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IP/08/678
Brüssel, den 5. Mai 2008
EU als wichtiger Katalysator für sozialen Erfolg
„Die EU spielt eine wichtige Rolle bei der Ermöglichung von sozialem Erfolg“
- so lautet die Botschaft von Vladimír Špidla, EU-Kommissar für
Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit, anlässlich der zweitägigen
Konferenz über die Anpassung an neue soziale Gegebenheiten, die heute in
Brüssel beginnt. Die Veranstaltung, an der alle Entscheidungsträger auf
europäischer und nationaler Ebene teilnehmen, dient der Vorbereitung einer
neuen Mitteilung über die für Juni 2008 geplante EU-Agenda für Chancen,
Zugangsmöglichkeiten und Solidarität.
„Die Europäische Union muss weiterhin erfolgreich in einer von rascher
Globalisierung geprägten Welt aktiv sein. Damit wir sozial erfolgreich,
wettbewerbsfähig und wirtschaftlich in der Weltspitze dabei sein können, müssen wir
qualifizierte und begabte Menschen halten und anwerben. Dabei müssen wir vor
allem gewährleisten, dass die EU ein attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten mit
einer durchlässigen und integrativen Gesellschaft ist“, sagte Kommissar Špidla.
Einer der Ausgangspunkte der Konferenz ist die im Jahr 2005 verabschiedete
Sozialpolitische Agenda1, die den EU-Fahrplan für die Modernisierung des
europäischen Sozialmodells darlegt: „Ein soziales Europa in der globalen Wirtschaft:
Arbeitsplätze und neue Chancen für alle“. Die Sozialpolitische Agenda ist ein Teil
des integrierten europäischen Ansatzes für Wachstum und Beschäftigung, der
sogenannten Lissabon-Strategie.
Die Lissabon-Strategie hat dazu beigetragen, den Reformprozess zu beschleunigen
und die Leistung der EU zu verbessern; so wurden seit 2000 17 Millionen neue
Arbeitsplätze geschaffen. Millionen von Europäern haben die Möglichkeiten des
europäischen Binnenmarktes genutzt, um in einem anderen Mitgliedstaat zu leben,
zu studieren, zu arbeiten oder sich dort zur Ruhe zu setzen. Die EU hat einen
soliden Rahmen für die Rechte am Arbeitsplatz geschaffen. Selbstzufriedenheit wäre
allerdings fehl am Platz.
16 % der Europäer, darunter 19 Millionen Kinder, leben immer noch an der
Armutsgrenze. Das Einkommen der Frauen bleibt weiterhin 15 % hinter dem der
Männer zurück. Es sind neue Herausforderungen entstanden. Die rasche
Entwicklung der Technologie verstärkt die Diskrepanz zwischen gelernten und
ungelernten Arbeitskräften. Sozioökonomische Faktoren sind die Ursache für
ausgeprägte gesundheitliche Ungleichheiten. Sozialschutz und Gesundheitssysteme
müssen dem demografischen Wandel und den Bedürfnissen der alternden EUBevölkerung angepasst werden. Die Schwierigkeiten, die junge Leute zu bewältigen
haben, unter anderem auch die Suche nach Arbeitsplätzen und erschwinglichem
Wohnraum, haben die Befürchtung hervorgerufen, dass die heutige Generation
junger Europäer nicht denselben Lebensstandard genießen wird wie ihre Eltern.
1
http://ec.europa.eu/employment_social/social_policy_agenda/social_pol_ag_de.html
Vor diesem Hintergrund hat die Kommission 2007 EU-weit eine „Bestandsaufnahme
der sozialen Wirklichkeit“2 gestartet, in deren Rahmen die Veränderungen in den
europäischen Gesellschaften ermittelt werden sollten. Dabei traten viele
unterschiedliche Ansichten der aktuellen Sozialtrends und der Auswirkungen der
sich verändernden gesellschaftlichen Verhältnisse zu Tage. Auf Grundlage der
ersten Untersuchungsergebnisse hat die Kommission im November 2007 eine
Mitteilung über Chancen, Zugangsmöglichkeiten und Solidarität3 veröffentlicht, in der
erste mögliche Antworten auf die Herausforderungen dargelegt werden, mit denen
die Europäische Union zu tun hat.
Die heutige Konferenz über die Anpassung an neue soziale Gegebenheiten bietet
eine Plattform für Mitgliedstaaten, Vertreter europäischer Institutionen, Sozialpartner,
Vertreter der Zivilgesellschaft und Experten, um aktuelle gesellschaftliche Trends zu
diskutieren
und
zur
Entwicklung
einer
EU-Agenda
für
Chancen,
Zugangsmöglichkeiten und Solidarität beizutragen, die im Juni 2008 von der
Kommission angenommen werden soll.
Die Konferenz wird von Vladimír Špidla, Kommissar für Beschäftigung, Soziales und
Chancengleichheit, eröffnet und von Präsident Barroso geschlossen.
Die mehr als 350 Teilnehmer werden die Gelegenheit haben:
- mehr über die Chancen und Herausforderungen, denen die Bürger Europas in
einer sich wandelnden Welt begegnen, sowie über innovative Lösungen für
neue soziale Risiken zu erfahren;
- Kontakte mit wichtigen Stellen in der Europäischen Union und in Drittländern zu
knüpfen;
- mit Stakeholdern und anderen Akteuren im sozialen Bereich in Verbindung zu
treten;
- Gespräche und Diskussionen über aktuelle Fragen, die die Bürger Europas
betreffen, anzuregen.
Für die Konferenz sind drei Arbeitsgruppen vorgesehen:
- Neue politische Antworten auf sich verändernde Herausforderungen
- Neue Rollen und Verantwortlichkeiten der Akteure
- Chancen, Zugangsmöglichkeiten und Solidarität: die Rolle der EU
Weitere Informationen:
Die beiden Vollsitzungen am Vormittag des 5. Mai und am Nachmittag des 6. Mai
sind per Webstream unter folgender Adresse zu sehen:
http://scic.ec.europa.eu/streaming/char
Weitere Informationen zu der Konferenz sowie
Begleitunterlagen sind auf folgender Webseite verfügbar:
die
entsprechenden
http://ec.europa.eu/employment_social/emplweb/social_agenda/ec_conference_de.html
2
3
http://ec.europa.eu/citizens_agenda/social_reality_stocktaking/docs/background_docum
ent_de.pdf
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/en/com/2007/com2007_0726en01.pdf
2
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