Die Kultur des Trainierens - sei es Joggen, Sport oder Mucki-Bude - ist, von den USA kommend, heutzutage auch bei uns fest etabliert. Man stellt dabei mit einem gewissen Schmunzeln fest, dass dies um so mehr und um so 'öffentlicher' betrieben wird, je mehr unser Alltag von jeglicher Anstrengung befreit ist; also mit dem Tuareg zum Fitness-Center fahren. Noch trister wird das Bild aber, wenn man einer kürzlich in Australien veröffentlichten Studie glauben kann: über 700 Probanden wurden einem zwanzigwöchigen Trainingsprogramm unterworfen, wobei drei Mal pro Woche eine knappe Stunde trainiert wurde. Gestestet wurde anschließend, wie der Effekt auf die Insulinempfindlichkeit (als Marker für Diabetes- und Kerz-Kreislauferkrankungsrisiko) sich entwickelt hatte. Bei fast der Hälfte der Probanden kam es zu keinerlei Verbesserung (vgl. "Evidence of major genes for exercise heart rate and blood pressure at baseline and in response to 20 weeks of endurance training: the HERITAGE family study." An P, Borecki IB et al.; Int J Sports Med. 2003:492-8). Nach diesen Ergebnissen muss man also zumindest sagen, dass nicht jeder gleichmäßig von solchen Aktivitäten profitiert. Darüber hinaus weist diese Studie darauf hin, dass wir gut daran tun, bei jedweder Untersuchung zu versuchen, Subpopulationen zu bilden, da sonst die meist gemittelten Endergebnisse bedeutungslos zu werden drohen.