Klimakonferenz Paris 2015 – Herausforderungen und

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Nachlese zur Veranstaltung
„Klimakonferenz Paris 2015 – Herausforderungen und Lösungsansätze“
Die Veranstaltung „Klimakonferenz Paris 2015 – Herausforderungen und Lösungsansätze“ fand am
2. Juni 2016 bei gutem Besuch (ca. 40 Teilnehmer) im Hörsaal des Atominstituts der TU Wien, 1020 Wien,
Stadionallee 2, statt. Besonders hat die Veranstalter die Anwesenheit einer großen Zahl von jungen
Besuchern gefreut. Die hochkarätigen Teilnehmer (siehe beiliegender Ankündigung) diskutierten offen
und engagiert die Chancen und Schwierigkeiten, die sich aus den Beschlüssen der Konferenz ergeben.
Einhellig wurde festgestellt, dass die große Bereitschaft der 196 teilnehmenden Staaten (175 hatten im
April 2016 das Abkommen bereits ratifiziert), die Beschlüsse auch politisch mitzutragen, Hoffnung auf
Erfolg im Kampf um eine Trendwende im Kampf gegen den Klimawandel berechtigt erscheinen lassen.
Die Konferenz, deren offizieller Titel „Conference of the Parties, COP–21 der Vereinten Nationen“ ist, ist
die letzte einer von 21 Veranstaltungen. Die erste Konferenz fand 1995 in Berlin (COP-1) statt. Einige der
Veranstaltungen haben in der breiten Öffentlichkeit größere Bekanntheit erlangt. So die auch in den
Rahmenvereinbarungen über den Klimawandel in Paris wiederholt zitierte Konferenz in Montreal COP-11,
die sich mit der globalen Erwärmung als Folge des, vor allem von den Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen
(FCKW) erzeugten, Ozonlochs beschäftigte. Die Konferenz war eine der erfolgreichsten und
öffentlichkeitswirksamsten. Es konnten konkrete Zahlenvorgaben gemacht werden, die sich auf ein ganz
bestimmtes Treibhausgas bezogen. Zudem konnten die Quellen des FCKW, wie z.B. Sprays, genau
identifiziert und ihr Einsatz damit eingeschränkt, wenn nicht gar verboten werden. Die Umsetzung der
Vorgaben und die zumindest teilweise Erreichung der Ziele der Konferenz waren gesichert und die
Beteiligung der breiteren Öffentlichkeit hatte bemerkenswerte Ausmaße.
Anders die Konferenz von Kyoto COP-3 (1997). Das sogenannte Kyoto–Protokoll von 2005, erwies sich als
nur schwer umsetzbar. Wiederholte Aktionspläne und die damit verbundenen Verlängerung des Kyoto–
Protokolls bis 2020, konnten daran nichts ändern. Inhaltlich war das Kyoto–Protokoll umfangreicher. Es
betraf immerhin die auch in Paris einbezogenen 6 Treibhausgase, CO2, CH4, HFCs, PFCs, N2O, SF6,
nannte konkrete Reduktionsziele (5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990) und gab Zeitpläne vor.
Letztlich scheiterten die Bemühungen an politischen Schwierigkeiten. Viele Länder, darunter auch die
USA, ratifizierten die Vereinbarungen nicht.
Dem versucht das Pariser Abkommen durch Schaffung der Voraussetzungen für Transformationen und
für eine grundsätzliche Systemänderung entgegen zu wirken. Es war klar geworden, dass ein Rahmen für
die Umsetzung geschaffen werden musste. Nicht das „Was?“, sondern das „Wie?“ ist das Problem.
Dies wurde auch in dem kürzlich in Wien vom Internationalen Währungsfond (IWF) veranstalteten
„Dialog for Climate Action“ deutlich:
Gefordert wurde hier unter anderem
→ Die Interaktion zwischen Politik (Regulator) – privatem Sektor (Investor) und der
Zivilgesellschaft (Konsumenten)
→ der Dialog unter Beteiligung aller gesellschaftlicher Kräfte zur Schaffung allgemein anerkannter
Standards, Rahmenbedingungen und Strategien
→ und als gemeinsames Ziel, die Erzeugung eines kollektiven Bemühens, eines Mainstreams (siehe
Montreal)
um den von Paris COP-21 ausgehenden Impuls zu nützen um eine Trendwende in der globalen
Erwärmung der Erdatmosphäre zu erreichen.
Bei der Diskussion sind Immer wiederkehrende Themen, die in allen Papieren auftauchen, genau jene,
die auch typische Themen das AKE: Energie, Energieeffizienz, neue Technologien, F&E, Vernetzung,
Informationsaustausch, Bildung und Einbindung der Öffentlichkeit. Auf diese Themen und
Schlüsselbegriffe wurde auch explizit im Positionspapier der Energy Group der Europäischen
Physikalischen Gesellschaft hingewiesen, das für die Pariser Konferenz verfasst wurde.
In keinem der Papiere fehlt allerdings der Hinweis darauf, dass der Klimawandel ein globales Problem ist.
Das ist ebenso unbestreitbar richtig, wie es dazu verleitet, durch die Verlagerung des Problems auf eine
höhere Ebene von individueller, nationaler und gesellschaftlicher Verantwortung und Betroffenheit
abzulenken. Das Gegenteil ist aber erforderlich: Individuelles Verantwortungsbewusstsein muss erzeugt,
und die Zivilgesellschaft mobilisiert werden.
Damit ergeben sich die Kernfragen der Veranstaltung des AKE zu diesem Thema:
→ Was können wir tun, um den von Paris 2015 ausgehenden Impuls zu nützen?
→ Welche Motivation können wir in Österreich aus Paris COP-21 beziehen?
→ Welche Voraussetzungen müssen wir schaffen, welche konkreten Aktionen setzen?
→ Wie das Interesse der Zivilgesellschaft intensivieren, nationale Verantwortung zu übernehmen?
Damit befassten sich auch die Keynote-Speaker der Veranstaltung und daran anschließend die
Diskussionsrunde.
Übereinstimmend können wir abschließend feststellen:
Wir müssen die Konferenz in Paris als Ausgangspunkt für eine Transformation und eine Änderung
unserer Strategien nehmen und uns alle, auch als kleine Nation und vor allem jeder Einzelne als Bürger
einer globalisierten Welt verpflichtet fühlen, zur Verlangsamung des Klimawandels beizutragen – und
zwar möglichst rasch!
Brigitte Pagana-Hammer
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