Vorkurs Mathematik 1 Einführung in die mathematische Notation Konstanten • • • i e komplexe Einheit Eulersche Zahl Kreiszahl i2 + 1 = 0 2 Einführung in die mathematische Notation Bezeichner • Primzahlen, Zähler und Nenner von Brüchen kleine kursive Buchstaben, möglichst p, q • ganze Zahlen kleine kursive Buchstaben, möglichst i, j, k, l, m, n • reelle und komplexe Zahlen kleine kursive Buchstaben Buchstaben, möglichst nicht ff, g g, h h, ii, jj, kk, ll, m m, n n, p p, q • Skalarfaktoren in (Vektor-) Gleichungen kleine griechische Buschstaben • Punkte P kt große kursive Buchstaben, möglichst P, Q, R • Matrizen große ß kursive Buchstaben 3 Einführung in die mathematische Notation Bezeichner • Mengen große kursive Buchstaben A, B, … • Kurven möglichst C, K • (Ober-) Flächen möglichst F F, S • Volumina möglichst V • Zahlenmengen Z hl • Elemente von Mengen kleine kursive Buchstaben 4 Einführung in die mathematische Notation Bezeichner • Mengen von Mengen große kaligraphische Buchstaben • Leere Menge • • Funktionen kleine kursive Buchstaben Buchstaben, möglichst f, f g, g h Polynome kleine kursive Buchstaben, möglichst p, q 5 Einführung in die mathematische Notation M Menge d natürlichen der tü li h Z Zahlen hl Menge der ganzen Zahlen Menge e ge de der rationalen at o a e Zahlen a e Menge der reellen Zahlen Menge der komplexen Zahlen Menge der positiven reellen Zahlen Menge der negativen reellen Zahlen entsprechend entsprechend 6 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Die natürlichen Zahlen – Zum Zählen, genauer zum Abzählen der Elemente endlicher Mengen genügen die Zahlen 1,2,3,4, usw. Die Gesamtheit dieser Zahlen, zu denen man noch die Null hinzunehmen kann,, nennt man die Menge g N der Natürlichen Zahlen: N = { 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, . . . } N* = {{1, 2, 3, 4, 5, 6, . . . } 7 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Grundgesetze g der Anordnung g – Zwischen zwei natürlichen Zahlen a und b besteht genau eine der Beziehungen a < b, a = b, a > b – a=a (Reflexivität) – aus a = b folgt b = a (Symmetrie) – aus a = b und b = c folgt a = c (Transitivität) – aus a ≤ b und b < c folgt a < c 8 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Grundgesetze g der Addition – Zu zwei natürlichen Zahlen a und b existiert stets die Summe a + b im Bereich der natürlichen Zahlen – aus a = a‘ a und b = b‘ b folgt a + b = a‘ a +b b‘ (Eindeutigkeit) – a+b=b+a (Kommutativgesetz) – (a + b) + c = a + (b + c) (Assoziativgesetz) – aus a < b folgt a + c < b + c (Monotoniegesetz) 9 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Grundgesetze g der Subtraktion – Existiert zu zwei natürlichen Zahlen a und b eine natürliche Zahl x, die die Gleichung a + x = b erfüllt,, so heißt x = b – a Differenz von b und a – x = b – a ist eindeutig bestimmt, falls es existiert 10 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Grundgesetze g der Multiplikation p – Zu zwei natürlichen Zahlen a und b existiert stets das Produkt a · b im Bereich der natürlichen Zahlen. Für „a · b“ schreibt man auch „ab“. – aus a = a‘ a und b = b‘ b folgt ab = a a‘b‘ b (Eindeutigkeit) – ab = ba (Kommutativgesetz) – (ab)c = a(bc) (Assoziativgesetz) – (a + b)c = ac + bc (Distributivgesetz) – aus a < b und c > 0 folgt ac < bc (Monotoniegesetz) 11 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Grundgesetze g der Division – Existiert zu zwei natürlichen Zahlen a und b, wobei a ≠ 0 ist, eine natürliche Zahl x, die die Gleichung ax = b erfüllt, so schreibt man (Quotient von b und a)) und nennt a Teiler von b (kurz: ( a | b). ) x = b/a (Q – x = b/a ist eindeutig bestimmt, falls es existiert 12 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Die g ganzen Zahlen – Die Differenz zweier natürlichen Zahlen a und b (x = b – a) exsistiert im Bereich der natürlichen Zahlen N genau dann wenn a ≤ b ist. Um die Differenz auch für a > b angeben g zu können,, erweitert man die Menge g der natürlichen Zahlen um die negativen ganzen Zahlen. Diese erhält man dadurch, dass man die natürlichen Zahlen mit einem Minuszeichen versieht, also -1, -2, -3, . . . – Es gilt dann für a > b: a–b=–(b–a) – Alle angegebenen Grundgesetze gelten auch in der Menge Z der ganzen Zahlen Z = { . . . , - 3, - 2, - 1, 0 , 1, 2, 3, . . .} 13 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Die Grundgesetze g der Subtraktion können für die g ganzen Zahlen ergänzt g werden um – Zu je zwei ganzen Zahlen a und b existiert genau eine ganze Zahl x = b – a,, die die Gleichung g a + x = b erfüllt. • Bemerkung: – Die Einführung der negativen Zahlen erfolgte zunächst auf Grund von praktischen Bedürfnissen, wie z.B. Rechnen mit Guthaben (positiv) und Schulden (negativ) 14 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Die rationalen Zahlen – Der Quotient zweier ganzen Zahlen a und b, wobei a ≠ 0 ist, existiert im Bereich der ganzen Zahlen nur dann, wenn b ein ganzzahliges g g Vielfaches von a ist. Um den Q Quotienten auch dann angeben zu können, wenn die Division a : b „nicht aufgeht“, muss man die Menge der ganzen Zahlen um die Brüche erweitern, indem man den Ausdruck , der zunächst nur symbolische y Bedeutung g hat, als Bezeichner einer neuen Zahlenart auffasst und rationale Zahl nennt. Eine rationale Zahl ist also durch ein geordnetes Paar ganzer Zahlen gegeben. In der Menge Q der rationalen Zahlen, das ist die um alle Brüche , a ≠ 0, a und b ganz, erweiterte Menge der ganzen Zahlen, gelten alle bisher angegeben Grundgesetze. 15 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Die Grundgesetze g der Division können für die rationalen Zahlen ergänzt g werden um – Zu je zwei rationalen Zahlen a ≠ 0 und b existiert genau eine rationale Zahl , die die Gleichung g ax = b erfüllt. • Bemerkung: – Auch die Einführung der rationalen Zahlen erfolgte zunächst auf Grund von praktischen Bedürfnissen, um mit Bruchteilen bestimmter Längen, Massen, gewichte usw. rechnen zu können 16 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Aufbau des Zahlensystems • Die reellen Zahlen – Der Begriff der reellen Zahl ist ein sehr tiefliegender Begriff, zu dessen Verständnis man den Begriff des Grenzwertes (lim) benötigt. – Die Menge R der reellen Zahlen Zahlen, das die um die irrationalen Zahlen erweiterte Menge der rationalen Zahlen – Durch die reellen Zahlen werden alle Punkte der Zahlengeraden erfasst. – Sie Si befriedigen b f i di damit d it alle ll B Bedürfnisse dü f i d des Zähl Zählens und dM Messens 17 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Addition und Subtraktion – Aus den Grundgesetzen der Addition und Subtraktion folgen solche Beziehungen wie • - (- a) = a • a – b = a + (- b) • (a+b+...–c–d–...) +(e+f+...–g–h–...) =a+b+...–c–d–...+e+f+...–g–h–... Steht vor der Klammer ein positives Zeichen so können die Klammern ohne Veränderung der Vorzeichen weggelassen werden. • (a+b+...–c–d–...) -(e+f+...–g–h–...) =a+b+...–c–d–...–e–f– ...+g+h+... Steht hingegen vor einem Klammerausdruck ein negatives Zeichen, so müssen beim Weglassen der Klammer alle Vorzeichen der Glieder weggelassen gg werden 18 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Multiplikation p – Es gelten folgende Vorzeichenregeln: • (+a) (+b) = +ab • (+a) (-b) ( b) = -ab ab • (-a) (-b) = +ab • (-a) (+b) = -ab – Bei der Multiplikation von zwei Klammerausdrücken ist jedes Glied der einen Klammer mit jedem Glied der anderen Klammer unter Beachtung der Vorzeichenregel zu multiplizieren: (a+b+...–c–d–...)(e+f+...–g–h–...) = ae + af + . . . – ag – ag – . . . + be + bf + . . . – bg – bh – . . . + . . . – ce – cf – . . . + cg + ch + . . . – de – df – . . . + dg + gh + . . . – . . . 19 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Multiplikation p – Bei der Multiplikation von mehr als zwei Klammerausdrücken wendet man dieses Verfahren schrittweise an – Beispiel: (a + b) (c – d) (e – f – g) = (ac – ad + bc – bd) (e – f – g) = ace – acf – acg g – ade + adf + adg g + bce – bcf – bcg g – bde + bdf + bdg g 20 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Multiplikation p – Als Spezialfall erhält man die bekannten binomischen Formeln: • (a + b)2 = a2 + 2ab + b2 • (a – b)2 = a2 – 2ab + b2 • (a + b) (a – b) = a2 – b2 Beispiele: • 4a2 + 12ab + 9b2 = ((2a + 3b))2 • a2 x2 – 2abxy + b2 y2 = (ax – by)2 • 16 u2 – 2v2 = (4u + v) (4u – v) 21 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Multiplikation p – Einen quadratischen Ausdruck der Form x2 + ax + b kann man durch quadratische Ergänzung in einen einer binomischen Formel entsprechenden p Anteil und einen Rest c aufspalten: p • x2 + ax + b = – Beispiel B i i l 22 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Division – Bei der Division von Klammerausdrücken kann man nicht solche einfachen Regeln angeben, wie das bei der Addition, Subtraktion und Multiplikation p möglich g ist. Man dividiert eine Summe durch einen Ausdruck, indem man jeden Summanden durch diesen Ausdruck dividiert – Beispiel: – Z Zu diesem di E Ergebnis b i kkommtt man auch hd durch hA Ausklammern kl gemeinsamer Faktoren 23 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Der Nenner muss stets verschieden von Null sein. So ist zum Beispiel nur sinnvoll für b ≠ c. – Man kann auch Brüche bilden, bei denen Zähler und oder Nenner Brüche sind: – Bei Mehrfachbrüchen muss der Hauptbruchstrich klar erkennbar sein, denn es ist im allgemeinen 24 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Man kann jeden Bruch , b ≠ 0 mit einer Zahl c ≠ 0 erweitern (Zähler und Nenner mit c multiplizieren) bzw. kürzen (Zähler und Nenner durch c dividieren)) – Das D Kü Kürzen wendet d t man an um B Brüche ü h zu vereinfachen i f h 25 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Es ist zu beachten, dass man nur Faktoren, nicht aber Summanden kürzen kann. So lässt sich zum Beispiel im allgemeinen der Bruch nicht vereinfachen. Es ist nur für c = 0 (b ≠ 0) und für a = b (a ≠ -c) 26 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Nur Brüche mit gleichen Nennern lassen sich durch Addition oder Subtraktion in folgender Weise zusammenfassen: – Will man Brüche mit ungleichem Nenner addieren oder subtrahieren, so hat man diese vorher durch Erweiterung auf den gleichen Nenner zu bringen. Ein gemeinsamer Nenner ist immer das Produkt aller Nenner (und natürlich Vielfache davon). Es gilt also zum Beispiel 27 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Man muss jedoch nicht immer das Produkt aller Nenner als gemeinsamen Nenner (Hauptnenner) wählen. Bei kann man als Hauptnenner p ((HN)) wählen: HN = 2 · 3 · 5 · 6 · 15 · 36 = 97200 Es genügt aber auch als HN das „kleinste gemeinsame Vielfache“ der Nenner zu wählen. 28 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Um das „kleinste gemeinsame Vielfache“ zu erhalten, zerlegt man die Nenner in Produkte von Primzahlen und erhält einen HN als Produkt der höchsten Potenzen der Primzahlen aller Nenner 2 = 2 3 = 3 5 = 5 6 = 2·3 15 = 3·5 36 = 22 · 32 HN = 22 · 32 · 5 = 4 · 9 · 5 = 180 29 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Als Hauptnenner wählt man also das Produkt aus den mit den höchsten Potenzen auftreten Primfaktoren, was die Rechnung natürlich sehr vereinfacht: 30 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Abgeleitete Rechenregeln • Bruchrechnung g – Für die Multiplikation und die Division gelten die Regeln 31 Elementare Rechenoperationen mit reellen Zahlen Übungsaufgaben Bitte lösen Sie die Aufgaben auf dem ersten Übungsblatt! 32