Leicht und effektiv Lernen

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Dr. Martin Meyer
Leicht und effektiv lernen
- durch implizites Lernen
© 2013 by InnoLearn UG
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1. Auflage 2013
© 2013 by InnoLearn UG (haftungsbeschränkt)
Lektorat: Judith Bingel
Foto des Autors: Thomas Schwellenbach
Bild vorne: Copyright VLADGRIN, 2012
Benutzung unter Lizenz von Shutterstock.de
ISBN: 978-3-942549-13-4
Aktuelle Informationen und ergänzendes Material finden Sie unter:
www.implizites-lernen.de
2
Inhalt
Inhalt
Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Wissen und Können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Lernen geschieht automatisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Lernen mit allen Sinnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Implizites Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Verstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Wissen als Abstraktion des Könnens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25
Lernen – eine Annäherung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29
Schule vs. Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Planung (Lehrplan) vs. Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35
Ungeplantes (heimlicher Lehrplan) vs. Lernen. . . . . . . . . . . . . . . .38
Beurteilung vs. Lernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Fehler vs. Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42
Konzentration vs. Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
3
Inhalt
Unbewusste und bewusste Erkenntnisprozesse. . . . . 49
Konditionieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
Implizites Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60
Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81
Lern-, Gedächtnis- und Wissensmodelle . . . . . . . . . . 97
Lernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .100
Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .105
Wissen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .122
Implizites Lernen –
eine effektive Lernform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Implizites vs. explizites Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130
Kreativität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139
Intuition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .143
Individualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .146
Emotionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .150
Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .153
Implizites Lehren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
Gute Gefühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159
Konditionieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161
4
Inhalt
Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .164
Mere Exposure. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .167
Unbewusste Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .168
Geschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .172
Mentales Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176
Implizites Lernen –
eine Lebenshaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
Anhang I:
Unbewusste und bewusste Erkenntnisprozesse . . . . 183
Anhang II:
Implizite Lehrstrategien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
Anhang III:
Hölle und Himmel –
eine Metapher zur Kooperation . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
Anhang IV:
Gestapelte Geschichten
zum impliziten Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
Snowboard lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .191
Fahrradfahren lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .193
Küssen lernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .194
5
Inhalt
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
Über den Autor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
6
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Lernen ist leicht und geschieht völlig automatisch.
Das ist die zentrale Aussage dieses Buches. Unglaublich?
Nicht, wenn Sie implizit lernen. Wie und warum dies
funktioniert, erfahren Sie in diesem Buch.
Beim Lesen lernen Sie auf implizite Art und Weise,
was es mit dem impliziten Lernen auf sich hat und welche
fantastischen Möglichkeiten darin stecken. Sie werden
den Unterschied zwischen Wissen und Können erfahren
und erkennen, was Lernen nicht ist. Dann ist es nur ein
kleiner Schritt zu begreifen, warum das, was schlechthin
als »Lernen« bezeichnet wird, oftmals so schlecht
gelingt. Und schließlich erfahren Sie natürlich, wie Lernen
wirklich funktioniert.
Ein besonderes Highlight finden Sie in Kapitel fünf:
Hier erfahren Sie, wie Sie bei sich selbst und bei anderen
unbewusste Lernprozesse bewusst steuern können. Und das
ist kein Widerspruch! Aber lesen Sie selbst, wie Sie
dieses ungeheure Potenzial, das auch in Ihnen schlummert, optimal nutzen können.
7
Vorwort
Hinweise
Bei der Lektüre des Buches wird Ihnen auffallen, dass
ich an den Seitenrändern seitliche Überschriften, sogenannte »Marginalien« verwende. Hier notiere ich wichtige Begriffe und Dinge, die zum Text daneben in
unmittelbarem Bezug stehen. Weiterhin ist dort auch
genügend Platz, sodass Sie dort Ihre eigenen Notizen
anbringen können.
Manchmal sehen Sie dieses Symbol.
Dies bedeutet, dass sich dort ein Inhalt
befindet, der Sie dazu veranlassen soll,
direkt praktisch zu handeln.
P
Wenn ich aus einer anderen Quelle zitiere oder einen
Hinweis auf diese geben möchte, so befindet sich die
Information mit Angabe des Autors, des Erscheinungsjahres und ggf. der genauen Angabe der Seite in Klammern hinter diesem Hinweis. Beispielsweise (Meyer
2010, S. 11). Wenn Sie dann genau wissen wollen, wie
Sie diese Quelle finden können, schauen Sie einfach im
Literaturverzeichnis ab Seite 203 nach. Mit diesen Informationen können Sie das zitierte Werk in jeder wissenschaftlichen Bibliothek finden.
Weiterhin steht Ihnen selbstverständlich auf Seite 3
ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis und ab Seite 209
ein ausführlicher Index zur Verfügung.
Ihr
Martin Meyer
8
Einleitung
Wissen und Können
Kennen Sie das? Sie sitzen gemütlich auf dem Sofa und
schauen fern. Es läuft gerade eine Serie, sagen wir einmal
»Sex and the City«. In einem Dialog ist von Samantha die
Rede. Wissen Sie, um welche Person es sich handelt? Als
eingefleischter »Sex and the City«-Fan ist das natürlich
kein Problem für Sie … und falls Sie es nicht sind:
Dieses Phänomen lässt sich auch mit allen anderen
Fernsehserien bzw. Filmen demonstrieren. Wie heißt
der Tänzer in »Dirty Dancing«, der von Patrick Swayze
gespielt wird? Oder wie heißt die Frau, die sich in dem
Film »Titanic« in Jack (gespielt von Leonardo DiCaprio)
verliebt?
9
Wissen und Können
Lernen geschieht automatisch
Lernen unbekannter Begriffe
Lernen durch
Informationsverarbeitung
10
Das Faszinierende ist, dass Sie den Namen kennen,
sofern Sie sich den entsprechenden Film oder die Serie
angeschaut haben. Sie meinen vielleicht, dass das nichts
Besonderes ist, da Sie ja die Namen sicherlich schon
vorher irgendwo einmal gehört haben. Sie denken, dass
Sie beim Fernsehschauen einfach nur die Verbindung
zwischen Namen und Schauspieler gelernt haben. Nun,
ich sage Ihnen, dass Sie auch völlig neue oder zumindest
unbekannte Begriffe lernen können. War Ihnen der
Begriff »Troika« vor der Euro-Krise bekannt? Oder wie
sah es mit dem Begriff »Kakofonie« aus, bevor der
damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder damit den
Zustand der Koalition beschrieb? Und, wenn Sie diese
Begriffe alle schon vorher kannten, eine letzte Frage:
Was sagt Ihnen der Begriff »H1N1«? Und selbst als
Nichtbiologe wissen Sie, dass das der Erreger der sogenannten »Schweinegrippe« ist.
Sie merken also: Sie haben all diese Namen oder
Begriffe allein dadurch gelernt, dass Sie die zugehörigen
Informationen verarbeitet haben, und zwar, ohne sich
dabei bewusst zu konzentrieren oder gar anzustrengen.
Es gilt also:
Lernen geschieht immer dann, wenn Informationen verarbeitet werden.
Das Ganze funktioniert auch bei Jugendlichen. Diese
entwickeln im Umgang miteinander eine bestimmte Art
und Weise, miteinander zu sprechen. So werden leicht
Lernen geschieht automatisch
Wortneuschöpfungen, wie z. B. »Arschfax« (ein Unterhosenetikett, das hinten aus der Hose heraushängt)
gefunden und in die gesprochene Sprache integriert. Das
Interessante daran ist, dass den Jugendlichen dies oftmals nicht bewusst wird. Bei Interviews (z. B.: http://
www.moeep.de/main.html) ist den Jugendlichen die
genaue Bedeutung der verwendeten Wörter oftmals
unklar. Aber: Sie KÖNNEN die Wörter verwenden und
werden von ihren Gesprächspartnern auch verstanden,
und das oftmals, ohne genau zu WISSEN, was ein spezielles Wort genau bedeutet.
All diese Beispiele haben eines gemeinsam: Es wurde
gelernt. Ich weiß, der Begriff »Lernen« hatte, zumindest
bevor Sie dieses Buch gelesen haben, ein schlechtes
Image. Lernen wird mit Begriffen wie »Anstrengung«,
»Konzentration« und »Zwang« in Verbindung gebracht.
Aber machen Sie sich bewusst, dass auch Sie gerade
gelernt haben. Und so schlimm war es doch wirklich
nicht! Robert Anderson definiert Lernen als einen Prozess, bei dem sich aufgrund von Erfahrungen langfristige Veränderungen im Verhaltenspotenzial zeigen.
Lernen ist ein Prozess, bei dem sich aufgrund von
Erfahrungen langfristige Veränderungen im Verhaltenspotenzial zeigen (Anderson 2000, S. 4).
Definition:
Lernen
11
Wissen und Können
Sie sind also nur aufgrund von Erfahrungen in der
Lage, zukünftig anders zu handeln als zuvor. Sie können
also, wenn es in einem Gespräch um Fernsehserien oder
Spielfilme, spezielle Wörter oder Jugendsprache geht,
mitreden oder möglicherweise noch ganz andere Dinge
tun.
Faktum ist aber: Sie haben gelernt. Und zwar ganz
automatisch. Dies funktioniert übrigens mit allen fünf
Sinnen, die wir Menschen besitzen.
12
Lernen mit allen Sinnen
Lernen mit allen Sinnen
Wir Menschen besitzen fünf Wahrnehmungskanäle, also Wahrnehmungskanäle
Möglichkeiten, unsere Umwelt wahrzunehmen. Dies
kann durch Sehen (visueller Kanal), Hören (auditiver
Kanal), Fühlen (kinästhetischer Kanal), Riechen (olfaktorischer Kanal) und Schmecken (gustatorischer Kanal)
geschehen. Und da Lernen immer dann passiert, wenn
Informationen verarbeitet werden, lässt sich Lernen auf
eben diese fünf Eingangskanäle beziehen.
visuell
Sehen
Schauen wir uns zunächst einmal den visuellen Eingangskanal an: Das Phänomen, an welches ich Sie gleich
erinnern werde, fällt am deutlichsten vor Wahlen auf.
An jeder Ecke und in vielen Fernsehsendungen sehen
Sie die Gesichter von bis dato vielleicht unbekannten
Personen, nämlich den Politikern. Nach ein paar Tagen
können Sie diese vormals fremden Gesichter mit dem
richtigen Namen verbinden. Was ist passiert? Sie haben
automatisch gelernt, und zwar nur dadurch, dass Sie
Informationen verarbeitet haben. Sie können sich jetzt
sicherlich viele eigene Beispiele überlegen. Hierzu kann
ich Sie nur ermuntern, denn vieles wird erst klar, wenn
Sie Ihre eigenen Beispiele finden.
auditiv
Hören
Ich nenne Ihnen ein weiteres Beispiel: Sie haben sich
ein neues Mobiltelefon angeschafft und … es klingelt.
Zunächst wundern Sie sich vielleicht, was dies denn für
13
Wissen und Können
ein Geräusch ist. Mit der Zeit lernen Sie aber, dass dieses
spezielle Geräusch zu Ihrem Gerät gehört, und Sie
werden bei anderen Geräuschen nicht unbedingt zu
Ihrem Handy greifen.
Oder: Sie haben eine Person kennengelernt und sich
eine Weile mit ihr unterhalten. Am nächsten Tag klingelt
das Telefon (mit dem Ihnen bekannten Geräusch) und
der Gesprächspartner (es ist Ihr Bekannter von gestern)
meldet sich nicht mit Namen. Was meinen Sie: Werden
Sie ihn wiedererkennen? Wenn Sie diese Frage mit Ja
beantworten, haben Sie an dieser Stelle wiederum etwas
gelernt, und zwar mithilfe des auditiven Eingangskanals.
Fühlen
kinästhetisch
Nächste Situation: Sie sind in einer dunklen Kneipe und
es ist schon recht spät. Der Wirt möchte von Ihnen
3,40 € haben. Sie kramen also in Ihrer Geldbörse, und,
vorausgesetzt, dass Sie das passende Kleingeld dabeihaben, was meinen Sie: Können Sie die entsprechenden
Münzen blind heraussuchen? Wenn Sie hier mit Ja antworten, ist Ihnen klar geworden, dass Sie alleine durch
den Umgang mit den Euro-Münzen gelernt haben, wie
sich diese anfühlen. Oder: Sie lernen jemanden kennen,
der Ihnen sofort entweder sympathisch oder unsympathisch ist. Möglicherweise hat dies mit einer Person zu
tun, die Sie schon kennen und mit der Sie entweder gute
oder schlechte Gefühle verbinden.
14
Lernen mit allen Sinnen
olfaktorisch
Riechen
Lernen funktioniert auch über den olfaktorischen Eingangskanal (Geruchssinn). Stellen Sie sich vor, Sie haben
in einer Parfümerie ein neues Parfum entdeckt und
diesen Duft mit Ihrer Nase aufgenommen. Dann, später, entdecken Sie diesen Geruch bei Bekannten, bei
denen Sie VOR dem Besuch in der Parfümerie diesen
Duft nie entdeckt hätten. Ähnlich kann es Ihnen auch
auf Reisen ergehen, wenn Sie neue Düfte wahrnehmen
und diese später genau identifizieren können. Sie lernen
also auch mit Ihrer Nase bzw. dem olfaktorischen
Kanal.
gustatorisch
Um unsere fünf Sinne komplett zu machen, nenne ich
Ihnen noch ein Beispiel für den gustatorischen Eingangskanal, das Schmecken. Sicherlich ist es Ihnen
schon untergekommen, dass Sie in einem Restaurant ein
bestimmtes Gewürz herausgeschmeckt haben, ohne
vorher zu wissen, dass es bei der Zubereitung Ihrer
Speise verwendet wurde. Dies funktioniert recht zuverlässig mit dem Gewürz »Estragon« oder bei Süßspeisen
mit »Zimt«.
Sie merken: Ich habe Ihnen nun wieder einige Beispiele genannt, bei denen es ums Lernen geht, und zwar
um implizites Lernen. Implizites Lernen geschieht unbewusst, also, ohne dass Sie den Lernvorgang bewusst
beobachten können, und vielfach, ohne dass Sie sich des
Lernergebnisses bewusst sind. Und das ist es, was ich
Schmecken
implizites
Lernen
15
Wissen und Können
unbewusste
Lernprozesse
Definition:
implizites
Lernen
16
mit den Beispielen gerade erreicht habe: Sie sind sich der
unbewussten Lernprozesse, die Sie bereits durchlebt
haben, bewusst geworden. Aber seien wir mal ehrlich:
Die Lernprozesse haben stattgefunden, BEVOR es
Ihnen gerade bewusst geworden ist.
Mit der Definition von Lernen lässt sich also zusammenfassen:
Implizites Lernen bedeutet eine Veränderung von Verhalten oder Verhaltenspotenzial, ohne dass eine Einsicht, berichtbare Erkenntnis oder berichtbares Wissen
die Begründung für die Verhaltensänderung liefern kann
(frei nach Perrig 1996, S. 212-213).
Implizites Lernen
Implizites Lernen
Stellen Sie sich einmal vor, Sie fahren Fahrrad. Sie
fahren in einem gemächlichen Tempo und plötzlich
drohen Sie in die rechte Richtung umzukippen. Was
würden Sie tun? Die meisten Menschen würden jetzt
antworten: »Ich verlagere das Gewicht nach links.« Das
ist das bewusste, formallogische WISSEN, denn es ist formallogisches
WISSEN
(vermeintlich) klar: Wenn etwas nach rechts zu kippen
droht, muss eine Gegenkraft her, welche dafür sorgt,
dass ein Gleichgewicht hergestellt werden kann. Nun ist
aber genau das Gegenteil der Fall: Wenn Sie nach rechts
umzukippen drohen, müssen Sie zunächst einen kleinen
Schlenker nach rechts machen, um nicht zu stürzen.
Und dieses Verhalten KÖNNEN die meisten Men- KÖNNEN
schen, die Fahrrad fahren und eben nicht regelmäßig
stürzen. Das heißt, diese Menschen haben ein Verhalten
(KÖNNEN) gelernt, welches sie dazu befähigt, beim
Fahrradfahren im Gleichgewicht zu bleiben. Ein
WISSEN darüber in dem Sinne, dass es sich hierbei um
eine berichtbare Erkenntnis handelt, ist nicht vorhanden. Mit der Definition von Seite 16 können wir also
sagen, dass es sich bei diesem Beispiel um einen implizi- implizites Lernen
ten Lernprozess handelt.
Wenn Sie nun meinen, dass sich auf implizite Art und
Weise nur einfache Dinge, wie Fahrradfahren etc.,
lernen lassen, liegen Sie falsch. Sie können auch
abstrakte Regeln, wie z. B. die der deutschen Grammatik, implizit lernen.
17
Wissen und Können
Grammatik
In der deutschen Sprache gibt es trennbare Verben, bei
denen eine Zerlegung in Vorsilbe und Wortstamm möglich ist, und solche, bei denen dies nicht zulässig ist.
Die Regel hierzu findet sich in dem Buch »Deutsche
Grammatik« von Gerhard Helbig und Joachim Buscha
(Helbig 1999, S. 222).
Äußeres Merkmal dafür, ob der
erste Teil trennbar ist oder nicht,
ist die Betonung. Als allgemeine
Regel kann gelten, dass betonter
erster Teil trennbar, unbetonter
erster Teil dagegen untrennbar ist.
So kann man das Verb »abfahren« in »ab« und »fahren« aufteilen, denn bei diesem Wort liegt die Betonung
auf »ab«. Aus diesem Grund ist beispielsweise der folgende Satz möglich: »Ich fahre ab.«
Beim Verb »verkaufen« wird dagegen der Wortstamm »kaufen« betont. Somit ist der Satz »Ich kaufe
ver« nicht richtig.
Nun gibt es viele deutsche Muttersprachler, die von
dieser Regel noch nie etwas gehört haben, aber auf die
Frage, ob das Verb »umfahren« in dem Sinne getrennt
werden kann, dass beispielsweise der Satz »Ich fahre den
Stau um« gebildet werden kann, eindeutig mit Nein antworten.
Auf die Frage, ob das mit dem Wort »ausgehen«
möglich sei und der Satz »Ich gehe aus« richtig ist,
werden die meisten Muttersprachler mit Ja antworten.
18
Implizites Lernen
Wenn man diese nun fragt, warum sie ihrer Meinung
nach diese Fragestellungen mühelos richtig beantworten
können, antworten viele: »Das hab ich als Kind halt so
aufgeschnappt.« Und genau das beschreibt den Vorgang
des impliziten Lernens: das unbeabsichtigte, beiläufige
und intuitive Lernen zunächst unbewusster Inhalte.
Und wenn Sie jetzt meinen, dass Sie nur konkret
gelernt haben, welche bestimmten Verben sich trennen
lassen und welche nicht, machen Sie doch einmal folgenden Test:
Ich habe gerade zwei neue Wörter erfunden, und
zwar »sülüren«, wo die Betonung auf der ersten Silbe
»sü« liegt, und »ersuksen«, wo die Betonung auf der
zweiten Silbe liegt.
Was meinen Sie, rein nach Gefühl, lässt sich das Verb
»sülüren« in dem Sinne trennen, dass ich sagen kann:
»Ich lüre sü?« Möglicherweise lautet Ihre spontane Antwort Ja und Sie haben recht, denn bei einem betonten
ersten Teil ist das Verb trennbar. Nun das Gegenbeispiel
mit dem Verb »ersuksen«: Meinen Sie, dass die Formulierung »Ich sukse er« richtig ist? Hier werden Sie wahrscheinlich protestieren, und zwar völlig intuitiv. Und das
auch, wenn ich Ihnen die Regel über die trennbaren und
untrennbaren Verben vorher nicht gesagt hätte. Probieren Sie das doch einmal in Ihrem Bekanntenkreis aus.
Ein weiteres schönes Beispiel findet sich bei Manfred
Spitzer (Spitzer 2003, S. 59).
implizites
Lernen
19
Wissen und Können
Mathematik
Verständnis
20
Nachdem Sie nun den grammatikalischen Teil mit Bravour bestanden haben, verrate ich Ihnen, dass auch Sie
implizites Wissen über Mathematik besitzen. Wenn sich
bei diesem Wort Ihre Nackenhaare sträuben, hat das
nichts mit dem Wort »Mathematik« zu tun, sondern nur
mit dem, was Sie mit diesem Wort verbinden (siehe den
Abschnitt über Konditionieren, ab Seite 50). Aber das
muss ja nicht so bleiben. Also sage ich Ihnen jetzt, dass
Sie das Kommutativgesetz der Addition beherrschen.
Und auch wenn Sie jetzt protestieren, so wissen Sie
doch, dass beispielsweise 7 + 9 = 9 + 7 ist. Und genau
das meint das Kommutativgesetz der Addition: Bei einer
Addition kann man die beiden Summanden (das, was
addiert wird) vertauschen und das Ergebnis bleibt
gleich.
Formal ausgedrückt lautet das dann: (a + b) = (b + a).
Das können Sie alles schon.
Und ich kann zumindest einigen von Ihnen etwas
zeigen, woran Sie sich möglicherweise im Moment nicht
erinnern können, nämlich wie man einfache Gleichungen nach x auflösen kann. Im Anschluss daran
werden Sie eine ähnliche Aufgabe richtig lösen können.
Und der Clou hierbei ist, dass hierfür ein Verständnis
der mathematischen Zusammenhänge nicht erforderlich
ist. Hierzu können Sie im nächsten Abschnitt, ab
Seite 23 mehr erfahren. Aber zunächst einmal die
Mathematik:
Implizites Lernen
Ich zeige Ihnen jetzt anhand von drei Beispielen, wie
Sie eine einfache Gleichung nach x umformen können.
Beispiel 1:
3x + 1 = 16 |–1
3x
= 15 |:3
x
= 5
Beispiel 2:
2x + 3 = 17 |–3
2x
= 14 |:2
x
=7
Beispiel 3:
4x + 3 = 15 |–3
4x
= 12 |:4
x
= 3
Und nun fordere ich Sie auf, das x der folgenden
Gleichung zu bestimmen:
4x + 2 = 22
Ist Ihre Antwort »5«? Dann darf ich Sie beglückwünschen, denn Sie haben soeben implizit gelernt, wie man implizites Lernen
aus einer vorgegebenen Gleichung eine Variable isoliert,
um diese dann zu bestimmen.
Wenn ich Ihnen das explizit erklärt hätte, wären wir
möglicherweise jetzt noch nicht fertig …
Sie haben gerade anhand von Beispielen gelernt. Sie
haben also die Beispiele bewusst verarbeitet, das dahinter21
Wissen und Können
unbewusstes
Lernen
Lernen
geschieht
automatisch
Verstehen
22
stehende Prinzip aber unbewusst gelernt, denn von dem
dahinterliegenden Prinzip der sogenannten »Äquivalenzumformung« habe ich nichts geschrieben!
Wenn Sie jetzt sagen: »So einfach ist das«, kann ich
Sie nur bestätigen. Lernen ist einfach und geschieht
automatisch, wenn Sie Informationen verarbeiten. Und
wenn man’s gescheit macht (siehe Kapitel V), lassen sich
auch komplexe Dinge, wie Grammatik oder Mathematik, implizit lernen.
Sie haben gerade gesehen, dass ein Verstehen für
erfolgreiches Handeln nicht unbedingt erforderlich sein
muss.
Verstehen ist für Können nicht notwendig.
Verstehen
Verstehen
Mit dem Verstehen ist das so eine Sache: Die meisten
Menschen lernen spätestens in der Schule, dass Verstehen die Grundlage für erfolgreiches Handeln sein soll.
Dem ist, wie Sie gerade gesehen haben, nicht so. Denn
wenn Sie etwas verstanden haben, bezeichnet dies den
Endpunkt Ihrer geistigen Aktivität nach dem Motto:
»Ich hab’s jetzt verstanden, ich schreib es auf und dann
… kann ich’s vergessen …« Nicht umsonst lässt uns
unser Sprachgefühl nach der Vorsilbe »ver« erwarten,
dass etwas verschwindet, zugrunde geht oder beseitigt
wird (siehe Mauthner 1913). Beispiele hierfür sind die
Verben »verschwinden«, »verbrennen«, »verachten«,
»verspeisen« etc.
Also würde Verstehen ein Ende der Aktivität des Stehens im Sinne von »Ich stehe zu dem gerade Erlernten
und kann und will es auch anwenden« bedeuten. Somit
scheint das Verstehen relativ bequem zu sein, weil es
den Verstehenden nicht unbedingt zu einer Handlung
treiben muss. Verstehen scheint also einen eher passiven
Charakter zu haben. Wenn wir davon ausgehen, dass das
Ziel jeglicher Lernprozesse die Fähigkeit zum erfolgreichen Handeln ist, so verblasst die Rolle, die das Verständnis beim Lernen zu haben scheint, mehr als
deutlich.
Als ich 2007 mein erstes Buch (Meyer 2007) geschrieben habe, hat mich diese Idee getrieben. Ich wollte die
Leser meines Buches dazu befähigen, mithilfe eines speziellen Taschenrechners (CASIO fx-991 ES) Abiturauf-
Verstehen
und
Vergessen
blasses
Verständnis
23
Wissen und Können
gaben zu lösen. Ich erkläre dort nicht: »Um eine
kubische Gleichung zu lösen, drücken Sie diese und jene
Taste«, sondern ich zeige, wie man konkrete Abituraufgaben mit dem Taschenrechner löst, und das Schritt für
Schritt. Die notwendigen Regeln zur Bedienung des
implizites Lernen Taschenrechners lernen die Leser/Benutzer implizit,
d. h., sie können die gelernten Strategien auch bei anderen Problemstellungen anwenden. Und dabei handelt es
sich ganz eindeutig um WISSEN. Dieses WISSEN ist
aber erst nachher und als Folge dieses KÖNNENS entstanden.
WISSEN ist eine Abstraktion des KÖNNENS.
24
Wissen als Abstraktion des Könnens
Wissen als Abstraktion des Könnens
Was aber nun in vielen Bildungseinrichtungen gemacht
wird, ist, dieses Verhältnis umzukehren: Es wird versucht, Wissen zu vermitteln, und … Sie können es
sicherlich leicht erahnen: Dieses Wissen ist passiv, weil
dem Inhalt jegliche Aktivität geraubt wurde (siehe »Verständnis«). Man könnte hier auch von »totem Wissen«
sprechen.
Aber schauen wir uns das Verhältnis von Können
und Wissen einmal genauer an:
passives Wissen
totes Wissen
Unterschiedliche Gedächtnisse für
unterschiedliche Funktionen
Der Psychologe Larry R. Squire (Squire 1996, S. 1516)
unterscheidet zwei unterschiedliche Gedächtnisarten,
und zwar ein implizites Gedächtnis und ein explizites
Gedächtnis. Im impliziten Gedächtnis wird das KÖNNEN gespeichert, und zwar sowohl das bewegungstypische (motorische) als auch das geistige (kognitive). Im
expliziten Gedächtnis wird dagegen Faktenwissen
(semantisches Gedächtnis) und Wissen über persönliche
Erlebnisse (episodisches Gedächtnis) gespeichert.
Hierzu gibt es auch eine gehirnphysiologische Entsprechung. Das implizite Gedächtnis ist im Neocortex,
einem Teil der Großhirnrinde, angesiedelt, während das
explizite Gedächtnis im Kleinhirn und den Basalganglien verortet wird. Wenn Ihnen diese Fachbegriffe
im Moment noch nichts sagen, ist das nicht weiter
schlimm. Sie können sich einfach merken, dass das
implizites und
explizites
Gedächtnis
implizites
Gedächtnis
25
Wissen und Können
implizite Gedächtnis in einem stammesgeschichtlich
gesehen weitaus älteren Teil angesiedelt ist als das explizite Gedächtnis. Welche Folgen sich daraus ergeben,
können Sie im ersten Kapitel dieses Buches ab Seite 29
nachlesen.
Abbildung 0-1.
Zwei Gedächtnisse
implizites
Gedächtnis
implizites
Gedächtnis
26
explizites
Gedächtnis
KÖNNEN
WISSEN
motorisch
kognitiv
Fakten
Erlebnisse
Nun beziehen wir die Tatsache, dass zwei unterschiedliche Gedächtnisse existieren, auf unser Beispiel mit der
Grammatik (Seite 18). Sie erinnern sich: In der deutschen Sprache gibt es Verben, welche sich in Vorsilbe
und Wortstamm trennen lassen, und solche, bei denen
dies nicht möglich ist. Sie haben erfahren, dass Sie die
Regel, die hierfür gilt, beherrschen, also KÖNNEN.
Dieses KÖNNEN wird im impliziten Gedächtnis
Wissen als Abstraktion des Könnens
gespeichert. Und neben diesem Können gibt es noch die
ausformulierte Regel. Falls Sie diese nicht auswendig
gelernt haben, notiere ich Sie Ihnen noch einmal:
Äußeres Merkmal dafür, ob der
erste Teil trennbar ist oder nicht,
ist die Betonung. Als allgemeine
Regel kann gelten, dass betonter
erster Teil trennbar, unbetonter
erster Teil dagegen untrennbar ist.
Und falls Sie diese Regel auswendig gelernt haben, ist
diese im expliziten Gedächtnis gespeichert. Und Ihnen
scheint jetzt klar geworden zu sein, dass diese beiden
Inhalte, obwohl sie beide mit trennbaren und untrennbaren Verben zu tun haben, völlig verschiedener Natur
sind: In einem Gedächtnis ist die explizit ausformulierte
Regel gespeichert und in einem völlig anderen Gedächtnis die Fertigkeit, diese anzuwenden (siehe auch
»ACT-Modell« auf Seite 106). Dies ist eine wichtige
Unterscheidung, auf die ich nicht deutlich genug hinweisen kann.
explizites
Gedächtnis
Faktenwissen und Fertigkeiten werden in unterschiedlichen Gedächtnissen gespeichert.
Interessant ist diese Unterscheidung auch, wenn wir
den Sinn und Zweck von Lernprozessen in den Blick
nehmen, nämlich das Tun. Faktenwissen und Erlebnisse
sind im expliziten Gedächtnis gespeichert. Beides hat
einen eher passiven Charakter. KÖNNEN ist aber aus
dem Tun entstanden und wird im impliziten Gedächtnis
Tun
27
Wissen und Können
gespeichert. Inhalte, die sich hier befinden, können also
ohne Umweg getan werden.
Für diesen ersten, einleitenden Teil dieses Buches
können Sie also festhalten:
KÖNNEN funktioniert auch ohne WISSEN.
Im folgenden ersten Kapitel lade ich Sie dazu ein,
sich ein wenig näher mit dem Begriff »Lernen« zu
beschäftigen.
28
Lernen – eine Annäherung
Kapitel I
Lernen – eine Annäherung
Alle Menschen lernen. Als Säuglinge lernen wir, wie wir
Aufmerksamkeit erregen können und wie es mit der
Nahrungsversorgung am besten klappt. Später lernen
wir laufen, sprechen und uns in unserer Umgebung zu
verhalten. In der Schule und den Universitäten lernen
wir meist recht abstrakte Dinge und im zwischenmenschlichen Bereich lernen wir ganz automatisch mit
jeder Interaktion.
Doch warum hat der Mensch diese Fähigkeit, lernen
zu können? Aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht kann Entwicklungsgeschichte
es hier nur eine Antwort geben: Durch Lernen hat der
Besitzer von Lernresultaten einen enormen Wettbe- Wettbewerbsvorteil durch Lernen
werbsvorteil gegenüber anderen Konkurrenten.
In seiner stammesgeschichtlichen Entwicklung gelang
es dem Menschen, sich den unterschiedlichsten
Umweltbedingungen anzupassen und sich immer neue,
effektivere Verhaltensweisen anzueignen. Ein zentraler
Vorteil, denn derjenige, der etwas gelernt hat, verfügt
über die Fähigkeit, in einem gewissen Rahmen und mit
einer gewissen Wahrscheinlichkeit künftige Ereignisse
29
Kapitel II
Unbewusste und bewusste
Erkenntnisprozesse
Die Forschung zum Thema »Lernen« hat im letzten
Jahrhundert und auch in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts bedeutende Fortschritte gemacht. Leider ist es
jedoch so, dass viele Forschungsergebnisse, und auch
solche, die schon fast 100 Jahre bekannt sind, nur
schleppend Einfluss auf Institutionen und die dort tätigen Akteure nehmen.
Einen Beitrag hierzu leistet dieses Buch, dessen
Inhalte Sie, lieber Leser, interessiert in sich aufnehmen.
Denn: Schwierig oder gar kompliziert sind diese
Erkenntnisse nicht. Fangen wir einmal mit einer einfachen assoziativen Lernform an, dem Konditionieren.
49
Lern-, Gedächtnis- und Wissensmodelle
Kapitel III
Lern-, Gedächtnis- und
Wissensmodelle
Neulich besuchte ein Mensch, ich glaube, er war von
Beruf Beamter, meinen Freund Peter. Peter ist Ingenieur
und beschäftigt sich schon seit Ewigkeiten und mit
voller Hingabe mit der Konstruktion von neuen Flugzeugen. Die beiden hatten sich durch Zufall kennengelernt und nun zeigte mein Freund Peter seinem neuen
Bekannten sein Reich. In einem der hinteren Räume
befand sich ein Modell eines ziemlich echt aussehenden
einmotorigen Sportfliegers. »Boah, das ist ja toll«,
schwärmte der Beamte. »Ja«, sagte Peter, »das ist meine
neueste Konstruktion!« »Fliegt der denn auch?«, will der
Beamte wissen. »Selbstverständlich«, antwortete Peter.
»Und … und funktioniert der Motor auch?« »Natürlich«,
entgegnete Peter. »Dann will ich das Flugzeug einmal
ausprobieren«, entschließt sich der Beamte. »Aber das ist
doch nur ein Modell!«, entgegnet Peter. »Mir ist’s gleich«,
erwiderte der Beamte. »Fliegen tut’s und der Motor
funktioniert auch.« Und schon schob er den Flieger auf
das Startfeld. »Aber nehmen Sie wenigstens noch dieses
97
Kapitel IV
Implizites Lernen –
eine effektive Lernform
Der Begriff »implizites Lernen« ist Ihnen bei der Lektüre
dieses Buches nun in vielerlei Form begegnet. In der
Einleitung haben Sie erfahren, dass die unterschiedlichsten Dinge, angefangen vom Fahrradfahren über grammatikalische Regeln bis hin zu mathematischen
Methoden, implizit gelernt werden können. In
Kapitel II wurde der Begriff des impliziten Lernens als
eine Veränderung von Verhalten oder Verhaltenspotenzial, welche ohne Einsicht, berichtbare Erkenntnis oder
berichtbares Wissen über diesen Vorgang stattfindet,
definiert. Damit scheint klar, dass sowohl der Vorgang
als auch der Inhalt des impliziten Lernens unbewusst
bleiben kann. Der große Vorteil des impliziten Lernens
besteht schließlich darin, dass es ganz automatisch, einfach nur durch das Verarbeiten regelkonformer Beispiele, geschieht. In diesem Kapitel soll nun der Frage
nachgegangen werden, was implizites Lernen so effektiv
macht. Schauen wir uns doch die beiden Lernarten
einmal im Vergleich zueinander an:
129
Kapitel V
Implizites Lehren
Es ist nicht möglich, jemanden
etwas zu lehren – Sie können ihn
lediglich dazu einladen, selbst
etwas zu lernen (Martin Meyer).
Und das gilt ganz besonders für das implizite Lehren.
Streng genommen bedarf es hierfür auch keiner zweiten
Person. Sie können mit den unterschiedlichen Lehrstrategien, die ich in diesem Kapitel vorstellen werde, für
sich selbst die Lernumgebung schaffen, bei der implizites
Lernen quasi automatisch geschieht. Und wenn Sie doch
einmal jemandem beim Lernen helfen wollen – hier
finden Sie die notwendigen Methoden und Techniken.
Eine einfache und gleichzeitig effektive Art des
impliziten Lehrens ist das Vormachen. Dies ist besonders effektiv, wenn es darum geht, Fertigkeiten, wie z. B.
das Einschlagen eines Nagels mit einem Hammer, zu
erlernen. Auch beim Lernen von Sportarten oder
Fremdsprachen scheint dies eine geeignete implizite
Lehrmethode zu sein. Der Fachbegriff für diese Lernform heißt »Modelllernen« bzw. »Lernen am Modell«
Modelllernen
157
2
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Index
Index
A
abhängige Variable . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
Abhängigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
Abruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Abwehrmechanismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36, 173
ACT-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106, 107
allgemeines Schulwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Amygdala . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
Angst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Arbeitsgedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
Arschfax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Assoziationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Aufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46, 171
Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
B
Beschränkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
Beurteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
bewusstes Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Bildungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
C
Canossa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
chinesische Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
D
Deckeneffekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
209
Index
E
Emotionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
Entspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
Erfolgserlebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
explizites Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 27
explizites Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
explizites Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
F
Faktenwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Fertigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 71
Freude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135
G
Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 105
Gefühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
generalisierte Angststörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Geschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
Glaskugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30, 31
Gorilla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Grammatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Großhirnrinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
gute Gefühle . . . . . . . . . . . . 159, 160, 161, 164, 167, 168, 172, 176
H
heimlicher Lehrplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Hindsight Bias . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
Hippocampus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
Homofone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Humor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
210
Index
I
implizites Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 26
implizites Lehren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
implizites Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15, 19, 60, 100, 129
implizites Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73, 122
Individualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
Informationsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Intuition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74, 84, 143
intuitive Entscheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
K
Kakofonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
klassische Konditionierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43, 50, 51
Kohonen-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
komplexe Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
komplexe Relationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
Konditionieren . . . . . . . . . . . . . . . 50, 161, 164, 167, 168, 172, 176
Konditionierung zweiter Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 17, 24, 26
Konsequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Kontrollgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66, 78
Konzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Kreativität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47, 139
künstliche Grammatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
L
Langzeitspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
Lehrplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Leistungsdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135
lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 11, 29, 100
Lernen am Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
211
Index
M
Mathematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
mathematische Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Mehrdeutigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160
mehrere Einflussgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
mentales Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
Mere Exposure-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68, 167
Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98, 106
Modelllernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137, 147, 153
motorisches Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
N
natürliches Lernbedürfnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
Neocortex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Nervenzelle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
Netzdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
Netzwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Neuron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
neurophysische Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
neutrale Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
neutraler Stimulus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
O
operantes Konditionieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55, 56, 163
P
persönlicher Wissenserwerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
perzeptuelles Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
perzeptuelles Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70, 81, 83, 144, 146, 147, 164, 172
Produktionssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
212
Index
Proposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
R
Reaktionsmuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Reizgeneralisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
S
Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33, 43
sekundäre Funktionen von Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
selbstbestimmtes Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
semantisches Netz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
Sex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Skinner-Box . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Spinnendiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
Synapse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
T
Topic Map . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Troika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
U
Umweltbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
unabhängige Variable . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
unbewusste Lernprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Unbewusste Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Unbewusstes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
unkonditionierte Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
unkonditionierter Stimulus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Untersuchung 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Untersuchung 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Untersuchung 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
213
Index
V
Vergessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 55
Verständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Verstärker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Verstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22, 23
Versuchsgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Vorannahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
W
Wahrnehmungskanäle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 24, 122
Wissensbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
Wissensnetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Z
Zaubertricks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Zuckerbrot und Peitsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Zuckerfabrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
214
Über den Autor
Dr. Martin Meyer ist promovierter Psychologe
und beschäftigt sich seit über fünf Jahren intensiv mit dem Phänomen des impliziten Lernens.
In seinen Büchern, die bisher über 15 000-mal
verkauft wurden, gelingt es ihm in bisher nicht
da gewesener Form, das Prinzip des impliziten
Lernens praktisch umzusetzen.
Dass sich dieses Phänomen auch experimentell
nachweisen lässt, zeigte er in zwei großen
Untersuchungen, welche die Grundlage für
seine Dissertationsschrift »Priming und Lernen. Zum Einfluss von Primingeffekten auf implizite und explizite Lernprozesse« bilden.
Martin Meyer gelingt es in seinem Buch »Leicht und effektiv lernen
- durch implizites Lernen« das Phänomen des impliziten Lernens auf
ebendiese Weise zu vermitteln – seien Sie gespannt.
Implizites Lernen ist das wohl am meisten verkannte Lernprinzip. Es
ist für den bewusst logischen Verstand nicht unmittelbar greifbar, birgt
aber eben hierdurch ein hohes Potenzial in sich.
Implizites Lernen geschieht automatisch – einfach nur dadurch, dass
Informationen verarbeitet werden.
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