Herzlich Willkommen zum Zwischenmeeting o Referatswiederholung o Überblick Werbewirkungsmodelle o Ihre Fragen/Feedback o Organisatorisches (Prüfungsplanung) o jeweils 5 Minuten Zeit o 1 RednerIn pro Gruppe Werbewirkung auf Kaufentscheidungen Choice Overload Master-Seminar Werbepsychologie Florian Watzlawik Nadine Spitaler, Rebecca Wrobel, Filipa Stoyanova & Anna Kizina Theoretischer Hintergrund Choice Overload Hypothese ● Annahme, dass eine zunehmende Anzahl an Alternativen negative Auswirkungen auf die intrinsische Motivation zum Kauf eines Produkts haben kann, obwohl gleichzeitg eine größere Auswahl anziehender wirkt (Scheibehenne, Greifeneder & Todd, 2010) Empirische Belege Untersuchungsfrage: Welche Auswirkungen hat die Anzahl an Auswahlmöglichkeiten auf die Motivation und Entscheidungsverhalten? Studie I - Feldexperiment Studie II - Feldexperiment Studie III - Laborexperiment Probieren von Marmeladen (24 vs. 6 Sorten zur Auswahl) Schreiben von Aufsätzen (30 vs. 6 Themen zur Auswahl) Verkostung von Pralinen (30 vs. 6 Sorten + Kontrollgruppe) Anzahl der Alternativen → Anziehung und Kaufverhalten Anzahl der Alternativen → Motivation und Leistung Anzahl der Alternativen → Zufriedenheit Ergebnisse: ● größere Auswahl wirkte anziehender auf Probanden, hemmte jedoch das tatsächliche Kaufverhalten Ergebnisse: ● höhere Teilnahme / bessere Qualität der Aufsätze in der limitierten Auswahlbedingung Ergebnisse: ● Entscheidungsprozess bei großer Auswahl als unterhaltsamer, aber auch frustrierender, empfunden ● Zufriedenheit mit getroffener Entscheidung in umfangreicher Bedingung höher Fazit Zusammenfassung Eine große Auswahl wird bei den Konsumierenden zwar bevorzugt angenommen, aber dies führt gleichzeitig zu einer Überforderung und damit zu einem choice overload → Konsumierende sind weniger zufrieden mit ihrer gewählten Option oder sie treffen erst gar keine Kaufentscheidung Von Sparkasse bis Tyler Durden Ein Dialog zu subliminalem Priming Irina Bersuch, Juliane Steffen, Philipp Sykownik Externe und Interne Informationsaufnahme nach Kroeber-Riel & Gröppel-Klein (2013) 1) Der Konsument sucht eine Information (Zeit Artikel), wird aber durch Lenkung seines Blickverhaltens dazu gebracht, eine andere Information aufzunehmen (Sparkassenanzeige). 2) Er sucht keine Information (Anzeige), nimmt aber die Informationen wahr, die mit einem starken Aktivierungspotential präsentiert werden (Sparkassenanzeige). Affektive Stimuli (Kroeber-Riel & Gröppel-Klein, 2013) Kollative Stimuli (Kroeber-Riel & Gröppel-Klein, 2013) Intensive Stimuli (Kroeber-Riel & Gröppel-Klein, 2013) Beyond Vicary’s fantasies: The impact of subliminal priming and brand choice Karremans et al. (2006) Beyond Vicary’s fantasies: The impact of subliminal priming and brand choice Karremans et al. (2006) Beyond Vicary’s fantasies: The impact of subliminal priming and brand choice Karremans et al. (2006) Subliminare Reize erzielen eine Wirkung, wenn die Reize ein Mittel zur Erreichung eines salienten Ziels darstellen Manipulation subliminale Reize? durch - bisher kein Nachweis für starke subliminale Effekte - Empirische Belege für schwache subliminale Effekte 1) erhöhte Verfügbarkeit eines Begriffs 2) zusätzliche Aktivierung eines vorhandenen Reizes 3) häufige Darbietung kann zu einer positiveren Einstellung führen Effekte vorhanden, jedoch keine einheitliche Reizschwelle und wenig Erkenntnisse über die Nachhaltigkeit subliminaler Reize Ethische Aspekte - Heftige Diskussionen über den Einsatz subliminaler Reize - Einsatz subliminaler Reize zu Werbezwecken in einigen Ländern gesetzlich verboten - Forschungsansätze: Wie können Konsumenten sich vor subliminalen Einflüssen schützen? Visuelle Wahrnehmung und Konsumverhalten Sabrina Etter, Kajetan Prynda und Jeannine Heisters Die Optik (z.B. Verpackung oder Servierform) eines Produktes hat Einfluss auf unsere Wahrnehmung des Produkts und unser Konsumverhalten. • Dreieckige Formen werden grundsätzlich als größer wahrgenommen als quadratische; Quadratische Formen wiederum als größer als kreisförmige Objekte (Pfeiffer, 1932; Fisher & Foster, 1968) • Objekte mit fließender Form werden größer wahrgenommen als Objekte mit weniger fließender Form (Anderson & Cuneo, 1978) Visuelle Wahrnehmung und Konsumverhalten Sabrina Etter, Kajetan Prynda und Jeannine Heisters • Einfluss der Gläserform auf die ausgeschenkte Flüssigkeitsmenge und die Wahrnehmung der konsumierten Menge (Wansink & van Ittersum, 2003) Visuelle Wahrnehmung und Konsumverhalten Sabrina Etter, Kajetan Prynda und Jeannine Heisters • Einfluss der Gläserform auf die Trinkgeschwindigkeit (Attwood et al., 2012) Visuelle Wahrnehmung und Konsumverhalten Sabrina Etter, Kajetan Prynda und Jeannine Heisters • Einfluss der Tellerfarbe auf das darauf enthaltene Essen (Piqueras-Fiszman et al., 2012) Visuelle Wahrnehmung und Konsumverhalten Sabrina Etter, Kajetan Prynda und Jeannine Heisters Fazit: Oft werden wir von Verpackungs-, Produkt- oder Servierformen optisch getäuscht, was sich auch auf unseren Konsum auswirkt. Auch das Wissen darüber kann diesen Effekt nicht eliminieren. Schwer beeindruckende Produktgestaltung – Wie sich Verpackungsabbildungen auf die Wahrnehmung auswirken Is your product on the right side? The “Location Effect” on Perceived Product Heaviness and Package Evaluation (Deng & Kahn, 2009) Location Effect ● die Positionierung des Produktbildes hat einen Einfluss auf die visuell wahrgenommene Schwere (product heaviness) ● „heavy locations“: ● - lassen das Produkt schwerer erscheinen ● ● - befinden sich im unteren/ rechten Teil der Verpackungsfront. Abbildungen Beeinflussung der Einschätzung der Schwere sowie auch der Bewertung des Produktes Werbepsychologie – Referat Location Effect 21.05.2014 Caroline Boretzki, Rebecca Fehrenberg, Janina Weiß und Susanne Wien Zusammenfassung „Location Effect“ ● ● ● ● ● ● ● die Lokalisierung des Bildes auf der Produktverpackung hat einen Einfluss auf die visuell wahrgenommene Schwere des Produktes (Location Effect) Faktoren wie eine rechts- oder linksseitige Dominanz des Sehens können den Location Effect beeinflussen Konsumentenziele (z.B. gesunde Ernährung) wirken sich auf die Präferenz der Produktschwere und somit der Bildplatzierung aus der Location Effect gilt vor allem für kreisförmige, und viereckige Verpackungsformen der Location Effect wird unter allen Arten von Konsumentenzielen präferiert, jedoch reduziert das Gesundheitsziel diesen Effekt sowohl für reguläre (stärkere Abschwächung) als auch gesunde Snacks die Produktwahrnehmung im Geschäft erfolgt über die Stufen Orientierung, Evaluierung und Überprüfung der Ladenregalkontext moderiert sowohl wahrgenommene Produktschwere als auch die Evaluation des Produktes Werbepsychologie – Referat Location Effect 21.05.2014 Caroline Boretzki, Rebecca Fehrenberg, Janina Weiß und Susanne Wien Wiederholung und Vertiefung 29 gehen nicht von einer direkten Verbindung zwischen „Message“ und „Consumer Response“ aus, es passiert etwas dazwischen Generelle Annahme: KonsumentInnen lernen etwas aus der Werbung Man geht in diesen Modellen von 3 kognitiven Lernschritten aus: Fennis, B.M. & Strobe, W. (2010). The Psychology of Advertising. New York: Psychology Press o AIDA -Modell entwickelt als Beschreibung des Ablaufs/Prozesses von Werbung und ihrer Wirkung (bekannt seit Ende des 19. Jh.(1898)) o Das AIDA-Modell geht davon aus, dass sich die Hierarchie der Effekte auch auf die Gestaltung der Werbung bezieht: o Man muss die „Consumer“ erst „bilden“ (educate) um Interesse zu wecken (kognitiv), o dann werden die Produktattribute beschrieben, um das Bedürfnis zu wecken (affektiv) o damit er/sie anschliessend das Produkt kauft (konativ) Weiterentwicklungen und Umstellungen Are you f***ing kidding me? Fennis, B.M. & Stroebe, W. (2010). The Psychology of Advertising. New York: Psychology Press (Lavidge und Steiner, 1961) o Grundannahme, dass man die Stufen jeweils von oben nach unten nacheinander durchlaufen muss (McGuire, 1985) o Grundannahme, dass man sich überhaupt der Werbung aussetzen muss und das Ziel der Werbung eine Stabilisierung des Verhaltens ist. der US Association of National Advertisers (1995) o MEHR-STUFEN-MODELLE an den Hierarchie-von-Effekten-Modellen o Stufenmodelle der Werbewirkung gehen davon aus, dass es allgemein gültige Stufen der Werbewirkung gibt, unabhängig von: Produkt, Kontext & Rezipient ABER IST DAS SO? o Modelle besitzen zwar heuristischen Charakter, ABER ihnen fehlt die empirische Grundlage! spezifische Einflussgrößen und Modelle „mit“ 38 „Der Grad wahrgenommener persönlicher Wichtigkeit und/oder persönlichen Interesses, der durch einen Stimulus in einer bestimmten Situation hervorgerufen wird oder der von den Rezipienten an eine Situation heran getragen wird“ (Brosius, 2005, S. 396). o Grundannahme: Involvement als individueller, interner Zustand der Erregung oder Aktiviertheit eines Menschen, wobei dieser Zustand unterschiedlich lange andauern kann und auf bestimmte Objekte gerichtet ist (Moser, 2007, S. 17) geringes Involvement bedeutet, dass der /die typische ZuschauerIn sich wenig bis gar nicht mit der Werbung auseinandersetzt Das Involvement ist demnach eine Funktion, die sich aus Personen-, Objekt- oder Stimulusfaktoren und situationsbedingten Faktoren ergibt Involvement = F(Person, Situation, Objekt) 41 MEHR-STUFEN-MODELLE von Hierarchie-von-Effekten-Modellen nach Ray (1973) Grundidee: zeitliche Abfolge der Komponenten Kognition, Affektion und Konation in Abhängigkeit des Involvements und der Unterscheidbarkeit Grundüberlegung: Rezipienten müssen ihre Entscheidung vor anderen rechtfertigen Anregung zu Probekäufen Marke bekannt machen MEHR-STUFEN-MODELLE Werbeagentur Foote, Cone-Beding MEHR-STUFEN-MODELLE Werbeagentur Foote, Cone-Beding Übertragung auf Anwendungskontext deutlich pragmatischer und weniger wissenschaftlich High Involvement Low Involvement Produkte mit hohem finanziellen Risiko (Kreditkarten, Darlehn, Häuser, Autos) Emotionale Produkte mit sozialer Sichtbarkeit (Juwelen, DesignerSonnenbrillen, Sportwagen) Haushaltsprodukte (Toiletten Papier, Reinigungs-mittel, simple Essensprodukte wie Joghurt) Keine erwähnenswerten kognitiven und affektiven Prozesse beteiligt „life´s little pleasure“ (Süßigkeiten, Eiscreme) Werden aus hedonistischen Gründen gekauft. Es kommt auf affektive Prozesse an Der Konsum ist die affektive Komponente Think Feel MEHR-STUFEN-MODELLE der Hierarchie-von-Effekten-Modelle Die Modelle gehen von der Wirkung einer „diskreten“ Medienbotschaft aus, aber die Wirkung ergibt sich meist in der Kombination mit anderen Faktoren wie Produktdesign, Preisgestaltung, etc. Es handelt sich hier um etwas differenzierte S-O-R Modelle, mit der Werbung als Stimulus und der Kaufentscheidung als offen sichtbares Verhalten (Reaktion) Die Modelle sind eher unflexibel, da sie davon ausgehen, dass jede Werbung (genau) diese Effekte erzielt oder erzielen sollte. Modelle wie DAGMAR suggerieren, dass die Abfolge der Wirkungen valide sind, weil sie gemessen werden können. Die Messbarkeit sagt aber nichts über die Gültigkeit der Sequenz aus. Fennis, B.M. & Stroebe, W. (2010). The Psychology of Advertising. New York: Psychology Press 46 MEHR-STUFEN-MODELLE (Smith & Swinyard, 1982) MEHR-STUFEN-MODELLE (Smith & Swinyard, 1982) MEHR-STUFEN-MODELLE (Batra & Ray, 1985) o beruht auf den Überlegungen zu den Hierarchie-von-Effekten-Modellen o differenziert in Abhängigkeit des Involvementgrades zwei unterschiedliche Werbewirkungspfade o anwendbar bei vielen Werbekontexten o Dünne Pfeile = schwache Effekte, dicke Pfeile = starker Effekt o Favorit der Chefin MEHR-STUFEN-MODELLE (Batra & Ray, 1985) z.B. auch Social-Media (recommendations) Welche Bereiche sprechen für eine Sympathie der Vorführung? MEHR-STUFEN-MODELLE (Petty & Cacioppo, 1986) z.B. Involvement Positiv wirkende periphere Hinweisreize o o o o o o Zahl der Wiederholung Zahl der Argumente Humorigkeit Attraktivität der dargestellten Modelle Erotik Furcht MEHR-STUFEN-MODELLE (Petty & Cacioppo, 1986) Wann sind Einstellungen "stark"? o o o o o o Bedeutung es findet eine intensive Auseinandersetzung mit dem Einstellungsgegenstand statt Ich-Involviertheit die Einstellung ist mit zentralen persönlichen Werthaltungen oder dem Selbst verknüpft Extrema die individuelle Einstellung weicht extrem von einem neutralen bzw. moderaten Standpunkt ab Gewissheit wir sind davon überzeugt, dass unsere Einstellung zutrifft Zugänglichkeit die Einstellung kommt uns schnell in den Sinn Wissen wir sind über das Thema gut informiert Implikationen für die Praxis 57 Relative Wichtigkeit von Werbung und Promotions während der Phasen Reaktionen der Konsumierenden 12 Angenommen man kann das Produkt in der Nähe erwerben, dann werden ca. 70% der restlichen 18 das Produkt kaufen und ausprobieren 18 Von denen sind nur 33% in der Lage, sich an die Marke zu erinnern und ausreichend beeindruckt von den Benefits zu sein, um das Produkt auszuprobieren 54 Davon bekommen nur 60% die Werbebotschaft mit, weil die Anderen unaufmerksam sind (Processing) 90 90% der Konsumenten haben die Möglichkeit Fernsehen zu schauen (Exposure) 100 Werbung muss 5 Kommunikationseffekte haben, um wirksame Beiträge zur Positionierung einer Marke zu liefern und das gewünschte Verhalten auszulösen! Rossiter & Percy, 1997 (Rossiter & Percy, 1997) (Rossiter & Percy, 1997) Zu 3. Einstellung zur Marke: KäuferInnen beurteilen die Marke positiv. Sie kann ein bestimmtes gegenwärtig relevantes Motiv befriedigen Kaufmotive (Rossiter & Percy, 1997) Informationale Werbung o Werbung muss hier vor allem die Problembeseitigung ansprechen, z. B. Waschmittel müssen weiß machen, sauber, sparen helfen, etc. o setzt auf Wiederholungen Transformationale Werbung o muss vermitteln, dass negative oder neutrale Emotionen in positive verwandelt werden o Emotionen müssen vermittelt werden (!Authentizität! abgestimmt auf die jeweilige Zielgruppe o Die Rezipierenden sollen sich mit der Werbung identifizieren, und sie nicht nur mögen o Es sollten auch Produktinformation in der Werbung enthalten sein, ggf. mit glaubwürdiger Übertreibung o Wiederholung ist auch hier förderlich, da sie hilft (Teil-)Entscheidungen aufzubauen oder zu bestärken (Mere Exposure) o Werbewirkungsmodelle beschreiben das Zusammenspiel unterschiedlicher Prozesse, die zwischen Werbedarbietung und der Reaktion liegen. o Früher: einfache Stufenmodelle (Ein-Stufen-Modelle, Hierarchie der Effekte, …) o Neuere Modelle gehen davon aus, dass Werbung auf unterschiedlichen Wegen stattfinden kann und insbesondere vom Involvement der Rezipienten abhängt. Beteiligung am Bloggeschehen teilweise sehr gut Vereinzelt ausbaufähig Seitenperformance Punktevergabe bei Referaten tlw. fehlerhaft Referate Insgesamt sehr hohe Qualität Bitte Grafiken selber machen und noch verstärkter zur Interaktion aufrufen Wann passt es Ihnen am besten? Abschlussmeeting am 09.07.2014: Vorstellung der (restlichen) Referate Grundlagen der Gestaltung von Werbung/Werbeanzeigen Vorstellung von Werbeanzeigen aus den letzten Jahren Beantwortung von Fragen zu der bevorstehenden Prüfung kurz vorher werden die Prüfungs-Cases im Blog veröffentlicht Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! aktuelle Infos immer unter: www.uni-due.de/wirtschaftspsychologie 71