Prammer "viel Kraft" und
hoffen, dass diese gesund zurückkehrt.“
V32a/V32b Professionelle / persönliche Eigenschaften
NUR FÜR POLITISCHE AKTEURE (=Einzelpersonen oder Organisationen) ZU
CODIEREN!
Für jeden politisch zuordenbaren Objektakteur ist zu prüfen, inwieweit der
Subjektakteur im Satz auf dessen professionelle Eigenschaften (z.B. Sach- u.
Fachkompetenz, Durchsetzungsfähigkeit – Vorsicht: hierher gehört auch Ehrlichkeit!)
und/oder persönliche Eigenschaften (z.B. Ausstrahlung, Sympathie oder Informationen
aus der Privatsphäre) verweist.
ACHTUNG: Bei der Codierung der Eigenschaften muss darauf geachtet werden, dass
tatsächlich nur jene Eigenschaften codiert werden, die direkt dem codierten
Objektakteur zugeschrieben werden. Ist der Objektakteur etwa ein Minister, dann wird
die mangelnde Sachkompetenz seiner Partei oder der Regierung nicht (auch noch)
dem Minister zugeschrieben.
„Alleine von der SPÖ reisen drei Volksvertreter als Stimmungsmacher an“
 Keine Eigenschaft, da nicht die Volksvertreter als Stimmungsmacher
als Eigenschaftszuschreibungen codiert.
Page
Ironische Äußerungen (z.B. „Die Grünen sind ja die Moral in Person.“) werden nicht
86
bezeichnet werden, sondern sie nur als solche fungieren sollen
V33a – Professionelle Eigenschaften
Spricht der Subjektakteur im Satz eine professionelle Eigenschaft des
Objektakteurs explizit an? Explizit professionelle Eigenschaften beziehen sich auf
die Sach- oder Fachkompetenz, oder Durchsetzungsfähigkeit eines Objektakteurs.
Auch Ehrlichkeit wird zu den professionellen Eigenschaften gezählt.
Es kann dabei zwischen positiven professionellen Eigenschaften und negativen
professionellen Eigenschaften unterschieden werden.
Positive (+1) professionelle Eigenschaften sind zum Beispiel:
Wird
der
Objektakteur
als
kompetent,
durchsetzungsfähig
oder
ehrlich
beschrieben?
Wichtige Reizwörter zur Identifizierung dieser Eigenschaften sind u.a.:
„Intelligenz“, „Sachverstand“, „qualifiziert“, „weitsichtig“, „kann Probleme lösen“,
„gebildet“, „klug“ „hat etwas erreicht“, „packt an“, „hat etwas vorangebracht“,
„konnte
sich
„Stehvermögen“,
„offensiv“,
behaupten“,
„durchboxen“,
„Widerstandskraft“,
„selbstbewusst“
„Durchsetzungsvermögen“,
„Vermittlungstalente“,
„glaubhaft“,
„seriös“,
„kämpferisch“,
„überzeugend“,
„vertrauenswürdig“, „hält seine Versprechen “, „steht zu seinem Wort“, „eine
weiße Weste haben“.
Negative (-1) professionelle Eigenschaften sind zum Beispiel:
Wird
der
Objektakteur
als
inkompetent,
unentschlossen
oder
verlogen
beschrieben?
Wichtige Reizwörter zur Identifizierung dieser Eigenschaften sind u.a.:
„Untauglichkeit“,
„Unvermögen“,
„nicht
der
Lage
gewachsen“,
„unfähig“,
„Schwindler“,
„fragwürdig“,
„unglaubhaft“,
„fadenscheinig“,
„verlogen“,
„zweifelhaft“, „verspricht das Blaue vom Himmel“, „Versprechen gebrochen“,
Page
„Schwäche“, „Unentschlossenheit“, „zaudern“, „feige“ „Betrüger“, „Heuchler“,
87
„kurzsichtig“, „konzeptlos“, „unqualifiziert“, „einen Zick-Zack-Kurs fahren“
„Schönrederei“, „sie täuscht mich“, „belügt mich“, „führt mich hinters Licht“, „auf
persönliche Vorteile bedacht“, „persönliche Bereicherung“, „korrupt“.
Gleichgewichtig/Neutral wird nur ausgewählt, wenn tatsächlich in einer SubjektObjekt-Relation sowohl positive als auch negative professionelle Eigenschaften
des Objektakteurs angesprochen werden oder die angesprochene Eigenschaft
weder negativ noch positiv ist.
-1
Negative professionelle Eigenschaft
0
Gleichgewichtig/Neutral
+1
Positive professionelle Eigenschaft
88
Objektakteur nicht vorhanden
99
Eigenschaft nicht erkennbar
Beispiel für (-1):
„Man stelle sich einen Wahlkampf vor, in dem sich Nikolaus Berlakovich in immer
abstrusere Ausreden verstrickt, warum der Schutz der Bienen nicht, noch nicht
oder nur ein kleines bisschen stattfinden darf […].“
Beispiel für (+1):
„Doch seine politische Macht hat sich der Bauernbund erhalten. Es gibt kaum eine
wichtige Entscheidung, bei der er seine Interessen nicht weitgehend durchsetzen
Page
88
kann.“
V33b – Persönliche Eigenschaften
Spricht der Subjektakteur im Satz eine persönliche Eigenschaft des Objektakteurs
explizit an? Explizite persönliche Eigenschaften beziehen sich auf das
Erscheinungsbild, den privaten Charakter oder Informationen aus der Privatsphäre
eines Objektakteurs.
Es kann dabei zwischen positiven Eigenschaften/Informationen und negativen
Eigenschaften/Informationen unterschieden werden.
Positive (+1) persönliche Eigenschaften sind zum Beispiel:
Ist der Objektakteur charismatisch, sympathisch oder hilfsbereit? Werden andere
persönliche (unpolitische) Charaktereigenschaften oder sein Aussehen auf
positive Art beschrieben?
Wichtige Reizwörter zur Identifizierung dieser Eigenschaften sind u.a.:
„charismatisch
„selbstbewusst“,
sein“,
„erfolgreich“,
„siegesgewiss
“,
„umjubelt
„eine
werden“,
gute
„triumphieren“,
Ausstrahlung
haben“
„angenehm“, „ansprechend“, „nett“, „humorvoll “, „die Menschen mögen ihn“,
„liebenswürdig“,
„kollegial“,
„optimistisch“,
„energisch“
„Anteil
nehmen“,
„barmherzig“, „empathisch“, „hilfsbereit“, „wohltätig “, „hat ein Herz für ...“,
„kommt aus einfachen Verhältnissen“, „sich für die Kleinen/den Kleinen Mann
einsetzen“,
„…
„verführerisch“,
„friedvoll“,
ist
sozial“
„fein“,
„facettenreich“,
„reaktionsschnell“,
„rücksichtsvoll“,
„fürsorglich“,
„väterlich“,
„amüsant“,
„galant“
„abenteuerlustig“,
„reif“,
„respektvoll“,
„jung“,
„dynamisch“,
„gutaussehend“, „gesund “, „sportlich“, „vital“, „ein tolles Kleid“ „eine stolze
Mutter“,
„ein
guter
Vater“,
„Schwiegersohnqualitäten“,
„ausgezeichneter
Schwimmer“
andere persönliche (unpolitische) Charaktereigenschaften oder sein Aussehen auf
negative Art beschrieben?
Page
Ist der Objektakteur uncharismatisch, unsympathisch, selbstsüchtig? Werden
89
Negative (-1) persönliche Eigenschaften sind zum Beispiel:
Wichtige Reizwörter zur Identifizierung dieser Eigenschaften sind u.a.:
„Hampelmann“, „Verlierer“, „Versager“, „entzaubert“, „keine Ausstrahlung haben“
„arrogant“, „gehasst“, „unangenehm“, „unausstehlich“, „unfreundlich“ „asozial“,
„eigennützig“, „gemeinschaftsfeindlich“, „selbstsüchtig“, „kümmert sich nicht um
die Kleinen“, „nicht sozial eingestellt“, „überheblich“ „aggressiv“, „wahnsinnig“,
„schamlos“, „schnippisch“, „gehässig“, „zappelig“, „giftig“, „grantig“, „unverschämt“
„alt“, „krank“, „müde“, „dick“, „versoffen“, „Rotweinnase“, „schlecht angezogen
„eine Rabenmutter“, „ein schlechter Vater“
Gleichgewichtig/Neutral wird nur codiert, wenn in einer Subjekt-Objekt-Relation
sowohl
positive
persönliche
Eigenschaften
als
auch
negative
persönliche
Eigenschaften eines Objektakteurs angesprochen werden oder die angesprochene
Eigenschaft weder negativ noch positiv ist. Darunter fallen vor allem nicht-wertende
Informationen aus dem Privatleben des Objektakteurs oder biographische Verweise
(auch berufliche, aber NICHT bezogen auf ihre politische Karriere). Wichtige
Reizwörter sind u.a.:
„Familienvater“, „Mitglied im Tauchverein“, „Hobby-Sportlerin“, „Mutter zweier Kinder“,
Negative persönliche Eigenschaft
0
Gleichgewichtig/Neutral
+1
Positive persönliche Eigenschaft
88
Objektakteur nicht vorhanden
99
Eigenschaft nicht erkennbar
Page
-1
90
„mit dem Sohn/der Ehefrau unterwegs“, „religiös“
V33 Objektrecord
NUR FÜR POLITISCHE AKTEURE (=Einzelpersonen oder Organisationen) ZU
CODIEREN!
Wann immer in einem Satz auch Aussagen, Bewertungen, Handlungen des
Subjektakteurs erwähnt werden, die in der Vergangenheit stattgefunden haben, ist
zu prüfen, ob es sich dabei um einen „Record-Verweis“ handelt.
Ein Record-Verweis muss folgende Elemente enthalten:
1. Aussage, Bewertung, Handlung in der Vergangenheit (von letzte Woche bis vor
vielen Jahren)
UND
2. Bezieht sich auf sachpolitische Gegenstände, wahlbezogene Gegenstände,
Struktur- und Kulturgegenstände bzw. auf Personen- und Parteienprofile
ODER
3. Bezug auf ein politisches Amt oder die Kandidatur dazu
Ein Record wird jetzt erwähnt, um rückblickend inhaltliche Bilanz zu ziehen ODER als
Basis für die Bewertung einer aktuellen Handlung/Aussage/Bewertung
( die reine Nennung einer vergangenen Handlung oder eines vergangenen Amtes
(„der ehemalige Bürgermeister“) reicht NICHT als Recordverweis)
Record mit Bezug zum codierten Thema
2
Record ohne Bezug zum codierten Thema/ohne Themenbezug
88
Objektakteur nicht vorhanden
99
kein Record-Verweis erkennbar
Beispiele
Page
1
91
Der Objektrecord kann folgende Ausprägungen annehmen:
FPÖ, Strache, Heinz-Christian: Da sollte vielleicht einmal der Herr Faymann seine
bisherige Politik als Verantwortungsträger, wo er in vielen Bereichen gescheitert ist,
sozialpolitisch gescheitert ist, wo Pensionisten heute an der Armutsgrenze oftmals
leben müssen, keine Pensionistenpreisindex-Anpassung stattgefunden hat, und da
muss man schon die Frage stellen, wer wenn nicht der Herr Faymann hat
Pensionisten, Familien, Arbeitnehmer verraten in vielen Bereichen, die im Stich
gelassen worden sind sozialpolitisch?
Subjekt: Strache, Heinz-Christian (FPÖ)
Objekt: Faymann, Werner (SPÖ)
Record: Objektrecord zum codierten Thema.
FPÖ, Strache, Heinz-Christian: Denn ich sage Ihnen ganz offen, die Menschen haben
es satt, einen Verantwortungsträger wie Sie zu erleben, der in vielen Bereichen uns
Österreicher Negatives beschert hat.
Subjekt: Strache, Heinz-Christian (FPÖ)
Objekt: Faymann, Werner (SPÖ)
Record: Objektrecord zum codierten Thema.
„Über welche Macht die roten Parteimänner verfügen zeige, dass die Details des
Deals spätestens im November 2011 bekannt waren und es erst jetzt zur Anklage
komme.
Der Skandal, in dem der frühere ÖBB-Boss und seine Gattin die Hauptrollen
innehaben, sage einiges über das Sittenbild sozialdemokratisch eingefärbter
Managementetagen aus“
Page
Record: Objektrecord zum codierten Thema.
92
Objekt: SPÖ
„Während unter Kanzler Faymann während der größten Wirtschaftskrise seit den
30er-Jahren ein Rekordstand an Beschäftigung gelungen ist und wir die niedrigste
Arbeitslosigkeit in der EU haben, hatte Schwarz-Blau Rekordarbeitslosigkeit während
der Hochkonjunktur.“
Objekt: Bundesregierung (ÖVP/FPÖ)
Record: Objektrecord zum codierten Thema.
„Pröll zur Schule: "Ministerin hat 7 Jahre total versagt".“
Subjekt: Pröll, Erwin (ÖVP)
Objekt: Schmied, Claudia (SPÖ)
Record: Objektrecord zum codierten Thema.
Die umstrittenen roten Postenbesetzungen im Kärntner Landesdienst sollen im
Rahmen eines Sonderlandtags debattiert werden. Das wünscht sich zumindest die
Kärntner FPÖ. Das Team Stronach will dieses Ansinnen unterstützen, kündigt TeamStronach-Chef Gerhard Köfer im Standard-Gespräch an. Allerdings, so Köfer, würde
dann auch die FPÖ „mit ihrem blauen Postenschacher der letzten Regierungsperiode
viel zu erklären haben“.
Subjekt: Köfer, Gerhard (TS)
Objekt: FPÖ
Record: Objektrecord zum codierten Thema.
Weitere Beispiele:
„Seit *Jahreszahl+…“
Page
„Seit er das Amt [des Bundeskanzlers/...+ angetreten hat…“
93
„In den letzten zweieinhalb Jahren seiner Kanzlerschaft hat…“
„In den letzten 4 Jahren…“
„Bei der letzten Reform…“
„… wie es Kärnten schon hat!“
„Der vom BZÖ eingeschlagene Weg… muss fortgesetzt werden.“
„Unter Bundeskanzler Gusenbauer…“
„haben vor einem Jahr… umgesetzt“
Der Record muss dem codierten Objektakteur eindeutig zugeordnet werden können.
Ausnahme: Records der Bundesregierung, der auf Bundesebene regierenden
Parteien und der Bundesminister/Staatssekretäre
ist der Objektakteur eine Partei/Minister, der der Bundesregierung angehört, so
Page
94
reicht aus, dass der Record „der Bundesregierung“ angesprochen wird
5. Filtervariablen
Zusätzlich zu den oben angeführten Variablen finden sich im endgültigen Datensatz
außerdem drei Filtervariablen v34a-c (Filter: Beitragsebene, Filter: Erster Absatz und
Filter: 5 Sätze). Filtervariablen wurden aus den Daten rekodiert und nicht von den
Kodierern selbst erhoben.
Filter v34a sollte gesetzt werden, wenn ein Nutzer ausschließlich mit Variablen auf
Beitragsebene arbeiten möchte.
Filter v34b sollte gesetzt werden, wen nein Nutzer auf Satzebene arbeiten. Die
Auswertung beschränkt sich demnach ausschließlich auf codierte Relationen im Titel,
Lead und ersten Absatz jedes Artikels.
Filter v34c kann dann verwendet werden, wenn lediglich die Relationen mit oder
zwischen Parteien oder Politikern von Interesse sind. Ist dieser Filter gesetzt, werden
von jedem Artikel die ersten fünf Relationen zwischen oder mit Politikern oder Parteien
erfasst – ungeachtet dessen ob innerhalb oder außerhalb des Titels, Leads und ersten
Absatzes.
Page
95
Für weitere Informationen, siehe Dokumentation.
Herunterladen