PD – Para- und Diamagnetismus

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PD – Para- und Diamagnetismus
Blockpraktikum Herbst 2007
Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2b)
24. Oktober 2007
Inhaltsverzeichnis
1 Grundlagen
1.1 Magnetfeld in Materie . . . . . . . . . .
1.2 Arten von Magnetismus . . . . . . . . .
1.2.1 Diamagnetismus . . . . . . . . .
1.2.2 Paramagnetismus . . . . . . . . .
1.2.3 Ferromagnetismus . . . . . . . .
1.3 Kraft und Drehmoment im inhomogenen
1.4 Hall-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . .
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Magnetfeld
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3
3
4
5
2 Versuchsdurchführung
5
3 Auswertung
3.1 Steighöhe von FeCl3 in Abhängigkeit von H . . . .
3.2 Kraft auf Aluminiumstück in Abhängigkeit von H
3.3 Vermessung des inhomogenen Feldes . . . . . . . .
3.4 Bismut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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6
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1
GRUNDLAGEN
1
PD 2
Grundlagen
1.1
Magnetfeld in Materie
Wie man experimentell leicht feststellen kann, wechselwirken Magnetfelder mit Materie,
d.h. die Materie verstärkt oder verringert das magnetische Feld. Um dies zu modellieren,
führt man (analog zu elektrischen Dipolmomenten) das magnetische Moment
Z
1
m
~ :=
d3 r(~r × ~j(~r))
2
ein, das von einer Stromverteilung ~j(~r) erzeugt wird. Für einen geschlossenen Leiter
(~jd3 r = Id~r), der die Fläche A umschließt, folgt
~
m
~ = I A.
Als Magnetisierung bezeichnet man die Momentdichte
P
m
~n
~
.
M :=
V
Die Magnetisierung eines Materials ist meist proportional zur angelegten magneti~
schen Feldstärke H,
~ = χH,
~
M
wobei der materialabhängige Proportionalitätsfaktor χ magnetische Suszeptibilität genannt wird. Das Vorzeichen von χ beschreibt, ob die Magnetisierung dem angelegten
Feld entgegen wirkt (χ < 0) oder dieses verstärkt (χ > 0). In der Regel nimmt χ mit
steigender Temperatur ab, da es bei hoher Temperatur schwieriger wird, Atome oder
Moleküle in eine ausgezeichnete Richtung auszurichten.
1.2
1.2.1
Arten von Magnetismus
Diamagnetismus
Diamagnetismus tritt bei allen Stoffen auf, sobald man ein äußeres magnetisches Feld
anlegt. Das äußere magnetische Feld induziert (klassisch beschrieben) Kreisströme der
Elektronen um die Atomkerne. Diese Kreisströme erzeugen ein Magnetfeld, die nach
~ ist also dem
der Lenzschen Regel das äußere Feld abschwächen. Die Magnetisierung M
~ entgegen gerichtet, d.h. χ < 0.
äußeren Feld H
Da die Magnetisierung durch Kreisströme sehr gering im Vergleich zur Magnetisierung bei Para- oder Ferromagnetismus sind, ist Diamagnetismus nur bei Materialien
deutlich messbar, die weder para- noch ferromagnetisch sind.
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1
GRUNDLAGEN
PD 3
Abbildung 1: Magnetische Dipole als Modell für Paramagnetismus (Quelle: Wikipedia).
1.2.2
Paramagnetismus
Paramagnetismus tritt bei Materialien auf, die man modellhaft so beschreiben kann,
dass das Material magnetische Dipole enthält, die sich zwar drehen, aber nicht verrutschen und auch nicht miteinander wechselwirken können (vgl. Abb. 1). Legt man ein
~ an, so richten sich die Dipole in dem Material aus und
äußeres magnetisches Feld H
verstärken so das äußere Feld, d.h. χ > 0. Da die Dipole nicht miteinander wechselwirken, verschwindet die Magnetisierung, sobald kein äußeres Feld mehr anliegt.
Je höher die Temperatur des Materials ist, desto geringer ist bei konstantem äußeren Feld die Magnetisierung, da sich die Dipole nicht so leicht in eine ausgezeichnete
Richtung drehen lassen. Dies wird durch das Curie-Gesetz
χ=
N A m2
C
= µ0
T
3kB T
ausgedrückt, wobei C die materialspezifische Curie-Konstante, kB die Boltzmann-Konstante,
NA die Avogadro-Konstante und m das atomare magnetische Moment sind. Wenn alle
Dipole nach dem äußeren Feld ausgerichtet sind, liegt eine materialspezifische Sättigungsmagnetisierung vor.
1.2.3
Ferromagnetismus
Ferromagnetismus tritt auf, wenn die magnetischen Dipole eines Materials miteinander derart wechselwirken, dass benachbarte Dipole die gleiche Richtung vorziehen (sog.
Austauschwechselwirkung in der Quantenmechanik). Wie man schon durch Lichtmikroskope beobachten kann, führt die Kopplung der Dipole zu Gebieten (sog. Weiss-Bezirke),
in denen die Dipole in die gleiche Richtung zeigen. Die Bildung dieser Domänen lässt
sich durch das Ising-Modell simulieren.
Die makroskopische Wirkung der Kopplung der Dipole zeigt sich darin, dass auch
nach dem Abschalten eines externen Magnetfelds eine Magnetisierung bestehen bleibt.
Man erhält deshalb Hysteresekurven für die Magnetisierung in Abhängigkeit von der
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1
GRUNDLAGEN
PD 4
Abbildung 2: Hysteresekurve: Magnetisierung M in Abhängigkeit von angelegtem
Feld H (von http: // pl. physik. tu-berlin. de/ groups/ pg262/ Protokolle/ Hysterese/
sv4084087. jpg ).
angelegten Feldstärke (siehe Abb. 2). Als Remanenz bezeichnet man die Magnetisierung,
die das Material auch ohne externes Feldes noch besitzt. Die Koerzitiv-Feldstärke ist
die Feldstärke, die aufgebracht werden muss, um das Material wieder vollständig zu
entmagnetisieren.
Auch bei Ferromagneten ist die Suszeptibilität χ temperaturabhängig. Bei einer
kritischen Temperatur TC , der Curie-Temperatur, erfolgt ein Phasenübergang zu einer
Phase, in der sich der vorherige Ferromagnet wie ein Paramagnet verhält. In dieser
Phase T > TC gilt das Curie-Weiss-Gesetz
χ=
1.3
C
.
T − TC
Kraft und Drehmoment im inhomogenen Magnetfeld
~ auf ein Probevolumen V mit der Suszeptibilität
Die Kraft eines inhomogenen Feldes H
χ ist (vgl. Anleitung)
~ · grad H,
~
F~ = χµ0 V H
d.h. für die x-Komponente
Fx = χµ0 V · H
∂H
V
∂B
=χ ·B
.
∂x
µ0
∂x
Das Vorzechen von χ legt fest, ob das Probevolumen in das Feld oder aus dem Feld
gezogen wird.
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2
VERSUCHSDURCHFÜHRUNG
1.4
PD 5
Hall-Effekt
Der Hall-Effekt entsteht bei einem stromdurchflossenen Leiterplättchen, das von einem
~ durchsetzt ist. Die sich mit der Driftgeschwinhomogenen, stationären Magnetfeld B
digkeit ~v bewegenden Elektronen werden durch die Lorentz-Kraft
~
F~m = e(~v × B)
senkrecht zu ihrer Bewegungsrichtung abgelenkt und wandern so zum Rand“ des Pätt”
chens. Der Elektronenüberschuss auf der einen und der Elektronenverlust auf der anderen Seite bauen ein elektrisches Feld auf, das der Lorentz-Kraft mit
~
F~e = eE
entgegen wirkt, bis sich ein Kräftegleichgewicht einstellt. In diesem Gleichgewichtszustand ist das elektrische Potential an den beiden Leiterseiten unterschiedlich, was man
durch eine Spannung U zwischen den Seiten messen kann. Je größer das angelegte Magnetfeld ist, desto größer ist die Lorentz-Kraft und desto größer muss der ausgleichende
Potentialunterschied zwischen den Leiterseiten sein. Durch die Spannung U kann somit
die Stärke des Magnetfeldes bestimmt werden:
F~e = −F~m
E = vB
UH = Ed = vBd
~ angenommen, d ist die Breite des Plättchens (senkrecht zu B
~ und
Dabei wurde ~v ⊥ B
~
~v ). Mit I = e · n · d · b · v (b Dicke des Plättchens parallel zu B, n Elektronendichte) folgt
UH =
2
IB
.
enb
Versuchsdurchführung
Zunächst wird ein homogenes Magnetfeld durch zwei Spulen erzeugt. Mit Cassy wird
die Kraft auf einen Pd-Draht in Abhängigkeit vom angelegten Magnetfeld gemessen.
Anschließend wird die Steighöhe einer FeCl3 -Lösung für verschiedene Feldstärken gemessen.
Durch inhomogene Polschuhe wird nun ein inhomogenes Magnetfeld erzeugt. Es wird
wieder die Steighöhe der FeCl3 -Lösung für verschiedene Feldstärken ermittelt. Zuletzt
wird die Kraft auf eine Aluminium-Probe gemessen.
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3
AUSWERTUNG
3
3.1
PD 6
Auswertung
Steighöhe von FeCl3 in Abhängigkeit von H
Aus Abb. 3 erhält man die Steigung der Ausgleichsgeraden m = 3, 58042−11 und somit
für die Massensuszeptibilität
κ=
cm3
2gm
= (5, 59 ± 0, 048) · 10−4
.
µ0
g
Abbildung 3: Steighöhe von FeCl3 in Abhängigkeit von H 2 .
3.2
Kraft auf Aluminiumstück in Abhängigkeit von H
Aus Abb. 4 erhält man die Steigung der Ausgleichsgeraden m = 2, 66164−15 und somit
für die Suszeptibilität χ von Aluminium
χ=
3.3
2m
= 2, 51 · 10−5 .
µ0 A
Vermessung des inhomogenen Feldes
Der gemessene Verlauf des inhomogenen Magnetfelds ist in Abb. 5 gezeigt.
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3
AUSWERTUNG
PD 7
Abbildung 4: Kraft F auf Aluminiumstück als Funktion von H 2 .
Abbildung 5: Magnetfeld H(r) in Abhängigkeit vom Abstand r zur Symmetrieachse des Aufbaus, sowie Ableitung ∂H/∂r.
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3
AUSWERTUNG
3.4
PD 8
Bismut
Die Kraft auf eine Bimutkugel der Masse m = 1, 122g beträgt FB = 0, 42mN , die Probe
hing dabei in einem Feld B = 692mT mit der Änderung B 0 = 45T /m. Damit erhält
man eine Suszeptibilität für Bismut von
χ=
Fρ
= 1, 49 · 10−4 .
mµ0 HH 0
Wenn Cassy dabei 98% genau die Kraft misst, entsteht ein Fehler von
∆χ =
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ρ
∆F = 2, 98 · 10−6 .
mµ0 HH 0
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