Bekanntmachung und Aufruf zu Beiträgen Ein neues Jahrhundert bauen Fünfte Europäische Konferenz Solarenergie in Architektur und Stadtplanung 27.–30 Mai 1998, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Das 20. Jahrhundert war das revulotionierender technologischer Entwicklungen, aber auch das der Desintegration von Arbeit und Leben und der Produktion umfangreicher ökologischer Schäden und Folgekosten. Das kommende 21. Jahrhundert muß das Jahrhundert einer neuen Integration von Lebens- und Arbeitsweisen und der Sanierung und dauerhaften Erhaltung der Umwelt sein Der Architektur und Stadtplanung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: die intelligente Integration von natürlichen Energie- und Stoffkreisläufen in die Bauweisen der Zukunft. Die 5. Europäische Konferenz „Solarenergie in Architektur und Stadtplanung“ wird vom 27.–30. Mai 1998 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland stattfinden. Sie setzt die Reihe von vier erfolgreich verlaufenen Konferenzen aus den Jahren 1987, 1989, 1993 und 1996 fort. Die 3. Konferenz fand vom 17.–21. Mai 1993 in Florenz statt (Vorsitzender: Hermann Scheer, Präsident von EUROSOLAR; Architektur-Vorsitzender: Sir Norman Foster). Sie widmete sich dem Thema der Integrierung von aktiver und passiver Solarenergienutzung in Gebäuden und Stadtplanung. Bei der 4. Konferenz vom 26.–29. März 1996 in Berlin (Vorsitzender: Klaus Töpfer, Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau; Architektur-Vorsitzender: Prof. Thomas Herzog) stand die Präsentation der Europäischen Charta für Solarenergie in Architektur und Stadtplanung im Mittelpunkt. 1 Schwerpunkte Die 5. Konferenz 1998 in Bonn wird • die Verantwortung von Architekten, Bauingenieuren, Bauherren und Stadtplanern für ökologische Zukunftskonzepte erörtern, • Meinungen austauschen zu praktischen Umsetzungen, Konzepten und Visionen über das Leben der Menschen in einer integrierten natürlichen und urbanen Umwelt, über verschiedene Wege zu „Null-Emissions-Häusern“, über neue architektonische Gestaltungschancen und die Lebensqualität in Gebäuden, die mit natürlichen und „Null-Emissions-Materialien“ gebaut sind. • Möglichkeiten aufzeigen, wie durch Vermeiden von Energiekosten und durch dauerhafte ökologische Baumaterialien eine neue Ökonomie des Bauens entwickelt werden kann. Darüberhinaus wird die Konferenz Fragen behandeln • der Ausbildung von Architekten, Bauingenieuren und Stadtplanern, • der notwendigen neuen Kriterien für Architektur- und Stadtplanungs-Wettbewerbe, • der Ansätze zur Überwindung administrativer Hemmnisse gegenüber der Solararchitektur. Adressaten Die Konferenz wendet sich an Architekten, Stadtplaner und Bauingenieure, an Bauträger und an Firmen in den Bereichen der Haustechnik, an Hersteller von Baumaterialien und Bauprodukten, an Baubehörden und private Investoren. Ausrichter Die Konferenz wird von der Europäischen Solarenergievereinigung EUROSOLAR organisiert, zusammen mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, unterstützt vom Ministerium für Wirtschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Kongreß der Gemeinden und Regionen des Europarats. 2 Vorsitzende der Konferenz • Dr. Hermann Scheer, MdB, Präsident von EUROSOLAR (Vorsitzender) • Prof. Stefan Behling, Stuttgart/London (Architektur-Vorsitzender) • Prof. E. de Oliveira Fernandes, Technische Fakultät der Universität Porto, (Energie-Vorsitzender). Beiträge Die Beiträge sollen in einer der folgenden Kategorien eingereicht werden: 1. Klimatologie, Geographie, kulturelle Entwicklung und Architektur • Geschichte und Zukunft der Solararchitektur • Gebäude als lebende Organismen • Globales Denken und lokales Bauen • Solare Architektur aufgrund begrenzter Energiequellen 2. Verfügbarkeit konventioneller Wege zur integrierten Stadt: Konzepte solarer Stadtplanung und Infrastruktur • Allgemein verbrauchsorientierte Ansätze im städtischen Kontext • Konzepte der Reintegration städtischer Funktionen in die verfügbare Solarenergie bzw. in bioklimatische Voraussetzungen • Sonne, Wind und Vegetation als Elemente der Siedlungsplanung • Emissionsfreier Verkehr in Städten • Dezentrale Energieversorgung und Müllrecycling in der Stadt 3. Optionen für „Null-Emissions-Häuser“ • Die Sonne ernten: Integrierte Konzepte der Energieoptimierung, passiver und aktiver Solarenergie- und Klimanutzung in neuen Gebäudn • Konzepte der Energieoptimierung und Sonnenenergienutzung in bestehenden Gebäuden (Retrofit) • Möglichkeiten zur Energieüberwachung und -berechnung in Gebäuden 3 4. Systeme und Komponenten solarer Energienutzung in Gebäuden: Technologien solaren Bauens • Das Fenster als Kollektor • Solarsysteme als Bauelement • Solare Lichtsysteme • Kraft-Wärme-Kopplung im Gebäude • Speichersysteme • Effiziente Wassernutzung • Biologische Klärsysteme und Energiegewinnung • Energiebilanzen solarer Technologien 5. Nachhaltige Bauweise: Konzepte des Einsatzes natürlicher, energiesparender und recyclierbarer Baumaterialien • Natürliche Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Kühlung • Die Bedeutung der Baumaterialien, Holz und andere nachwachsende Rohstoffe • Vergleich der Umwelt- und Energiebilanzen von Baumaterialien • Analyse der Lebenszyklen in der bebauten Umwelt 6. Solare Bauökonomie: • Die individuellen und sozialen Kosten des konventionellen Energieverbrauchs • Wege zum verbrauchsorientierten Energiemanagement in Gebäuden • Kurz- mittel- und längerfristige Kostenvergleiche solarer Architektur und ökologischer Baumaterialien mit konventioneller Bauweise • Kostensenkung durch energieautarke Siedlungen 7. Ausbildung im Bereich von Solarenergie in Architektur und Städtebau • Konzepte von Hochschulcurricula für Architekten, Gebäudetechniker • berufliche Weiterbildung auf dem Gebiet der Solarenergie 4 Stadtplaner und 8. Politik für Solarenergie in Architektur und Stadtplanung • Die Anforderungen für solares Bauen in Wettbewerben und Ausschreibungen • Die Beseitigung rechtlicher und administrativer Hindernisse gegenüber ökologischem Bauen • Normen für solares Bauen • Ökologisches und kostensparendes Bauen als Kriterium für die Honorarordnung für Architekten und Planer Form der Beiträge Beiträge zu den Themen 1–8 können auf drei verschiedene Weisen präsentiert werden: • Vorträge (englisch und deutsch mit Übersetzung) • Ausstellung besonderer Beispiele über den Stand der Entwicklung der Solarenergienutzung in Architektur und Stadtplanung (Poster bitte englisch) • Poster für Posterpräsentationen während der Konferenz und für die Publikation des Konferenzberichts sollen folgenden Anforderungen entsprechen: • Kurzfassungen (abstracts) sollten eine maximale Länge von vier Seiten haben, einschließlich Text und Illustrationen. • Vollständiger Titel, • Zu- und Vorname des Teilnehmers, seiner Institution, Adresse, Telefon- und Faxnummer • Eine Synopse des Inhalts, nicht mehr als 120 Wörter, auf nur einer Seite eines Blattes, bei einzeiligem Zeilenabstand • eine Beschreibung des Projektes, seines Ziels und seiner Bedeutung, insbesondere der Methoden und Techniken, der Resultate, sowie seiner innovativen Bedeutung für Architektur, Stadtplanung, wissenschaftliche Innovation und Bedeutung (maximal 1000 Wörter). • Deadline für Beiträge ist der 15. Dezember 1997 5