Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften und Zahnheilkunde Sommersemester 2007 VL #30 am 20.06.2007 Vladimir Dyakonov Materie im Magnetfeld • Dia• Para• Ferro- 1 B = µB luft = µ(µ 0 H ) = µ 0 (1 + χ )H = µ 0 ( H + M ) Def.: M ist die Magnetisierung (Eigenschaft der Materie, z.B. Eisen) χ ist magnetische Suszeptibilität χ = µ -1 χ<0 χ>0 χ - klein oder groß Was sind die Ursachen der Magnetisierung und wie groß ist sie? 2 Oberflächenstrom Wichtige Definitionen Zwei verschiedene Gruppen von Strömen als Quellen für magnetische Felder: I. Freie Ströme durch makroskopischen Fluss freier Ladungsträger (z.B. Elektromagnet): Magnetische Feldstärke H (extern!) II. Molekulare Ströme durch mikroskopische Bewegung gebundener Ladungen (z.B. Atom): Magnetisierung M (materialabhängig!) Magnetfeld B, ergibt sich als Vektor-Summe: B = µ0 (H + M) µ0 = 4π × 10-7 Vs/Am: magnetische Feldkonstante 3 Wichtige Definitionen Zwei verschiedene Gruppen von Strömen als Quellen für magnetische Felder: I. Freie Ströme durch makroskopischen Fluss freier Ladungsträger (z.B. Elektromagnet): Magnetische Feldstärke H (extern!) II. Molekulare Ströme durch mikroskopische Bewegung gebundener Ladungen (z.B. Atom): Magnetisierung M (materialabhängig!) Magnetfeld B, ergibt sich als Vektor-Summe: B = µ0 (H + M) µ0 = 4π × 10-7 Vs/Am: magnetische Feldkonstante Magnetisierung M B-Feld eines magnetischen Dipols und des Stabmagnets sind identisch Wie und wie stark richten sich die magnetischen Dipole aus? 4 Atomare magnetische Momente Magnetisches Moment m = I A Bohrsches Atommodell Elektron kreist um Kern Kreisendes Elektron mit Ladung e = Ladungstransport = Strom I = Ladung/Zeit = e/T, wobei T Umlaufzeit des Elektrons m = r 2π I = 1 e vr 2 Klassische Berechnung = nµ B T=2πr/v – Umlaufzeit einer Umdrehung (Weg=2πr) m=1/2evr=1/2evr × m/m = e/2m × L = L=mvr - Drehimpuls Quantenmechanik erlaubt nur bestimmte Bahnen nur ganzzahlige Vielfache L = e/2m × nħ = nµB µB= eħ/2m – Borsches Magneton (9.3 x 1024 Am2) 5 Magnetisches Moment Elektronen laufen nicht nur auf Kreisbahnen, sonder drehen sich auch um die eigene Achse (spin) Spin kann als Kreisstrom aufgefasst werden Magnetisches Dipolmoment mspin = µB Bohrsches Magneton Diamagnetismus Das Magnetfeld im Werkstoff wird geschwächt Im magnetischen Feld werden magnetische Momente induziert, die zum äußeren Magnetfeld entgegengesetzt gerichtet sind (Lenzsche Regel) 6 Diamagnetismus • Magnetfeldschwächung (kleiner Effekt) • Existiert nur, wenn ein Magnetfeld anliegt χ< 0 Beispiele: •tritt in allen Stoffen auf (inkl. Edelgase) auch Si, Ge, Cu, Bi. •wird häufig durch stärkere Effekte überlagert. Paramagnetismus Atome paramagnetischer Stoffe besitzen ein permanentes Dipolmoment (paarweise ungesättigte Spins (= chem. Radikale) Dipole sind aber ungeordnet, dass keine makroskopische Magnetisierung beobachtbar ist Anlegen eines Magnetfeldes: Ausrichtung der magnetischen Dipole Î Feldverstärkung 7 Para/ Diamagnetismus • In einem paramagn. Material (Al) entsteht ein makroskopisches magnetisches Dipolmoment, auf welches ein Drehmoment wirkt, bis der Stab entlang der Feldlinien ausgerichtet ist. • Bei einem Diamagneten (Bi) hat das Drehmoment das andere Vorzeichen, die Stabenden werden von den nächstliegenden Magnetpolen abgestoßen (immer!) und der Stab stellt sich senkrecht zu den Feldlinien ein. Para-und Diamagnet Paramagnet Diamagnet 8 Flüssiger Sauerstoff/Stickstoff Sauerstoff Stickstoff Sauerstoff ist paramagnetisch und bleibt daher zwischen den Polen Stickstoff ist diamagnetisch und rinnt daher nicht durch Paramagnetismus • In Materialien mit permanenten Dipolen (ungesättigten Elektronen) • Ohne Feld: Zufällige Orientierung und somit kein magnetisches Moment • Im magnetischen Feld: Permanente Dipole richten sich entlang der Feldlinien aus Keine (schwache) Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Dipole äußeres Magnetfeld wird durch die Ausrichtung der Dipole verstärkt • χ>0, aber klein • Beispiele: Aluminium, Chrom, Kupferoxid, Alkalimetalle, Übergangsmetalle, Sauerstoff (einziges Gas) 9 1) 2) Bmit=µBohne=µµ0H=µ0(1+χm)H=µ0(H+M) => M=χmH (χm=magnetische Suszeptibilität =µ-1) 3) χm<0 − Diamagnet χm>0, klein – Paramagnet χm>0, groß – wissen wir noch nicht ... Idealer Diamagnet: Supraleiter Supraleiter Magnet χ= -1 (µ=0) 10