Pressemitteilung 1. Seite Ursula Steinbach, Pressereferentin Tel.: 040.328 14 - 111 Fax: 040.328 14 - 204 [email protected] Hamburg, den 6. März 2012 Sehr geehrte Damen und Herren, zu Ostern bietet das Thalia Theater seinen Zuschauern ein hochkarätiges Programm. Gründonnerstag (5. April) und Karfreitag (6. April) stehen beide Teile von Nicolas Stemanns umjubelten „Faust“ auf dem Spielplan, einer der auserwählten Inszenierungen, die gerade zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurden. Ostersonntag (8. April) und Ostermontag (9. April) freuen wir uns auf „Der zerbrochne Krug“ vom Burgtheater Wien und auf die Begegnung mit Michael Maertens und anderen Wiener Stars. Ein weiteres Gastspiel folgt im Rahmen der Reihe „Kraut & Rüben“: Vier Schauspieler vom Schauspiel Frankfurt zeigen am 13. April „Reise! Reiser!“ nach den Roman „Anton Reiser“ von Karl Philipp Moritz mit Liedern von Rio Reiser und Ton Steine Scherben. Die Thalia-Premieren fallen im April auf die zweite Monatshälfte. „Don Carlos“-Regisseurin Jette Steckel nimmt sich mit „Dantons Tod“ wieder einen Klassiker und die großen Fragen vor: Welches gesellschaftliche System gilt es heute zu stürzen? Die Herrschaft des Geldes oder der Märkte? Wie kann in einer abgeschafften Demokratie der Einzelne den Verlauf der Geschichte beeinflussen? Georg Büchners Drama über die Möglichkeit von Revolution hat am 21. April im Thalia Theater Premiere. Ein gesellschaftliches Modell steht auch im Zentrum der April-Premiere in der Gaußstraße. Der estnische Regisseur Tiit Ojasoo, der bisher seine Arbeiten im Rahmen der Lessingtage gezeigt hat, inszeniert erstmals in Deutschland. Nun erarbeitet er das gesellschaftliche Poem „Fuck your ego!“ nach Anton Makarenkos „Ein pädagogisches Poem oder Der Weg ins Leben“, in dem er sich auf die Suche nach einer neuen Gesellschaftsform begibt. Makarenkos Haltung ist eindeutig: Er glaubte an das Kollektiv, in dem jeder Egoismus unterbunden wird. Die Uraufführung ist am 26. April im Thalia in der Gaußstraße. Im April verabschieden wir uns von einem phantastischen Dauerbrenner, der den Thalia-Spielplan um viele extravagante Figuren bereicherte: Stefan Puchers „Andersen. Trip zwischen Welten“ feiert am 17. April seine letzte Vorstellung. In Kooperation mit der Thalia Buchhandlung liest Ole von Beust aus seinem neuen Buch „Mutproben. Ein Plädoyer für Ehrlichkeit und Konsequenz“, das er am 18. April im Thalia Theater präsentiert. In der Theaterbar Zentrale finden vom 19. bis 25. April die jährlichen Vattenfall Lesetage, Norddeutschlands größtes Literaturfestival, statt, im Thalia in der Gaußstraße freuen wir uns auf den zweiten Teil des renommierten Körber Studio Junge Regie, das am 30. März beginnt und am 4. April endet. Auf einen Osterausflug geht im April das reiseerprobte Ensemble von „Hamlet“ und spielt am 8. und 9. April im Deutschen Theater in Berlin. Gerade erst auf dem Spielplan und schon auf Tour: das Klassenzimmerstück „Chica Chica“ gastierte im März an drei Berliner Schulen! Herzlichen Glückwunsch! Herzliche Grüße Ursula Steinbach Pressemitteilung 2. Seite PREMIEREN Dantons Tod von Georg Büchner A-Premiere am 21. April um 20 Uhr im Thalia Theater B-Premiere am 22. April um 19 Uhr im Thalia Theater Was gilt es heute noch zu stürzen? Die Herrschaft des Geldes und der Märkte? Ist soziale Gerechtigkeit noch ein Ziel der Politik? „Seit etwa drei Jahren habe ich keinen Artikel mehr geschrieben, denn ich weiß nicht mehr, was ich noch schreiben soll.“, so der Schriftsteller Ingo Schulze im Januar 2012. „Es ist alles so offensichtlich: die Abschaffung der Demokratie, die zunehmende soziale und ökonomische Polarisation in Arm und Reich, der Ruin des Sozialstaates, die Privatisierung und damit Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die Blindheit für den Rechtsextremismus, das Geschwafel der Medien, die pausenlos reden, um über die eigentlichen Probleme nicht sprechen zu müssen, die offene und verdeckte Zensur (mal als direkte Ablehnung, mal in Form von „Quote“ oder „Format“) und, und, und…“ Kann der Einzelne den Verlauf der Geschichte beeinflussen? Der 22-jährige Büchner, als Verfasser der politischen Flugschrift „Der Hessische Landbote“ nur knapp einer Verhaftung entgangen, beschäftigt sich 1834/35 im reaktionären Deutschland literarisch mit den Möglichkeiten der Revolution. Fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille setzt sein „Dantons Tod“ ein, der euphorische Beginn ist lange vorbei, die Revolution bereits in die Phase ihrer Selbstzerstörung eingetreten, eine neue Klasse der Profiteure droht sich zu etablieren. Nach den gemeinsam verantworteten Septembermorden verkehren die Revolutionäre Brüderlichkeit in Brudermord. Robespierre radikalisiert die Verbindung von Tugend und Terror, während Danton für ein Ende der Schreckensherrschaft plädiert, den Glauben an die Revolution zu verlieren droht und mit dem Tod kokettiert. Regie Jette Steckel Bühne Florian Lösche Kostüme Pauline Hüners Musik Jonas Landerschier, Matthias Grübel Dramaturgie Susanne Meister Ensemble Lisa Hagmeister (Lucille), Mirco Kreibich (Camille), Daniel Lommatzsch (Robespierre), Karin Neuhäuser (St. Just), Thomas Niehaus (Legendre), Jörg Pohl (Danton), Maja Schöne (Julie), André Szymanski (Lacroix) Weitere Vorstellungen am 25. April und 1. Mai um jeweils 20 Uhr Eintritt Premiere 66 / 55 / 44 / 27 Euro / ermäßigt 12 Euro Eintritt Vorstellungen 48 bis 13 Euro / ermäßigt 9 Euro Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de Pressemitteilung 3. Seite Uraufführung Fuck your ego! Ein gesellschaftliches Poem nach Anton Makarenko Am 26. April um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße Gesellschaftliche Utopien bleiben gewöhnlich Utopien. Sie verwirklichen sich nicht. Oder sie enden als kraftloses Jammern der Intellektuellen, über das Kapitalisten nur lachen können. Die Welt aber ändert sich nicht. Anders kommt es nur selten. So zum Beispiel in den frühen 1920er Jahren in Russland, zur Zeit der russischen Avantgarde, in der sich Gesellschaft und Kunst von Grund auf erneuert haben. Anton Makarenko, russischer Pädagoge und Schriftsteller, stellte sich in dieser Zeit die Aufgabe, aus jugendlichen Straftätern „neue Menschen“ zu machen. Er leitete eine Kolonie, die im Geiste Rousseaus und Pestalozzis, Tolstois und Gorkis zum Fundament einer neuen Form der Gemeinschaft wurde. Seine Utopie hat sich verwirklicht. Makarenko glaubte an das Kollektiv, in dem jede Form des Egoismus unterbunden wurde, wenn nötig auch durch den Einsatz von Gewalt. Er suchte nach Solidarität und einer besseren Welt. Wir leben in einer Zeit, in der die Demokratie in ihrer jetzigen Form nicht mehr funktioniert. Wir brauchen neue Formen. Neue Menschen. Wir gehen auf die Barrikaden und ein Gebet ist auf unseren Lippen: „Lasst uns unsere Hoffnungen!“ Wir steigen von den Barrikaden, aber unsere Gebete ändern sich nicht. Der international gefeierte estnische Regisseur Tiit Ojasoo wird mit „Fuck your ego!“ zum ersten Mal in Deutschland inszenieren und Makarenkos gewaltiges und kontroverses, ideologisches und harsches soziales Poem neu hinterfragt auf die Bühne bringen. Tiit Ojasoo, geboren 1977, studiert bis 2000 auf der Estnischen Akademie für Musik und Theater, bevor er als Regisseur zunächst am Estnischen Drama Theater arbeitet. 2004 gründet und leitet er dann gemeinsam mit der Ausstatterin und Künstlerin Ene-Liis Semper das Theater NO99 in Tallinn. Ojasoo und Semper erarbeiten hier gemeinsam zahlreiche Inszenierungen und spielen Autoren wie William Shakespeare und Bernard-Marie Koltès sowie gegenwärtige Stoffe von Martin McDonagh oder Sarah Kane. Außerdem entstehen Musicals, eine Rockoper und zahlreiche eigene Projekte, mit denen sie auch internationale Aufmerksamkeit erlangen. In „Heiße estnische Jungs“, „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“ und „Rise and Fall of Estonia“ betrachten sie spielerisch ihr Land in seiner demokratischen und wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte und sind zu Festivals in Deutschland, Russland, Holland, Polen, Österreich, Ungarn, der Schweiz, nach Finnland, Litauen und in die Slowakei eingeladen. In ihrer Kunstaktion „Unified Estonia“ stellten sie sich selbst als Kandidaten für die nächste Wahlperiode auf und erhielten in Estland innerhalb kürzester Zeit erstaunlich viele Stimmen für ihr Programm. Im Thalia Theater war die Produktion „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“ im Januar 2011 während der Lessingtage zu sehen. Regie und Ausstattung Tiit Ojasoo, Ene-Liis Semper Musik Lars Wittershagen Dramaturgie Sandra Küpper, Eero Epner Ensemble Bruno Cathomas, Julian Greis, Franziska Hartmann, Sebastian Rudolph, Birte Schnöink, Alexander Simon, Sebastian Zimmler Weitere Vorstellungen am 27. April und am 1. Mai um jeweils 20 Uhr Eintritt Premiere 26 Euro / ermäßigt 12 Euro Eintritt Vorstellungen 20 Euro / ermäßigt 9 Euro Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de Pressemitteilung 4. Seite BESONDERES Körber Studio Junge Regie Festival und Wettbewerb vom 30. März bis 4. April im Thalia in der Gaußstraße Arbeitstreffen und Wettbewerb Auch dieses Jahr trifft sich wieder der Regienachwuchs zum renommierten Festival „Körber Studio Junge Regie“ im Thalia in der Gaußstraße. Neben den Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nimmt in diesem Jahr auch die Amsterdam School of the Arts an dem Wettbewerb teil. Das Festival, das in diesem Jahr zum 9. Mal stattfindet, ist ein Gemeinschaftsprojekt der Körber-Stiftung, der Universität Hamburg und dem Thalia Theater unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins. Für eine Woche sind Studierende und Dozenten von zwölf Hochschulen, an denen die Theorie und Praxis des Regieführens gelehrt wird, nach Hamburg eingeladen. Erklärtes Ziel des Treffens ist es, die Vielfalt von Begabungen und Visionen der zukünftigen Regie-Generation öffentlich zu präsentieren und den Studierenden in täglichen (nicht öffentlichen) Gesprächsrunden ein Forum für den Austausch von Erfahrungen, für die Diskussion der Arbeitsergebnisse und die Begegnung mit unterschiedlichen Arbeitsweisen, Stilen und Ideen zu bieten. Festivalleitung Dr. Barbara Müller-Wesemann (Universität Hamburg), Verena Vollertsen (Körber-Stiftung), Sabina Dhein (Thalia Theater Hamburg) Ein Projekt der Körber-Stiftung, der Universität Hamburg und des Thalia Theaters unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Thalia Theaters www.thalia-theater.de. Im März sind noch folgende Vorstellungen zu sehen: Freitag, 30.3. 18.30 Uhr 19.00 Uhr 21.00 Uhr Samstag, 31.3. 15.00 & 17.00 Uhr 19.00 Uhr 21.00 Uhr Eröffnung Gießen, Justus-Liebig-Universität/Hessische Theaterakademie: Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker Performance von SKART Zürich, Zürcher Hochschule der Künste: Enjoy Violance nach Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, mit Texten von Jonathan Meese, Rihanna, Bushido, Sonya Kraus u.a. Hildesheim, Universität Hildesheim, Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis: 15.000 Gray von machina eX (Ballsaal) Salzburg, Universität Mozarteum: Nora oder Ein Puppenheim von Henrik Ibsen München, Otto-Falckenberg-Schule: Einladung an die Waghalsigen Bühnenfassung des Romans von Dorothee Elmiger Pressemitteilung 5. Seite Körber Studio Junge Regie 2012 – Das Programm im April Sonntag, 1.4. 19.00 Uhr 21.00 Uhr Montag, 2.4. 19.00 Uhr 21.00 Uhr Dienstag, 3.4. 19.00 Uhr 21.00 Uhr Mittwoch 4.4. 19.00 Uhr 21.15 Uhr Wien, Max Reinhardt Seminar: Anarchie in Bayern von Rainer Werner Fassbinder München, Bayerische Theaterakademie August Everding: Schwarze Jungfrauen von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel Berlin, Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“: Eine Inszenierung 2012 Essen, Folkwang Universität der Künste: Frühling und Hoffnung = Bahar und Omid Projekt von Ana Zirner Ludwigsburg, Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg: Von toten Vögeln. Ich suche den Fehler darin von Vanessa Emde Hamburg, Theaterakademie Hamburg: Kohlhaas nach Heinrich von Kleist Amsterdam, Amsterdam School of the Arts: Terrorisme von den Brüdern Presnjakow Diskussion, Preisverleihung und Party * Änderungen vorbehalten! Bitte informieren Sie sich unter www.thalia-theater.de Publikumsgespräche nach allen Vorstellungen Late Nights der Theaterakademie Hamburg vom 30.3. bis 3.4. jeweils um 23 Uhr Eintritt Einzelvorstellung 12 Euro / ermäßigt 7 Euro / Doppelvorstellung 20 Euro / ermäßigt 11 Euro Telefon 040.32 81 44 44 oder www.thalia-theater.de Talentshow Slam the Gong Am 1. April um 20.30 Uhr in der Zentrale (Theaterbar Thalia Theater) Im Februar diesen Jahres hat Charly Tucker den Gong zum ersten Mal seit acht Monaten wieder erklingen lassen. Das Publikum war begeistert. Jeweils drei Minuten Auftrittszeit für insgesamt fünf Kandidaten aus dem Publikum. Slam the Gong ist die einmalige Chance zu zeigen, was man kann und vor allem, dass man sich traut. Jeder ist willkommen! Denn in dieser Show voller Witz und Anarchie suchen Charly Tucker, Ekke Krause und Assistent Hagen den Nachwuchs von morgen. So einfach ist’s: Einmal auf die Bühne. Mit Programm, ganz nach des Kandidaten Geschmack. Slam the Gong sucht Leute, die sich trauen. Die Ungewöhnlichsten, die Absurdesten, die Mutigsten! Anmeldung unter: [email protected] Von und mit Mirco Kreibich, Jörg Pohl, Ilka Meier, Thomas Niehaus, Susanne Schwarz u.a. Eintritt 6 Euro | Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de Pressemitteilung 6. Seite Gastspiel Burgtheater Wien Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist Am 8. April um 19 Uhr und am 9. April um 20 Uhr im Thalia Theater Heinrich von Kleist, dessen Todestag sich 2011 zum zweihundertsten Mal jährte, wurde für sein durch Goethe 1808 uraufgeführtes Lustspiel von einem Kupferstich von Le Veau mit dem Titel „Le juge, ou la cruche cassée“ inspiriert. „Der zerbrochne Krug“ zeigt am Modell eines holländischen Dorfgerichts, wie die Menschen das Vertrauen in eine Obrigkeit verlieren, die nicht Recht, sondern Macht spricht. In einem Dorf bei Utrecht trifft der Schreiber Licht den Dorfrichter Adam morgens in der Amtsstube jämmerlich zugerichtet an. Unglücklicherweise beginnt gleich der Gerichtstag, und die Kläger warten schon. Plötzlich wird auch noch die Ankunft des Gerichtsrats Walther gemeldet. Der möchte auf seiner Revisionsreise heute der Sitzung beiwohnen. Peinlich für den Dorfrichter, weil seine Amtsperücke nicht aufzufinden ist. Gerichtsrat Walther wird Zeuge, wie Marthe Rull den Bauernsohn Ruprecht anklagt, ihren wertvollen Krug zerbrochen zu haben. Sie hat die Scherben bei ihrer Tochter Eve gefunden. Ruprecht wiederum behauptet, einen Fremden beobachtet zu haben, der durchs Fenster des Zimmers seiner Verlobten geflohen sei und dabei den Krug vom Kaminsims gefegt hätte. Mit allen Mitteln versucht Marthe, den Ruf ihrer Tochter zu retten. Der Dorfrichter jedoch trägt wenig zur Aufklärung bei, und es wird nach und nach immer klarer, dass der klumpfüßige Adam sich gezwungen sieht, über seine eigene Verfehlung zu Gericht zu sitzen. „Matthias Hartmann lässt Kleists Klassiker zwar texttreu, aber gegen die Aufführungstradition spielen. Bei Hartmann wissen sichtlich alle von Beginn an, dass der Richter in Wahrheit der Schuldige ist. Da den Leuten offener Aufruhr gegen die Obrigkeit nicht möglich ist, versuchen sie alle, die Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die sind also nicht dumm, die stellen sich nur dumm. Das ist eine sarkastische, gewagte Deutung, die aber nicht im Widerspruch zum Text steht. Und die dem Stück viel Schärfe gibt und viel Gemütlichkeit nimmt.“ Kurier Regie Matthias Hartmann Bühne Stéphane Laimé Kostüme Tina Kloempken Dramaturgie Klaus Missbach Ensemble Therese Affolter (Frau Brigitte), Brigitta Furgler (Margarete, Magd), Maria Happel (Frau Marthe Rull), Ignaz Kirchner (Veit Tümpel, ein Bauer), Roland Koch (Walther, Gerichtsrat), Michael Maertens (Adam, Dorfrichter), Juergen Maurer (Licht, Schreiber), Peter Miklusz (Ruprecht), Yohanna Schwertfeger (Eve) Eintritt 66 / 55 / 44 / 27 Euro / ermäßigt 12 Euro Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de Pressemitteilung 7. Seite In der Reihe Kraut & Rüben Gastspiel Schauspiel Frankfurt „Reise! Reiser!“ Eine Reise durch den Roman „Anton Reiser“ von Karl Philipp Moritz mit Liedern von Rio Reiser & Ton Steine Scherben Am 13. April um 22 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Ballsaal) „Ich bin irgendwo zwischen Null und Zero. Die Welt verbrennt auf meinem Video.“ Wohin kann die Reise heute gehen? Das „Unsichtbare Komitee“ prophezeit den kommenden Aufstand. Der Humanismus sucht nach den Regeln für den Menschenpark. Eine erschöpfte, totalmobilisierte Selbstverwirklichungsgesellschaft steuert einem Infarkt entgegen. Anton Reiser und Rio Reiser verbindet eine verzweifelte Suche nach Liebe, der Kampf um Träume – ein radikaler Gegenentwurf zu den Idealen ihrer Zeit. „Jacobi macht sich die Offenheit des Romans zunutze. Wenn die Figuren in Filmpassagen mit Waffen hantieren wie kokette Terroristen, liest er Reisers Deformierung und Sozialkritik rabiat und poppig-fetzig auf Zwangsanpassung und Fluchtstrategien heutiger junger Menschen hin. (…) Mit Kassandrarufen wie „Der Turm stürzt ein, halleluja“ verabschiedet sich Jacobis Fraternisierungstheater ins Babylonische.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung Regie/Bühne/Film Sébastien Jacobi Musik Christoph Iacono Kostüme Kirsten Hoffmann Ensemble Sandra Gerling, Julia Hagen, Christoph Iacono, Sébastien Jacobi Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de Früh-Stücke Am Sonntag, 15. April um 11 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Ballsaal) An mehreren Terminen im Jahr haben interessierte Theaterbesucher die Gelegenheit, sich in persönlichem Rahmen und exklusiv über die aktuellen Premieren zu informieren. Der Intendant und die Regisseure, Schauspieler und Dramaturgen führen in die jeweiligen Stücke und Projekte ein, lesen Auszüge und erzählen von ihrer Arbeit. Das Frühstücksbuffet ist ab 10 Uhr geöffnet. Beim dritten Frühstück dieser Spielzeit stellen Joachim Lux, seine Dramaturgen, die Regieteams und die Schauspieler die nächsten Premieren vor: „Dantons Tod“ (Regie Jette Steckel) und „Fuck your ego!“ (Regie Tiit Ojasoo). Zudem wird der Spielplan der neuen Saison 2012 & 2013 präsentiert. Der Eintritt ist frei Frühstück ab 10 Uhr Pressemitteilung 8. Seite Lesung in Kooperation mit der Thalia Buchhandlung Ole von Beust: Mutproben. Ein Plädoyer für Ehrlichkeit und Konsequenz Der Autor und Politiker liest aus seinem neuen Buch. Moderation Klaus von Dohnanyi Am 18. April um 20 Uhr im Thalia Theater „Nimm dich nicht so wichtig, nimm deine Verantwortung wahr und bewundere niemanden“ – in diesem Geist ist er groß geworden: Ole von Beust, CDU-Politiker, ehemaliger Bürgermeister von Hamburg, Jurist, Berater. Ein charismatischer und glaubwürdiger Politiker, der jetzt die neu gewonnene Freiheit nutzt, seine Erfahrungen und Erkenntnisse in einem Buch zu bündeln. Ole von Beust erzählt von dem, was ihn in seiner Kindheit geprägt hat, beleuchtet die Stationen seiner Karriere und offenbart damit das Dilemma der Konservativen, zu denen er sich mit all seiner Weltoffenheit zählt. So gelingt ihm eine kluge Analyse unserer heutigen Zeit und einer Politik, die mehr und mehr den Themen der Gesellschaft hinterher läuft, anstatt diese selbst zu bestimmen. In Kooperation mit Eintritt 10 - 27 Euro / ermäßigt 9 Euro | Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de Vattenfall Lesetage Norddeutschlands größtes Literaturfestival Vom 19. bis 25. April um jeweils 19 Uhr in der Theaterbar Zentrale Donnerstag, 19.4. Ruhepol von Amy Sackville, Lesung (dt.) mit Milena Karas Moderation Regula Venske Freitag, 20.4. Der Friseur von Harare von Tendai Huchu, Lesung (dt.) mit Irina Bentheim Moderation Nina George Montag, 23.4. Machloikes von Michel Bergmann, Lesung mit Michel Bergmann Dienstag, 24.4. Hinter dem Paradies von Mansura Eseddin, Lesung (dt.) mit Verena Turba Moderation und Übersetzung Larissa Bender Mittwoch, 25.4. Replay von Benjamin Stein Moderation Matthias Göritz Eintritt Euro 7 / Kein VVK Weitere Infos und Karten unter www.vattenfall.de/lesetage und an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter Tel. 01805 969 000 123 Presseanfragen: Vattenfall Europe AG, Stefan Kleimeier (Pressesprecher), Tel 040 6396 2732, Email [email protected] Pressekarten: Vattenfall Lesetage, Frauke Jansen, Tel: 040. 6396 2737, Email: [email protected] Pressemitteilung 9. Seite ZUM LETZTEN MAL Uraufführung Andersen. Trip zwischen Welten Ein Projekt von Stefan Pucher Zum letzten Mal am 17. April um 20 Uhr im Thalia Theater Andersen war ein Phantast. In seinen Werken, in seinen Märchen und im Leben. Ein Traumtänzer, der die Welt nicht hinnimmt, wie sie ist. Mit 14 Jahren verlässt er seinen Heimatort Odense und zieht allein nach Kopenhagen, um berühmt zu werden. Leben und Kunst sind bei Andersen nicht zu trennen. Er schafft sich seine eigene Wirklichkeit, die jedoch nur in seiner Literatur existiert. Die Realität lässt sich nicht nach seinem Belieben modellieren. Sie stößt ihn ab als er versucht, ans Kopenhagener Theater zu kommen. Als er vorsingt, vorspielt, vortanzt, auch erste Stücke schreibt. Was ihn zu Tränen rührt, wenn er es vorträgt, erscheint der Welt grotesk. Später aber, als ihn Könige empfangen, wird es zur selbstverständlichen Attitüde, ein Star zu sein. Sein Selbstbewusstsein ist demonstrativ, seine Extravaganz pathetisch. Und eben deretwegen wird ihm die Welt nie wirklich nahe kommen können. Sein Raum in ihr ist begrenzt, das Geltungsbedürfnis seines Egos dagegen grenzenlos. Stefan Pucher und der Musiker Carsten „Erobique“ Meyer stellen sich Andersen im Michael-Jacksonhaften Neverland seiner Phantasie vor; ein Künstler zwischen den Welten. Was er geschaffen hat, seine Märchenfiguren, umgeben ihn. Sein literarischer Schatten lebt das, was er nicht leben kann. Stets kehrt er zu ihm zurück, es ist ja der eigene. Was aber, wenn er es, wie in seinem Märchen „Der Schatten“, einmal nicht täte? Was, wenn seine Kunst ihn nicht befreit, sondern ihn ums Leben bringt oder muss es so sein, dass der Künstler stirbt, sein Schatten aber lebt? Und wer war noch mal wer? Regie Stefan Pucher Bühne Barbara Ehnes Kostüme Marysol del Castillo Musik Carsten „Erobique“ Meyer Video Meika Dresenkamp Ensemble Bruno Cathomas, Mirco Kreibich, Daniel Lommatzsch, Karin Neuhäuser, Sebastian Rudolph, Cathérine Seifert, Birte Schnöink Musiker Carsten „Erobique“ Meyer, Matthias Strzoda Eintritt 48 – 19 Euro / ermäßigt 9 Euro Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de THALIA TREFFPUNKT/THALIA UND SCHULE Thalia Treffpunkt: Tandem Theaterprojekte mit den Thalia-Partnerschulen Am 11. April um 18 Uhr im Thalia in der Gaußstraße Tandem heißt: den Austausch ins Rollen bringen. Zwischen Schulen und dem Thalia Theater. Zwischen Schülern und Theatermachern auf und hinter der Bühne. Acht Hamburger Schulen sind in der Spielzeit 2011/12 Tandem-Partner des Thalia Theaters und präsentieren diese Zusammenarbeit bei einem gemeinsamen Abend. Gezeigt werden eigene Szenen und Texte zu den Themen der Thalia-Inszenierungen „Faust“, „Merlin“ und „Macbeth“, eigene Performances von Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen des unart-Festivals entstanden sind, sowie Ausschnitte aus Schüler-Projekten zu den Lessingtagen 2012. Eintritt 9 Euro / ermäßigt 7 Euro Karten 040. 32 81 44 44 Pressemitteilung 10. Seite 8. Lehrer-Lounge zu „Kostüm- und Bühnenbild“ Am 16. April um 17.30 Uhr in der Theaterbar Zentrale Jeden dritten Montag im Monat findet in der Zentrale, der Theaterbar unterm Dach des Thalia Theaters, die Lehrer-Lounge statt. Im April geben wir Einblicke in die Arbeit der Ausstattungsabteilung des Thalia Theaters. Wie entsteht ein Bühnenbild, wie ein Kostüm und was ist eigentlich eine Figurine? Wir führen Sie hinter die Kulissen, besichtigen Werkstätten, und Mitarbeiter aus den Abteilungen berichten von ihrer Arbeit. Eintritt frei Anmeldungen unter 040. 32 81 41 39 THEATERBAR ZENTRALE IM APRIL Slam the Gong Am 1. April um 20.30 Uhr Eintritt 6 Euro Im Februar hat Charly Tucker den Gong zum ersten Mal seit acht Monaten wieder erklingen lassen. Das Publikum war begeistert. Jeweils drei Minuten Auftrittszeit für insgesamt fünf Kandidaten aus dem Publikum. Slam the Gong ist die einmalige Chance zu zeigen, was man kann und vor allem, dass man sich traut. Jeder ist willkommen! Denn in dieser Show voller Witz und Anarchie suchen Charly Tucker, Ekke Krause und Assistent Hagen den Nachwuchs von morgen. So einfach ist`s: Einmal auf die Bühne. Mit was immer man will und kann. Slam the Gong sucht Leute, die sich trauen. Die Ungewöhnlichsten, die Absurdesten, die Mutigsten! Anmeldung unter: [email protected] Von und mit Mirco Kreibich, Jörg Pohl, Ilka Meier, Thomas Niehaus, Susanne Schwarz u.a. Festzeitstory: Ei, wo ist der Sekt versteckt? Am 4. April um 20.30 Uhr Eintritt 6 Euro Rechtzeitig zu Ostern gibt es wieder die berühmte Nestchensuche mit Thalia-Schauspielern. „Festzeit is the best Side“ summt der Frühling und die Groupe della Fête stimmt leise mit ein. Die Vier treffen sich zum traditionellen Osterfest und hoffen, zwischen buntbemalten Eiern das Hoppeln des Hasen nicht zu verpassen. Szenische Einrichtung Maria Ursprung Mit Julian Greis, Franziska Hartmann, Thomas Niehaus, Jörg Pohl Trio Eine sinnlich-erotische Eskapade von & mit Cristina Czetto Am 7. April um 20.30 Uhr Eintritt 10/7 Euro Ein Wettbewerb, der aus den Fugen gerät. Ein Motto: „Spieglein, Spieglein in der Ecke, wer ist die schönste unter der Decke?“ Drei unterschiedliche Frauen. Oder drei Facetten einer einzigen? Faszinierend die Tatsache, dass erwachsene Menschen sich freiwillig Situationen aussetzen um Privates preiszugeben. Warum tun sie das? Was ist die Triebfeder? Intimität ist dabei, sich in eine andere zu verwandeln. Im Fernsehen. Im Internet. Selbst beim lauthals Telefonieren in öffentlichen Räumen. Es ist eine Zeit des körperlichen und geistigen Exhibitionismus angebrochen. Blind Date von Theo van Gogh (Deutsche Erstaufführung) Am 11. und 29. April jeweils um 20.30 Uhr Eintritt 20/9 Euro Pressemitteilung 11. Seite Kann man seine Vergangenheit hinter sich lassen? Alles neu beginnen? Im Dunkel einer Bar eine neue Identität überstreifen? Und wenn man alte Muster verlässt, hat dann die Liebe eine Chance, weil man sich neu begegnet? Hat eine neue Persönlichkeit andere Möglichkeiten und Freiheiten? In Blind Date, nach dem Film des umstrittenen Filmemachers Theo van Gogh, der 2004 in Amsterdam auf offener Straße ermordet wurde, verstrickt sich ein Paar in ein riskantes Beziehungsspiel. Regie Alia Luque Ausstattung Christoph Rufer Mit Bernd Grawert, Oda Thormeyer Thalia Actor’s Studio # 21: Birte Schnöink TV-Aufzeichnung Tide TV Am 13. April um 22 Uhr Eintritt 6 Euro Eines der beliebtesten Zentrale-Programme: Gabriela Maria Schmeide und Tilo Werner fordern ihre Kollegen in Gesprächen und Spielen heraus, über ihr Leben auf und hinter der Bühne zu erzählen. Diesmal ist Birte Schnöink (u.a. „Faust II“, „Quijote“) zu Gast. Birte Schnöink wird 1984 in Bremen geboren. Während ihrer Schulzeit spielt sie erstmals Theater. Ihr ist schnell klar, dass sie Schauspielerin werden will. Nach ihrem Abitur aber engagiert sie sich zunächst in einer Bremer Behindertenwohngruppe und immatrikuliert sich für ein Studium der Germanistik in Bayreuth – parallel bereitet sie sich auf Vorsprechen vor. 2006 bewirbt sie sich an der „Ernst Busch“ Schauspielschule in Berlin und wird angenommen. 2008 wird sie in Lars Eidingers Inszenierung von „Die Räuber“ an der Berliner Schaubühne, die zum Festival Radikal Jung nach München eingeladen wird, als Amalie besetzt. Bei den Salzburger Festspielen spielt sie die Sonja in Andrea Breths Inszenierung von Dostojewskis „Verbrechen und Strafe“. Seit der Spielzeit 2009/2010 ist Birte Schnöink festes Ensemblemitglied am Thalia Theater. Von Christina Bellingen, Gabriela Maria Schmeide, Tilo Werner ClubZentrale: Hip Cat Club Am 14. April um 23 Uhr Eintritt 5 Euro. Kein VVK Englischer Underground Beat, Soul & R&B Funky Sounds der 60er. Thalia Treffpunkt: 8. Lehrer-Lounge zu „Kostüm- und Bühnenbild“ Am 16. April um 17.30 Uhr Eintritt frei Anmeldung unter Tel. 040. 32 81 41 39 KonzertZentrale: CALLmeKAT (DK) Am 16. April um 23 Uhr (Einlass um 21 Uhr) Eintritt 12 Euro „Where The River Turns Black“ heißt das neue Album der jungen Dänin Katrine Ottosen, besser bekannt unter dem Namen CALLmeKAT. Mal verspielt einfach, mal poppig, mal laut & wild kommt es daher. Es ist gerade der scheinbare Widerstreit zwischen Elektrischem & Organischem, zwischen melodiösanalogen Pianosound & laut schepperndem Schlagzeug, zwischen energetischen Bass-Lines & CALLmeKAT’s mal filigraner, mal herzzerreissender Stimme, der dieses Album so spannend macht. Auch die Zusammenstellung der (Gast-)Musiker auf den Aufnahmen spricht für sich: Schlagzeuger und Produzent Joe Magistro (Prophet Omega) und Bassistin Sara Lee (Gang of Four & B 52’s) gehören zur festen Band, auch auf Tour! Weltenreisen # 9: Äquatorialafrika Franziska Hartmann liest aus Jules Vernes „Fünf Wochen im Ballon“ Am 17. April um 20.30 Uhr Eintritt Euro 6 Fast 150 Jahre alt ist der Reiseklassiker von Jules Verne, der erste seiner unzähligen Romane, der bis heute nicht nur von jungen Lesern immer wieder hervorgeholt wird. Der Engländer Samuel Fergusson, sein Diener Joe und sein schottischer Freund Dick Kennedy brechen zu einer eigenwilligen Expedition auf: Um die weißen Flecken, die es quer durch den afrikanischen Kontinent noch gibt, endlich zu beseitigen, macht sich die Dreiergruppe auf, einmal von Sansibar aus gen Westen durch das Land zu reisen. Pressemitteilung 12. Seite Oder besser: zu fahren. Denn mit dem lenkbaren Gasballon „Queen Victoria“ soll es auf Expedition gehen. Und so bietet sich Forschergruppe wie Leser ein unbekanntes Afrika aus der Vogelperspektive, mit jeder Menge Abenteuer, seien es nun plötzliche Stürme, der Luftfahrt misstrauisch gegenüberstehende Eingeborene oder technische Schwierigkeiten hoch über dem Senegal. Jules Verne (1828- 1905) gilt vielen bis heute als der unübertroffene Vater der Science-Fiction. ScienceFiction im ganz ursprünglichen Wortsinne, denn in seinen Romanen, Erzählungen und Abenteuergeschichten verbindet er mit großer Leichtigkeit wissenschaftliche Theorien und Spekulationen mit fantasievollen Geschichten. Und weist mit den immer wieder beschriebenen technischen Errungenschaften – Ballone, Unterwasserboote, riesige weltraumtaugliche Kanonen oder absurde dampfgetriebene mechanische Apparate – weit über die Möglichkeiten seiner Zeit in die Zukunft voraus. Denn, so Verne: „Alles, was ein Mensch sich vorstellen kann, werden andere Menschen verwirklichen können.“ Einrichtung Helge Schmidt Dramaturgie Annika Stadler Schöner Scheitern #1: Rafael Stachowiak ist Richard III. Am 19. April um 22 Uhr Eintritt 6 Euro Ein Schauspieler. Eine Rolle. Eine Stunde. Das Timing ist elend. Die Figurenführung nicht vorhanden. Die Situation lächerlich. Der Adressat ungeklärt. Jeder Bleistiftpunkt hat mehr Dimensionen. Das dramatische Werk grotesk verzerrt. Eine Handlung nicht zu erkennen. Weniger Variationsreichtum als der Tatort-Trailer. Die Sprachbehandlung – welche Sprache? Die Rolle komplett falsch gewählt. Der Sprachfehler unüberhörbar. Die Mimik aus der Gulaschkanone. Die Körpersprache angelehnt an Bernd das Brot. Tiefschlaf nach zwei Sätzen. Komik ausschließlich unfreiwillig. Die Figur nicht mal in Ansätzen verstanden. Und die Pointe kommt und kommt auch nicht. Fremdschämen garantiert. Der Monolog als Herzstück des Dramas? Der Monolog als die fünf besten Solominuten in 2.500 Jahren darstellender Unterhaltung? Der Monolog als Möglichkeit des Schauspielers zu reifen, zu wachsen, zu funkeln wie ein Diamant im Sonnen- respektive Rampenlicht? Es könnte so schön sein. Aber das ist es nicht. Wir zeigen in unserer neuen Zentrale-Reihe ab sofort jeden Monat das wirklich große Scheitern an einem wirklich großen Monolog, dargeboten von einem todesmutigen Schauspieler aus unserem Ensemble. Also auf in die Zentrale, wenn Verheben zur olympischen Disziplin und Schadenfreude zum einzig verlässlichen Leitmotiv wird. Einrichtung Anton Kurt Krause Mit Rafael Stachowiak ClubZentrale: Bassblüten Mesak (Finnland), B-Ju (HH/Frankfurt), The Next (HH), Grapes (HH) Am 20. April um 22 Uhr Eintritt ab 22 Uhr 5 Euro, ab 1 Uhr 7 Euro, VVK 3 Euro Der Frühling ist da und die ersten Erträge lassen sich bereits ernten. Allerfeinster Bassstaub und Beatpollen wurde gesiebt um ihnen eine Auslese des neuesten Jahrgangs zu kredenzen. Feiern Sie mit uns ein eruptives Event der Sonderklasse inklusive feinster floraler Bassstruktur und weiteren Spezialüberraschungen. Genießen Sie die audiovisuelle Befruchtung und Bestäubung der Hör- und Sehkanäle mit wunderbaren Klängen und Bildern aus kondensiertem kristallenem Frühlingshonig und psychedelischem Klangnektar. Tief, nicht flach, entspannt, nicht aggressiv, tanzbar und freundlich; Bassblüten mit Anspruch, aber niemals verkopft. Eingeladen wurden einige der musikalischsten Gärtner dieser Hemisphäre… Aus Finnland kommt Mesak, eine der Schlüsselfiguren der noch jungen Skweee-Szene und Chef des renommierten Harmönia Labels. Von Error Broadcast und Dirty Bird beehrt uns der umtriebige B-Ju welcher gerade seine neuste Selektion von futuristischen Bassgebilden veröffentlicht hat. Dazu von den feinsten Gärtnereinen Hamburgs (SATURATE, ill und WOBWOB!): Grapes und The Next. Plus allerbeste Visuals + Deko + Specials (!) von den Clap Your Feet, ill und Bassblütenteams. KonzertZentrale: Spherical Pressemitteilung 13. Seite CD-Release-Party Am 26. April um 23 Uhr (Einlass um 22 Uhr) Eintritt 8 Euro. Kein VVK „Eines der bestgehüteten Geheimnisse der deutschen Musikszene“, sagt die britische BBC über Spherical. Und ja, die Hamburger Formation vereint auf wirklich gekonnte Art und Weise Soul, Funk und NuJazz. Inspiriert von alten Klassikern finden sich in Sphericals fein geschliffenen Songs modernere Einflüsse von Acts wie Erykah Badu, Massive Attack, Moloko oder John Legend. Vor allem aber klingt ihr Sound nach Spherical, denn die Band um Produzent und Mastermind Oliver Fischer ist über Jahre zusammengewachsen und hat in vielen Konzerten ihren eigenen Stil entwickelt. Mit pointierten Bläsersätzen, einem funkigen Keyboard, vor allem aber mit den so eingängigen, geschmeidig groovenden Melodien ziehen die jungen Musiker ihre Hörer in den Bann. Dazu kommt ihre starke LivePerformance. Je nach Anlass präsentieren sie ihre ausnahmslos eigenen Songs zu sechst, zu neunt (mit großer Horn-Section) oder gar mit dreizehn Musikern (Streicher sind natürlich auch mit im Programm) auf der Bühne. Aus diesem beeindruckenden Groove-Ensemble sticht Sängerin Claudia Valtierra mit ihrer prägnanten Stimme und ihrer Bühnenpräsenz sofort heraus. Die gebürtige Hamburgerin mit mexikanischem Blut führt mit ihrem Gesang die Band an und erkundet mit ihnen stilsicher die Schnittmengen aus doppelbödigen Songs, deepen Beats, hookigen Melodien und funkiger Tanzbarkeit. Neben Produzent Oliver Fischer an der Gitarre wird Claudia Valtierra in der Grundformation von Kai Bussenius an den Drums, Hanns Clasen am Bass, Markus Schröder am Rhodes/Sampling, Sergio Gil an den Percussions und Martin Mengel an der Trompete unterstützt. KonzertZentrale: Doctorella (D) CD-Release-Party Am 27. April um 21.30 Uhr Eintritt 12 Euro CD-Release-Party // support: Mary Ocher mit DJs Phuong-Dan & DJ Patex/School of Zuversicht-Set Bands mit mehr oder minder starken Frauen am Mikrofon gibt es hierzulande jede Menge. Aber von wegen „Neue Geschlechterverhältnisse im Pop“! Hört man genauer hin, merkt man schnell: MainstreamStereotype, langweilig und nichtssagend das alles! Doctorella aus Berlin durchbrechen diese KonsensDominanz. Auf ihrem Debütalbum „Drogen und Psychologen“ überzeugen sie mit glamourösem Pop und Underground-Prägung. Kerstin und Sandra Grether, Zwillingsschwestern und streitbare, nie leise, aber stets charmante Chefinnen von Doctorella, haben schon immer Sachen gemacht, die ihnen passten: in ihrer Kleinstadt ein Fanzine erfunden, nach Köln gezogen und für Musikzeitschriften wie Spex und Intro kluge, scharfsinnige Artikel geschrieben, nach Hamburg umgesiedelt. Dort gründet Sandra Deutschlands erste und einzige Riot Grrrl-Band Parole Trixi, deren Album „Die Definition von süß“ in der Plattensammlung jeder coolen Feministin steht. Kerstin schreibt mit „Zuckerbabys“ den ersten Poproman mit wirklich relevantem, weil todernstem Hintergrund. 2011 organisieren sie den Berliner Slutwalk mit. An Konzept und Line-up von Doctorella feilen die Schwestern drei Jahre. In Doctorella verbinden sich (Zitat Kerstin) „Strokes und The Knife, Blumfeld, Blondie und Ideal mit einem Schuss Hildegard Knef“. Kerstins und Sandras scharfsinnige Analysen, die sich in T-Shirt-tauglichen Zeilen niederschlagen, sind heute genauso wenig selbstverständlich wie zu ihren Spex-Zeiten und deshalb umso nötiger. ClubZentrale: Take a Disco Paulo Chinatown (Berlino Deviance, Berlin) Am 28. April um 23 Uhr Eintritt 4 Euro Take a ..? DISCO Yeah, that’s it for the night! Classic New York Disco, cheesy italo, dreamy balearic, spacy cosmic or maybe some ACID? We think: take all of THEM!