Zukunft - healthcare-in

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offizielle PUBLIKATION ZUM 94. DEUTSCHEN
RÖNTGENKONGRESS 2013 in HAmburg
Congress Centrum
Hamburg
29. Mai 2013
Wenn Tumoren
blinken – über die
leuchtende Zukunft
der molekularen
Bildgebung
Seite 3
Abseits
radiologischer
Routine – primäre
Knochentumore
Seite 4
Radiologie
ist Kunst
Dr. Bertil Leidner ist von Hause aus Physiker und verlegte schließlich seinen Schwerpunkt
in die Radiologie. Er arbeitet als Oberarzt in der diagnostischen Radiologie an der Karolinska Universität in Stockholm, Schweden. Für ihn als Radiologe ist die Arbeit mit Bildern
vom menschlichen Körper durchweg faszinierend. Er erkennt in einem radiologischen Bild
aber nicht nur die Erkrankung, sondern sieht auch die Schönheit darin. Leidner kombiniert
medizinische Bilder, mixt sie mit Fotos und gibt ihnen so einen besonderen, surrealistischen
Touch. Auf dem 94. Deutschen Röntgenkongress wird eine Auswahl von Dr. Leidners
Werken gezeigt.
www.bertil.leidner.se
Besuchen Sie Bertil Leidners Ausstellungsstand in der Industrieausstellung im
Erdgeschoss, direkt beim DRG-Stand.
Zukunft
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
jeder von Ihnen wird sicherlich seine ganz eigenen Vorstellungen davon haben, warum Radiologie Zukunft ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Fach eine große Zukunft
hat, weil wir innovative Ideen, die vor Kurzem
noch Zukunftsmusik waren, vorantreiben und
Realität werden lassen. Damit sind wir in gewisser Weise auch Zukunftsbereiter, denn mit
unserem Fachwissen und unseren technischen
Möglichkeiten ebnen wir für viele andere Fächer in der Medizin den Weg für neue Therapien und treiben damit die Medizin als Ganzes
weiter voran.
Der 94. Deutsche Röntgenkongress, zu
dem ich Sie im Namen der Deutschen Röntgengesellschaft sehr herzlich in der Hansestadt Hamburg begrüße, trägt mit seinem
umfangreichen und vielfältigen Programm
diesem Kongressmotto Rechnung. Die fünf
gewählten Schwerpunktthemen zeigen, dass
die Radiologie im Mittelpunkt der klinischen
Fragestellungen steht.
Die onkologische Bildgebung ist ein zentrales Thema der Patientenversorgung und
ihre Bedeutung wird künftig noch zunehmen.
Eine neue epidemiologische Studie im Auftrag
der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie
und Medizinische Onkologie (DGHO) besagt,
dass bei einer sinkenden Gesamtbevölkerung
die Anzahl der jährlichen Krebsneuerkrankungen von 2008 bis 2020 um 14 Prozent
und die Prävalenz von Tumorerkrankungen
um etwa 13 Prozent steigen wird. Mit den
Verfahren der Kernspintomographie und be-
Selenia Dimensions
mit Tomo-Biopsie
Weltweit einmalige Funktion
080_AZ_RÖKOheute_270x75_isoV2.indd 1
Tumorboards –
produktive
Spielregeln für
interdisziplinäre
Konferenzen
Seite 12
Radiologie ist
Dr. Bertil Leidner
www.medicor.de
Der 7 Tesla MRT
in der Praxis –
auf Hirn und
Niere geprüft
Seite 8
■
Verkürzung der Prozedur
inkl. Vakuumbiopsie auf
unter 15 Minuten
■
Reduktion der Dosis
■
Biopsie von Läsionen möglich,
die nur in der Tomosynthese
sichtbar sind
Prof. Dr. Mathias Langer
sonders der Bildfusion sind wir in der Lage,
den klinischen Kollegen auf molekularer
Ebene detaillierte Tumorinformationen zur
Therapieplanung, beim Staging und bei der
Verlaufskontrolle zu geben. Damit wird es in
Zukunft besser gelingen, relevante Tumoren
von weniger relevanten zu unterscheiden und
prognostische Aussagen über den Krankheitsverlauf treffen zu können. Welche Fortschritte
in der onkologischen Bildgebung organbezogen zu erwarten sind, lesen Sie in der heutigen
Ausgabe von „RöKo Heute“.
In der Notfalldiagnostik arbeiten viele Radiologen inzwischen in sogenannten TraumaUnits Hand in Hand mit den klinischen Kollegen. Dank schneller und hochauflösender
Computertomographen – in großen Kliniken
integriert in den Schockraum – kann die Diagnose ohne Zeitverlust gestellt werden. Durch
besondere Protokolle lassen sich die Untersuchungszeiten und auch die Strahlenexposition
noch weiter verringern, aber müssen wirklich
alle Patienten, die in die Notaufnahme kommen, einen CT-Scan bekommen? Auch diesen
Fragen gehen wir nach, und es freut mich daher
besonders, dass die neu gegründete European
Society of Emergency Radiology (ESER) erstmalig auf dem Röntgenkongress vertreten ist
und ihre Bemühungen für eine europäisch einheitliche Leitlinie vorstellen wird.
Dieses ganze Spektrum der Radiologie
kann es natürlich nicht umsonst geben. Des-
halb haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal
auch die Wirtschaftlichkeit der Radiologie
explizit zum Schwerpunktthema gemacht. Besonders die Analyse der Industrie belegt, dass
gute Medizin und gute Radiologie bezahlbar
sind und auch bleiben werden. Das macht Mut
und Hoffnung und zeugt erneut von der Zukunftsfähigkeit unserer Disziplin. Allerdings
ist es sicher auch kein Fehler, das auch der breiten Öffentlichkeit und besonders den Kostenträgern stärker deutlich zu machen, damit wir
auch künftig bei Budgetverhandlungen nicht
hinten anstehen. Denn wir haben es selbst in
der Hand: Zukunft ist immer auch das, was
wir aus ihr machen.
Ganz besonders herzlich begrüße ich zu
diesem Kongress alle Medizinstudenten und
alle medizinisch-technischen Radiologieassistenten und -assistentinnen (MTRA), die den
Weg nach Hamburg auf sich genommen haben.
Ebenso wie auf qualifizierten und motivierten
Nachwuchs sind wir auf die MTRA angewiesen. Nur wenn sie ein intensives Verständnis
für die Technik sowie für die verschiedenen
Erkrankungen aufbringen, können sie im
Zusammenspiel mit den Geräten, der Software und den Radiologen eine optimale diagnostische Bildgebung ermöglichen. Deshalb
muss die Zukunftsperspektive dieses Berufsbilds erweitert werden, zum Beispiel durch eine
Akademisierung und bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Auch für die Fortbildung in den
Schwerpunktthemen haben wir ausgewiesene
Experten gewinnen können.
Sie dürfen sich also auf spannende und
anregende Tage mit interessanten Vorträgen
und lebhaften Diskussionen freuen. Nutzen
Sie auch die Möglichkeiten der persönlichen
Begegnung – eine gute Gelegenheit dazu bietet
das Get-together heute Abend im CCH mit
künstlerischen Überraschungen und kulinarischen Highlights. In diesem Sinne wünsche
ich uns allen einen gelungenen, erkenntnisreichen und abwechslungsreichen Deutschen
Röntgenkongress 2013!
Viel Spaß beim Lesen,
Ihr Prof. Dr. Mathias Langer
Kongresspräsident 2013
Besuchen Sie uns zum
94. Deutschen Röntgenkongress
vom 29. Mai bis 01. Juni 2013
im Congress Centrum Hamburg
Stand C22 in Halle H.
Wir freuen uns auf
Ihren Besuch!
21.05.13 10:14
Stark im Kontrast –
facettenreich im Sortiment
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Molekulare Bildgebung
Prostata – der Ausweg aus
dem diagnostischen Dilemma
Viele Urologen kennen das Problem aus ihrer täglichen Praxis: Ein Patient mit steigendem
PSA-Wert wird biopsiert und das Ergebnis ist negativ. Was ist zu tun, wenn der PSA-Wert
weiter steigt? Bislang war in diesen Fällen guter Rat teuer. „Dieses diagnostische Dilemma
wird jetzt zunehmend mithilfe der Kernspintomographie gelöst. Denn die MRT der Prostata
ist das mit Abstand stärkste Verfahren zum Nachweis eines Tumors“, erklärt Prof. Dr. Bernd
Hamm, Direktor der Radiologischen Klinik an der Charité in Berlin.
Es verwundert daher nicht, dass die Kernspintomographie der Prostata ein immer höheres
Gewicht bekommt und zunehmend von den
Urologen akzeptiert wird. „Das gilt besonders
in dem genannten Problemfall, bei dem man
nicht weiß, was man dem Patienten eigentlich
raten soll. Jetzt gibt es die Option, eine MRTUntersuchung durchzuführen.“ Der Grund
für die diagnostische Lücke entsteht durch die
hohe Sensitivität, aber geringe Spezifität des
PSA-Werts. Ein erhöhter PSA-Wert kann zwar
ein Hinweis auf ein Karzinom sein, es kann
aber ebenso eine chronische Prostatitis oder
eine benigne Prostatahyperplasie, also eine
gutartige Prostatavergrößerung, vorliegen. Der
PSA-Wert ist sehr empfindlich beim Karzinom,
aber leider auch bei anderen Erkrankungen.
Und selbst die nicht bildgestützte Biopsie
hat ihre diagnostischen Tücken: Obwohl man
in der Regel zwölf Stanzen durchführt, kann
man nicht sicher sein, den Tumor auch wirklich
getroffen zu haben. Zudem gibt es einige Areale der Prostata, vornehmlich die Bereiche ganz
außen oder ganz weit ventral, die mit der Nadel
nur schlecht zu erreichen sind. „Erkennt man
56-jähriger Patient mit weiter steigendem
PSA-Wert nach negativer systematischer
Prostatastanze. Nachweis eines suspekten
Herdbefunds in der MRT (links), der MR/
US-fusioniert gezielt gestanzt wurde (rechts).
Histologisches Ergebnis: Gleason 3 + 4
Wenn Tumoren blinken
Oder: die leuchtende Zukunft
für die molekulare Bildgebung in der Onkologie
Mit dem Aufkommen von Hybridtechnologien wie PET-CT und MR/PET hat ein neues Zeitalter in der klinischen Diagnostik begonnen. Kaum ein anderes Forschungsfeld spiegelt das
Streben nach einer personalisierten Medizin so sehr wider wie die molekulare Bildgebung.
Gerade in der Onkologie gehört die Nuklearmedizin schon zum festen klinischen Repertoire.
Sie hilft dabei, Tumoreigenschaften zu charakterisieren und dadurch Krebspatienten den
richtigen Therapien zuzuführen. Welche Evolutionssprünge von der molekularen Bildgebung in Zukunft zu erwarten sind, berichtet Univ.-Prof. Dr. Fabian Kießling, Leiter des
Lehrstuhls für Experimentelle Molekulare Bildgebung am Universitätsklinikum Aachen.
Power-DopplerDetektion von
VEGFR-2gerichteten, klinisch
translatierbaren Mikrobläschen (BR55)
in Brustkrebs-Xenografts. Insbesondere
der kleinere Tumor
zeigt eine starke
Angiogenese und
eine hohe Expression
von VEGFR-2.
Die zeigt das Potenzial der molekularen
Sonographie von
VEGFR-2, insbesondere für die Detektion von kleinen
Tumoren (Bilder
modifiziert aus Bzyl
et al., Eur Radiol.
2012).
Prof. Kießling, welche bildgebenden
Hoffnungsträger befinden sich gerade
in der Erprobung?
Fabian Kießling: Es gibt ein paar sehr spannende Neuerungen, wie die TscherenkowBildgebung und das Magnetic Particle Imaging, über deren Bedeutung wir allerdings
erst in zehn Jahren eine klare Aussage treffen
können. Was sicherlich großes Potenzial hat,
ist die fotoakustische Bildgebung. Dabei führt
absorbiertes Licht zu einer lokalen Erwärmung
von Molekülen im Gewebe, die sich ausdehnen
und gleichzeitig einen kurzen Schall senden,
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
der mit einem Ultraschallgerät aufgefangen
wird. Gegenüber der optischen Bildgebung liegen die Vorteile dieses Verfahrens in der verbesserten Tiefenauflösung, sodass eine qualitativ
präzisere Aussagekraft erreicht wird.
Welche Chancen geben Sie der
optischen Bildgebung?
Die ist stark im Kommen. Vor allem in der
Endoskopie, der Bronchoskopie, der intraoperativen Diagnostik, bei Halstumoren, Augenuntersuchungen und vielleicht auch in der
Mammadiagnostik. Eben überall dort, wo die
IM PROFIL
dort einen Tumor, kann dieser entweder MRTgestützt gestanzt oder in einigen spezialisierten
Zentren sogar per Fusion der MRT-Bilder mit
dem Ultraschall diagnostiziert und unter gezielter Ultraschallkontrolle gestanzt werden, so
wird es zum Beispiel in Berlin und Heidelberg
praktiziert“, schildert der Direktor der Charité.
Für die Durchführung dieser Untersuchung
empfiehlt Hamm ein 3-Tesla-Gerät, da bei der
sehr hohen Auflösung auf die etwas unangenehme Applikation der Endorektalspule verzichtet werden kann – für den Patienten also
eine deutlich bessere Alternative. Diese Untersuchung ist zudem konform mit den europäischen
Guidelines zur Prostata-MRT, wonach die diffusionsgewichtete Bildgebung, die T2-gewichtete Bildgebung und die Kontrastmittelapplikation zu den Standarduntersuchungen gehö-
benötigte Eindringtiefe relativ gering ist. Für
die optische Bildgebung kann man im Prinzip
auch sehr kleine Kontrastmittel entwickeln,
die sehr sensitiv und nebenwirkungsarm sind.
Eine Studie in „Nature Medicine“ (van Dam,
Ntziachristos et. al, 2011, Bd. 52) hat gezeigt,
dass die intraoperative optische Bildgebung
mehr Metastasen aufspürt als die Standardlichtobservation. Dadurch könnte das Patienten-Outcome signifikant verbessert werden.
Welches Verfahren unter den
Forschungsexoten erscheint Ihnen am
vielversprechendsten?
Mir gefällt der Cell-Tracking-Ansatz, der
sowohl bei der nuklearmedizinischen Bildgebung als auch mit der MRT schon gute
Erfolge zeitigt. Möglicherweise bekommen
zelluläre Therapien, sei es durch dendritische
Zellen oder T-Zellen, in der Tumorbekämpfung in Zukunft mehr Bedeutung. Vor allem
wenn man bedenkt, dass das Tumorgeschehen hauptsächlich ein Ungleichgewicht des
Immunsystems darstellt. Denn sonst kann
ein Tumor nicht wachsen. Man könnte sich
also vorstellen, dass Therapien künftig darauf
basieren, das Immunsystem wieder umzupolen.
Vielleicht werden auch vorpolarisierte Zellen
gespritzt, die den Tumor selektiv vernichten
und das Immunsystem quasi dazu zwingen,
den Tumor zu erkennen. Da ist künftig Musik drin, erste klinische Studien einer holländischen Gruppe gibt es dazu bereits.
Wie steht es mit der molekularen
Ultraschalldiagnostik?
Das erste molekulare Kontrastmittel mit targetspezifischen Mikrobläschen befindet sich
zurzeit in der klinischen Erprobung. Es bindet
an den VEGFR-2-Rezeptor und wird verwendet, um Prostatakarzinome zu charakterisieren.
In Aachen haben wir dieses Kontrastmittel
auch intensiv präklinisch beim Mammakarzinom getestet. Dabei konnten wir eine sehr
viel bessere Differenzierung von benignen
und malignen Tumoren über VEGFR-2 im
Vergleich zu funktionellen Parametern wie relatives Blutvolumen oder Perfusion feststellen.
In anderen Worten: Hier lässt sich ein diagnostischer Mehrwert über ein sehr kostengünstiges
und einfaches Verfahren gewinnen, das zudem
sehr nebenwirkungsarm ist. Vorstellbar wären
auch Targets für entzündliche Veränderungen.
Daran arbeiten unter anderem zurzeit eine Forschergruppe aus Stanford und unser Institut.
IM PROFIL
Veranstaltungshinweis
Raum Eberlein
Mi, 29.05., 11:00–12:00 Uhr
Kießling F /Aachen (Vorsitz)
Session: Molekulare Bildgebung I Metabolische Bildgebung
Sowohl für inflammatorische Tumorerkrankungen als auch für kardiovaskuläre Charakterisierungen wäre das durchaus interessant.
Wie sieht es mit der Weiterentwicklung von Tracern und Chemotherapeutika aus?
Prof. Dr. Bernd Karl-Heinz Dieter Hamm
leitet seit Oktober 2010 den Lehrstuhl
für Radiologie und ist Direktor der
fusionierten Radiologie der Charité.
Seit 2004 ist er wissenschaftlicher und
klinischer Leiter des Imaging Science
Instituts der Charité in Kooperation mit
Bayer Schering HealthCare und seit
2006 Leiter des Charité Centrums 6 sowie fachlicher Leiter mehrerer MVZ der
Charité für die Fächer Radiologie und
Nuklearmedizin.
ren. Neu sind nach Auskunft von Hamm die
zunehmende diagnostische Sicherheit und die
Standardisierung dieser Untersuchung sowie die
Möglichkeit der Biopsie unter MRT-Kontrolle
beziehungsweise sogar mit fusionierten Bildern
aus MRT und Ultraschall. „Das ist die Zukunft,
denn es ist das sicherste Verfahren für die gezielte Entnahme von Gewebeproben“, so Hamm.
Noch keine Bedeutung hat bei der Untersuchung der Prostata das MR/PET. Und das
CT spielt außer im Konzert mit PET/CT keine
Rolle. „Die PET ist nachrangig, sie kommt nur
gelegentlich bei der Frage, ob ein Tumor metastasiert oder nicht, zum Einsatz. Die Tracer
sind nicht überall verfügbar und niedrig maligne Tumoren beziehungsweise ganz kleine Tumoren sind mit dieser Modalität sehr schwer zu
erkennen“, so Hamm abschließend.
Seit 2008 hält Univ.-Prof. Dr. Fabian
Kießling den Lehrstuhl für Experimentelle Molekulare Bildgebung an
der RWTH Aachen. Der 40-Jährige ist
Chairman des Molecular Imaging Subcommittees der European Society for
Radiology (ESR). Ferner war er mehrfach Mitglied der Programmkomitees
für die Kongresse der European Society
for Molecular Imaging (ESMI) und der
World Society for Molecular Imaging
(WMIS). Kießling ist Gründungsmitglied
der European Society for Molecular
and Functional Imaging in Radiology
(ESMOFIR) und seit 2012 im Council der
European Society for Molecular Imaging
(ESMI).
Das Portfolio an Tracern insbesondere für PET
nimmt zu. Neben 18F-FDG wurden in letzter
Zeit weitere Marker zugelassen, zum Beispiel
18F-Cholin für die Prostatadiagnostik in einigen Zentren in den USA. Was die Chemotherapeutika angeht, so zeigen sie bisher noch sehr
unangenehme Nebenwirkungen. Unser Ziel ist
es, die Größe der Mittel zu optimieren, sodass
das Medikament nur dort austritt, wo die Gefäße porös sind. Das sind typischerweise auch
die Stellen, wo der Tumor sitzt. Dazu werden
Nanosubstanzen markiert und anschließend
untersucht. Das ist zwar noch im Forschungsstadium, könnte aber zukünftig die personalisierten Therapien weiter voranbringen.
Anreicherung von fluoreszenz-markierten,
Doxorubicin enthaltenden Liposomen in
experimentellen Brusttumoren. Im oberen
Tumor (grüner Pfeil)
konnte durch eine
hyperthermieindizierte
Erhöhung der Gefäßpermeabilität eine
deutlich stärkere Anreicherung erzielt werden
als in dem Kontrolltumor (roter Pfeil). Die
Anreicherung wurde
mittels Fluoreszenzmolekularer Tomographie
(FMT) dokumentiert.
RÖKO HEUTE
3
Molekulare Bildgebung
Wunsch und Wirklichkeit
Forschungsansätze für den klinischen Alltag
In unserem Interview mit Univ.-Prof. Dr. Fabian Kießling („Wenn Tumoren blinken“, Seite
4) wollten wir vor allem die aktuellen Forschungsansätze in der molekularen und onkologischen Bildgebung vorstellen, ungeachtet der Möglichkeit ihrer gegenwärtigen klinischen
Umsetzbarkeit. Hans-Ulrich Kauczor, Professor für Radiologie und Ärztlicher Direktor an
der Radiologischen Klinik der Universität Heidelberg, haben wir im Anschluss dazu befragt,
welche dieser Verfahren von optischer Bildgebung bis zur Entwicklung von Tracern die
Chance auf einen Einzug in der Klinik haben.
Um es gleich vorwegzunehmen, die Übertragung von innovativen Bildgebungsverfahren
aus dem präklinischen Bereich auf die klinische Anwendung ist nicht ganz einfach: „Das
ist aus vielen Gründen ein sehr anspruchsvolles
Vorhaben. Die Systeme sind zum Teil aufgrund
ihrer physikalischen Grundlagen so eingeschränkt, dass eine sinnvolle Adaption für die
Praxis bis auf Weiteres nicht zu erwarten ist“,
so Prof. Kauczor.
Ein Verfahren, das sich in absehbarer Zeit
jedoch im klinischen Einsatz bewähren könnte,
ist die optische Bildgebung, vor allem in Verknüpfung mit der Endoskopie, der Bronchoskopie und der intraoperativen Diagnostik. In
der begrenzten Eindringtiefe mit dem direkten
Blick unter die Oberfläche liege das Potenzial
für die onkologische Befundung, meint Kauczor, und bestätigt damit Kießlings Einschät-
zung. Weniger erfolgreich war allerdings der
Versuch, optische Bildgebung sinnvoll bei der
Mammadiagnostik einzusetzen: „Hier wurden
über längere Zeit Konzepte verfolgt, die keinen
Weg in breite klinische Anwendungen gefunden haben. Die Innovationen bei der Mammadiagnostik sind im Bereich der Fusionsbildung
und bei der Tomosynthese, zum Beispiel auch
mit Kontrastmitteln, zu finden, nicht jedoch
bei der optischen Bildgebung“, erklärt der Heidelberger Radiologe.
Das Verfahren mit der größten Aussicht,
sich erfolgreich in der Praxis durchzusetzen,
ist der kontrastmittelgestützte Ultraschall.
Leider fehlt es hier laut Kauczor noch an einer stärkeren Durchdringung im Klinikalltag
und an der allgemeinen Akzeptanz der neuen
Methoden und Verfahren im Rahmen von Diagnostikpfaden im Konzert mit CT und MRT.
Und dann gibt es noch die neuen spezifischen
Tracer für PET-CT und MRT/PET, von deren
Entwicklung man sich so viel verspricht. Hier
gibt es vor allem zwei Probleme: regulatorische
Herausforderungen bei der Zulassung und bei
Studien am Patienten, die das Vorankommen
verzögern, und zweitens eine begrenzte Leidenschaft bei der Industrie, in die Entwicklung
der spezifischen Tracer zu investieren: „Die
Indikationen für spezifische Tracer betreffen
häufig nur sehr kleine Patientengruppen. Es
ist also weniger Geschäftspotenzial zu erwarten als beispielsweise beim gadoliniumhaltigen
MR-Kontrastmittel. Da ist die Prostatadiagnostik vielleicht eine Ausnahme und aktuell ein großes Feld mit vielversprechenden
spezifischen Tracern, die sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie funktionieren könnten. Ansonsten sehe ich nur wenige
vielversprechende neue Chancen. Der Hype
um die Tracer-Herstellung hat bei den Firmen
nachgelassen, der Forschung auch Produkte
folgen lassen zu können.
Doch es gibt auch Entwicklungen, die
Zuversicht aufkommen lassen – wie die präklinischen Bemühungen beim Magnetic
Particle Imaging: „Wenn es gelingt, Entzündungszellen zu markieren und so das Feld
der Entzündungsbildgebung zu erschließen,
IM PROFIL
stoßen wir damit in völlig neue Dimensionen
der diagnostischen Bildgebung vor. Von diesem Forschungsfeld verspreche ich mir viel,
vor allem einen baldigen Durchbruch“, so
Kauczor.
Bei allem Potenzial in der präklinischen
Forschung bleibt Kauczor in seinen Erwartungen verhalten, denn de facto wird in der
klinischen Praxis außer beim Ultraschall wenig des hier Diskutierten umgesetzt. Wichtig ist es vielmehr, vorhandene Technologien
wie die kontrastmittelverstärkte Perfusions-
Primäre Knochentumoren –
selten, aber da
Diagnostik jenseits der radiologischen Routine
Haben Sie in Ihrer Berufspraxis schon einmal ein Osteosarkom gesehen? Oder ein Chondrosarkom? Maligne primäre Knochentumoren sind derart selten, dass viele Radiologen
ihnen nur wenige Male in ihrem Arbeitsleben begegnen. Die Zahl der Neuerkrankungen in
Deutschland liegt bei etwa 700 bis 1.000 Fällen im Jahr. Diagnostische Erfahrungswerte
mit diesen Tumorerkrankungen sind also rar gesät und dementsprechend schwierig gestaltet
sich die diagnostische Zuordnung. Hinzu kommt, dass die primären Knochentumoren trotz
ihrer Seltenheit sehr unterschiedliche und vielfältige Formen annehmen. Deshalb geht hier
ohne das spezifische Fachwissen verschiedener Experten häufig nichts, weiß Dr. Herbert
Rosenthal, Leitender Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover.
„Im Gegensatz zu den Metastasen tritt eine
Vielzahl primärer Knochentumoren bereits
im Kindes- und Jugendalter auf“, erklärt Dr.
Rosenthal, „sie werden durch Schwellungen
und Schmerzen symptomatisch. Ein häufig
auftauchendes Problem bei diesen noch sehr
jungen Patienten ist es, einen Knochentumor
von anderen Pathologien wie Überlastungsschäden oder Stressfrakturen zu unterscheiden.“ Eine Früherkennung wird dadurch
außerordentlich erschwert, ist aber auch besonders wichtig, da sich die Heilungschancen durch moderne Behandlungskonzepte
in Verbindung mit Chemotherapie deutlich
verbessert haben. Dennoch haben die meisten
Vitrea
1a
Enterprise Suite
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4
RÖKO HEUTE
Dr. Herbert Rosenthal ist seit 1993
Leitender Oberarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Medizinischen Hochschule
Hannover (MHH). Nach dem Studium
der Humanmedizin und der Promotion
an der Universität Göttingen hat er in
Hannover die Facharztweiterbildung
abgeschlossen, unterbrochen von
einem einjährigen Forschungsaufenthalt am Massachusetts General Hospital
der Harvard Medical School in Boston.
Seit 2006 leitet er die neu geschaffene
Sektion Muskuloskelettale Radiologie
mit den Schwerpunkten Tumorerkrankungen, Rheumatologie und Traumatologie an der MHH.
lare Bildgebungsverfahren wie PET-CT oder
MR/PET die Bildgebung der Knochentumoren in Zukunft verbessern könnten, antwortet
Rosenthal: „Bei der Diagnostik von Primärtumoren nicht, eben weil diese Erkrankungen so
selten auftauchen, dass eine Frühdiagnostik im
Grunde nicht möglich ist. Für die Erkennung
von Metastasen sowie zur Therapiekontrolle
sind PET-CT- oder MR/PET-Untersuchungen
aber durchaus denkbar, auch wenn man ihren
zukünftigen Stellenwert jetzt noch nicht quantifizieren kann.“
Veranstaltungshinweis
Raum Werner
Mi., 29.05., 13:00–13:30 Uhr
Allgemeine Röntgenmorphologie
von Skeletterkrankungen:
Terminologie und Analyse
Rosenthal, H./Hannover
Session: Muskuloskelettale
Radiologie I – systemische
Skeletterkrankungen
16-jährige Patientin, rechtes Kniegelenk
Abb.2a: typisches Röntgenbild mit expansiver blasiger Osteolyse
Abb.2b: MRT, T1-gewichtet
®
Wir verbinden unterschiedliche
Fachgebiete und vielfältige
Modalitäten. Patienten-zentrierte
Informationen und Bilder sind
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verfügbar und ermöglichen
echte unternehmensweite
Zusammenarbeit.
untersuchung von Tumoren praktikabler in
den Alltag zu integrieren: „Wir brauchen
eine Standardisierung, einen Ablauf und
eine Quantifizierung mit einer leicht verständlichen und bedienbaren Auswertungssoftware, die sozusagen selbsterklärend und
semiautomatisch ist und in wenigen Minuten ein vernünftiges, befundunterstützendes
Ergebnis liefert – als sinnvoller quantitativer
und somit objektiver Baustein für die Diagnoseunterstützung und die Beurteilung des
Therapieerfolgs“, so Kauczor abschließend.
IM PROFIL
ist es grundsätzlich notwendig, vor der Behandlung eine Gewebeprobe zu entnehmen, um eine
zweifelsfreie diagnostische Zuordnung zu treffen.“
Um zu entscheiden, über welchen Weg und
wo im Tumor die Biopsie stattfinden soll, stellt
die Schnittbildgebung mit MRT oder CT das
primäre Planungstool dar. Die kontrastmittelgestützte MRT bietet hervorragende Möglichkeiten, um die durchbluteten Tumorareale und
ihre Ausdehnung zu bestimmen. „Allerdings
ist ein wesentlicher Nachteil der Methode bei
der Bildgebung des Knochens, dass sich nicht
gut einschätzen lässt, ob der Tumor die Stabilität des Knochens gefährdet, zum Beispiel ob
1b
Prof. Dr. Hans-Ulrich Kauczor studierte
Ende der 1980er-Jahre in Bonn und Heidelberg Medizin und arbeitete danach
als wissenschaftlicher Mitarbeiter in
der Abteilung Radiologie am Deutschen
Krebsforschungszentrum, die er viele
Jahre später – von 2003 bis 2007 – leiten
sollte. An der Kölner Universität erwarb
er seinen Doktor und habilitierte sich an
der Universität Mainz. Seit 2003 ist er
Professor für Diagnostische Radiologie
an der Universität Heidelberg, an der er
2008 die Ärztliche Direktion der Radiologischen Klinik übernahm. Für seine
radiologischen Forschungen wurde er
im Jahr 2000 mit dem Holthusen-Ring
der Deutschen Röntgengesellschaft
ausgezeichnet.
2a
16-jährige Patientin, rechtes Kniegelenk
Abb.1a: typisches Röntgenbild mit
Tumorosteoid und Kortikalisdestruktion
Abb.1b: MRT, T1-gewichtet
bösartigen Knochentumoren zum Zeitpunkt
ihrer Diagnose bereits einen Durchmesser von
mehr als 5 Zentimetern erreicht.
Hinsichtlich der artdiagnostischen Zuordnung
von Knochentumoren dient auch heute noch das
konventionelle Röntgenbild als Basis. „In vielen
Fällen kann man jedoch allein aufgrund der
Röntgenbilder keine 100-prozentige Artdiagnose
stellen“, berichtet der Leitende Oberarzt, „teilweise kommen bis zu 50 verschiedene Tumorarten
und tumorähnliche Läsionen infrage. Deshalb
2b
die Wirbelsäule frakturgefährdet ist. Bei dieser
Fragestellung zeigt die CT deutliche Vorteile“,
ergänzt der Experte.
Gerade weil es sich bei primären Knochentumoren um sehr seltene Erkrankungen
handelt, sollte man nicht außer Acht lassen,
dass die Pathologen vor demselben Problem
stehen wie die Radiologen: Es fehlt zum einen an Erfahrung und zum anderen kann das
Krankheitsbild sehr vielgestaltig ausfallen“,
gibt Rosenthal zu bedenken, „das heißt, die
enge Absprache zwischen Radiologen und Pathologen, aber auch der Abgleich mit den diagnostischen Ergebnissen weiterer Fachärzte in
einem Tumorboard sind hier absolut essenziell.“ Auf die abschließende Frage, ob moleku-
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
Onkologie & Kolon
Bessere Prognosen
Strategien zur Optimierung der Radioembolisation
hepatischer Metastasen bei kolorektalen Karzinomen
Lange galten Metastasierungen kolorektaler
Karzinome in der Leber als nicht heilbar,
heute führen Fortschritte in Chirurgie und
Interventioneller Radiologie zu wesentlich
verbesserten Prognosen. Eine Studie aus
Magdeburg analysiert jetzt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine wirksame Radioembolisation zu ermöglichen.
evaluieren“, fährt der Direktor der Klinik für
Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Magdeburg fort.
Angiogenesehemmer versus
Radioembolisation
Gezielte Therapien mit angiogenetischer Wirkung unter Einsatz von Targeted Molecules
wie Avastin resultieren in einer Veränderung
der Tumorgefäßsituation. Das entspricht der
Zielsetzung solcher Therapien: Die Perfusion
der Tumoren vermindert sich sukzessive deutlich. Das verhindert aber vermutlich gleichzeitig,
dass sich radioaktive Partikel im Rahmen einer
Intervention ausreichend in die Tumoren einbringen lassen, wodurch sich die Wirksamkeit
einer Radioembolisation verringert. Prof. Ricke: „Die Hypothese unserer Studie lautet: Wir
brauchen einen gewissen zeitlichen Abstand zur
letzten Gabe von Avastin beziehungsweise Bevacizumab, um die Ansprechraten für radioaktive
Substrate auf ein übliches Niveau zu heben.“
Das Magdeburger Team teilte ihr Patienten-
gut in zwei Gruppen ein: Bei einer von ihnen
hatte man Avastin vor weniger als drei Monaten oder zwischen drei bis sechs Monaten vor
der Radioembolisation abgesetzt, die andere
Gruppe hatte gar kein Avastin erhalten. Erste
Ergebnisse zeigen laut Prof. Ricke: „Je länger
die Avastin-Gabe zurückliegt, desto besser sind
die Ansprechraten.“ Allerdings ist in der vorliegenden Studie, so der Experte, mit circa 40 die
Zahl der eingebundenen Patienten deutlich zu
klein, um biostatistische Signifikanz zu erzeugen. Eine Folgestudie mit einer größeren Anzahl
an Patienten, etwa 400, ist nun in Vorbereitung,
denn „diese Patientenzahl wäre für eine klare
statistische Relevanz notwendig“.
Klinischer
Interessenkonflikt
Die Studie ergibt letztlich einen patientenorientierten klinischen Konflikt als Schlussfolgerung, so Prof. Ricke: Patienten, deren Erkrankung weit fortgeschritten ist, erhalten Avastin
sehr häufig auch noch „beyond progression“:
Der Wirkstoff wird – leitlinienkonform für
die Behandlung des kolorektalen Karzinoms
– verabreicht, obwohl der Tumor weiterwächst.
Eigentlich müsste das Medikament jedoch abgesetzt beziehungsweise pausiert werden, damit
eine wirksame Radioembolisation möglich wird
– Stoff für eine interessante Diskussion auf dem
Deutschen Röntgenkongress.
Lebermetastasen im KM-CT vor
(oben) und drei Monate nach Bevacizumab
mit deutlicher Perfusionsveränderung
unter Therapie
„Die Zielgruppe unserer Studie zur Wirksamkeit
der Radioembolisation bei metastasierenden kolorektalen Karzinomen waren intensiv vorbehandelte, weitgehend austherapierte Patienten
mit Neubildungen in der Leber“, erläutert Prof.
Dr. Jens Ricke. Für einen First-Line-Einsatz
der Intervention fehlen bislang Daten, entsprechende Studien sind noch nicht abgeschlossen,
„und somit konnten wir nur Salvage-Situationen
IntelliSpace Portal bietet schnellen Zugang zu Patientendaten
überall dort wo sie gebraucht werden. Ein Beweis für Imaging 2.0.
IM PROFIL
Prof. Dr. Jens Ricke, Facharzt für
Radiologie, habilitierte an der
Charité, Universitätsmedizin Berlin, hatte dort zwischen 2004 und
2006 eine C3-Professur für Interventionelle Radiologie an der
Klinik für Strahlenheilkunde inne
und ist seit 2006 Lehrstuhlinhaber Radiologie an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg
sowie Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am
Universitätsklinikum Magdeburg.
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
IntelliSpace Portal macht aus jedem PC eine CT-, MR- oder NUK-Workstation und bietet zudem Speicherplatz für große
Datenmengen. Über einen Thin-Client Applikationserver teilen Sie jederzeit Patienteninformationen mit Kollegen. Das ermöglicht ein gemeinschaftliches Arbeiten in Echtzeit – völlig ortsunabhängig. Die Zusammenarbeit kann über alle Modalitäten
hinweg erfolgen und damit eine verbesserte Patientenversorgung unterstützen. Denn Patientendaten sind jetzt schneller für die klinische Review
und Analyse verfügbar. Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie
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RÖKO HEUTE
5
Niere & Becken
Gut oder böse?
MRT ermöglicht therapiekritische Differenzierung
bei Nierenzellkarzinomen
Die Inzidenz des Nierenzellkarzinoms nimmt weltweit insbesondere aufgrund von Lifestyleund Umweltfaktoren zu. Sie liegt in Deutschland bei 22,9/100.000 für Männer beziehungsweise 12,7/100 000 für Frauen. Nach dem Prostata- und Blasenkarzinom ist es das dritthäufigste urologische Malignom – hierzulande beträgt die Zahl der Neuerkrankungen circa
11.000. Zugleich steigen die Heilungschancen bei der Entdeckung in frühen Tumorstadien,
erläutert Prof. Dr. Peter Hallscheidt. Zwischen 60 und 70 Prozent der Karzinome werden
bei asymptomatischen Untersuchungen identifiziert. Zur präzisen Evaluierung der Tumoren
leistet die MRT-Bildgebung einen ausschlaggebenden Beitrag.
Die Analysemöglichkeiten auf Basis von MRT
haben sich in den vergangenen Jahren wesentlich weiterentwickelt, fügt der Darmstädter
Radiologe und außerplanmäßige Professor
des Universitätsklinikums Heidelberg hinzu:
„Wir können heute nicht mehr nur Tumoren
nachweisen und stagen – auch Aussagen zur
Gut- oder Bösartigkeit eines Tumors lassen
sich treffen. Kontrastmitteldynamik und, ganz
neu, Diffusionsbildgebung sind die geeigneten
Methoden, um bei Nierentumoren solche weitergehenden Differenzierungen vorzunehmen.
So lässt sich bereits vor einem operativen Eingriff feststellen, um welche Art eines Tumors
es sich handelt, was wiederum einen Einfluss
auf die Planung der Operation hat“. MRT
ist die Modalität der Wahl, Hybridverfahren
spielen, so der Experte, bislang in der Routi-
83 J., w, mittelgradig differenziertes
klarzelliges NCC; pT1b, pNx, Mx, G2:
ADC-, F- und D-Werte für den Tumor
und das Parenchym
Tumor; ADC: 1,67 µm2/ms, F: 29,3 %,
D: 1,24 µm2/ms,
Kontrollbereich: ADC: 2,10 µm2/ms,
F: 20,4 %, D: 2,40 µm2/ms
ne noch keine Rolle. Jährlich nehmen 30 bis
40 Patienten an den Studien teil, die das Team
seit etwa 15 Jahren durchführt. „Gestartet haben wir damals mit Staging-Untersuchungen in
CT und MRT. Im Zuge des technologischen
Fortschritts haben wir unsere Analysen immer
weiter verfeinert und auch spezielle Protokolle
zur optimalen Bildgebung von Nierentumoren
entwickelt“, erinnert sich der Experte. Mit den
erwähnten Methoden gelingt es den Radiologen
inzwischen, unterschiedliche Stadien der Bösartigkeit nachzuweisen. So können unterschiedliche Gradings mit der Kontrastmittelaufnahme
korreliert werden.
Detaillierte Diagnostik
ermöglicht Organerhalt
Chirurgen operieren heute zunehmend organerhaltend. Diese kleinräumige Entfernung
mit Sicherheitsabstand setzt eine detaillierte
Diagnose der Tumorsituation voraus – etwa hinsichtlich der Infiltration
des Umgebungsgewebes.
Auch hier hat der Radiologe wieder eine wichtige
Unterstützung zu leisten:
„Ein guter radiologischer
Befund ist nicht mehr nur
eine Beschreibung eines
Nierentumors, sondern
bezieht diese wichtigen
Informationen mit ein“,
unterstreicht der Darmstädter Experte. Neue
Scores wie PADUA und
RENAL berücksichtigen
für die OP-Planung nicht
nur das Tumorstadium,
IM PROFIL
Prof. Dr. Peter Hallscheidt, seit
2012 Radiologe in Darmstadt und
außerplanmäßiger Professor des
Universitätsklinikums Heidelberg,
begann 1995 mit der Diagnostik
von Nierentumoren in CT und
MRT an der Universitätsklinik
sondern auch das Kriterium, wie tief der Tumor in der Niere positioniert ist und ob sich
eine Resektion durchführen lässt.
Verfeinerung der Diagnostik als Ziel
„Unser Ziel als Radiologen muss somit sein, unsere Diagnostik immer weiter zu verfeinern“,
betont Prof. Hallscheidt. Die Heidelberger
und Darmstädter Ergebnisse zeigen: Frühe
Erkennung, therapiekritische Differenzierung, organerhaltende Eingriffe – in dieser
Behandlungskette mit zunehmend besserem
Patienten-Outcome spielt der Radiologe mit
seiner präzisen Analyse eine ausschlaggebende
Rolle. Diese Anforderungen an die Disziplin
steigen auch im Hinblick auf weitere Organe,
wie etwa der Prostata.
Gut gekippt ist gut geblickt
Histologisch gesichertes Zervixkarzinom, in der nativen T2-gewichteten Sequenz kaum vom
Zervixstroma zu differenzieren (a). Mittels Diffusionswichtung (b) und insbesondere in der
KM-Dynamik wird die Tumorausdehnung eindeutig sichtbar (c). Das lokale Tumorstaging
konnte damit auf einen auf die Zervix begrenzten Tumor im Stadium T1b1 festgelegt werden,
histopathologisch bestätigt.
So gehört die prätherapeutische Becken-MRT
auch beim primären Endometrium-, Ovarial- und Vaginalkarzinom zur Basisdiagnostik
der Standard Operating Procedures des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen
(NCT), um innerhalb des interdisziplinären
Tumorboards – das gemeinsam mit den Gynäkologen und Strahlentherapeuten des Klinikums stattfindet – zur individuellen Therapieplanung herangezogen zu werden.
„Grundsätzlich ist die MRT aufgrund des
exzellenten Weichteilkontrasts und der hohen
Detailgenauigkeit der CT bei der Darstellung
der Beckenorgane überlegen. Um diesen Vorteil aber effektiv zum lokalen Tumorstaging
nutzen zu können, ist die richtige Kippung der
Sequenzen während des Scans unerlässlich“, erklärt Dr. Céline Alt, Fachärztin für Radiologie
6
RÖKO HEUTE
am Universitätsklinikum Heidelberg, „gerade
das weibliche Becken lässt sich nicht mit Standardeinstellungen im MRT beurteilen. So
hängt die Lage des Uterus zum einen von der
Blasenfüllung ab, zum anderen kann er anteoder retroflektiert sein. Jede Untersuchung
muss also individuell angepasst und auf den zu
untersuchenden Tumor gekippt werden. Beim
Endometriumkarzinom muss die transversale
Kippung daher parallel zur kurzen Achse des
Uterus verlaufen, beim Zervixkarzinom entsprechend parallel zur kurzen Achse der Zervix.
Beim Vaginalkarzinom ist auf die kurze Achse
der Vagina, beim Vulvakarzinom auf die kurze Achse der distalen Urethra zu planen. Ansonsten ist eine genaue Aussage bezüglich der
Tumorausdehnung und der Umgebungsinfiltration nicht möglich.“
Histologisch gesichertes Endometriumkarzinom, in der nativen T2-gewichteten Sequenz
ist der Tumor im Korpuslumen zu erkennen
und eine Infiltration der Zervix besteht sicher
nicht (a), die Beurteilung der myometranen
Infiltrationstiefe ist jedoch durch die fehlende
Abgrenzbarkeit nicht eindeutig möglich (b). In
der KM-Dynamik demaskiert sich der Tumor
hypointens im Vergleich zum Myometrium
(c), sodass das lokale Tumorstaging eindeutig
einem Stadium T1b zuzuordnen ist, histopathologisch bestätigt.
Veranstaltungshinweis
Raum Donner
Fr, 31.05., 08:30 – 09:00 Uhr
Nachweis und Staging von
Raumforderungen der Nieren
Hallscheidt P/Darmstadt
Session: Uroradiologie I –
Raumforderungen der Nieren
und ableitenden Harnwege
Raum Krause
Sa, 01.06., 10:45 – 11:30 Uhr
Hallscheidt P/Darmstadt (Vorsitz)
Session: Uroradiologie II – Nieren
Dr. Céline D. Alt, seit Februar dieses Jahres
Fachärztin für Radiologie, arbeitet seit November 2006 in der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am
Universitätsklinikum Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der MR-Diagnostik gynäkologischer Beckentumoren
und in der dynamischen MRT bei Beckenbodendysfunktion. Die heute 33-Jährige absolvierte das Studium der Humanmedizin
an der Universität Heidelberg und erhielt
2006 ihre Approbation. Zeitgleich schloss
sie ihre Promotion mit „magna cum laude“
ab. Seit 2011 ist sie Prüfärztin für Onkologie.
MRT-basiertes Staging
weiblicher Beckentumoren
Wie genau das lokale Staging mit dem auf jeden Tumor angepassten Protokoll im Vergleich
zum histopathologischen Ergebnis ist, das werViele Gynäkologen sehen in der prätherapeutischen Schnittbildgebung mittels MRT zur tet Dr. Alt aktuell im Rahmen von drei StuBeurteilung eines primären Zervix-, Endometrium-, Vulva-, Vaginal- und Ovarialkarzinoms
dien in Zusammenarbeit mit dem Deutschen
keinen Vorteil und setzen nach wie vor auf den Goldstandard, das klinisch-operative Staging
Krebsforschungszentrum (DKFZ) aus. Die
nach den Richtlinien der International Federation of Gynecologics and Obstetrics (FIGO). Protokolle beinhalten neben hochaufgelösten,
Lediglich beim Zervixkarzinom ist die prätherapeutische MRT ab dem Stadium FIGO Ib2 T2-gewichteten Sequenzen speziell abgeund beim Vulvakarzinom ab dem Stadium FIGO II in den gynäkologischen Leitlinien als
stimmte funktionelle Sequenzen wie die Konweiterführende Diagnostik empfohlen. Anders im Universitätsklinikum Heidelberg: Hier trastmitteldynamik und die Diffusionswichhaben die Etablierung von speziell auf das gynäkologische Becken abgestimmten MRT- tung. „Aber nicht nur für die Primärdiagnostik
Protokollen sowie eine enge und effektive Zusammenarbeit mit der Gynäkologie für ein – auch für die Strahlentherapieplanung und zur
Umdenken gesorgt.
Tumornachsorge ist die MRT mit funktionellen Sequenzen wertvoll. Die Erfahrungen
in der eigenen Klinik und die Ergebnisse aus
internationalen Studien machen das deutlich“,
so die Radiologin. Die aktuellen Studien der
Heidelberger Arbeitsgruppe – bis Dezember
2012 unter der Sektionsleitung von Prof. Dr.
Peter Hallscheidt – werden an einem 3-TeslaMRT durchgeführt, das einen noch besseren
Heidelberg. Die ersten CT-Untersuchungen im Multi-Slice-CT
konnten ebenso wie die ersten
Studien zur Diffusion von Nierentumoren mit histopathologischer
Korrelation durchgeführt werden.
Prof. Hallscheidt hat die Deutschen als auch die europäischen
Leitlinien zur Diagnostik des
Nierenzellkarzinoms verfasst. Aus
seiner Arbeitsgruppe Urogenitale
Bildgebung kommen auch wesentliche Arbeiten zur Diagnostik
des weiblichen Beckens bei Malignomen und der Senkung. Er ist
Herausgeber des Buches „Urogenitale Bildgebung“ und Autor von
über 20 Buchkapiteln.
IM PROFIL
Histologisch gesichertes Vulvakarzinom, in der nativen T2-gewichteten Sequenz als leicht hyperintense Raumforderung der Labie
zu erkennen, mit Heranreichen
an die distale Urethra (a, b). Die
genaue Tumorbegrenzung ist in der
Kontrastmitteldynamik eindeutig
zu bestimmen, da sich der Tumor
hypointens darstellt (c, d). Es besteht
sicher keine Umgebungsinfiltration,
sodass es sich auf einen auf die Vulva
begrenzten Tumor mit mehr als 2
cm Längsdurchmesser im Stadium
T1b handelt, histopathologisch
bestätigt.
Kontrast und eine höhere Detailgenauigkeit
der Beckenorgane im Vergleich zu 1,5 Tesla
erlaubt, laut Alt können jedoch auch moderne
1,5-Tesla-Geräte sehr gute Bilder liefern. „Ak-
tuell werten wir die Ergebnisse unserer funktionellen MR-Untersuchungen hinsichtlich des
lokalen Tumorstagings aus. Dabei ist natürlich
auch interessant, ob wir die international vor-
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
Weibliches Becken
liegenden Daten bestätigen können“, erklärt
die Radiologin. Im Fokus wissenschaftlicher
Arbeit sieht sie neben der Weiterentwicklung
der Kontrastmitteldynamik und der Diffusionswichtung auch die Messung der Tumorperfusion. Für die funktionelle Bildgebung weiblicher Beckentumoren stehen neben der MRT
weitere Modalitäten zur Verfügung. Hier ist
vor allem die PET-CT zu nennen, die aktuell
vor allem in der Lymphknoten-, Metastasenund Rezidivdiagnostik eingesetzt wird. „Die
bisher vorliegenden Ergebnisse funktioneller
Bildgebung bezüglich des Stagings und der
Nachsorge gynäkologischer Beckenmalignome
sind so vielversprechend, dass die Perspektiven
für eine interdisziplinäre und individuelle Therapieplanung sehr gut sind und damit möglicherweise zu einer Verbesserung des Therapieoutcomes der Patientinnen beitragen können“,
schließt Dr. Alt.
der Leitlinie zur Qualitätssicherung in der
Röntgendiagnostik. Der mobile FlatpanelDetektor hat mit 2.428 x 2.428 Pixeln eine
besonders hohe Auflösung. Dabei war das
Format von 43 x 43 cm des nur 3,6 kg leichten Detektors maßgeblich kaufentscheidend.
„Nur mit dem großen Detektorformat sind
wir sicher, dass bei Thoraxaufnahmen die gesamte Lunge abgebildet werden kann“, sagt Dr.
Krauss. Die unterschiedlichen Anforderungen
an den Bildkontrast realisiert das System durch
frei veränderbare Grauwertefenster. Die Bilder
gelangen so optimal voreingestellt auf den Monitor der jeweiligen Befundworkstation. Dr.
Krauss: „Die Nachbearbeitungsmöglichkeiten
der digitalen Radiographie sind unschlagbar.“
Auch Ingrid Sigl erkennt nur Vorteile. „Der
unangenehme Umgang mit den Chemikalien
fällt weg. Das Röntgen geht schneller, man
kann sich mehr auf die Patienten konzentrieren.“ Der AeroDR X70 lässt sich auch in Räumen mit niedriger Bauhöhe installieren und
mithilfe der Servo-Tracking-Funktion folgt die
Röhre dem Detektor. Ein besonderes Merkmal des Systems ist das Wandstativ mit dem
kippbaren Detektortisch. Aufnahmen können
gemacht werden, ohne dabei den Detektor vom
Wandstativ in den Buckytisch zu wechseln.
Impressum
RöKo Heute ist eine Publikation der
EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH
in Kooperation mit der Deutschen
Röntgengesellschaft
Jennifer Eletr, Anne Katrin Hennig (DRG),
Michael Krassnitzer, Karoline Laarmann,
Meike Lerner, Ralf Mateblowski,
Michael Reiter, Florian Schneider (DRG),
Axel Viola, Holger Zorn
Verlagsanschrift:
EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH
Theodor-Althoff-Str. 45, D-45133 Essen,
Tel.: 0201-87126851
www.european-hospital.com
Anzeigenverwaltung: Janka Hoppe
Geschäftsführung: Daniela Zimmermann
Layout & Grafik: www.agentur-marasson.de
Druck: Print- und Medienproduktion Hamburg
GmbH
Redaktion: Brigitte Dinkloh, Bettina Döbereiner, © 2013 EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH
Veranstaltungshinweis
Raum Krause
Sa, 01.06., 10:00–10:30 Uhr
Nachweis und Staging von
Raumforderungen der Zervix,
Vagina und Vulva
Alt C/Heidelberg
Session: Uroradiologie II –
Raumforderung der Beckenorgane
Röntgen
im Zentrum
Im Herzen Münchens befindet sich die Radiologische Praxis MVZ-Radiologie von
Dr. med. Dipl.-Ing. Bertram Krauss und
Dr.med. Boris Koppers. Die Radiologen
betreiben eine Praxisgemeinschaft mit
einem internistisch-onkologischen MVZ
sowie eine Apparategemeinschaft mit einer
Praxis für Pneumologie und einer Praxis
für Orthopädie, die sie mit hochwertigen
Röntgenbildern versorgen. Geröntgt wird
mit der digitalen Röntgenanlage AeroDR
X70 von Konica Minolta.
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Dr. Bertram Krauss, Radiologische Praxis
MVZ-Radiologie, München
Die Radiologen wollten ein digitales Röntgensystem einrichten, das die gesamte Bandbreite radiologischer Untersuchungen abbilden kann und das mit nur einem mobilen
Detektor. „Wirtschaftliche Aspekte waren
der Hauptgrund für die Wahl“, erläutert Dr.
Krauss. Denn die Amortisationszeit der Investition verkürzt sich mit der steigenden Untersuchungsanzahl. Kurzerhand wurde eine
Apparategemeinschaft gegründet, und die Assistentinnen der benachbarten Praxen wurden
in die Bedienung der Röntgenanlage eingewiesen. Ingrid Sigl, MTRA: „Wer einen Computer
bedienen kann, ist nach kurzer Zeit auch in
der Lage, mit dem AeroDR X70 von Konica
Minolta umzugehen.“
Die Röntgenaufträge gelangen direkt von
der Anmeldung der einzelnen Praxen zur Bedienkonsole des digitalen Röntgensystems. An
der integrierten Control-Station CS-7 wählt
Ingrid Sigl die Patienten auf dem Touch-Screen
aus, und schon übernimmt der Generator die
aufnahmespezifischen Einstellungen gemäß
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
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RÖKO HEUTE
7
Onkologie & Hämatologie
IM PROFIL
Prof. Dr. Günter Fürst hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin und Philosophie studiert und über
Neutronentherapie bei Weichteilsarkomen promoviert. Seine Facharztausbildung machte er als wissenschaftlicher
Assistent am Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen und am Radiologischen
Institut der Universitätsklinik Düsseldorf. 1994 erhielt er die Venia Legendi
und die Ernennung zum Privatdozenten.
Drei Jahre später hat ihn die Düsseldorfer Hochschule zum Professor berufen
und ihm die stellvertretende Leitung
des Instituts übertragen.
Liebe auf den zweiten Blick
Bildgebung in der Hämatologie
Die Hämatologie behandelt eine Vielfalt an Blut- und Lymphknotenerkrankungen und
entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an die Bildgebung. Die konventionelle Bildgebung und vor allem Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) als Schnittbildverfahren stellen die Hauptpfeiler dar, ergänzt durch Ultraschall
und nuklearmedizinische Verfahren. Bei einigen hämatologischen Erkrankungen, besonders
bei der Leukämie, kommt die Radiologie aber erst als sekundäres Verfahren ins Spiel, berichtet Prof. Dr. Günter Fürst, der als stellvertretender Leiter des Instituts für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf seit vielen Jahren mit
diesen Fragestellungen konfrontiert wird.
„Zum Ausschluss von Knochenmanifestationen bei hämatologischen Erkrankungen wie
beispielsweise Plasmozytom oder malignen
Lymphomen hat die konventionelle Skelettdiagnostik an Bedeutung verloren. An ihre Stelle
ist in den vergangenen Jahren vor allem die
Schichtbildgebung getreten“, erläutert Fürst.
Der Vorteil der Schichtbildgebung – der CT
und insbesondere der MRT – besteht darin,
dass das Skelettsystem von Kopf bis Fuß dargestellt wird und somit umschriebene Osteolysen sowie diffuse Tumormanfestationen um-
fassend und lückenlos erfasst werden können.
Moderne Niedrig-Dosis-Protokolle haben die
Strahlenbelastung der CT deutlich mindern
können. Gleichzeitig konnte die Empfindlichkeit beim Nachweis von Erkrankungsherden
auch außerhalb des Skelettsystems erheblich
verbessert werden.
„Eine Vielzahl von Manifestationen hämatologischer Erkrankungen zeigt sich außerhalb des Skelettsystems und lässt sich gut
und wenig belastend mit Ultraschall erfassen.
Ein gutes Beispiel sind Lymphome, die zu Veränderungen der Leber und zu einer extremen
Vergrößerung von Milz und Lymphknoten
führen können“, erklärt Fürst. Eine Vielzahl
von Manifestationen ist dem Ultraschall jedoch leider unzugänglich, so dass CT und
MRT erforderlich sind. Gegenüber der CT
weist die MRT Vorteile bei der Erfassung eines diffusen
Knochenmarkbefalls
sowie intraspinaler
Tumorkomponenten
auf. Letztere werden
im CT oft nicht zuverlässig dargestellt.
Dynamische MRTUntersuchungen mit
Perfusionsmessungen können ferner möglicherweise hilfreich sein bei der Erfolgskontrolle bestimmter Therapien, z.B. mit sogenannten antiangiogenetischen Medikamenten. Die
Diffusionsgewichtete MRT, insbesondere an
Geräten mit hoher Feldstärke durchgeführt,
kann in Zukunft möglicherweise die Entdeckung eines Knochenmarkbefalls durch Lymphome verbessern.
Die Diagnose einer Leukämie erfolgt in erster Linie durch klinische und laborchemische
Parameter und erst in zweiter Linie durch die
Radiologie. Viele Leukämiepatienten zeigen
eine B-Symptomatik mit Gewichtsverlust, Infektanfälligkeit und febrilen Temperaturen;
die Diagnose wird hier zunächst mithilfe des
Blutbilds und der Untersuchung des Knochen-
Magentresonanztomographie eines 74-jährigen Patienten mit
Multiplem Myelom. Die sagittale T1w Sequenz (A) demonstriert
multiple Signalabsenkungen im Knochenmark der Lendenwirbelsäule mit punctum maximum im LWK 5 (Kreis). Aus der dynamischen Untersuchungssequenz nach iv Gadoliniumgabe (B) lassen
sich farbkodierte Parameterkarten berechnen, welche z.B. den
initialen Signalanstieg nach Kontrastmittelapplikation zeigen (C).
Der von Tumor befallene LWK 5 weist eine erheblich stärkere frühe
KM-Anflutung auf als die weniger stark betroffenen benachbarten
Wirbelkörper. Diese dynamische MRT eignet sich auch für ein
Therapiemonitoring, insbesondere bei Behandlung mit antiangiogenetischen Medikamenten.
Mehr Feldstärke = Mehrwert?
Welchen Nutzen bringt die Hochfeld-MRT
in der Praxis?
Ob 7, 9,4, 10,5 oder 11,7 Tesla – technisch sind diese Feldstärken mittlerweile möglich – aber
sind sie auch nötig? „Über die Frage, wie hoch wir mit den Feldstärken in der Klinik gehen
sollten, wird gerade lebhaft diskutiert. Es zeichnet sich allerdings ein Konsens ab, der für 7
Tesla spricht, da alles andere zu teuer und auch derzeit noch zu problematisch ist“, so Prof.
Dr. Mark E. Ladd, Direktor des Erwin L. Hahn Institutes for Magnetic Resonance Imaging
in Essen, das selbst seit einigen Jahren mit einem 7-Tesla-MRT forscht. Klinische Vorteile
dieser Feldstärke konnten für die Neurologie bereits nachgewiesen werden und auch im
Abdomenbereich blicken die Forscher optimistisch in die Zukunft.
„Das Gehirn ist nach wie vor das Organ, bei
dem die hohe Feldstärke ihren größten Nutzen zeigt, das haben zahlreiche Studien bereits
belegt. Hier in Essen haben wir beispielsweise
Möglichkeiten untersucht, wie die höhere Auflösung zu einer Verbesserung der Therapie bei
Multipler Sklerose führen kann. Ein besonders
spannender Bereich ist außerdem die Demenzforschung: Mit 7 Tesla zielen wir darauf ab, Patienten mit einer milden kognitiven Störung zu
differenzieren und solche herauszufiltern, die
im späteren Verlauf eine richtige Demenz entwickeln“, erklärt der Institutsdirektor.
Seinen Schwerpunkt legte das Team in den
vergangenen Jahren jedoch auf die Entwicklung neuer Spulen und Antennen zur Darstellung der Rumpforgane wie Niere, Leber, Brust
Veranstaltungshinweis
Raum Donner
Sa, 01.06., 13:45 – 13:55 Uhr
1,5 Tesla versus 3 Tesla versus
7 Tesla MRT des Abdomen – eine
Feldstärkenvergleichsstudie
Umutlu L/Essen
Session: Experimentelle
Radiologie IV - Hochfeld-MRT
8
RÖKO HEUTE
oder Herz. Ein praktisches Beispiel hierfür ist
die Entwicklung einer reduzierten Mammographiespule, um die Frage nach einer verbesserten
Suszeptiblitätsgewichtete Aufnahme (SWI)
eines Patienten mit multiplen Cavernomen. Minimum Intensitätsprojektion eines
transversalen Bildstapels mit Auflösung
von 0,25 x 0,25 x 1 mm³. Aus neuroradiologischer Sicht stellen das gesteigerte SNR
und die erhöhte Sensitivität für Suszeptibilitätskontraste diagnoserelevante Vorteile der
7 Tesla MRT im Vergleich zu niedrigeren
Magnetfeldstärken dar.
Spezifität der 7-Tesla-MRT zur Detektion des
Mamakarzinoms zu beantworten. Im Vergleich
zu 1,5 Tesla generieren 7 Tesla in diesem Bereich informativere Bilder, aber, so gibt Mark
Ladd zu bedenken: „Die wesentliche Frage lautet hier ebenso wie in anderen Bereichen: Hat
dieses bessere Bild einen Mehrwert? Führt es zu
einer anderen Therapie und zu einem besseren
Patienten-Outcome? Wir können das vermuten,
aber noch nicht definitiv beantworten, entsprechende Studien laufen aktuell.“
Einen weiteren Vorteil versprechen die 7
Tesla aufgrund ihrer Fähigkeit, neben Wasser
und Fett auch die Signale anderer Substanzen
wie Sauerstoff, Kohlenstoff oder Fluor darzustel-
Patient mit Zustand nach Exstirpation eines
Astrozytoms, am ehesten posttherapeutische
Gliose mit Wallerscher Degeneration. T2gewichtete Turbospin Echo-Aufnahme mit
einer Auflösung von 0,25 x 0,25 x 3 mm3.
len. Erste Arbeitsgruppen nutzen diesen Aspekt
bereits zur Untersuchung und Verfolgung metabolischer Prozesse. Sollten die ersten Ergebnisse
positiv ausfallen, wäre das ein großer Schritt hin
zur nichtinvasiven Differenzierung von Gewebearten – also beispielsweise der Unterscheidung
von aggressiven und nichtaggressiven Tumoren
ohne Biopsie. Darüber hinaus könnte auch die
Beurteilung eines Therapieanschlagens verbessert werden.
„Potenziale für 7 Tesla gibt es ausreichend
und die Erfolge in den Neurowissenschaften
machen Mut, die Forschungen im Abdomenbereich weiter voranzutreiben. Der Einsatz der
Hochfeld-MRT hat jedoch noch einen weiteren,
ganz praktischen Vorteil: Die Geräte sind die
Ferraris unter den MRT und werden ständig auf
Hochtouren gefahren. Dabei geht natürlich regelmäßig etwas kaputt und wir erarbeiten dann
Lösungen und technische Verbesserungen, die
zurück in die Geräteentwicklung von 1,5 oder
3 Tesla wandern. Und vor diesem Hintergrund
profitiert eine sehr breite Masse von unserer Arbeit“, schließt Mark Ladd.
Kontrast ohne Mittel
7 Tesla in der Nierenbildgebung
Einen wahren Mehrwehrt für die Praxis mit
Blick auf den Patienten bieten die Forschungen,
die Dr. Lale Umutlu, ihres Zeichen Radiologin
am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftlerin am Erwin L. Hahn Institute, mit
der 7-Tesla-MRT derzeit betreibt: Nicht nur,
dass durch das bessere Signal-zu-Rausch-Verhältnis eine höhere Auflösung und dadurch
eine bessere Sensitivität gerade bei parenchymalen Organen erreicht werden kann. Die
Hochfeld-MRT erlaubt auch eine exzellente
Abgrenzung arterieller Gefäßstrukturen – und
zwar ohne beziehungsweise mit einer geringen
Kontrastmitteldosis. „Dieses Phänomen ermöglicht es uns theoretisch, auch bei Patienten
mit einer Kontrastmittelunverträglichkeit eine
MRT-gestützte Angiographie durchzuführen,
um beispielsweise Nierenstenosen festzustellen“, so die Radiologin.
Dabei ist das Wissen, dass eine höhere Feldstärke eine Reduzierung des Kontrastmittels
marks gestellt. „Wir Radiologen kommen ins
Spiel, um zu sehen, wie ausgedehnt die Erkrankung ist. Zu diesem Zweck untersuchen
wir das Skelettsystem auf Zerstörungen und
Veränderungen. Oder wir wollen extraskelettale Organmanifestationen ausschließen beziehungsweise den Erfolg einer Therapie beurteilen. Dafür setzen wir die MRT und zum
Teil die CT und in immer geringerem Maße
die konventionelle Skelettdiagnostik ein“, resümiert der stellvertretende Institutsdirektor.
Von besonderem Interesse ist derzeit das PET/
CT, das sich als effektives Werkzeug beim Staging und der Beurteilung des Behandlungserfolgs bestimmter Lymphomerkrankungen
erweist. Die Methode könnte einen wichtigen Beitrag bei der Individualisierung der
Therapie darstellen. Ob dem Verfahren eine
Bedeutung bei der Wahl der Behandlung von
Lymphomrezidiven zukommt, wird derzeit in
Studien geklärt.
Nicht selten haben die Patienten im Rahmen der Therapie beziehungsweise des langjährigen Krankheitsverlaufs Komplikationen
wie Embolien, Thrombosen oder Blutungen.
Im Kindesalter stellen nicht selten Knochennekrosen den Therapeuten vor große Probleme. Und da ist das ganze Spektrum radiologischer Verfahren gefordert, die sich exzellent
zur Bewertung eignen.
IM PROFIL
Prof. Dr. Mark Ladd hat an der
Stanford University sein Studium
der Elektrotechnik mit einem Master abgeschlossen und zunächst
als wissenschaftlicher Mitarbeiter
dieser Universität und bei GE
Medical Systems in Milwaukee
gearbeitet. 1994 wechselt er an
das Universitätsspital Zürich. Hier
promoviert er auch zum Doktor
der Technischen Wissenschaften.
2003 wird er zum Professor für
Biomedizinische Bildgebung am
Universitätsklinikum Essen berufen. Seit Juli 2005 ist er Direktor
des Erwin L. Hahn Institute for
Magnetic Resonance Imaging der
Universität Duisburg-Essen. Im
Sommer wechselt Ladd an das
DKFZ in Heidelberg, wo er die
Nachfolge von Prof. Wolfhard
Semmler als Leiter der Abteilung
Medizinische Physik in der Radiologie antritt.
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
7 Tesla MRT
Nach dem Studium der Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf kommt Dr. Lale Umutlu als
Assistenzärztin 2006 in die Radiologie
des Essener Universitätsklinikums. Hier
promoviert sie 2010 und ist seit Mai
2012 Funktionsoberärztin. Von 20102011 bekommt sie ein internes Forschungsstipendium für Kliniker (IFORES)
zum Thema: Klinische Anwendung der
7 Tesla Magnetresonanztomographie
des Abdomens. Ihre Dissertation hat
sie über Pixelbasierte CAD-Analyse
funktioneller Parameter von Mammakarzinomen unter primär systemischer
Therapie mit der Note sehr gut abgeschlossen.
IM PROFIL
nach sich zieht, nicht neu. Wie weit sich diese
Reduktion treiben lässt, das untersuchen die
Wissenschaftler am Erwin L. Hahn Institute
in einer aktuellen Studie. „Ziel ist es zu schauen,
wie sich Sensitivität und Spezifität bei einer geringeren Kontrastmitteldosis, aber höherer Feldstärke im Vergleich zu niedrigeren Feldstärken
und höherem Kontrastmittel verhalten. Der ab-
solute Verzicht auf eine Kontrastmittelgabe ist
natürlich ein Extremfall. Vielen Patienten wäre
schon geholfen, wenn die Dosis drastisch reduziert werden könnte. In ersten Studien konnten
wir bereits zeigen, dass eine Dosisreduktion bei
gleichwertiger Bildgebung grundsätzlich möglich ist – nun schauen wir uns die Details an“,
schließt Umutlu.
Bild 1 (oben) zeigt drei korrelierende Datensätze einer renalen MR Angiographie nach Applikation von drei unterschiedlichen Kontrastmitteldosen (Bild
A: 0,025 mmol/kg KG Gadobutrol; Bild B: 0,05 mmol/kg KG Gadobutrol;
Bild C: 1,0 mmo/kg KG Gadobutrol; Bayer Healthcare). Der direkte Vergleich
der Datensätze verdeutlicht die erfolgreiche Reduktion des Kontrastmittels auf
ein Viertel der Standarddosis bei Erhaltung einer hochwertigen Bildqualität.
Wenn das Dosimeter Auszeit hat
Gezielte Eingriffe am Patienten werden,
im Rahmen von Diagnose-und Therapieverfahren, immer vielfältiger. Leider geht
damit eine deutliche Zunahme der Strahlenbelastung einher. Leidtragende der steigenden Durchleuchtungszeit sind Patienten
und Personal. Schnell ist der Schwellwert
des Dosimeters erreicht. Strahlenexponierte
Personen kennen und fürchten dies, trotz
aller Liebe zum Beruf. Abhilfe schafft die
neuartige Kollimator-Funktion „Spot Fluoro“ des Infinix-i-System. Bis zu 80 Prozent
Dosis-Reduktion sind möglich, und das
ohne Verlust der Bildqualität, Einschränkung des Sichtfeldes oder Beeinträchtigung der Funktionalität! Ob im Ein- oder
Zwei-Ebenen-Modus, für jegliche fluoroskopische Aufnahme ist der „Spot Fluoro“
das Mittel der Wahl.
Joystick. Einfach im zuletzt gehaltenen Bild (LIH) zwei Bezugspunkte
festlegen und schon kann der live dargestellte Bereich des Röntgenbildes
im Sichtfeld aufgespannt werden. Die Sicht auf gesetzte Marker und
wichtige Bezugspunkte bleibt optimal erhalten. Während der gesamten Durchleuchtung zeigt sich das LIH als Referenz auf dem Monitor.
Lediglich der kollimierte ROI wird durchstrahlt. Dies minimiert und
erklärt die Reduzierung der Strahlenbelastung. Bemerkenswert ist die
Ausrüstung des „Spot Fluoro“ mit der adaptiven Expositionskontrolle
(AEC). Die Hautdosis bleibt konstant – unabhängig von der Größe der
kollimierten ROI. Eine Reduzierung des Dosisflächenproduktes (DAP)
in Proportion zur gesetzten ROI ist das Ergebnis. Durch Einstellung
der aktiven Größe des Erfassungsbereiches der automatischen Helligkeitsregelung (ABC) auf die aktive Durchleuchtungsfläche vermeidet
der Spot-Fluoro-Kollimator eine erhöhte Hautdosis.
Der neue, einzigartige „Spot Fluoro“ von Toshiba überzeugt durch
nennenswerte Reduzierung der Strahlendosis bei bemerkenswertem
Erhalt der Bildqualität.
Bild 2 (unten) zeigt eine dynamische Serie einer kontrastmittelverstärkten Nierenuntersuchung nach Applikation
von einem Viertel der Standarddosis eines 1 molaren
Kontrastmittels (0,025 mmol/kg KG Gadobutrol, Bayer
Healthcare). Bild A zeigt die native, Bild B die arterielle
und Bild c die venöse Phase der dynamischen Serie.
Minimierte Strahlenexposition –
maximale Qualität
„Spot Fluoro“ Kollimation
Keine „Spot Fluoro“ Kollimation
Kollimation ist das Standartverfahren, um
die Patientendosis zu minimieren. Üblicherweise erfolgt dies symmetrisch um das Zentrum des Sichtfeldes. Der Spot-Kollimator von
Toshiba ermöglicht darüber hinaus auch die
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(ROI) kann festgelegt werden, ohne dass der
Patiententisch bewegt werden muss. Mittels
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die gewünschte ROI - in Größe und Position
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RÖKO HEUTE
9
Screening
Rektumkarzinom: auf integriertes
Staging kommt es an
Radiologen müssen klinische Kompetenz
aufbauen
Kolorektale Karzinome sind eine der häufigsten Tumorerkrankungen, die heute leider
noch allzu oft in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert werden, unterstreicht Prof. Dr.
Arnd-Oliver Schäfer, stellvertretender Leitender Oberarzt, Radiologische Universitätsklinik
Freiburg. Würde es gelingen, ein wirksames Screening zu etablieren, ließen sich Tumoren
wesentlich früher erkennen, als es heute üblich ist – und das in Stadien, die für eine kurative
Therapie gut zugänglich wären. Das Risiko einer Fernmetastasierung würde damit ebenfalls
minimiert. „Somit könnten wir die Morbidität und Mortalität dieser schlimmen Erkrankung
reduzieren.“ Diesen Wunschgedanken, so der Experte, hegt man seit Langem in den großen
nationalen und internationalen Zentren.
IM PROFIL
Prof. Dr. Arnd-Oliver Schäfer stammt
aus Kronach und hat den überwiegenden Teil seines radiologischen
Werdegangs in der Abteilung Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums
Freiburg absolviert. Unter Prof. Langer
leitet er seit 2002 die Klinische MRT
mit einem speziellen Fokus auf onkologischen Fragestellungen und hat in
dieser Zeit neue Untersuchungs- und
Therapieverfahren in die klinische Routine eingeführt. Er ist darüber hinaus
stellvertretender Leitender Oberarzt.
Akzeptanz durch Qualität
Die Akzeptanz bei den Zuweisern für den Einsatz der MRT setzt sowohl eine hoch qualitative
Untersuchung als auch eine Befundung nach
dem aktuellen TNM-Schema voraus, unterstreicht Prof. Schäfer. Das beinhaltet beispielsweise auch die Messung des Tumorabstands
zur mesorektalen Faszie als Planungsgrundlage für den Eingriff oder die Indikation für die
neoadjuvante Radiochemotherapie. Bleiben die
Radiologen hinter diesen Erwartungen zurück,
werden die klinischen Kollegen die bequem verfügbare Computertomographie (CT) trotz der
bekannten Schwächen der Modalität im kleinen
Becken anfordern. Prof. Schäfer: „Es wird noch
IM PROFIL
Dr. Tobias Baumann stammt aus Erlangen und hat auch dort sein Studium
absolviert. Seit 2004 ist er in der Radiologischen Klinik der Universitätsklinik
Freiburg (Prof. Langer) tätig und ist seit
2012 Oberarzt der Abteilung. Seine Spezialgebiete umfassen die onkologische
MRT und die Bildnachverarbeitung.
Rectal Cancer
Intensified Neoadjuvant Therapy
68year old female, neoadjuvant radiochemotherapy
(50.4 Gy, 5-FU), intensified neoadjuvant chemotherapy
(Avastin, FOLFOXIRI)
„Liver-first“ approach
ypM1b(HEP, LYM, OTH)L1V0Pn1
10-50% vital tumor cells, partial regression
Avastin: Bevacizumab
FOLFOXIRI: folinic acid, 5-FU, Irinotecan, Oxaliplatin
Leider finden sich in unserem Krankengut
immer jüngere Patienten, so Prof. Schäfer. Vor
allem für das Rektumkarzinom fehlt bislang
eine wirksame Vorsorgestrategie, so dass Tumoren erst symptomatisch erkannt werden – wenn
sie ein aggressives Stadium erreicht haben und
Schmerzen oder Blutungen verursachen. Lokale
Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen
sind dann bereits häufig etabliert.
Für das Rektumkarzinom – den häufigsten
kolorektalen Tumor – wäre die starre Rektoskopie die angemessene Methode; sie ermöglicht das Identifizieren und die Biopsie von
Polypen im Rektum. Wenn sich histopathologisch ein Karzinom bestätigt, dann stehen für
das Staging zwei Verfahren zur Verfügung: die
hoch spezialisierte Magnetresonanztomographie (MRT) und die endorektale Sonographie.
Frühe Tumorstadien lassen sich sonographisch
besser beurteilen, während die MRT einen
umfassenderen Überblick über jene Fälle verschafft, in denen der Tumor bereits über die
Wandschichten hinaus ins umgebende Fettgewebe eingedrungen ist. Die MRT sollte heute
ein obligater Bestandteil der präoperativen Patientenabklärung sein.
viel zu oft eine CT durchgeführt.“ Noch finden
MR-Untersuchungen nur in circa 40 Prozent
der Fälle für das Staging von Rektumkarzinomen Verwendung – ein bemerkenswert geringer
Prozentsatz, beklagt der Experte.
Detektion von Fernmetastasen
Auch wenn die lokale Diagnostik mittels MRT
erfolgt, ist in den meisten Fällen eine Abklärung
von Fernmetastasen mittels CT gängige Praxis.
Der Einsatz mehrerer Modalitäten erfordert
mehrere Untersuchungstermine, was eine Entscheidung im Tumorboard zeitlich verzögert.
Motorisierter C-Bogen für den Einsatz im Hybrid OP
und darüber hinaus
Ziehm Imaging bietet Einblicke in die Zukunft der
Röntgentechnologie im OP
Kliniken, die aufgrund budgetärer oder räumlicher Einschränkungen eine Alternative zu festinstallierten Systemen suchen,
müssen zukünftig keine Kompromisse mehr eingehen: Die neue
Generation des Ziehm Vision RFD Hybrid Edition bietet ab Sommer 2013 eine Kombination aus Leistungsfähigkeit und Mobilität, die sich mit festinstallierter Bildgebung im OP messen kann.
Innovative Motorisierung
in vier Achsen
Der neue C-Bogen des Innovationsführers lässt sich vollmotorisiert horizontal, vertikal, orbital und in Angulation bewegen. Jede Position kann
gespeichert und per Knopfdruck wieder abgerufen werden. So kann der
Operateur zu jedem Zeitpunkt des
Eingriffs auf die gewünschten Blickachsen und Darstellungen zugreifen,
ohne das Gerät vorher neu im Raum
zu positionieren.
10
RÖKO HEUTE
Intuitiver Joystick
Die Bedienung erfolgt komfortabel über einen nutzerfreundlichen
Joystick. Um eine unbeabsichtigte Bedienung des C-Bogens zu verhindern, lässt sich das Gerät erst steuern, wenn zwei Kontaktpunkte
am Joystick mit den Fingern berührt werden. So ist eine bewusste
Steuerung des motorisierten C-Bogens garantiert. Der Joystick verfügt zudem über eine Funktion zur Festlegung des Isozentrums, um
das sich der C-Bogen konzentrisch bewegt, beispielsweise das Herz
bei Eingriffen in der Kardiologie oder Herzchirurgie.
Automatischer Kollisionsschutz
Für weitere Sicherheit sorgt der
Kollisionsschutz, der erstmals
bei einem mobilen C-Bogen über
eine automatische Objekterkennung ohne Berührung gewährleistet wird – vergleichbar mit einer
Park Distance Control im Auto.
Das Gerät erkennt Instrumente,
menschliches Gewebe und OPübliche Materialien. Der C-Bogen
stoppt millimetergenau automatisch, noch bevor er den Patienten
oder ein Behandlungsinstrument
berührt.
Integrierte Moving-Table-MRT zur Detektion von Rezidiven
Rezidive resezierter Rektumkarzinome können lokal beziehungsweise als Fernmetastasen
vor allem in Leber, Lunge oder Lymphknoten auftreten. Basierend auf neuen Therapieansätzen in Chirurgie, Strahlentherapie und medizinischer Onkologie lassen sich solche
Rezidive heute erfolgreicher behandeln als früher – zum Teil sogar heilen, beschreibt Dr.
Tobias Baumann, Oberarzt, Radiologische Universitätsklinik Freiburg.
Patienten müssen so überwacht werden, dass Rezidive möglichst früh erkannt werden.
Aber die rechtzeitige Entdeckung reicht für eine gezielte und erfolgreiche Behandlung
nicht aus. „Wir müssen als Diagnostiker ein umfassendes Konzept anbieten, das die gesamte Tumorausdehnung beschreibt und eine präzise Therapieplanung erlaubt“, führt der
Oberarzt aus.
Auch hier eignet sich besonders die integrierte MRT mit einer hochaufgelösten Darstellung des Beckens sowie einer Abbildung der möglichen Metastasierungswege in Thorax und
Abdomen mithilfe der Moving-Table-MRT in einer Untersuchung von 30 Minuten Dauer.
Ein weiteres Ganzkörperverfahren, das hier häufig Anwendung findet, ist die PET-CT.
Beide Verfahren bieten aber keine 100-prozentige Genauigkeit, sodass erst die Kombination von MRT und PET in komplexen Fällen alle Tumorlokalisationen aufdecken kann.
„Diese Kombination bringt die besten Ergebnisse“, so Dr. Baumann, dessen Team eine
Studie zur retrospektiven Fusion von Bildern aus beiden Modalitäten durchgeführt und
publiziert hat. Dr. Baumann: „Dieser hohe Aufwand lässt sich nur für ein hochselektives
Patientengut vertreten, bei denen die Kliniker entsprechende Behandlungsoptionen sehen.“
Ob die neuen, noch teuren MR-PET-Hybridgeräte zu neuen Möglichkeiten in der Routine
führen, lässt sich noch nicht abschätzen, so der Oberarzt.
Staging all in one
Ein integriertes MRT-Staging schlägt seit
2006 das Freiburger Team um Prof. Schäfer
vor: „Hier handelt es sich um eine lokale, hoch
qualitative MR-Diagnostik mit MetastasenStaging in einer einzigen Untersuchung von
30 Minuten Dauer. Unsere faszinierende Moving-Table-Technik mit bewegtem Patiententisch hat sich bisher jedoch leider nicht generell
durchgesetzt.“
So funktioniert die Freiburger Methode, die
das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit Medizinphysik, Radiologen und Industrie ist: Zunächst wird der Tumor lokal mit hochaufgelöster Bildgebung einschließlich funktioneller Methoden – Diffusion und Perfusion – analysiert.
Daraufhin bewegt man den Patienten mit definierter Geschwindigkeit und bei angepassten
Messsequenzen durch den Scanner und gewinnt
Aufnahmen von Thorax und Abdomen. Somit
werden potenzielle Metastasenlokalisationen
abgedeckt. In Freiburg hat sich diese bahnbrechende Methode in der Routine etabliert, weil
Metastasen, etwa in der Lunge und in der Leber,
sicher dargestellt werden. Prof. Schäfer: „Die
Anwendung integrierter Staging-Methoden ist
für metastasierende Tumoren ein Muss.“
MR zur Einschätzung des Therapieerfolgs
MR-Untersuchungen können ferner wertvolle Informationen nach neoadjuvanter Ra-
diochemotherapie liefern, so Prof. Schäfer
weiter. Erst der Vergleich der MRT vor und
nach Abschluss dieser Therapie ermöglicht
eine Einschätzung, inwieweit Patienten von
der Vorbehandlung profitiert haben, ob eine
Regression eingetreten ist und ob ein Downstaging erzielt werden konnte. Eine Wiederholung des Metastasen-Stagings ist zu diesem
Zeitpunkt ebenfalls von hoher klinischer Relevanz, da sich aufgrund der Ergebnisse Änderungen im Therapiekonzept ergeben können.
Prof. Schäfer: „Akzeptiert wird als Radiologe
in Tumorboards, wer qualifizierte Ergebnisse
auf Basis solcher Untersuchungen liefert.“ Wie
beispielsweise in England sollten Radiologen
auch hierzulande in Trainingscamps für solche
Diagnosen geschult werden.
Veranstaltungshinweis
Raum Curie
Fr, 31.05., 14:05 – 14:15 Uhr
Verbesserte Detektion von Läsionen
bei Verdacht auf Rektumkarzinomrezidiv: Fusion von MRT bei
kontinuierlicher Tischbewegung
mit der FDG-PET
Baumann T/Freiburg
Session: Ganzkörperdiagnostik
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
Technik
Integrated Radiology
und radiologischen Praxen die Radiologie-IT auch
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RÖKO HEUTE
11
Onkologie & Organisation
Der Magen: für die Bildgebung undankbar
Die Bedeutung bildgebender Verfahren bei der Diagnose und Behandlung von Krebs wächst
ständig – allerdings nicht bei allen Malignomen: „Das Magenkarzinom ist primär eine
nichtradiologische Diagnose. Die radiologische Bildgebung kann zum Nachweis des Primärtumors wenig beitragen“, bedauert Univ.-Prof. Dr. Gerald Antoch, Direktor des Instituts
für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Bildgebende Verfahren kommen bei gastroösophagealen Tumoren dann ins Spiel, wenn es
um die Ausbreitungsdiagnostik geht. Insbesondere bei der Detektion von Fernmetastasen
spielt die Radiologie eine wichtige Rolle.
An erster Stelle bei der Diagnose eines gastroösophagealen Tumors steht die Endoskopie:
Im Rahmen einer Gastroskopie wird Material
aus dem verdächtigen Gewebe entnommen
und daraus wird die Diagnose erstellt. Weil
das Magenkarzinom häufig erst in einem
späten Stadium entdeckt wird, muss als Nächstes beurteilt werden, ob der Tumor noch operabel ist oder nicht. Zu diesem Zweck führt
der Gastroenterologe eine Endosonographie
durch: Dank einer auf dem Endoskop angebrachten Ultraschallsonde werden Sonogramme angefertigt, anhand derer sich die lokale Tumorgröße und die Tumorausdehnung
gut beurteilen lassen. Für andere bildgebende
Verfahren, wie zum Beispiel transabdominelle
Sonographie, Computertomographie (CT),
Magnetresonanztomographie (MRT) oder
die Kombination von Positronen-Emissionstomographie und CT (PET-CT), gibt es für
die Beurteilung des T-Stadiums keine Indikation.
Erst wenn es darum geht, ob eine lokale
Lymphknotenmetastasierung (N-Stadium)
vorliegt, kommt die Radiologie ins Spiel:
Die S3-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) empfiehlt eine CT des
Thorax und des Abdomens inklusive Becken.
„Leider ist die Genauigkeit der morphologischen Bildgebung bei der Beurteilung des
N-Stadiums eingeschränkt“, räumt Antoch
ein, „auch die PET-CT hilft uns da nicht weiter. Mit einer Ausnahme: Bei den Tumoren
des gastroösophagären Übergangs ist die Performance der PET-CT relativ gut.“ Doch der
Referenzstandard bei der Suche nach lokalen
Lymphknotenmetastasen ist die Entfernung
der Lymphknoten während der Magenoperation mit anschließender pathologischer Untersuchung.
Im Zusammenhang mit Fernmetastasen (M-Stadium) kommt der CT allerdings
eine Schlüsselrolle zu. Sie ist die Methode der
Wahl, um Fernmetastasen nachzuweisen oder
auszuschließen, und hierfür in der Leitlinie
empfohlen. Bei Adenokarzinomen des Magens bietet sich zusätzlich die PET-CT für die
Beurteilung des M-Stadiums an. „Das ist die
einzige wirkliche Indikation für die PET-CT
beim Magenkarzinom“, betont Antoch. Allerdings spiegle sich das nicht in der Leitlinie
wider, weil es dazu nur eine begrenzte Datenanzahl gebe. Eine MRT wird in der Leitlinie
bei Patienten empfohlen, bei denen keine CT
durchgeführt werden kann oder sollte, also
zum Beispiel bei Patienten mit Iod-Allergie.
Allerdings ist bekannt, dass die MRT für die
Detektion von Lebermetastasen bei Magenkrebspatienten der CT überlegen ist.
Nachweis einer peritonealen Metastase eines Magenkarzinoms bei einer 49-jährigen
Patientin in der CT (Pfeil) sowie der PET/CT. Die Metastase hat einen erhöhten Glucosestoffwechsel und ist FDG-PET positiv. Die zweite rundliche FDG-Anreicherung entspricht
physiologischer Exkretion des FDGs mit dem Urin über den linken Ureter.
IM PROFIL
Prof. Dr. Gerald Antoch ist Direktor des Instituts für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie
Eine wichtige Rolle für die Radiologie sieht der
Institutsleiter bei der Beurteilung des Therapieansprechens. Patienten mit metastasiertem
Magenkarzinom werden mit Chemotherapie
oder neuen Therapien wie zum Beispiel Antikörpern oder Neoangiogenesehemmern
behandelt. Hier bieten sich moderne funktionelle Methoden wie die PET-CT, aber auch
funktionelle CT- und MRT-Daten für die
Verlaufskontrolle unter der Therapie an. Diese
funktionellen bildgebenden Verfahren haben
den Vorteil, dass sie früher als die sonst übliche
Beurteilung der Tumorgröße im Verlauf, ein
Therapieansprechen oder -versagen nach-
Wie sollten Radiologen Tumorboards organisieren?
Spielregeln für produktive interdisziplinäre
Konferenzen
Tumorerkrankungen sind häufig und komplex. Ihre Behandlung erfordert ein Zusammenspiel von Diagnostik über Therapie und gegebenenfalls Palliativbetreuung. In den 34 deutschen Universitätskliniken und vielen anderen Kliniken werden regelmäßig Tumorboards
durchgeführt. Wie sollte sich in diesem Kontext der Radiologe positionieren?
„Er stellt dabei das Bindeglied zwischen der auf
Bildanalyse gestützten Diagnostik des Tumors,
der Präsentation des Bildmaterials bei interdisziplinären Tumorkonferenzen und der Erstellung
eines Flow-Charts im Rahmen von Therapie-
12
RÖKO HEUTE
entscheidungen dar“, erläutert Prof. Dr. Thomas
Vogl, „Dieses Aufgabenportfolio ergänzen bildgesteuerte Eingriffe im Rahmen der interventionellen Radiologie, die vom Generieren von Biopsien bis hin zu minimalinvasiven Behandlungen
Veranstaltungshinweis
Raum Holthusen
Mi, 29.05., 14:30 – 15:00 Uhr
Fernstaging Magen-CA:
PET-CT vs. CT
Antoch G/Düsseldorf
Session: Gastro I – Magen
weisen können. „Diese Indikation der bildgebenden Verfahren sowie das Potenzial funktioneller Techniken sind jedoch nicht spezifisch
für das Magenkarzinom, sondern treffen auf
die meisten onkologischen Erkrankungen zu“,
sagt Antoch.
So liegen die Hauptindikationen der radiologischen Bildgebung beim Magenkarzinom im
M-Staging und in der Therapiekontrolle. „Ich
sehe aktuell kein bildgebendes Verfahren, das
ein Potenzial zur Verbesserung der Diagnostik
beim T- und N-Stadium des Magenkarzinoms
aufweist. Da ist nichts in der Pipeline“, sagt der
Düsseldorfer Radiologe.
IM PROFIL
reichen. Mehrere Organe kommen für diese
Vorgehensweise infrage, etwa die Leber und die
Lunge mit Haupt- und Tochtergeschwülsten“,
so der Ärztliche Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des
Universitätsklinikums in Frankfurt.
Herausforderungen
Der Radiologe hat die Aufgabe, die Bilderflut
zu analysieren und relevante Bilder – auch Vorund Fremdaufnahmen zum Vergleich sowie
3-D-Rekonstruktionen – für die Diskussion
im Tumorboard vorzubereiten, so Vogl weiter. „Er sollte Spielregeln einbringen“, sagt der ÄrztAuf dieser Grundlage plant man dann inter- liche Direktor und verweist damit auf die Entdisziplinär die weiteren Therapiemaßnahmen. wicklungen in Frankfurt: Bei jedem wöchent„An der Universitätsklinik in Frankfurt führen
lichen organspezifischen Tumorboard werden
wir wöchentlich circa 16 Tumorkonferenzen
innerhalb von 35 bis 40 Minuten rund 25 Padurch, die sich typischerweise jeweils an einem
tientenfälle diskutiert. Relevante aktuelle und
Organbereich orientieren. Diese Sitzungen
frühere Aufnahmen müssen aufbereitet sein,
erfordern die Anwesenheit eines erfahrenen, eine Übersicht über erfolgte Therapiemaßdurchsetzungsfähigen Radiologen. Die Tu- nahmen hat vorzuliegen. Es gibt Deadlines,
morkonferenzen unterstützen im Übrigen auch
führt Prof. Vogl weiter aus: „Die spontane
das Image des Radiologen und seiner Abtei- Hinzufügung von Fällen funktioniert nicht.
lung im Kontext der klinischen Experten“, fügt
In der Regel müssen sämtliche Patientenfälle
Prof. Vogl hinzu. Er bringt seine Kompetenz
zwei Stunden vor Beginn des Tumorboards
ein, wählt das geeignete bildgebende Verfahren
festgelegt sein – nur so ist gewährleistet, dass
und kann mitsteuern, welche weiteren Biopsien
der Facharzt, der das Board leitet, diesen Fall
anzufertigen und welche Interventionen gegebenenfalls auszuführen sind.
Möglichkeiten zur Optimierung
Zeit ist wertvoll: Meist sind in den Boards circa
vier Disziplinen mit rund zehn Personen plus
Protokollführung vertreten – Effektivität und
Produktivität haben daher eine maßgebliche
Rolle. Wie kann der Radiologe Tumorboards
und die entsprechenden Abläufe optimieren?
am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Davor arbeitete er am Marien-Hospital
Düsseldorf und am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen, wo er sich 2006 habilitierte. Der 1971 geborene Mediziner
ist Mitglied in mehreren nationalen und
internationalen Fachgesellschaften und
erhielt unter anderem den Dr. Emil Salzer-Preis für Krebsforschung des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (2004), den Lodwick Award der
Harvard Medical School (2005) sowie
den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis der
Deutschen Röntgengesellschaft (2007).
Zu seinen fachlichen Schwerpunkten
gehören die Hybridbildgebung sowie
die interventionelle Tumortherapie.
Veranstaltungshinweis
Raum Holthusen
Do, 30.05., 13:45 - 15:15 Uhr
Vogl T/Frankfurt a. M. (Vorsitz)
Session: Regionale Therapie
von Lungenmalignomen
Prof. Dr. Thomas Vogl, Arzt für Radiologie, studierte in München und Jerusalem. Nach der Habilitation nahm er eine
C3-Professur an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, an. Im Jahr 1988
kam er als C4-Professor an die Frankfurter Goethe-Universität. Seit 1999 leitet
er dort das Institut für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie. Prof.
Vogl ist Träger mehrerer Wissenschaftspreise der Radiologie und hat mehrere
renommierte Funktionen inne.
begutachten kann.“ Zu den Regeln gehört ferner, dass Aussagen festgehalten und eventuelle
Änderungen zum radiologischen Befund aufgrund der Diskussion im Tumorboard in diesen, dann endgültigen, Befund eingehen müssen. Eine strikte Einhaltung der Zeitvorgaben
ist bei der Konferenz entscheidend.
Einsatz von Technologie
An der Universitätsklinik Frankfurt sind Präsenzkonferenzen ebenso üblich wie Videokonferenzen. Bilder aus dem PACS werden auf
zwei Monitoren gezeigt. Ferner ist auf einem
Bildschirm das KIS verfügbar, in das sich Pathologieberichte integrieren lassen und über
das die gesamte klinische Akte aufrufbar ist.
Weitere Verbesserung durch Leitlinien
Die Deutsche Röntgengesellschaft kann durch
Leitlinien oder Empfehlungen einen Beitrag
dazu leisten, dass Tumorboards künftig effizienter ablaufen. Das kann beispielsweise Regeln
zur Verwendung externer Bilder beinhalten:
Sollte solches Bildmaterial nur unter Einbezug
des entsprechenden Befunds genutzt werden?
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
Arbeitsgemeinschaften
Die AG Onkologische Bildgebung
hat ehrgeizige Ziele ...
Prof. Dr. Heinz-Peter Schlemmer, Abteilungsleiter der Radiologie beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) richtet 2014 als Präsident in spe der International Cancer Imaging Society (ICIS) in Heidelberg einen Kongress aus, den es so in Deutschland noch nicht
gegeben hat. Gemeinsam mit der European Society of Oncology soll er der onkologischen
Bildgebung neuen Schwung geben. Für Schlemmer ist das längst kein medizininternes Politikum mehr, sondern eine zwingende inhaltliche Notwendigkeit. Daher wird eine gemeinsame
Plattform geschaffen, die alle nötigen Fachdisziplinen einbindet und so Synergien schafft.
Ziel ist, nachhaltig und effizient die Diagnostik im Sinne des Patienten zu optimieren und
einheitliche Standards zu schaffen, was zugegebenermaßen bei der Komplexität des Themas
nicht ganz einfach ist. Diese Herausforderung nimmt der Vorsitzende jedoch mit Leidenschaft an und versteht sich als Verantwortlicher mit Moderationsfunktion. Vorbild sind
die amerikanischen Comprehensive Cancer Center Tumor Boards, die auf der komplexen
Zusammenarbeit aller Disziplinen fußen.
krankung, die bisher vollständig durch das
Raster Organbezogenen Handelns fällt. Ein
weiterer Vorteil wird sich für den Bereich des
Therapiemonitorings ergeben. Tumoren in
verschiedenen Körperregionen sprechen erfahrungsgemäß verschieden gut auf moderne
Therapien an, weshalb der behandelnde Arzt
den Blick auf den ganzen Körper benötigt
und mit dem nötigen Wissen ausgestattet sein
muss, um mit Hybridverfahren wie PET-CT,
MR/PET und Ganzkörper-MRT umzugehen.
Es müssen Strukturen geschaffen werden, beispielsweise standardisierte Biomarker für Therapie-Response-Assessment, und Kriterien
für Multicenterstudien. Der erste Schritt für
dieses Vorhaben wurde bereits getan, und zwar
Die Radiologie spezialisiert sich im Allgemeinen auf spezifische Organe oder Systeme, so
auch die onkologische Diagnostik. Entsprechend sind auch die Arbeitsgemeinschaften
der Deutschen Röntgengesellschaft organisiert. Allerdings gibt es etliche medizinische
Fragestellungen, besonders im onkologischen
Bereich, die den gesamten Körper betreffen
und abteilungsübergreifend bearbeitet werden
müssen. Zu Teilen ist das natürlich bereits der
Fall, zum Beispiel wird bei einer Befundung
des Gastrointestinaltrakts auch die Leber auf
onkologische Auffälligkeiten überprüft.
Dennoch wird die Notwendigkeit einer
gesamtheitlichen onkologischen Bildgebung
unterschätzt. Professor Schlemmer: „Die Methoden haben sich im Verlauf der weiteren
Entwicklung der Radiologie so schnell und rasant entwickelt, dass die einzelnen Subspezialitäten teilweise nicht mithalten konnten oder
sich übergreifende Probleme ergeben haben,
die nicht kontrolliert bearbeitet wurden. Ich
denke hier vor allem an den metastasierenden
Tumor. Dieser entsteht lokal in einem Bereich,
taucht dann in anderen Organsystemen und
Körperregionen auf. Leider liegt dieses Verhalten in der Natur maligner Tumoren.“
in enger Absprache mit Dr. Stefan Lohwasser,
Geschäftsführer der Deutschen Röntgengesellschaft. Inhaltliche Arbeitsbereiche wurden
Onkologie & Organisation
IM PROFIL
Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. HeinzPeter Schlemmer leitet seit
Anfang 2010 die Abteilung
abgesteckt und dem Vorstand vorgestellt. Die
Auftaktveranstaltung und die Gründungssitzung der Arbeitsgemeinschaft Onkologische
Bildgebung werden in den Röntgenkongress
in Hamburg eingebettet sein. Die Herausforderungen und Chancen liegen laut Schlemmer
in der inter- und multidisziplinären Zusammenarbeit. Nach Definition der Arbeitsfelder
innerhalb der Röntgengesellschaft folgt die
Ansprache der entsprechenden Gesellschaften.
Über den geplanten Prozess sagt der Experte:
„Mir ist an diesem Punkt besonders wichtig,
dass wir innerhalb der Röntgengesellschaft
eine Sprache sprechen und uns auf eine klare
Veranstaltungshinweis
Saal Levy-Dorn
Fr, 31.05., 15:45 - 16:45 Uhr
Gründungssitzung
AG Onkologische Bildgebung
Stoßrichtung einigen, damit wir den anderen
Disziplinen konkrete und stimmige Vorschläge machen können. Ich sehe das als unsere
Vorleistung, damit wir Dinge auch umsetzen
können – und nicht nur darüber reden.“
Radiologie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg.
Der Arzt und Physiker kehrt damit an
den Ort seiner medizinischen Aus- und
Weiterbildung zurück. Am DKFZ liegen
seine Forschungsschwerpunkte bei der
Früherkennung von Prostata-, Kolonund Lungenkrebs sowie in der Weiterentwicklung funktioneller Bildgebungsverfahren zur Tumorcharakterisierung
und zum Therapiemonitoring. Prof.
Schlemmer war zuletzt in der Abteilung
Diagnostische Radiologie des Universitätsklinikums Tübingen tätig und als
Leitender Oberarzt für den Bereich Magnetresonanztomografie verantwortlich. In Tübingen war er maßgeblich an
der technischen Entwicklung des weltweit ersten Ganzkörper-MRT beteiligt.
Ein wichtiger anderer Bereich, der durch
die neue AG aufgefangen werden soll, sind
Tumorentitäten wie die hämatologische Er-
... und die AG Ultraschall auch
Das fachliche Herz der Deutschen Röntgengesellschaft schlägt in den Arbeitsgemeinschaften. Hier beraten sich die Experten der Subspezialitäten des Faches, hier werden
wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Initiativen gestartet. Auf dem 94. Deutschen Röntgenkongress nimmt neben der AG Onkologische Bildgebung auch die AG
Ultraschall ihre Arbeit auf.
Die Gründung der AG Ultraschall hat sowohl
eine medizinisch-technologische Dimension
als auch eine politische. Zum einen hat sich
der Ultraschall in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Stichworte sind die Elastographie, die mit Ultraschall kombinierten
Verfahren der Hybridtechnologien sowie die
Perspektiven im Bereich der molekularen Bildgebung. Demgegenüber steht eine besorgniserregende Entwicklung in Weiterbildung und
Praxis der Radiologen: Der Ultraschall hat
sowohl in der Facharzt-Weiterbildung, als
auch in der täglichen radiologischen Arbeit an
Bedeutung verloren. Das führte bisweilen zu
der Überlegung, diese Modalität gänzlich aus
der Weiterbildungsordnung der Radiologie zu
nehmen.
Die AG Ultraschall möchte die Modalität
wieder stärker in den Fokus der Radiologen rücken und folgende Ziele erreichen: Zum einen
die Festigung des Stellenwertes des Ultraschalls
als integraler Bestandteil der diagnostischen Ra-
diologie in den Krankenhausstrukturen, in der
Weiterbildung und in der Forschung. Und zweitens die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fächern unter Einbringung radiologischer Expertise, speziell auf
dem Gebiet der Methodenentwicklung und der
Befundung in enger Abstimmung mit der radiologischen Sektion in der Deutschen Gesellschaft
für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).
Veranstaltungshinweis
Raum Levy-Dorn
Fr, 31.05., 12.15 – 13:15 Uhr
Gründungsversammlung
AG Ultraschall
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Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
RÖKO HEUTE
13
Fokus: Herz
MRT: Der kardiale One-Stop-Shop
ist nicht in Sicht
Die Möglichkeiten der Kardio-Magnetresonanztomographie (C-MRT) sind noch lange
nicht ausgeschöpft. Neue Einsatzfelder ergeben sich zum Beispiel bei der Abschätzung des
Therapieerfolgs nach einer Ablationstherapie. Am Herzzentrum Leipzig kam jetzt erstmalig
die MRT bei bildgestützten kardialen Interventionen zum Einsatz. Im Bereich der Koronardarstellung bleibt die MRT aber der MDCT weiterhin unterlegen.
Abb. 1: (a) T1-Mapping nach KM, (b) T2-Mapping mit fokaler Erhöhung im Bereich der
Lateralwand und (c) Anfertigung der Ödem-Ratio (hier erhöht mit 2,5) aus STIR-Sequenz
bei einer 29-jährigen Patientin mit V.a. akuter Myokarditis. (T1-, T2-Mapping erstellt mit
CVI42 unter Verwendung von WIP-Sequenzen von Philips und Siemens).
Die diagnostischen Möglichkeiten der C-MRT
sind noch lange nicht ausgereizt. „Es wird eine
weitere Verbesserung und Objektivierung im
Hinblick auf die myokardiale Gewebedifferenzierung geben, also für den Nachweis von
Inflammation, Fibrose und Narbengewebe“,
berichtet Prof. Dr. Matthias Gutberlet im Gespräch mit „RöKo Heute“ (Abb. 1). Weiterhin
geht der Leiter der Abteilung für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie am Herzzen-
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computertomographie (MDCT) bei der Koronardarstellung wird nach Gutberlet sicher noch
einige Zeit bestehen bleiben (Abb. 4 a). Dass
die MRT in den nächsten Jahren hier wesent-
lich aufholen wird, bezweifelt er, „da in diesem
Bereich in den vergangenen zehn Jahren im Vergleich zur MDCT keine großen Fortschritte erzielt worden sind“. Dafür geht Gutberlet davon
aus, dass zukünftig die C-MRT verstärkt bei
der bildgestützten Intervention am Herzen zum
Einsatz kommt. „Wir haben relativ erfolgreich
mit der Rhythmologie hier im Haus die ersten
zehn Patienten mit Vorhofflattern im MRT
abladiert (Abb. 5). Die Rhythmologen sind so
begeistert, dass wir diese Kooperation auf jeden
Fall fortsetzen werden“, berichtet Gutberlet.
Die Rhythmologen sehen in dieser Anwendung vor allem ein großes Potenzial, weil Ablationen wegen der langen Dauer der Eingriffe
mit einer hohen Strahlenexposition einhergehen.
Zusätzlich könne mit der Fluoroskopie keine
gute anatomische Darstellung erreicht werden.
„Die MRT führt natürlich zu einer deutlich verbesserten Darstellung des Substrats vor (Abb. 4
b, c) und nach der Intervention (Abb. 5 b, c).
Auch wenn die Entwicklung bis zur Praxistauglichkeit noch ein langer Weg ist, hinsichtlich der
Praktikabilität sind wir einen ganzen Schritt
Abb. 2: Darstellung des turbulenten
Flusses (Pfeil) im rekonstruierten RVOT
mit Aneurysmaausbildung eines Patienten
nach korrigierter Fallot’scher Tetralogie
(Abb. aus: Born S., Pfeifle, M., Markl,
M., Gutberlet, M., Scheuermann, G.
(2013), IEEE Trans Vis Comput Graph.
Jun;19(6):900–912) – siehe auch Vortrag:
VO 206.4 Preim et al., RöFö 2013.
IM PROFIL
Abb. 5: (a) Setup des Interventions-MRT (iMRT) für die MR-gestützte Ablation von Vorhofflattern am Herzzentrum Leipzig. (b) Ergebnis der Ablation des cavotrikuspidalen Isthmus
bei Vorhofflattern in der Ödemdarstellung (STIR-Sequenz) und (c) im LGE mit erfolgreicher Narbendarstellung (Pfeil) (Bilder: Priv.-Doz. Dr. C. Piorkowski, Priv.-Doz. Dr. M.
Grothoff, Prof. G. Hindricks und Prof. Gutberlet – Universität Leipzig).
Abb. 6: Patient mit Z.n.-DOR-Plastik und AICD-Implantation. (a) IR-GRE-Sequenz zur
Narbendarstellung mit LGE und RV-Sonde (Pfeil) zeigt nur wenig Artefakte im Gegensatz
zur CINE-SSFP Sequenz (b).
vorangekommen und überrascht, wie gut das
Verfahren schon funktioniert hat – bei einer
allerdings relativ einfachen Intervention“, zeigt
sich der Radiologe optimistisch. Ziel sei letztlich
die Verminderung der Strahlenexposition sowie
die Verbesserung der Anatomiedarstellung und
der Darstellung des arrhythmogenen Substrats
und des Therapieerfolgs.
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trum Leipzig und Professor für kardiovaskuläre Bildgebung an der Universität Leipzig davon aus, dass „die MRT zukünftig noch mehr
zur Prognoseabschätzung von Patienten nach
Infarkt, einer Kardiomyopathie oder mit einer
Inflammation eingesetzt werden wird.“
„Ein ganz großes Thema für den zukünftigen
Einsatz der C-MRT wird auch die Abschätzung
des Therapieerfolgs in der Rhythmologie ebenso
wie die Evaluation der pathologischen kardiovaskulären Hämodynamik mittels 4-D-Fluss
sein“, ist sich Gutberlet sicher (Abb. 2). Schon
jetzt sei die MRT Methode der Wahl für volumetrische und funktionelle Analysen. Allerdings sieht er aktuell für keines der Verfahren in
der kardiologischen Bildgebung eine Monopolstellung, eher werde es ein Zusammenwachsen
mit anderen bildgebenden Verfahren, zum Beispiel in Form der MR/PET oder PET-CT oder
etwa über Bildfusionsverfahren, geben (Abb. 3).
„Ein One-Stop-Shop wird so bald wohl für keine
Modalität erreicht“, prognostiziert der Radiologe. Der eindeutige Vorsprung der Mehrzeilen-
14
RÖKO HEUTE
Prof. Dr. Matthias Gutberlet ist seit
2007 Leiter der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
am Herzzentrum der Universität Leipzig.
Seine Schwerpunkte in Forschung und
Lehre liegen unter anderem im Dopplerultraschall und in der kardialen CT
und MRT vor allem bei Patienten mit
angeborenen Herzfehlern, Kardiomyopathien, Myokarditis und koronarer
Herzkrankheit (KHK). Seine medizinische Ausbildung erfuhr Gutberlet in
Marburg und Berlin, wo er auch seine
Habilitationsarbeit in diagnostischer Radiologie zum Thema „MR bei angeborenen Herzfehlern“ vorlegte. 2012 und in
diesem Jahr war Gutberlet gemeinsam
mit Prof. Dr. Holger Thiele wissenschaftlicher Leiter der Deutschen Kardiodiagnostiktage, die in Leipzig stattfinden.
Abb. 3: (a) Verbesserung der volumetrischen und funktionellen Analyse sowie Vitalitäts- und Entzündungsdiagnostik mittels simultaner
MR/PET mit MR/PET-Overlay (Bilder erstellt mittels Corridor 4DM®) und (b) bei systemischen Erkrankungen mit kardialer Beteiligung
wie der Sarkoidose (Bilder: Prof. O. Sabri, Prof. T. Kahn und Prof. M. Gutberlet – Universität Leipzig) – siehe auch Vortrag: VO 206.3
Lücke et al., RöFö 2013.
Abb. 4: (a) Ausschluss einer KHK mittels MDCT (hier Curved MPR der RCA) bei einer 41-jährigen Patientin mit ventrikulären
Tachykardien. (b) Das Late Gadolinium Enhancement (LGE) (PSIR-Bild (Pfeile)) in der kurzen und (c) langen Achse derselben Patientin
zeigt ein ausgeprägtes subepikardiales bis transmurales LGE bei Z.n. Myokarditis mit Narbenbildung. Die vitale Muskelbrücke (Pfeil)
wurde im elektroanatomischen Mapping als arrythmogenes Substrat identifiziert und abladiert (Bilder: Priv.-Doz. C. Piorkowski,
Prof. G. Hindricks, Priv.-Doz. M. Grothoff, Prof. M. Gutberlet – Universität Leipzig).
Mit Schrittmacher ins MRT?
Mit besonderem Augenmerk müssen Patienten
vor einer MRT-Untersuchung begutachtet
werden, die Implantate wie Schrittmacher
oder ICD-Geräte tragen. „Diese Patienten
werden nicht generell ausgeschlossen“, weiß
Gutberlet zu berichten, „es ist jetzt schon
möglich, auch ohne Einsatz eines MR-kompatiblen Aggregats entsprechende Patienten
einer MR-Untersuchung zuzuführen.“ Zwar
entwickelt die Industrie Geräte, die mehr
und mehr MR-kompatibel sind. Doch die zur
Verfügung stehenden MR-gängigen Geräte
seien auch weiterhin noch nicht vollständig
aus MR-kompatiblen Materialien. „Vor einer
MR-Untersuchung muss man deshalb das
Gerät von einem Kardiologen entsprechend
in einen bestimmten Modus konfigurieren lassen“, erklärt Gutberlet. Die Patienten müssten
aufgeklärt werden, dass es weiterhin aufgrund
der Antennenwirkung der Ventrikelelektroden
ein Restrisiko – unter anderem für thermische
Effekte und die anschließende Unversehrtheit
des Aggregats – gäbe. Hierzu sei kürzlich auch
ein Artikel im „Deutschen Ärzteblatt“ erschienen. Grundsätzlich bleibe allerdings ein Problem unabhängig davon bestehen, ob es sich
um einen MR-kompatiblen Schrittmacher
handelt: Artefakte durch das Aggregat selbst
beziehungsweise durch die Elektroden (Abb. 6)
werde es weiterhin geben. Ist ein Schrittmacher
zum Beispiel linkspektoral implantiert worden,
macht er genau da Artefakte, wo das Herz ist.
Auch die Sonde, die im rechten Ventrikel liegt,
kann zu Fehlinformationen in der Bildgebung
führen (Abb. 6).
Veranstaltungshinweis
Raum Albers-Schönberg
Do, 30.05., 14:15 – 15:15 Uhr
Gutberlet M/Leipzig (Vorsitz)
Session: Herzdiagnostik II –
Cardio-MRT Klinik
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
Fokus: Herz
Die Computertomographie
bleibt zukunftsfähig
In vielen Bereichen ist die Computertomographie die Modalität der Wahl. Besonders ihre
Detailgenauigkeit macht sie zum unverzichtbaren bildgebenden Verfahren. In Zukunft
könnte eine verbesserte Technik die Strahlungsexposition deutlich verringern.
Häufige Indikationen für die CT
• Patienten vor Herzoperationen, die nicht an den Koronararterien vorgenommen werden, zum Beispiel Herzklappenersatz oder Entfernung eines kardialen Tumors
• Patienten mit intermediärem Risiko, die nicht einer Koronarangiographie unterzogen
werden sollen
• (Verdacht auf) Koronaranomalien
• Beurteilung von Bypässen (Probleme: Verkalkungen der Nativgefäße, Beurteilung
der Anastomosen), auch bei geplanter Reoperation zur Darstellung des Verlaufs der
bereits vorhandenen Bypässe
• Methode der Wahl vor perkutanem Klappenersatz (Aortenklappe)
• Darstellung der Herzvenen vor Implantation eines biventrikulären Schrittmachers
• Darstellung der Lungenvenen vor geplanter Ablation bei Arrhythmien
• Darstellung der Lungenvenen nach Ablation (bei Verdacht auf Stenose)
• Lungenvenenfehlmündung
weitere wichtige Indikation zur CT besteht in
der Kalkdarstellung zur Risikostratifizierung
bei intermediärer Vortestwahrscheinlichkeit,
wie Krombach im Gespräch mit „RöKo Heute“
erklärt: „Wenn ein asymptomatischer Patient
ein Eigenrisiko von 10 bis 20 Prozent aufweist,
in den nächsten zehn Jahren eine koronare
Herzkrankheit zu erleiden, ist eine Koronarkalkbestimmung in der CT gerechtfertigt.“ Ist
das Risiko allerdings viel höher, dann sei eine
CT-Untersuchung nicht indiziert. Der Patient
müsse dann direkt einer invasiven Angiographie
zugeführt werden. Auch bei einem schwachen
Risikoprofil eines asymptomatischen Patienten
unter 10 Prozent gibt es keine Indikation zur
CT. „Dann macht man nichts“, sagt Krombach.
Besondere Stärken der CT sieht die Radiologin im Zusammenhang mit perkutanen
Klappeninterventionen (TAVI), die in jüngerer
Zeit einen wahren Boom erleben. Allein im
„Die Computertomographie (CT) ist zurzeit
das am besten geeignete bildgebende Verfahren, um koronare Stenosen bei Patienten mit
intermediärer Vortestwahrscheinlichkeit aufzudecken, die nicht unmittelbar einer Koronarangiographie unterzogen werden sollen.“ Prof.
Dr. Gabriele A. Krombach, Abteilungsdirektorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Gießen des Uuniversitätsklinikums
Gießen und Marburg (UKGM), erklärt, dass
das auf die Detailgenauigkeit des CT zurückzuführen ist. Die sei bei computertomographischen Aufnahmen viel größer als bei der
Magnetresonanztomographie (MRT): „Bei
malignen Abgangsvarianten, bei denen eine
Koronararterie zum Beispiel zwischen Aorta
CTO (chronische
totale Okklusion)
der rechten
Koronararterie
seien die einzelnen Modalitäten komplementär. So könnten beispielsweise mittels Echokardiographie die Koronarien nicht dargestellt
werden. Zum anderen gebe es technische Entwicklungen, die sogar zur Erschließung neuer
Patientengruppen führen könnten. Besonders
im Fokus steht dabei die Reduktion der Strahlungsexposition. Dazu werden neue Detektortechniken entwickelt, die die Strahlung in den
Sub-Millisievertbereich senken sollen. „Wenn
man es schaffen würde, in der CT die Dosisreduktion umzusetzen, indem die verschiedenen
Spektren der Röntgenstrahlung genutzt werden,
dann könnte man auch zunehmend jüngere Pa-
Veranstaltungshinweis
Raum Albers-Schönberg
Sa, 01.06., 10:45 - 12:15 Uhr
Krombach A/Gießen (Vorsitz)
Session: Herzdiagnostik III –
Cardio-CT
tientengruppen wie beispielsweise Patienten mit
angeborenen Herzfehlern untersuchen“, zeigt
sich Krombach optimistisch. Das seien Patienten, die derzeit eher mittels MRT untersucht
werden.
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IM PROFIL
Herzbildgebung, MRT, Interventionelle Radiologie und Bildgebung der Lunge benennt Prof. Dr.
Gabriele A. Krombach als ihre
wissenschaftlichen Schwerpunktgebiete. Seit 2010 gehört auch
die Leitung der Klinik für Diagnostische und Interventionelle
Radiologie des Universitätsklinikums Gießen als Direktorin zu
ihren Hauptaufgaben. Von 2006
bis 2010 war Krombach Leitende
Oberärztin der Klinik für Radiologische Diagnostik am Universitätsklinikum Aachen, wo sie im
Jahr 2008 zur Außerplanmäßigen
Professorin ernannt wurde. In Aachen absolvierte die Radiologin
auch ihr Medizinstudium und die
radiologische Facharztausbildung.
Die Venia Legendi für das Fach
Diagnostische Radiologie wurde
ihr 2003 durch die Medizinische
Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule
Aachen erteilt.
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
und Pulmonalarterie komprimiert wird, ist
die CT zur Diagnose derzeit die Methode der
Wahl.“
Bei der Darstellung von Koronarstenosen
ist die CT aus diesem Grund ebenfalls die Modalität der Wahl. Soll bei einem Patienten, der
hinsichtlich Koronarstenosen unauffällig ist
und keine Risikofaktoren aufweist, eine herzchirurgische Operation vorgenommen werden,
zum Beispiel, um einen Herztumor zu entfernen,
kann die CT-Diagnostik detaillierte Informationen über eine mögliche Stenosierung der Koronarien beisteuern und zur Prognoseabschätzung
hinsichtlich der Operation genutzt werden. Eine
Zeitraum zwischen 2006 und 2010 nahmen
laut des von Dr. Ernst Bruckenberger verfassten
„Herzberichts 2010“ die TAVI-Prozeduren von
93 auf mehr als 4.800 zu. „Zur Vorbereitung
eines perkutanen Aortenklappenersatzes müssen
der Durchmesser des Anulus und der Abstand
der Koronarostien zur Klappe bestimmt werden. Dafür ist die CT die Methode der Wahl“,
erklärt Krombach, die auch anhand der vermehrten CT-Untersuchungen im Zusammenhang mit TAVI die Zunahme der Prozeduren
beobachtet.
Einen Bedeutungsverlust der CT sieht
Krombach auch in Zukunft nicht. Zum einen
Tumorinfiltration durch ein Bronchialkarzinom mit Tumorthrombus im Sinus coronarius (Pfeil)
(Bilder mit freundlicher Genehmigung: Dr. med. Christian Schneider, leitender Oberarzt der
Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Gießen)
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RÖKO HEUTE
15
Fokus: Herz
Infarktgröße und
Infarkttransmuralität
Um die Auswirkungen eines Myokardinfarkts umfassend abschätzen zu können, reicht ein
Herzkatheter nicht aus. Die Infarktgröße und die damit verbundene Herzmuskelvitalität
sind entscheidende Prognoseparameter, die richtungsweisend das therapeutische Vorgehen
bestimmen. Die Infarktgröße insgesamt gesehen, aber auch die Infarkttransmuralität haben
eine wichtige prognostische Aussagekraft für den weiteren Krankheitsverlauf des betroffenen
Patienten. Laut Studien gibt es einen direkten Bezug zwischen der Infarktgröße und der
Wahrscheinlichkeit für spätere Komplikationen.
Quantitative, computerunterstützte Infarktgrößenbestimmung durch eine Schwellenwertmethode: Die Infarktregion (helles Myokardareal auf dem Delayed-Enhancement-MRT)
wird eingezeichnet (Linie mit gelben Punkten). Anschließend wird normales nichtinfarziertes
Myokard markiert (Linie mit blauen Punkten). Die Größe des Infarktareals wird anhand
einer Schwellenwertmethode berechnet und farblich markiert. Der Infarkt stellt sich mit einer
Signalintensität ≥2 Standardabweichungen oberhalb des normalen Myokards dar (hellgrün
umrandetes Areal). Das Zentrum des Infarkts stellt sich blau dar.
„Der Patient kann nach einem Herzinfarkt
eine Verschlechterung seiner Herzfunktion,
also eine Herzinsuffizienz, entwickeln oder
es können relevante Herzrhythmusstörungen
auftreten, die mit einem erhöhten Risiko, an
Kammerflimmern zu versterben, verbunden
sind“, erklärt Prof. Dr. Gunnar Lund, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Deshalb sei es wichtig, Informationen über
die Herzmuskelvitalität zu erhalten, denn aus
diesen Informationen lassen sich algorithmisch
Indikationen zum weiteren therapeutischen
Vorgehen ableiten.
Die alleinige Revaskularisierung einer Koronararterie garantiert noch keine Verbesserung
der Herzfunktion oder der Prognose. Der entscheidende Parameter nach einem Herzinfarkt
ist die erhaltene Myokardvitalität, die durch
möglichst objektive Messmethoden bestimmt
werden sollte. Die resultierenden Daten können
zur Risikostratifizierung genutzt werden. „Die
Kardio-MRT (C-MRT) ist heutzutage die Referenzmethode, mit der man die Infarktgröße
und die Infarkttransmuralität bestimmen kann“,
verdeutlicht Lund. Aus der Infarktgröße lässt
sich beispielsweise ableiten, ob der Patient eine
intensivierte Herzinsuffizienztherapie nach
einem Herzinfarkt benötigt.
Die Transmuralität bestimmt
das Vorgehen
Die zweite wichtige Frage, die sich abklären
lässt: Liegt noch ausreichend vitales Myokard vor, sodass der Patient überhaupt von
einer Verbesserung der Herzdurchblutung
profitiert – operativ oder interventionell? Der
entscheidende Parameter hierfür ist die Infakttransmuralität. Lund: „Ein Infarkt verläuft
immer von subendokardial nach epikardial,
also von innen nach außen. Wenn nur die
inneren Schichten betroffen sind, die Infarkttransmuralität bei nur circa 10 bis 25 Prozent
liegt, dann ist die Erholungswahrscheinlichkeit sehr hoch. Nimmt aber die Transmuralität zu und der Infarkt hat mehr als 50 Prozent der Herzwanddicke geschädigt, dann ist
die Erholungswahrscheinlichkeit sehr gering.“
Anhand dieser Befunde wird entschieden, ob
bei dem Patienten eine Revaskularisation, das
heißt eine Dilatation oder Bypass-Operation,
IM PROFIL
durchgeführt wird. Alternativ zur C-MRT können die entsprechenden Vitalitätsinformationen
durch eine Szintigraphie ermittelt werden. Beide
Methoden seien laut Studienlage gleichwertig,
sagt Lund, dennoch lasse sich nach seiner Erfahrung anhand der C-MRT besser differenzieren,
wie weit transmural der Infarkt verläuft. „Das
geht mit der Szintigraphie nicht so gut, weil
die Auflösung im Vergleich zur MRT schlechter ausfällt“, argumentiert der Radiologe. Ein
weiterer Nachteil sei die mit der Szintigraphie
verbundene Strahlungsexposition, weil für die
Untersuchung ein Radionukleotid gespritzt
werden muss. Dennoch ist die Szintigraphie das
zur Zeit noch gängige Standardverfahren und
flächendeckend verbreitet. Ein Grund dafür ist,
so bemängelt Lund, dass die C-MRT von den
gesetzlichen Kostenträgern im Gegensatz zur
Szintigraphie nicht vergütet wird.
Angiographie erlaubt keine
Vitalitätsdiagnostik
Auch wenn die perkutane transluminale Koronarintervention bei Patienten mit akutem
Herzinfarkt (STEMI und NSTEMI) erheblich
zur Prognoseverbesserung beigetragen hat, In-
Strahlenschutz: Damit nichts
mehr ins Auge geht
Prof. Dr. Dr. Reinhard Loose, Chefarzt am Institut für Radiologie im Klinikum Nürnberg-Nord ist Experte für Strahlenschutz und Mitglied der neu gegründeten Arbeitsgruppe
Strahlenschutz bei der Cardiovascular and Interventional Radiological Society of Europe
(CIRSE) und der International Commission of Radiological Protection (ICRP). Eines der
im Augenblick aktuellen Topthemen – auch auf dem bevorstehenden CIRSE-Kongress in
Barcelona – ist der Strahlenschutz der Augenlinse. Denn seit Längerem ist bekannt, dass ein
hohes Maß an Röntgenstrahlung die Linse trübt und grauen Star provoziert. Im Sommer
wird das Europäische Parlament nun entscheiden, ob die jährlichen Grenzwerte für die
berufliche Strahlenexposition des Sehorgans drastisch verringert werden sollen. Die ICRP
spricht sich aktuell für eine Reduktion von 150 auf 20 mSv aus. Unter anderem werden hier
jüngste Daten aus Tschernobyl als Referenz genutzt. Nachuntersuchungen von dort tätigen
Soldaten, sogenannte Liquidatoren, geben Anlass zur Sorge.
In Tschernobyl hatten Tausende junger Armeeangehöriger bei den Sicherungs- und Aufräumarbeiten des Reaktors geholfen. Außer bei
den Liquidatoren, die zuerst am Unglücksort
eintrafen und heute zum Teil bereits verstorben
sind, wurde die Strahlungsbelastung der dort
Beschäftigten stets überwacht. Heute, also 27
Jahre nach dem Reaktorunglück, wurden diese
SCHOTT RD Strahlenschutzgläser
16
RÖKO HEUTE
Soldaten einer Nachuntersuchung unterzogen.
Die Ergebnisse waren überraschend: Schon bei
einer Strahlung von wenigen Hundert Millisievert hatten deutlich mehr Untersuchte einen Katarakt entwickelt, als man nach den
bisherigen Modellannahmen, die von einem
Schwellenwert mit einer Mindestdosis ausgehen, vermutet hatte. Auf den Untersuchungsalltag übertragen, ergeben sich hieraus zwei
relevante Fragestellungen, nämlich die nach
dem Schutz des Patienten sowie natürlich auch
des beruflich strahlenexponierten Arztes. Für
Patienten gibt es keine Dosisgrenzwerte, sondern nur Richtwerte. Sie unterliegen einer
individuellen Ermessensentscheidung des behandelnden Arztes und müssen beispielsweise
bei starkem Über- oder Untergewicht angepasst werden. Für Deutschland gelten als Orientierungspunkt die Dosisreferenzwerte des
Bundesamts für Strahlenschutz. Dank technischer Neuerungen werden diese regelmäßig
angepasst. Bei der letzten Überprüfung 2010
wurden fast alle Referenzwerte um 20 bis 40
Prozent gesenkt.
Für den Bereich des Strahlenschutzes beim
ärztlichen Personal gelten weltweit die sogenannten Basic Safety Standards (BSS). Ein
Mensch, der beruflich exponiert wird, darf als
Ganzkörperdosis im Jahr eine effektive Dosis von 20 mSv nicht überschreiten, wobei die
Haut und die Extremitäten nicht so strahlenempfindlich sind wie der Körperstamm. Hier
Eine Bleiglasscheibe, die zur Hälfte
steril eingepackt ist. Mit freundlicher
Genehmigung: Prof. Reinhard Loose
IM PROFIL
Prof. Dr. Gunnar Lund ist dreifacher
Facharzt, für Innere Medizin, Kardiologie
und Radiologie. Sein Medizinstudium
hat Lund 1984 an der RWTH Aachen
begonnen. Es folgte 1991 ein Wechsel
ans Universitätsklinikum HamburgEppendorf (UKE) in die Abteilung für Kardiologie.Von 1998 bis 2000 forschte Lund
am Department of Radiology an der
University of California in San Francisco,
USA. Zurück in Hamburg führte er seine
MRT-Forschungen fort. 2004 erhielt er
die Venia Legendi für das Fach Innere
Medizin. 2010 wurde er durch die Universität Hamburg zum Professor ernannt.
Seit 2012 ist Lund Oberarzt der Klinik für
Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKE.
formationen zur Herzvitalität lassen sich über
den Eingriff kaum gewinnen. „Die Infarktgröße selbst kann man in der Angiographie nicht
sicher beurteilen“, erklärt Lund, „es gibt zwar
ausgeprägte Befunde, wie zum Beispiel ein
großes Aneurysma, bei denen man vermuten
kann, dass ein großer Infarkt abgelaufen ist.
Dennoch sind Fehleinschätzungen möglich,
denn eine differenzierte und dezidierte Infarktgrößen- und Vitalitätsdiagnostik gelingt
mit der Angiographie nicht.“ Deshalb sei es die
Regel, dass im Anschluss an eine Angiographie
mit einem ausgeprägten Befund wie mehreren Koronarverschlüssen oder Stenosen eine
C-MRT- oder Szintigraphie-Untersuchung
vorgenommen werde, um eine valide Vitalitätsdiagnostik zu erzielen.
Veranstaltungshinweis
Raum Rieder
Sa, 14:30 – 16:00
Lund G/Hamburg (Vorsitz)
Session: Gefäße II – Alles im Fluß –
Phasenkontrast MRT
Prof. Dr. Dr. Reinhard Loose, Diplom-Physiker und Facharzt für
Radiologie,leitet seit 16 Jahren das
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum
Nürnberg-Nord. Seine Schwerpunkte
sind unter anderem digitale Radiologie,
digitale Bildkommunikation und Teleradiologie sowie Strahlenexposition und
-reduktion. Prof. Loose ist langjähriges
Mitglied in der Strahlenschutzkommission des Bundesministeriums für
Umwelt und im Subcommittee „Radiation Protection“ der Europäischen
Röntgengesellschaft. Außerdem ist
er 1. Vorsitzender der Bayerischen
Röntgengesellschaft. Er wurde von der
Deutschen Röntgengesellschaft mit der
Albers-Schönberg-Medaille (2004) und
dem Felix-Wachsmann-Preis (2006)
ausgezeichnet.
PROTECTLaserschutz Brille
beträgt der Jahresgrenzwert
500 mSv. Die heute verwendeten Schutzmaßnahmen für
die Augen des Diagnostikers
sind Bleiglasbrillen – wenngleich es hier auch gravierende
Unterschiede in der Qualität gibt – und für den
Hauptuntersucher mit dem geringsten Abstand
zum Patienten ist es die Bleiglasscheibe, hinter
die sich der Radiologie im Moment der Exposition stellt. Richtig angewandt bieten diese
Maßnahmen durchaus den nötigen Schutz. Die
Problematik in der täglichen Krankenhausarbeit
gibt es vor allem dort, wo diese Abschirmung
schwerer zu gewährleisten ist – bei biplanen
Anlagen beispielsweise, weil es dort zwei Röntgenstrahler abzuschirmen gilt, aber vor allen
Dingen bei Röntgenanlagen in OP-Sälen wie
bei der Gefäß- oder Unfallchirurgie. Dort, wo
das Leben des Patienten oft am seidenen Faden
hängt und schnell Entscheidungen getroffen
werden müssen, kommt der Strahlenschutz für
das Personal leider oft zu kurz.
Veranstaltungshinweis
Raum Levy-Dorn
Fr, 31.05., 13:45 - 15:05 Uhr
Loose R / Nürnberg (Vorsitz)
Session: Strahlenschutz I –
Dosimetrie
Raum Hounsfield
Sa., 01.06., 12:30 – 16:00 Uhr
Aktualisierungskurs-Modul A
„Strahlenschutzrecht –
RöV und StrlSchV“
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
Innovative Techniken
Schnellere Scanner,
mehr Parameter, bessere Marker
Die Jagd auf Tumoren wird präziser
Durch die breite Verfügbarkeit von schnellen MRT- und CT-Scannern in der klinischen
Routine werden die funktionellen Informationen in der Tumordiagnostik und beim Monitoring innovativer Therapien für den Radiologen immer präziser und aussagekräftiger.
Dieser Prozess, der in der Disziplin technisch und methodisch selbst initiiert wurde, hat bei
einigen wesentlichen Tumorentitäten einen nicht mehr wegzudenkenden Stellenwert erobert.
Besonders in der Primärdiagnostik des Prostatakarzinoms ist die multiparametrische MRT
inzwischen klinisch akzeptiert, aber auch die Dual-Energy-CT für das Therapie-ResponseMonitoring von gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) oder Nierenzellkarzinomen ist
auf dem Weg in die Klinik.
„Bei der multiparametrischen Prostata-MRT
werden grundsätzlich vier Parameter analysiert: zunächst die Morphologie mittels der
T2-gewichteten Bildgebung, dann wird die
zellulare Dichte mit der Diffusions-MRT
bestimmt. Die Spektroskopie bildet drittens
den Stoffwechsel ab und die Perfusion stellt
die erhöhte Durchblutung aufgrund von Neoangionese, also Gefäßneubildung und Gefäßunreife von neu gebildeten Tumoren, dar“,
erklärt Prof. Dr. Stefan Schönberg, Direktor
des Instituts für Klinische Radiologie und
Nuklearmedizin, am Universitätsklinikum
Mannheim. Dieser multiparametrische Bildgebungsansatz bei der Prostata ist inzwischen
klinisch so weit etabliert, dass die European
Society of Uroradiology (ESUR) klare Vorgaben aufgestellt hat, wie die Prostata multiparametrisch beurteilt werden soll. Danach wird
jedem der vier Parameter ein Score zugewie-
Antiangiogenetische Substanzen
hemmen das Tumorwachstum
Für die Tumorentstehung und vor allem die
Tumorfortbildung ist die Neovaskularisation verantwortlich, die durch die Ausschüt-
tung von gefäßwachstumsfördernden Substanzen wie dem vaskulären endothelialen
Wachstumsfaktor (VEGF) gefördert wird.
Mithilfe von neuen, molekular wirksamen,
biologischen Substanzen wie zum Beispiel
den Tyrosinkinase-Inhibitoren versucht
man derzeit, das Wachstum des Tumors zu
hemmen und ihn auszuhungern. Bei Versagen der konventionellen Tumortherapie
sowie bei stark vaskularisierten Tumoren
kommen diese antiangiogenetische Substanzen entweder in Mono- oder in Kombinationstherapien zum Einsatz. Eine wichtige
Substanz hierfür ist das Imatinib. „Für uns
Radiologen kommt hier ein neuer Aspekt
Kontrastmittelgestützte Dual-Energy CT Untersuchung eines 70-jährigen Patienten mit
einem hepatisch metastasierten GIST. Die Metastase wurde mittels einer stereotaktischen
Radiofrequenzablation interventionell-radiologisch behandelt. Auf den Standard CT
Bildern erscheint die Läsion vier Monate nach Therapie dichteangehoben, was normalerweise
als ein Tumorprogress zu werten wäre (linkes Bild). Auf dem aus dem Dual-Energy CT
Datensatz berechneten “iodine related attenuation image”, welches die reine Iodaufnahme
innerhalb des Tumors zeigt ,ist zu erkennen, dass der Tumor keinerlei verbliebene Iodaufnahme mehr aufweist (mittleres Bild). Das aus dem selben Dual-Energy CT Datensatz
virtuell berechnete “non-contrast” Bild zeigt, dass die Dichte des Standard CT Bildes durch
eine intratumorale, periinterventionelle Einblutung verursacht war. Aufgrund der funktionellen Zusatzinformation über die intratumorale Iodaufnahme und die damit verbundene
Durchblutung wurde der Patient als “partial response” korrekt klassifiziert, da die Metastase
vollkommen devaskularisiert war.
IM PROFIL
Prof. Dr. Stefan Schönberg studierte
Humanmedizin an der Ruprecht-KarlsUniversität in Heidelberg und ließ sich
danach am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zum Radiologen weiterbilden. 2001 wechselte er an das Institut für Klinische Radiologie an der LMU
München, wo er zunächst als Oberarzt
und Leiter der Magnetresonanztomographie und später als geschäftsführender Oberarzt tätig war. Seit 2007 ist
Schönberg Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin
am Universitätsklinikum Mannheim. Er
veröffentlicht vor allem über vaskuläre
und abdominelle Bildgebung, funktionelle MRT, Hochfeld-MRT und die onkologische Bildgebung.
hinzu, denn wir müssen die Wirksamkeit
der Substanz im Verlauf der Therapie mit
der funktionellen Diagnostik überwachen“,
schildert Schönberg. Die MRT habe hierbei
den Nachteil, dass unter Kontrastmittelgabe
mit hoher zeitlicher Auflösung häufig nur
kleine Volumina zu sehen sind, während es
bei der CT zwei unterschiedliche, aber sehr
interessante Ansätze gibt. „Zum einen ist
das die 4-D-CT, die dynamische VolumenCT mit Pendeltischen, die analog zur MRT
3-D-Datensätze mit zeitlicher Abfolge unter
Kontrastmittelgabe aufnimmt und auch die
drei genannten Perfusionsparameter quantifizieren kann. Besonders spannend ist jedoch
die Dual-Energy-CT, die es uns ohne erhöhte
Strahlendosis erlaubt, die Jodinformation
quantitativ als Marker für die Tumordurch-
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blutung zu extrahieren. Hier ist der Durchbruch für die klinische Routine zumindest
bei einer Tumorentität, dem GIST, gelungen.
Wir werden diesen Ansatz jetzt auch in einer
multizentrischen prospektiven Studie fortsetzen. Die Dual-Energy-CT könnte tatsächlich
für die Breitenversorgung zum Paradigmenwechsel werden“, so Schönberg.
sen, der kumulativ in einen Gesamtscore einfließt und damit eine Graduierung, also eine
Einteilung, wie gut- oder bösartig der Tumor
ist, ermöglicht. Das Konzept der Perfusion
fußt auf sehr schnellen 3-D-Sequenzen unter kontinuierlicher Kontrastmittelgabe und
der Analyse von drei quantitativen Parametern. Das ist einerseits der im Rahmen der
Erstanflutung des Kontrastmittels bestimmbare mittlere Durchblutungsfluss, dann der
Nachweis der mittleren Transitzeit, die typischerweise bei Tumoren verkürzt ist, und
weiterhin die Erhöhung der Kontrastmitteltauschrate zwischen dem Intravasalraum und
dem interstitiellen Gewebsraum aufgrund
von Gefäßunreife. Noch kann das Entstehen
eines Tumors damit nicht sicher ausgeschlossen werden. „Es gibt allerdings schon Daten
aus Tierexperimenten, die gezeigt haben, dass
mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung,
zum Beispiel mit sehr speziellen VolumenCT-Scans, die Neoangionese schon ganz früh
nachgewiesen werden kann. Und es gibt Targets, die in Koppelung mit in der Positronenemissionstomographie sichtbaren Substanzen
gegen avβ3-Integrine gerichtet sind. Das sind
Strukturen, die typischerweise bei der Neoangiogenese nachgewiesen werden.
Veranstaltungshinweis
Raum Krause
Do, 30.05., 10:45 – 12:05 Uhr
Schönberg S/Mannheim (Vorsitz)
Session: Gefäße I – MRA
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
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DRK 2013
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RÖKO HEUTE
17
Forschung in allen Ehren
Niedrigdosis-Fluoroskopie in 3-D
Visionen für die bildgestützte Interventionsführung
Um bei minimalinvasiven, bildgestützten Eingriffen besser navigieren zu können, entwickeln
Forscher der Universität Erlangen und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)
in Heidelberg derzeit eine dreidimensionale, also tomographische Fluoroskopie. Die Strahlendosis soll dabei so gering wie bei der klassischen zweidimensionalen Fluoroskopie sein,
damit das Verfahren in Zukunft auch klinisch einsetzbar ist. Barbara Flach wird die bisherigen Ergebnisse der Forschergruppe auf dem Röntgenkongress vorstellen. “RöKo Heute“
sprach vorab mit ihr.
Um die Führung der Instrumente und anderer Interventionsmaterialien bei minimalinvasiven Eingriffen in Zukunft zu erleichtern,
forscht das am DKFZ angesiedelte Team um
Prof. Dr. Marc Kachelrieß, Diplom-Physiker
und Professor für medizinische Bildgebung
an der Universität Erlangen, und Dr. Sönke
Bartling, Radiologe und Oberarzt an der Universität Heidelberg, bereits seit einigen Jahren
an einer dreidimensionalen Fluoroskopie mit
sehr niedriger Dosis.
In Simulationen und mithilfe von Tierversuchen gelang es ihnen inzwischen, die Strah-
lendosis auf rund 12 Microgray pro Sekunde zu
senken. Damit, so Barbara Flach, die sich seit
2011 mit dem Thema im Rahmen ihrer Promotion befasst, sei die Dosis in etwa genauso niedrig wie in der klassischen Fluoroskopie mit circa
10 Microgray pro Sekunde. In Abgrenzung zu
der bereits existierenden CT-Fluoroskopie, die
in der Klinik wegen der vergleichsweise hohen
Dosis jedoch kaum angewendet wird, nennen
die Forscher ihre Entwicklung deshalb auch
tomographische Niedrigstdosis-Fluoroskopie.
Vor dem Eingriff, erläutert Barbara Flach
das Verfahren, wird eine CT-Aufnahme in re-
lativ guter Qualität gemacht (statischer Prior).
Im Verlauf des Eingriffs aber werden nur sehr
wenige Projektionen im gepulsten Modus aufgenommen, deren Strahlendosis zusätzlich durch
niedrigeren Röhrenstrom und niedrigere Röhrenspannung gegenüber der Prior-Aufnahme
reduziert wird. Aus diesen laufenden Projektionen (10 bis 20 Projektionen pro Halbumlauf)
während des Eingriffs werden dann nur die Informationen zu den Interventionsmaterialien,
wie beispielsweise zu einem Katheter, berechnet. In einem speziellen Algorithmus (PrIDICTAlgorithmus) werden diese Daten dann mit der
CT-Aufnahme vom Anfang, also dem PriorBild, verrechnet, sodass zu jedem Zeitpunkt ein
aktuelles dreidimensionales Bild entsteht und
dem Radiologen in unterschiedlichen Ansichten
präsentiert wird.
Barbara Flach hat nun zusätzlich dazu noch
einen speziellen Algorithmus entwickelt, mit
dem sich die Patientenbewegung während einer
Intervention abbilden lässt. Hierfür werden etwas mehr Projektionen rekonstruiert, als für die
Auf der abgebildeten CTVolumengrafik (Volume
Rendering) sind der Patient in Grau, die Gefäße in
Rot und das Interventionsmaterial (ein Führungsdraht) in Gelb dargestellt.
Zu sehen sind mehrere
Time Frames, die während
der Sondierung der Halsschlagader eines lebenden
Schweins aufgenommen
und anschließend rekonstruiert wurden. In einem
zukünftigen klinischen
Einsatz würden wesentlich
mehr solcher Time Frames
als Video angezeigt, sodass
dem Radiologen zu jedem
Zeitpunkt ein aktuelles
dreidimensionales Bild
in unterschiedlichen Ansichten zur Verfügung steht.
IM PROFIL
alleinige Abbildung der Instrumente notwendig
wäre. Die erhobenen Daten werden dann in Abgleich mit dem Prior-Bild in einem spezifischen
Bewegungskompensationsverfahren verrechnet, um die Patientenbewegung abschätzen zu
können. „Im Grunde deformiert man das Anfangsbild auf die Position, die man während der
Intervention mit dem schlechteren Bild errechnet hat“, so Flach. Dadurch habe man dann das
Bild mit guter Qualität an der Stelle, auf der der
Patient gerade liege. Dieses Verfahren des kontinuierlichen Updates der Patientenbewegung
wird von den Forschern auch Running-PriorTechnik genannt.
Allerdings ist diese neu entwickelte Technologie vorerst noch nicht klinisch anwendbar.
Schlicht, weil die entsprechende Hard- und
Software noch nicht vorhanden ist, die mit so
wenigen Projektionen und einer solch geringen
Dosis bei kontinuierlicher Rotation aufnehmen
kann. Und so hat auch das Team um Prof. Kachelrieß und Dr. Bartling bisher nur mit Modellen und Messungen aus Tierversuchen, die
erst nach der Intervention rekonstruiert wurden,
gearbeitet. Das heißt, in den Tierversuchen, die
an einem Volumen-CT mit Flachbilddetektoren
durchgeführt wurden, kamen noch klassische
Protokolle zum Einsatz, die erst im Nachhinein
Der Pionier des
Ein Brückenbauer
Aneurysma-Coilings zwischen den Welten
18
Der englische Neuroradiologe Prof. Dr.
James Vincent Byrne wird Ehrenmitglied
der Deutschen Röntgengesellschaft
Prof. Klaus Sartor wird
mit der Ehrenmitgliedschaft
ausgezeichnet
Prof. Byrne, der von Haus aus Neurochirurg ist, absolvierte
ein fünfjähriges Post-Graduate-Training in der Radiologie
und erlernte die Interventionelle Neuroradiologie bei Dr.
Brian Kendall und Prof. Grant Hieshima. Nachdem er bei
Dr. Guido Gugliemi die moderne Behandlung intrakranieller
Aneurysmata erlernt hatte, führte er 1992 das erste AnuerysmaCoiling in England durch. Regelmäßige Fortbildung seit Mitte
der 90er bestärkten seinen Ruf, ebenso das 2002 von ihm herausgegebene Standardwerk „Interventional Neuroradiology“ und
die von ihm initiierte ISAT-Studie (International Subarachnoid
Aneurysma Trial).
Professor Dr. med. Klaus Sartor, Mentor und
Modernisierer der Neuroradiologie in Deutschland, spricht diesmal auf dem DRK ausschließlich zu Studenten. Einen Vortrag wolle er nicht
mehr halten, ließ er wissen, als ihm mit der Ankündigung zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der
DRG auch ein Podium angeboten wurde. Schließlich sagte er doch zu – im Studentenprogramm „Die
hellsten Köpfe für die Radiologie“.
Klaus Sartor begann nach Staatsexamen und Promotion seine berufliche Laufbahn als Medizinalassistent in seiner Siegerländer Heimat. Schon bald
entdeckt er seine Faszination für die Bilddiagnostik.
Bei einem Aufenthalt im Mercy Hospital & Medical Center in Chicago erlernt der junge Radiologe
die Techniken der prä-tomografischen Ära, darunter
die Angiografie und die anfangs der siebziger Jahre
üblichen, durchweg noch recht eingreifenden Untersuchungsverfahren bei Krankheiten von Gehirn und
Rückenmark. Der Aufenthalt in Chicago ist prägend
für seinen Beruf und seine Berufung als Neuroradiologe. Bei einer Tagung in New York im Mai 1972
trifft er Godfrey Hounsfield, den Erfinder der Computertomographie und späteren Nobelpreisträger
und er sieht zum ersten Mal CT-Scans vom Gehirn.
RÖKO HEUTE
Barbara Flach studierte an der Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg Mathematik und Elektrotechnik. Das Studium schloss sie mit der
Diplomarbeit zum Thema „Evaluierung
eines mathematischen Algorithmus
zur Bildrekonstruktion in der Computertomographie“ ab. Anschließend war
sie Entwicklungsingenieurin bei dem
Hard- und Softwareentwicklungsunternehmen 4plus. Dort befasste sie
sich mit Genauigkeitsmessungen an
C-Bögen der Firma Siemens. Seit 2011
promoviert Barbara Flach am Institut
für Medizinische Physik der FriedrichAlexander-Universität und forscht am
DKFZ in Heidelberg zur „NiedrigstdosisCT-Fluoroskopie in der Interventionellen
Radiologie.“
Nach seiner Rückkehr nach
Deutschland und der Anerkennung als Facharzt baut er
neben seiner Oberarzttätigkeit
die Neuroradiologie am Allgemeinen Krankenhaus Altona
(AKA) in Hamburg auf. 1977
erreicht er die Inbetriebnahme
eines ersten CT-Scanners im
AKA. Inzwischen werden statt
der reinen Kopf-Scanner auch Geräte angeboten,
mit denen sich der ganze Körper untersuchen lässt,
die die nicht-invasive Bildgebung des Spinalkanals
ermöglichen, das ein Steckenpferd seiner wissenschaftlichen Forschung wird. Doch noch wird
die Diagnostik von Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen von Neurologen und Neurochirurgen
dominiert, so dass Sartor als Radiologe auf diesem
Gebiet eher zögernd Akzeptanz findet.
Um die hierzulande noch von den Direktpunktionstechniken beherrschte Angiografie zu modernisieren, geht er 1974 nach San Francisco. An der
University of California erlernt er den Umgang mit
dünnen Kunststoffkathetern – eingeführt meist via
A. femoralis – in der zerebralen und spinalen Angiografie. Danach stellt er seine Diagnostik am AKA auf
das schonendere, auch universeller einsetzbare Verfahren um und macht die Technik in Deutschland
publik, u.a. durch sein erstes Lehrbuch Einführung
in die Neuroradiologie (1976). 1981 habilitiert er sich
an der Universität Hamburg. Zwei Jahre später be-
Veranstaltungshinweis
Saal Hounsfield
Do., 30.05., 16:30–16:40 Uhr
Korrektur von Patientenbewegung
für die tomographische
(3-D + Zeit) NiedrigstdosisFluoroskopie mit interventioneller
Flachdetektor-CT (C-Bogen-CT)
Flach, B/Erlangen
Session: Bildverarbeitung
ausgedünnt und mit zusätzlichem Rauschen versehen wurden, um eine noch niedrigere Dosis
zu simulieren. Als Nächstes planen die Forscher,
neben dem Aufbau eines geeigneten interventionellen CT-Systems für die NiedrigstdosisFluoroskopie auch Organbewegungen in das
Modell einzubeziehen, sodass neben Neurointerventionen, die derzeit theoretisch schon mit
dieser Methode durchgeführt werden könnten,
auch Eingriffe am Herzen oder an der Lunge
möglich wären.
kommt er ein Angebot des renommierten Mallinckrodt Institute of
Radiology (MIR) der Washington
University School of Medicine in
St. Louis. Wieder geht Klaus Sartor in die USA, diesmal um die
die Magnetresonanztomographie kennen zu lernen. Erst die
Wiedervereinigung drängt ihn
zurück in die Heimat.
Hier folgt er der Berufung als
Neuroradiologe an die Universität
Heidelberg. In den Folgejahren
gelingt es ihm, aus einer kleinen
Abteilung einen Anziehungs- und
Ausbildungsort für die gesamte deutsche Neuroradiologie zu machen: Er betreut über ein Dutzend
Habilitationen, seine Schüler bekleiden heute Lehrstühle und Chefarztposten in ganz Deutschland und
der Schweiz. Dass die Neuroradiologie heute zu den
Schlüsselfächern der medizinischen Versorgung zählt,
ist sicherlich auch sein Verdienst. Dennoch ist er bescheiden geblieben. Er weiß, ein guter Lehrer ist der,
der seinen Schülern so oft wie möglich den Vortritt
lässt, sein Wissen gerne weitergibt und in klinischer,
akademischer und administrativer Hinsicht Vorbild
ist. „Dabei darf die Messlatte ruhig hoch liegen, solange sie nicht allgemein als unerreichbar hoch gilt“,
erklärt Sartor.
Die Möglichkeit zur Begegnung mit dieser Lehrerpersönlichkeit besteht in der Session „Hellste
Köpfe I: Studieren und Arbeiten im Ausland“: Klaus
Sartor: „Blick zurück nach vorn. Reminiszenzen an
die Entwicklung der Neuroradiologie und Lehren
aus einem unorthodoxen Werdegang.“ Donnerstag,
30.Mai 2013, 15.30 Uhr – 17.30 Uhr, Raum Donner.
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
DCE-MRT
Perfekt getimt: Perfusionsmessung
von Hirntumoren
Zur Charakterisierung des Hirngewebes stoßen die traditionellen morphologischen MRTSequenzen häufig an ihre Grenzen. Zwar können mittels morphologischer Analyse Ödeme
und Tumoren erkannt werden, eine genaue Subtypisierung fällt aber häufig schwer. Eine
Arbeitsgruppe der neuroradiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen unter der Leitung von Prof. Dr. Arnd Dörfler präsentiert nun erste Ergebnisse einer zeitlich
hochaufgelösten DCE-MRT (Dynamic-Contrast-Enhanced MRT) – besser bekannt als T1gewichtete Perfusionsbildgebung des Gehirns –, die diese Lücke potenziell schließen kann.
Schwierigkeit einer T1-gewichteten Perfusionsbildgebung des Gehirns lag bisher in der
zeitlichen Auflösung, die im Sekundenbereich liegen muss. T1-gewichtete Sequenzen
waren bisher nicht in der Lage, diesen Prozess zuverlässig und pragmatisch in klinischen
Protokollen abzubilden. Das von der Erlanger
Arbeitsgruppe angewandte Protokoll basiert
auf einem eleganten Sequenzansatz, der mit
einer intelligenten K-Raum-Auslese viel Messzeit spart, die dann wieder in die dynamische
Untersuchung investiert werden kann. Damit erlaubt diese Methode eine quantitative
IM PROFIL
Klinisches Beispiel für die hochauflösende,
T1-gewichtete MRT in der Neurobildgebung
bei einer Patientin mit Metastase eines Nierenzellkarzinoms: Dargestellt ist (a) das
T1-gewichtete, morphologische Bild nach i.v.
Applikation von Gd-DOTA (Gadovist®)
als MP-RAGE (Auflösung: 1,0 mm3), (b)
das T1-gewichtete Perfusionsbild 59 Sekunden nach Applikation von Gd-DOTA, (c)
das farbkodierte ktrans-Parameterbild mit
den Ergebnissen der pharmakokinetischen
Analyse in Projektion auf (a) und (d) die
koregistrierte axiale Rekonstruktion von
(a) mit (c). Man beachte die exzellente
räumliche (1,0 mm3) und zeitliche (1,81
Sekunden) Auflösung der Methode, die eine
exakte morphologische und funktionelle
Charakterisierung des hypervaskularisierten
Tumors ermöglicht.
„Als Grundlage dient uns eine ultraschnelle,
hochaufgelöste, isotrope Sequenz, die mit einer zeitlichen Auflösung von unter 2 Sekun-
Veranstaltungshinweis
Raum Röntgen
Sa, 01.06., 12:50–13:00 Uhr
Quantitative DCE-MRT in der
Neurobildgebung: neue Ergebnisse
unter Anwendung einer ultraschnellen, hochauflösenden
isotropen View-Sharing-Technik
Dietzel M/Erlangen
Session: Neuroradiologie III –
Neuroonkologie und Neurodegeneration
den in der Lage ist, die Tumordurchblutung
nach der Bolus-Kontrastmittelgabe exakt aufzuzeigen“, so Priv.-Doz. Dr. Matthias Dietzel
aus der neuroradiologischen Abteilung des
Universitätsklinikums Erlangen. Als Vorbild
dienten dem Team unter anderem die Erfahrungen mit der quantitativen DCE-MRT der
Brust: Mammakarzinome besitzen ganz spezifische Perfusionsmuster und Tumoren ab
einer Größe von 3 mm haben die Fähigkeit
zur Neoangiogenese, was dazu führt, dass
der Tumor deutlich schneller und mehr Blut
anzieht und auch später wieder verliert. Dieser sogenannte Wash-out lässt sich mittels
DCE-MRT nachzeichnen – mit positiven
Auswirkungen beispielsweise auf die Differenzialdiagnostik und die Subtypisierung
des Tumors und der Therapie-Response. Die
Darstellung der Gewebedurchblutung und
dadurch häufig eine bessere Charakterisierung und verbesserte Differenzialdiagnostik
tumoröser und entzündlicher Läsionen des
Zentralnervensystems.
Allerdings: Die Methode ist derzeit noch
relativ komplex und stellt hohe technische
Anforderungen – auch an die Datennachbearbeitung, weshalb der Einsatz der DCEMRT in der Neurobildgebung derzeit nur in
spezialisierten Zentren Anwendung findet,
so Prof. Dörfler. Matthias Dietzel: „Über
die theoretischen Möglichkeiten der Methode wissen wir bereits relativ viel. Nun gilt es,
diese in der Praxis umzusetzen und vor allem
im klinischen Kontext zu validieren.“ Vor-
Priv.-Doz. Dr. Matthias Dietzel hat nach
dem Medizinstudium in Zürich, Toronto
und Jena seine Facharztausbildung
zunächst an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena absolviert. Am Lehrstuhl
von Prof. Dr. Werner A. Kaiser wurde er
Mitglied der MRT-Forschungsgruppe und
2007 auch ihr wissenschaftlicher Koleiter.
Nach Erhalt der Venia legendi für die
Radiologie im Februar 2012 wechselte
er an das Universitätsklinikum seiner
Heimatstadt Erlangen. An der von Prof.
Dr. Arnd Dörfler geleiteten neuroradiologischen Abteilung setzt er hier nun seine
Tätigkeit mit den wissenschaftlichen
Schwerpunkten fortgeschrittene MRTTechniken sowie vaskuläre und onkologische Bildgebung fort.
stellbar wäre dann auch, anhand der Anreicherungsmuster auf die Entität des Primärtumors zu schließen, die Patienten in Risikoklassen zu unterteilen und idealerweise das
Ansprechen auf teure Medikamente – quasi
im Sinn einer personalisierten Medizin –
frühzeitig vorherzusagen.
Die Ergebnisse in Kürze
Insgesamt wurden 23 intrakranielle Tumoren
mittels einer ultraschnellen, räumlich hochaufgelösten, dynamischen T1-Sequenz untersucht. Bei allen Patienten konnte das Protokoll erfolgreich angewendet werden, und die
Ergebnisse ergaben eine hohe diagnostische
Genauigkeit bei geringer Messzeit.
MR Coils –
Made to Measure
am Stand EGF.J.18
Hamburg – flaches Land?
Von wegen!
Bild: Christoph Bellin / bildarchiv-hamburg.de
Im Treppenviertel im Stadtteil Blankenese warten auf die Besucher insgesamt knapp
5000 Stufen. Die verwinkelten Gassen und kleinen mediterran anmutenden Villen
am Hang direkt an der Elbe sind ein Blickfang und ein beschauliches Kleinod abseits
des großstädtischen Trubels.
Wer den Gipfel mit seinen immerhin 88 Metern erstürmt hat, dem offenbart sich ein
traumhafter Ausblick auf die Elbe und ein- und ausfahrende Containerschiffe können
beobachtet werden. Der Süllberg und benachbarte Berge sind das hügeligste Terrain weit
und breit. Durch das Treppenviertel schlängeln sich die zudem die sogenannten „Bergziegen“, damit sind wendige HVV-Kleinbusse gemeint, die nur in Blankenese verkehren.
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cancer patient using the dedicated breast coil. MR protocol
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Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
RÖKO HEUTE
19
Fort- und Weiterbildung
Schlaganfall: bessere Bilder,
neue Therapie
Fortbildung ist ein Muss
für verantwortungsbewusste Radiologen
Rund 270.000 Bundesbürger erleiden jährlich einen Schlaganfall, er ist hierzulande die
dritthäufigste Todesursache. Aus demografischen Gründen rechnen Experten mit einem
deutlichen Anstieg in den kommenden Jahrzehnten. Neue Ansätze bei Diagnostik und Therapie versprechen jetzt eine weitere Verbesserung der Heilungschancen.
Neues Verfahren verbessert
Rekanalisierung
Die Therapie der Wahl in den Stroke Units
ist seit Längerem die Thrombolyse; eine Reihe von Studien hat diese Methode abgesichert.
Seit zwei bis drei Jahren zeigt sich ein Trend zur
intraarteriellen Therapie. Diese wurde bislang
pharmazeutisch mit Thrombolytika durchgeführt, heute geht man laut Prof. Forsting zur
Über 200 zertifizierte Stroke Units versorgen
deutschlandweit die Betroffenen. Wie in den
anderen großen Schlaganfallzentren stehen
am Universitätsklinikum Essen 24 Stunden
an 365 Tagen im Jahr kompetentes Personal
und die notwendigen Modalitäten, darunter
ein Angioplatz, bereit. Das Team mit rund 45
Ärzten plus Assistenz und Pflege betreut jährlich etwa 150 Schlaganfallpatienten, so Prof.
Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts
für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen.
IM PROFIL
Prof. Dr. Michael Forsting studierte Medizin in Aachen und Bern,
arbeitete als Neuroradiologe
an der Universität Aachen und
Angiografie einer Katheterbehandlung
beim Schlaganfall. Mittels eines Stents wird
das Blutgerinnsel aus dem Gefäß entfernt.
Angiografie nach der Behandlung.
Der Blutfluss ist wiederhergestellt.
Bilder mit freundlicher Genehmigung
der Deutschen Gesellschaft für
Neuroradiologie (DGNR),
Bildrechte: Prof. Dr. med. Olav Jansen,
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.
Thrombektomie über – das Extrahieren von
Thromben durch stentähnliche Instrumente.
Die Thrombektomie funktioniert technisch
sehr gut: Die Wahrscheinlichkeit der Rekanalisierung der Gefäße ist hoch, erläutert der Experte: „Im Vergleich wird hierdurch mindestens
eine Verdoppelung der Rekanalisierungsrate erreicht.“ Erholen sich jedoch durch Thrombektomie versorgte Patienten besser vom Schlaganfall
als intravenös behandelte? Erste Studienergebnisse werden derzeit bekannt. Mitunter zeigen
sie, dass das Outcome auf Basis der Thrombektomie nicht besser ist. Allerdings lassen sich
gegen das Design einiger dieser Studien Argumente ins Feld führen. Randomisierte multizentrische Studien, die die beiden Herangehensweisen vergleichen, sollen Klarheit schaffen.
Protokolle sind definiert, Zentren befinden sich
in der Auswahl. Einige Studien laufen derzeit
an oder werden innerhalb dieses Jahres starten.
Große Patientenzahlen sind vonnöten, um belastbare Ergebnisse zu produzieren. „Auch das
Universitätsklinikum Essen ist mit dabei“, so
Prof. Forsting.
In Zusammenarbeit stellen ferner die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
und die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR) durch zwei Fortbildungsmodule sicher, dass die neue Therapie
flächendeckend zum Einsatz kommen kann,
sobald Studien sie absichern.
Bildgebung zeigt Durchblutung
Auch bei der Bildgebung gibt es neue Entwicklungen. So war die Größe des Infarkts
im Hirn längst Teil der diagnostischen Aufgabenstellung. Heute analysiert man mit der
CT-Angiographie – unter geringem zeitlichen
Mehraufwand – und/oder mit MRT, inwieweit
Weiterbildung in der Radiologie
20
RÖKO HEUTE
Veranstaltungshinweis
Veranstaltungshinweis
Raum Albers-Schönberg
Mi, 29.05., 15:15 – 16:15 Uhr
Forsting M/Essen
Session: FFF – Fit für den Facharzt –
Neuroradiologie
ein großes Blutgefäß im Gehirn verschlossen
ist. Prof. Forsting: „Mit einem Perfusionsbild
lassen sich die Risikogruppen innerhalb der
Schlaganfallpatienten besser definieren.“ Diese
nichtinvasive Gefäßdiagnostik erhält verstärkt
Einfluss auf die Entscheidung des Therapiearms für den jeweiligen Patienten. Hybridverfahren, so der Experte, nehmen zu viel Zeit in
Anspruch und werden in den nächsten drei bis
fünf Jahren daher noch nicht Eingang in die
klinische Routine finden.
Aufforderung zur Fortbildung
Möglichst viele Radiologen und Neuroradiologen sollten das Schlaganfall-Fortbildungsangebot wahrnehmen, so die Aufforderung
von Prof. Forsting beim Deutschen Röntgenkongress 2013. Nur so kann bei Durchsetzung
der Therapie ein flächendeckendes Angebot
erfolgen.
IM PROFIL
Was muss sich ändern?
gut umsetzen lässt – wenn etwa eine Mutter
Die Bundesärztekammer führte 2011 ihre zweite Befragung der jungen Ärzte durch, die
sagt, dass sie erst ab 9 Uhr starten kann, weil
die Weiterbildung zum Facharzt durchlaufen; auch die weiterbildungsbefugten Mediziner
wurden befragt. Im Ergebnis zeigte der Durchschnitt aller Fachgruppen nach dem Schulbe- sie vorher die Kinder in den Kindergarten
bringen muss.“
notungssystem eine 2–. Mit 62 Prozent fiel die Beteiligung der Weiterbildungsassistenten in
der Radiologie vergleichsweise höher aus; die Bewertung wiederum entspricht dem Durchschnitt. „Das ist doch ein wirklich brauchbares Ergebnis“, resümiert Prof. Dr. Michael La- Die Weiterbildung wird interaktiver
Das Selbstbewusstsein der Jüngeren ist anders
niado. Es erscheint objektiv nicht angemessen, nach vielleicht deutscher Art die Situation
der ärztlichen Weiterbildung schlechtzureden. Trotzdem muss sich etwas ändern, fügt der und die Beziehung zu ihnen ist weniger hierarInstitutsdirektor hinzu: „Im Rahmen der Verknappung – oder besser Umverteilung – der chisch, fügt der Institutsdirektor hinzu. Medizinische Vorgaben sind jedoch einzuhalten
Ärzteschaft müssen wir sicherstellen, dass am Ausbildungsende weiterhin tatsächlich so viele
qualifizierte Fachärzte herauskommen, wie benötigt werden“, so der Direktor des Instituts – Supervision ist unabdingbar. Die Zeit, die zur
und der Poliklinik für Diagnostische Radiologie am Universitätsklinikum Dresden weiter. Vermittlung von Wissen und Erfahrung nötig
ist, muss der Weiterbilder im Kontext verstärkter Interaktion tatsächlich aufbringen. Das
ausgewogenere Work-Life-Balance. Das
Die rund fünf Weiterbildungsjahre auf dem
notwendige Selbststudium liegt in der Eigenhat Einflüsse auf das zeitliche und mentale
Gebiet der Radiologie mit den optionalen
verantwortung des Weiterbildungsassistenten.
Commitment. „Man wird jedoch nur mit
dreijährigen Schwerpunkten Neurologie und
Maßgeblich für eine Vorbereitung auf die
Kinderradiologie, die meist in größeren Kli- einer entsprechenden Schlagzahl, einem beniken durchlaufen werden, bieten ein geeig- stimmten Arbeitspensum in diesen Weiter- spätere Routine ist ein Umfeld mit einer modernen technologischen Ausstattung etwa mit
netes Spektrum, so der Experte. Management- bildungsjahren die gewünschte Kompetenz
Online-Literatur für die Recherche sowie dierreichen – allein aus den Büchern ist die
themen spielen bei der ohnehin schon großen
Menge an zu vermittelndem Wissen bisher kei- notwendige Erfahrung nicht zu gewinnen.“ gitalen Modalitäten und einem PACS für den
Schon die Familienplanung hat hier zu Ver- Alltag. „An unserem Institut wird erkennbar,
ne wesentliche Rolle – „unter den zahlreichen
dass diese technischen Möglichkeiten auf die
Ärzten, die ich weitergebildet habe, waren aller- änderungen geführt – „vor 20 Jahren hätten
Weiterbildungsassistenten motivierend wirken“,
Männer keine Erziehungszeiten in Anspruch
dings auch nicht alle hieran interessiert“.
genommen, was heute aber zu begrüßen ist“. so Prof. Laniado – wobei hier auch der spätere
Auch Teilzeitkonstellationen sind in der Wei- technologiegetriebene Produktivitätsdruck
„Generation Y“ – welche veränderten
terbildungsphase unserer kommenden Gene- deutlich wird.
Ansätze sind nötig?
ration notwendig, dasselbe Wissen ist über
„Wir Weiterbilder müssen uns auf die neue
Generation einstellen, so Prof. Laniado. Di- längere Zeiträume zu vermitteln: „Auf fami- Soft Skills vermitteln
liäre Situationen müssen wir flexibler einge- Communication Skills sollten in der Weiterbilese ist geprägt von einer anderen Einstellung
dung ebenfalls trainiert werden. So sollte der
hen, was sich übrigens in der Radiologie sehr
zur Arbeit und sie fordert beispielsweise eine
war vier Jahre lang an der Universität
Heidelberg Forschungsleiter der Neuroradiologie. Seit 1997 ist Forsting Leiter
der Abteilung Neuroradiologie an der
Universität Essen, seit 2003 Leiter der
Abteilungen Radiologie und Neuroradiologie. Zu seinen Schwerpunkten
gehören Schlaganfall, MR-Imaging von
Gehirntumoren und endovaskuläre
Therapien bei Gefäßmissbildungen
des Gehirns. 2008 trat er seine Stelle
als Dekan der Medizinischen Fakultät
der Universität Duisburg-Essen an. Prof.
Forsting ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie
(DGNR) und übergibt das Amt des Präsidenten der Deutschen Röntgengesellschaft während des Kongresses an Prof.
Dr. Norbert Hosten.
Prof. Dr. Michael Laniado, Facharzt für
Radiologie, habilitierte am Universitätsklinikum Tübingen und wurde im Jahr
2000 als Ordinarius an die Universität
Dresden berufen. Er ist Direktor des
Instituts und der Poliklinik für radiologische Diagnostik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Prof.
Laniado fungierte mehrere Jahre als
Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft.
Radiologe auf eine Leistungsanfrage mit unzureichenden Informationen beziehungsweise
bei unerwarteten Befunden zum Telefonhörer
greifen. Die wichtigste Botschaft eines Befunds
muss ankommen – durch Kommunikation. In
klinischen Konferenzen ist Kommunikation
ebenso gefragt. Solche Anforderungen sollten
im Rahmen der Rolle des Radiologen mit in
den Fokus der Weiterbildung rücken.
Die Nachwuchssituation bei deutschen Radiologen ist zahlenmäßig gut – abzulesen ist
das an den Zuwächsen neuer DRG-Mitglieder.
Die Initiative „Hellste Köpfe“ trägt im Wettbewerb um die besten Kandidaten dazu bei, das
Fachgebiet bei den Jüngeren noch attraktiver
zu machen. Sein Beitrag zur Qualifizierung der
nachfolgenden Generation macht Prof. Laniado viel Freude – ein Aufruf zur Nachahmung.
Veranstaltungshinweis
Raum Friedrich
Fr, 31.05., 16:00 – 16:45 Uhr
Weiterbildung in der Radiologie –
Was muss sich ändern?
Laniado M/Dresden
Session: Management-Workshop:
Selbstständig oder angestellt?
Optionen neuer radiologischer
Tätigkeiten in Praxis und
Krankenhaus
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
Zankapfel Intervention
Eine Frage von Tradition
und Handwerk
Ein Plädoyer:
Interventionen in den Händen der Radiologie
Mehr als 100.000 Interventionen bundesweit hat die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie (DeGIR) in ihrem zentralen Qualitätsregister für das Jahr 2012 festgehalten. Eine große Zahl, die die Interventionelle Radiologie
als echtes Schwergewicht unter den Teilgebieten der medizinischen Bildgebung ausweist.
Doch ihre hohe Attraktivität weckt auch Begehrlichkeiten unter anderen Fachdisziplinen,
die Anspruch auf die Durchführung radiologischer Interventionen erheben. Eine Tendenz,
die ökonomische vor medizinische Interessen stellt, kritisiert der DeGIR-Vorsitzende Prof.
Dr. Dierk Vorwerk, Chefarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
am Klinikum Ingolstadt.
Besonders heiß diskutiert wird die Vaskulärmedizin. Einige Gefäßchirurgen in
Deutschland verstehen die Interventionen
als ihr eigenes Hoheitsgebiet,
das sie erobern möchten. Mit
dieser Taktik seien die Kollegen jedoch schlecht beraten,
warnt Vorwerk: „Obwohl
die Gefäßchirurgie in vielen
Häusern eine Hauptabteilung darstellt, ist sie in vielen
Fällen personell unterbesetzt.
Wenn also nicht länger der
Radiologe einspringt, dann
werden an ihre Stelle bereitwillig die Kardiologen treten.
Denn diese verfügen nicht
nur über die erforderlichen
Systeme, sondern auch über
entsprechende Betten, die sie
dann mit den Gefäßpatienten belegen können. Aber so weit denken viele Operateure
leider nicht.“ Tatsächlich ist es aber eine weit
über die Gefäßinterventionen hinausgehende
Aufgabe, die die Interventionelle Radiologie
generell als zentrale Einheit im Krankenhauskosmos zu erfüllen hat. Als Allroundwaffe
reicht ihr Einsatzgebiet von den typischen
Gefäßinterventionen über die interventionelle Onkologie bis zu Notfalleingriffen,
etwa beim Schlaganfall. Dementsprechend
stellt sie ihre Dienstleistungen innerhalb
des Klinikumfelds rund um die Uhr für alle
anderen Abteilungen zur Verfügung. Sie
garantiert alle Interventionstechniken in
Gänze und konstanter Qualität. „Man kann
also mit Fug und Recht behaupten, dass die
Interventionelle Radiologie essenziell für
den Workflow eines Krankenhauses ist“, so
Prof. Vorwerk, „und dennoch fehlt häufig
das nötige Bewusstsein beziehungsweise die
Anerkennung ihres wichtigen Beitrags in der
Patientenversorgungskette.“
Dabei ist es auch wirtschaftlich sehr
sinnvoll, die Interventionen zentral in der
radiologischen Abteilung zu bündeln, so der
35-jähriger Patient mit
Dissektion der A. carotis interna und akutem Verschluss
der A.cerebri media
Ansichtssache
Diagnose-Plattform mit klinischer Intelligenz
Der Universal Viewer von GE sorgt für schnellere und sichere Diagnosen. Er bietet Radiologen, Klinikern und Überweisern einen einfachen Zugang zu Bildern und Befunden, indem er
2D- und 3D-Darstellungen mit intelligenten Produktivitäts-Tools sowie spezielle Workflows
für die Onkologie und Brustbildgebung vereint.
Radiologen verschwenden heute bis zu
Alle Informationen
zweieinhalb Stunden ihrer täglichen Aran einem Arbeitsplatz
beitszeit mit ineffizienten Workflows. Das
Außerdem sind fortschrittliche kliGesundheitswesen entwickelt sich immer
nische Anwendungen wie Onco-Quant,
mehr zu einem patientenzentrierten, koAuto-Bone-Removal, sowie Gefäßanaoperierenden und ergebnisorientierten
lyse nahtlos in den Workflow eingeVersorgungsmodell. Deshalb wird die Zubettet. Als erste Plattform überhaupt
sammenführung von Informationen unterverfügt der Universal Viewer über inteschiedlicher Systeme – für eine effizientere
grierte Mammographiewerkzeuge für
Diagnose und Behandlung von Patienten
Screening und Diagnose; Aufnahmen
– für Gesundheitsdienstleister zunehmend
von unterschiedlichen Modalitäten
wichtiger.
können gleichzeitig dargestellt werden.
Die neue Befundworkstation von GE
Die neue Diagnose-Plattform von GE
hat das Potenzial, die Produktivität von Raunterstützt CAD-Marker und IHEdiologen um bis zu fünf Prozent zu steigern,
Profile und ist nahtlos in Centricity RIS
da ihnen mehrfaches Einloggen sowie die „Der neue Universal Viewer ist
integrierbar. „Die Zusammenführung
Bedienung unterschiedlicher Systeme und ein wichtiger Schritt auf dem
all dieser Informationen und Tools an
Workstations erspart bleiben. Auf einer ein- Weg in die Zukunft, einer Zueinem einzigen Arbeitsplatz ist wirklich
zigen, leicht zu bedienenden und auf den je- kunft, in der Investitionen und
fantastisch”, beschreibt Ben Bauerschaweiligen Radiologen adaptierbaren Benut- Innovationen in die Bildgebung
per, General Manager Healthcare IT
zeroberfläche automatisiert der Universal weiter intensiviert werden.“
in Deutschland, Österreich und der
Viewer die Befundung. Darüber hinaus
Schweiz, das umfangreiche Softwarekönnen Ärzte unabhängig von ihrem Aufenthaltsort auf
paket. „Auf diese Weise erhalten Radiologen genau das, was sie
den neuen Viewer zugreifen mit der Folge, dass Patienten
dringend benötigen. Das ist ein wirklicher Fortschritt.”
ihre Untersuchungsergebnisse in kürzester Zeit erhalten.
,Smart Reading Protocols‘ wurde im Global Research CenExtrem schnelles Pre- und Postprocessing versetzt die Anter von GE entwickelt. Die Funktion stellt diagnostische Aufwender von Centricity PACS und Centricity PACS-IW in
nahmen umgehend digital in der gewünschten Reihenfolge dar,
die Lage mit dem Universal Viewer eine neue Dimension
genau so, als ob der Radiologe Röntgenfilme nebeneinander am
klinischer Intelligenz zu entdecken.
Leuchtkasten betrachten würde. Dazu stehen ihm fallbasierte
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
IM PROFIL
Prof. Dr. Dierk Vorwerk ist Präsident und Mitbegründer der 2008
ins Leben gerufenen Deutschen
Experte weiter. Denn die Anlagentechnik
verschlingt erhebliche Gelder. Nur wenn die
kostspieligen Geräte durchgehend in Betrieb
und somit optimal ausgelastet sind, können
sie sich amortisieren.
Hauptargument für den Ingolstädter
Chefarzt bleibt jedoch das Können der Radiologen auf dem Gebiet der Interventionen:
„Keine andere Facharztgruppe bringt von
Haus aus so viel Tradition und Handwerk
mit, was die Interventionen betrifft, wie die
Radiologie.“ So machen minimalinvasive
Verfahren bereits während der Ausbildung
einen wichtigen Teil des Lehrplans aus. Im
direkten Vergleich beispielsweise zu den Gefäßchirurgen, die für ihr Facharztzeugnis nur
25 endovaskuläre Eingriffe absolvieren müssen, fordert der Facharztkatalog der allgemeinen Radiologie 300 durchgeführte Interventionen. Einen weiteren Vorteil sieht der Interventionsspezialist zudem im sensibilisierten
Nach Passage und Ballondilatation der
Dissektion sowie Aspirationsembolektomie Rekanalisation der A.cerebri media.
Gutes klinisches Gesamtergebnis
Argumentationstechniken, Lernalgorithmen, Bildanalyse
sowie Textmining zur automatischen Voreinstellung von
Hängeprotokollen zur Verfügung. Über einen einzelnen
Mausklick erlernt das System die grafisch angeordneten
Hängeprotokolle. Lästig einzutippende Hängekriterien
auf Basis von z.b. Serienbeschreibungen gehören der Vergangenheit an.
Ben Bauerschaper: „Nach Meinung unserer Kunden
sind bildgebende Systeme häufig zu komplex und nicht
ausreichend kompatibel. Das kostet oftmals viel Zeit, die
für die Begutachtung und Befundung fehlt. Mit unseren
neuen IT-Lösungen tragen wir dem Rechnung.
Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie
(DeGIR). Er leitet seit 15 Jahren das
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum
Ingolstadt. Vorwerk ist Autor von über
200 wissenschaftlichen Arbeiten und
Buchbeiträgen und Mitglied sowie Ehrenmitglied in zahlreichen nationalen
und internationalen Fachgesellschaften.
Er ist darüber hinaus Herausgeber,
Mitherausgeber und Gutachter bei
zahlreichen renommierten Fachzeitschriften. Im Jahr 2008 übernahm er
die Präsidentschaft des Deutschen
Röntgenkongresses. Außerdem wurde
der Professor 1993 mit dem WilhelmConrad-Röntgen-Preis und 1996 mit
dem Hermann-Holthusen-Ring der
Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnet.
Veranstaltungshinweis
Raum Porstmann
Do, 30.05., 13:45 - 15:25 Uhr
Vorwerk D/Ingolstadt (Vorsitz)
Session: Interventionelle
Radiologie I – Neue
interventionelle Techniken
Umgang mit Strahlenschutzmaßnahmen
und strahlenreduzierenden Techniken, die
sozusagen zum Kerngeschäft der Radiologie
gehören: „Die wenigsten fachfremden Ärzte
erlangen die interventionelle Fachkunde. Die
meisten hören nach dem Erwerb der intraoperativen Fachkunde auf.“
Wie also sieht eine ideale Behandlungssituation aus? „Der Patient hat das Recht auf
eine neutrale und gut erwogene Entscheidungsfindung. Diese kann nur nach dem
Mehraugenprinzip stattfinden, indem ein
interdisziplinäres Team aus Klinikern, Operateuren und Interventionellen Radiologen
gemeinsam die beste Therapiewahl erörtert“,
so Vorwerk.
Eimal installiert - immer aktuell
Radiologen werden es zu schätzen wissen, in einer digitalen Umgebung arbeiten zu können, ohne ihre Arbeitsgewohnheiten ändern zu müssen.“ In Verbindung mit einer elektronischen Patientenakte oder dem Centricity Clinical Archive von GE Healthcare
bietet der Zero-Footprint (ZFP) Universal Viewer Ärzten einen
einfachen und unternehmensweiten Zugang zu Bildern und Befunden. Unter Zero-Footprint versteht man den browserbasierten Zugriff auf einen Applikationsserver. Somit kann der Viewer
ohne Softwareinstallation unternehmensweit eingesetzt werden.
Ein Softwaredownload auf die einzelnen Endgeräte wird überflüssig. Darüber hinaus werden keine Zugriffsrechte benötigt.
voice4medicine
Neue Version: 4.1 und Dragon 12
Erweitertes Vokabularmanagement
Optimierte Spracherkennung
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RÖKO HEUTE
21
Beruf & Leidenschaft
„Ich liebe meinen Job, weil ...
… ich dabei helfen kann, dass moderne … er so vielseitig ist und immer neue orgatechnische Einrichtungen zum Wohle des nisatorische Herausforderungen hinzukomPatienten optimal eingesetzt werden. Dabei men, die sich nicht allein auf die Verwalist für mich insbesondere die Lehre im Ma- tung des PACS beziehen, sondern auf den
sterstudiengang Medizinische Physik eine allgemeinen Workflow im Krankenhaus
besondere Freude, da dessen Absolventen und die Organisationsstruktur innerhalb
neues Know-how in die Radiologie brin- der Abteilung.
Und ich liebe ihn, weil der Workflow
gen können.“
das ist, was mir am meisten Spaß macht.
Prof. Dr. Martin Fiebich, Fachhoch- Zum Beispiel das PACS: Der Bereich ist
schule Gießen-Friedberg, Fachbereich deshalb so faszinierend, weil es nicht nur daKMUB – Medizintechnik, Vorsitzender rum geht, die Bilder von der Modalität bis
des Fachbereichs Biomedizinische Bild- ins PACS zu bekommen – auch die weitere
Verarbeitung zählt: Gibt es eine passende
gebung in der DGMP (www.dgmp.de)
Buchung zu dem Bild? Stimmen die Daten
mit dem RIS überein? Bereits 2007 haben
wir in Düsseldorf zusammen mit anderen
Kliniken angefangen, an teleradiologischen
Lösungen zu arbeiten. In Zukunft wollen
wir verstärkt dazu übergehen, das IHEProfil Cross-enterprise Document Sharing (XDS) anzubieten, um mit anderen
Kliniken und niedergelassenen Medizinern
die Bilder und Befunde teilen zu können.
Ebenso soll so auch ein Patientenportal
implementiert werden. Die Thematik der
Vernetzung betrifft aber nicht nur die Bildgebung, sondern genauso andere Bereiche,
wie zum Beispiel Tumorportale, die ebenso
eingebunden werden können. Vernetzungslösungen zu finden, ist im Moment mein
Hauptsteckenpferd.
Ein bisschen ist meine Arbeit wie mit
Lego zu hantieren. Ähnlich wie bei den
Legosteinen können die modernen IHEProfile DICOM und HL7 im Baukastenprinzip zusammengesetzt werden, wenn
man nur weiß, wie sie zueinanderpassen.“
Oliver Th. Bethge, PACS-Administrator
an der Universitätsklinik Düsseldorf
ROCKY – das Musical
Erleben Sie das Musical zum ermäßigten Tarif!
Das Musical basiert auf Sylvester Stallones
Film ROCKY, der 1976 Millionen von Kinofans begeisterte und drei Oscars gewann
– unter anderem für den besten Film. Stage
Entertainment bringt die Geschichte nun
gemeinsam mit den Co-Produzenten Sylvester Stallone sowie Vitali und Wladimir
Klitschko auf die Bühne. Für die Teilnehmer
des Röntgenkongresses ist eine Vorteilaktion
1
?
In unserem Rätsel heute geht es um klassische Röntgenaufnahmen
und auch klassische Fehler, die dabei gelegentlich gemacht
werden. Bitte analysieren Sie die Bilder und schreiben Sie uns,
welche Fehler Sie bei der Aufnahmetechnik gefunden haben.
2
Die Aufnahme nach
Schüller ist auch
nicht das, was
sich der Radiologe
wünscht. Warum?
Was lief bei dieser Sternum
p.a. Aufnahme falsch?
3
Antworten:
1.
2.
3.
Alle Teilnehmer, die unsere Fragen richtig beantwortet haben, nehmen an
der Verlosung eines Jahresabos für die Onlinefortbildung für MTRA
von DRG/VMTB teil.
Woher kommt das
starke Rauschen bei dieser
Schulter Y-Aufnahme?
22
RÖKO HEUTE
Bitte geben Sie Ihre Antworten am 29. Mai bis 16.00 Uhr
beim Stand der VMTB ab.
Teilnahmeberechtigt sind alle Besucher des Deutschen Röntgenkongresses. Die Redaktions- und Verlagsmitglieder sowie die Geschäftsstelle der DRG und der VMTB sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!
Einladung
zur 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft
für Pädiatrische Radiologie
• Pädiatrische Uroradiologie (fetale MR,
funktionelle MR-Urografie)
• Pädiatrische Skelettradiologie (Weichteiltumore, Ganzkörper-MR, Gelenksonografie)
Das Programm der ganztätigen MTRAFortbildung beinhaltet eine Reihe von LiveDemonstrationen aus der MR-Tomografie,
Vorführungen zur Dosisoptimierung an der
CT-Konsole und zu Einstelltechniken in der
konventionellen Radiografie. Die Tagung wird
geleitet von Prof. Dr. Hans-Joachim Mentzel
und Dr. Martin Stenzel, beide Universitätsklinikum Jena.
Was lief falsch bei den Aufnahmen?
Das MTRAPreisrätsel
eingerichtet – sparen Sie 10% bei einem Kauf
von Tickets in der PK 1+2! Die Aktion gilt
für den Zeitraum 21.05. bis 09.06.2013. Die
Tickets buchen und bezahlen Sie ganz unkompliziert über www.beste-plaetze.de/roentgen.
Die Tickets werden Ihnen an die gewünschte
Adresse geliefert.
Vom 26. bis 28.09. 2013 findaet am Universitätsklinikum Jena die Jahrestagung der GPR
statt. Die Schwerpunktthemen der diesjährigen
Jubiläumssitzung sind
• Die Pädiatrische Neuroradiologie (Epilepsie,
Neue Techniken, fetale MR)
Weitere Informationen unter
www.gpr-jahrestagung.de
Abstracts können unter obiger Internetadresse noch bis zum 03.Juni 2013
eingereicht werden.
Kostenfrei
am DRG-Counter!
Medizin mit Durchblick –
das Patientenmagazin
Röntgengesellschaft e.V. wird helfen, die Radiologie, ihre Methoden und Anwendungsgebiete mindestens ebenso bekannt zu machen.
Ein Team von erfahrenen Journalisten aus dem
Bereich der Publikumsmedien hat sich der Radiologie von einer ganz neuen SeiAusgabe 1 / Mai 2013
te genähert: mit vielen Patientengeschichten, Prominentenumfragen und leicht verständlichen
Erklärungen technischer und
Das Radiologie-Magazin für Patienten
medizinischer ZusammenhänPIONIERE
PROMI-UMFRAGE
ge. Das Patientenmagazin kann
DER MEDIZIN
Fürchten Sie sich
Wilhelm Conrad
vor der Röhre?
praxisüblicher Kleinauflage am
Röntgen begründet
Counter
der Deutschen Röntgenein neues Zeitalter
BRUSTKREBS
gesellschaft kostenfrei mitgenomWissen gegen
ANEURYSMA
die Angst
men oder per Mail an presse@drg.
Wie Ärzte das
de bestellt werden.
Leben einer
„Dank Tatort weiß heute fast jeder Deutsche,
dass ein Rechtsmediziner Morde aufklärt“ –
schreibt DRG-Präsident Michael Forsting im
Editorial des Patientenmagazins Medizin mit
Durchblick. Das neue Magazin der Deutschen
Herausgegeben von der
Deutschen Röntgengesellschaft e.V.
Medizin mit Durchblick
jungen Frau
retten
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Ist Röntgen
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Brustkrebs
Wie die Drehbuchautorin ihre
Erkrankung überstand und
warum dieser Einschnitt ihr Leben
positiv veränderte
Weitere Informationen unter
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Das Patientenmagazin der Deutschen Röntgengesellschaft erscheint
erstmalig zum 94. Deutschen Röntgenkongress. Die nächste Ausgabe
ist für November 2013 geplant.
Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
... und was sonst noch los ist
Legendär und ein Muss
Der Hamburger Fischmarkt lockt jeden Sonntag 70.000 Besucher an die Elbe. Egal ob Obstkorb, frischer
Fisch tropische Blumen oder Souveniers: Am Hafen wird jeder fündig – und in der Markthalle wird frühmorgens zu Live-Musik getanzt.
An den Ständen direkt am Hafenbecken kann beinahe alles gekauft werden. Es wird gehandelt, die Körbe werden
so lange bepackt, bis sich ein Käufer findet. Bananen fliegen durch die Luft, Plastiktüten voller Wurst wechseln
für einen Spottpreis den Besitzer, Aale-Dieter brüllt sich die Händler-Seele aus dem Leib, Menschentrauben vor
den Wagen der Händler – das muss man erlebt haben. Ein wortreiches Spektakel, das von vielen Touristen aber
auch Einheimischen allwöchentlich beobachtet wird. Gerüchte besagen, die Marktschreier auf dem Fischmarkt
werden noch auf der unweit gelegenen Reeperbahn gehört. Oder vielleicht sogar im Congress Centrum Hamburg?
Jeden Sonntag 05:00-09:30 Uhr, Große Elbstraße 9, 22767 Hamburg
Ab auf den Kiez!
Hamburgs
sündige Meile
Wer kennt ihn nicht, den von Hans Albers gesungenen Liedtext: „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins...“
Die Betonung jedoch liegt auf nachts. Wer am Tage über den Hamburger „Kiez“ läuft, findet eher eine ruhige
Meile mit einigen Geschäften vor. Und wundert sich womöglich über viele geschlossene Türen. Doch wenn es
dunkel wird, dann tobt das Leben auf St. Pauli: Leuchtende Schriftzüge allerorten blinken um die Wette. Die
angesagten Clubs entlang der Reeperbahn öffnen, diverse Kneipen locken mit Live-Musik.
In der Großen Freiheit, die von der Reeperbahn abzweigt, wurde Musikgeschichte geschrieben: Hier hatten die
Beatles ihre ersten Auftritte auf deutschem Boden. Im Club Indra, der nach einigen Umbauten noch immer
besteht, rockten die Briten Anfang der 60er Jahre allabendlich. Mit dem einer Schallplatte nachempfundenen
Beatles-Platz wurde der Band zudem ein Denkmal gesetzt und mit dem unweit gelegenen „Beatlemania“ ein
ganzes Museum gewidmet.
Moderne
versus
Historie?
Nicht in Hamburg!
Seit einigen Jahren wächst zusammen, was
eigentlich völlig gegensätzlich erscheint:
Speicherstadt und HafenCity. Während
die historische Speicherstadt schon lange
das Hamburger Stadtbild mit seiner neugotischen Backsteinarchitektur prägt, setzt
das Neubaugebiet der HafenCity direkt am
Hafen moderne Akzente.
Das Aushängeschild des derzeit größten innerstädtischen Entwicklungsprojektes Europas „HafenCity“ ist die Elbphilharmonie.
Hamburgs neues „gläsernes“ Konzerthaus,
auf den Grundmauern des alten Kaispeichers
A errichtet, wird als „Leuchtturm“ angepriesen
und soll bald eingeweiht werden. Viele architektonische Blickfänge sind in der HafenCity
bereits fertiggestellt, allen voran das UnileverHaus mit seiner futuristischen Fassade direkt
am Hafenbecken und dem alles überragenden
Marco-Polo-Tower samt davor liegender Terrassen zum Verweilen.
Etwas besinnlicher geht es da in der Speicherstadt zu: Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude beherbergen Freizeitangebote wie
das Miniaturwunderland, Museen und das
Hamburg Dungeon, in dem eine gespenstische
Reise durch die Geschichte der Metropole unternommen werden kann. Auch außerhalb der
alten Lagerhäuser gibt es viel zu erleben: In den
langgezogenen Kanälen zwischen den Gebäudereihen schippern die Barkassen.
Deutscher Röntgenkongress 2013
HALLE H, STAND B.01
Fotos dieser Seite: www.mediaserver.
hamburg.de/C. Spahrbier
INTEGRATED RADIOLOGY
Das RIS als zentrale Managementplattform
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Ausgabe 1 . 29. Mai 2013
22.05.2013 16:47:58
RÖKO HEUTE
23
GE Healthcare
Überzeugen Sie sich selbst:
Silent Scan*
Von unserem neuen MRGehirn-Scan noch nichts
gehört? Kein Wunder.
Der Klang der Stille: Silent Scan*
Mit Silent Scan präsentiert GE eine weltweit einzigartige Technologie, die eine nahezu
lautlose MR-Untersuchung des Kopfes ermöglicht. Das ist der Beginn einer neuen Ära:
Statt Geräusche zu dämmen, lässt Silent Scan diese gar nicht erst entstehen. Bei
vergleichbarer Bildqualität und voller Verfügbarkeit der Systemleistung ist das der
Durchbruch auf dem Weg zum geräuschlosen Ganzkörper MRT. Übrigens: Wer den
Optima MR450w mit GEM-Technologie bereits in Betrieb hat, kann ihn problemlos
mit Silent Scan nachrüsten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ge-in-gesundheit.de
*CE-Konformitätsbewertungs-Verfahren läuft derzeit. Kann nicht in Verkehr gebracht oder in Betrieb
genommen werden, bevor das Konformitätszertifikat (CE-Kennzeichen) ausgestellt wurde.
Wir sind das GE in GErmany.
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