Anerkennung für Mukoviszidose-Experten Kindermediziner in

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URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160314_UKJ_Mukoviszidose.pdf
Anerkennung für Mukoviszidose-Experten
Kindermediziner in Europäisches Forschungsnetzwerk aufgenommen
Der Stern ist nicht auf dem Broadway, sondern auf einer Karte im Internet - für die Jenaer
Unimediziner aber mindestens ebenso wichtig: Er weist auf die Aufnahme des
Mukoviszidosezentrums an der Kinderklinik des Uniklinikums Jena in das europäische Netzwerk
für klinische Erforschung der Mukoviszidose hin. Insgesamt erfüllten 43 Zentren in 15
europäischen Ländern die strengen Aufnahmekriterien, darunter nur sieben in Deutschland. "In
unserem erfahrenen und zertifizierten Zentrum für die Behandlung von Mukoviszidose betreuen wir
derzeit etwa 140 Patienten vom Neugeborenen bis zum über 70Jährigen", so der Leiter des
Zentrums, PD Dr. Jochen Mainz.
Mukoviszidose, auch Cystische Fibrose (CF) genannt, ist die häufigste lebensbegrenzende
angeborene Stoffwechselerkrankung in Europa. Etwa 200 Kinder werden jährlich mit dieser
Erkrankung in Deutschland geboren. Durch Mutationen in Ionenkanälen der Drüsenzellen ist dabei
die Zusammensetzung von Sekreten so verändert, dass zähflüssiger Schleim in den Organen zu
deren Verstopfung führt. Besonders betroffen sind Atemwege und Verdauungsorgane, was oft
gefährliche chronische Infektionen vor allem der Lunge zur Folge hat. Große Fortschritte in der
Therapie verbesserten die Lebenserwartung und die Lebensqualität erheblich: Während
Mukoviszidosepatienten vor 40 Jahren meist im Vorschulalter verstarben, erreichen sie heute in
Deutschland zur Hälfte das 40. Lebensjahr.
Im Mittelpunkt der Behandlung der Multiorgankrankheit stehen die Beseitigung des Schleims und
die Bekämpfung von Infektionen, um Gewebe- und Organschäden zu mindern oder ganz zu
vermeiden. Jochen Mainz: "Die Patienten müssen bis zu 30 Tabletten pro Tag einnehmen,
daneben über 30-60 Minuten inhalieren. Regelmäßige Krankengymnastik und Sport sind wichtig,
um den zähen Schleim herauszubringen. Daneben gehören spezielle Ernährung, teilweise mit
Zusatzkost und Enzymeinnahme, sowie psychosoziale Unterstützung zu den Grundsäulen der
Behandlung. Unser Zentrum arbeitet dabei eng mit den verschiedensten Fachdisziplinen des
Klinikums und den Kinder- und Hausärzten zusammen." Das seit den frühen Siebzigerjahren
bestehende Jenaer Zentrum ist seit vielen Jahren als spezialisiertes Behandlungszentrum
zertifiziert, seit 2014 für die Behandlung von CF-Patienten aller Altersklassen.
Partner in internationalen Studien und eigene Projekte
Mit ihren Erfahrungen sind die Jenaer Ärzte willkommener Partner in internationalen Studien. In
den letzten Jahren kam es zu entscheidenden Entwicklungen in der CF-Forschung: Für einen
kleinen Teil der CF-Patienten wurde ein Medikament entwickelt, das den defekten Ionenkanal in
den Drüsenzellen zu einer 50%igen Funktion bringt. Damit werden im ganzen Körper
krankheitsbedingte Fehlfunktionen relevant verbessert, einschließlich der Lungenfunktion und der
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gestörten Verdauung. "Jetzt wird mit Hochdruck an entsprechenden Wirkstoffen für weitere
Modulatoren der häufigen Mutationen geforscht", erklärt Jochen Mainz.
Neben der Beteiligung an großen multizentrischen Studien, für die hohe Qualitätsstandards
vorausgesetzt werden, initiieren die Jenaer Mediziner auch eigene
Mukoviszidose-Forschungsprojekte. Den Schwerpunkt bilden dabei Untersuchungen zur
Keimbesiedlung und Abwehrreaktion der oberen und unteren Atemwege. Außerdem betreiben sie
Projekte, die auf eine wirksame Antibiotikatherapie in den Nasennebenhöhlen bei
Mukoviszidosepatienten zielen.
Das Jenaer Zentrum ist im Januar 2016 von der europäischen Mukoviszidose-Fachgesellschaft in
deren Studiennetzwerk aufgenommen worden. Jochen Mainz: "Das ist eine hohe Anerkennung für
die interdisziplinäre klinische und wissenschaftliche Arbeit - also für das gesamte Team. Unsere
Patienten sehen die Teilnahme an Studien als Möglichkeit, zur weiteren Verbesserung der
Therapie beitragen zu können."
Weitere Informationen:
Mukoviszidosezentrum an der Uniklinik Jena
ECFS-Clinical Trial Network
Kontakt:
PD Dr. Jochen Mainz
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 938 425
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 14.03.2016 09:07 Uhr
Kindermediziner in Europäisches Forschungsnetzwerk aufgenommen
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