1 Überblick und Grundlagen −2,71 V 1 0V Na H +2,87 V Man kann das sehr gut mit unserem Alltag vergleichen. Auch hier gibt es Sachen, die einem Spaß machen (Energie zuführen) und Sachen, für die man arbeiten muss (Energie verbrauchen). Im (Bio-)Chemiejargon gibt es dafür die Begriffe exergon und endergon. E L E K T R O N E N F L U S S Übrigens … Eine exergone Reaktion ist eine Reaktion, die –– freiwillig abläuft und –– Energie freisetzt. In unserem Alltag könnte das z. B. Eisessen sein. Eine endergone Reaktion ist eine Reaktion, die –– nicht freiwillig abläuft und –– Energie verbraucht. In unserem Alltag könnte das z. B. Lernen sein. F Abb. 5: Auszug aus der Spannungsreihe medi-learn.de/6-bc1-5­ Natrium –– hat ein sehr negatives Redoxpotenzial, –– hat daher keine hohe Anziehungskraft auf Elektronen und gibt sie eher ab und –– steht ganz oben in der Spannungsreihe. Fluor –– hat ein sehr positives Redoxpotenzial, –– übt eine hohe Anziehungskraft auf Elektronen aus und nimmt sie daher eher auf und –– steht ganz unten in der Spannungsreihe. Übrigens … Der Elektronenfluss entlang der Spannungsreihe lässt sich gut mit einem Wasserfall vergleichen: Die Elektronen fließen in der Spannungsreihe bei Redoxreaktionen von den oben stehenden Elementen zu den unten stehenden, genau so, wie das Wasser im Wasserfall von oben nach unten fließt. 1.2 Ein kurzer Ausflug in die Energetik In der Chemie und der Biochemie gibt es zwei unter energetischem Aspekt verschiedene Reaktionstypen: –– Reaktionen, die Energie freisetzen und –– Reaktionen, die Energie verbrauchen. 4 Koppelt man nun eine endergone Reaktion mit einer exergonen, kann plötzlich auch die energieverbrauchende, endergone Reaktion ablaufen. Wenn man also beim Lernen ein Eis isst, wird das Ganze erträglicher. Oder mit einem eher medizinischen Vergleich verdeutlicht: Ein Muskel wird sich nicht freiwillig kontrahieren (endergone Teilreaktion). Koppelt man aber die Muskelkontraktion mit der Spaltung von ATP (exergone Teilreaktion), so führt das dazu, dass sich der Muskel kontrahiert (exergone Gesamtreaktion). 1.3 Systematisierung der Coenzyme Was sind eigentlich Coenzyme? Coenzyme sind so etwas wie die kleinen, aber doch sehr wichtigen Helfer des Alltags, die für einen reibungslosen Ablauf in der Vielzahl der Stoffwechselkreisläufe (und anderen Bereichen) sorgen. Coenzyme sind Hilfsmoleküle, die die in einer Reaktion vom Enzym übertragenen Gruppen vorübergehend aufnehmen und dann wieder