Formulierung der Therapieziele

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Erarbeitung des
Störungsmodells und
Definition des
Behandlungsplans
Seminar:
Dozentin:
Referentinnen:
Datum:
Klinisches Kolloquium
Dipl. Psych. Caroline Kuhn
Sabrina Müller
Frauke Ziemen
11.06.07
Gliederung
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Therapieziele
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Behandlungsplan

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Formulierung der Therapieziele
Weg der Therapieplanung
Prognose
Motivation des Patienten
Erwartete Auswirkungen der Therapie
Formulierung des Therapieplans
Kurz- oder Langzeittherapie?
Therapieziele
Formulierung der Therapieziele

einerseits: Formulierung aus dem Expertentum des Therapeuten heraus,
andererseits: Patient = Auftraggeber oder Klient  günstigster Fall: Patient
kommt mit einer expliziten Zielformulierung zur Behandlung  gemeinsame
Erarbeitung eines Konsens über Ziele und Wege

wichtig: ausgiebige Exploration der Erwartungen des Patienten bezüglich
des Therapieziels

Auftreten abweichender Zielvorstellungen in Form unspezifischer
Widerstände und unzureichender Compliance

wichtiger Bestandteil der Therapie: Überprüfen der Zielvorstellungen des
Patienten und ggf. gemeinsame Modifikation
Formulierung der Therapieziele

durch die Abklärung des gemeinsamen Nenners der Zielvorstellungen
ergibt sich ein sehr wichtiger Prädiktor der Prognose der geplanten
Behandlung

direkt aus der verhaltensanalytischen Darstellung der Teilstörungen
Ableitung der Therapieziele  stringentes Vorgehen

unabdingbare Notwendigkeit verhaltenstherapeutischer Praxis: Erarbeitung
einer Gesamtstrategie aus dem Gesamt der Therapieziele
Weg der Therapieplanung
Situation
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
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Reaktion/Symptom
pathogene Lebensgestaltung
pathogene Beziehungsgestaltung
auslösende Lebenssituation
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Die Person
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
angeborene Disposition
Lerngeschichte
kindliches Weltbild
kindliches Selbstbild
kindliche Grundannahmen
Überlebensregel
dysfunktionale Verhaltensstereotypien
Dauerdilemma
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Konsequenzen
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 Was ist gestört?
primäre Emotion
primärer Handlungsimpuls
Antizipation der Konsequenz
gegensteuernde Gefühle
Vermeidung
neue verhaltenssteuernde Gefühle
Symptom
sekundäre Verhaltensweisen
Vermeiden aversiver Konsequenzen
Bewahren von Verstärkungen
Bestätigung der Selbst- und Weltsicht
positive Verstärkung durch die soziale
Umwelt
Das Therapieziel ist…
Die Therapie wird sein…
Formulierung der Therapieziele

aus der Analyse und Definition der Teilstörungen folgt die Formulierung
der Teilziele

Störung = Problem  die Problemdefinition erfolgt durch die individuelle
Verhaltens- und Bedingungsanalyse (orientiert am SORKC-Schema)

wichtigste Punkte der Therapiezielformulierung:
Welches Verhalten soll in welche Richtung verändert werden, um was zu
erreichen?
Wie hoch soll das Ziel gesteckt werden?
Welche symptomatischen Verhaltensweisen sollen direkt behandelt
werden?
Welche Symptome werden indirekt behandelt?
1.
2.
3.
4.
Formulierung der Therapieziele –
Beispiel

Welches Verhalten soll in welche Richtung verändert werden, um was zu
erreichen? Wie hoch soll das Ziel gesteckt werden?
1. Modifizierung der depressiven Selbstregulation (Selbstabwertung)
2. Modifizierung des Interaktionsverhaltens (u.a. „schwache“ Gefühle aussprechen)
3. Mut zu selbständiger Initiative und zu Selbstverantwortung
Welche symptomatischen Verhaltensweisen sollen direkt behandelt werden?
Alle Therapieziele sollen durch direkte Interventionen erreicht werden.

Welche Symptome werden indirekt behandelt?
Das Lern- und Arbeitsverhalten muss nicht direkt behandelt werden, da die
Lerngeschichte zeigt, dass der Patient über effizientes Arbeitsverhalten
verfügt.

Prognose

für viele psychische und psychosomatische Störungen Angabe spontaner und
therapiebedingter Heilungsraten sowie die diese beeinflussenden Faktoren von
epidemiologischen Untersuchungen und Therapiestudien

Verhaltenstherapie hat empirisch gesicherte Wirkung bei einer großen Zahl psychischer
Störungen (Grawe et al., 1995)

Erfolgsraten nur bedingt auf die Alltagspraxis in der Kassenversorgung übertragbar

i.d.R. ist entweder Erfolgsrate geringer oder Therapien dauern erheblich länger als in den
Studien

unzureichende Besserung bei 30% der meisten Störungen und deutliche Besserung bei
höchstens der Hälfte der Patienten (bei einigen Störungen)

eine gute Prognose bedarf des Vorhandenseins eindeutiger prognostischer günstiger
Faktoren

Entscheidungskriterium im Sinne einer Kosten-Nutzen-Analyse
Motivation des Patienten

großer Teilbereich des verhaltenstherapeutischen Arbeitens

dominierender Bestandteil des Therapeutenverhaltens ist bei vielen
Patienten die Motivierung zum nächsten therapeutischen Schritt

Berücksichtigung der Motive, die den Patienten vor
Krankheitsausbruch zum symptomatischen Verhalten verleiteten
und verhinderten, dass er konstruktive Problemlösungen anwandte

Blick sowohl auf persönliche Disposition als auch auf die
prämorbide pathogene Lebensgestaltung
Motivation des Patienten

Sammeln innerer und äußerer Beweggründe für die Therapie

Beginn der Therapie meist dann, wenn das Symptom den Zweck
nicht mehr erfüllt bzw. sich seine Kosten-Nutzen-Relation
verschoben hat

ggf. Einschätzung der Mitarbeit der Beziehungspersonen, deren
Umstellungsfähigkeit und Belastbarkeit
Erwartete Auswirkungen der
Therapie
„Welche Wirkungen haben die geplanten Veränderungen
auf Patient und Umwelt?“

Teilaspekt sowohl des Themas Prognose als auch der konkreten
Therapieplanung

i.d.R. Ausüben einer Handlung verknüpft mit Bedenken der möglichen
Folgen  in der verhaltenstherapeutischen Therapieplanung kaum
expliziert

Frage nach den Auswirkungen des therapeutischen Handelns auf den
Patienten und sein soziales Umfeld unverzichtbar im Rahmen der
Therapieplanung  ihre versuchsweise Beantwortung stellt eine
notwendige Reflexion dar  von Supervision auch wenig berücksichtigt
Behandlungsplan
Formulierung des Therapieplans

Erwartungen des Patienten an die geplante Therapie prognostisch sehr
bedeutsam

ausführliche Exploration der Erwartungshaltung des Patienten und
Erläuterung des möglichen Entgegenkommens im therapeutischen Angebot

Vermittlung von Informationen über Wesen der Psychotherapie, über
Rollenverteilungen und Aufgaben, die Patient und Therapeut jeweils zu
erfüllen haben

aus der Definition des Problems oder der Störung geht das Therapieziel
hervor

Aufzeigen von Wegen, die vom Problem zum Ziel führen 
Behandlungsplan
Störungen
Therapieziele
Behandlungsplan
Behandlungsplan

Darlegung, wie die Therapieziele erreicht werden sollen

Abweichungen von bewährten Behandlungsstrategien, z.B. der
Angsttherapie, sollten kurz begründet werden

reines Aufzählen von Schlagworten ist kein Behandlungsplan 
strategischer Aufbau muss erkennbar sein

allgemeine Behandlungsschablonen für Angst, Depression etc. sind
unzureichend

Angaben zur Behandlungsfrequenz und zur Sitzungsdauer

Begründung der Kombination von Einzel- und Gruppenbehandlung

wesentliches Merkmal: individuelle Formulierung
Kurz- oder Langzeittherapie?
Kurz- oder Langzeittherapie?
Festzustellende Größen für Differentialindikation





Ziel der Therapie
Art der zu verändernden Verhaltensweisen
Defizite des Patienten
Ressourcen des Patienten
Umgang mit Krisen
Kurz- oder Langzeittherapie?
Art der
Aufrechterhaltung
von Symptomen
und zu
verändernden
Verhaltensweisen
Therapieziel
Kurzzeittherapie
Langzeittherapie
Gelerntes Verhalten: Regelgeleitetes
● operante
Verhalten:
Konditionierung
● Überlebensregel
● Aufrechterhaltung
● starr und
durch
generalisierend
Vermeidung
● nicht
situationsadäquat
Überwindung eines Aufhebung eines
Entwicklungskonflikts, Entwicklungsrückstan
Optimierung der
ds in allen wichtigen
psychischen
psychischen
Homöostase
Bereichen
Kurz- oder Langzeittherapie?
Welche Defizite hat Patient?
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
Lebensgestaltung vor Symptombildung
Beziehungsgestaltung vor Symptombildung
Symptomauslösender Aspekt der Lebenssituation
Lerngeschichte der Familiären Sozialisation
Selbstbild, Weltbild und Überlebensregel
Zentraler Verstärker und Vermeidungstendenz
Gefühlsrepertoire
Persönlichkeitsstörung
Umgang mit Aggressionen/Impulsen und Konflikten
Kurz- oder Langzeittherapie?
Welche Ressourcen bringt Patient mit?

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
Selbst- und Fremdbeobachtung
Selbst- und Fremdbewertung
Selbst- und Fremdverstärkung (Wirksamkeit)
Kurz- oder Langzeittherapie?
Welche Ressourcen bringt Patient mit?

Selbst- und Fremdbeobachtung



Eigene Bedürfnisse und Gefühle wahrnehmen können
Zentrale Vermeidungstendenz/Angst kennen
Wahrnehmen können, was Gegenüber braucht, fühlt,
fürchtet, tut
Kurz- oder Langzeittherapie?
Welche Ressourcen bringt Patient mit?

Selbst- und Fremdbewertung


Situationsadäquatheit eigener Bedürfnisse, Ängste,
Gefühle und Handelns prüfen und beurteilen können
Situationsadäquatheit der Bedürfnisse, Ängste,
Gefühle und Handelns des Gegenübers prüfen und
beurteilen können
Kurz- oder Langzeittherapie?
Welche Ressourcen bringt Patient mit?

Selbst- und Fremdverstärkung (Wirksamkeit)
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
Gefühle ausdrücken können
Aus Gefühl heraus handeln können
Zeigen können was man will und was nicht
So handeln können, dass man bekommt was man
bekommt was man braucht, nicht fürchtet
Berücksichtigen können, was Gegenüber braucht
Streiten können
Verlieren können
Balance Selbstinteressen – Beziehungen
Beziehungen vorausblicken pflegen können
Kurz- oder Langzeittherapie?
Umgang mit Krisen
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
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
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Art und Wirksamkeit von Bewältigungsstrategien
Fähigkeit, Stressreduktionsmaßnahmen zu finden
Fähigkeit, neue Wege aus Krise zu finden und zu
begehen
Leidenskapazität
Bereitschaft Schicksal anzunehmen
Fähigkeit, Leben sinnvoll zu gestalten
Literatur

Sulz, S. (2006). Verhaltensdiagnostik und
Fallkonzeption. München: Cip-Medien. S. 140-174.
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