.. Prof. Dr. R. Verch UNIVERSITAT LEIPZIG Dipl. Phys. D. Rings, Dipl. Phys. S. Sturm Inst. f. Theoretische Physik Wintersemester 2009/10 Übungen zur Quantenmechanik (B.Sc. Physik Modul TP 5) Aufgabenblatt 13 Aufgabe 37 [Diese Aufgabe wird korrigiert und gewertet, Wert = 6 Punkte] Das relativistische Analogon der stationären Schrödingergleichung für ein spinloses Teilchen in einem bzgl. x = 0 sphärisch symmetrischen Potential V (x) lautet (c = Lichtgeschwindigkeit, m = Ruhemasse des Teilchens) ( c2 |P |2 + c4 m2 )ψ = ( E − V (|X|) )2 ψ als Eigenwertgleichung für E (ψ ∈ L2 (R3 , d3 x) mit geeigneten Regularitätseigenschaften). Geben Sie die zugehörige radiale und reduzierte radiale Schrödingergleichung an. Bestimmen Sie das diskrete Energiespektrum für den Fall, dass V das Coulombpotential ist. Hinweis: (1) Sie können das folgende, in der Vorlesung diskutierte Ergebnis benutzen: Lösungen uε ∈ L2 (R+ , dr) mit uε (r = 0) = 0 der Eigenwertgleichung für ε, −u′′ε (r) − b(b + 1) A uε (r) + uε (r) = −εuε (r) (r > 0) r r2 mit A > 0, b ≥ 0, existieren für solche Werte von ε ≥ 0, die die Bedingung √ ε(ν + b + 1) = A 2 mit ν ∈ N0 erfüllen. (2) Die Energiewerte ergeben sich schliesslich als Lösungen quadratischer Gleichungen. Um die Wahl der Lösung zu treffen, beachten Sie, dass nur solche Werte von E sinnvoll sind, die — abgesehen von der Ruheenergie mc2 — sich nur durch kleine Korrekturen von den Energiewerten beim nichtrelativistischen Potential unterscheiden. Aufgabe 38 Untersuchen Sie das Energiespektrum eines kräftefreien Teilchens der Masse m∗ in einem kugelförmigen Behälter mit festem Radius R > 0. Der Einfluss der Wände werde durch Dirichlet-Randbedingungen modelliert. Geben Sie die möglichen Energiewerte für ein Teilchen mit Drehimpuls ℓ = 0 an. Welche Form hat das Energiespektrum im Fall ℓ 6= 0 im Limes sehr hoher Energien? Hinweis: Zur Bearbeitung dieser Aufgabe ist es erforderlich, sich über die Besselsche Differentialgleichung und deren Lösungen zu informieren. /...2 1 Aufgabe 39 In dieser Aufgabe sollen Sie mit Hilfe des Ritzschen Variationsverfahrens die Grundzustandsenergie des Hamiltonoperators für das Wasserstoffatom, H= e2 1 2 |P , | − 2m∗ |X| definiert auf einem Bereich genügend regulärer Funktionen im L2 (R3 , d3 x), abschätzen. Beim Ritzschen Variationsverfahren wird nach Wahl einer (genügend regulären) Familie von Versuchsfunktionen ψs , parametrisiert durch s > 0, das Minimum der Funktion s 7→ (ψs , Hψs )/(ψs , ψs ) bestimmt. Führen Sie das Variationsverfahren für die folgenden Wahlen von Versuchsfamilien durch: (i) ψs (x) = ϕ(sx) mit einem beliebigen (genügend regulären) ϕ ∈ L2 (R3 , d3 x). (ii) Wie in (i), mit ϕ(x) = e−|x| . (iii) Wie in (i), mit ϕ(x) = (1 + |x|2 )−1 . Vergleichen Sie die Ergebnisse zu (ii) und (iii) mit der exakten Grundzustandsenergie für das Wasserstoffatom. Hinweis: Drücken Sie bei (i) die Normierung und die Erwartungswerte von kinetischer und potentieller Energie bzgl. ψs durch die entsprechenden Größen bzgl. ϕ aus, also durch N(ϕ) = e2 )ϕ), jeweils multipliziert mit einer Potenz (ϕ, ϕ), T (ϕ) = (ϕ, |P |2 ϕ)/2m∗ und V (ϕ) = (ϕ, ( |X| von s. Für das Einsetzen der konkreten (radialsymmetrischen) Funktionen in (ii) und (iii) benutzen Sie den Laplace-Operator in Kugelkoordinaten. Alle für die Berechnung der Erwartungswerte benötigten Integrale über r = |x| können Sie Formelsammlungen entnehmen oder mit Hilfe von Computerprogrammen berechnen. Abgabe: Am Mittwoch, den 27.01.2010 vor der VL. 2