offizielle PUBLIKATION ZUM 94. DEUTSCHEN RÖNTGENKONGRESS 2013 in HAmburg Congress Centrum Hamburg 29. Mai 2013 Wenn Tumoren blinken – über die leuchtende Zukunft der molekularen Bildgebung Seite 3 Abseits radiologischer Routine – primäre Knochentumore Seite 4 Radiologie ist Kunst Dr. Bertil Leidner ist von Hause aus Physiker und verlegte schließlich seinen Schwerpunkt in die Radiologie. Er arbeitet als Oberarzt in der diagnostischen Radiologie an der Karolinska Universität in Stockholm, Schweden. Für ihn als Radiologe ist die Arbeit mit Bildern vom menschlichen Körper durchweg faszinierend. Er erkennt in einem radiologischen Bild aber nicht nur die Erkrankung, sondern sieht auch die Schönheit darin. Leidner kombiniert medizinische Bilder, mixt sie mit Fotos und gibt ihnen so einen besonderen, surrealistischen Touch. Auf dem 94. Deutschen Röntgenkongress wird eine Auswahl von Dr. Leidners Werken gezeigt. www.bertil.leidner.se Besuchen Sie Bertil Leidners Ausstellungsstand in der Industrieausstellung im Erdgeschoss, direkt beim DRG-Stand. Zukunft Liebe Kolleginnen und Kollegen, jeder von Ihnen wird sicherlich seine ganz eigenen Vorstellungen davon haben, warum Radiologie Zukunft ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Fach eine große Zukunft hat, weil wir innovative Ideen, die vor Kurzem noch Zukunftsmusik waren, vorantreiben und Realität werden lassen. Damit sind wir in gewisser Weise auch Zukunftsbereiter, denn mit unserem Fachwissen und unseren technischen Möglichkeiten ebnen wir für viele andere Fächer in der Medizin den Weg für neue Therapien und treiben damit die Medizin als Ganzes weiter voran. Der 94. Deutsche Röntgenkongress, zu dem ich Sie im Namen der Deutschen Röntgengesellschaft sehr herzlich in der Hansestadt Hamburg begrüße, trägt mit seinem umfangreichen und vielfältigen Programm diesem Kongressmotto Rechnung. Die fünf gewählten Schwerpunktthemen zeigen, dass die Radiologie im Mittelpunkt der klinischen Fragestellungen steht. Die onkologische Bildgebung ist ein zentrales Thema der Patientenversorgung und ihre Bedeutung wird künftig noch zunehmen. Eine neue epidemiologische Studie im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) besagt, dass bei einer sinkenden Gesamtbevölkerung die Anzahl der jährlichen Krebsneuerkrankungen von 2008 bis 2020 um 14 Prozent und die Prävalenz von Tumorerkrankungen um etwa 13 Prozent steigen wird. Mit den Verfahren der Kernspintomographie und be- Selenia Dimensions mit Tomo-Biopsie Weltweit einmalige Funktion 080_AZ_RÖKOheute_270x75_isoV2.indd 1 Tumorboards – produktive Spielregeln für interdisziplinäre Konferenzen Seite 12 Radiologie ist Dr. Bertil Leidner www.medicor.de Der 7 Tesla MRT in der Praxis – auf Hirn und Niere geprüft Seite 8 ■ Verkürzung der Prozedur inkl. Vakuumbiopsie auf unter 15 Minuten ■ Reduktion der Dosis ■ Biopsie von Läsionen möglich, die nur in der Tomosynthese sichtbar sind Prof. Dr. Mathias Langer sonders der Bildfusion sind wir in der Lage, den klinischen Kollegen auf molekularer Ebene detaillierte Tumorinformationen zur Therapieplanung, beim Staging und bei der Verlaufskontrolle zu geben. Damit wird es in Zukunft besser gelingen, relevante Tumoren von weniger relevanten zu unterscheiden und prognostische Aussagen über den Krankheitsverlauf treffen zu können. Welche Fortschritte in der onkologischen Bildgebung organbezogen zu erwarten sind, lesen Sie in der heutigen Ausgabe von „RöKo Heute“. In der Notfalldiagnostik arbeiten viele Radiologen inzwischen in sogenannten TraumaUnits Hand in Hand mit den klinischen Kollegen. Dank schneller und hochauflösender Computertomographen – in großen Kliniken integriert in den Schockraum – kann die Diagnose ohne Zeitverlust gestellt werden. Durch besondere Protokolle lassen sich die Untersuchungszeiten und auch die Strahlenexposition noch weiter verringern, aber müssen wirklich alle Patienten, die in die Notaufnahme kommen, einen CT-Scan bekommen? Auch diesen Fragen gehen wir nach, und es freut mich daher besonders, dass die neu gegründete European Society of Emergency Radiology (ESER) erstmalig auf dem Röntgenkongress vertreten ist und ihre Bemühungen für eine europäisch einheitliche Leitlinie vorstellen wird. Dieses ganze Spektrum der Radiologie kann es natürlich nicht umsonst geben. Des- halb haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal auch die Wirtschaftlichkeit der Radiologie explizit zum Schwerpunktthema gemacht. Besonders die Analyse der Industrie belegt, dass gute Medizin und gute Radiologie bezahlbar sind und auch bleiben werden. Das macht Mut und Hoffnung und zeugt erneut von der Zukunftsfähigkeit unserer Disziplin. Allerdings ist es sicher auch kein Fehler, das auch der breiten Öffentlichkeit und besonders den Kostenträgern stärker deutlich zu machen, damit wir auch künftig bei Budgetverhandlungen nicht hinten anstehen. Denn wir haben es selbst in der Hand: Zukunft ist immer auch das, was wir aus ihr machen. Ganz besonders herzlich begrüße ich zu diesem Kongress alle Medizinstudenten und alle medizinisch-technischen Radiologieassistenten und -assistentinnen (MTRA), die den Weg nach Hamburg auf sich genommen haben. Ebenso wie auf qualifizierten und motivierten Nachwuchs sind wir auf die MTRA angewiesen. Nur wenn sie ein intensives Verständnis für die Technik sowie für die verschiedenen Erkrankungen aufbringen, können sie im Zusammenspiel mit den Geräten, der Software und den Radiologen eine optimale diagnostische Bildgebung ermöglichen. Deshalb muss die Zukunftsperspektive dieses Berufsbilds erweitert werden, zum Beispiel durch eine Akademisierung und bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Auch für die Fortbildung in den Schwerpunktthemen haben wir ausgewiesene Experten gewinnen können. Sie dürfen sich also auf spannende und anregende Tage mit interessanten Vorträgen und lebhaften Diskussionen freuen. Nutzen Sie auch die Möglichkeiten der persönlichen Begegnung – eine gute Gelegenheit dazu bietet das Get-together heute Abend im CCH mit künstlerischen Überraschungen und kulinarischen Highlights. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen gelungenen, erkenntnisreichen und abwechslungsreichen Deutschen Röntgenkongress 2013! Viel Spaß beim Lesen, Ihr Prof. Dr. Mathias Langer Kongresspräsident 2013 Besuchen Sie uns zum 94. Deutschen Röntgenkongress vom 29. Mai bis 01. Juni 2013 im Congress Centrum Hamburg Stand C22 in Halle H. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 21.05.13 10:14 Stark im Kontrast – facettenreich im Sortiment Marktführer bei den CT-Kontrastmitteln Überzeugende Kontrastverstärkung durch ausgezeichnete MR-Kontrastmittel Kontrastmittelultraschall für die dynamische Darstellung der Organperfusion in Echtzeit Hochwertige Medizintechnik zur Applikation von Kontrastmitteln Bracco. The Contrast Imaging Specialists. Bracco Imaging Deutschland GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 78467 Konstanz www.braccoimaging.de Molekulare Bildgebung Prostata – der Ausweg aus dem diagnostischen Dilemma Viele Urologen kennen das Problem aus ihrer täglichen Praxis: Ein Patient mit steigendem PSA-Wert wird biopsiert und das Ergebnis ist negativ. Was ist zu tun, wenn der PSA-Wert weiter steigt? Bislang war in diesen Fällen guter Rat teuer. „Dieses diagnostische Dilemma wird jetzt zunehmend mithilfe der Kernspintomographie gelöst. Denn die MRT der Prostata ist das mit Abstand stärkste Verfahren zum Nachweis eines Tumors“, erklärt Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor der Radiologischen Klinik an der Charité in Berlin. Es verwundert daher nicht, dass die Kernspintomographie der Prostata ein immer höheres Gewicht bekommt und zunehmend von den Urologen akzeptiert wird. „Das gilt besonders in dem genannten Problemfall, bei dem man nicht weiß, was man dem Patienten eigentlich raten soll. Jetzt gibt es die Option, eine MRTUntersuchung durchzuführen.“ Der Grund für die diagnostische Lücke entsteht durch die hohe Sensitivität, aber geringe Spezifität des PSA-Werts. Ein erhöhter PSA-Wert kann zwar ein Hinweis auf ein Karzinom sein, es kann aber ebenso eine chronische Prostatitis oder eine benigne Prostatahyperplasie, also eine gutartige Prostatavergrößerung, vorliegen. Der PSA-Wert ist sehr empfindlich beim Karzinom, aber leider auch bei anderen Erkrankungen. Und selbst die nicht bildgestützte Biopsie hat ihre diagnostischen Tücken: Obwohl man in der Regel zwölf Stanzen durchführt, kann man nicht sicher sein, den Tumor auch wirklich getroffen zu haben. Zudem gibt es einige Areale der Prostata, vornehmlich die Bereiche ganz außen oder ganz weit ventral, die mit der Nadel nur schlecht zu erreichen sind. „Erkennt man 56-jähriger Patient mit weiter steigendem PSA-Wert nach negativer systematischer Prostatastanze. Nachweis eines suspekten Herdbefunds in der MRT (links), der MR/ US-fusioniert gezielt gestanzt wurde (rechts). Histologisches Ergebnis: Gleason 3 + 4 Wenn Tumoren blinken Oder: die leuchtende Zukunft für die molekulare Bildgebung in der Onkologie Mit dem Aufkommen von Hybridtechnologien wie PET-CT und MR/PET hat ein neues Zeitalter in der klinischen Diagnostik begonnen. Kaum ein anderes Forschungsfeld spiegelt das Streben nach einer personalisierten Medizin so sehr wider wie die molekulare Bildgebung. Gerade in der Onkologie gehört die Nuklearmedizin schon zum festen klinischen Repertoire. Sie hilft dabei, Tumoreigenschaften zu charakterisieren und dadurch Krebspatienten den richtigen Therapien zuzuführen. Welche Evolutionssprünge von der molekularen Bildgebung in Zukunft zu erwarten sind, berichtet Univ.-Prof. Dr. Fabian Kießling, Leiter des Lehrstuhls für Experimentelle Molekulare Bildgebung am Universitätsklinikum Aachen. Power-DopplerDetektion von VEGFR-2gerichteten, klinisch translatierbaren Mikrobläschen (BR55) in Brustkrebs-Xenografts. Insbesondere der kleinere Tumor zeigt eine starke Angiogenese und eine hohe Expression von VEGFR-2. Die zeigt das Potenzial der molekularen Sonographie von VEGFR-2, insbesondere für die Detektion von kleinen Tumoren (Bilder modifiziert aus Bzyl et al., Eur Radiol. 2012). Prof. Kießling, welche bildgebenden Hoffnungsträger befinden sich gerade in der Erprobung? Fabian Kießling: Es gibt ein paar sehr spannende Neuerungen, wie die TscherenkowBildgebung und das Magnetic Particle Imaging, über deren Bedeutung wir allerdings erst in zehn Jahren eine klare Aussage treffen können. Was sicherlich großes Potenzial hat, ist die fotoakustische Bildgebung. Dabei führt absorbiertes Licht zu einer lokalen Erwärmung von Molekülen im Gewebe, die sich ausdehnen und gleichzeitig einen kurzen Schall senden, Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 der mit einem Ultraschallgerät aufgefangen wird. Gegenüber der optischen Bildgebung liegen die Vorteile dieses Verfahrens in der verbesserten Tiefenauflösung, sodass eine qualitativ präzisere Aussagekraft erreicht wird. Welche Chancen geben Sie der optischen Bildgebung? Die ist stark im Kommen. Vor allem in der Endoskopie, der Bronchoskopie, der intraoperativen Diagnostik, bei Halstumoren, Augenuntersuchungen und vielleicht auch in der Mammadiagnostik. Eben überall dort, wo die IM PROFIL dort einen Tumor, kann dieser entweder MRTgestützt gestanzt oder in einigen spezialisierten Zentren sogar per Fusion der MRT-Bilder mit dem Ultraschall diagnostiziert und unter gezielter Ultraschallkontrolle gestanzt werden, so wird es zum Beispiel in Berlin und Heidelberg praktiziert“, schildert der Direktor der Charité. Für die Durchführung dieser Untersuchung empfiehlt Hamm ein 3-Tesla-Gerät, da bei der sehr hohen Auflösung auf die etwas unangenehme Applikation der Endorektalspule verzichtet werden kann – für den Patienten also eine deutlich bessere Alternative. Diese Untersuchung ist zudem konform mit den europäischen Guidelines zur Prostata-MRT, wonach die diffusionsgewichtete Bildgebung, die T2-gewichtete Bildgebung und die Kontrastmittelapplikation zu den Standarduntersuchungen gehö- benötigte Eindringtiefe relativ gering ist. Für die optische Bildgebung kann man im Prinzip auch sehr kleine Kontrastmittel entwickeln, die sehr sensitiv und nebenwirkungsarm sind. Eine Studie in „Nature Medicine“ (van Dam, Ntziachristos et. al, 2011, Bd. 52) hat gezeigt, dass die intraoperative optische Bildgebung mehr Metastasen aufspürt als die Standardlichtobservation. Dadurch könnte das Patienten-Outcome signifikant verbessert werden. Welches Verfahren unter den Forschungsexoten erscheint Ihnen am vielversprechendsten? Mir gefällt der Cell-Tracking-Ansatz, der sowohl bei der nuklearmedizinischen Bildgebung als auch mit der MRT schon gute Erfolge zeitigt. Möglicherweise bekommen zelluläre Therapien, sei es durch dendritische Zellen oder T-Zellen, in der Tumorbekämpfung in Zukunft mehr Bedeutung. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Tumorgeschehen hauptsächlich ein Ungleichgewicht des Immunsystems darstellt. Denn sonst kann ein Tumor nicht wachsen. Man könnte sich also vorstellen, dass Therapien künftig darauf basieren, das Immunsystem wieder umzupolen. Vielleicht werden auch vorpolarisierte Zellen gespritzt, die den Tumor selektiv vernichten und das Immunsystem quasi dazu zwingen, den Tumor zu erkennen. Da ist künftig Musik drin, erste klinische Studien einer holländischen Gruppe gibt es dazu bereits. Wie steht es mit der molekularen Ultraschalldiagnostik? Das erste molekulare Kontrastmittel mit targetspezifischen Mikrobläschen befindet sich zurzeit in der klinischen Erprobung. Es bindet an den VEGFR-2-Rezeptor und wird verwendet, um Prostatakarzinome zu charakterisieren. In Aachen haben wir dieses Kontrastmittel auch intensiv präklinisch beim Mammakarzinom getestet. Dabei konnten wir eine sehr viel bessere Differenzierung von benignen und malignen Tumoren über VEGFR-2 im Vergleich zu funktionellen Parametern wie relatives Blutvolumen oder Perfusion feststellen. In anderen Worten: Hier lässt sich ein diagnostischer Mehrwert über ein sehr kostengünstiges und einfaches Verfahren gewinnen, das zudem sehr nebenwirkungsarm ist. Vorstellbar wären auch Targets für entzündliche Veränderungen. Daran arbeiten unter anderem zurzeit eine Forschergruppe aus Stanford und unser Institut. IM PROFIL Veranstaltungshinweis Raum Eberlein Mi, 29.05., 11:00–12:00 Uhr Kießling F /Aachen (Vorsitz) Session: Molekulare Bildgebung I Metabolische Bildgebung Sowohl für inflammatorische Tumorerkrankungen als auch für kardiovaskuläre Charakterisierungen wäre das durchaus interessant. Wie sieht es mit der Weiterentwicklung von Tracern und Chemotherapeutika aus? Prof. Dr. Bernd Karl-Heinz Dieter Hamm leitet seit Oktober 2010 den Lehrstuhl für Radiologie und ist Direktor der fusionierten Radiologie der Charité. Seit 2004 ist er wissenschaftlicher und klinischer Leiter des Imaging Science Instituts der Charité in Kooperation mit Bayer Schering HealthCare und seit 2006 Leiter des Charité Centrums 6 sowie fachlicher Leiter mehrerer MVZ der Charité für die Fächer Radiologie und Nuklearmedizin. ren. Neu sind nach Auskunft von Hamm die zunehmende diagnostische Sicherheit und die Standardisierung dieser Untersuchung sowie die Möglichkeit der Biopsie unter MRT-Kontrolle beziehungsweise sogar mit fusionierten Bildern aus MRT und Ultraschall. „Das ist die Zukunft, denn es ist das sicherste Verfahren für die gezielte Entnahme von Gewebeproben“, so Hamm. Noch keine Bedeutung hat bei der Untersuchung der Prostata das MR/PET. Und das CT spielt außer im Konzert mit PET/CT keine Rolle. „Die PET ist nachrangig, sie kommt nur gelegentlich bei der Frage, ob ein Tumor metastasiert oder nicht, zum Einsatz. Die Tracer sind nicht überall verfügbar und niedrig maligne Tumoren beziehungsweise ganz kleine Tumoren sind mit dieser Modalität sehr schwer zu erkennen“, so Hamm abschließend. Seit 2008 hält Univ.-Prof. Dr. Fabian Kießling den Lehrstuhl für Experimentelle Molekulare Bildgebung an der RWTH Aachen. Der 40-Jährige ist Chairman des Molecular Imaging Subcommittees der European Society for Radiology (ESR). Ferner war er mehrfach Mitglied der Programmkomitees für die Kongresse der European Society for Molecular Imaging (ESMI) und der World Society for Molecular Imaging (WMIS). Kießling ist Gründungsmitglied der European Society for Molecular and Functional Imaging in Radiology (ESMOFIR) und seit 2012 im Council der European Society for Molecular Imaging (ESMI). Das Portfolio an Tracern insbesondere für PET nimmt zu. Neben 18F-FDG wurden in letzter Zeit weitere Marker zugelassen, zum Beispiel 18F-Cholin für die Prostatadiagnostik in einigen Zentren in den USA. Was die Chemotherapeutika angeht, so zeigen sie bisher noch sehr unangenehme Nebenwirkungen. Unser Ziel ist es, die Größe der Mittel zu optimieren, sodass das Medikament nur dort austritt, wo die Gefäße porös sind. Das sind typischerweise auch die Stellen, wo der Tumor sitzt. Dazu werden Nanosubstanzen markiert und anschließend untersucht. Das ist zwar noch im Forschungsstadium, könnte aber zukünftig die personalisierten Therapien weiter voranbringen. Anreicherung von fluoreszenz-markierten, Doxorubicin enthaltenden Liposomen in experimentellen Brusttumoren. Im oberen Tumor (grüner Pfeil) konnte durch eine hyperthermieindizierte Erhöhung der Gefäßpermeabilität eine deutlich stärkere Anreicherung erzielt werden als in dem Kontrolltumor (roter Pfeil). Die Anreicherung wurde mittels Fluoreszenzmolekularer Tomographie (FMT) dokumentiert. RÖKO HEUTE 3 Molekulare Bildgebung Wunsch und Wirklichkeit Forschungsansätze für den klinischen Alltag In unserem Interview mit Univ.-Prof. Dr. Fabian Kießling („Wenn Tumoren blinken“, Seite 4) wollten wir vor allem die aktuellen Forschungsansätze in der molekularen und onkologischen Bildgebung vorstellen, ungeachtet der Möglichkeit ihrer gegenwärtigen klinischen Umsetzbarkeit. Hans-Ulrich Kauczor, Professor für Radiologie und Ärztlicher Direktor an der Radiologischen Klinik der Universität Heidelberg, haben wir im Anschluss dazu befragt, welche dieser Verfahren von optischer Bildgebung bis zur Entwicklung von Tracern die Chance auf einen Einzug in der Klinik haben. Um es gleich vorwegzunehmen, die Übertragung von innovativen Bildgebungsverfahren aus dem präklinischen Bereich auf die klinische Anwendung ist nicht ganz einfach: „Das ist aus vielen Gründen ein sehr anspruchsvolles Vorhaben. Die Systeme sind zum Teil aufgrund ihrer physikalischen Grundlagen so eingeschränkt, dass eine sinnvolle Adaption für die Praxis bis auf Weiteres nicht zu erwarten ist“, so Prof. Kauczor. Ein Verfahren, das sich in absehbarer Zeit jedoch im klinischen Einsatz bewähren könnte, ist die optische Bildgebung, vor allem in Verknüpfung mit der Endoskopie, der Bronchoskopie und der intraoperativen Diagnostik. In der begrenzten Eindringtiefe mit dem direkten Blick unter die Oberfläche liege das Potenzial für die onkologische Befundung, meint Kauczor, und bestätigt damit Kießlings Einschät- zung. Weniger erfolgreich war allerdings der Versuch, optische Bildgebung sinnvoll bei der Mammadiagnostik einzusetzen: „Hier wurden über längere Zeit Konzepte verfolgt, die keinen Weg in breite klinische Anwendungen gefunden haben. Die Innovationen bei der Mammadiagnostik sind im Bereich der Fusionsbildung und bei der Tomosynthese, zum Beispiel auch mit Kontrastmitteln, zu finden, nicht jedoch bei der optischen Bildgebung“, erklärt der Heidelberger Radiologe. Das Verfahren mit der größten Aussicht, sich erfolgreich in der Praxis durchzusetzen, ist der kontrastmittelgestützte Ultraschall. Leider fehlt es hier laut Kauczor noch an einer stärkeren Durchdringung im Klinikalltag und an der allgemeinen Akzeptanz der neuen Methoden und Verfahren im Rahmen von Diagnostikpfaden im Konzert mit CT und MRT. Und dann gibt es noch die neuen spezifischen Tracer für PET-CT und MRT/PET, von deren Entwicklung man sich so viel verspricht. Hier gibt es vor allem zwei Probleme: regulatorische Herausforderungen bei der Zulassung und bei Studien am Patienten, die das Vorankommen verzögern, und zweitens eine begrenzte Leidenschaft bei der Industrie, in die Entwicklung der spezifischen Tracer zu investieren: „Die Indikationen für spezifische Tracer betreffen häufig nur sehr kleine Patientengruppen. Es ist also weniger Geschäftspotenzial zu erwarten als beispielsweise beim gadoliniumhaltigen MR-Kontrastmittel. Da ist die Prostatadiagnostik vielleicht eine Ausnahme und aktuell ein großes Feld mit vielversprechenden spezifischen Tracern, die sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie funktionieren könnten. Ansonsten sehe ich nur wenige vielversprechende neue Chancen. Der Hype um die Tracer-Herstellung hat bei den Firmen nachgelassen, der Forschung auch Produkte folgen lassen zu können. Doch es gibt auch Entwicklungen, die Zuversicht aufkommen lassen – wie die präklinischen Bemühungen beim Magnetic Particle Imaging: „Wenn es gelingt, Entzündungszellen zu markieren und so das Feld der Entzündungsbildgebung zu erschließen, IM PROFIL stoßen wir damit in völlig neue Dimensionen der diagnostischen Bildgebung vor. Von diesem Forschungsfeld verspreche ich mir viel, vor allem einen baldigen Durchbruch“, so Kauczor. Bei allem Potenzial in der präklinischen Forschung bleibt Kauczor in seinen Erwartungen verhalten, denn de facto wird in der klinischen Praxis außer beim Ultraschall wenig des hier Diskutierten umgesetzt. Wichtig ist es vielmehr, vorhandene Technologien wie die kontrastmittelverstärkte Perfusions- Primäre Knochentumoren – selten, aber da Diagnostik jenseits der radiologischen Routine Haben Sie in Ihrer Berufspraxis schon einmal ein Osteosarkom gesehen? Oder ein Chondrosarkom? Maligne primäre Knochentumoren sind derart selten, dass viele Radiologen ihnen nur wenige Male in ihrem Arbeitsleben begegnen. Die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland liegt bei etwa 700 bis 1.000 Fällen im Jahr. Diagnostische Erfahrungswerte mit diesen Tumorerkrankungen sind also rar gesät und dementsprechend schwierig gestaltet sich die diagnostische Zuordnung. Hinzu kommt, dass die primären Knochentumoren trotz ihrer Seltenheit sehr unterschiedliche und vielfältige Formen annehmen. Deshalb geht hier ohne das spezifische Fachwissen verschiedener Experten häufig nichts, weiß Dr. Herbert Rosenthal, Leitender Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. „Im Gegensatz zu den Metastasen tritt eine Vielzahl primärer Knochentumoren bereits im Kindes- und Jugendalter auf“, erklärt Dr. Rosenthal, „sie werden durch Schwellungen und Schmerzen symptomatisch. Ein häufig auftauchendes Problem bei diesen noch sehr jungen Patienten ist es, einen Knochentumor von anderen Pathologien wie Überlastungsschäden oder Stressfrakturen zu unterscheiden.“ Eine Früherkennung wird dadurch außerordentlich erschwert, ist aber auch besonders wichtig, da sich die Heilungschancen durch moderne Behandlungskonzepte in Verbindung mit Chemotherapie deutlich verbessert haben. Dennoch haben die meisten Vitrea 1a Enterprise Suite www.vitalimages.com 4 RÖKO HEUTE Dr. Herbert Rosenthal ist seit 1993 Leitender Oberarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Nach dem Studium der Humanmedizin und der Promotion an der Universität Göttingen hat er in Hannover die Facharztweiterbildung abgeschlossen, unterbrochen von einem einjährigen Forschungsaufenthalt am Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School in Boston. Seit 2006 leitet er die neu geschaffene Sektion Muskuloskelettale Radiologie mit den Schwerpunkten Tumorerkrankungen, Rheumatologie und Traumatologie an der MHH. lare Bildgebungsverfahren wie PET-CT oder MR/PET die Bildgebung der Knochentumoren in Zukunft verbessern könnten, antwortet Rosenthal: „Bei der Diagnostik von Primärtumoren nicht, eben weil diese Erkrankungen so selten auftauchen, dass eine Frühdiagnostik im Grunde nicht möglich ist. Für die Erkennung von Metastasen sowie zur Therapiekontrolle sind PET-CT- oder MR/PET-Untersuchungen aber durchaus denkbar, auch wenn man ihren zukünftigen Stellenwert jetzt noch nicht quantifizieren kann.“ Veranstaltungshinweis Raum Werner Mi., 29.05., 13:00–13:30 Uhr Allgemeine Röntgenmorphologie von Skeletterkrankungen: Terminologie und Analyse Rosenthal, H./Hannover Session: Muskuloskelettale Radiologie I – systemische Skeletterkrankungen 16-jährige Patientin, rechtes Kniegelenk Abb.2a: typisches Röntgenbild mit expansiver blasiger Osteolyse Abb.2b: MRT, T1-gewichtet ® Wir verbinden unterschiedliche Fachgebiete und vielfältige Modalitäten. Patienten-zentrierte Informationen und Bilder sind an jedem PC und Endgerät verfügbar und ermöglichen echte unternehmensweite Zusammenarbeit. untersuchung von Tumoren praktikabler in den Alltag zu integrieren: „Wir brauchen eine Standardisierung, einen Ablauf und eine Quantifizierung mit einer leicht verständlichen und bedienbaren Auswertungssoftware, die sozusagen selbsterklärend und semiautomatisch ist und in wenigen Minuten ein vernünftiges, befundunterstützendes Ergebnis liefert – als sinnvoller quantitativer und somit objektiver Baustein für die Diagnoseunterstützung und die Beurteilung des Therapieerfolgs“, so Kauczor abschließend. IM PROFIL ist es grundsätzlich notwendig, vor der Behandlung eine Gewebeprobe zu entnehmen, um eine zweifelsfreie diagnostische Zuordnung zu treffen.“ Um zu entscheiden, über welchen Weg und wo im Tumor die Biopsie stattfinden soll, stellt die Schnittbildgebung mit MRT oder CT das primäre Planungstool dar. Die kontrastmittelgestützte MRT bietet hervorragende Möglichkeiten, um die durchbluteten Tumorareale und ihre Ausdehnung zu bestimmen. „Allerdings ist ein wesentlicher Nachteil der Methode bei der Bildgebung des Knochens, dass sich nicht gut einschätzen lässt, ob der Tumor die Stabilität des Knochens gefährdet, zum Beispiel ob 1b Prof. Dr. Hans-Ulrich Kauczor studierte Ende der 1980er-Jahre in Bonn und Heidelberg Medizin und arbeitete danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Radiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum, die er viele Jahre später – von 2003 bis 2007 – leiten sollte. An der Kölner Universität erwarb er seinen Doktor und habilitierte sich an der Universität Mainz. Seit 2003 ist er Professor für Diagnostische Radiologie an der Universität Heidelberg, an der er 2008 die Ärztliche Direktion der Radiologischen Klinik übernahm. Für seine radiologischen Forschungen wurde er im Jahr 2000 mit dem Holthusen-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnet. 2a 16-jährige Patientin, rechtes Kniegelenk Abb.1a: typisches Röntgenbild mit Tumorosteoid und Kortikalisdestruktion Abb.1b: MRT, T1-gewichtet bösartigen Knochentumoren zum Zeitpunkt ihrer Diagnose bereits einen Durchmesser von mehr als 5 Zentimetern erreicht. Hinsichtlich der artdiagnostischen Zuordnung von Knochentumoren dient auch heute noch das konventionelle Röntgenbild als Basis. „In vielen Fällen kann man jedoch allein aufgrund der Röntgenbilder keine 100-prozentige Artdiagnose stellen“, berichtet der Leitende Oberarzt, „teilweise kommen bis zu 50 verschiedene Tumorarten und tumorähnliche Läsionen infrage. Deshalb 2b die Wirbelsäule frakturgefährdet ist. Bei dieser Fragestellung zeigt die CT deutliche Vorteile“, ergänzt der Experte. Gerade weil es sich bei primären Knochentumoren um sehr seltene Erkrankungen handelt, sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Pathologen vor demselben Problem stehen wie die Radiologen: Es fehlt zum einen an Erfahrung und zum anderen kann das Krankheitsbild sehr vielgestaltig ausfallen“, gibt Rosenthal zu bedenken, „das heißt, die enge Absprache zwischen Radiologen und Pathologen, aber auch der Abgleich mit den diagnostischen Ergebnissen weiterer Fachärzte in einem Tumorboard sind hier absolut essenziell.“ Auf die abschließende Frage, ob moleku- Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Onkologie & Kolon Bessere Prognosen Strategien zur Optimierung der Radioembolisation hepatischer Metastasen bei kolorektalen Karzinomen Lange galten Metastasierungen kolorektaler Karzinome in der Leber als nicht heilbar, heute führen Fortschritte in Chirurgie und Interventioneller Radiologie zu wesentlich verbesserten Prognosen. Eine Studie aus Magdeburg analysiert jetzt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine wirksame Radioembolisation zu ermöglichen. evaluieren“, fährt der Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Magdeburg fort. Angiogenesehemmer versus Radioembolisation Gezielte Therapien mit angiogenetischer Wirkung unter Einsatz von Targeted Molecules wie Avastin resultieren in einer Veränderung der Tumorgefäßsituation. Das entspricht der Zielsetzung solcher Therapien: Die Perfusion der Tumoren vermindert sich sukzessive deutlich. Das verhindert aber vermutlich gleichzeitig, dass sich radioaktive Partikel im Rahmen einer Intervention ausreichend in die Tumoren einbringen lassen, wodurch sich die Wirksamkeit einer Radioembolisation verringert. Prof. Ricke: „Die Hypothese unserer Studie lautet: Wir brauchen einen gewissen zeitlichen Abstand zur letzten Gabe von Avastin beziehungsweise Bevacizumab, um die Ansprechraten für radioaktive Substrate auf ein übliches Niveau zu heben.“ Das Magdeburger Team teilte ihr Patienten- gut in zwei Gruppen ein: Bei einer von ihnen hatte man Avastin vor weniger als drei Monaten oder zwischen drei bis sechs Monaten vor der Radioembolisation abgesetzt, die andere Gruppe hatte gar kein Avastin erhalten. Erste Ergebnisse zeigen laut Prof. Ricke: „Je länger die Avastin-Gabe zurückliegt, desto besser sind die Ansprechraten.“ Allerdings ist in der vorliegenden Studie, so der Experte, mit circa 40 die Zahl der eingebundenen Patienten deutlich zu klein, um biostatistische Signifikanz zu erzeugen. Eine Folgestudie mit einer größeren Anzahl an Patienten, etwa 400, ist nun in Vorbereitung, denn „diese Patientenzahl wäre für eine klare statistische Relevanz notwendig“. Klinischer Interessenkonflikt Die Studie ergibt letztlich einen patientenorientierten klinischen Konflikt als Schlussfolgerung, so Prof. Ricke: Patienten, deren Erkrankung weit fortgeschritten ist, erhalten Avastin sehr häufig auch noch „beyond progression“: Der Wirkstoff wird – leitlinienkonform für die Behandlung des kolorektalen Karzinoms – verabreicht, obwohl der Tumor weiterwächst. Eigentlich müsste das Medikament jedoch abgesetzt beziehungsweise pausiert werden, damit eine wirksame Radioembolisation möglich wird – Stoff für eine interessante Diskussion auf dem Deutschen Röntgenkongress. Lebermetastasen im KM-CT vor (oben) und drei Monate nach Bevacizumab mit deutlicher Perfusionsveränderung unter Therapie „Die Zielgruppe unserer Studie zur Wirksamkeit der Radioembolisation bei metastasierenden kolorektalen Karzinomen waren intensiv vorbehandelte, weitgehend austherapierte Patienten mit Neubildungen in der Leber“, erläutert Prof. Dr. Jens Ricke. Für einen First-Line-Einsatz der Intervention fehlen bislang Daten, entsprechende Studien sind noch nicht abgeschlossen, „und somit konnten wir nur Salvage-Situationen IntelliSpace Portal bietet schnellen Zugang zu Patientendaten überall dort wo sie gebraucht werden. Ein Beweis für Imaging 2.0. IM PROFIL Prof. Dr. Jens Ricke, Facharzt für Radiologie, habilitierte an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, hatte dort zwischen 2004 und 2006 eine C3-Professur für Interventionelle Radiologie an der Klinik für Strahlenheilkunde inne und ist seit 2006 Lehrstuhlinhaber Radiologie an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg sowie Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Magdeburg. Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 IntelliSpace Portal macht aus jedem PC eine CT-, MR- oder NUK-Workstation und bietet zudem Speicherplatz für große Datenmengen. Über einen Thin-Client Applikationserver teilen Sie jederzeit Patienteninformationen mit Kollegen. Das ermöglicht ein gemeinschaftliches Arbeiten in Echtzeit – völlig ortsunabhängig. Die Zusammenarbeit kann über alle Modalitäten hinweg erfolgen und damit eine verbesserte Patientenversorgung unterstützen. Denn Patientendaten sind jetzt schneller für die klinische Review und Analyse verfügbar. Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie uns auf dem Deutschen Röntgenkongress, Stand A.10, Halle H oder unter www.philips.de/healthcare. 5113159_Anzeigenadaption_Intellispace_Roeko_210x297_A4_RZ.indd 1 17.05.13 10:19 RÖKO HEUTE 5 Niere & Becken Gut oder böse? MRT ermöglicht therapiekritische Differenzierung bei Nierenzellkarzinomen Die Inzidenz des Nierenzellkarzinoms nimmt weltweit insbesondere aufgrund von Lifestyleund Umweltfaktoren zu. Sie liegt in Deutschland bei 22,9/100.000 für Männer beziehungsweise 12,7/100 000 für Frauen. Nach dem Prostata- und Blasenkarzinom ist es das dritthäufigste urologische Malignom – hierzulande beträgt die Zahl der Neuerkrankungen circa 11.000. Zugleich steigen die Heilungschancen bei der Entdeckung in frühen Tumorstadien, erläutert Prof. Dr. Peter Hallscheidt. Zwischen 60 und 70 Prozent der Karzinome werden bei asymptomatischen Untersuchungen identifiziert. Zur präzisen Evaluierung der Tumoren leistet die MRT-Bildgebung einen ausschlaggebenden Beitrag. Die Analysemöglichkeiten auf Basis von MRT haben sich in den vergangenen Jahren wesentlich weiterentwickelt, fügt der Darmstädter Radiologe und außerplanmäßige Professor des Universitätsklinikums Heidelberg hinzu: „Wir können heute nicht mehr nur Tumoren nachweisen und stagen – auch Aussagen zur Gut- oder Bösartigkeit eines Tumors lassen sich treffen. Kontrastmitteldynamik und, ganz neu, Diffusionsbildgebung sind die geeigneten Methoden, um bei Nierentumoren solche weitergehenden Differenzierungen vorzunehmen. So lässt sich bereits vor einem operativen Eingriff feststellen, um welche Art eines Tumors es sich handelt, was wiederum einen Einfluss auf die Planung der Operation hat“. MRT ist die Modalität der Wahl, Hybridverfahren spielen, so der Experte, bislang in der Routi- 83 J., w, mittelgradig differenziertes klarzelliges NCC; pT1b, pNx, Mx, G2: ADC-, F- und D-Werte für den Tumor und das Parenchym Tumor; ADC: 1,67 µm2/ms, F: 29,3 %, D: 1,24 µm2/ms, Kontrollbereich: ADC: 2,10 µm2/ms, F: 20,4 %, D: 2,40 µm2/ms ne noch keine Rolle. Jährlich nehmen 30 bis 40 Patienten an den Studien teil, die das Team seit etwa 15 Jahren durchführt. „Gestartet haben wir damals mit Staging-Untersuchungen in CT und MRT. Im Zuge des technologischen Fortschritts haben wir unsere Analysen immer weiter verfeinert und auch spezielle Protokolle zur optimalen Bildgebung von Nierentumoren entwickelt“, erinnert sich der Experte. Mit den erwähnten Methoden gelingt es den Radiologen inzwischen, unterschiedliche Stadien der Bösartigkeit nachzuweisen. So können unterschiedliche Gradings mit der Kontrastmittelaufnahme korreliert werden. Detaillierte Diagnostik ermöglicht Organerhalt Chirurgen operieren heute zunehmend organerhaltend. Diese kleinräumige Entfernung mit Sicherheitsabstand setzt eine detaillierte Diagnose der Tumorsituation voraus – etwa hinsichtlich der Infiltration des Umgebungsgewebes. Auch hier hat der Radiologe wieder eine wichtige Unterstützung zu leisten: „Ein guter radiologischer Befund ist nicht mehr nur eine Beschreibung eines Nierentumors, sondern bezieht diese wichtigen Informationen mit ein“, unterstreicht der Darmstädter Experte. Neue Scores wie PADUA und RENAL berücksichtigen für die OP-Planung nicht nur das Tumorstadium, IM PROFIL Prof. Dr. Peter Hallscheidt, seit 2012 Radiologe in Darmstadt und außerplanmäßiger Professor des Universitätsklinikums Heidelberg, begann 1995 mit der Diagnostik von Nierentumoren in CT und MRT an der Universitätsklinik sondern auch das Kriterium, wie tief der Tumor in der Niere positioniert ist und ob sich eine Resektion durchführen lässt. Verfeinerung der Diagnostik als Ziel „Unser Ziel als Radiologen muss somit sein, unsere Diagnostik immer weiter zu verfeinern“, betont Prof. Hallscheidt. Die Heidelberger und Darmstädter Ergebnisse zeigen: Frühe Erkennung, therapiekritische Differenzierung, organerhaltende Eingriffe – in dieser Behandlungskette mit zunehmend besserem Patienten-Outcome spielt der Radiologe mit seiner präzisen Analyse eine ausschlaggebende Rolle. Diese Anforderungen an die Disziplin steigen auch im Hinblick auf weitere Organe, wie etwa der Prostata. Gut gekippt ist gut geblickt Histologisch gesichertes Zervixkarzinom, in der nativen T2-gewichteten Sequenz kaum vom Zervixstroma zu differenzieren (a). Mittels Diffusionswichtung (b) und insbesondere in der KM-Dynamik wird die Tumorausdehnung eindeutig sichtbar (c). Das lokale Tumorstaging konnte damit auf einen auf die Zervix begrenzten Tumor im Stadium T1b1 festgelegt werden, histopathologisch bestätigt. So gehört die prätherapeutische Becken-MRT auch beim primären Endometrium-, Ovarial- und Vaginalkarzinom zur Basisdiagnostik der Standard Operating Procedures des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen (NCT), um innerhalb des interdisziplinären Tumorboards – das gemeinsam mit den Gynäkologen und Strahlentherapeuten des Klinikums stattfindet – zur individuellen Therapieplanung herangezogen zu werden. „Grundsätzlich ist die MRT aufgrund des exzellenten Weichteilkontrasts und der hohen Detailgenauigkeit der CT bei der Darstellung der Beckenorgane überlegen. Um diesen Vorteil aber effektiv zum lokalen Tumorstaging nutzen zu können, ist die richtige Kippung der Sequenzen während des Scans unerlässlich“, erklärt Dr. Céline Alt, Fachärztin für Radiologie 6 RÖKO HEUTE am Universitätsklinikum Heidelberg, „gerade das weibliche Becken lässt sich nicht mit Standardeinstellungen im MRT beurteilen. So hängt die Lage des Uterus zum einen von der Blasenfüllung ab, zum anderen kann er anteoder retroflektiert sein. Jede Untersuchung muss also individuell angepasst und auf den zu untersuchenden Tumor gekippt werden. Beim Endometriumkarzinom muss die transversale Kippung daher parallel zur kurzen Achse des Uterus verlaufen, beim Zervixkarzinom entsprechend parallel zur kurzen Achse der Zervix. Beim Vaginalkarzinom ist auf die kurze Achse der Vagina, beim Vulvakarzinom auf die kurze Achse der distalen Urethra zu planen. Ansonsten ist eine genaue Aussage bezüglich der Tumorausdehnung und der Umgebungsinfiltration nicht möglich.“ Histologisch gesichertes Endometriumkarzinom, in der nativen T2-gewichteten Sequenz ist der Tumor im Korpuslumen zu erkennen und eine Infiltration der Zervix besteht sicher nicht (a), die Beurteilung der myometranen Infiltrationstiefe ist jedoch durch die fehlende Abgrenzbarkeit nicht eindeutig möglich (b). In der KM-Dynamik demaskiert sich der Tumor hypointens im Vergleich zum Myometrium (c), sodass das lokale Tumorstaging eindeutig einem Stadium T1b zuzuordnen ist, histopathologisch bestätigt. Veranstaltungshinweis Raum Donner Fr, 31.05., 08:30 – 09:00 Uhr Nachweis und Staging von Raumforderungen der Nieren Hallscheidt P/Darmstadt Session: Uroradiologie I – Raumforderungen der Nieren und ableitenden Harnwege Raum Krause Sa, 01.06., 10:45 – 11:30 Uhr Hallscheidt P/Darmstadt (Vorsitz) Session: Uroradiologie II – Nieren Dr. Céline D. Alt, seit Februar dieses Jahres Fachärztin für Radiologie, arbeitet seit November 2006 in der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der MR-Diagnostik gynäkologischer Beckentumoren und in der dynamischen MRT bei Beckenbodendysfunktion. Die heute 33-Jährige absolvierte das Studium der Humanmedizin an der Universität Heidelberg und erhielt 2006 ihre Approbation. Zeitgleich schloss sie ihre Promotion mit „magna cum laude“ ab. Seit 2011 ist sie Prüfärztin für Onkologie. MRT-basiertes Staging weiblicher Beckentumoren Wie genau das lokale Staging mit dem auf jeden Tumor angepassten Protokoll im Vergleich zum histopathologischen Ergebnis ist, das werViele Gynäkologen sehen in der prätherapeutischen Schnittbildgebung mittels MRT zur tet Dr. Alt aktuell im Rahmen von drei StuBeurteilung eines primären Zervix-, Endometrium-, Vulva-, Vaginal- und Ovarialkarzinoms dien in Zusammenarbeit mit dem Deutschen keinen Vorteil und setzen nach wie vor auf den Goldstandard, das klinisch-operative Staging Krebsforschungszentrum (DKFZ) aus. Die nach den Richtlinien der International Federation of Gynecologics and Obstetrics (FIGO). Protokolle beinhalten neben hochaufgelösten, Lediglich beim Zervixkarzinom ist die prätherapeutische MRT ab dem Stadium FIGO Ib2 T2-gewichteten Sequenzen speziell abgeund beim Vulvakarzinom ab dem Stadium FIGO II in den gynäkologischen Leitlinien als stimmte funktionelle Sequenzen wie die Konweiterführende Diagnostik empfohlen. Anders im Universitätsklinikum Heidelberg: Hier trastmitteldynamik und die Diffusionswichhaben die Etablierung von speziell auf das gynäkologische Becken abgestimmten MRT- tung. „Aber nicht nur für die Primärdiagnostik Protokollen sowie eine enge und effektive Zusammenarbeit mit der Gynäkologie für ein – auch für die Strahlentherapieplanung und zur Umdenken gesorgt. Tumornachsorge ist die MRT mit funktionellen Sequenzen wertvoll. Die Erfahrungen in der eigenen Klinik und die Ergebnisse aus internationalen Studien machen das deutlich“, so die Radiologin. Die aktuellen Studien der Heidelberger Arbeitsgruppe – bis Dezember 2012 unter der Sektionsleitung von Prof. Dr. Peter Hallscheidt – werden an einem 3-TeslaMRT durchgeführt, das einen noch besseren Heidelberg. Die ersten CT-Untersuchungen im Multi-Slice-CT konnten ebenso wie die ersten Studien zur Diffusion von Nierentumoren mit histopathologischer Korrelation durchgeführt werden. Prof. Hallscheidt hat die Deutschen als auch die europäischen Leitlinien zur Diagnostik des Nierenzellkarzinoms verfasst. Aus seiner Arbeitsgruppe Urogenitale Bildgebung kommen auch wesentliche Arbeiten zur Diagnostik des weiblichen Beckens bei Malignomen und der Senkung. Er ist Herausgeber des Buches „Urogenitale Bildgebung“ und Autor von über 20 Buchkapiteln. IM PROFIL Histologisch gesichertes Vulvakarzinom, in der nativen T2-gewichteten Sequenz als leicht hyperintense Raumforderung der Labie zu erkennen, mit Heranreichen an die distale Urethra (a, b). Die genaue Tumorbegrenzung ist in der Kontrastmitteldynamik eindeutig zu bestimmen, da sich der Tumor hypointens darstellt (c, d). Es besteht sicher keine Umgebungsinfiltration, sodass es sich auf einen auf die Vulva begrenzten Tumor mit mehr als 2 cm Längsdurchmesser im Stadium T1b handelt, histopathologisch bestätigt. Kontrast und eine höhere Detailgenauigkeit der Beckenorgane im Vergleich zu 1,5 Tesla erlaubt, laut Alt können jedoch auch moderne 1,5-Tesla-Geräte sehr gute Bilder liefern. „Ak- tuell werten wir die Ergebnisse unserer funktionellen MR-Untersuchungen hinsichtlich des lokalen Tumorstagings aus. Dabei ist natürlich auch interessant, ob wir die international vor- Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Weibliches Becken liegenden Daten bestätigen können“, erklärt die Radiologin. Im Fokus wissenschaftlicher Arbeit sieht sie neben der Weiterentwicklung der Kontrastmitteldynamik und der Diffusionswichtung auch die Messung der Tumorperfusion. Für die funktionelle Bildgebung weiblicher Beckentumoren stehen neben der MRT weitere Modalitäten zur Verfügung. Hier ist vor allem die PET-CT zu nennen, die aktuell vor allem in der Lymphknoten-, Metastasenund Rezidivdiagnostik eingesetzt wird. „Die bisher vorliegenden Ergebnisse funktioneller Bildgebung bezüglich des Stagings und der Nachsorge gynäkologischer Beckenmalignome sind so vielversprechend, dass die Perspektiven für eine interdisziplinäre und individuelle Therapieplanung sehr gut sind und damit möglicherweise zu einer Verbesserung des Therapieoutcomes der Patientinnen beitragen können“, schließt Dr. Alt. der Leitlinie zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik. Der mobile FlatpanelDetektor hat mit 2.428 x 2.428 Pixeln eine besonders hohe Auflösung. Dabei war das Format von 43 x 43 cm des nur 3,6 kg leichten Detektors maßgeblich kaufentscheidend. „Nur mit dem großen Detektorformat sind wir sicher, dass bei Thoraxaufnahmen die gesamte Lunge abgebildet werden kann“, sagt Dr. Krauss. Die unterschiedlichen Anforderungen an den Bildkontrast realisiert das System durch frei veränderbare Grauwertefenster. Die Bilder gelangen so optimal voreingestellt auf den Monitor der jeweiligen Befundworkstation. Dr. Krauss: „Die Nachbearbeitungsmöglichkeiten der digitalen Radiographie sind unschlagbar.“ Auch Ingrid Sigl erkennt nur Vorteile. „Der unangenehme Umgang mit den Chemikalien fällt weg. Das Röntgen geht schneller, man kann sich mehr auf die Patienten konzentrieren.“ Der AeroDR X70 lässt sich auch in Räumen mit niedriger Bauhöhe installieren und mithilfe der Servo-Tracking-Funktion folgt die Röhre dem Detektor. Ein besonderes Merkmal des Systems ist das Wandstativ mit dem kippbaren Detektortisch. Aufnahmen können gemacht werden, ohne dabei den Detektor vom Wandstativ in den Buckytisch zu wechseln. Impressum RöKo Heute ist eine Publikation der EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH in Kooperation mit der Deutschen Röntgengesellschaft Jennifer Eletr, Anne Katrin Hennig (DRG), Michael Krassnitzer, Karoline Laarmann, Meike Lerner, Ralf Mateblowski, Michael Reiter, Florian Schneider (DRG), Axel Viola, Holger Zorn Verlagsanschrift: EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH Theodor-Althoff-Str. 45, D-45133 Essen, Tel.: 0201-87126851 www.european-hospital.com Anzeigenverwaltung: Janka Hoppe Geschäftsführung: Daniela Zimmermann Layout & Grafik: www.agentur-marasson.de Druck: Print- und Medienproduktion Hamburg GmbH Redaktion: Brigitte Dinkloh, Bettina Döbereiner, © 2013 EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH Veranstaltungshinweis Raum Krause Sa, 01.06., 10:00–10:30 Uhr Nachweis und Staging von Raumforderungen der Zervix, Vagina und Vulva Alt C/Heidelberg Session: Uroradiologie II – Raumforderung der Beckenorgane Röntgen im Zentrum Im Herzen Münchens befindet sich die Radiologische Praxis MVZ-Radiologie von Dr. med. Dipl.-Ing. Bertram Krauss und Dr.med. Boris Koppers. Die Radiologen betreiben eine Praxisgemeinschaft mit einem internistisch-onkologischen MVZ sowie eine Apparategemeinschaft mit einer Praxis für Pneumologie und einer Praxis für Orthopädie, die sie mit hochwertigen Röntgenbildern versorgen. Geröntgt wird mit der digitalen Röntgenanlage AeroDR X70 von Konica Minolta. CHER EUTS GRESS D . 4 9 ON GENK RÖNT LLE A H EXPOND A02 STA Dr. Bertram Krauss, Radiologische Praxis MVZ-Radiologie, München Die Radiologen wollten ein digitales Röntgensystem einrichten, das die gesamte Bandbreite radiologischer Untersuchungen abbilden kann und das mit nur einem mobilen Detektor. „Wirtschaftliche Aspekte waren der Hauptgrund für die Wahl“, erläutert Dr. Krauss. Denn die Amortisationszeit der Investition verkürzt sich mit der steigenden Untersuchungsanzahl. Kurzerhand wurde eine Apparategemeinschaft gegründet, und die Assistentinnen der benachbarten Praxen wurden in die Bedienung der Röntgenanlage eingewiesen. Ingrid Sigl, MTRA: „Wer einen Computer bedienen kann, ist nach kurzer Zeit auch in der Lage, mit dem AeroDR X70 von Konica Minolta umzugehen.“ Die Röntgenaufträge gelangen direkt von der Anmeldung der einzelnen Praxen zur Bedienkonsole des digitalen Röntgensystems. An der integrierten Control-Station CS-7 wählt Ingrid Sigl die Patienten auf dem Touch-Screen aus, und schon übernimmt der Generator die aufnahmespezifischen Einstellungen gemäß Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Discover Ergonomic Workflow XGEO GC80 - State-of-the-Art-Technologie und ergonomisches Design Das XGEO GC80 ist das neue digitale High-End-Röntgensystem von Samsung Electronics HME. Ausgestattet mit zwei Flat-Planel-Detektoren auf der Grundlage der führenden TFT-Technologien von Samsung gewährleistet das leistungsstarke System absolute Innovation in der Bildqualität bei geringer Strahlendosis und höchste Flexibilität im radiologischen Arbeitsablauf. XGEO GC80 www.samsung.de RÖKO HEUTE 7 Onkologie & Hämatologie IM PROFIL Prof. Dr. Günter Fürst hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin und Philosophie studiert und über Neutronentherapie bei Weichteilsarkomen promoviert. Seine Facharztausbildung machte er als wissenschaftlicher Assistent am Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen und am Radiologischen Institut der Universitätsklinik Düsseldorf. 1994 erhielt er die Venia Legendi und die Ernennung zum Privatdozenten. Drei Jahre später hat ihn die Düsseldorfer Hochschule zum Professor berufen und ihm die stellvertretende Leitung des Instituts übertragen. Liebe auf den zweiten Blick Bildgebung in der Hämatologie Die Hämatologie behandelt eine Vielfalt an Blut- und Lymphknotenerkrankungen und entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an die Bildgebung. Die konventionelle Bildgebung und vor allem Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) als Schnittbildverfahren stellen die Hauptpfeiler dar, ergänzt durch Ultraschall und nuklearmedizinische Verfahren. Bei einigen hämatologischen Erkrankungen, besonders bei der Leukämie, kommt die Radiologie aber erst als sekundäres Verfahren ins Spiel, berichtet Prof. Dr. Günter Fürst, der als stellvertretender Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf seit vielen Jahren mit diesen Fragestellungen konfrontiert wird. „Zum Ausschluss von Knochenmanifestationen bei hämatologischen Erkrankungen wie beispielsweise Plasmozytom oder malignen Lymphomen hat die konventionelle Skelettdiagnostik an Bedeutung verloren. An ihre Stelle ist in den vergangenen Jahren vor allem die Schichtbildgebung getreten“, erläutert Fürst. Der Vorteil der Schichtbildgebung – der CT und insbesondere der MRT – besteht darin, dass das Skelettsystem von Kopf bis Fuß dargestellt wird und somit umschriebene Osteolysen sowie diffuse Tumormanfestationen um- fassend und lückenlos erfasst werden können. Moderne Niedrig-Dosis-Protokolle haben die Strahlenbelastung der CT deutlich mindern können. Gleichzeitig konnte die Empfindlichkeit beim Nachweis von Erkrankungsherden auch außerhalb des Skelettsystems erheblich verbessert werden. „Eine Vielzahl von Manifestationen hämatologischer Erkrankungen zeigt sich außerhalb des Skelettsystems und lässt sich gut und wenig belastend mit Ultraschall erfassen. Ein gutes Beispiel sind Lymphome, die zu Veränderungen der Leber und zu einer extremen Vergrößerung von Milz und Lymphknoten führen können“, erklärt Fürst. Eine Vielzahl von Manifestationen ist dem Ultraschall jedoch leider unzugänglich, so dass CT und MRT erforderlich sind. Gegenüber der CT weist die MRT Vorteile bei der Erfassung eines diffusen Knochenmarkbefalls sowie intraspinaler Tumorkomponenten auf. Letztere werden im CT oft nicht zuverlässig dargestellt. Dynamische MRTUntersuchungen mit Perfusionsmessungen können ferner möglicherweise hilfreich sein bei der Erfolgskontrolle bestimmter Therapien, z.B. mit sogenannten antiangiogenetischen Medikamenten. Die Diffusionsgewichtete MRT, insbesondere an Geräten mit hoher Feldstärke durchgeführt, kann in Zukunft möglicherweise die Entdeckung eines Knochenmarkbefalls durch Lymphome verbessern. Die Diagnose einer Leukämie erfolgt in erster Linie durch klinische und laborchemische Parameter und erst in zweiter Linie durch die Radiologie. Viele Leukämiepatienten zeigen eine B-Symptomatik mit Gewichtsverlust, Infektanfälligkeit und febrilen Temperaturen; die Diagnose wird hier zunächst mithilfe des Blutbilds und der Untersuchung des Knochen- Magentresonanztomographie eines 74-jährigen Patienten mit Multiplem Myelom. Die sagittale T1w Sequenz (A) demonstriert multiple Signalabsenkungen im Knochenmark der Lendenwirbelsäule mit punctum maximum im LWK 5 (Kreis). Aus der dynamischen Untersuchungssequenz nach iv Gadoliniumgabe (B) lassen sich farbkodierte Parameterkarten berechnen, welche z.B. den initialen Signalanstieg nach Kontrastmittelapplikation zeigen (C). Der von Tumor befallene LWK 5 weist eine erheblich stärkere frühe KM-Anflutung auf als die weniger stark betroffenen benachbarten Wirbelkörper. Diese dynamische MRT eignet sich auch für ein Therapiemonitoring, insbesondere bei Behandlung mit antiangiogenetischen Medikamenten. Mehr Feldstärke = Mehrwert? Welchen Nutzen bringt die Hochfeld-MRT in der Praxis? Ob 7, 9,4, 10,5 oder 11,7 Tesla – technisch sind diese Feldstärken mittlerweile möglich – aber sind sie auch nötig? „Über die Frage, wie hoch wir mit den Feldstärken in der Klinik gehen sollten, wird gerade lebhaft diskutiert. Es zeichnet sich allerdings ein Konsens ab, der für 7 Tesla spricht, da alles andere zu teuer und auch derzeit noch zu problematisch ist“, so Prof. Dr. Mark E. Ladd, Direktor des Erwin L. Hahn Institutes for Magnetic Resonance Imaging in Essen, das selbst seit einigen Jahren mit einem 7-Tesla-MRT forscht. Klinische Vorteile dieser Feldstärke konnten für die Neurologie bereits nachgewiesen werden und auch im Abdomenbereich blicken die Forscher optimistisch in die Zukunft. „Das Gehirn ist nach wie vor das Organ, bei dem die hohe Feldstärke ihren größten Nutzen zeigt, das haben zahlreiche Studien bereits belegt. Hier in Essen haben wir beispielsweise Möglichkeiten untersucht, wie die höhere Auflösung zu einer Verbesserung der Therapie bei Multipler Sklerose führen kann. Ein besonders spannender Bereich ist außerdem die Demenzforschung: Mit 7 Tesla zielen wir darauf ab, Patienten mit einer milden kognitiven Störung zu differenzieren und solche herauszufiltern, die im späteren Verlauf eine richtige Demenz entwickeln“, erklärt der Institutsdirektor. Seinen Schwerpunkt legte das Team in den vergangenen Jahren jedoch auf die Entwicklung neuer Spulen und Antennen zur Darstellung der Rumpforgane wie Niere, Leber, Brust Veranstaltungshinweis Raum Donner Sa, 01.06., 13:45 – 13:55 Uhr 1,5 Tesla versus 3 Tesla versus 7 Tesla MRT des Abdomen – eine Feldstärkenvergleichsstudie Umutlu L/Essen Session: Experimentelle Radiologie IV - Hochfeld-MRT 8 RÖKO HEUTE oder Herz. Ein praktisches Beispiel hierfür ist die Entwicklung einer reduzierten Mammographiespule, um die Frage nach einer verbesserten Suszeptiblitätsgewichtete Aufnahme (SWI) eines Patienten mit multiplen Cavernomen. Minimum Intensitätsprojektion eines transversalen Bildstapels mit Auflösung von 0,25 x 0,25 x 1 mm³. Aus neuroradiologischer Sicht stellen das gesteigerte SNR und die erhöhte Sensitivität für Suszeptibilitätskontraste diagnoserelevante Vorteile der 7 Tesla MRT im Vergleich zu niedrigeren Magnetfeldstärken dar. Spezifität der 7-Tesla-MRT zur Detektion des Mamakarzinoms zu beantworten. Im Vergleich zu 1,5 Tesla generieren 7 Tesla in diesem Bereich informativere Bilder, aber, so gibt Mark Ladd zu bedenken: „Die wesentliche Frage lautet hier ebenso wie in anderen Bereichen: Hat dieses bessere Bild einen Mehrwert? Führt es zu einer anderen Therapie und zu einem besseren Patienten-Outcome? Wir können das vermuten, aber noch nicht definitiv beantworten, entsprechende Studien laufen aktuell.“ Einen weiteren Vorteil versprechen die 7 Tesla aufgrund ihrer Fähigkeit, neben Wasser und Fett auch die Signale anderer Substanzen wie Sauerstoff, Kohlenstoff oder Fluor darzustel- Patient mit Zustand nach Exstirpation eines Astrozytoms, am ehesten posttherapeutische Gliose mit Wallerscher Degeneration. T2gewichtete Turbospin Echo-Aufnahme mit einer Auflösung von 0,25 x 0,25 x 3 mm3. len. Erste Arbeitsgruppen nutzen diesen Aspekt bereits zur Untersuchung und Verfolgung metabolischer Prozesse. Sollten die ersten Ergebnisse positiv ausfallen, wäre das ein großer Schritt hin zur nichtinvasiven Differenzierung von Gewebearten – also beispielsweise der Unterscheidung von aggressiven und nichtaggressiven Tumoren ohne Biopsie. Darüber hinaus könnte auch die Beurteilung eines Therapieanschlagens verbessert werden. „Potenziale für 7 Tesla gibt es ausreichend und die Erfolge in den Neurowissenschaften machen Mut, die Forschungen im Abdomenbereich weiter voranzutreiben. Der Einsatz der Hochfeld-MRT hat jedoch noch einen weiteren, ganz praktischen Vorteil: Die Geräte sind die Ferraris unter den MRT und werden ständig auf Hochtouren gefahren. Dabei geht natürlich regelmäßig etwas kaputt und wir erarbeiten dann Lösungen und technische Verbesserungen, die zurück in die Geräteentwicklung von 1,5 oder 3 Tesla wandern. Und vor diesem Hintergrund profitiert eine sehr breite Masse von unserer Arbeit“, schließt Mark Ladd. Kontrast ohne Mittel 7 Tesla in der Nierenbildgebung Einen wahren Mehrwehrt für die Praxis mit Blick auf den Patienten bieten die Forschungen, die Dr. Lale Umutlu, ihres Zeichen Radiologin am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftlerin am Erwin L. Hahn Institute, mit der 7-Tesla-MRT derzeit betreibt: Nicht nur, dass durch das bessere Signal-zu-Rausch-Verhältnis eine höhere Auflösung und dadurch eine bessere Sensitivität gerade bei parenchymalen Organen erreicht werden kann. Die Hochfeld-MRT erlaubt auch eine exzellente Abgrenzung arterieller Gefäßstrukturen – und zwar ohne beziehungsweise mit einer geringen Kontrastmitteldosis. „Dieses Phänomen ermöglicht es uns theoretisch, auch bei Patienten mit einer Kontrastmittelunverträglichkeit eine MRT-gestützte Angiographie durchzuführen, um beispielsweise Nierenstenosen festzustellen“, so die Radiologin. Dabei ist das Wissen, dass eine höhere Feldstärke eine Reduzierung des Kontrastmittels marks gestellt. „Wir Radiologen kommen ins Spiel, um zu sehen, wie ausgedehnt die Erkrankung ist. Zu diesem Zweck untersuchen wir das Skelettsystem auf Zerstörungen und Veränderungen. Oder wir wollen extraskelettale Organmanifestationen ausschließen beziehungsweise den Erfolg einer Therapie beurteilen. Dafür setzen wir die MRT und zum Teil die CT und in immer geringerem Maße die konventionelle Skelettdiagnostik ein“, resümiert der stellvertretende Institutsdirektor. Von besonderem Interesse ist derzeit das PET/ CT, das sich als effektives Werkzeug beim Staging und der Beurteilung des Behandlungserfolgs bestimmter Lymphomerkrankungen erweist. Die Methode könnte einen wichtigen Beitrag bei der Individualisierung der Therapie darstellen. Ob dem Verfahren eine Bedeutung bei der Wahl der Behandlung von Lymphomrezidiven zukommt, wird derzeit in Studien geklärt. Nicht selten haben die Patienten im Rahmen der Therapie beziehungsweise des langjährigen Krankheitsverlaufs Komplikationen wie Embolien, Thrombosen oder Blutungen. Im Kindesalter stellen nicht selten Knochennekrosen den Therapeuten vor große Probleme. Und da ist das ganze Spektrum radiologischer Verfahren gefordert, die sich exzellent zur Bewertung eignen. IM PROFIL Prof. Dr. Mark Ladd hat an der Stanford University sein Studium der Elektrotechnik mit einem Master abgeschlossen und zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter dieser Universität und bei GE Medical Systems in Milwaukee gearbeitet. 1994 wechselt er an das Universitätsspital Zürich. Hier promoviert er auch zum Doktor der Technischen Wissenschaften. 2003 wird er zum Professor für Biomedizinische Bildgebung am Universitätsklinikum Essen berufen. Seit Juli 2005 ist er Direktor des Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging der Universität Duisburg-Essen. Im Sommer wechselt Ladd an das DKFZ in Heidelberg, wo er die Nachfolge von Prof. Wolfhard Semmler als Leiter der Abteilung Medizinische Physik in der Radiologie antritt. Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 7 Tesla MRT Nach dem Studium der Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kommt Dr. Lale Umutlu als Assistenzärztin 2006 in die Radiologie des Essener Universitätsklinikums. Hier promoviert sie 2010 und ist seit Mai 2012 Funktionsoberärztin. Von 20102011 bekommt sie ein internes Forschungsstipendium für Kliniker (IFORES) zum Thema: Klinische Anwendung der 7 Tesla Magnetresonanztomographie des Abdomens. Ihre Dissertation hat sie über Pixelbasierte CAD-Analyse funktioneller Parameter von Mammakarzinomen unter primär systemischer Therapie mit der Note sehr gut abgeschlossen. IM PROFIL nach sich zieht, nicht neu. Wie weit sich diese Reduktion treiben lässt, das untersuchen die Wissenschaftler am Erwin L. Hahn Institute in einer aktuellen Studie. „Ziel ist es zu schauen, wie sich Sensitivität und Spezifität bei einer geringeren Kontrastmitteldosis, aber höherer Feldstärke im Vergleich zu niedrigeren Feldstärken und höherem Kontrastmittel verhalten. Der ab- solute Verzicht auf eine Kontrastmittelgabe ist natürlich ein Extremfall. Vielen Patienten wäre schon geholfen, wenn die Dosis drastisch reduziert werden könnte. In ersten Studien konnten wir bereits zeigen, dass eine Dosisreduktion bei gleichwertiger Bildgebung grundsätzlich möglich ist – nun schauen wir uns die Details an“, schließt Umutlu. Bild 1 (oben) zeigt drei korrelierende Datensätze einer renalen MR Angiographie nach Applikation von drei unterschiedlichen Kontrastmitteldosen (Bild A: 0,025 mmol/kg KG Gadobutrol; Bild B: 0,05 mmol/kg KG Gadobutrol; Bild C: 1,0 mmo/kg KG Gadobutrol; Bayer Healthcare). Der direkte Vergleich der Datensätze verdeutlicht die erfolgreiche Reduktion des Kontrastmittels auf ein Viertel der Standarddosis bei Erhaltung einer hochwertigen Bildqualität. Wenn das Dosimeter Auszeit hat Gezielte Eingriffe am Patienten werden, im Rahmen von Diagnose-und Therapieverfahren, immer vielfältiger. Leider geht damit eine deutliche Zunahme der Strahlenbelastung einher. Leidtragende der steigenden Durchleuchtungszeit sind Patienten und Personal. Schnell ist der Schwellwert des Dosimeters erreicht. Strahlenexponierte Personen kennen und fürchten dies, trotz aller Liebe zum Beruf. Abhilfe schafft die neuartige Kollimator-Funktion „Spot Fluoro“ des Infinix-i-System. Bis zu 80 Prozent Dosis-Reduktion sind möglich, und das ohne Verlust der Bildqualität, Einschränkung des Sichtfeldes oder Beeinträchtigung der Funktionalität! Ob im Ein- oder Zwei-Ebenen-Modus, für jegliche fluoroskopische Aufnahme ist der „Spot Fluoro“ das Mittel der Wahl. Joystick. Einfach im zuletzt gehaltenen Bild (LIH) zwei Bezugspunkte festlegen und schon kann der live dargestellte Bereich des Röntgenbildes im Sichtfeld aufgespannt werden. Die Sicht auf gesetzte Marker und wichtige Bezugspunkte bleibt optimal erhalten. Während der gesamten Durchleuchtung zeigt sich das LIH als Referenz auf dem Monitor. Lediglich der kollimierte ROI wird durchstrahlt. Dies minimiert und erklärt die Reduzierung der Strahlenbelastung. Bemerkenswert ist die Ausrüstung des „Spot Fluoro“ mit der adaptiven Expositionskontrolle (AEC). Die Hautdosis bleibt konstant – unabhängig von der Größe der kollimierten ROI. Eine Reduzierung des Dosisflächenproduktes (DAP) in Proportion zur gesetzten ROI ist das Ergebnis. Durch Einstellung der aktiven Größe des Erfassungsbereiches der automatischen Helligkeitsregelung (ABC) auf die aktive Durchleuchtungsfläche vermeidet der Spot-Fluoro-Kollimator eine erhöhte Hautdosis. Der neue, einzigartige „Spot Fluoro“ von Toshiba überzeugt durch nennenswerte Reduzierung der Strahlendosis bei bemerkenswertem Erhalt der Bildqualität. Bild 2 (unten) zeigt eine dynamische Serie einer kontrastmittelverstärkten Nierenuntersuchung nach Applikation von einem Viertel der Standarddosis eines 1 molaren Kontrastmittels (0,025 mmol/kg KG Gadobutrol, Bayer Healthcare). Bild A zeigt die native, Bild B die arterielle und Bild c die venöse Phase der dynamischen Serie. Minimierte Strahlenexposition – maximale Qualität „Spot Fluoro“ Kollimation Keine „Spot Fluoro“ Kollimation Kollimation ist das Standartverfahren, um die Patientendosis zu minimieren. Üblicherweise erfolgt dies symmetrisch um das Zentrum des Sichtfeldes. Der Spot-Kollimator von Toshiba ermöglicht darüber hinaus auch die Vitrea ® Enterprise Suite Verbinden Sie alle Teile Ihres bildgebenden Unternehmens, indem Sie die existierende Infrastruktur beschleunigen und ein konsistentes Benutzerempfinden über alle Modalitäten und Fachgebiete hinweg zur Verfügung stellen. www.vitalimages.com Festlegung eines unsymmetrischen Bereiches. Weiteres Novum: Die Region des Interesses (ROI) kann festgelegt werden, ohne dass der Patiententisch bewegt werden muss. Mittels zweier leicht durchführbaren Schritte wird die gewünschte ROI - in Größe und Position -bestimmt. Spielend leicht erfolgt dies mittels Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Sectra Anzeige Report_2103_Pfade.indd 1 23.04.2013 12:02:29 RÖKO HEUTE 9 Screening Rektumkarzinom: auf integriertes Staging kommt es an Radiologen müssen klinische Kompetenz aufbauen Kolorektale Karzinome sind eine der häufigsten Tumorerkrankungen, die heute leider noch allzu oft in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert werden, unterstreicht Prof. Dr. Arnd-Oliver Schäfer, stellvertretender Leitender Oberarzt, Radiologische Universitätsklinik Freiburg. Würde es gelingen, ein wirksames Screening zu etablieren, ließen sich Tumoren wesentlich früher erkennen, als es heute üblich ist – und das in Stadien, die für eine kurative Therapie gut zugänglich wären. Das Risiko einer Fernmetastasierung würde damit ebenfalls minimiert. „Somit könnten wir die Morbidität und Mortalität dieser schlimmen Erkrankung reduzieren.“ Diesen Wunschgedanken, so der Experte, hegt man seit Langem in den großen nationalen und internationalen Zentren. IM PROFIL Prof. Dr. Arnd-Oliver Schäfer stammt aus Kronach und hat den überwiegenden Teil seines radiologischen Werdegangs in der Abteilung Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Freiburg absolviert. Unter Prof. Langer leitet er seit 2002 die Klinische MRT mit einem speziellen Fokus auf onkologischen Fragestellungen und hat in dieser Zeit neue Untersuchungs- und Therapieverfahren in die klinische Routine eingeführt. Er ist darüber hinaus stellvertretender Leitender Oberarzt. Akzeptanz durch Qualität Die Akzeptanz bei den Zuweisern für den Einsatz der MRT setzt sowohl eine hoch qualitative Untersuchung als auch eine Befundung nach dem aktuellen TNM-Schema voraus, unterstreicht Prof. Schäfer. Das beinhaltet beispielsweise auch die Messung des Tumorabstands zur mesorektalen Faszie als Planungsgrundlage für den Eingriff oder die Indikation für die neoadjuvante Radiochemotherapie. Bleiben die Radiologen hinter diesen Erwartungen zurück, werden die klinischen Kollegen die bequem verfügbare Computertomographie (CT) trotz der bekannten Schwächen der Modalität im kleinen Becken anfordern. Prof. Schäfer: „Es wird noch IM PROFIL Dr. Tobias Baumann stammt aus Erlangen und hat auch dort sein Studium absolviert. Seit 2004 ist er in der Radiologischen Klinik der Universitätsklinik Freiburg (Prof. Langer) tätig und ist seit 2012 Oberarzt der Abteilung. Seine Spezialgebiete umfassen die onkologische MRT und die Bildnachverarbeitung. Rectal Cancer Intensified Neoadjuvant Therapy 68year old female, neoadjuvant radiochemotherapy (50.4 Gy, 5-FU), intensified neoadjuvant chemotherapy (Avastin, FOLFOXIRI) „Liver-first“ approach ypM1b(HEP, LYM, OTH)L1V0Pn1 10-50% vital tumor cells, partial regression Avastin: Bevacizumab FOLFOXIRI: folinic acid, 5-FU, Irinotecan, Oxaliplatin Leider finden sich in unserem Krankengut immer jüngere Patienten, so Prof. Schäfer. Vor allem für das Rektumkarzinom fehlt bislang eine wirksame Vorsorgestrategie, so dass Tumoren erst symptomatisch erkannt werden – wenn sie ein aggressives Stadium erreicht haben und Schmerzen oder Blutungen verursachen. Lokale Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen sind dann bereits häufig etabliert. Für das Rektumkarzinom – den häufigsten kolorektalen Tumor – wäre die starre Rektoskopie die angemessene Methode; sie ermöglicht das Identifizieren und die Biopsie von Polypen im Rektum. Wenn sich histopathologisch ein Karzinom bestätigt, dann stehen für das Staging zwei Verfahren zur Verfügung: die hoch spezialisierte Magnetresonanztomographie (MRT) und die endorektale Sonographie. Frühe Tumorstadien lassen sich sonographisch besser beurteilen, während die MRT einen umfassenderen Überblick über jene Fälle verschafft, in denen der Tumor bereits über die Wandschichten hinaus ins umgebende Fettgewebe eingedrungen ist. Die MRT sollte heute ein obligater Bestandteil der präoperativen Patientenabklärung sein. viel zu oft eine CT durchgeführt.“ Noch finden MR-Untersuchungen nur in circa 40 Prozent der Fälle für das Staging von Rektumkarzinomen Verwendung – ein bemerkenswert geringer Prozentsatz, beklagt der Experte. Detektion von Fernmetastasen Auch wenn die lokale Diagnostik mittels MRT erfolgt, ist in den meisten Fällen eine Abklärung von Fernmetastasen mittels CT gängige Praxis. Der Einsatz mehrerer Modalitäten erfordert mehrere Untersuchungstermine, was eine Entscheidung im Tumorboard zeitlich verzögert. Motorisierter C-Bogen für den Einsatz im Hybrid OP und darüber hinaus Ziehm Imaging bietet Einblicke in die Zukunft der Röntgentechnologie im OP Kliniken, die aufgrund budgetärer oder räumlicher Einschränkungen eine Alternative zu festinstallierten Systemen suchen, müssen zukünftig keine Kompromisse mehr eingehen: Die neue Generation des Ziehm Vision RFD Hybrid Edition bietet ab Sommer 2013 eine Kombination aus Leistungsfähigkeit und Mobilität, die sich mit festinstallierter Bildgebung im OP messen kann. Innovative Motorisierung in vier Achsen Der neue C-Bogen des Innovationsführers lässt sich vollmotorisiert horizontal, vertikal, orbital und in Angulation bewegen. Jede Position kann gespeichert und per Knopfdruck wieder abgerufen werden. So kann der Operateur zu jedem Zeitpunkt des Eingriffs auf die gewünschten Blickachsen und Darstellungen zugreifen, ohne das Gerät vorher neu im Raum zu positionieren. 10 RÖKO HEUTE Intuitiver Joystick Die Bedienung erfolgt komfortabel über einen nutzerfreundlichen Joystick. Um eine unbeabsichtigte Bedienung des C-Bogens zu verhindern, lässt sich das Gerät erst steuern, wenn zwei Kontaktpunkte am Joystick mit den Fingern berührt werden. So ist eine bewusste Steuerung des motorisierten C-Bogens garantiert. Der Joystick verfügt zudem über eine Funktion zur Festlegung des Isozentrums, um das sich der C-Bogen konzentrisch bewegt, beispielsweise das Herz bei Eingriffen in der Kardiologie oder Herzchirurgie. Automatischer Kollisionsschutz Für weitere Sicherheit sorgt der Kollisionsschutz, der erstmals bei einem mobilen C-Bogen über eine automatische Objekterkennung ohne Berührung gewährleistet wird – vergleichbar mit einer Park Distance Control im Auto. Das Gerät erkennt Instrumente, menschliches Gewebe und OPübliche Materialien. Der C-Bogen stoppt millimetergenau automatisch, noch bevor er den Patienten oder ein Behandlungsinstrument berührt. Integrierte Moving-Table-MRT zur Detektion von Rezidiven Rezidive resezierter Rektumkarzinome können lokal beziehungsweise als Fernmetastasen vor allem in Leber, Lunge oder Lymphknoten auftreten. Basierend auf neuen Therapieansätzen in Chirurgie, Strahlentherapie und medizinischer Onkologie lassen sich solche Rezidive heute erfolgreicher behandeln als früher – zum Teil sogar heilen, beschreibt Dr. Tobias Baumann, Oberarzt, Radiologische Universitätsklinik Freiburg. Patienten müssen so überwacht werden, dass Rezidive möglichst früh erkannt werden. Aber die rechtzeitige Entdeckung reicht für eine gezielte und erfolgreiche Behandlung nicht aus. „Wir müssen als Diagnostiker ein umfassendes Konzept anbieten, das die gesamte Tumorausdehnung beschreibt und eine präzise Therapieplanung erlaubt“, führt der Oberarzt aus. Auch hier eignet sich besonders die integrierte MRT mit einer hochaufgelösten Darstellung des Beckens sowie einer Abbildung der möglichen Metastasierungswege in Thorax und Abdomen mithilfe der Moving-Table-MRT in einer Untersuchung von 30 Minuten Dauer. Ein weiteres Ganzkörperverfahren, das hier häufig Anwendung findet, ist die PET-CT. Beide Verfahren bieten aber keine 100-prozentige Genauigkeit, sodass erst die Kombination von MRT und PET in komplexen Fällen alle Tumorlokalisationen aufdecken kann. „Diese Kombination bringt die besten Ergebnisse“, so Dr. Baumann, dessen Team eine Studie zur retrospektiven Fusion von Bildern aus beiden Modalitäten durchgeführt und publiziert hat. Dr. Baumann: „Dieser hohe Aufwand lässt sich nur für ein hochselektives Patientengut vertreten, bei denen die Kliniker entsprechende Behandlungsoptionen sehen.“ Ob die neuen, noch teuren MR-PET-Hybridgeräte zu neuen Möglichkeiten in der Routine führen, lässt sich noch nicht abschätzen, so der Oberarzt. Staging all in one Ein integriertes MRT-Staging schlägt seit 2006 das Freiburger Team um Prof. Schäfer vor: „Hier handelt es sich um eine lokale, hoch qualitative MR-Diagnostik mit MetastasenStaging in einer einzigen Untersuchung von 30 Minuten Dauer. Unsere faszinierende Moving-Table-Technik mit bewegtem Patiententisch hat sich bisher jedoch leider nicht generell durchgesetzt.“ So funktioniert die Freiburger Methode, die das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit Medizinphysik, Radiologen und Industrie ist: Zunächst wird der Tumor lokal mit hochaufgelöster Bildgebung einschließlich funktioneller Methoden – Diffusion und Perfusion – analysiert. Daraufhin bewegt man den Patienten mit definierter Geschwindigkeit und bei angepassten Messsequenzen durch den Scanner und gewinnt Aufnahmen von Thorax und Abdomen. Somit werden potenzielle Metastasenlokalisationen abgedeckt. In Freiburg hat sich diese bahnbrechende Methode in der Routine etabliert, weil Metastasen, etwa in der Lunge und in der Leber, sicher dargestellt werden. Prof. Schäfer: „Die Anwendung integrierter Staging-Methoden ist für metastasierende Tumoren ein Muss.“ MR zur Einschätzung des Therapieerfolgs MR-Untersuchungen können ferner wertvolle Informationen nach neoadjuvanter Ra- diochemotherapie liefern, so Prof. Schäfer weiter. Erst der Vergleich der MRT vor und nach Abschluss dieser Therapie ermöglicht eine Einschätzung, inwieweit Patienten von der Vorbehandlung profitiert haben, ob eine Regression eingetreten ist und ob ein Downstaging erzielt werden konnte. Eine Wiederholung des Metastasen-Stagings ist zu diesem Zeitpunkt ebenfalls von hoher klinischer Relevanz, da sich aufgrund der Ergebnisse Änderungen im Therapiekonzept ergeben können. Prof. Schäfer: „Akzeptiert wird als Radiologe in Tumorboards, wer qualifizierte Ergebnisse auf Basis solcher Untersuchungen liefert.“ Wie beispielsweise in England sollten Radiologen auch hierzulande in Trainingscamps für solche Diagnosen geschult werden. Veranstaltungshinweis Raum Curie Fr, 31.05., 14:05 – 14:15 Uhr Verbesserte Detektion von Läsionen bei Verdacht auf Rektumkarzinomrezidiv: Fusion von MRT bei kontinuierlicher Tischbewegung mit der FDG-PET Baumann T/Freiburg Session: Ganzkörperdiagnostik Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Technik Integrated Radiology und radiologischen Praxen die Radiologie-IT auch als Betreibermodell an. Der Kunde zahlt nicht mehr für Anschaffung und Betrieb von Hard- und Software, sondern nur noch für die Nutzung der vertraglich vereinbarten IT-Leistung. Die IT wird dabei entweder im hochmodernen CSC Rechenzentrum oder in den Räumen des Kunden betrieben. Hierbei ist zum Beispiel auch eine Anbindung von externen Zuweisern für die Terminplanung per Enterprise Scheduling möglich. Mit dem Konzept „Integrated Radiology“ bietet CSC vollständige Prozessunterstützung für die Ra- diologie und schafft Ihnen den Freiraum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: auf Ihre Patienten. Wir bei CSC konzentrieren uns auf das, was wir am besten können – die Beratung und Umsetzung passgenauer IT-Infrastrukturen und Softwarelösungen für eine integrierte Radiologie. Wir unterstützen Sie mit neuen Betriebskonzepten auf CloudBasis, übernehmen die Langzeitarchivierung unter Berücksichtigung aktueller Datenschutzrichtlinien und übernehmen den kompletten Betrieb Ihrer IT-Systemlandschaft. Erfahren Sie mehr in Halle H, CSC Stand B.01. Das RIS als zentrale Managementplattform in der Diagnostik Die Radiologie gehört zu den zentralen Dienstleistern im Gesundheitswesen. Dementsprechend fortschrittlich und umfangreich müssen die IT-Lösungen sein, die zur Prozessunterstützung in der Radiologie verwendet werden. Auch schließen sich immer häufiger Krankenhäuser mit niedergelassenen Radiologen oder radiologische Praxen untereinander zusammen, um ihren Patienten radiologische Leistungen im Verbund anzubieten. Für die nahtlose Zusammenarbeit braucht es IT-Lösungen, die direkt miteinander kommunizieren können und einen einheitlichen Datenfluss gewährleisten. Das RIS als rein radiologisches Informationssystem hat dabei ausgedient. An seine Stelle tritt ein universelles RIS als zentrale Management- und Informationsplattform für die Diagnostik, an die neben den radiologischen auch sämtliche anderen bildgebenden Modalitäten und weitere Informationssysteme wie Krankenhaus- und Labor-Informationssystem sowie das PACS angebunden sind. Ergänzt durch innovative Lösungen und Services, bietet das universelle RIS durch eine effiziente Steuerung der radiologischen Abläufe wichtige Mehrwerte. Effizientes Ressourcenmanagement Enterprise Scheduling, die Terminmanagement-Plattform von CSC, bietet radiologischen Praxen und Verbünden die Chance, den Einsatz ihrer Ressourcen effizienter zu gestalten und in kollaborativen Szenarien nahtlos zusammenzuarbeiten. Enterprise Scheduling verfügt hierzu über eine zentrale Planungsintelligenz, die den Mitarbeitern die Terminplanung, -buchung und -verfolgung auf Basis fest definierter Planungsregeln ermöglicht und bei der Planung für eine optimale Auslastung kostspieliger Ressourcen wie CT, MRT, aber auch Ärzten und Räumen sorgt. Radiology as a Service Zu innovativen Software-Lösungen gehört eine leistungsfähige Infrastruktur – ergänzt um Services, die einen effizienten, zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb garantieren. Deshalb bietet CSC Krankenhäusern Optimieren Sie Ihren Workflow! Besuchen Sie uns: 94. Deutscher Röntgenkongress 30. / 31. Mai 2013 Halle H, Stand D.10 medavis RIS Optimierte Workflows für die Radiologie portal4med Telemedizin ganz einfach • Effiziente Untersuchung • Ermöglicht den uneingeschränkten Informationsfluss auf Basis moderner Web 2.0 Technologie • Einfache Leistungserfassung • Flexibel und skalierbar Kongresstasche der Stiftung Röntgengeburtshaus • Optimierte Befundung und Abrechnung • Einfacher, sicherer Datentransfer ohne VPN • Exzellente Integration in bestehende Systemlandschaften • Konform mit HL7, DICOM, XML, IHE Ein praktisches Accessoire mit dem Sie eine gute (radiologische) Sache unterstützen 2011 kaufte die Deutsche Röntgengesellschaft e.V. das Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen, jetzt beginnen die aufwändigen Sanierungsarbeiten des denkmalgeschützten Hauses in der Altstadt von Remscheid–Lennep. Wenn Sie die Stiftung unterstützen möchten, können Sie für 10,00 Euro eine schöne Kongresstasche mit Logo der Stiftung Röntgengeburtshaus erwerben. Die Tasche und Informationen zur Arbeit der Stiftung bekommen Sie am Stand der Deutschen Röntgengesellschaft. Viele Funktionen, eine Lösung. Zukunftstechnologie als Standard. Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 • Schnelle Terminvergabe www.medavis.de RÖKO HEUTE 11 Onkologie & Organisation Der Magen: für die Bildgebung undankbar Die Bedeutung bildgebender Verfahren bei der Diagnose und Behandlung von Krebs wächst ständig – allerdings nicht bei allen Malignomen: „Das Magenkarzinom ist primär eine nichtradiologische Diagnose. Die radiologische Bildgebung kann zum Nachweis des Primärtumors wenig beitragen“, bedauert Univ.-Prof. Dr. Gerald Antoch, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. Bildgebende Verfahren kommen bei gastroösophagealen Tumoren dann ins Spiel, wenn es um die Ausbreitungsdiagnostik geht. Insbesondere bei der Detektion von Fernmetastasen spielt die Radiologie eine wichtige Rolle. An erster Stelle bei der Diagnose eines gastroösophagealen Tumors steht die Endoskopie: Im Rahmen einer Gastroskopie wird Material aus dem verdächtigen Gewebe entnommen und daraus wird die Diagnose erstellt. Weil das Magenkarzinom häufig erst in einem späten Stadium entdeckt wird, muss als Nächstes beurteilt werden, ob der Tumor noch operabel ist oder nicht. Zu diesem Zweck führt der Gastroenterologe eine Endosonographie durch: Dank einer auf dem Endoskop angebrachten Ultraschallsonde werden Sonogramme angefertigt, anhand derer sich die lokale Tumorgröße und die Tumorausdehnung gut beurteilen lassen. Für andere bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel transabdominelle Sonographie, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Kombination von Positronen-Emissionstomographie und CT (PET-CT), gibt es für die Beurteilung des T-Stadiums keine Indikation. Erst wenn es darum geht, ob eine lokale Lymphknotenmetastasierung (N-Stadium) vorliegt, kommt die Radiologie ins Spiel: Die S3-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) empfiehlt eine CT des Thorax und des Abdomens inklusive Becken. „Leider ist die Genauigkeit der morphologischen Bildgebung bei der Beurteilung des N-Stadiums eingeschränkt“, räumt Antoch ein, „auch die PET-CT hilft uns da nicht weiter. Mit einer Ausnahme: Bei den Tumoren des gastroösophagären Übergangs ist die Performance der PET-CT relativ gut.“ Doch der Referenzstandard bei der Suche nach lokalen Lymphknotenmetastasen ist die Entfernung der Lymphknoten während der Magenoperation mit anschließender pathologischer Untersuchung. Im Zusammenhang mit Fernmetastasen (M-Stadium) kommt der CT allerdings eine Schlüsselrolle zu. Sie ist die Methode der Wahl, um Fernmetastasen nachzuweisen oder auszuschließen, und hierfür in der Leitlinie empfohlen. Bei Adenokarzinomen des Magens bietet sich zusätzlich die PET-CT für die Beurteilung des M-Stadiums an. „Das ist die einzige wirkliche Indikation für die PET-CT beim Magenkarzinom“, betont Antoch. Allerdings spiegle sich das nicht in der Leitlinie wider, weil es dazu nur eine begrenzte Datenanzahl gebe. Eine MRT wird in der Leitlinie bei Patienten empfohlen, bei denen keine CT durchgeführt werden kann oder sollte, also zum Beispiel bei Patienten mit Iod-Allergie. Allerdings ist bekannt, dass die MRT für die Detektion von Lebermetastasen bei Magenkrebspatienten der CT überlegen ist. Nachweis einer peritonealen Metastase eines Magenkarzinoms bei einer 49-jährigen Patientin in der CT (Pfeil) sowie der PET/CT. Die Metastase hat einen erhöhten Glucosestoffwechsel und ist FDG-PET positiv. Die zweite rundliche FDG-Anreicherung entspricht physiologischer Exkretion des FDGs mit dem Urin über den linken Ureter. IM PROFIL Prof. Dr. Gerald Antoch ist Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Eine wichtige Rolle für die Radiologie sieht der Institutsleiter bei der Beurteilung des Therapieansprechens. Patienten mit metastasiertem Magenkarzinom werden mit Chemotherapie oder neuen Therapien wie zum Beispiel Antikörpern oder Neoangiogenesehemmern behandelt. Hier bieten sich moderne funktionelle Methoden wie die PET-CT, aber auch funktionelle CT- und MRT-Daten für die Verlaufskontrolle unter der Therapie an. Diese funktionellen bildgebenden Verfahren haben den Vorteil, dass sie früher als die sonst übliche Beurteilung der Tumorgröße im Verlauf, ein Therapieansprechen oder -versagen nach- Wie sollten Radiologen Tumorboards organisieren? Spielregeln für produktive interdisziplinäre Konferenzen Tumorerkrankungen sind häufig und komplex. Ihre Behandlung erfordert ein Zusammenspiel von Diagnostik über Therapie und gegebenenfalls Palliativbetreuung. In den 34 deutschen Universitätskliniken und vielen anderen Kliniken werden regelmäßig Tumorboards durchgeführt. Wie sollte sich in diesem Kontext der Radiologe positionieren? „Er stellt dabei das Bindeglied zwischen der auf Bildanalyse gestützten Diagnostik des Tumors, der Präsentation des Bildmaterials bei interdisziplinären Tumorkonferenzen und der Erstellung eines Flow-Charts im Rahmen von Therapie- 12 RÖKO HEUTE entscheidungen dar“, erläutert Prof. Dr. Thomas Vogl, „Dieses Aufgabenportfolio ergänzen bildgesteuerte Eingriffe im Rahmen der interventionellen Radiologie, die vom Generieren von Biopsien bis hin zu minimalinvasiven Behandlungen Veranstaltungshinweis Raum Holthusen Mi, 29.05., 14:30 – 15:00 Uhr Fernstaging Magen-CA: PET-CT vs. CT Antoch G/Düsseldorf Session: Gastro I – Magen weisen können. „Diese Indikation der bildgebenden Verfahren sowie das Potenzial funktioneller Techniken sind jedoch nicht spezifisch für das Magenkarzinom, sondern treffen auf die meisten onkologischen Erkrankungen zu“, sagt Antoch. So liegen die Hauptindikationen der radiologischen Bildgebung beim Magenkarzinom im M-Staging und in der Therapiekontrolle. „Ich sehe aktuell kein bildgebendes Verfahren, das ein Potenzial zur Verbesserung der Diagnostik beim T- und N-Stadium des Magenkarzinoms aufweist. Da ist nichts in der Pipeline“, sagt der Düsseldorfer Radiologe. IM PROFIL reichen. Mehrere Organe kommen für diese Vorgehensweise infrage, etwa die Leber und die Lunge mit Haupt- und Tochtergeschwülsten“, so der Ärztliche Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums in Frankfurt. Herausforderungen Der Radiologe hat die Aufgabe, die Bilderflut zu analysieren und relevante Bilder – auch Vorund Fremdaufnahmen zum Vergleich sowie 3-D-Rekonstruktionen – für die Diskussion im Tumorboard vorzubereiten, so Vogl weiter. „Er sollte Spielregeln einbringen“, sagt der ÄrztAuf dieser Grundlage plant man dann inter- liche Direktor und verweist damit auf die Entdisziplinär die weiteren Therapiemaßnahmen. wicklungen in Frankfurt: Bei jedem wöchent„An der Universitätsklinik in Frankfurt führen lichen organspezifischen Tumorboard werden wir wöchentlich circa 16 Tumorkonferenzen innerhalb von 35 bis 40 Minuten rund 25 Padurch, die sich typischerweise jeweils an einem tientenfälle diskutiert. Relevante aktuelle und Organbereich orientieren. Diese Sitzungen frühere Aufnahmen müssen aufbereitet sein, erfordern die Anwesenheit eines erfahrenen, eine Übersicht über erfolgte Therapiemaßdurchsetzungsfähigen Radiologen. Die Tu- nahmen hat vorzuliegen. Es gibt Deadlines, morkonferenzen unterstützen im Übrigen auch führt Prof. Vogl weiter aus: „Die spontane das Image des Radiologen und seiner Abtei- Hinzufügung von Fällen funktioniert nicht. lung im Kontext der klinischen Experten“, fügt In der Regel müssen sämtliche Patientenfälle Prof. Vogl hinzu. Er bringt seine Kompetenz zwei Stunden vor Beginn des Tumorboards ein, wählt das geeignete bildgebende Verfahren festgelegt sein – nur so ist gewährleistet, dass und kann mitsteuern, welche weiteren Biopsien der Facharzt, der das Board leitet, diesen Fall anzufertigen und welche Interventionen gegebenenfalls auszuführen sind. Möglichkeiten zur Optimierung Zeit ist wertvoll: Meist sind in den Boards circa vier Disziplinen mit rund zehn Personen plus Protokollführung vertreten – Effektivität und Produktivität haben daher eine maßgebliche Rolle. Wie kann der Radiologe Tumorboards und die entsprechenden Abläufe optimieren? am Universitätsklinikum Düsseldorf. Davor arbeitete er am Marien-Hospital Düsseldorf und am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen, wo er sich 2006 habilitierte. Der 1971 geborene Mediziner ist Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Fachgesellschaften und erhielt unter anderem den Dr. Emil Salzer-Preis für Krebsforschung des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (2004), den Lodwick Award der Harvard Medical School (2005) sowie den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft (2007). Zu seinen fachlichen Schwerpunkten gehören die Hybridbildgebung sowie die interventionelle Tumortherapie. Veranstaltungshinweis Raum Holthusen Do, 30.05., 13:45 - 15:15 Uhr Vogl T/Frankfurt a. M. (Vorsitz) Session: Regionale Therapie von Lungenmalignomen Prof. Dr. Thomas Vogl, Arzt für Radiologie, studierte in München und Jerusalem. Nach der Habilitation nahm er eine C3-Professur an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, an. Im Jahr 1988 kam er als C4-Professor an die Frankfurter Goethe-Universität. Seit 1999 leitet er dort das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Prof. Vogl ist Träger mehrerer Wissenschaftspreise der Radiologie und hat mehrere renommierte Funktionen inne. begutachten kann.“ Zu den Regeln gehört ferner, dass Aussagen festgehalten und eventuelle Änderungen zum radiologischen Befund aufgrund der Diskussion im Tumorboard in diesen, dann endgültigen, Befund eingehen müssen. Eine strikte Einhaltung der Zeitvorgaben ist bei der Konferenz entscheidend. Einsatz von Technologie An der Universitätsklinik Frankfurt sind Präsenzkonferenzen ebenso üblich wie Videokonferenzen. Bilder aus dem PACS werden auf zwei Monitoren gezeigt. Ferner ist auf einem Bildschirm das KIS verfügbar, in das sich Pathologieberichte integrieren lassen und über das die gesamte klinische Akte aufrufbar ist. Weitere Verbesserung durch Leitlinien Die Deutsche Röntgengesellschaft kann durch Leitlinien oder Empfehlungen einen Beitrag dazu leisten, dass Tumorboards künftig effizienter ablaufen. Das kann beispielsweise Regeln zur Verwendung externer Bilder beinhalten: Sollte solches Bildmaterial nur unter Einbezug des entsprechenden Befunds genutzt werden? Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Arbeitsgemeinschaften Die AG Onkologische Bildgebung hat ehrgeizige Ziele ... Prof. Dr. Heinz-Peter Schlemmer, Abteilungsleiter der Radiologie beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) richtet 2014 als Präsident in spe der International Cancer Imaging Society (ICIS) in Heidelberg einen Kongress aus, den es so in Deutschland noch nicht gegeben hat. Gemeinsam mit der European Society of Oncology soll er der onkologischen Bildgebung neuen Schwung geben. Für Schlemmer ist das längst kein medizininternes Politikum mehr, sondern eine zwingende inhaltliche Notwendigkeit. Daher wird eine gemeinsame Plattform geschaffen, die alle nötigen Fachdisziplinen einbindet und so Synergien schafft. Ziel ist, nachhaltig und effizient die Diagnostik im Sinne des Patienten zu optimieren und einheitliche Standards zu schaffen, was zugegebenermaßen bei der Komplexität des Themas nicht ganz einfach ist. Diese Herausforderung nimmt der Vorsitzende jedoch mit Leidenschaft an und versteht sich als Verantwortlicher mit Moderationsfunktion. Vorbild sind die amerikanischen Comprehensive Cancer Center Tumor Boards, die auf der komplexen Zusammenarbeit aller Disziplinen fußen. krankung, die bisher vollständig durch das Raster Organbezogenen Handelns fällt. Ein weiterer Vorteil wird sich für den Bereich des Therapiemonitorings ergeben. Tumoren in verschiedenen Körperregionen sprechen erfahrungsgemäß verschieden gut auf moderne Therapien an, weshalb der behandelnde Arzt den Blick auf den ganzen Körper benötigt und mit dem nötigen Wissen ausgestattet sein muss, um mit Hybridverfahren wie PET-CT, MR/PET und Ganzkörper-MRT umzugehen. Es müssen Strukturen geschaffen werden, beispielsweise standardisierte Biomarker für Therapie-Response-Assessment, und Kriterien für Multicenterstudien. Der erste Schritt für dieses Vorhaben wurde bereits getan, und zwar Die Radiologie spezialisiert sich im Allgemeinen auf spezifische Organe oder Systeme, so auch die onkologische Diagnostik. Entsprechend sind auch die Arbeitsgemeinschaften der Deutschen Röntgengesellschaft organisiert. Allerdings gibt es etliche medizinische Fragestellungen, besonders im onkologischen Bereich, die den gesamten Körper betreffen und abteilungsübergreifend bearbeitet werden müssen. Zu Teilen ist das natürlich bereits der Fall, zum Beispiel wird bei einer Befundung des Gastrointestinaltrakts auch die Leber auf onkologische Auffälligkeiten überprüft. Dennoch wird die Notwendigkeit einer gesamtheitlichen onkologischen Bildgebung unterschätzt. Professor Schlemmer: „Die Methoden haben sich im Verlauf der weiteren Entwicklung der Radiologie so schnell und rasant entwickelt, dass die einzelnen Subspezialitäten teilweise nicht mithalten konnten oder sich übergreifende Probleme ergeben haben, die nicht kontrolliert bearbeitet wurden. Ich denke hier vor allem an den metastasierenden Tumor. Dieser entsteht lokal in einem Bereich, taucht dann in anderen Organsystemen und Körperregionen auf. Leider liegt dieses Verhalten in der Natur maligner Tumoren.“ in enger Absprache mit Dr. Stefan Lohwasser, Geschäftsführer der Deutschen Röntgengesellschaft. Inhaltliche Arbeitsbereiche wurden Onkologie & Organisation IM PROFIL Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. HeinzPeter Schlemmer leitet seit Anfang 2010 die Abteilung abgesteckt und dem Vorstand vorgestellt. Die Auftaktveranstaltung und die Gründungssitzung der Arbeitsgemeinschaft Onkologische Bildgebung werden in den Röntgenkongress in Hamburg eingebettet sein. Die Herausforderungen und Chancen liegen laut Schlemmer in der inter- und multidisziplinären Zusammenarbeit. Nach Definition der Arbeitsfelder innerhalb der Röntgengesellschaft folgt die Ansprache der entsprechenden Gesellschaften. Über den geplanten Prozess sagt der Experte: „Mir ist an diesem Punkt besonders wichtig, dass wir innerhalb der Röntgengesellschaft eine Sprache sprechen und uns auf eine klare Veranstaltungshinweis Saal Levy-Dorn Fr, 31.05., 15:45 - 16:45 Uhr Gründungssitzung AG Onkologische Bildgebung Stoßrichtung einigen, damit wir den anderen Disziplinen konkrete und stimmige Vorschläge machen können. Ich sehe das als unsere Vorleistung, damit wir Dinge auch umsetzen können – und nicht nur darüber reden.“ Radiologie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Der Arzt und Physiker kehrt damit an den Ort seiner medizinischen Aus- und Weiterbildung zurück. Am DKFZ liegen seine Forschungsschwerpunkte bei der Früherkennung von Prostata-, Kolonund Lungenkrebs sowie in der Weiterentwicklung funktioneller Bildgebungsverfahren zur Tumorcharakterisierung und zum Therapiemonitoring. Prof. Schlemmer war zuletzt in der Abteilung Diagnostische Radiologie des Universitätsklinikums Tübingen tätig und als Leitender Oberarzt für den Bereich Magnetresonanztomografie verantwortlich. In Tübingen war er maßgeblich an der technischen Entwicklung des weltweit ersten Ganzkörper-MRT beteiligt. Ein wichtiger anderer Bereich, der durch die neue AG aufgefangen werden soll, sind Tumorentitäten wie die hämatologische Er- ... und die AG Ultraschall auch Das fachliche Herz der Deutschen Röntgengesellschaft schlägt in den Arbeitsgemeinschaften. Hier beraten sich die Experten der Subspezialitäten des Faches, hier werden wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Initiativen gestartet. Auf dem 94. Deutschen Röntgenkongress nimmt neben der AG Onkologische Bildgebung auch die AG Ultraschall ihre Arbeit auf. Die Gründung der AG Ultraschall hat sowohl eine medizinisch-technologische Dimension als auch eine politische. Zum einen hat sich der Ultraschall in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Stichworte sind die Elastographie, die mit Ultraschall kombinierten Verfahren der Hybridtechnologien sowie die Perspektiven im Bereich der molekularen Bildgebung. Demgegenüber steht eine besorgniserregende Entwicklung in Weiterbildung und Praxis der Radiologen: Der Ultraschall hat sowohl in der Facharzt-Weiterbildung, als auch in der täglichen radiologischen Arbeit an Bedeutung verloren. Das führte bisweilen zu der Überlegung, diese Modalität gänzlich aus der Weiterbildungsordnung der Radiologie zu nehmen. Die AG Ultraschall möchte die Modalität wieder stärker in den Fokus der Radiologen rücken und folgende Ziele erreichen: Zum einen die Festigung des Stellenwertes des Ultraschalls als integraler Bestandteil der diagnostischen Ra- diologie in den Krankenhausstrukturen, in der Weiterbildung und in der Forschung. Und zweitens die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fächern unter Einbringung radiologischer Expertise, speziell auf dem Gebiet der Methodenentwicklung und der Befundung in enger Abstimmung mit der radiologischen Sektion in der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Veranstaltungshinweis Raum Levy-Dorn Fr, 31.05., 12.15 – 13:15 Uhr Gründungsversammlung AG Ultraschall „Dämmertörn“ Nicht nur für Romantiker, auch für Radiologen Die Blaue Stunde in der City erleben Sie, wenn es Nacht wird zwischen Jungfernstieg und Harvestehude und in Hamburg die Lichter angehen. Genießen Sie den besonderen Zauber der Alster und ihrer nordöstlichen Kanäle im Licht der untergehenden Sonne. Vom Schiff aus blicken Sie direkt in gepflegte Gärten und Parkanlagen, die von der Straße aus nicht zu sehen sind. Täglich 20:00 Uhr Ab Anleger Jungfernstieg Fahrtdauer: 2 Stunden Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 RÖKO HEUTE 13 Fokus: Herz MRT: Der kardiale One-Stop-Shop ist nicht in Sicht Die Möglichkeiten der Kardio-Magnetresonanztomographie (C-MRT) sind noch lange nicht ausgeschöpft. Neue Einsatzfelder ergeben sich zum Beispiel bei der Abschätzung des Therapieerfolgs nach einer Ablationstherapie. Am Herzzentrum Leipzig kam jetzt erstmalig die MRT bei bildgestützten kardialen Interventionen zum Einsatz. Im Bereich der Koronardarstellung bleibt die MRT aber der MDCT weiterhin unterlegen. Abb. 1: (a) T1-Mapping nach KM, (b) T2-Mapping mit fokaler Erhöhung im Bereich der Lateralwand und (c) Anfertigung der Ödem-Ratio (hier erhöht mit 2,5) aus STIR-Sequenz bei einer 29-jährigen Patientin mit V.a. akuter Myokarditis. (T1-, T2-Mapping erstellt mit CVI42 unter Verwendung von WIP-Sequenzen von Philips und Siemens). Die diagnostischen Möglichkeiten der C-MRT sind noch lange nicht ausgereizt. „Es wird eine weitere Verbesserung und Objektivierung im Hinblick auf die myokardiale Gewebedifferenzierung geben, also für den Nachweis von Inflammation, Fibrose und Narbengewebe“, berichtet Prof. Dr. Matthias Gutberlet im Gespräch mit „RöKo Heute“ (Abb. 1). Weiterhin geht der Leiter der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Herzzen- VitreaAdvanced TM Unsere klassenbesten hochentwickelten Visualisierungs Tools für Kliniker helfen Ihnen mehr zu sehen, effektiver zu messen und die diagnostische Sicherheit zu erhöhen. computertomographie (MDCT) bei der Koronardarstellung wird nach Gutberlet sicher noch einige Zeit bestehen bleiben (Abb. 4 a). Dass die MRT in den nächsten Jahren hier wesent- lich aufholen wird, bezweifelt er, „da in diesem Bereich in den vergangenen zehn Jahren im Vergleich zur MDCT keine großen Fortschritte erzielt worden sind“. Dafür geht Gutberlet davon aus, dass zukünftig die C-MRT verstärkt bei der bildgestützten Intervention am Herzen zum Einsatz kommt. „Wir haben relativ erfolgreich mit der Rhythmologie hier im Haus die ersten zehn Patienten mit Vorhofflattern im MRT abladiert (Abb. 5). Die Rhythmologen sind so begeistert, dass wir diese Kooperation auf jeden Fall fortsetzen werden“, berichtet Gutberlet. Die Rhythmologen sehen in dieser Anwendung vor allem ein großes Potenzial, weil Ablationen wegen der langen Dauer der Eingriffe mit einer hohen Strahlenexposition einhergehen. Zusätzlich könne mit der Fluoroskopie keine gute anatomische Darstellung erreicht werden. „Die MRT führt natürlich zu einer deutlich verbesserten Darstellung des Substrats vor (Abb. 4 b, c) und nach der Intervention (Abb. 5 b, c). Auch wenn die Entwicklung bis zur Praxistauglichkeit noch ein langer Weg ist, hinsichtlich der Praktikabilität sind wir einen ganzen Schritt Abb. 2: Darstellung des turbulenten Flusses (Pfeil) im rekonstruierten RVOT mit Aneurysmaausbildung eines Patienten nach korrigierter Fallot’scher Tetralogie (Abb. aus: Born S., Pfeifle, M., Markl, M., Gutberlet, M., Scheuermann, G. (2013), IEEE Trans Vis Comput Graph. Jun;19(6):900–912) – siehe auch Vortrag: VO 206.4 Preim et al., RöFö 2013. IM PROFIL Abb. 5: (a) Setup des Interventions-MRT (iMRT) für die MR-gestützte Ablation von Vorhofflattern am Herzzentrum Leipzig. (b) Ergebnis der Ablation des cavotrikuspidalen Isthmus bei Vorhofflattern in der Ödemdarstellung (STIR-Sequenz) und (c) im LGE mit erfolgreicher Narbendarstellung (Pfeil) (Bilder: Priv.-Doz. Dr. C. Piorkowski, Priv.-Doz. Dr. M. Grothoff, Prof. G. Hindricks und Prof. Gutberlet – Universität Leipzig). Abb. 6: Patient mit Z.n.-DOR-Plastik und AICD-Implantation. (a) IR-GRE-Sequenz zur Narbendarstellung mit LGE und RV-Sonde (Pfeil) zeigt nur wenig Artefakte im Gegensatz zur CINE-SSFP Sequenz (b). vorangekommen und überrascht, wie gut das Verfahren schon funktioniert hat – bei einer allerdings relativ einfachen Intervention“, zeigt sich der Radiologe optimistisch. Ziel sei letztlich die Verminderung der Strahlenexposition sowie die Verbesserung der Anatomiedarstellung und der Darstellung des arrhythmogenen Substrats und des Therapieerfolgs. www.vitalimages.com trum Leipzig und Professor für kardiovaskuläre Bildgebung an der Universität Leipzig davon aus, dass „die MRT zukünftig noch mehr zur Prognoseabschätzung von Patienten nach Infarkt, einer Kardiomyopathie oder mit einer Inflammation eingesetzt werden wird.“ „Ein ganz großes Thema für den zukünftigen Einsatz der C-MRT wird auch die Abschätzung des Therapieerfolgs in der Rhythmologie ebenso wie die Evaluation der pathologischen kardiovaskulären Hämodynamik mittels 4-D-Fluss sein“, ist sich Gutberlet sicher (Abb. 2). Schon jetzt sei die MRT Methode der Wahl für volumetrische und funktionelle Analysen. Allerdings sieht er aktuell für keines der Verfahren in der kardiologischen Bildgebung eine Monopolstellung, eher werde es ein Zusammenwachsen mit anderen bildgebenden Verfahren, zum Beispiel in Form der MR/PET oder PET-CT oder etwa über Bildfusionsverfahren, geben (Abb. 3). „Ein One-Stop-Shop wird so bald wohl für keine Modalität erreicht“, prognostiziert der Radiologe. Der eindeutige Vorsprung der Mehrzeilen- 14 RÖKO HEUTE Prof. Dr. Matthias Gutberlet ist seit 2007 Leiter der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Herzzentrum der Universität Leipzig. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen unter anderem im Dopplerultraschall und in der kardialen CT und MRT vor allem bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern, Kardiomyopathien, Myokarditis und koronarer Herzkrankheit (KHK). Seine medizinische Ausbildung erfuhr Gutberlet in Marburg und Berlin, wo er auch seine Habilitationsarbeit in diagnostischer Radiologie zum Thema „MR bei angeborenen Herzfehlern“ vorlegte. 2012 und in diesem Jahr war Gutberlet gemeinsam mit Prof. Dr. Holger Thiele wissenschaftlicher Leiter der Deutschen Kardiodiagnostiktage, die in Leipzig stattfinden. Abb. 3: (a) Verbesserung der volumetrischen und funktionellen Analyse sowie Vitalitäts- und Entzündungsdiagnostik mittels simultaner MR/PET mit MR/PET-Overlay (Bilder erstellt mittels Corridor 4DM®) und (b) bei systemischen Erkrankungen mit kardialer Beteiligung wie der Sarkoidose (Bilder: Prof. O. Sabri, Prof. T. Kahn und Prof. M. Gutberlet – Universität Leipzig) – siehe auch Vortrag: VO 206.3 Lücke et al., RöFö 2013. Abb. 4: (a) Ausschluss einer KHK mittels MDCT (hier Curved MPR der RCA) bei einer 41-jährigen Patientin mit ventrikulären Tachykardien. (b) Das Late Gadolinium Enhancement (LGE) (PSIR-Bild (Pfeile)) in der kurzen und (c) langen Achse derselben Patientin zeigt ein ausgeprägtes subepikardiales bis transmurales LGE bei Z.n. Myokarditis mit Narbenbildung. Die vitale Muskelbrücke (Pfeil) wurde im elektroanatomischen Mapping als arrythmogenes Substrat identifiziert und abladiert (Bilder: Priv.-Doz. C. Piorkowski, Prof. G. Hindricks, Priv.-Doz. M. Grothoff, Prof. M. Gutberlet – Universität Leipzig). Mit Schrittmacher ins MRT? Mit besonderem Augenmerk müssen Patienten vor einer MRT-Untersuchung begutachtet werden, die Implantate wie Schrittmacher oder ICD-Geräte tragen. „Diese Patienten werden nicht generell ausgeschlossen“, weiß Gutberlet zu berichten, „es ist jetzt schon möglich, auch ohne Einsatz eines MR-kompatiblen Aggregats entsprechende Patienten einer MR-Untersuchung zuzuführen.“ Zwar entwickelt die Industrie Geräte, die mehr und mehr MR-kompatibel sind. Doch die zur Verfügung stehenden MR-gängigen Geräte seien auch weiterhin noch nicht vollständig aus MR-kompatiblen Materialien. „Vor einer MR-Untersuchung muss man deshalb das Gerät von einem Kardiologen entsprechend in einen bestimmten Modus konfigurieren lassen“, erklärt Gutberlet. Die Patienten müssten aufgeklärt werden, dass es weiterhin aufgrund der Antennenwirkung der Ventrikelelektroden ein Restrisiko – unter anderem für thermische Effekte und die anschließende Unversehrtheit des Aggregats – gäbe. Hierzu sei kürzlich auch ein Artikel im „Deutschen Ärzteblatt“ erschienen. Grundsätzlich bleibe allerdings ein Problem unabhängig davon bestehen, ob es sich um einen MR-kompatiblen Schrittmacher handelt: Artefakte durch das Aggregat selbst beziehungsweise durch die Elektroden (Abb. 6) werde es weiterhin geben. Ist ein Schrittmacher zum Beispiel linkspektoral implantiert worden, macht er genau da Artefakte, wo das Herz ist. Auch die Sonde, die im rechten Ventrikel liegt, kann zu Fehlinformationen in der Bildgebung führen (Abb. 6). Veranstaltungshinweis Raum Albers-Schönberg Do, 30.05., 14:15 – 15:15 Uhr Gutberlet M/Leipzig (Vorsitz) Session: Herzdiagnostik II – Cardio-MRT Klinik Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Fokus: Herz Die Computertomographie bleibt zukunftsfähig In vielen Bereichen ist die Computertomographie die Modalität der Wahl. Besonders ihre Detailgenauigkeit macht sie zum unverzichtbaren bildgebenden Verfahren. In Zukunft könnte eine verbesserte Technik die Strahlungsexposition deutlich verringern. Häufige Indikationen für die CT • Patienten vor Herzoperationen, die nicht an den Koronararterien vorgenommen werden, zum Beispiel Herzklappenersatz oder Entfernung eines kardialen Tumors • Patienten mit intermediärem Risiko, die nicht einer Koronarangiographie unterzogen werden sollen • (Verdacht auf) Koronaranomalien • Beurteilung von Bypässen (Probleme: Verkalkungen der Nativgefäße, Beurteilung der Anastomosen), auch bei geplanter Reoperation zur Darstellung des Verlaufs der bereits vorhandenen Bypässe • Methode der Wahl vor perkutanem Klappenersatz (Aortenklappe) • Darstellung der Herzvenen vor Implantation eines biventrikulären Schrittmachers • Darstellung der Lungenvenen vor geplanter Ablation bei Arrhythmien • Darstellung der Lungenvenen nach Ablation (bei Verdacht auf Stenose) • Lungenvenenfehlmündung weitere wichtige Indikation zur CT besteht in der Kalkdarstellung zur Risikostratifizierung bei intermediärer Vortestwahrscheinlichkeit, wie Krombach im Gespräch mit „RöKo Heute“ erklärt: „Wenn ein asymptomatischer Patient ein Eigenrisiko von 10 bis 20 Prozent aufweist, in den nächsten zehn Jahren eine koronare Herzkrankheit zu erleiden, ist eine Koronarkalkbestimmung in der CT gerechtfertigt.“ Ist das Risiko allerdings viel höher, dann sei eine CT-Untersuchung nicht indiziert. Der Patient müsse dann direkt einer invasiven Angiographie zugeführt werden. Auch bei einem schwachen Risikoprofil eines asymptomatischen Patienten unter 10 Prozent gibt es keine Indikation zur CT. „Dann macht man nichts“, sagt Krombach. Besondere Stärken der CT sieht die Radiologin im Zusammenhang mit perkutanen Klappeninterventionen (TAVI), die in jüngerer Zeit einen wahren Boom erleben. Allein im „Die Computertomographie (CT) ist zurzeit das am besten geeignete bildgebende Verfahren, um koronare Stenosen bei Patienten mit intermediärer Vortestwahrscheinlichkeit aufzudecken, die nicht unmittelbar einer Koronarangiographie unterzogen werden sollen.“ Prof. Dr. Gabriele A. Krombach, Abteilungsdirektorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Gießen des Uuniversitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), erklärt, dass das auf die Detailgenauigkeit des CT zurückzuführen ist. Die sei bei computertomographischen Aufnahmen viel größer als bei der Magnetresonanztomographie (MRT): „Bei malignen Abgangsvarianten, bei denen eine Koronararterie zum Beispiel zwischen Aorta CTO (chronische totale Okklusion) der rechten Koronararterie seien die einzelnen Modalitäten komplementär. So könnten beispielsweise mittels Echokardiographie die Koronarien nicht dargestellt werden. Zum anderen gebe es technische Entwicklungen, die sogar zur Erschließung neuer Patientengruppen führen könnten. Besonders im Fokus steht dabei die Reduktion der Strahlungsexposition. Dazu werden neue Detektortechniken entwickelt, die die Strahlung in den Sub-Millisievertbereich senken sollen. „Wenn man es schaffen würde, in der CT die Dosisreduktion umzusetzen, indem die verschiedenen Spektren der Röntgenstrahlung genutzt werden, dann könnte man auch zunehmend jüngere Pa- Veranstaltungshinweis Raum Albers-Schönberg Sa, 01.06., 10:45 - 12:15 Uhr Krombach A/Gießen (Vorsitz) Session: Herzdiagnostik III – Cardio-CT tientengruppen wie beispielsweise Patienten mit angeborenen Herzfehlern untersuchen“, zeigt sich Krombach optimistisch. Das seien Patienten, die derzeit eher mittels MRT untersucht werden. RÖKO_HEUTE_103x297_Anzeige 15.05.13 16:11 Seite 1 Machen Sie sich ! i e r f MEDTRON Kontrastmittel-Injektoren: Frei im Untersuchungsraum positionierbar – weil kabellos! Frei in der Wahl der Kontrastmittel! Hi-Tech Made in Germany! Fistel zwischen linker Koronararterie und A. pulmonalis IM PROFIL Herzbildgebung, MRT, Interventionelle Radiologie und Bildgebung der Lunge benennt Prof. Dr. Gabriele A. Krombach als ihre wissenschaftlichen Schwerpunktgebiete. Seit 2010 gehört auch die Leitung der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Gießen als Direktorin zu ihren Hauptaufgaben. Von 2006 bis 2010 war Krombach Leitende Oberärztin der Klinik für Radiologische Diagnostik am Universitätsklinikum Aachen, wo sie im Jahr 2008 zur Außerplanmäßigen Professorin ernannt wurde. In Aachen absolvierte die Radiologin auch ihr Medizinstudium und die radiologische Facharztausbildung. Die Venia Legendi für das Fach Diagnostische Radiologie wurde ihr 2003 durch die Medizinische Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen erteilt. Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 und Pulmonalarterie komprimiert wird, ist die CT zur Diagnose derzeit die Methode der Wahl.“ Bei der Darstellung von Koronarstenosen ist die CT aus diesem Grund ebenfalls die Modalität der Wahl. Soll bei einem Patienten, der hinsichtlich Koronarstenosen unauffällig ist und keine Risikofaktoren aufweist, eine herzchirurgische Operation vorgenommen werden, zum Beispiel, um einen Herztumor zu entfernen, kann die CT-Diagnostik detaillierte Informationen über eine mögliche Stenosierung der Koronarien beisteuern und zur Prognoseabschätzung hinsichtlich der Operation genutzt werden. Eine Zeitraum zwischen 2006 und 2010 nahmen laut des von Dr. Ernst Bruckenberger verfassten „Herzberichts 2010“ die TAVI-Prozeduren von 93 auf mehr als 4.800 zu. „Zur Vorbereitung eines perkutanen Aortenklappenersatzes müssen der Durchmesser des Anulus und der Abstand der Koronarostien zur Klappe bestimmt werden. Dafür ist die CT die Methode der Wahl“, erklärt Krombach, die auch anhand der vermehrten CT-Untersuchungen im Zusammenhang mit TAVI die Zunahme der Prozeduren beobachtet. Einen Bedeutungsverlust der CT sieht Krombach auch in Zukunft nicht. Zum einen Tumorinfiltration durch ein Bronchialkarzinom mit Tumorthrombus im Sinus coronarius (Pfeil) (Bilder mit freundlicher Genehmigung: Dr. med. Christian Schneider, leitender Oberarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Gießen) Infos & Katalog unter: www.medtron.com Bleiben Sie unabhängig von Ort und Kontrastmittel! Wir bleiben innovativ. RÖKO HEUTE 15 Fokus: Herz Infarktgröße und Infarkttransmuralität Um die Auswirkungen eines Myokardinfarkts umfassend abschätzen zu können, reicht ein Herzkatheter nicht aus. Die Infarktgröße und die damit verbundene Herzmuskelvitalität sind entscheidende Prognoseparameter, die richtungsweisend das therapeutische Vorgehen bestimmen. Die Infarktgröße insgesamt gesehen, aber auch die Infarkttransmuralität haben eine wichtige prognostische Aussagekraft für den weiteren Krankheitsverlauf des betroffenen Patienten. Laut Studien gibt es einen direkten Bezug zwischen der Infarktgröße und der Wahrscheinlichkeit für spätere Komplikationen. Quantitative, computerunterstützte Infarktgrößenbestimmung durch eine Schwellenwertmethode: Die Infarktregion (helles Myokardareal auf dem Delayed-Enhancement-MRT) wird eingezeichnet (Linie mit gelben Punkten). Anschließend wird normales nichtinfarziertes Myokard markiert (Linie mit blauen Punkten). Die Größe des Infarktareals wird anhand einer Schwellenwertmethode berechnet und farblich markiert. Der Infarkt stellt sich mit einer Signalintensität ≥2 Standardabweichungen oberhalb des normalen Myokards dar (hellgrün umrandetes Areal). Das Zentrum des Infarkts stellt sich blau dar. „Der Patient kann nach einem Herzinfarkt eine Verschlechterung seiner Herzfunktion, also eine Herzinsuffizienz, entwickeln oder es können relevante Herzrhythmusstörungen auftreten, die mit einem erhöhten Risiko, an Kammerflimmern zu versterben, verbunden sind“, erklärt Prof. Dr. Gunnar Lund, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Deshalb sei es wichtig, Informationen über die Herzmuskelvitalität zu erhalten, denn aus diesen Informationen lassen sich algorithmisch Indikationen zum weiteren therapeutischen Vorgehen ableiten. Die alleinige Revaskularisierung einer Koronararterie garantiert noch keine Verbesserung der Herzfunktion oder der Prognose. Der entscheidende Parameter nach einem Herzinfarkt ist die erhaltene Myokardvitalität, die durch möglichst objektive Messmethoden bestimmt werden sollte. Die resultierenden Daten können zur Risikostratifizierung genutzt werden. „Die Kardio-MRT (C-MRT) ist heutzutage die Referenzmethode, mit der man die Infarktgröße und die Infarkttransmuralität bestimmen kann“, verdeutlicht Lund. Aus der Infarktgröße lässt sich beispielsweise ableiten, ob der Patient eine intensivierte Herzinsuffizienztherapie nach einem Herzinfarkt benötigt. Die Transmuralität bestimmt das Vorgehen Die zweite wichtige Frage, die sich abklären lässt: Liegt noch ausreichend vitales Myokard vor, sodass der Patient überhaupt von einer Verbesserung der Herzdurchblutung profitiert – operativ oder interventionell? Der entscheidende Parameter hierfür ist die Infakttransmuralität. Lund: „Ein Infarkt verläuft immer von subendokardial nach epikardial, also von innen nach außen. Wenn nur die inneren Schichten betroffen sind, die Infarkttransmuralität bei nur circa 10 bis 25 Prozent liegt, dann ist die Erholungswahrscheinlichkeit sehr hoch. Nimmt aber die Transmuralität zu und der Infarkt hat mehr als 50 Prozent der Herzwanddicke geschädigt, dann ist die Erholungswahrscheinlichkeit sehr gering.“ Anhand dieser Befunde wird entschieden, ob bei dem Patienten eine Revaskularisation, das heißt eine Dilatation oder Bypass-Operation, IM PROFIL durchgeführt wird. Alternativ zur C-MRT können die entsprechenden Vitalitätsinformationen durch eine Szintigraphie ermittelt werden. Beide Methoden seien laut Studienlage gleichwertig, sagt Lund, dennoch lasse sich nach seiner Erfahrung anhand der C-MRT besser differenzieren, wie weit transmural der Infarkt verläuft. „Das geht mit der Szintigraphie nicht so gut, weil die Auflösung im Vergleich zur MRT schlechter ausfällt“, argumentiert der Radiologe. Ein weiterer Nachteil sei die mit der Szintigraphie verbundene Strahlungsexposition, weil für die Untersuchung ein Radionukleotid gespritzt werden muss. Dennoch ist die Szintigraphie das zur Zeit noch gängige Standardverfahren und flächendeckend verbreitet. Ein Grund dafür ist, so bemängelt Lund, dass die C-MRT von den gesetzlichen Kostenträgern im Gegensatz zur Szintigraphie nicht vergütet wird. Angiographie erlaubt keine Vitalitätsdiagnostik Auch wenn die perkutane transluminale Koronarintervention bei Patienten mit akutem Herzinfarkt (STEMI und NSTEMI) erheblich zur Prognoseverbesserung beigetragen hat, In- Strahlenschutz: Damit nichts mehr ins Auge geht Prof. Dr. Dr. Reinhard Loose, Chefarzt am Institut für Radiologie im Klinikum Nürnberg-Nord ist Experte für Strahlenschutz und Mitglied der neu gegründeten Arbeitsgruppe Strahlenschutz bei der Cardiovascular and Interventional Radiological Society of Europe (CIRSE) und der International Commission of Radiological Protection (ICRP). Eines der im Augenblick aktuellen Topthemen – auch auf dem bevorstehenden CIRSE-Kongress in Barcelona – ist der Strahlenschutz der Augenlinse. Denn seit Längerem ist bekannt, dass ein hohes Maß an Röntgenstrahlung die Linse trübt und grauen Star provoziert. Im Sommer wird das Europäische Parlament nun entscheiden, ob die jährlichen Grenzwerte für die berufliche Strahlenexposition des Sehorgans drastisch verringert werden sollen. Die ICRP spricht sich aktuell für eine Reduktion von 150 auf 20 mSv aus. Unter anderem werden hier jüngste Daten aus Tschernobyl als Referenz genutzt. Nachuntersuchungen von dort tätigen Soldaten, sogenannte Liquidatoren, geben Anlass zur Sorge. In Tschernobyl hatten Tausende junger Armeeangehöriger bei den Sicherungs- und Aufräumarbeiten des Reaktors geholfen. Außer bei den Liquidatoren, die zuerst am Unglücksort eintrafen und heute zum Teil bereits verstorben sind, wurde die Strahlungsbelastung der dort Beschäftigten stets überwacht. Heute, also 27 Jahre nach dem Reaktorunglück, wurden diese SCHOTT RD Strahlenschutzgläser 16 RÖKO HEUTE Soldaten einer Nachuntersuchung unterzogen. Die Ergebnisse waren überraschend: Schon bei einer Strahlung von wenigen Hundert Millisievert hatten deutlich mehr Untersuchte einen Katarakt entwickelt, als man nach den bisherigen Modellannahmen, die von einem Schwellenwert mit einer Mindestdosis ausgehen, vermutet hatte. Auf den Untersuchungsalltag übertragen, ergeben sich hieraus zwei relevante Fragestellungen, nämlich die nach dem Schutz des Patienten sowie natürlich auch des beruflich strahlenexponierten Arztes. Für Patienten gibt es keine Dosisgrenzwerte, sondern nur Richtwerte. Sie unterliegen einer individuellen Ermessensentscheidung des behandelnden Arztes und müssen beispielsweise bei starkem Über- oder Untergewicht angepasst werden. Für Deutschland gelten als Orientierungspunkt die Dosisreferenzwerte des Bundesamts für Strahlenschutz. Dank technischer Neuerungen werden diese regelmäßig angepasst. Bei der letzten Überprüfung 2010 wurden fast alle Referenzwerte um 20 bis 40 Prozent gesenkt. Für den Bereich des Strahlenschutzes beim ärztlichen Personal gelten weltweit die sogenannten Basic Safety Standards (BSS). Ein Mensch, der beruflich exponiert wird, darf als Ganzkörperdosis im Jahr eine effektive Dosis von 20 mSv nicht überschreiten, wobei die Haut und die Extremitäten nicht so strahlenempfindlich sind wie der Körperstamm. Hier Eine Bleiglasscheibe, die zur Hälfte steril eingepackt ist. Mit freundlicher Genehmigung: Prof. Reinhard Loose IM PROFIL Prof. Dr. Gunnar Lund ist dreifacher Facharzt, für Innere Medizin, Kardiologie und Radiologie. Sein Medizinstudium hat Lund 1984 an der RWTH Aachen begonnen. Es folgte 1991 ein Wechsel ans Universitätsklinikum HamburgEppendorf (UKE) in die Abteilung für Kardiologie.Von 1998 bis 2000 forschte Lund am Department of Radiology an der University of California in San Francisco, USA. Zurück in Hamburg führte er seine MRT-Forschungen fort. 2004 erhielt er die Venia Legendi für das Fach Innere Medizin. 2010 wurde er durch die Universität Hamburg zum Professor ernannt. Seit 2012 ist Lund Oberarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKE. formationen zur Herzvitalität lassen sich über den Eingriff kaum gewinnen. „Die Infarktgröße selbst kann man in der Angiographie nicht sicher beurteilen“, erklärt Lund, „es gibt zwar ausgeprägte Befunde, wie zum Beispiel ein großes Aneurysma, bei denen man vermuten kann, dass ein großer Infarkt abgelaufen ist. Dennoch sind Fehleinschätzungen möglich, denn eine differenzierte und dezidierte Infarktgrößen- und Vitalitätsdiagnostik gelingt mit der Angiographie nicht.“ Deshalb sei es die Regel, dass im Anschluss an eine Angiographie mit einem ausgeprägten Befund wie mehreren Koronarverschlüssen oder Stenosen eine C-MRT- oder Szintigraphie-Untersuchung vorgenommen werde, um eine valide Vitalitätsdiagnostik zu erzielen. Veranstaltungshinweis Raum Rieder Sa, 14:30 – 16:00 Lund G/Hamburg (Vorsitz) Session: Gefäße II – Alles im Fluß – Phasenkontrast MRT Prof. Dr. Dr. Reinhard Loose, Diplom-Physiker und Facharzt für Radiologie,leitet seit 16 Jahren das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Nürnberg-Nord. Seine Schwerpunkte sind unter anderem digitale Radiologie, digitale Bildkommunikation und Teleradiologie sowie Strahlenexposition und -reduktion. Prof. Loose ist langjähriges Mitglied in der Strahlenschutzkommission des Bundesministeriums für Umwelt und im Subcommittee „Radiation Protection“ der Europäischen Röntgengesellschaft. Außerdem ist er 1. Vorsitzender der Bayerischen Röntgengesellschaft. Er wurde von der Deutschen Röntgengesellschaft mit der Albers-Schönberg-Medaille (2004) und dem Felix-Wachsmann-Preis (2006) ausgezeichnet. PROTECTLaserschutz Brille beträgt der Jahresgrenzwert 500 mSv. Die heute verwendeten Schutzmaßnahmen für die Augen des Diagnostikers sind Bleiglasbrillen – wenngleich es hier auch gravierende Unterschiede in der Qualität gibt – und für den Hauptuntersucher mit dem geringsten Abstand zum Patienten ist es die Bleiglasscheibe, hinter die sich der Radiologie im Moment der Exposition stellt. Richtig angewandt bieten diese Maßnahmen durchaus den nötigen Schutz. Die Problematik in der täglichen Krankenhausarbeit gibt es vor allem dort, wo diese Abschirmung schwerer zu gewährleisten ist – bei biplanen Anlagen beispielsweise, weil es dort zwei Röntgenstrahler abzuschirmen gilt, aber vor allen Dingen bei Röntgenanlagen in OP-Sälen wie bei der Gefäß- oder Unfallchirurgie. Dort, wo das Leben des Patienten oft am seidenen Faden hängt und schnell Entscheidungen getroffen werden müssen, kommt der Strahlenschutz für das Personal leider oft zu kurz. Veranstaltungshinweis Raum Levy-Dorn Fr, 31.05., 13:45 - 15:05 Uhr Loose R / Nürnberg (Vorsitz) Session: Strahlenschutz I – Dosimetrie Raum Hounsfield Sa., 01.06., 12:30 – 16:00 Uhr Aktualisierungskurs-Modul A „Strahlenschutzrecht – RöV und StrlSchV“ Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Innovative Techniken Schnellere Scanner, mehr Parameter, bessere Marker Die Jagd auf Tumoren wird präziser Durch die breite Verfügbarkeit von schnellen MRT- und CT-Scannern in der klinischen Routine werden die funktionellen Informationen in der Tumordiagnostik und beim Monitoring innovativer Therapien für den Radiologen immer präziser und aussagekräftiger. Dieser Prozess, der in der Disziplin technisch und methodisch selbst initiiert wurde, hat bei einigen wesentlichen Tumorentitäten einen nicht mehr wegzudenkenden Stellenwert erobert. Besonders in der Primärdiagnostik des Prostatakarzinoms ist die multiparametrische MRT inzwischen klinisch akzeptiert, aber auch die Dual-Energy-CT für das Therapie-ResponseMonitoring von gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) oder Nierenzellkarzinomen ist auf dem Weg in die Klinik. „Bei der multiparametrischen Prostata-MRT werden grundsätzlich vier Parameter analysiert: zunächst die Morphologie mittels der T2-gewichteten Bildgebung, dann wird die zellulare Dichte mit der Diffusions-MRT bestimmt. Die Spektroskopie bildet drittens den Stoffwechsel ab und die Perfusion stellt die erhöhte Durchblutung aufgrund von Neoangionese, also Gefäßneubildung und Gefäßunreife von neu gebildeten Tumoren, dar“, erklärt Prof. Dr. Stefan Schönberg, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, am Universitätsklinikum Mannheim. Dieser multiparametrische Bildgebungsansatz bei der Prostata ist inzwischen klinisch so weit etabliert, dass die European Society of Uroradiology (ESUR) klare Vorgaben aufgestellt hat, wie die Prostata multiparametrisch beurteilt werden soll. Danach wird jedem der vier Parameter ein Score zugewie- Antiangiogenetische Substanzen hemmen das Tumorwachstum Für die Tumorentstehung und vor allem die Tumorfortbildung ist die Neovaskularisation verantwortlich, die durch die Ausschüt- tung von gefäßwachstumsfördernden Substanzen wie dem vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) gefördert wird. Mithilfe von neuen, molekular wirksamen, biologischen Substanzen wie zum Beispiel den Tyrosinkinase-Inhibitoren versucht man derzeit, das Wachstum des Tumors zu hemmen und ihn auszuhungern. Bei Versagen der konventionellen Tumortherapie sowie bei stark vaskularisierten Tumoren kommen diese antiangiogenetische Substanzen entweder in Mono- oder in Kombinationstherapien zum Einsatz. Eine wichtige Substanz hierfür ist das Imatinib. „Für uns Radiologen kommt hier ein neuer Aspekt Kontrastmittelgestützte Dual-Energy CT Untersuchung eines 70-jährigen Patienten mit einem hepatisch metastasierten GIST. Die Metastase wurde mittels einer stereotaktischen Radiofrequenzablation interventionell-radiologisch behandelt. Auf den Standard CT Bildern erscheint die Läsion vier Monate nach Therapie dichteangehoben, was normalerweise als ein Tumorprogress zu werten wäre (linkes Bild). Auf dem aus dem Dual-Energy CT Datensatz berechneten “iodine related attenuation image”, welches die reine Iodaufnahme innerhalb des Tumors zeigt ,ist zu erkennen, dass der Tumor keinerlei verbliebene Iodaufnahme mehr aufweist (mittleres Bild). Das aus dem selben Dual-Energy CT Datensatz virtuell berechnete “non-contrast” Bild zeigt, dass die Dichte des Standard CT Bildes durch eine intratumorale, periinterventionelle Einblutung verursacht war. Aufgrund der funktionellen Zusatzinformation über die intratumorale Iodaufnahme und die damit verbundene Durchblutung wurde der Patient als “partial response” korrekt klassifiziert, da die Metastase vollkommen devaskularisiert war. IM PROFIL Prof. Dr. Stefan Schönberg studierte Humanmedizin an der Ruprecht-KarlsUniversität in Heidelberg und ließ sich danach am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zum Radiologen weiterbilden. 2001 wechselte er an das Institut für Klinische Radiologie an der LMU München, wo er zunächst als Oberarzt und Leiter der Magnetresonanztomographie und später als geschäftsführender Oberarzt tätig war. Seit 2007 ist Schönberg Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Mannheim. Er veröffentlicht vor allem über vaskuläre und abdominelle Bildgebung, funktionelle MRT, Hochfeld-MRT und die onkologische Bildgebung. hinzu, denn wir müssen die Wirksamkeit der Substanz im Verlauf der Therapie mit der funktionellen Diagnostik überwachen“, schildert Schönberg. Die MRT habe hierbei den Nachteil, dass unter Kontrastmittelgabe mit hoher zeitlicher Auflösung häufig nur kleine Volumina zu sehen sind, während es bei der CT zwei unterschiedliche, aber sehr interessante Ansätze gibt. „Zum einen ist das die 4-D-CT, die dynamische VolumenCT mit Pendeltischen, die analog zur MRT 3-D-Datensätze mit zeitlicher Abfolge unter Kontrastmittelgabe aufnimmt und auch die drei genannten Perfusionsparameter quantifizieren kann. Besonders spannend ist jedoch die Dual-Energy-CT, die es uns ohne erhöhte Strahlendosis erlaubt, die Jodinformation quantitativ als Marker für die Tumordurch- VitreaView TM Unser universeller Viewer macht den schnellen Zugriff auf DICOM und non-DICOM Bilder von unterschiedlichen Archiven möglich und hilft Ärzten Behandlungspläne zu formulieren und diese schnell und effektiv zu kommunizieren. www.vitalimages.com blutung zu extrahieren. Hier ist der Durchbruch für die klinische Routine zumindest bei einer Tumorentität, dem GIST, gelungen. Wir werden diesen Ansatz jetzt auch in einer multizentrischen prospektiven Studie fortsetzen. Die Dual-Energy-CT könnte tatsächlich für die Breitenversorgung zum Paradigmenwechsel werden“, so Schönberg. sen, der kumulativ in einen Gesamtscore einfließt und damit eine Graduierung, also eine Einteilung, wie gut- oder bösartig der Tumor ist, ermöglicht. Das Konzept der Perfusion fußt auf sehr schnellen 3-D-Sequenzen unter kontinuierlicher Kontrastmittelgabe und der Analyse von drei quantitativen Parametern. Das ist einerseits der im Rahmen der Erstanflutung des Kontrastmittels bestimmbare mittlere Durchblutungsfluss, dann der Nachweis der mittleren Transitzeit, die typischerweise bei Tumoren verkürzt ist, und weiterhin die Erhöhung der Kontrastmitteltauschrate zwischen dem Intravasalraum und dem interstitiellen Gewebsraum aufgrund von Gefäßunreife. Noch kann das Entstehen eines Tumors damit nicht sicher ausgeschlossen werden. „Es gibt allerdings schon Daten aus Tierexperimenten, die gezeigt haben, dass mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung, zum Beispiel mit sehr speziellen VolumenCT-Scans, die Neoangionese schon ganz früh nachgewiesen werden kann. Und es gibt Targets, die in Koppelung mit in der Positronenemissionstomographie sichtbaren Substanzen gegen avβ3-Integrine gerichtet sind. Das sind Strukturen, die typischerweise bei der Neoangiogenese nachgewiesen werden. Veranstaltungshinweis Raum Krause Do, 30.05., 10:45 – 12:05 Uhr Schönberg S/Mannheim (Vorsitz) Session: Gefäße I – MRA Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Kostengünstige, universelle Röntgensysteme Die Firma Eckert Röntgen- und Medizintechnik Vertriebs GmbH ist seit angehend 20 Jahren kompetenter Partner für Radiologietechnik in Deutschland. Bei der Beratung und Konzeption der Röntgenausstattung für Praxen und Kliniken sorgt die Firma Eckert für kostenbewusste Ausgestaltung sowie eine optimale, kundenorientierte Planung der Arbeitsabläufe. Die gelieferten Anlagen werden deutschlandweit durch mehr als 35 fachlich orientierte Techniker, Ingenieure und Physiker sachgemäß installiert und betreut. Ein dichtes Netz von deutschlandweiten Servicestellen sichert den Kunden einen reibungslosen Betrieb. Starke Partner und Lieferanten, wie die Firma CANON, IMS Giotto und MEVA, liefern zuverlässige Geräte mit dem neuesten Stand der Technik. Die Firma Eckert verfügt über eigene Schulungsräume, um das Praxispersonal bei individuellen Schulungen optimal für die Bedienung der Geräte auszubilden. Eckert Röntgen- und Medizintechnik Vertriebs GmbH Oskar-von-Miller-Straße 9a 82291 Mammendorf Tel.: 0 81 45 / 92 87 0 Fax: 0 81 45 / 92 87-20 [email protected] www.eckert-roentgen.de DRK 2013 Halle H . Stand A.08.1 RÖKO HEUTE 17 Forschung in allen Ehren Niedrigdosis-Fluoroskopie in 3-D Visionen für die bildgestützte Interventionsführung Um bei minimalinvasiven, bildgestützten Eingriffen besser navigieren zu können, entwickeln Forscher der Universität Erlangen und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg derzeit eine dreidimensionale, also tomographische Fluoroskopie. Die Strahlendosis soll dabei so gering wie bei der klassischen zweidimensionalen Fluoroskopie sein, damit das Verfahren in Zukunft auch klinisch einsetzbar ist. Barbara Flach wird die bisherigen Ergebnisse der Forschergruppe auf dem Röntgenkongress vorstellen. “RöKo Heute“ sprach vorab mit ihr. Um die Führung der Instrumente und anderer Interventionsmaterialien bei minimalinvasiven Eingriffen in Zukunft zu erleichtern, forscht das am DKFZ angesiedelte Team um Prof. Dr. Marc Kachelrieß, Diplom-Physiker und Professor für medizinische Bildgebung an der Universität Erlangen, und Dr. Sönke Bartling, Radiologe und Oberarzt an der Universität Heidelberg, bereits seit einigen Jahren an einer dreidimensionalen Fluoroskopie mit sehr niedriger Dosis. In Simulationen und mithilfe von Tierversuchen gelang es ihnen inzwischen, die Strah- lendosis auf rund 12 Microgray pro Sekunde zu senken. Damit, so Barbara Flach, die sich seit 2011 mit dem Thema im Rahmen ihrer Promotion befasst, sei die Dosis in etwa genauso niedrig wie in der klassischen Fluoroskopie mit circa 10 Microgray pro Sekunde. In Abgrenzung zu der bereits existierenden CT-Fluoroskopie, die in der Klinik wegen der vergleichsweise hohen Dosis jedoch kaum angewendet wird, nennen die Forscher ihre Entwicklung deshalb auch tomographische Niedrigstdosis-Fluoroskopie. Vor dem Eingriff, erläutert Barbara Flach das Verfahren, wird eine CT-Aufnahme in re- lativ guter Qualität gemacht (statischer Prior). Im Verlauf des Eingriffs aber werden nur sehr wenige Projektionen im gepulsten Modus aufgenommen, deren Strahlendosis zusätzlich durch niedrigeren Röhrenstrom und niedrigere Röhrenspannung gegenüber der Prior-Aufnahme reduziert wird. Aus diesen laufenden Projektionen (10 bis 20 Projektionen pro Halbumlauf) während des Eingriffs werden dann nur die Informationen zu den Interventionsmaterialien, wie beispielsweise zu einem Katheter, berechnet. In einem speziellen Algorithmus (PrIDICTAlgorithmus) werden diese Daten dann mit der CT-Aufnahme vom Anfang, also dem PriorBild, verrechnet, sodass zu jedem Zeitpunkt ein aktuelles dreidimensionales Bild entsteht und dem Radiologen in unterschiedlichen Ansichten präsentiert wird. Barbara Flach hat nun zusätzlich dazu noch einen speziellen Algorithmus entwickelt, mit dem sich die Patientenbewegung während einer Intervention abbilden lässt. Hierfür werden etwas mehr Projektionen rekonstruiert, als für die Auf der abgebildeten CTVolumengrafik (Volume Rendering) sind der Patient in Grau, die Gefäße in Rot und das Interventionsmaterial (ein Führungsdraht) in Gelb dargestellt. Zu sehen sind mehrere Time Frames, die während der Sondierung der Halsschlagader eines lebenden Schweins aufgenommen und anschließend rekonstruiert wurden. In einem zukünftigen klinischen Einsatz würden wesentlich mehr solcher Time Frames als Video angezeigt, sodass dem Radiologen zu jedem Zeitpunkt ein aktuelles dreidimensionales Bild in unterschiedlichen Ansichten zur Verfügung steht. IM PROFIL alleinige Abbildung der Instrumente notwendig wäre. Die erhobenen Daten werden dann in Abgleich mit dem Prior-Bild in einem spezifischen Bewegungskompensationsverfahren verrechnet, um die Patientenbewegung abschätzen zu können. „Im Grunde deformiert man das Anfangsbild auf die Position, die man während der Intervention mit dem schlechteren Bild errechnet hat“, so Flach. Dadurch habe man dann das Bild mit guter Qualität an der Stelle, auf der der Patient gerade liege. Dieses Verfahren des kontinuierlichen Updates der Patientenbewegung wird von den Forschern auch Running-PriorTechnik genannt. Allerdings ist diese neu entwickelte Technologie vorerst noch nicht klinisch anwendbar. Schlicht, weil die entsprechende Hard- und Software noch nicht vorhanden ist, die mit so wenigen Projektionen und einer solch geringen Dosis bei kontinuierlicher Rotation aufnehmen kann. Und so hat auch das Team um Prof. Kachelrieß und Dr. Bartling bisher nur mit Modellen und Messungen aus Tierversuchen, die erst nach der Intervention rekonstruiert wurden, gearbeitet. Das heißt, in den Tierversuchen, die an einem Volumen-CT mit Flachbilddetektoren durchgeführt wurden, kamen noch klassische Protokolle zum Einsatz, die erst im Nachhinein Der Pionier des Ein Brückenbauer Aneurysma-Coilings zwischen den Welten 18 Der englische Neuroradiologe Prof. Dr. James Vincent Byrne wird Ehrenmitglied der Deutschen Röntgengesellschaft Prof. Klaus Sartor wird mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet Prof. Byrne, der von Haus aus Neurochirurg ist, absolvierte ein fünfjähriges Post-Graduate-Training in der Radiologie und erlernte die Interventionelle Neuroradiologie bei Dr. Brian Kendall und Prof. Grant Hieshima. Nachdem er bei Dr. Guido Gugliemi die moderne Behandlung intrakranieller Aneurysmata erlernt hatte, führte er 1992 das erste AnuerysmaCoiling in England durch. Regelmäßige Fortbildung seit Mitte der 90er bestärkten seinen Ruf, ebenso das 2002 von ihm herausgegebene Standardwerk „Interventional Neuroradiology“ und die von ihm initiierte ISAT-Studie (International Subarachnoid Aneurysma Trial). Professor Dr. med. Klaus Sartor, Mentor und Modernisierer der Neuroradiologie in Deutschland, spricht diesmal auf dem DRK ausschließlich zu Studenten. Einen Vortrag wolle er nicht mehr halten, ließ er wissen, als ihm mit der Ankündigung zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der DRG auch ein Podium angeboten wurde. Schließlich sagte er doch zu – im Studentenprogramm „Die hellsten Köpfe für die Radiologie“. Klaus Sartor begann nach Staatsexamen und Promotion seine berufliche Laufbahn als Medizinalassistent in seiner Siegerländer Heimat. Schon bald entdeckt er seine Faszination für die Bilddiagnostik. Bei einem Aufenthalt im Mercy Hospital & Medical Center in Chicago erlernt der junge Radiologe die Techniken der prä-tomografischen Ära, darunter die Angiografie und die anfangs der siebziger Jahre üblichen, durchweg noch recht eingreifenden Untersuchungsverfahren bei Krankheiten von Gehirn und Rückenmark. Der Aufenthalt in Chicago ist prägend für seinen Beruf und seine Berufung als Neuroradiologe. Bei einer Tagung in New York im Mai 1972 trifft er Godfrey Hounsfield, den Erfinder der Computertomographie und späteren Nobelpreisträger und er sieht zum ersten Mal CT-Scans vom Gehirn. RÖKO HEUTE Barbara Flach studierte an der Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg Mathematik und Elektrotechnik. Das Studium schloss sie mit der Diplomarbeit zum Thema „Evaluierung eines mathematischen Algorithmus zur Bildrekonstruktion in der Computertomographie“ ab. Anschließend war sie Entwicklungsingenieurin bei dem Hard- und Softwareentwicklungsunternehmen 4plus. Dort befasste sie sich mit Genauigkeitsmessungen an C-Bögen der Firma Siemens. Seit 2011 promoviert Barbara Flach am Institut für Medizinische Physik der FriedrichAlexander-Universität und forscht am DKFZ in Heidelberg zur „NiedrigstdosisCT-Fluoroskopie in der Interventionellen Radiologie.“ Nach seiner Rückkehr nach Deutschland und der Anerkennung als Facharzt baut er neben seiner Oberarzttätigkeit die Neuroradiologie am Allgemeinen Krankenhaus Altona (AKA) in Hamburg auf. 1977 erreicht er die Inbetriebnahme eines ersten CT-Scanners im AKA. Inzwischen werden statt der reinen Kopf-Scanner auch Geräte angeboten, mit denen sich der ganze Körper untersuchen lässt, die die nicht-invasive Bildgebung des Spinalkanals ermöglichen, das ein Steckenpferd seiner wissenschaftlichen Forschung wird. Doch noch wird die Diagnostik von Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen von Neurologen und Neurochirurgen dominiert, so dass Sartor als Radiologe auf diesem Gebiet eher zögernd Akzeptanz findet. Um die hierzulande noch von den Direktpunktionstechniken beherrschte Angiografie zu modernisieren, geht er 1974 nach San Francisco. An der University of California erlernt er den Umgang mit dünnen Kunststoffkathetern – eingeführt meist via A. femoralis – in der zerebralen und spinalen Angiografie. Danach stellt er seine Diagnostik am AKA auf das schonendere, auch universeller einsetzbare Verfahren um und macht die Technik in Deutschland publik, u.a. durch sein erstes Lehrbuch Einführung in die Neuroradiologie (1976). 1981 habilitiert er sich an der Universität Hamburg. Zwei Jahre später be- Veranstaltungshinweis Saal Hounsfield Do., 30.05., 16:30–16:40 Uhr Korrektur von Patientenbewegung für die tomographische (3-D + Zeit) NiedrigstdosisFluoroskopie mit interventioneller Flachdetektor-CT (C-Bogen-CT) Flach, B/Erlangen Session: Bildverarbeitung ausgedünnt und mit zusätzlichem Rauschen versehen wurden, um eine noch niedrigere Dosis zu simulieren. Als Nächstes planen die Forscher, neben dem Aufbau eines geeigneten interventionellen CT-Systems für die NiedrigstdosisFluoroskopie auch Organbewegungen in das Modell einzubeziehen, sodass neben Neurointerventionen, die derzeit theoretisch schon mit dieser Methode durchgeführt werden könnten, auch Eingriffe am Herzen oder an der Lunge möglich wären. kommt er ein Angebot des renommierten Mallinckrodt Institute of Radiology (MIR) der Washington University School of Medicine in St. Louis. Wieder geht Klaus Sartor in die USA, diesmal um die die Magnetresonanztomographie kennen zu lernen. Erst die Wiedervereinigung drängt ihn zurück in die Heimat. Hier folgt er der Berufung als Neuroradiologe an die Universität Heidelberg. In den Folgejahren gelingt es ihm, aus einer kleinen Abteilung einen Anziehungs- und Ausbildungsort für die gesamte deutsche Neuroradiologie zu machen: Er betreut über ein Dutzend Habilitationen, seine Schüler bekleiden heute Lehrstühle und Chefarztposten in ganz Deutschland und der Schweiz. Dass die Neuroradiologie heute zu den Schlüsselfächern der medizinischen Versorgung zählt, ist sicherlich auch sein Verdienst. Dennoch ist er bescheiden geblieben. Er weiß, ein guter Lehrer ist der, der seinen Schülern so oft wie möglich den Vortritt lässt, sein Wissen gerne weitergibt und in klinischer, akademischer und administrativer Hinsicht Vorbild ist. „Dabei darf die Messlatte ruhig hoch liegen, solange sie nicht allgemein als unerreichbar hoch gilt“, erklärt Sartor. Die Möglichkeit zur Begegnung mit dieser Lehrerpersönlichkeit besteht in der Session „Hellste Köpfe I: Studieren und Arbeiten im Ausland“: Klaus Sartor: „Blick zurück nach vorn. Reminiszenzen an die Entwicklung der Neuroradiologie und Lehren aus einem unorthodoxen Werdegang.“ Donnerstag, 30.Mai 2013, 15.30 Uhr – 17.30 Uhr, Raum Donner. Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 DCE-MRT Perfekt getimt: Perfusionsmessung von Hirntumoren Zur Charakterisierung des Hirngewebes stoßen die traditionellen morphologischen MRTSequenzen häufig an ihre Grenzen. Zwar können mittels morphologischer Analyse Ödeme und Tumoren erkannt werden, eine genaue Subtypisierung fällt aber häufig schwer. Eine Arbeitsgruppe der neuroradiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen unter der Leitung von Prof. Dr. Arnd Dörfler präsentiert nun erste Ergebnisse einer zeitlich hochaufgelösten DCE-MRT (Dynamic-Contrast-Enhanced MRT) – besser bekannt als T1gewichtete Perfusionsbildgebung des Gehirns –, die diese Lücke potenziell schließen kann. Schwierigkeit einer T1-gewichteten Perfusionsbildgebung des Gehirns lag bisher in der zeitlichen Auflösung, die im Sekundenbereich liegen muss. T1-gewichtete Sequenzen waren bisher nicht in der Lage, diesen Prozess zuverlässig und pragmatisch in klinischen Protokollen abzubilden. Das von der Erlanger Arbeitsgruppe angewandte Protokoll basiert auf einem eleganten Sequenzansatz, der mit einer intelligenten K-Raum-Auslese viel Messzeit spart, die dann wieder in die dynamische Untersuchung investiert werden kann. Damit erlaubt diese Methode eine quantitative IM PROFIL Klinisches Beispiel für die hochauflösende, T1-gewichtete MRT in der Neurobildgebung bei einer Patientin mit Metastase eines Nierenzellkarzinoms: Dargestellt ist (a) das T1-gewichtete, morphologische Bild nach i.v. Applikation von Gd-DOTA (Gadovist®) als MP-RAGE (Auflösung: 1,0 mm3), (b) das T1-gewichtete Perfusionsbild 59 Sekunden nach Applikation von Gd-DOTA, (c) das farbkodierte ktrans-Parameterbild mit den Ergebnissen der pharmakokinetischen Analyse in Projektion auf (a) und (d) die koregistrierte axiale Rekonstruktion von (a) mit (c). Man beachte die exzellente räumliche (1,0 mm3) und zeitliche (1,81 Sekunden) Auflösung der Methode, die eine exakte morphologische und funktionelle Charakterisierung des hypervaskularisierten Tumors ermöglicht. „Als Grundlage dient uns eine ultraschnelle, hochaufgelöste, isotrope Sequenz, die mit einer zeitlichen Auflösung von unter 2 Sekun- Veranstaltungshinweis Raum Röntgen Sa, 01.06., 12:50–13:00 Uhr Quantitative DCE-MRT in der Neurobildgebung: neue Ergebnisse unter Anwendung einer ultraschnellen, hochauflösenden isotropen View-Sharing-Technik Dietzel M/Erlangen Session: Neuroradiologie III – Neuroonkologie und Neurodegeneration den in der Lage ist, die Tumordurchblutung nach der Bolus-Kontrastmittelgabe exakt aufzuzeigen“, so Priv.-Doz. Dr. Matthias Dietzel aus der neuroradiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen. Als Vorbild dienten dem Team unter anderem die Erfahrungen mit der quantitativen DCE-MRT der Brust: Mammakarzinome besitzen ganz spezifische Perfusionsmuster und Tumoren ab einer Größe von 3 mm haben die Fähigkeit zur Neoangiogenese, was dazu führt, dass der Tumor deutlich schneller und mehr Blut anzieht und auch später wieder verliert. Dieser sogenannte Wash-out lässt sich mittels DCE-MRT nachzeichnen – mit positiven Auswirkungen beispielsweise auf die Differenzialdiagnostik und die Subtypisierung des Tumors und der Therapie-Response. Die Darstellung der Gewebedurchblutung und dadurch häufig eine bessere Charakterisierung und verbesserte Differenzialdiagnostik tumoröser und entzündlicher Läsionen des Zentralnervensystems. Allerdings: Die Methode ist derzeit noch relativ komplex und stellt hohe technische Anforderungen – auch an die Datennachbearbeitung, weshalb der Einsatz der DCEMRT in der Neurobildgebung derzeit nur in spezialisierten Zentren Anwendung findet, so Prof. Dörfler. Matthias Dietzel: „Über die theoretischen Möglichkeiten der Methode wissen wir bereits relativ viel. Nun gilt es, diese in der Praxis umzusetzen und vor allem im klinischen Kontext zu validieren.“ Vor- Priv.-Doz. Dr. Matthias Dietzel hat nach dem Medizinstudium in Zürich, Toronto und Jena seine Facharztausbildung zunächst an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena absolviert. Am Lehrstuhl von Prof. Dr. Werner A. Kaiser wurde er Mitglied der MRT-Forschungsgruppe und 2007 auch ihr wissenschaftlicher Koleiter. Nach Erhalt der Venia legendi für die Radiologie im Februar 2012 wechselte er an das Universitätsklinikum seiner Heimatstadt Erlangen. An der von Prof. Dr. Arnd Dörfler geleiteten neuroradiologischen Abteilung setzt er hier nun seine Tätigkeit mit den wissenschaftlichen Schwerpunkten fortgeschrittene MRTTechniken sowie vaskuläre und onkologische Bildgebung fort. stellbar wäre dann auch, anhand der Anreicherungsmuster auf die Entität des Primärtumors zu schließen, die Patienten in Risikoklassen zu unterteilen und idealerweise das Ansprechen auf teure Medikamente – quasi im Sinn einer personalisierten Medizin – frühzeitig vorherzusagen. Die Ergebnisse in Kürze Insgesamt wurden 23 intrakranielle Tumoren mittels einer ultraschnellen, räumlich hochaufgelösten, dynamischen T1-Sequenz untersucht. Bei allen Patienten konnte das Protokoll erfolgreich angewendet werden, und die Ergebnisse ergaben eine hohe diagnostische Genauigkeit bei geringer Messzeit. MR Coils – Made to Measure am Stand EGF.J.18 Hamburg – flaches Land? Von wegen! Bild: Christoph Bellin / bildarchiv-hamburg.de Im Treppenviertel im Stadtteil Blankenese warten auf die Besucher insgesamt knapp 5000 Stufen. Die verwinkelten Gassen und kleinen mediterran anmutenden Villen am Hang direkt an der Elbe sind ein Blickfang und ein beschauliches Kleinod abseits des großstädtischen Trubels. Wer den Gipfel mit seinen immerhin 88 Metern erstürmt hat, dem offenbart sich ein traumhafter Ausblick auf die Elbe und ein- und ausfahrende Containerschiffe können beobachtet werden. Der Süllberg und benachbarte Berge sind das hügeligste Terrain weit und breit. Durch das Treppenviertel schlängeln sich die zudem die sogenannten „Bergziegen“, damit sind wendige HVV-Kleinbusse gemeint, die nur in Blankenese verkehren. Vielleicht wagen Sie eine Fahrt oder stürmen den Gipfel zu Fuß? Nach dem Abstieg können Sie am Fuße der Treppen entlang des Elbstrandes verschnaufen. Image Courtesy: I. Dregely, Nuklearmedizin, Technische Universität München, acquired with Siemens 3 T Biograph mMR First in vivo results of simultaneous PET/MR in breast cancer patient using the dedicated breast coil. MR protocol includes T2 TSE sequence without fat suppression, a T1w dynamic 3D acquisition with subtraction images post –pre Gd-DTPA contrast agent administration. The additional value of simultaneous PET is illustrated, showing 18F-FDG uptake in the lesion. RAPID Biomedical GmbH | Kettelerstr. 3-11 | 97222 Rimpar | Germany +49 (0) 9365 8826-0 | [email protected] | www.rapidbiomed.de Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 RÖKO HEUTE 19 Fort- und Weiterbildung Schlaganfall: bessere Bilder, neue Therapie Fortbildung ist ein Muss für verantwortungsbewusste Radiologen Rund 270.000 Bundesbürger erleiden jährlich einen Schlaganfall, er ist hierzulande die dritthäufigste Todesursache. Aus demografischen Gründen rechnen Experten mit einem deutlichen Anstieg in den kommenden Jahrzehnten. Neue Ansätze bei Diagnostik und Therapie versprechen jetzt eine weitere Verbesserung der Heilungschancen. Neues Verfahren verbessert Rekanalisierung Die Therapie der Wahl in den Stroke Units ist seit Längerem die Thrombolyse; eine Reihe von Studien hat diese Methode abgesichert. Seit zwei bis drei Jahren zeigt sich ein Trend zur intraarteriellen Therapie. Diese wurde bislang pharmazeutisch mit Thrombolytika durchgeführt, heute geht man laut Prof. Forsting zur Über 200 zertifizierte Stroke Units versorgen deutschlandweit die Betroffenen. Wie in den anderen großen Schlaganfallzentren stehen am Universitätsklinikum Essen 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr kompetentes Personal und die notwendigen Modalitäten, darunter ein Angioplatz, bereit. Das Team mit rund 45 Ärzten plus Assistenz und Pflege betreut jährlich etwa 150 Schlaganfallpatienten, so Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen. IM PROFIL Prof. Dr. Michael Forsting studierte Medizin in Aachen und Bern, arbeitete als Neuroradiologe an der Universität Aachen und Angiografie einer Katheterbehandlung beim Schlaganfall. Mittels eines Stents wird das Blutgerinnsel aus dem Gefäß entfernt. Angiografie nach der Behandlung. Der Blutfluss ist wiederhergestellt. Bilder mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), Bildrechte: Prof. Dr. med. Olav Jansen, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Thrombektomie über – das Extrahieren von Thromben durch stentähnliche Instrumente. Die Thrombektomie funktioniert technisch sehr gut: Die Wahrscheinlichkeit der Rekanalisierung der Gefäße ist hoch, erläutert der Experte: „Im Vergleich wird hierdurch mindestens eine Verdoppelung der Rekanalisierungsrate erreicht.“ Erholen sich jedoch durch Thrombektomie versorgte Patienten besser vom Schlaganfall als intravenös behandelte? Erste Studienergebnisse werden derzeit bekannt. Mitunter zeigen sie, dass das Outcome auf Basis der Thrombektomie nicht besser ist. Allerdings lassen sich gegen das Design einiger dieser Studien Argumente ins Feld führen. Randomisierte multizentrische Studien, die die beiden Herangehensweisen vergleichen, sollen Klarheit schaffen. Protokolle sind definiert, Zentren befinden sich in der Auswahl. Einige Studien laufen derzeit an oder werden innerhalb dieses Jahres starten. Große Patientenzahlen sind vonnöten, um belastbare Ergebnisse zu produzieren. „Auch das Universitätsklinikum Essen ist mit dabei“, so Prof. Forsting. In Zusammenarbeit stellen ferner die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR) durch zwei Fortbildungsmodule sicher, dass die neue Therapie flächendeckend zum Einsatz kommen kann, sobald Studien sie absichern. Bildgebung zeigt Durchblutung Auch bei der Bildgebung gibt es neue Entwicklungen. So war die Größe des Infarkts im Hirn längst Teil der diagnostischen Aufgabenstellung. Heute analysiert man mit der CT-Angiographie – unter geringem zeitlichen Mehraufwand – und/oder mit MRT, inwieweit Weiterbildung in der Radiologie 20 RÖKO HEUTE Veranstaltungshinweis Veranstaltungshinweis Raum Albers-Schönberg Mi, 29.05., 15:15 – 16:15 Uhr Forsting M/Essen Session: FFF – Fit für den Facharzt – Neuroradiologie ein großes Blutgefäß im Gehirn verschlossen ist. Prof. Forsting: „Mit einem Perfusionsbild lassen sich die Risikogruppen innerhalb der Schlaganfallpatienten besser definieren.“ Diese nichtinvasive Gefäßdiagnostik erhält verstärkt Einfluss auf die Entscheidung des Therapiearms für den jeweiligen Patienten. Hybridverfahren, so der Experte, nehmen zu viel Zeit in Anspruch und werden in den nächsten drei bis fünf Jahren daher noch nicht Eingang in die klinische Routine finden. Aufforderung zur Fortbildung Möglichst viele Radiologen und Neuroradiologen sollten das Schlaganfall-Fortbildungsangebot wahrnehmen, so die Aufforderung von Prof. Forsting beim Deutschen Röntgenkongress 2013. Nur so kann bei Durchsetzung der Therapie ein flächendeckendes Angebot erfolgen. IM PROFIL Was muss sich ändern? gut umsetzen lässt – wenn etwa eine Mutter Die Bundesärztekammer führte 2011 ihre zweite Befragung der jungen Ärzte durch, die sagt, dass sie erst ab 9 Uhr starten kann, weil die Weiterbildung zum Facharzt durchlaufen; auch die weiterbildungsbefugten Mediziner wurden befragt. Im Ergebnis zeigte der Durchschnitt aller Fachgruppen nach dem Schulbe- sie vorher die Kinder in den Kindergarten bringen muss.“ notungssystem eine 2–. Mit 62 Prozent fiel die Beteiligung der Weiterbildungsassistenten in der Radiologie vergleichsweise höher aus; die Bewertung wiederum entspricht dem Durchschnitt. „Das ist doch ein wirklich brauchbares Ergebnis“, resümiert Prof. Dr. Michael La- Die Weiterbildung wird interaktiver Das Selbstbewusstsein der Jüngeren ist anders niado. Es erscheint objektiv nicht angemessen, nach vielleicht deutscher Art die Situation der ärztlichen Weiterbildung schlechtzureden. Trotzdem muss sich etwas ändern, fügt der und die Beziehung zu ihnen ist weniger hierarInstitutsdirektor hinzu: „Im Rahmen der Verknappung – oder besser Umverteilung – der chisch, fügt der Institutsdirektor hinzu. Medizinische Vorgaben sind jedoch einzuhalten Ärzteschaft müssen wir sicherstellen, dass am Ausbildungsende weiterhin tatsächlich so viele qualifizierte Fachärzte herauskommen, wie benötigt werden“, so der Direktor des Instituts – Supervision ist unabdingbar. Die Zeit, die zur und der Poliklinik für Diagnostische Radiologie am Universitätsklinikum Dresden weiter. Vermittlung von Wissen und Erfahrung nötig ist, muss der Weiterbilder im Kontext verstärkter Interaktion tatsächlich aufbringen. Das ausgewogenere Work-Life-Balance. Das Die rund fünf Weiterbildungsjahre auf dem notwendige Selbststudium liegt in der Eigenhat Einflüsse auf das zeitliche und mentale Gebiet der Radiologie mit den optionalen verantwortung des Weiterbildungsassistenten. Commitment. „Man wird jedoch nur mit dreijährigen Schwerpunkten Neurologie und Maßgeblich für eine Vorbereitung auf die Kinderradiologie, die meist in größeren Kli- einer entsprechenden Schlagzahl, einem beniken durchlaufen werden, bieten ein geeig- stimmten Arbeitspensum in diesen Weiter- spätere Routine ist ein Umfeld mit einer modernen technologischen Ausstattung etwa mit netes Spektrum, so der Experte. Management- bildungsjahren die gewünschte Kompetenz Online-Literatur für die Recherche sowie dierreichen – allein aus den Büchern ist die themen spielen bei der ohnehin schon großen Menge an zu vermittelndem Wissen bisher kei- notwendige Erfahrung nicht zu gewinnen.“ gitalen Modalitäten und einem PACS für den Schon die Familienplanung hat hier zu Ver- Alltag. „An unserem Institut wird erkennbar, ne wesentliche Rolle – „unter den zahlreichen dass diese technischen Möglichkeiten auf die Ärzten, die ich weitergebildet habe, waren aller- änderungen geführt – „vor 20 Jahren hätten Weiterbildungsassistenten motivierend wirken“, Männer keine Erziehungszeiten in Anspruch dings auch nicht alle hieran interessiert“. genommen, was heute aber zu begrüßen ist“. so Prof. Laniado – wobei hier auch der spätere Auch Teilzeitkonstellationen sind in der Wei- technologiegetriebene Produktivitätsdruck „Generation Y“ – welche veränderten terbildungsphase unserer kommenden Gene- deutlich wird. Ansätze sind nötig? ration notwendig, dasselbe Wissen ist über „Wir Weiterbilder müssen uns auf die neue Generation einstellen, so Prof. Laniado. Di- längere Zeiträume zu vermitteln: „Auf fami- Soft Skills vermitteln liäre Situationen müssen wir flexibler einge- Communication Skills sollten in der Weiterbilese ist geprägt von einer anderen Einstellung dung ebenfalls trainiert werden. So sollte der hen, was sich übrigens in der Radiologie sehr zur Arbeit und sie fordert beispielsweise eine war vier Jahre lang an der Universität Heidelberg Forschungsleiter der Neuroradiologie. Seit 1997 ist Forsting Leiter der Abteilung Neuroradiologie an der Universität Essen, seit 2003 Leiter der Abteilungen Radiologie und Neuroradiologie. Zu seinen Schwerpunkten gehören Schlaganfall, MR-Imaging von Gehirntumoren und endovaskuläre Therapien bei Gefäßmissbildungen des Gehirns. 2008 trat er seine Stelle als Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen an. Prof. Forsting ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und übergibt das Amt des Präsidenten der Deutschen Röntgengesellschaft während des Kongresses an Prof. Dr. Norbert Hosten. Prof. Dr. Michael Laniado, Facharzt für Radiologie, habilitierte am Universitätsklinikum Tübingen und wurde im Jahr 2000 als Ordinarius an die Universität Dresden berufen. Er ist Direktor des Instituts und der Poliklinik für radiologische Diagnostik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Prof. Laniado fungierte mehrere Jahre als Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft. Radiologe auf eine Leistungsanfrage mit unzureichenden Informationen beziehungsweise bei unerwarteten Befunden zum Telefonhörer greifen. Die wichtigste Botschaft eines Befunds muss ankommen – durch Kommunikation. In klinischen Konferenzen ist Kommunikation ebenso gefragt. Solche Anforderungen sollten im Rahmen der Rolle des Radiologen mit in den Fokus der Weiterbildung rücken. Die Nachwuchssituation bei deutschen Radiologen ist zahlenmäßig gut – abzulesen ist das an den Zuwächsen neuer DRG-Mitglieder. Die Initiative „Hellste Köpfe“ trägt im Wettbewerb um die besten Kandidaten dazu bei, das Fachgebiet bei den Jüngeren noch attraktiver zu machen. Sein Beitrag zur Qualifizierung der nachfolgenden Generation macht Prof. Laniado viel Freude – ein Aufruf zur Nachahmung. Veranstaltungshinweis Raum Friedrich Fr, 31.05., 16:00 – 16:45 Uhr Weiterbildung in der Radiologie – Was muss sich ändern? Laniado M/Dresden Session: Management-Workshop: Selbstständig oder angestellt? Optionen neuer radiologischer Tätigkeiten in Praxis und Krankenhaus Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 Zankapfel Intervention Eine Frage von Tradition und Handwerk Ein Plädoyer: Interventionen in den Händen der Radiologie Mehr als 100.000 Interventionen bundesweit hat die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie (DeGIR) in ihrem zentralen Qualitätsregister für das Jahr 2012 festgehalten. Eine große Zahl, die die Interventionelle Radiologie als echtes Schwergewicht unter den Teilgebieten der medizinischen Bildgebung ausweist. Doch ihre hohe Attraktivität weckt auch Begehrlichkeiten unter anderen Fachdisziplinen, die Anspruch auf die Durchführung radiologischer Interventionen erheben. Eine Tendenz, die ökonomische vor medizinische Interessen stellt, kritisiert der DeGIR-Vorsitzende Prof. Dr. Dierk Vorwerk, Chefarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Ingolstadt. Besonders heiß diskutiert wird die Vaskulärmedizin. Einige Gefäßchirurgen in Deutschland verstehen die Interventionen als ihr eigenes Hoheitsgebiet, das sie erobern möchten. Mit dieser Taktik seien die Kollegen jedoch schlecht beraten, warnt Vorwerk: „Obwohl die Gefäßchirurgie in vielen Häusern eine Hauptabteilung darstellt, ist sie in vielen Fällen personell unterbesetzt. Wenn also nicht länger der Radiologe einspringt, dann werden an ihre Stelle bereitwillig die Kardiologen treten. Denn diese verfügen nicht nur über die erforderlichen Systeme, sondern auch über entsprechende Betten, die sie dann mit den Gefäßpatienten belegen können. Aber so weit denken viele Operateure leider nicht.“ Tatsächlich ist es aber eine weit über die Gefäßinterventionen hinausgehende Aufgabe, die die Interventionelle Radiologie generell als zentrale Einheit im Krankenhauskosmos zu erfüllen hat. Als Allroundwaffe reicht ihr Einsatzgebiet von den typischen Gefäßinterventionen über die interventionelle Onkologie bis zu Notfalleingriffen, etwa beim Schlaganfall. Dementsprechend stellt sie ihre Dienstleistungen innerhalb des Klinikumfelds rund um die Uhr für alle anderen Abteilungen zur Verfügung. Sie garantiert alle Interventionstechniken in Gänze und konstanter Qualität. „Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass die Interventionelle Radiologie essenziell für den Workflow eines Krankenhauses ist“, so Prof. Vorwerk, „und dennoch fehlt häufig das nötige Bewusstsein beziehungsweise die Anerkennung ihres wichtigen Beitrags in der Patientenversorgungskette.“ Dabei ist es auch wirtschaftlich sehr sinnvoll, die Interventionen zentral in der radiologischen Abteilung zu bündeln, so der 35-jähriger Patient mit Dissektion der A. carotis interna und akutem Verschluss der A.cerebri media Ansichtssache Diagnose-Plattform mit klinischer Intelligenz Der Universal Viewer von GE sorgt für schnellere und sichere Diagnosen. Er bietet Radiologen, Klinikern und Überweisern einen einfachen Zugang zu Bildern und Befunden, indem er 2D- und 3D-Darstellungen mit intelligenten Produktivitäts-Tools sowie spezielle Workflows für die Onkologie und Brustbildgebung vereint. Radiologen verschwenden heute bis zu Alle Informationen zweieinhalb Stunden ihrer täglichen Aran einem Arbeitsplatz beitszeit mit ineffizienten Workflows. Das Außerdem sind fortschrittliche kliGesundheitswesen entwickelt sich immer nische Anwendungen wie Onco-Quant, mehr zu einem patientenzentrierten, koAuto-Bone-Removal, sowie Gefäßanaoperierenden und ergebnisorientierten lyse nahtlos in den Workflow eingeVersorgungsmodell. Deshalb wird die Zubettet. Als erste Plattform überhaupt sammenführung von Informationen unterverfügt der Universal Viewer über inteschiedlicher Systeme – für eine effizientere grierte Mammographiewerkzeuge für Diagnose und Behandlung von Patienten Screening und Diagnose; Aufnahmen – für Gesundheitsdienstleister zunehmend von unterschiedlichen Modalitäten wichtiger. können gleichzeitig dargestellt werden. Die neue Befundworkstation von GE Die neue Diagnose-Plattform von GE hat das Potenzial, die Produktivität von Raunterstützt CAD-Marker und IHEdiologen um bis zu fünf Prozent zu steigern, Profile und ist nahtlos in Centricity RIS da ihnen mehrfaches Einloggen sowie die „Der neue Universal Viewer ist integrierbar. „Die Zusammenführung Bedienung unterschiedlicher Systeme und ein wichtiger Schritt auf dem all dieser Informationen und Tools an Workstations erspart bleiben. Auf einer ein- Weg in die Zukunft, einer Zueinem einzigen Arbeitsplatz ist wirklich zigen, leicht zu bedienenden und auf den je- kunft, in der Investitionen und fantastisch”, beschreibt Ben Bauerschaweiligen Radiologen adaptierbaren Benut- Innovationen in die Bildgebung per, General Manager Healthcare IT zeroberfläche automatisiert der Universal weiter intensiviert werden.“ in Deutschland, Österreich und der Viewer die Befundung. Darüber hinaus Schweiz, das umfangreiche Softwarekönnen Ärzte unabhängig von ihrem Aufenthaltsort auf paket. „Auf diese Weise erhalten Radiologen genau das, was sie den neuen Viewer zugreifen mit der Folge, dass Patienten dringend benötigen. Das ist ein wirklicher Fortschritt.” ihre Untersuchungsergebnisse in kürzester Zeit erhalten. ,Smart Reading Protocols‘ wurde im Global Research CenExtrem schnelles Pre- und Postprocessing versetzt die Anter von GE entwickelt. Die Funktion stellt diagnostische Aufwender von Centricity PACS und Centricity PACS-IW in nahmen umgehend digital in der gewünschten Reihenfolge dar, die Lage mit dem Universal Viewer eine neue Dimension genau so, als ob der Radiologe Röntgenfilme nebeneinander am klinischer Intelligenz zu entdecken. Leuchtkasten betrachten würde. Dazu stehen ihm fallbasierte Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 IM PROFIL Prof. Dr. Dierk Vorwerk ist Präsident und Mitbegründer der 2008 ins Leben gerufenen Deutschen Experte weiter. Denn die Anlagentechnik verschlingt erhebliche Gelder. Nur wenn die kostspieligen Geräte durchgehend in Betrieb und somit optimal ausgelastet sind, können sie sich amortisieren. Hauptargument für den Ingolstädter Chefarzt bleibt jedoch das Können der Radiologen auf dem Gebiet der Interventionen: „Keine andere Facharztgruppe bringt von Haus aus so viel Tradition und Handwerk mit, was die Interventionen betrifft, wie die Radiologie.“ So machen minimalinvasive Verfahren bereits während der Ausbildung einen wichtigen Teil des Lehrplans aus. Im direkten Vergleich beispielsweise zu den Gefäßchirurgen, die für ihr Facharztzeugnis nur 25 endovaskuläre Eingriffe absolvieren müssen, fordert der Facharztkatalog der allgemeinen Radiologie 300 durchgeführte Interventionen. Einen weiteren Vorteil sieht der Interventionsspezialist zudem im sensibilisierten Nach Passage und Ballondilatation der Dissektion sowie Aspirationsembolektomie Rekanalisation der A.cerebri media. Gutes klinisches Gesamtergebnis Argumentationstechniken, Lernalgorithmen, Bildanalyse sowie Textmining zur automatischen Voreinstellung von Hängeprotokollen zur Verfügung. Über einen einzelnen Mausklick erlernt das System die grafisch angeordneten Hängeprotokolle. Lästig einzutippende Hängekriterien auf Basis von z.b. Serienbeschreibungen gehören der Vergangenheit an. Ben Bauerschaper: „Nach Meinung unserer Kunden sind bildgebende Systeme häufig zu komplex und nicht ausreichend kompatibel. Das kostet oftmals viel Zeit, die für die Begutachtung und Befundung fehlt. Mit unseren neuen IT-Lösungen tragen wir dem Rechnung. Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie (DeGIR). Er leitet seit 15 Jahren das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Ingolstadt. Vorwerk ist Autor von über 200 wissenschaftlichen Arbeiten und Buchbeiträgen und Mitglied sowie Ehrenmitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften. Er ist darüber hinaus Herausgeber, Mitherausgeber und Gutachter bei zahlreichen renommierten Fachzeitschriften. Im Jahr 2008 übernahm er die Präsidentschaft des Deutschen Röntgenkongresses. Außerdem wurde der Professor 1993 mit dem WilhelmConrad-Röntgen-Preis und 1996 mit dem Hermann-Holthusen-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnet. Veranstaltungshinweis Raum Porstmann Do, 30.05., 13:45 - 15:25 Uhr Vorwerk D/Ingolstadt (Vorsitz) Session: Interventionelle Radiologie I – Neue interventionelle Techniken Umgang mit Strahlenschutzmaßnahmen und strahlenreduzierenden Techniken, die sozusagen zum Kerngeschäft der Radiologie gehören: „Die wenigsten fachfremden Ärzte erlangen die interventionelle Fachkunde. Die meisten hören nach dem Erwerb der intraoperativen Fachkunde auf.“ Wie also sieht eine ideale Behandlungssituation aus? „Der Patient hat das Recht auf eine neutrale und gut erwogene Entscheidungsfindung. Diese kann nur nach dem Mehraugenprinzip stattfinden, indem ein interdisziplinäres Team aus Klinikern, Operateuren und Interventionellen Radiologen gemeinsam die beste Therapiewahl erörtert“, so Vorwerk. Eimal installiert - immer aktuell Radiologen werden es zu schätzen wissen, in einer digitalen Umgebung arbeiten zu können, ohne ihre Arbeitsgewohnheiten ändern zu müssen.“ In Verbindung mit einer elektronischen Patientenakte oder dem Centricity Clinical Archive von GE Healthcare bietet der Zero-Footprint (ZFP) Universal Viewer Ärzten einen einfachen und unternehmensweiten Zugang zu Bildern und Befunden. Unter Zero-Footprint versteht man den browserbasierten Zugriff auf einen Applikationsserver. Somit kann der Viewer ohne Softwareinstallation unternehmensweit eingesetzt werden. Ein Softwaredownload auf die einzelnen Endgeräte wird überflüssig. Darüber hinaus werden keine Zugriffsrechte benötigt. voice4medicine Neue Version: 4.1 und Dragon 12 Erweitertes Vokabularmanagement Optimierte Spracherkennung Verbessertes Premium Mikrofon DRK 2013 Stand C.11 www.4voice.de/premium RÖKO HEUTE 21 Beruf & Leidenschaft „Ich liebe meinen Job, weil ... … ich dabei helfen kann, dass moderne … er so vielseitig ist und immer neue orgatechnische Einrichtungen zum Wohle des nisatorische Herausforderungen hinzukomPatienten optimal eingesetzt werden. Dabei men, die sich nicht allein auf die Verwalist für mich insbesondere die Lehre im Ma- tung des PACS beziehen, sondern auf den sterstudiengang Medizinische Physik eine allgemeinen Workflow im Krankenhaus besondere Freude, da dessen Absolventen und die Organisationsstruktur innerhalb neues Know-how in die Radiologie brin- der Abteilung. Und ich liebe ihn, weil der Workflow gen können.“ das ist, was mir am meisten Spaß macht. Prof. Dr. Martin Fiebich, Fachhoch- Zum Beispiel das PACS: Der Bereich ist schule Gießen-Friedberg, Fachbereich deshalb so faszinierend, weil es nicht nur daKMUB – Medizintechnik, Vorsitzender rum geht, die Bilder von der Modalität bis des Fachbereichs Biomedizinische Bild- ins PACS zu bekommen – auch die weitere Verarbeitung zählt: Gibt es eine passende gebung in der DGMP (www.dgmp.de) Buchung zu dem Bild? Stimmen die Daten mit dem RIS überein? Bereits 2007 haben wir in Düsseldorf zusammen mit anderen Kliniken angefangen, an teleradiologischen Lösungen zu arbeiten. In Zukunft wollen wir verstärkt dazu übergehen, das IHEProfil Cross-enterprise Document Sharing (XDS) anzubieten, um mit anderen Kliniken und niedergelassenen Medizinern die Bilder und Befunde teilen zu können. Ebenso soll so auch ein Patientenportal implementiert werden. Die Thematik der Vernetzung betrifft aber nicht nur die Bildgebung, sondern genauso andere Bereiche, wie zum Beispiel Tumorportale, die ebenso eingebunden werden können. Vernetzungslösungen zu finden, ist im Moment mein Hauptsteckenpferd. Ein bisschen ist meine Arbeit wie mit Lego zu hantieren. Ähnlich wie bei den Legosteinen können die modernen IHEProfile DICOM und HL7 im Baukastenprinzip zusammengesetzt werden, wenn man nur weiß, wie sie zueinanderpassen.“ Oliver Th. Bethge, PACS-Administrator an der Universitätsklinik Düsseldorf ROCKY – das Musical Erleben Sie das Musical zum ermäßigten Tarif! Das Musical basiert auf Sylvester Stallones Film ROCKY, der 1976 Millionen von Kinofans begeisterte und drei Oscars gewann – unter anderem für den besten Film. Stage Entertainment bringt die Geschichte nun gemeinsam mit den Co-Produzenten Sylvester Stallone sowie Vitali und Wladimir Klitschko auf die Bühne. Für die Teilnehmer des Röntgenkongresses ist eine Vorteilaktion 1 ? In unserem Rätsel heute geht es um klassische Röntgenaufnahmen und auch klassische Fehler, die dabei gelegentlich gemacht werden. Bitte analysieren Sie die Bilder und schreiben Sie uns, welche Fehler Sie bei der Aufnahmetechnik gefunden haben. 2 Die Aufnahme nach Schüller ist auch nicht das, was sich der Radiologe wünscht. Warum? Was lief bei dieser Sternum p.a. Aufnahme falsch? 3 Antworten: 1. 2. 3. Alle Teilnehmer, die unsere Fragen richtig beantwortet haben, nehmen an der Verlosung eines Jahresabos für die Onlinefortbildung für MTRA von DRG/VMTB teil. Woher kommt das starke Rauschen bei dieser Schulter Y-Aufnahme? 22 RÖKO HEUTE Bitte geben Sie Ihre Antworten am 29. Mai bis 16.00 Uhr beim Stand der VMTB ab. Teilnahmeberechtigt sind alle Besucher des Deutschen Röntgenkongresses. Die Redaktions- und Verlagsmitglieder sowie die Geschäftsstelle der DRG und der VMTB sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen! Einladung zur 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie • Pädiatrische Uroradiologie (fetale MR, funktionelle MR-Urografie) • Pädiatrische Skelettradiologie (Weichteiltumore, Ganzkörper-MR, Gelenksonografie) Das Programm der ganztätigen MTRAFortbildung beinhaltet eine Reihe von LiveDemonstrationen aus der MR-Tomografie, Vorführungen zur Dosisoptimierung an der CT-Konsole und zu Einstelltechniken in der konventionellen Radiografie. Die Tagung wird geleitet von Prof. Dr. Hans-Joachim Mentzel und Dr. Martin Stenzel, beide Universitätsklinikum Jena. Was lief falsch bei den Aufnahmen? Das MTRAPreisrätsel eingerichtet – sparen Sie 10% bei einem Kauf von Tickets in der PK 1+2! Die Aktion gilt für den Zeitraum 21.05. bis 09.06.2013. Die Tickets buchen und bezahlen Sie ganz unkompliziert über www.beste-plaetze.de/roentgen. Die Tickets werden Ihnen an die gewünschte Adresse geliefert. Vom 26. bis 28.09. 2013 findaet am Universitätsklinikum Jena die Jahrestagung der GPR statt. Die Schwerpunktthemen der diesjährigen Jubiläumssitzung sind • Die Pädiatrische Neuroradiologie (Epilepsie, Neue Techniken, fetale MR) Weitere Informationen unter www.gpr-jahrestagung.de Abstracts können unter obiger Internetadresse noch bis zum 03.Juni 2013 eingereicht werden. Kostenfrei am DRG-Counter! Medizin mit Durchblick – das Patientenmagazin Röntgengesellschaft e.V. wird helfen, die Radiologie, ihre Methoden und Anwendungsgebiete mindestens ebenso bekannt zu machen. Ein Team von erfahrenen Journalisten aus dem Bereich der Publikumsmedien hat sich der Radiologie von einer ganz neuen SeiAusgabe 1 / Mai 2013 te genähert: mit vielen Patientengeschichten, Prominentenumfragen und leicht verständlichen Erklärungen technischer und Das Radiologie-Magazin für Patienten medizinischer ZusammenhänPIONIERE PROMI-UMFRAGE ge. Das Patientenmagazin kann DER MEDIZIN Fürchten Sie sich Wilhelm Conrad vor der Röhre? praxisüblicher Kleinauflage am Röntgen begründet Counter der Deutschen Röntgenein neues Zeitalter BRUSTKREBS gesellschaft kostenfrei mitgenomWissen gegen ANEURYSMA die Angst men oder per Mail an presse@drg. Wie Ärzte das de bestellt werden. Leben einer „Dank Tatort weiß heute fast jeder Deutsche, dass ein Rechtsmediziner Morde aufklärt“ – schreibt DRG-Präsident Michael Forsting im Editorial des Patientenmagazins Medizin mit Durchblick. Das neue Magazin der Deutschen Herausgegeben von der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. Medizin mit Durchblick jungen Frau retten NACHGEFRAGT Ist Röntgen gefährlich? ANDREA SIXT Diagnose Brustkrebs Wie die Drehbuchautorin ihre Erkrankung überstand und warum dieser Einschnitt ihr Leben positiv veränderte Weitere Informationen unter www.drg.de Das Patientenmagazin der Deutschen Röntgengesellschaft erscheint erstmalig zum 94. Deutschen Röntgenkongress. Die nächste Ausgabe ist für November 2013 geplant. Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 ... und was sonst noch los ist Legendär und ein Muss Der Hamburger Fischmarkt lockt jeden Sonntag 70.000 Besucher an die Elbe. Egal ob Obstkorb, frischer Fisch tropische Blumen oder Souveniers: Am Hafen wird jeder fündig – und in der Markthalle wird frühmorgens zu Live-Musik getanzt. An den Ständen direkt am Hafenbecken kann beinahe alles gekauft werden. Es wird gehandelt, die Körbe werden so lange bepackt, bis sich ein Käufer findet. Bananen fliegen durch die Luft, Plastiktüten voller Wurst wechseln für einen Spottpreis den Besitzer, Aale-Dieter brüllt sich die Händler-Seele aus dem Leib, Menschentrauben vor den Wagen der Händler – das muss man erlebt haben. Ein wortreiches Spektakel, das von vielen Touristen aber auch Einheimischen allwöchentlich beobachtet wird. Gerüchte besagen, die Marktschreier auf dem Fischmarkt werden noch auf der unweit gelegenen Reeperbahn gehört. Oder vielleicht sogar im Congress Centrum Hamburg? Jeden Sonntag 05:00-09:30 Uhr, Große Elbstraße 9, 22767 Hamburg Ab auf den Kiez! Hamburgs sündige Meile Wer kennt ihn nicht, den von Hans Albers gesungenen Liedtext: „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins...“ Die Betonung jedoch liegt auf nachts. Wer am Tage über den Hamburger „Kiez“ läuft, findet eher eine ruhige Meile mit einigen Geschäften vor. Und wundert sich womöglich über viele geschlossene Türen. Doch wenn es dunkel wird, dann tobt das Leben auf St. Pauli: Leuchtende Schriftzüge allerorten blinken um die Wette. Die angesagten Clubs entlang der Reeperbahn öffnen, diverse Kneipen locken mit Live-Musik. In der Großen Freiheit, die von der Reeperbahn abzweigt, wurde Musikgeschichte geschrieben: Hier hatten die Beatles ihre ersten Auftritte auf deutschem Boden. Im Club Indra, der nach einigen Umbauten noch immer besteht, rockten die Briten Anfang der 60er Jahre allabendlich. Mit dem einer Schallplatte nachempfundenen Beatles-Platz wurde der Band zudem ein Denkmal gesetzt und mit dem unweit gelegenen „Beatlemania“ ein ganzes Museum gewidmet. Moderne versus Historie? Nicht in Hamburg! Seit einigen Jahren wächst zusammen, was eigentlich völlig gegensätzlich erscheint: Speicherstadt und HafenCity. Während die historische Speicherstadt schon lange das Hamburger Stadtbild mit seiner neugotischen Backsteinarchitektur prägt, setzt das Neubaugebiet der HafenCity direkt am Hafen moderne Akzente. Das Aushängeschild des derzeit größten innerstädtischen Entwicklungsprojektes Europas „HafenCity“ ist die Elbphilharmonie. Hamburgs neues „gläsernes“ Konzerthaus, auf den Grundmauern des alten Kaispeichers A errichtet, wird als „Leuchtturm“ angepriesen und soll bald eingeweiht werden. Viele architektonische Blickfänge sind in der HafenCity bereits fertiggestellt, allen voran das UnileverHaus mit seiner futuristischen Fassade direkt am Hafenbecken und dem alles überragenden Marco-Polo-Tower samt davor liegender Terrassen zum Verweilen. Etwas besinnlicher geht es da in der Speicherstadt zu: Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude beherbergen Freizeitangebote wie das Miniaturwunderland, Museen und das Hamburg Dungeon, in dem eine gespenstische Reise durch die Geschichte der Metropole unternommen werden kann. Auch außerhalb der alten Lagerhäuser gibt es viel zu erleben: In den langgezogenen Kanälen zwischen den Gebäudereihen schippern die Barkassen. Deutscher Röntgenkongress 2013 HALLE H, STAND B.01 Fotos dieser Seite: www.mediaserver. hamburg.de/C. Spahrbier INTEGRATED RADIOLOGY Das RIS als zentrale Managementplattform CSC Anzeige_Roeko heute 2013.indd 1 Ausgabe 1 . 29. Mai 2013 22.05.2013 16:47:58 RÖKO HEUTE 23 GE Healthcare Überzeugen Sie sich selbst: Silent Scan* Von unserem neuen MRGehirn-Scan noch nichts gehört? Kein Wunder. Der Klang der Stille: Silent Scan* Mit Silent Scan präsentiert GE eine weltweit einzigartige Technologie, die eine nahezu lautlose MR-Untersuchung des Kopfes ermöglicht. Das ist der Beginn einer neuen Ära: Statt Geräusche zu dämmen, lässt Silent Scan diese gar nicht erst entstehen. Bei vergleichbarer Bildqualität und voller Verfügbarkeit der Systemleistung ist das der Durchbruch auf dem Weg zum geräuschlosen Ganzkörper MRT. Übrigens: Wer den Optima MR450w mit GEM-Technologie bereits in Betrieb hat, kann ihn problemlos mit Silent Scan nachrüsten. Weitere Informationen finden Sie unter www.ge-in-gesundheit.de *CE-Konformitätsbewertungs-Verfahren läuft derzeit. Kann nicht in Verkehr gebracht oder in Betrieb genommen werden, bevor das Konformitätszertifikat (CE-Kennzeichen) ausgestellt wurde. Wir sind das GE in GErmany.