Magnetische Suszeptibilität, Magnetismusarten Magnetische Suszeptibilität: ~ ∝ H: ~ • Im allgemeinen ist M ~ = χm H ~ M χm = magnetische Suszeptibilität [χm] = 1 • Damit wird: ~ Mat = µ0 H ~ +M ~ = µ0 (1 + χm ) H ~ = µ0 µH ~ = µB ~ B | {z } =µ Dia-, Para- und Ferromagnetismus: ~ unterscheidet man Je nach Richtung und Stärke von M drei Arten von Magnetismus: Bezeichnung Suszeptibilität Permeabilität Diamagnetismus χm < 0, |χm| ≪ 1 µ<1 Paramagnetismus χm > 0, |χm| ≪ 1 µ>1 Ferromagnetismus χm > 0, |χm| ≫ 1 µ≫1 I B I B Diamagnet Paramagnet F M M F 6 Statische magnetische Felder 24. Juni 2009 Diamagnetismus • Diamagnetische Materialien bestehen aus Atomen/Molekülen ohne permanentes magnetisches Dipolmoment. Magnetfeld • Beim Einschalten des (senkrecht zu induzierte atomare Zeichenebene) Ringströme ~ werden Magnetfeldes B atomare Ringströme induziert (s. Kap. 4.4), die dem äußeren Magnetfeld entgegen wirken. ~ und B ~ sind • M antiparallel ⇒ χm < 0 • Im allgemeinen ist Resultierender |χm| ≪ 1 und Temperatur- Oberflächenstrom unabhängig. Ausnahme: Supraleiter unterhalb der Sprungtemperatur TC haben χm = −1, d.h. das Feld wird vollständig aus dem Material verdrängt (Meißner-Ochsenfeld-Effekt). Diamagnetische Materialien: • Typische Werte von χm (mit Atomgewicht multipliziert): Material Helium He Wasserstoff H2 Stickstoff N2 Wasser H2O Gold Au χm · Mm [mol−1] − 1.9 × 10−9 − 4.0 × 10−9 −12 × 10−9 −13 × 10−9 −28 × 10−9 • Alle Edelgase sind diamagnetisch. 6 Statische magnetische Felder 24. Juni 2009 Paramagnetismus • Paramagnetische Materialien bestehen aus Atomen/Molekülen mit permanentem magnetischen Dipolmoment. B=0 • Ohne äußeres Magnetfeld sind die Dipole wegen der thermischen Bewegung ungeordnet, d.h. haben isotrope Richtungsverteilung. B • Im Magnetfeld richten sich die Dipole teilweise in Feldrichtung aus. ~ und B ~ parallel ⇒ χm > 0. • In diesem Fall sind M • Der Grad der Ausrichtung hängt von der Temperatur ab: ~ h~ µ · Bi ~ = N |~ · B̂ M µ| 3kT ⇒ χm ~ | µ0 N µ2 µ0 |M = = ~ 3kT |B | (N = Atome/Volumen, µ = magnetisches Moment eines Atoms) Paramagnetische Materialien: Material Aluminium Al Sauerstoff O2 Eisencarbonat Fe CO3 χm · Mm [mol−1 ] (T = 0◦ C) 16.5 × 10−9 3450 × 10−9 11300 × 10−9 • Paramagnetismus ist meist stärker als Diamagnetismus. • Auch für paramagnetische Materialien tritt zusätzlich Diamagnetismus auf! 6 Statische magnetische Felder 24. Juni 2009 Ferromagnetismus • Ferromagnetische Materialien bestehen aus Atomen/Molekülen mit permanenten magnetischen Dipolmomenten. • Diese Dipole beeinflussen sich über ihr Magnetfeld gegenseitig und richten sich bevorzugt parallel zueinander aus. • Kleine äußere Felder erzeugen große Magnetisierung, die zum Teil erhalten bleibt, wenn das äußere Feld abgeschaltet wird. Hysterese: M Hystereseschleife Remanenz MR B0= µ 0 H −Bmax Bmax Neukurve Koerzitivkraft BK • Die Magnetisierung hängt vom angelegten Feld ~ 0 = µ0H ~ ∝ I ab und von der Vorgeschichte. B • Bei zyklischer Variation von H zwischen ±Bmax ergibt sich Hystereseschleife. • Remanenz = verbleibende Magnetisierung bei H = 0. • Koerzitivkraft = Gegenfeldstärke, bei der wieder M = 0 wird. 6 Statische magnetische Felder 24. Juni 2009 Weißsche Bezirke Mikroskopische Ordnung: • In Bereichen der Ausdehnung 10 µm – 1 mm richten sich die atomaren Dipole parallel aus (Weißsche Bezirke). • Diese lokale Ausrichtung bleibt auch ohne äußeres Feld bestehen. ~ i in • Die Orientierung von M den einzelnen Bezirken ist ohne äußeres Feld und ohne Remanenz isotrop. • Im äußeren Magnetfeld richten sich die atomaren Dipole in einem Bezirk kollektiv aus. ⇒ Die Magnetisierung steigt in kleinen Sprüngen an (Barkhausen-Sprünge). ~100 µ m M Barkhausen− Sprünge B0 Hörbarmachen der Barkhausen-Sprünge: • Plötzliche Änderung der Magnetisierung erzeugt Spannungssignal in Induktionsschleife um Magneten. (Siehe Kap. 4.4). • Diese Signale können per Lautsprecher hörbar gemacht werden. N 6 Statische magnetische Felder S Fe 24. Juni 2009 Curie-Temperatur, einige Ferromagnte Curie-Temperatur: • Oberhalb einer bestimmten, materialabhängigen Temperatur werden Ferromagnete beim Erwärmen schlagartig paramagnetisch. • Erklärung: Die mittlere χm kinetische Energie wird größer als die potentielle Energie der Dipol-DipolWechselwirkung. • Oberhalb von TC ist χm 1 ∝ T − TC ferromagnetisch • Diese Temperatur heißt Curie-Temperatur TC . ~ 1 T−TC paramagnetisch TC T Ferromagnetische Materialien: Material Eisen Fe Nickel Ni Kobalt Co Gadolinium Gd Erbium Er Mumetall (Ni+Cu+Co) Permeabilität 500 – 10000 80 – 200 TC [K] 1043 627 1385 293 20 100000 • Es gibt weitere ferromagnetische seltene Erden. • Verschiedene Legierungen haben hohe relative Permeabilität. 6 Statische magnetische Felder 24. Juni 2009 Das Faradaysche Induktionsgesetz Experimentelle Beobachtung: B An den Enden einer Leiterschleife wird eine elektrische Spannung Uind A induziert, wenn sich der magnetische Fluss durch die von der Leiterschleife umschlossene Fläche A ändert: I ~ dA ~ 6= const. B A ⇔ Uind 6= 0 Uind Faradaysches Induktionsgesetz: I dΦm d ~ ~ B dA = − Uind = − dt dt A A • Vorzeichen: “Richtung der Messung von Uind” C → Umlaufsinn um Leiterschleife ~ nach −+ → Richtung von dA Uind >0 der rechte-Hand-Regel. • Flussänderung dΦm /dt kann verursacht werden von ~ (z.B. Einschalten von Magnet); – Änderung von B – Änderung von A (z.B. Verformung der Schleife); ~ A) ~ (z.B. Drehung). – Änderung von ∢(B, H ~ d~s = Uind • Wegintegral E Wegintegral über geschlossenenen Weg ist ungleich ~ Null! Zeitabhängige E-Felder sind nicht konservativ. 7 Zeitabhängige elektromagnetische Felder 24. Juni 2009