Wir spielen für Dich! 4. FREITAGSKONZERT Freitag, 3. Februar 2012, 20 Uhr Beethovenhalle Felder blühender Wehmut Rudolf Buchbinder Klavier Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent PROGRAMM Wir spielen für Dich! Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Foto: Barbara Aumüller Jede Note Leidenschaft Programm Felder blühender Wehmut Johannes Brahms (1833-1897) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83 (1881) Allegro non troppo Allegro appassionato Andante Allegro grazioso Christian Brunnert Solo-Violoncello PAUSE Antonín Dvořák (1841-1904) Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 (1885) Allegro maestoso Poco adagio Scherzo-Vivace Finale. Allegro Rudolf Buchbinder Klavier Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent 19.25 Uhr: Einführung mit Stefan Blunier Brahms und Dvořák, zwei Seelenverwandte? Besetzung Johannes Brahms Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83 Uraufführung: 9. November 1881 in Budapest 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher Solo-Klavier 4 Hörner 2 Trompeten Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 Uraufführung: 22. April 1885 in London 2 Flöten (2. auch Picc) 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher 4 4 Hörner 2 Trompeten 3 Posaunen Wilhelm Lehmbruck, Kniende (1911) „Perle der Concertliteratur“ Der äußerst selbstkritische Johannes Brahms war immer von der Mission erfüllt, das fortzusetzen, was ihm als klassisches Erbe Beethovens galt. Doch dieses bedrückende Erbe lähmte ihn, hörte er doch immer „einen Riesen hinter sich marschieren“. Erste Werke einer jeden Gattung waren für ihn regelrechte Pflegekinder. Viele Kompositionen fielen seinen schonungslosen Zweifeln zum Opfer. Als er 1876 endlich mit seiner ersten Sinfonie erfolgreich war, war der Bann gebrochen. Kritiker lobten sie als „Zehnte“ Beethovens und meinten über Brahms: „Das ist der Erbe Beethovens“. Wie glücklich muss Brahms über dieses Lob gewesen sein. Skrupel hatte er lange Zeit auch bei einer anderen Gattung: Erst 22 Jahre nach der Komposition seines ersten Klavierkonzertes 5 widmete er sich wieder diesem Genre. Das ist seltsam, war doch das Klavier „sein“ Instrument. An Clara Schumann schrieb er einmal: „Es ist doch etwas anderes für Instrumente zu schreiben, deren Art und Klang man nur so beiläufig im Kopf hat, die man nur im Geist hört – oder für ein Instrument zu schreiben, das man durch und durch kennt, wie ich das Klavier, wo ich durchaus weiß, warum ich so oder so schreibe.“ Wie auch immer – er ließ sich Zeit für sein neues Klavierkonzert, reifte an den ersten beiden Sinfonien und seinem Violinkonzert. 1878 begann er dann das Konzert op. 83. Er kam gerade von einer Italienreise und hielt sich für den Sommerurlaub in Pörtschach am Wörthersee auf. Johannes Brahms (ca. 1889) Aber erst drei Jahre später, im Sommer 1881, vollendete er die Partitur in seinem Feriendomizil in Pressbaum, einem kleinen Städtchen im Wienerwald. Unmittelbar danach schrieb Brahms an die Freundin Elisabeth von Herzogenberg mit scherzenden Worten: „Erzählen will ich, dass ich ein ganz ein kleines Klavierkonzert geschrieben mit einem ganz einem kleinen Scherzo. Es geht aus dem B-dur – ich muß leider fürchten, diese, sonst gute Milch gebende Euter zu oft und stark in Anspruch genommen zu haben.“ Was er damit meinte? Oft hat er die Tonart B-Dur für gewichtige Werke gewählt, so auch für sein zweites 6 Klavierkonzert. Die Uraufführung fand am 9. November 1881 in Budapest statt, mit Brahms am Klavier. Sie war ein großer Erfolg. Begeistert schrieb der berühmte Kritikerpapst Eduard Hanslick nach der Wiener Erstaufführung am 26. Dezember des gleichen Jahres: „Was Brahms den Eduard Hanslick Wienern diesmal an den Christbaum gehängt hat, ist eine Perle der Concertliteratur.“ Mit seinem zweiten Klavierkonzert scheint Brahms sich selbst ein Versprechen eingelöst zu haben: „Ein zweites soll schon anders lauten“ hatte er nach dem Misserfolg seines ersten Konzertes geschrieben. Über das neue Konzert sagte er: „Es kann sich wirklich mit jedem messen! Ich glaube, es ist das längste!!“ Damit hatte er auch recht – vier Sätze und eine Spieldauer von knapp 50 Minuten: Das war für damalige Verhältnisse wirklich sehr lang. Die Virtuosität des Pianisten steht nicht im Vordergrund. Es ist eine Art Symbiose aus Konzert und Sinfonie, ein Miteinander und Ineinandergreifen von Orchester und Solopart, die gleichberechtigte Partner sind. Hanslick hatte das erkannt: „Das B-dur-Concert ist in strengerem Sinne, als dies auch von anderen Concerten behauptet wird, eine große Symphonie mit obligatem Clavier. Es verdient diese Bezeichnung nicht blos mit Rücksicht auf die ungewöhnliche Anzahl von vier Sätzen (statt der üblichen drei), sondern noch mehr wegen der vollständigen Durchdringung des Orchesters mit der Clavierstimme, 7 welche auf jeden Monolog verzichtet und nur mit wenigen Tacten Solo in jedem Satze heraustritt, durchweg als Erster unter Ebenbürtigen.“ Brahms hat ein in jeder Hinsicht souveränes Werk geschrieben. Es ist meisterhaft instrumentiert und technisch äußerst anspruchsvoll. Über Gattungstraditionen setzte er sich hinweg: Eine Solokadenz findet sich im Kopfsatz nur rudimentär und dann auch noch an „falscher“ Stelle, nämlich vor der Exposition der Hauptsatzes. Dieses „Allegro non troppo“ beginnt mit einem prägnanten und für den weiteren Verlauf wichtigen Motiv des Waldhorns. In ständigen Entwicklungsprozessen schwingt sich der Satz immer mehr zu majestätischer Größe auf. Nachträglich fügte Brahms in die übliche Dreisätzigkeit ein Scherzo als zweiten Satz ein. Er begründete diese Entscheidung damit, dass der Kopfsatz „zu simpel“ sei und er vor dem „ebenfalls einfachen Andante etwas kräftig Leidenschaftliches“ brauchte. Als ein „kleines Flüstern von einem Scherzo“ bezeichnete er diesen Einschub – er liebte solche ironischen Fehlbeschreibungen: Denn dieser Satz ist zehn Minuten lang und keineswegs ein „kleines Flüstern“, sondern hochdramatisch angelegt. Hanslick empfand ihn als den „energischsten Satz des Concerts, ein wild aufschäumendes Allegro passionato in d-moll, kein eigentliches Scherzo, aber dessen Stelle vertretend, worin eine fast verwegene Bravour sich kampflustig tummelt.“ Im entrückt wirkenden dritten Satz gesellt sich das Cello als zweites Soloinstrument an die Seite des Klaviers. Das gesangvolle Thema des Cellos hat Brahms später in seinem Lied „Immer leiser wird mein Schlummer“ wieder aufgegriffen. Über diesen melancholischen Satz meinte Hanslick: „Das Stück gehört nicht 8 zu jenen grüblerischen, düsteren Andantesätzen [von] Brahms, in deren geheimnißvoller Tiefe uns (mit Schumann zu sprechen) ’das Grubenlicht ausgeht’, sondern zu dessen seltenerer zweiter Art von serenadenhaft lieblichem Charakter.“ Der mitreißende Finalsatz ist der fröhliche Gipfelpunkt des gesamten Werkes. Er besticht durch seine zwei Themen – das anmutige Hauptthema und das klagende, ungarisch gefärbte Nebenthema. Spielerisch und tänzerisch eilt dieses Sonatenrondo seinem Höhepunkt entgegen. Vincent van Gogh, Die Sternennacht (1889) Weltbewegende Sinfonie Die Gattungsentwicklung der Sinfonie konzentrierte sich bis Mitte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich auf das Vaterland der Sinfonie, das deutsche und österreichische Kulturgebiet. Unter den Zeichen nationaler Selbstfindung kamen dann aber auch 9 Beiträge von Komponisten anderer europäischer Länder hinzu. Sie orientierten sich entweder an der deutschen Tradition oder gingen eigene, national geprägte Wege, um sich von dem Stammland der Gattung zu emanzipieren. Es war die Zeit der allgemeinen Neuorientierung nach den napoleonischen Kriegen und dem Wiener Kongress. Zahlreiche Völker vergewisserten sich damals ihrer Identität als Kulturnation. Sie besannen sich auf ihr altes Brauchtum, ihre Volkslieder und Epen. Die Komponisten waren nun Botschafter ihrer Nation, da sie Werke von internationalem Rang schufen, die auch im Ausland Anerkennung fanden. Aber immer wieder war der Schatten, den Beethoven warf, gewaltig. Besonders Brahms klagte ja verzweifelt, dass das Komponieren von Sinfonien kein Spaß mehr sei, sondern eine „Angelegenheit auf Leben und Tod“. Mit der tschechischen Sinfonik verbinden sich besonders die Beiträge Antonín Dvořáks, der von den Skrupeln vor der sinfo- Der „große Schatten“: Ludwig van Beethoven (1820) 10 nischen Gattung weitgehend verschont geblieben ist – auch wenn er wie viele andere Komponisten die magische Grenze der Zahl Neun nicht überwinden konnte. Dvořák orientierte sich an Beethoven und Brahms – und schuf originelle Lösungen, um das tradierte Sinfoniegerüst auszufüllen. Schon bei den Zeitgenossen galt Dvořák gemeinsam mit Antonín Dvořák Smetana als Begründer und profiliertester Repräsentant eines eigenständigen tschechischen Nationalstils. Dvořáks Werke weisen eine starke Affinität zu Tänzen und Liedern seiner Heimat auf. Eduard Hanslick meinte dazu, von ihnen gehe der „exotische Duft czechier Flora“ aus. Josef Bohuslav Foerster bezeichnete Dvořák als den „Propheten der tschechischen Kunst“. Über den musikalischen Erfindungsreichtum Dvořáks meinte Brahms, der ihn unterstützte, wo er konnte: „Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.“ Die beiden Komponisten verband eine lebenslange Freundschaft. Brahms, der ewige Junggeselle, fühlte sich in der großen Familie Dvořáks wohl und soll ihn sogar einmal aufgefordert haben, ganz nach Wien überzusiedeln. Er sagte: „Sehen Sie Dvořák. Sie haben viele Kinder, und ich habe fast niemanden mehr. Wenn Sie etwas brauchen, mein Vermögen steht zu ihrer Verfügung.“ 11 Brahms hatte ihm auch den Kontakt zu dem einflussreichen Verleger Simrock vermittelt. Erst dadurch wurde die Musikwelt auf Dvořák aufmerksam. Noch zu Lebzeiten wurde er im Ausland als „böhmischer Brahms“ gerühmt. Einen monumentalen Schlusspunkt setzte Dvořák mit einem reichen Netz thematischer Beziehungen in seiner Sinfonie „Aus der Neuen Welt.“ Seine vorher entstandenen acht Sinfonien stehen oft im Schatten dieses Meisterwerkes – zu Unrecht! Besonders die siebte Sinfonie ist ein ebenso genialer Wurf aus seiner Feder. Die Komposition begann er am 13. Dezember 1884 – kurz nachdem er eine Aufführung der dritten Sinfonie von Brahms gehört hatte, die er als bedeutendste zeitgenössische Sinfonie bewunderte. Im gleichen Jahr bat ihn die renommierte London Philharmonic Society um eine neue Sinfonie und ernannte ihn zu ihrem Ehrenmitglied. Im Dezember 1884 schrieb Dvořák an den Freund Antonín Rus: „Ich bin jetzt mit der neuen Symphonie beschäftigt (für London), und wohin ich auch gehe, ich habe keinen Gedanken für etwas anderes als meine Arbeit, die die Welt bewegen muß – nun, gebe Gott, dass es so sein wird.“ Simrock verkaufte zwar fleißig die berühmten „Slawischen Tänze“, aber die bereits sechs entstandenen Sinfonien verschwieg er. Dadurch wurde auch immer das Klischee kolportiert, Dvořák sei nur der „böhmische Musikant“, der zum Tanz aufspielt. Das sollte sich mit der neuen Sinfonie ändern, die fälschlicherweise zunächst als zweite Sinfonie publiziert wurde. An Simrock schrieb er im Februar 1885: „Die neue Symphonie beschäftigt mich schon lange, lange Zeit, aber es soll etwas ordentliches kommen, denn ich will die Brahmsschen Worte mir gegenüber – 'Ich denke mir Ihre Symphonie noch ganz anders 12 als die vorige' – nicht Lügen strafen.“ Und „etwas ordentliches“ war seine neue Sinfonie! Als ob er sagen wollte „Ich kann auch anders“, zeichnete er im Gegensatz zu den vorherigen heiteren Sinfonien ein düster-leidenschaftliches Panorama, das nur gelegentlich aufgehellt wird. Von folkloristischen Elementen fehlt weitgehend jede Spur. Am 22. April 1885 fand unter seiner Leitung in der St. James’s Hall in London die erfolgreiche Uraufführung statt. Titelseite der 7. Sinfonie mit Portrait des Geigers und Stardirigenten Hans von Bülow (1885) In der siebten Sinfonie spiegelt sich Dvořáks vollendete Beherrschung der Tonsprache der klassischen Tradition wider. Die Tonart d-Moll und auch das tragische Pathos verweisen auf Beethovens Neunte (die ebenfalls für die Philharmonic Society entstand). Auch der Einfluss von Brahms ist deutlich erkennbar. Das stürmisch-romantische Werk beginnt mit einer unru13 hig flüsternden Einleitung. Dann ergießt sich in sinfonisch gedrängten Gedanken eine leidenschaftliche Flut. Die kühnen Themen sprechen unmittelbar an; selbst die ruhigen Partien sind von unruhigen tiefen Streichern begleitet. Die Spannung wird durchweg gehalten – bis der Satz abgeklärt und entspannt ausklingt. Das folgende „Poco adagio“ ist ein Juwel in Dvořáks Œuvre, ein pausenloser Appell an die Gefühle. Es besticht durch seine innigen Melodien. Besonders das Solohorn kann sich in einer ausdrucksvollen Partie hervorheben. Wie meinte doch Brahms einmal bewundernd: „Ich möchte vor Neid aus der Haut fahren über das, was dem Menschen so ganz nebenbei einfällt.“ Die markante Energie des böhmisch geprägten Scherzos steht in lebhaftem Kontrast zum ländlich idyllischen Trio-Abschnitt mit seiner weit ausholenden Melodik. Der Beginn des Finalsatzes führt die vorherrschend dramatische Stimmung fort. Erst das zunächst durch die Celli vorgetragene, dann von den Violinen ausgeschmückte Nebenthema vertreibt die Schatten. Doch immer wieder treten neue Ausbrüche hervor. Wie Wellen, die ans Ufer schlagen, folgt ein Höhepunkt auf den anderen. Der Satz kulminiert im Toben der einzelnen Elemente, die sich ganz am Ende aber durch eine kurze Modulation auflösen und das Werk zu einem erlösenden Schluss bringen. Heidi Rogge 14 Foto: Philipp Horak Rudolf Buchbinder Rudolf Buchbinder Rudolf Buchbinder ist eine feste Größe in der internationalen Klavierszene und regelmäßiger Gast bei den bedeutenden Orchestern und Festivals weltweit. Sein Repertoire ist umfangreich und schließt auch zahlreiche Kompositionen des 20. Jahrhunderts ein. Rudolf Buchbinder legt besonderen Wert auf die akribische Quellenforschung. So befinden sich u. a. 35 komplette Ausgaben der Klaviersonaten Ludwig van Beethovens, eine umfangreiche Sammlung von Erstdrucken und Originalausgaben sowie Kopien der eigenhändigen Klavierstimmen und Partituren der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms in seinem 15 Besitz. Über 100 Aufnahmen dokumentieren Größe und Vielfalt von Buchbinders Repertoire. Besonderes Aufsehen erregte seine Einspielung des KlavierGesamtwerkes von Joseph Haydn, die mit dem „Grand Prix du Disque“ ausgezeichnet wurde, sowie eine CD mit KlavierTranskriptionen unter dem Titel „Waltzing Strauss“. Im Mai 2011 wurden Rudolf Buchbinders Konzerte mit den fünf Klavierkonzerten von Ludwig van Beethoven als Solist und Dirigent mit den Wiener Philharmonikern im Großen Musikvereinssaal in Wien live auf DVD aufgezeichnet. Zum wichtigen Anliegen wurde für Rudolf Buchbinder die Interpretation des „Neuen Testaments“ der Klaviermusik: mit der zyklischen Wiedergabe aller 32 Sonaten Ludwig van Beethovens in über 40 Städten – darunter Wien, München, Hamburg, Zürich, Buenos Aires und Mailand – setzte Maßstäbe. Während der Saison 2010/11 war Rudolf Buchbinder als „Artist in Residence“ der Staatskapelle Dresden besonders eng verbunden. Sein Beethoven-Sonaten-Zyklus in der Semperoper Dresden wurde live mitgeschnitten und erschien im Mai 2011 als CD-Box. Seit 2007 ist Rudolf Buchbinder Intendant der Festspiele Grafenegg. In seiner Biographie „Da Capo“, mit einem Vorwort von Joachim Kaiser, gibt Rudolf Buchbinder Einblicke in sein Leben als einer der bedeutendsten Pianisten von heute. 16 Foto: Barbara Aumüller Stefan Blunier Stefan Blunier Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim, war er bis 2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. 2008 übernahm Stefan Blunier die Position des Generalmusikdirektors der Beethovenstadt Bonn. Er gastierte u. a. bei nahezu allen deutschen Rundfunkorchestern, dem Gewandhausorchester Leipzig, sowie vielen Orchestern in Dänemark, Belgien, Korea, der Schweiz und Frankreich. Gastdirigate übernahm er an den Opernhäusern in München, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin sowie in Montpellier, Oslo und Bern. 2010 feierte er sein erfolgreiches Debüt an der English National Opera in London. 17 Seine Konzertprogrammgestaltungen haben das Publikum in den vergangenen Spielzeiten begeistert. Unter seiner charismatischen Führung zog ein neues musikalisches Bewusstsein im Orchester und Publikum ein. Der Erfolg des Dirigenten mit dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO und MDG. Seine CD-Einspielungen mit dem Beethoven Orchester Bonn (Arnold Schönberg, Franz Schmidt, Eugen d’Albert, Anton Bruckner, Franz Liszt, Ottorino Respighi, Franz Schreker) offenbaren musikalische Raritäten und werden von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Für die Einspielung der Oper „Der Golem“ hat das Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Stefan Blunier 2011 den ECHO KlassikPreis erhalten. Mit Beginn der Saison 2010/2011 wurde Stefan Blunier zum „Premier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in Brüssel ernannt. Im Dezember 2011 wurde sein Vertrag als Generalmusikdirektor in Bonn bis zum Ende der Spielzeit 2015/2016 verlängert. Über die Jahreswende 2011/2012 reiste GMD Blunier mit dem Beethoven Orchester Bonn nach China, und gab u. a. in den Metropolen Hong Kong, Shanghai und Peking umjubelte Konzerte. Beethoven Orchester Bonn Dass Tradition und Moderne nicht im Widerspruch stehen, zeigt das aktuelle Saisonprogramm des Beethoven Orchester Bonn. In Konzerten in Bonn, sowie im In- und Ausland transportiert der Klangkörper den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens in die 18 Foto: www.wichertzelck.com Beethoven Orchester Bonn Welt. Die Präsentation ausgefallener Programme ist ein Hauptgedanke in der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch dafür steht die Aufnahme der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“. Die SACD-Produktion des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt erhielt 2007 einen ECHO Klassik-Preis, und in 2011 gewann das Beethoven Orchester Bonn für die CDEinspielung der Oper „Der Golem“ von Eugen d‘Albert ebenfalls einen ECHO Klassik-Preis. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Dirigenten wie Max Reger, Sergiu Celibidache und Dennis Russell Davies fort: Sie führten das Orchester zur Spitzenklasse der deutschen Orchester, welches von der Fachpresse als herausragend bewertet wird. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der großen musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen 19 pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. Thomas Honickel, Konzertpädagoge des Beethoven Orchester Bonn, steht dabei als Garant für musikalische Bildung, Entertainment und Kreativität. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm jeweils mit einem der begehrten ECHO KlassikPreise ausgezeichnet. Über das Neujahrsfest 2012 waren die Musikerinnen und Musiker des Beethoven Orchester Bonn auf Konzertreise. Mit sechs ausverkauften Konzerten, ca. 10.000 Besuchern, mehreren TVbzw. Radio-Übertragungen und dem Tourneeabschlusskonzert in der chinesischen Partnerstadt Chengdu endete die erste China-Tournee. Das Beethoven Orchester Bonn wird weit über die Grenzen Bonns als einer der bedeutendsten deutschen Klangkörper wahrgenommen. Das Beethoven Orchester Bonn in Guangzhou, 31.12.2011 20 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Carthaus, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. 22 Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn