Mit Strom die Gehirnleistung verbessern

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Mit Strom die Gehirnleistung verbessern
Eine wiederholte Stimulation des Gehirns mit schwachem Gleichstrom steigert die
Fähigkeit, neue komplexe Bewegungen zu lernen. Das haben Forscher der Klinik für
Neurologie des Universitätsklinikums Freiburg während ihres Forschungsaufenthaltes in
den USA entdeckt. Ihre Ergebnisse wurden nun in der renommierten Zeitschrift Proceedings
of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) publiziert.
© Dr. Janine Reis, Uni Freiburg
Stimulierten die Wissenschaftler während eines fünftägigen Trainings regelmäßig die für
Feinbewegungen zuständige Region im Gehirn der Probanden, schnitten diese in den
motorischen Tests besser ab. Während des Trainings einer motorischen Aufgabe, die
insbesondere die visuell-motorische Koordination erfordert, lernten die Probanden durch
Pressen eines Kraftaufnehmers mit den Fingern einen Cursor auf einem Computerbildschirm
präzise zu bewegen. Bei der Hälfte der Probanden wurde das Gehirn während des Trainings für
je zwanzig Minuten pro Tag mit schwachem Strom stimuliert. Bei dieser sogenannten anodalen
transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) wird über zwei am Kopf angebrachte Elektroden
ein schwacher Stromfluss erzeugt, der stimulierend auf die Nervenzellen wirkt. Die andere
Hälfte der Probanden wurde mit einer Scheinstimulation behandelt. Die Wissenschaftler
zeigten, dass die mit anodaler tDCS behandelten Personen die Aufgabe schneller erlernten und
somit am Trainingsende bessere motorische Fähigkeiten aufwiesen als die scheinstimulierten
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Personen.
Interessanterweise verhinderte die anodale tDCS in Kombination mit physikalischem Training
das Vergessen des Gelernten zwischen den Trainingstagen. Die elektrischen Signale erhöhen
die Aktivität und Kommunikation der Nervenzellen im Motorischen Cortex – einer an der
Gehirnoberfläche liegenden Hirnregion, die für die Koordination feiner Bewegungen mit
zuständig ist. Dadurch verbessert sich die Fähigkeit des Gehirns, Bewegungsmuster zu
speichern und langfristig abrufbar zu machen. Diesen langanhaltenden Effekt konnten die
Forscher ebenfalls nachweisen: Durch die bessere Lernleistung waren die motorischen
Fähigkeiten der mit anodaler tDCS stimulierten Probanden drei Monate nach Trainingsende
immer noch wesentlich besser.
Die Wissenschaftler denken daher, dass die tDCS in Zukunft bei Patienten nach einem
Schlaganfall oder mit anderen Hirnschäden, die häufig nur unter großen Mühen alltägliche
Bewegungen wieder erlernen können, eingesetzt werden könnte.
Pressemitteilung
04.02.2009
Quelle: PM der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (P)
Weitere Informationen
für weitere Informationen:
Dr. Janine Reis
Neurologie des Universitätsklinikums
Tel.: 0761/270- 5154
E-Mail: janine.reis(at)uniklinik-freiburg.deDie Studie “Noninvasive cortical stimulation enhances motor skill
acquisition over multiple days through an effect on consolidation” finden Sie im Internet unter:
www.pnas.org
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