Physikprotokoll vom 05.09.07 - Der Hertz`sche Dipol Funktion Der Hertz`sche Dipol ist eine Anordnung zur Erzeugung und Ausstrahlung elektromagnetischer Wellen von 10cm bis 10m (Fernsehen und UKW). Dabei handelt es sich um einen Metallstab, der als Antenne fungiert. Hertz´sche Dipol – Was ist das eigentlich? Der elektrische Schwingkreis ist in der bisher beschriebenen Bauform nicht für die Erzeugung elektromagnetischer Wellen geeignet. Sie können nur dann abgestrahlt werden, wenn sie eine hohe Frequenz besitzen. Diese erreicht man, wenn Kapazität und Induktivität nach der thomsonschen Schwingungsgleichung möglichst klein sind. Um die Induktivität zu verringern kann man bei der Spule die Wicklungen „auseinanderziehen“, wodurch auch die Querschnittsfläche klein und die Länge groß wird und erhält damit im Extremfall einen geradlinigen Leiter. Beim Kondensator kann man die Fläche der Kondensatorplatten verkleinern und ihren Abstand maximal vergrößern. Verändert man den Schwingkreis nach diesen Faktoren, so bleibt ein gerader Stab übrig, der sowohl Spule als auch Kondensator ist und welchen man wegen seiner Form als offenen Schwingkreis oder Dipol bezeichnet. DEFINITION: Ein offener Schwingkreis mit kleiner Induktivität und Kapazität, in dem eine hochfrequente elektrische Schwingung stattfindet wird auch als Hertz`scher Dipol bezeichnet. Vorgang bei der Erzeugung elektromagnetischer Wellen Im Dipol fließt nun ein hochfrequenter elektrischer Strom, der von einem magnetischen Feld umgeben ist. Die Elektronen schwingen also zwischen den Dipolenden. Man spricht von einer hochfrequenten elektrischen Schwingung. Durch diesen Wechselstrom tritt zeitweilig eine Anhäufung der Elektronen an den Dipolenden auf. Diese werden also t =0 periodisch positiv und negativ aufgeladen. Es entsteht ein elektrisches Feld. Beim Abbau der Ladungsdifferenz löst sich das elektrische Feld nicht einfach auf, sondern schnürt sich ab. Der beim Ladungsabbau fließende Strom steigt an, wodurch ein stärker werdendes Magnetfeld entsteht. Beim maximal fließenden Strom gibt es keine getrennten Ladungen mehr. Das elektrische Feld ist vollständig abgeschnürt, bildet geschlossene Feldlinien und entfernt sich vom Dipol. Das Magnetfeld ist maximal. Der Strom fließt aufgrund der Induktion weiter und lädt die Drahtenden wieder umgekehrt auf. Die abgelösten elektrischen und magnetischen Felder bleiben erhalten, auch wenn sich wiederum neue elektrische und magnetische Felder um den Dipol bilden. Sie entfernen sich weiter vom Dipol. Eine elektromagnetische Welle hat sich gebildet, welche sich mit Lichtgeschwindigkeit in den Raum ausbreitet. t= T 8 t= T 4 t= T 2 Elektrisches und magnetisches Feld haben im Raum gleichzeitig ihr Maximum und stehen senkrecht aufeinander. DEFINITION: Eine elektromagnetische Welle ist somit die Ausbreitung einer elektromagnetischen Schwingung im Raum. Verteilung der Ladung und der Stromstärke während einer Schwingungsperiode Im Dipol werden die Elektronen beschleunigt und abgebremst. Daraus ergibt sich eine charakteristische Verteilung von Stromstärke und Ladung längs des Dipols. An den Enden des Dipols ist die Stromstärke null und in der Mitte am größten. Dies liegt daran, dass in der Mitte des Dipols am meisten Elektronen fließen und deren Geschwindigkeit dort am größten ist. Anhand des Stromes lässt sich die Überschussladungsverteilung erklären. Da in der Mitte des Dipols ein maximaler Strom fließt, ist dort die Ladung ausgeglichen. An den Enden dagegen ist der Strom null. Der Ladungsüberschuss ist somit dort maximal. Da ein Ende zeitweilig positiv, das andere negativ geladen ist, sind die Vorzeichen der Überschussladungen entgegengesetzt. Aufgrund des Wechselstroms ändern sich die Vorzeichen periodisch. t= t= t= Ablösung des elektrischen Feldes: http://nibis.ni.schule.de/~ursula/Physik/121/Simulationen/ElWelleAni.gif • Ausbreitung der elektromagnetischen Welle: http://www.walterfendt.de/ph14d/emwelle.htm • T 2 3 T 4 t =T © Florian Meinhold, 13b Animationen: T 4