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inhalt
Die Zeiten werden nicht besser
In den Februar-Tagen ist auch in der Staatsoper
das eingetroffen, was derzeit weltweit vor sich
geht: die Einnahmen gingen zurück. Auf Grund
der wirtschaftlich angespannten Lage kamen
weniger Zuschauer. Manche unserer bisher stets
gut besuchten Vorstellungen italienischer Werke
waren schlecht, Puccinis Manon Lescaut sogar sehr
schlecht verkauft. Mit schlecht meine ich, dass die
Soll-Einnahmen, die man für die Vorstellungen
im Vorhinein errechnet, um auf deren Grundlage das Budget festzulegen, nicht erreicht werden. Mit sehr schlecht meine ich, dass wir diese
finanzielle Vorgabe sogar deutlich verfehlen. Noch zehren wir von den
Überschüssen, die in der ersten Spielzeithälfte lukriert wurden. Und
diese waren so, dass wir wahrscheinlich bis zum Ende der Spielzeit nicht
negativ bilanzieren werden. Hoffentlich können wir bis dahin außerdem
bei manchen Vorstellungen wieder Mehreinnahmen verbuchen.
Für mich ist aber die derzeitige Verkaufslage ein Zeichen. Ein symbolisches Zeichen, dass sich die Menschen im Zweifelsfall eher keine
Staatsopernkarte kaufen. Wir können nur bestrebt sein, noch bessere
Besetzungen zu präsentieren, um die Interessierten zu überzeugen, im
Zweifelsfall doch zu kommen. So wie es bei der jüngsten MaskenballAufführungsserie geschah, als der Verkauf nach der ersten schlecht
besuchten Vorstellung auf Grund von Umbesetzungen und auf Grund
der positiven Mundpropaganda für die restlichen Aufführungen deutlich anzog.
Die Auslastung wird in der nächsten Zeit nicht mehr so hoch sein, wie
wir es bislang gewohnt waren. Es würde uns auch nichts helfen, die
Ausgaben oder die Anzahl der Vorstellungen zu verringern. Allerdings
bleibt die Wiener Staatsoper, so wie auch in der Vergangenheit, das am
besten besuchte Opernhaus der Welt mit den meisten Vorstellungen.
So gibt keinen Grund zur Panik, aber natürlich wirken sich die
Überlegungen, die die Menschen derzeit anstellen, nämlich wofür sie
Geld ausgeben sollen und wofür nicht, auch auf die Besucherfrequenz
von Darbietungen jeglicher Art aus.
Die Wiener Staatsoper hat, dank Ihrer Treue in den vielen vergangenen
Jahren sowie unserer Sorgfalt und Sparsamkeit, Reserven lukriert und
konnte diese, nicht zuletzt auf Grund meiner Hartnäckigkeit und
Unnachgiebigkeit, auch behalten. Wäre es nicht so gewesen, hätten wir
heute auch die Sorgen und Probleme der anderen Bühnen. So haben
wir nur die Sorgen.
Ihr
Ioan Holender
Zur Premiere von Eugen Onegin
2
Ein zeitloses Stück
Regisseur Falk Richter im Gespräch
3
Ein Spiegel für die Menschen
Tamar Iveri, Simon Keelyside und Ramón Vargas 4
Nachgehört
Eugen Onegin auf CD und DVD
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Akzente
9
Beziehungsvarianten
10
Ballett: Diverses
11
Repertoire
Die Opernaufführungen im März 2009
12
Rückblick
14
Ausblick
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Fenster in die Seele
Zur Wiederaufnahme von Jenůfa
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Termine, Rollendebüts
18
Höchstes Niveau
Elisabeth Kulman im Porträt
19
Ein geborener Komödiant
Alan Titus singt den Falstaff
20
Staatsoper historisch
1897: Erstaufführung Eugen Onegin
21
Abos, Kartenverkauf, Führungen
22
Spielplan
23
Peter I. Tschaikowski
Falk Richter
KS Agnes Baltsa
www.wiener-staatsoper.at
Robert Tewsley
Donatoren der Wiener Staatsoper
Bank Austria AG • Casinos Austria AG • CHEETAH GROUP holding ag
Deko-logistik sevice gmbh • Deutsche Bank ag
DIEHL stiftung & co.kg • dmt technology gmbh • GEBAUER & GRILLER GESMBH
HELM AG • Henkel CEE • Immofinanz ag • Interwetten AG
prof. dr. karl jurka Politik- und marketingberatung gmbh
Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH • DDr. Peter Löw
Magna INTERNATIONAL • novomatic ag
oppenheimer investment • porsche austria gmbh & co • Qazzar GmbH
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG • SC ASTRA Asigurari sa
norbert schaller gesmbh • Siemens Österreich AG • Telekom Austria AG
tupack verpackungen ges.m.b.h. • Uniqa Versicherungen AG
UPC austria services gmbh • verbund • Voest alpine AG • volksbank AG
Wirtschaftskammer Wien • christian zeller privatstiftung
IMPRE S S UM :
Wiener Staatsoper – Direktion Ioan Holender
Saison 2008/2009, pro:log März 2009 • Erscheinungsweise monatlich
Redaktionsschluss 18. Februar 2009
Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher (Ballett),
Telefon: +43 (1) /51444-2311 • E-Mail: [email protected]
Grafisches Konzept: www.hvkw.at • Layout/Pre-Produktion: Franz Reichmann
Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2
Herstellung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach/Wien, Kreuzbrunn 19
Bildnachweis für dieses Heft:
Florian Lechner (Seite 1), Peter Teigen (Seite 1/R. Tewsley), Wiener Staatsoper GmbH /
Axel Zeiniger (Cover, Seite 1-3, 5-7, 9, 10, 11, 12-16, 19, 20), Agentur (Seite18), Dimo
Dimov (Seite 11), Archiv / unbenannt (alle übrigen)
N° 127
1
Zur Premiere von
Eugen Onegin
Premierendirigent Seiji Ozawa
W
ir schreiben das Jahr 1877: ein Schicksalsjahr für Peter I. Tschaikowski. Es ist
das Jahr, in dem er seine – kurze, und höchst
chaotische – Ehe mit Antonina Miljukowa
eingeht, das Jahr, in dem der Briefwechsel mit
seiner langjährigen Gönnerin Nadeschda von
Meck in Fahrt kommt. Und natürlich das Jahr,
in dem er anfängt, an seinem Eugen Onegin zu
arbeiten. Mit der glücklosen Heirat und dem
Versuch der Begründung eines „bürgerlichen“
Hausstandes versucht der psychisch labile
Komponist – quasi als Befreiungsschlag – seiner zerrütteten Seele Ruhe zu geben. Allerdings
mit gegenteiligem Effekt: bereits drei Monate
später erfolgt die Trennung von seiner Frau. In
dieser tiefen Krise ist es Nadeschda von Meck,
eine reiche, kunstinteressierte Witwe mit elf
Kindern, die Tschaikowski finanziellen wie
seelischen Halt gibt. Ihr wird er in zahllosen
langen Briefen Einblick in sein Schaffen, sein
Denken und Fühlen geben. Und es ist eine
dritte Frau, die dieses Jahr 1877 prägt. Jelisaweta Andrejewna Lawrowskaja, eine Sängerin
und Lehrerin des Moskauer Konservatoriums,
schlägt Tschaikowski vor, eine Oper nach Alexander Puschkins Eugen Onegin zu schreiben.
Freilich: Leichter gesagt als getan. Denn Puschkins Werk war damals weit mehr als nur ein
Roman in Versen, es war ein Spiegelbild rus-
2
N° 127
sischer Identität, eine unendlich bekannte und bewunderte Schöpfung. Sich an ihr
zu versuchen war eine beispiellose Herausforderung –
und ein künstlerisches Risiko
ohne Gleichen. In Puschkins
Versen fanden sich nachfolgende Künstler im Innersten
beheimatet, die Figur der
Tatjana entwickelte sich zur
Ikone der russischen Frau, ja
Russlands schlechthin. Ihre
„moralische“ Standhaftigkeit, also das Zurückstellen
der eigenen Liebe, wurde in
der Folge von Generationen von Künstlern, Intellektuellen und Zuschauern idealisiert.
Für Tschaikowski sollte Eugen Onegin in erster
Linie eine Oper ohne „opernhafte“ Handlung
werden, in der feinen Gestaltung und Abbildung der Gefühle beinahe kammerspielhaft.
„Die Handlung ist sehr unkompliziert, szenische Effekte gibt es nicht, die Musik ist ohne
Glanz und Knalleffekte. Aber mir scheint, einige Auserwählte, die diese Musik hören werden,
werden vielleicht von jenen Gefühlen berührt
werden, die mich erregten, als ich sie schrieb,“
notierte der Komponist in einem Brief an Nadeschda von Meck. Und an seinen Schüler,
den Komponisten, Pianisten und Lehrer Sergei
Tanejew schrieb er: „Ich pfeife auf Effekte. Und
was sind schon Effekte! Wenn Sie sie zum Beispiel in irgendeiner Aida finden, so versichere
ich Sie, dass ich um nichts in der Welt eine Oper
mit einer solchen Handlung schreiben könnte,
weil ich Menschen brauche, und keine Puppen.
Die Gefühle einer ägyptischen Prinzessin, eines
Pharao, irgendeines verrückten Mörders kenne
ich nicht, verstehe ich nicht. Ich brauche keine
Zaren, Zarinnen, Volksaufstände, Schlachten,
Märsche, mit einem Wort alles das, was mit
dem Attribut Grand opéra bezeichnet wird. Ich
suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf
Konflikten beruht, die ich selber erfahren oder
gesehen habe, die mich im Innersten berühren
können.“
So lag es auch nahe, die eigentliche Uraufführung im kleinen Moskauer Maly Theater mit
Studenten des Konservatoriums stattfinden zu
lassen. Ja, nicht einmal die Bezeichnung Oper
schien Tschaikowski passend, und so nannte
er Eugen Onegin schlicht „Lyrische Szenen“.
Herausgekommen ist ein Werk der „stillen
Katastrophen“, wie der berühmte Musikwissenschaftler Ulrich Schreiber es nannte, eine
außergewöhnliche Schöpfung, die kurz nach
der Uraufführung ihren Siegeszug rund um die
Welt antrat. Hervorzuheben 1892 die deutsche
Erstaufführung in Hamburg (unter Gustav
Mahler) und 1897 die Wiener Erstaufführung
an der Hofoper – erneut unter Gustav Mahler
(siehe Staatsoper historisch, Seite 21).
Premierendirigent Seiji Ozawa
Gleich einen doppelten Bezug hat der Musikdirektor der Wiener Staatsoper, Seiji Ozawa, der
auch die aktuelle Premiere dirigieren wird, zu
diesem Werk. „Ich habe mein Dirigentendebüt 1988 an der Wiener Staatsoper mit Eugen
Onegin gegeben“, erzählt er. „Mirella Freni sang
die Tatjana und Nicolai Ghiaurov den Fürsten
Gremin. Beide standen mir sehr nahe und
überzeugten mich, diese Oper hier zu dirigieren. Es war überhaupt meine allererste russische
Oper, die ich leitete.“
Und Seiji Ozawa hat noch einen besonderen
Bezug zum russischen Repertoire: seine Frau
ist Russin. „Wir reden sehr viel über das Russische, über die russische Empfindung, das Gefühl.“ Ob sich seine Interpretation seit seinem
letzten Onegin hier am Haus am Ring verändert hat? „Ja, sehr! Heute fühle ich mich diesen
Gefühlswelten noch viel näher und verwandter
als damals!“
Oliver Láng
Eugen Onegin
Musik Peter Iljitsch Tschaikowski
Dirigent Seiji Ozawa
Inszenierung Falk Richter
Bühnenbild Katrin Hoffmann
Kostüme Martin Kraemer
Licht Carsten Sander
Choreographie Joanna Dudley
Choreinstudierung Thomas Lang
Premiere: Samstag, 7. März 2009
Reprisen:
10., 13., 16., 19., 22. März,
23., 26., 29. Mai, 2., 4. Juni 2009
Koproduktion mit der Tokyo Opera Nomori
Falk Richter beim Konzeptionsgespräch
Ein zeitloses Stück
Regisseur Falk Richter im Gespräch über Eugen Onegin
pro:log: Was interessiert den Regisseur Falk
Richter an diesem Stück?
Falk Richter: Mit Tschaikowskis Onegin
geht es mir ähnlich wie mit den Stücken Anton Tschechows. Geht es bei Shakespeare um
Macht, Verrat, Krieg, Intrige, so tritt hier an
diese Stelle das Drama um die Lebensentwürfe
jedes einzelnen: Wie lebe ich mein Leben, mit
welchem Partner, was sind meine persönlichen
Glücksvorstellungen und wie lassen die sich
realisieren. Es geht nicht um die Frage, wie
gewinne ich einen Krieg, sondern wie erfüllt
lebe ich mein Leben, lassen sich meine Sehnsüchte in die Realität umsetzen, wie arrangiere
ich mich mit den Gegebenheiten. Die Figuren
sind Romanfiguren, wir begleiten sie eine Weile in ihrem Leben und sehen, wie sie Entscheidungen fällen, die den Verlauf ihres Lebens
bestimmen, wir erleben sie in den extremsten
emotionalen Momenten ihres Lebens. Da ich
vom Schauspiel komme, interessieren mich
die Komplexität der Figurenzeichnung, die
psychischen Zustände, das Aufeinandertreffen
unterschiedlicher Temperamente. Und Onegin
ist dem modernen Großstadtmenschen sehr
ähnlich: Alles erleben wollen, sich nie festlegen,
immer jung bleiben wollen, keine Verantwortung übernehmen, möglichst leicht und ironisch von Beziehung zu Beziehung surfen und
irgendwann einsam in der völligen Erschöpfung und inneren Leere enden.
p: Wie sieht Ihre persönliche Annäherung an ein
solches Werk aus?
FR: Ich brauche immer einen persönlichen
Ansatz und von da aus kann ich dann weitergehen. Bei Onegin habe ich sehr lange nur
die Musik gehört, meist nachts. Ich habe versucht, mich in Tschaikowskis Welt hineinzufühlen. Die Lebensängste all dieser Figuren,
die großen Gefühle, die sie alle zurückhalten,
die ihnen Angst machen. Sobald einer seine
Gefühle nicht zurückhält, wie Tatjana, kommt
es sofort zur Katastrophe. Ich habe mich lange
Zeit für Tatjanas Wahrnehmung und ihre Sicht
auf die Ereignisse interessiert. Traumwelt und
reale Welt laufen bei ihr ineinander. Die Musik ist sehr sehnsüchtig, sehr emotional, und
Die Besetzung von Eugen Onegin
M° Seiji
Ozawa
Dirigent
Tamar
Iveri
Tatjana
Nadia
Krasteva
Olga
Simon
KS Ramón
Keenlyside Vargas
Onegin
Lenski
Ain
Anger
Gremin
dennoch liegen all diese tiefen Gefühle wie
unter Eis verborgen. Irgendwann hatte ich so
ein Bild vor Augen, wenn ich die Musik hörte:
Eine leere, weite Landschaft, in der es immer
schneit. Im Schnee stehen ganz verloren Männer und Frauen, die sich aneinander festhalten,
und Tatjana bewegt sich dazwischen und hofft,
dass Onegin ihr die Nähe und Wärme gibt, die
sie in ihrem Leben vermisst. In Tschaikowskis
Musik ist eine so unglaublich große Sehnsucht
danach, sich mit einem anderen Menschen zu
verbinden. Tschaikowski hat das in seinem Leben nie geschafft, Tatjana auch nicht, Onegin
auch nicht, Lenski auch nicht. Ich habe also danach gesucht, dieses Gefühl für den Zuschauer
nachvollziehbar zu machen. Natürlich hat mich
auch Tschaikowskis Leben sehr interessiert, ich
habe all seine Tagebücher gelesen. Im Onegin ist
all das Nichtgelebte seiner Liebesbeziehungen
Musik geworden.
p: In welcher Zeit spielt die Produktion?
FR: Das Stück ist zeitlos. Die Fragen, die es
aufwirft sind zeitlos. Gerade die Figur Onegin
kommt mir sehr modern vor: Ein Mann, der
sich nicht binden will, der nicht erwachsen
werden will und seine Jugendjahre bis in seine
vierziger hineinzuziehen versucht. Bei Tatjana
ist das Zeitlose der unerfüllte Traum von der
großen Liebe und der Kompromiss mit einem
Ehemann zu leben, der zwar für einen sorgt,
aber eben nicht der Partner ist, den man sich gewünscht hat. Bei Lenski: der junge leidenschaftlich, naive Mann, der sich in ein oberflächliches
Mädchen verliebt, das seine Gefühle gar nicht
ernst nehmen kann – und die bange Frage: Bin
ich ein Dichter, habe ich die Begabung dazu
oder hat mein Schreiben keine Kraft. Bei Olga:
Das junge, einfache Mädchen, das Spaß haben
will und nicht all zu viele Probleme im Leben
sieht, solange es genug zu feiern, schöne Klamotten und ein paar gut aussehende Männer
um sie herum gibt. Ich habe diese Inszenierung für Wien und Tokio gemacht mit einem
deutschen Team und internationalen Sängern.
Es erschien mir logisch, dass die Inszenierung
nicht an eine spezielle Zeit und einen speziellen
Ort gebunden ist. Man kann in dieser kalten
Schneelandschaft Russland erkennen, wenn
man möchte, man kann auch eine emotionale
Landschaft darin sehen – und mein Wunsch
ist, dass die Sänger ihre Rollen so spielen, dass
erkennbar ist, dass auch heutige Menschen die
selben Probleme haben wie Puschkins bzw.
Tschaikowskis Figuren.
Das vollständige Interview finden Sie
unter www.wiener-staatsoper.at sowie
im Programmheft zur Produktion.
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3
Tatjanas Brief
Ein Spiegel für die Menschen
Tamar Iveri, Simon Keenlyside und KS Ramón Vargas im Gespräch über Eugen Onegin
pro:log: Eugen Onegin ist in Mitteleuropa
die Tschaikowski-Oper schlechthin. Worin sind
die Gründe dafür zu suchen, was macht das
Werk so ungemein populär? Die Musik? Die
Handlung? Die Figuren?
Tamar Iveri: Eugen Onegin ist eine Oper
mit einer sehr klaren, übersichtlichen Handlung. Im Gegensatz zu Pique Dame, Tschaikowskis anderer sehr bekannten Oper, in der
drei geheimnisvolle Spielkarten und der Geist
einer toten Gräfin vorkommen, ist diese
Handlung sehr realistisch. Die unglückliche
Liebesgeschichte zwischen Onegin und Tatjana, die zerbrochene Freundschaft zwischen
Lenski und Onegin – das alles ist direkt aus
dem Leben gegriffen.
Ramón Vargas: Vor allem sind die Gefühle sehr klar und glaubwürdig. Fast jeder
findet in der Oper etwas für sich, viele kön-
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nen sich mit einer der Figuren identifizieren,
seien diese nun Onegin oder Tatjana, Lenski
oder Olga. Schon darum ist die Oper so populär.
TI: Es gibt zum Beispiel eine wahre, sehr bekannte Geschichte über eine Aufführung der
Oper in Russland. Am Ende, als Onegin endlich Tatjana seine Liebe gesteht, sie ihn aber
nicht erhört, sprang einmal eine Zuschauerin
auf und rief der Sängerin der Tatjana zu: „Sei
nicht so dumm, nimm ihn doch! Er liebt dich
doch, geh einfach mit ihm!“ So stark hat sie
sich auf die Handlung eingelassen.
RV: Das ist doch wunderbar, weil es zeigt,
wie aktuell Oper sein kann! Das, was in Eugen Onegin auf der Bühne passiert, was
Tschai­kowski im 19. Jahrhundert geschrieben hat, könnte auch heute passieren. Und es
passiert auch jeden Tag ...
TI: Mit dem Unterschied, dass man heute
wahrscheinlich keinen Brief, sondern ein EMail schreiben würde ...
Simon Keenlyside: Gerade auf diese Aktualität kommt es an. Oper, Theater sollte für
mich immer ein Spiegel für die Menschen
sein, in dem sie sich erkennen können. Dieses
Stück vermittelt etwas, was über den einen
Vorstellungsabend hinausgeht, es hat für uns
eine tiefere Bedeutung: für unser Leben, für
jeden einzelnen Tag. Es geht also nicht um
das Dekor, nicht um eine äußere Form. Ich
will als Sänger und Darsteller das Publikum
berühren und nicht nur eine einmalige elegante Abendunterhaltung bieten. Das wäre
für mich einfach zu langweilig – mich interessiert echtes Theater!
TI: Es wäre schön, wenn das Publikum auch
nach den Vorstellungen über das Stück und
Tamar Iveri
den Inhalt nachdenkt: „Vielleicht wäre es
besser gewesen, wenn Tatjana nachgegeben
hätte? Vielleicht kommt Onegin ja noch einmal zurück?“
p: Wenn Sie sich – als Sänger – eine solche Vorstellung anschauen: Können Sie noch berührt
werden? Oder läuft bei Ihnen im Hinterkopf
das technische Wissen immer mit?
TI: Natürlich denke ich, wenn ich einer
Sängerin zuhöre, auch an das Technische.
Zum Beispiel: Wie wird sie diesen oder jenen Ton nehmen? Aber wenn eine Sängerin
oder ein Sänger wirklich gut ist, dann vergisst man, über Details wie Klang, Ton, Volumen oder Technik nachzudenken. Dann
zählt nur, ob der Künstler einen mitreißen
konnte oder nicht. Die große Briefszene der
Tatjana etwa muss das Publikum richtiggehend miterleben, da muss die Sängerin so
überzeugend sein, dass sich keine Detailfragen mehr stellen.
RV: Genau das macht einen großen Künstler
aus. Die Kraft, die alles rundherum vergessen
lässt. Wenn ich persönlich in die Oper gehe
und die Vorstellung packt mich, dann ist es
mir egal, ob jeder Ton perfekt war, ob die
Rolle transponiert war oder wie lange ein
Spitzenton vom Tenor gehalten wurde. Es
muss mich berühren; alles andere ist nur Effekt und Oberfläche.
p: Kommen wir zu den drei Hauptpartien
Onegin, Tatjana und Lenski. Was sie verbindet,
ist ein Fehlen von Glück.
SK: Glück kann im Gegensatz zur Zufriedenheit ohnehin keine Konstante im Leben
sein. Doch Zufriedenheit kann nur erreicht
werden, wenn man sich für bestimmte Dinge
Zeit nimmt. Zeit nimmt um Freundschaften
zu festigen, um Wurzeln zu setzen. Onegins
Schwierigkeit ist, dass er die Zufriedenheit
immer bei den anderen vermutet und rasche
Lösungen für seine eigenen Probleme sucht.
Das Publikum kann durch die Figur Onegins
auf zweifache Weise berührt werden. Entwe-
der indem der einzelne Zuschauer erleichtert
feststellt, dass er im eigenen, realen Leben
glücklicherweise nicht wie diese Bühnenfigur
agiert oder indem er eine Ähnlichkeit feststellt und das Schicksal Onegins als warnendes Beispiel auffasst.
TI: Es sind ja eigentlich alle Personen der
Oper unglücklich und finden keine Ruhe.
Sie sind in ihren Gefühlen unsicher, versteinert ...
RV: ... mit Ausnahme von Olga. Zumindest
sie genießt das Leben! (lacht)
Ich finde, Onegin ist eine großartige Rolle.
Er ist vom Charakter zwar ein wenig flach,
erst zuletzt könnte er lieben, doch seine Liebe
wird nicht angenommen. Lenski schätze ich
auch sehr: ein Dichter, ein Künstler, am Anfang ist er so voller Bewunderung für Eugen
Onegin, seinen besten Freund. Für ihn ist er
alles: Onegin kommt aus der Stadt, ist charmant, weltmännisch, intelligent. Lenski ist
total verrückt nach all dem. Und gerade das
ist das Drama, denn dadurch scheint für ihn
der Verrat Onegins so gewaltig. Plötzlich
wird Lenski, dieser bislang angenehme junge
Mann hässlich und aggressiv. Die Wandlung
ist für mich sehr spannend – vielleicht auch,
weil ich ganz anders veranlagt bin als Lenski,
weniger emotionell. Mit seiner Duell-Forderung macht er einen großen Fehler, aber
wenn man so jung ist, macht man eben große
Fehler. Lenski war einfach noch nicht so
weit, er hat nicht viel verstanden: von der
Liebe, von Freundschaft, vom Leben. Auf jemanden wie Eugen Onegin war er einfach
nicht vorbereitet.
SK: Man merkt übrigens an einigen Stellen,
dass sich Onegin in seiner Haut nicht wohlfühlt, da er sehr viel spricht, also allzu viele
Worte verliert und daher unglaubwürdig
wird. Shakespeare sagt es im Hamlet sehr
schön: „Me thinks, the Lady protests too
much.“ Auch bei Onegin hat man den Eindruck: der plappert so viel, weil er ständig das
Gefühl hat, sich rechtfertigen zu müssen.
p: War Tatjana auf einen Eugen Onegin vorbereitet?
TI: Das ist eine gute Frage. Anfangs war sie es
sicherlich nicht.
KS Ramón Vargas
RV: Das Problem ist, dass alle in den Konventionen gefangen sind. Lenski und Onegin
ziehen das Duell nur durch, weil das von ihnen erwartet wird. In Wahrheit wollen sie es
ja beide nicht, wahrscheinlich wissen sie: Wir
sollten über das Ganze lachen und nicht
mehr daran denken. Tatjana hat auch Angst,
mit den Regeln der Gesellschaft zu brechen;
Simon Keenlyside, Tamar Iveri und KS Ramón Vargas im Teesalon der Staatsoper
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Schließlich ist sie plötzlich eine attraktive
Society-Lady – und genau diesen Frauentyp
hat er ja immer geliebt.
Simon Keenlyside
wenn sie mit Onegin durchbrennen würde
– das wäre ein Skandal! Und wer weiß, ob es
gut ausginge? Da fehlt ihr der Mut.
TI: Sie liebt Gremin ja nicht, Tatjana gesteht
ja ein, dass diese Liebe eine Lüge ist. Alles nur
für die Gesellschaft. Da unterscheide ich
mich sehr stark von ihr, ich persönlich würde
als Tatjana der Sache ja eine Chance geben.
Vielleicht klappt es ja. Wenn beide spüren,
dass sie ohne einander nicht leben können ...
p: Wieweit fühlen Sie sich – ganz allgemein –
mit der Figur der Tatjana verwandt?
TI: Die Tatjana vom Beginn entspricht nicht
meiner Persönlichkeit: sie ist in ihrer Familie
ein Fremdkörper, ist schüchtern wie eine
Bridget Jones. Natürlich erlebt jeder von uns
in seiner Jugend ähnliche Szenen: auch ich
war verliebt und habe Briefchen – allerdings
nicht so lange wie Tatjana – geschrieben und
sie auf den Balkon des entsprechenden jungen Mannes geworfen ... Eigentlich fangen
unsere Gemeinsamkeiten mit der Briefszene
an. Und wie gesagt: im Finale unterscheiden
wir uns wieder. Ich persönlich kann verzeihen, ich kann glauben, dass ein Mann, ein
Mensch sich ändert. Ich glaube schon, dass
Onegin sie zuletzt mit anderen Augen sieht.
6
p: Die Uraufführung von Eugen Onegin fand
mit Studenten des Moskauer Konservatoriums
im Maly Theater statt. Dennoch sind die Partien nicht einfach: wo liegen die stimmlichen
und darstellerischen Herausforderungen, die es
zu bewältigen gilt?
TI: Tatjana ist keine Partie, bei der exponierte
Virtuosität verlangt wird. Die Schwierigkeit
liegt sicherlich in der Darstellung der Figur.
Man muss im Laufe des Abends die Entwicklung der Tatjana zeigen, von einer jungen,
unsicheren Frau bis hin zu einer reifen Dame,
zur Fürstin. All das will ich zeigen, da reicht
es nicht, nur das Kostüm und die Schminke
zu wechseln. Im letzten Akt muss Tatjana einen gänzlich anderen Klang, eine andere
Phrasierung, einen anderen Blick in den Augen haben, als zu Beginn. Stimmlich gilt es,
ganz andere Farben zu finden, um diesen Persönlichkeitswechsel zu zeigen. Kurz: Die Tatjana benötigt, wie etwa die Tosca, Suor Angelica oder Lisa in Pique Dame, sehr viel
Darstellungskraft.
RV: Für mich ist die Partie des Lenski ein
echter Genuss. Die Musik, die Tschaiskowski
für diese Figur geschrieben hat, gehört zum
Schönsten in der ganzen Oper, in seinem
ganzen Werk. Nicht nur die berühmte Arie
Kuda, kuda, sondern auch seine Arietta am
Anfang. Das ist wunderbar belkantesk geschrieben – fast schon Richtung Bellini. Und
natürlich: die Arie bis zum Tod Lenskis ist
musikalisch wie szenisch von einer Ausnahmequalität. In diesem Repertoire das
Höchste!
SK: Die Rolle des Eugen Onegin ist bekannt,
so bekannt, dass sie wahrscheinlich fast jeder
Bariton ins Repertoire aufnehmen möchte.
Über die Schwierigkeiten, die einem Interpreten bei dieser Partie entgegenstehen, sind
sich aber die wenigsten Sänger von Vornherein im Klaren. Mit den Schwierigkeiten
meine ich jetzt gar nicht die stimmlichen Anforderungen allein, sondern auch den Umstand der Verwobenheit der Figur mit dem
gesamten Drumherum. Wenn man, um nur
ein Beispiel zu nennen, in einer schlechten
Giovanni- oder Traviata-Produktion mitwirkt, kann man trotz der Schwächen der
Inszenierung als Sänger reüssieren. Im Falle
des Eugen Onegin sieht die Sache anders aus.
Wenn die Kollegen auf der Bühne nicht optimal zusammenpassen, wenn die Regie nicht
gut ist, wird es fast unmöglich, als Interpret
des Onegin zu punkten.
p: Und wie sieht es mit den stimmlichen Anforderung aus?
Tamar Iveri
SK: Sagen wir es so: wenn ich nicht täglich,
insbesondere vor den Proben, übe, Vokalisen
mache und Ähnliches, läuft die Stimme Gefahr, durch den Onegin Schaden zu nehmen.
Es besteht gewissermaßen eine Ähnlichkeit
zu Mozarts Giovanni. Auch dort muss man
Kurz gefasst
Kurz gefasst
Kurz gefasst
Tamar Iveri
Die georgische Sopranistin Tamar Iveri
studierte Gesang in Tbilisi. Sie war Preisträgerin beim Voce Verdiane-Wettbewerb
in Busseto und dem Mozart-Wettbewerb
in Salzburg. Engagements führen sie an so
bedeutende Bühnen wie die New Yorker
Met, Deutsche Oper Berlin, Covent Garden Opera London, Bayerische Staatsoper,
Opéra Bastille, zu den Salzburger Festspielen oder nach Japan. Im Haus am Ring
debütierte sie am 24. November 2001
als Mimì und sang hier seither auch die
Amelia, Donna Anna und Nedda.
Simon Keenlyside wurde in London
geboren, studierte Zoologie sowie Gesang
und gab sein internationales Debüt an
der Hamburgischen Staatsoper als Graf
(Nozze di Figaro). Seither erhält er Einladungen u. a. nach Zürich, Barcelona,
Madrid, an die Bayerische Staatsoper, die
New Yorker Met, die Mailänder Scala, die
Pariser Oper, nach Tokio, zu den Salzburger Festspielen oder an das Opera House
Covent Garden. An der Wiener Staatsoper
debütierte er 1999 als Marcello und sang
hier noch Figaro (Barbiere di Siviglia), Billy
Budd, Graf Almaviva und Papageno.
KS Ramón Vargas stammt aus Mexiko
und war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe. 1986 wurde ins Opernstudio der
Wiener Staatsoper aufgenommen. Auftritte an den wichtigsten Bühnen wie in
Zürich, Mailand, Paris, München, Hamburg, New York, Chicago und San Francisco folgten. An der Wiener Staatsoper
debütierte er 1988 als Gelsomino (Viaggio a
Reims). Es folgten u. a. Almaviva, Fenton,
Rodolfo, Edgardo, Nemorino, Roberto
Devereux, Fernand, Roméo, Des Grieux
(Manon), Gustaf III., Don Carlos. Er ist
Österreichischer Kammersänger.
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KS Ramón Vargas
sehr aufpassen, um der Stimme auf Dauer
nicht weh zu tun. Ich habe das in leidvoller
Erfahrung gelernt und bin im Fall des Onegin sozusagen gewappnet.
p: Bei dieser Produktion stehen sich in den drei
Hauptpartien Sänger aus England, Georgien
und Mexiko gegenüber. Wo liegen Ihre Zugänge
zu russischer Musik?
TI: Für mich lagen Russland und russische
Musik sehr nahe, weil Georgien ja zur Sowjetunion gehörte. In der Schule lernten wir zwölf
Jahre lang russisch – das war praktisch unsere
zweite Sprache – , aber auch viel über die russische Musik, Dichtung, Kultur. Viele georgische Künstler haben ihre Ausbildung in St.
Petersburg oder Moskau erhalten, Musiker,
Sänger, Schauspieler haben natürlich in diesen Metropolen studiert. Dementsprechend
nahe steht mir das Russische, Rollen wie die
Tatjana sind mir sehr vertraut. Ich fühle mich
bei diesen Partien wie ein Fisch im Wasser!
p: Aber die georgische Gesangsschule unterscheidet
sich doch von der russischen?
TI: Das stimmt. Es gibt in Georgien ganz
andere Stimmfarben als in Russland, bei uns
klingt es „südlicher“, also eher verwandt mit
der italienischen oder spanischen Gesangstradition. So wurden bei uns auch immer
Tenöre wie etwa Mario del Monaco oder
Enrico Caruso verehrt.
Simon Keenlyside
RV: Um auf die Frage des Zugangs zur russischen Musik zurückzukommen: Ich glaube,
dass Tschaikowski auf der ganzen Welt unglaublich populär ist, seine berühmten Klavierkonzerte, die Ballettmusiken – das kennt man
natürlich auch in Mexiko sehr gut. Auch Eugen
Onegin habe ich in meiner Heimat auf der
Bühne erlebt. Aber ganz abgesehen davon: Ich
glaube, es gehört zur Magie der Oper, dass wir
alle aus verschiedenen Ländern zusammenkommen und gemeinsam musizieren können.
Das ist die größte Lektion: in einem Orchester
kann jeder einzelne Musiker aus einer anderen
Kultur kommen, und doch gelingt zusammen
ein Ganzes. Musik hat eben die Macht des Vereinenden.
SK: Vor 25 Jahren schwor ich mir, dass ich keine russischen Partien anrühren werde, da es so
viele gute Sänger für dieses Fach gibt. Doch
dann habe ich nach und nach Lieder von Glasunow, Rimski-Korsakow, Tschaikowski in
mein Repertoire aufgenommen. Aus unterschiedlichen Gründen: das erste Lied habe ich
vor etwa zwanzig Jahren zum Andenken an
meinen jüdischen Großvater gelernt. Er war
kurz zuvor gestorben und ich wollte ihm mit
einem Lied von Glasunow, das mir besonders
passend erschien, einen Gruß übermitteln. Ein
anderes Lied handelt von einer Nachtigall und
da mich die europäische Vogelwelt über alles
interessiert, fand ich Spaß an diesem Stück. So
kam eins zum anderen. Lauter Kostbarkeiten,
die ich liebe. Eugen Onegin ist schließlich eine
wunderbare Partie, über die ich mich sehr
freue, auch wenn ich keine sehr große innere
Verwandtschaft zu dieser Figur empfinde.
Wenn ich ehrlich bin, entspreche ich am
ehesten der Selbstbeschreibung des Papageno
in der Zauberflöte: „Ich bin so ein Naturmensch, der sich mit Schlaf, Speise und Trank
begnügt.“ (lacht)
p: Wieweit ist heute noch – außerhalb von Russ­
land – eine russische Tradition der Interpretation
Tschaikowskis vorhanden?
SK: Das ist eine sehr interessante Frage. Vor 30
oder 40 Jahren konnte man einen deutschen
Sänger sehr deutlich von einem italienischen,
englischen, russischen oder französischen unterscheiden. Heute ist das nicht mehr so einfach. Natürlich gibt es noch Traditionen, aber
es gibt auch so etwas wie eine internationale
Mischung, was seine Vor- und Nachteile hat.
TI: Wichtig ist für mich, dass man sich diesem
Repertoire nur dann zuwendet, wenn man diese Musik wirklich liebt, die russische Seele,
Sprache, das russische Volk liebt – und nicht
nur Tschaikowski-Rollen singt, um eine weitere Partie absolviert zu haben. Was mir an
Tschaikowski, aber auch an Mussorgski oder
Rachmaninow so gefällt, ist ihre Verwurzelung
in der Volksmusik. Immer wieder hört man
diesbezügliche Elemente durch, Bauernlieder,
Kirchenmusik, traditionelle Melodien.
Láng – Láng
Steckbrief
Eugen Onegin
Auf dem Landgut der Larins ist Erntezeit.
Die verwitwete Gutsbesitzerin und die alte
Kinderfrau plaudern über die Gewohnheit
als Ersatz für versäumtes Glück. Von den
beiden Töchtern des Hauses ist die lebhafte
Olga allen Daseinsfreuden zugetan, die verschlossene Tatjana dagegen verliert sich in
Tagträume. Da kommt Besuch: Olgas Verlobter, der junge Poet Lenski, führt seinen
Freund Onegin ein, einen Großstadtmenschen. Während Lenski mit seinen Liebesbeteuerungen Olga bedrängt, machen die
Eleganz und Überlegenheit Onegins auf
Tatjana tiefen Eindruck. Der Held ihrer
Romane scheint vor ihr zu stehen. In ihrem
Zimmer findet sie nachts keine Ruhe. So
entschließt sie sich zu einem Brief an Onegin, in dem sie ihm ihre Liebe gesteht. Als es
zu einer Begegnung kommt, muss Onegins
herablassende Antwort Tatjana demütigen:
Wohl empfinde er Sympathie für sie, doch
misstraue er der Dauer von Gefühlen.
Monate später bei einem Hausball. Auch
Onegin hat sich von Lenski zum Besuch
überreden lassen. Doch bald verdrießt ihn
der Klatsch der anderen Gäste so sehr, dass er
dem Freund einen Streich spielt. Er tanzt
wiederholt mit Olga, macht ihr auffällig den
Hof. Der eifersüchtige Lenski gerät in heftigen Zorn und fordert Onegin schließlich
Kurz
gefasst
zum Duell.
Bei diesem tötet Eugen Onegin
seinen Freund.
Constantinos Carydis wurde 1974 in
Einige Jahre sind vergangen. Doch auch
Athen geboren. Ausbildung in seiner Geweite Reisen lassen Onegin den Verlust
burtsstadt und in München. Nach ersten
seines Freundes nicht verwinden. Bei einem
Engagements am Staatstheater am GärtFest des Fürsten Gremin erkennt er in der
nerplatz und an der Staatsoper Stuttgart gaGastgeberin Tatjana. Sie ist inzwischen die
stierte er u. a. in Berlin, Amsterdam, FrankGattin des angesehenen Fürsten geworden.
furt, Lyon. In der kommenden Spielzeit
Als Gremin Onegin sein Eheglück mit
wird er u. a. am Royal Opera House Covent
Tatjana erzählt, erkennt dieser sein einstiges
Garden und an der Bayerischen Staatsoper
Fehlverhalten. Er gesteht Tatjana seine Liebe,
debütieren.
gemeinsam beklagen beide das versäumte
Lebensglück.
Doch Tatjana will Onegin
Dirigate
2008/2009:
nicht
folgen
und
La Bohème hält ihrem Mann – Gremin
– die
zurückgeblieben,
ver24.,
27. Treue.
Februar;Allein
3. März
2009
zweifelt
Onegin
am
Sinn
seines
unerfüllten
Don Giovanni
Lebens.
18.,
22., 25. Mai 2009
N° 127
7
Eugen Onegin
auf CD und DVD
Eine Auswahl gesehen und gehört von Michael Blees
I
ch wünsche nichts, was Bestandteil der sogenannten Großen Oper ist“, schrieb Peter
Iljitsch Tschaikowski während der Entstehung seines Eugen Onegin und genau aus
diesem Grund wurde auch für sein Werk
nicht die Bezeichnung „Oper“ gewählt, sondern „Lyrische Szenen“; ein Kammerspiel zu
schreiben, war die Absicht des Komponisten.
Gerade jene Aufnahme, die diesem Wunsch
am meisten entspricht, ist aber derzeit offiziell nicht lieferbar: die in ihrer verinnerlichenden Tiefe so überzeugende Produktion
von 1970 unter Mstislaw Rostropowitsch mit Jurij Mazurok, Wladimir Atlantow (noch weit entfernt von späteren Heldenpartien!) und Galina Wischnewskaja.
Bereits 15 Jahre zuvor – und merklich jünger
im Klang – hatte die russische Primadonna
die Tatjana in einer Gesamtaufnahme, ebenfalls mit dem Orchester des Bolschoi-Theaters Moskau aufgenommen, damals unter
Boris Khaikin und selbst wenn diese stimmige Einspielung von 1955 (Melodia) nicht
den Grad der Durchdringung der späteren
Produktion erreicht, so ist auch bei ihr spürbar, dass sich die russische Aufführungstradition des Eugen Onegin wesentlich von der
westlichen Rezeption unterscheidet: die Gesamtanlage unterstreicht die lyrische Seite
des Werkes – auch in der Bevorzugung heller
Stimmen für Onegin (Eugenij Bjelov) und
Lenski (Sergej Lemeschew) – eine „Besetzungspolitik“, die auch eine historische Aufnahme unter Alexander Melik-Paschajew am Pult des Bolschoi-Theater-Orchesters
prägt, eine im ganzen mehr informative Aufnahme (Panteleimon Nortsow als Onegin,
Elena Kruglikova als Tatjana und Ivan
Kozlovsky als Lenski), deren Veröffentlichung bei Cantus Classics einige Rätsel aufgibt: laut Karsten Steigers Verzeichnis aller
Opern-Aufnahmen handelt es sich der Besetzung nach um eine Aufnahme von 1944,
die hier allerdings mit dem Produktionsdatum 1937 herausgegeben wurde – und unter
der Angabe eines zweiten Dirigenten: Alexander Orlov (der 1948 selbst eine Eugen
Onegin-Einspielung realisiert hat).
8
N° 127
Im Vergleich zu diesen Aufnahmen aus dem
Heimatland des Komponisten betonen
„westliche“ Einspielungen weniger den Aspekt des „Kammerspiels“ als vielmehr den
der „großen Oper“ – nachzuhören beispielsweise in Georg Soltis Decca-Produktion
von 1974. Das Covent Garden Orchester
produziert einen luxuriösen Klangteppich,
die Partitur ist effektvoll umgesetzt, zuweilen aber auch äußerlich, auf reinen Wohlklang poliert. Ganz zum prächtigen Klangbild passen die vollmundig tönenden
Stimmen von Bernd Weikl als Onegin, Teresa Kubiak als Tatjana und Nicolai Ghiaurov
als Gremin. Ein schmelzreich schönstimmiger, sensibel agierender Lenski ist mit Stuart Burrows aufgeboten. 1988 wurde diese
Aufnahme als Soundtrack für einen mittlerweile auf DVD veröffentlichen Film in der
Regie von Petr Weigl verwendet (Decca):
man sieht mit viel Weichzeichner abgebildete, stimmungsvolle Szenerien und Darsteller, die ihre Lippen nicht immer synchron
mit dem Gesang bewegen und auch nur partiell in die Tiefen ihrer Rollen eindringen –
mit einer Ausnahme: Magdaléna Vášáryová
als Tatjana, wenngleich zu ihrer jugendlichen
Erscheinung der reife Ton von Teresa Kubiak
gar nicht passen mag.
Ähnlich wie Solti bietet auch James Levine mit seiner Eugen Onegin-Aufnahme
von 1987 (DG) „große Oper“, vermeidet
aber in der Gesamtwirkung weitgehend die
Äußerlichkeiten der älteren Produktion.
Wunderbar zeichnet in dieser Einspielung
mit der Staatskapelle Dresden Mirella Freni
als Tatjana den Weg vom jungen scheuen
Mädchen zur selbstbewussten Frau, Neil
Shicoff ist ein herzzerreißender Lenski, Anne-Sofie von Otter eine Olga deluxe und
Thomas Allen ein nobler Onegin.
Höchst unterschiedlich in Ansatz und Machart und doch beide in ihrer Art überzeugend
präsentieren sich zwei der jüngsten Eugen
Onegin-Produktionen auf DVD: die Salzburger Festspielaufführung von 2007, von
Andrea Breth bis ins kleinste Detail ausinszeniert und mit Daniel Barenboim am
Pult der Wiener Philharmoniker (eine Produktion, von der manche behaupten, sie
wirke in der Fernsehaufzeichnung stärker als
im Festspielhaus) und aus dem gleichen Jahr
eine stimmungsdichte Robert Carsen-Inszenierung von der Metropolitan Opera, dirigiert von Valery Gergiev. Einen großartigen Onegin hat die erste Aufnahme (DG)
mit Peter Mattei zu bieten, während Anna
Samuil als Tatjana und Joseph Kaiser als
Lenski mehr im Bereich des Soliden verbleiben. Die Met-Aufzeichnung (Decca) punktet dagegen mit Dmitri Hvorostovsky in der
Titelrolle und dem gefühlvollen Ramón Vargas als Lenski, während Renée Fleming als
Tatjana auch in den „schlichten“ Momenten
immer ganz Diva bleibt.
Eugen Onegin in deutsch bieten zwei Rundfunkproduktionen der 1950er Jahre (beide
auf Cantus Classics), jene aus München unter Richard Kraus sollte man des vorzüglichen Onegins von George London wegen
gehört haben, jene aus Hamburg unter Wilhelm Schüchter der großartigen, ihre Gefühle so intensiv vermittelnden Sena Jurinac
als Tatjana wegen.
Akzente
NEUE CD
Im vergangenen Februar feierte Lisa Della
Casa ihren 90. Geburtstag – passend dazu
erschien eine neue CD in der Reihe Wiener
Staatsoper live. Die im Label Orfeo herausgekommene Sammlung unterschiedlichster
Staatsopern-Einspielungen bietet einen guten Einblick in das Schaffen der schweizerischen Sopranistin, die insgesamt an 426
Abenden im Haus am Ring zu hören war.
Unter den Opernausschnitten aus den Jahren
1955 bis 1971 findet man ihre Donna Anna
(Don Giovanni, aufgenommen 1955 mit Anton Dermota, Dirigent: Karl Böhm), ihre
Eva (Die Meistersinger von Nürnberg, aufgenommen 1961 mit Otto Wiener, Wolfgang
Windgassen, Dirigent: Heinz Wallberg), ihre
Ilia (Idomeneo, aufgenommen 1971, unter
Jaroslav Krombholc), ihre Lucille (Dantons
Tod, aufgenommen 1967, Dirigent: Josef
Krips), die Schlussszene aus Capriccio (aufgenommen 1964, Dirigent: George Prêtre) –
und natürlich ihre Arabella (aufgenommen
1964, mit Anneliese Rothenberger und
Hugh Beresford, Dirigent: Joseph Keilberth).
Erhältlich im Arcadia Oper Shop Vienna, im
e-Shop der Wiener Staatsoper sowie im guten Fachhandel.
Archiv
Sollten Sie alte bzw. historische Programmhefte, Fotos, Eintrittskarten, Abendzettel
und ähnliches der Wiener Staatsoper besitzen
und nicht mehr benötigen, so würden wir Sie
bitten, diese nicht zu entsorgen, sondern uns
zu kontaktieren.
Wir übernehmen ausgewählte Exemplare
gerne in das historische Archiv der Wiener
Staatsoper.
Bitte kontaktieren Sie uns unter
[email protected]
Kinderring
Termine
Freunde der Wiener Staatsoper
Die Produktion gehört zu den beliebtesten
und besten Werken des gesamten Kinderopern-Genres: Wagners Nibelungenring für
Kinder. Matthias von Stegmann hat die
rund einstündige Produktion konzipiert, hat
das Libretto geschrieben und auch die Inszenierung übernommen. Hirofumi Misawa
schrieb – auf Basis von Richard Wagners Ring
des Nibelungen-Tetralogie – die Musik, die
sich stark an der Originalkomposition Wagners orientiert.
Wichtig ist an dieser Kinderoper, dass sie keine Verkleinerung oder Verniedlichung des
16-stündigen Originals ist, sondern ein vollkommen eigenständiges Werk. Zahlreiche
beliebte Ensemblesänger der Wiener Staatsoper sind in den verschiedenen Rollen – von
Wotan bis zum Waldvögelchen – zu erleben.
Nach der Deutschsprachigen Uraufführung
im mobilkom austria Kinderopernzelt auf
der Dachterrasse der Wiener Staatsoper im
November 2007 folgten unzählige ausverkaufte Vorstellungen, die zahlreiche begeisterte Rückmeldungen des jungen Publikums nach sich zogen.
Im April startet nun eine neue Spielserie von
Wagners Nibelungenring für Kinder. Der
Vorverkauf für alle Vorstellungen von April
bis Juni beginnt am 4. März 2009, 8.00 Uhr,
an allen Vorverkaufsstellen der Österreichischen Bundestheater.
Vorstellungstermine:
4. April, 15.00 Uhr
12. April, 11.00 Uhr
13. April, 11.00 Uhr
18. April, 15.00 Uhr
26. April, 15.00 Uhr
3. Mai, 11.00 Uhr
9. Mai, 15.00 Uhr
sowie weitere Vorstellungen für Schulklassen
Diese Produktion wird ermöglicht mit Unterstützung von
Martin Schlaff
Mit besonderem Dank für die Adaption des Zeltes an
15. 3. 2009, 11.00 Uhr
Künstlergespräch
Simon Keenlyside
Moderation: Haide Tenner
Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper
29. 3. 2009, 11.00 Uhr
Künstlergespräch
Elisabeth Kulman
Moderation: Wilhelm Sinkovicz
Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper
Karten und Informationen:
Tel.: 01 / 512 01 71
www.opernfreunde.at
Geburtstage
Geburtstage feiern im März
Leif Segerstam am 2. März (65)
Bernard Haitink am 4. März (80)
Kiri Te Kanawa am 6. März (65)
Jorma Silvasti am 9. März (50)
Antonietta Stella am 15. März (80)
Gabriela Beňaćková am 25. März (65)
Peter Schneider am 26. März (70)
KS Walter Fink am 30. März (60)
Sozialprojekt
Novomatic spendet im Rahmen der Carmen-Vorstellung am 4. März 2009 € 10,- pro
verkaufter Karte dieser Aufführung an das
Caritas-Projekt in Rumänien Eine Farm, die
Zukunft schenkt.
Darüber hinaus vergibt Novomatic seit der
aktuellen Spielzeit 2008/2009 ein Stipendium an einen Nachwuchssänger beziehungsweise eine Nachwuchssängerin der Wiener
Staatsoper – so fördert das Unternehmen
heuer den jungen rumänischen Bassbariton
Zoltán Nagy.
N° 127
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Die Fledermaus:
Kirill Kourlaev, Olga Esina
Beziehungsvarianten
Liebe in der Renaissance – Liebe in der Belle Epoque
D
as Hauptthema der Bühnenwerke zu allen
Zeiten sind ohne Zweifel die zwischenmenschlichen Beziehungen. Diese werden je
nach Zeit und Ort, Alter und Charakter der
Beteiligten jeweils anders in Szene gesetzt. In
Shakespeares Romeo und Julia etwa, eine tragische Liebesgeschichte in der Renaissance,
durchleben die Akteure die erste Liebe, die gemäß dem im Süden angesiedelten Ort der
Handlung leidenschaftlich gestaltet ist – und
letztlich tödlich endet. Völlig anders stellt sich
die Schilderung einer Beziehung in der Belle
Epoque dar. Entsprechend den Vorstellungen,
die man dieser Zeit entgegenbringt, stehen in
der Ballettadaption des Fledermaus-Stoffes
Erotik und Frivolität im Vordergrund des
Geschehens. Durch die Raffinesse einer noch
immer liebenden Gattin wird hier die schon
Abnützungserscheinungen aufweisende Ehe
eines „erfahrenen“ Paares in Gang gehalten.
10
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Die angesprochenen Varianten der Beziehungen werden exemplarisch in jenen Werken
gezeigt, die das Ballett der Wiener Staatsoper
und Volksoper im März tanzt: John Crankos
weltweit mit größtem Erfolg gespielte Ballettfassung der Shakespeare’schen Tragödie zur
Musik von Sergej Prokofjew und Roland Petits
ironisch-witzige, mit hinreißenden Revue­
elementen angereicherte Ballettversion der
Strauß’schen Fledermaus.
In allen drei Aufführungen der Fledermaus
(6., 9. und 12. März) ist Olga Esina die liebende
Gattin, als ihr nächtens auf FledermausSchwingen Abenteuer suchender Gatte alternieren Kirill Kourlaev und Roman Lazik, als
Hausfreund und Drahtzieher des Geschehens
Mihail Sosnovschi und Eno Peci.
Das tragische Liebespaar in Romeo und Julia
verkörpern am 23. und 25. März Robert
Tewsley, der erstmals in Wien als Romeo zu
sehen ist, und Maria Yakovleva. Die Partie des
Mercutio ist mit Denys Cherevychko besetzt,
die des Tybalt mit Eno Peci. In der Rolle der
Gräfin Capulet kehrt Alexandra Kontrus, ehemalige Solotänzerin des Ensembles, als Gast an
die Wiener Staatsoper zurück.
oz
Romeo und Julia:
Maria Yakovleva
Avancements
Repertoire
Kirill Kourlaev (links) und
Eno Peci (rechts) mit Olga Esina
in Die Fledermaus
Volksoper Wien:
TANZHOMMAGE
AN QUEEN
Nur noch dreimal in dieser Saison, am 10., 19.
und 22. März, bietet sich Gelegenheit, die mitreißende Huldigung des belgischen Choreographen Ben van Cauwenbergh an eines der
größten Phänomene der Rock-Geschichte, die
britische Kult-Band Queen, zu erleben.
Rollendebüts
Mihail Sosnovschi (Ulrich),
Alexandru Tcacenco (Csárdás-Solist)
in Die Fledermaus am 6. März 2009
Kirill Kourlaev, Eno Peci
Solotänzer
Im Anschluss an die umjubelte Premiere von
Roland Petits Ballett Die Fledermaus am 27.
Jänner wurden die Halbsolisten Kirill Kourlaev
und Eno Peci, die an diesem Abend an der Seite
von Olga Esina (Bella) in den beiden männlichen Hauptrollen (Johann bzw. Ulrich) zu sehen waren, im Beisein des französischen BallettGroßmeisters von Ballettdirektor Gyula
Harangozó mit Wirkung vom 1. Februar 2009
zu Solotänzern ernannt.
Kirill Kourlaev, in
Moskau geboren, erhielt seine Ausbildung
an der Klassischen Ballettschule in Moskau
und am Ballettkonservatorium in St. Pölten.
2001 wurde er Mitglied
des Wiener Staatsopern­balletts, 2004 avancierte er zum Halbsolisten. Aus seinem umfangreichen Repertoire seien hervorgehoben:
Franz in Coppélia von Gyula Harangozó sen.,
Karenin in Boris Eifmans Anna Karenina,
Hilarion und Bauernpaar in Elena Tschernischovas Giselle, Gefährte des Prinzen in Rudolf Nurejews Schwanensee, Tybalt und Graf
Paris in John Crankos Romeo und Julia, Fürst
Gremin in Crankos Onegin, Lescaut in
Kenneth MacMillans Manon, William in
John Neumeiers Wie es Euch gefällt, Drosselmeyer in Gyula Harangozós Der Nussknacker,
Crassus in Renato Zanellas Spartacus, Militärkapellmeister in Platzkonzert von Gyula Harangozó sen., Partien in Ben van Cauwenberghs Tanzhommage an Queen, Jiří Kyliáns
Petite Mort und Jorma Elos Glow – Stop sowie
Marius Petipas Pas d’esclave aus Le Corsaire.
In Zanellas Renard kreierte der 2000 beim
ÖTR-Contest ausgezeichnete Tänzer die Rolle
des Bocks.
Eno Peci studierte an
der Ballettakademie seiner Heimatstadt Tirana
und an der Ballettschule der Wiener Staats­
oper. 2000 wurde er an
das Wiener Staatsopern­
ballett engagiert, 2003
erfolgte seine Ernennung zum Halbsolisten.
Zu seinen wichtigsten Partien zählen die Titelrolle und Lenski in Crankos Onegin, die Titelrollen in Zanellas Spartacus und Ivan Cavallaris
Tschaikowski Impressionen, Rotbart und Gefährte des Prinzen in Nurejews Schwanensee,
Ungarischer Wachtmeister in Coppélia von
Harangozó sen., Tybalt in Crankos Romeo und
Julia, Lescaut in MacMillans Manon, Colonel
„Bay“ Middleton in MacMillans Mayerling,
Touchstone in Neumeiers Wie es Euch gefällt,
Karenin in Eifmans Anna Karenina, Drosselmeyer in Harangozós Der Nussknacker, Baron
Max von Drosselberg in Zanellas Der Nußknacker, J. S. jr. und Herr Querra in Zanellas
Aschenbrödel, Müller in Léonide Massines Der
Dreispitz, Willi in Zanellas Kadettenball sowie
Partien in Kyliáns Petite Mort, William Forsythes Slingerland pas de deux, Zanellas Empty
Place, Konzertantes Duo, Voyage und Sacre, van
Cauwenberghs Tanzhommage an Queen, Elos
Glow – Stop und András Lukács’ In Your Eyes
My Face Remains. In Zanellas Petruschka kreierte er die Titelrolle. Eine besondere Anerkennung seiner künstlerischen Verdienste wurde
ihm 2008 mit der Ernennung zum „Ehrenbotschafter“ der Republik Albanien zuteil.
Robert Tewsley (Rollendebüt als Romeo
an der Wiener Staatsoper),
Maria Balzano (Gräfin Montague),
Christoph Wenzel (Pater Lorenzo),
Marija Kicevska,
Masayu Kimoto (Faschingstanz)
in Romeo und Julia am 23. März 2009
Ensemble
Aliya Tanikpaeva trat im Jänner in einer
Spanien-Tournee des Imperial Russian Ballet in
Don Quixote und Der Nussknacker auf.
Maria Yakovleva tanzte im Jänner als Gastsolistin des Israel Ballet die Hauptrolle in Cinderella (Choreographie: Berta Yampolski) in Tel
Aviv und bei einem Gastspiel in Peking.
Karina Sarkissova und Denys Cherevychko nahmen im Februar an der Gala di
Danza im Nuovo Teatro Verdi in Brindisi teil.
Olga Esina gastierte im Februar in Don Quixote im Teatro Filarmonico in Verona.
Geburtstag
Dr. Gerhard Brunner, Direktor des Balletts
der Wiener Staatsoper von 1976 bis 1990, feiert am 23. März seinen 70. Geburtstag. Mit
seiner konsequent verfolgten „Wiener Ballettdramaturgie“ positionierte Brunner das Ballett­
ensemble des Hauses als eigene Größe in der
Welt des Tanzes. Einstudierungen von herausragenden Balletten mit Wien-Bezug, Uraufführungen der bedeutendsten Choreographen der
Zeit und Rekonstruktionen wesentlicher Werke
der Wiener Tanzgeschichte standen im Vordergrund seiner Repertoirepolitik.
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repertoire
im März 2009
Nabucco
> 1. März
Die biblische Geschichte von der babylonischen Gefangenschaft der Juden bildet die Grundlage
zu Giuseppe Verdis Nabucco. In seiner Inszenierung erzählt Regisseur Günter Krämer die
Geschichte eines familiären Konflikts zwischen dem mächtigen Babylonierkönig Nabucco und
seinen Töchtern Abigaille und Fenena, der sich zum großen politischen Konflikt ausweitet.
Nabuccos eigentlicher Gegenspieler ist der hebräische Hohepriester Zaccaria, der sein Volk aus
der Knechtschaft führen will. Unter der Leitung von Paolo Carignani singen in der MärzVorstellung Lado Ataneli (Nabucco), Georgina Lukács (Abigaille), Elisabeth Kulman (Fenena),
Ain Anger (Zaccaria) und Teodor Ilincai (Ismaele).
La Bohème
> 3. März
Puccinis 1896 uraufgeführte La Bohème zählt zu den wunderbarsten und zartesten, aber auch tragischsten Liebesgeschichten der Oper. Die Geschichte der todkranken Mimì, der mit dem Dichter
Rodolfo nur eine kurze glückliche Zeit vergönnt ist, besticht und berührt dank der genauen
Charakterisierung der Figuren und der differenzierten Klangsprache. Eingebettet ist das Liebespaar in
die farbenfrohe Welt der Pariser Bohèmiens: Künstler, Philosophen, Studenten und Lebenskünstler
bilden die bunte Gesellschaft. Einmal steht die beliebte Oper im März auf dem Spielplan. Es singen
Krassimira Stoyanova die Mimì, Keith Ikaia-Purdy den Rodolfo, Boaz Daniel den Marcello und
Simina Ivan die Musetta. Am Dirigentenpult ist Constantinos Carydis zu erleben.
> 4., 8. März
Carmen
Georges Bizets Carmen bedarf kaum einer weiteren Erklärung – gehört die Oper doch zu den
bekanntesten im internationalen Repertoire! Im Zentrum der Handlung steht die schöne wie
eigenwillige Carmen, die im Halbdunkel des Schmuggler-Milieus den Sergeanten Don José
erobert. Ihren unbeugsamen Freiheitsdrang, der sie aus seinen Armen in jene des Stierkämpfers
Escamillo treibt, bezahlt sie jedoch mit dem Leben. Zweimal steht das Werk im März unter der
Leitung von Asher Fisch auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper: José Cura verkörpert den
Don José, Vesselina Kasarova die Carmen, Genia Kühmeier singt die Micaëla, Ildebrando
D’Arcangelo den Escamillo.
Tosca
> 5. März
Rom, im Jahr 1800: Der ehemalige republikanische Konsul Angelotti ist auf der Flucht. In der
Kirche San Andrea della Valle trifft er auf den Maler Cavaradossi, einem seiner Anhänger, der
ihn versteckt. Als der Polizeichef Scarpia den Maler foltert und schließlich zum Tode verurteilt,
steht dessen Geliebte, Floria Tosca, vor der grausamen Wahl. Nur wenn sie sich dem lüsternen
Scarpia hingibt, lässt er Cavaradossi am Leben. Zum Schein geht sie auf den Handel ein – und
tötet den Polizeichef. Doch er hat sie betrogen: Cavaradossi wird hingerichtet, Tosca stürzt sich
verzweifelt von den Zinnen der Engelsburg. Tosca ist im März an der Staatsoper einmal zu
hören: mit José Cura als Cavaradossi, Maria Guleghina als Tosca und Lado Ataneli als Scarpia.
> 11.,15., 18., 20. März
Falstaff
Mit seinem Spätwerk Falstaff hat Giuseppe Verdi zuletzt noch einmal das – von ihm beinahe ein
Leben lang gemiedene – Terrain der heiteren Oper betreten und zugleich einen in vielen
Bereichen neuen Verdi-Stil gebracht. Falstaff, der doch etwas heruntergekommene Ritter, versucht sein Liebes- und Finanzleben mit Hilfe unterschiedlicher Damen zu sanieren – was dem
verlebten Lebemann jedoch nicht gelingen will. Unterm Strich ist die Oper jedoch nicht nur
eine Komödie, sondern bietet auch Momente der Ernsthaftigkeit. Im März singen unter Marco
Armiliato unter anderem Alan Titus, Fabio Capitanucci, Gergely Németi, KS Ildikó Raimondi,
Elisabeth Kulman und Teodora Gheorghiu.
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> 14., 17., 21., 24. März
Lucia di Lammermoor
Nichts belegt die Popularität von Donizettis Lucia di Lammermoor im 19. Jahrhundert eindrucksvoller als die Tatsache, dass diese Oper gleich in zwei Romanen der Weltliteratur Eingang
fand: in Flauberts Madame Bovary und in Tolstois Anna Karenina. Als Symbol unglücklicher
Liebe wird in beiden Werken genau auf Donizettis Oper Bezug genommen, wenn deren
Heldinnen schwere Gefühlskrisen durchmachen. Auch Lucia (Anna Netrebko) wird es verwehrt, ihre Liebe zu leben. Nicht Edgardo (Giuseppe Filianoti) darf sie die Hand zum Bund
fürs Leben reichen, ihr Bruder Enrico (George Petean) zwingt sie zur Heirat mit Arturo
(Marian Talaba bzw. Gergely Németi) worauf Lucia dem Wahnsinn verfällt ...
> 26. (Wiederaufnahme), 29. März
Jenůfa
Neun Jahre lang befasste sich Leoš Janáček mit dieser Oper, bevor sie 1904 in Brünn uraufgeführt wurde. Seine Studien der Sprachmelodien und des Sprachrhythmus des Tschechischen
bilden die Grundlage des Kompositionsstils. Jenůfa (Ricarda Merbeth) trifft ein hartes
Schicksal: Stewa (Marian Talaba), von dem sie ein Kind erwartet, hat sich von ihr abgewandt.
Doch Laca (Jorma Silvasti), Stewas Halbbruder, liebt Jenůfa, schreckt aber vor einer Heirat
zurück, als er von der Existenz des Kindes erfährt. Daraufhin ertränkt die Küsterin (KS Agnes
Baltsa), Jenůfas Stiefmutter, das Neugeborene im eisigen Dorfbach. Doch während des
Hochzeitsfestes von Jenůfa und Laca kommt die Gräueltat ans Tageslicht.
> 27., 30. März
Arabella
Es sollte ein dem Rosenkavalier – „ohne jede Selbstnachahmung“ – verwandtes Werk werden, ausgestattet mit der Heiterkeit der Fledermaus: so schrieb der geniale Dichter und Librettist Hugo von
Hofmannsthal in einem Brief an Richard Strauss. Arabella ist freilich weit mehr als eine leichte
Spieloper geworden. Nämlich ein zutiefst bewegendes und reifes Werk, eingebettet in komplexe
(Wiener) Verstellungswelten. An der Staatsoper ist im März diese von Sven-Eric Bechtolf inszenierte,
hochgelobe Produktion nun wieder zu erleben. KS Adrianne Pieczonka gibt die Titelheldin der Oper,
Matthias Klink singt den Matteo, Genia Kühmeier die Zdenka, Morten Frank Larsen den Mandryka,
es dirigiert Ulf Schirmer.
> 28., 31. März
Die tote Stadt
Erich Wolfgang Korngold: Der einst umschwärmte Komponist ist nach der Emigration in seiner
Heimat Österreich über Jahrzehnte fast in Vergessenheit geraten. Überlebt hat jedenfalls sein
Meisterwerk Die tote Stadt, eine außergewöhnliche Oper, die voll musikalischer Atmosphärik
und Stimmungszauber steckt und vom jugendlichen Korngold geschrieben wurde. Die
Handlung dreht sich um Paul, der in einer Traumwelt lebt, seit seine Frau verstorben ist. Nichts
kann ihn aus diesem Schattenreich holen, bis ihm die Tänzerin Marietta begegnet. Bei den
Aufführungen im März singen unter anderem KS Angela Denoke, Klaus Florian Vogt und
Markus Eiche unter dem Dirigenten Philippe Auguin.
Werkeinführungen
Zu gleich mehreren unterschiedlichen Produktionen bietet die Wiener Staatsoper im März
kostenlose Werkeinführungen an: Zur Neuinszenierung von Eugen Onegin, weiters zu Jenůfa,
Arabella und Erich Wolfgang Korngolds Die tote Stadt. Diese Werkeinführungen finden wie
immer eine halbe Stunde vor Beginn der jeweiligen Vorstellung im Gustav Mahler-Saal der
Wiener Staatsoper statt. Dabei wird von der Dramaturgie allerlei Wissenswertes rund um die
Biografie der Komponisten, die Entstehung des betreffenden Werkes und die
Aufführungsgeschichte erzählt. Zusätzlich werden Information zur aktuell gezeigten Inszenierung
geboten und einige musikalische Besonderheiten vorgestellt.
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Rückblick
Hochgelobt
Glück im Unglück
Indra Thomas, Janina Baechle
Ioan Holender, Angela Denoke, Bundesministerin Claudia Schmied und Seiji Ozawa
Mit frenetischem Jubel wurde im Februar
Angela Denokes Salome-Interpretation
vom Publikum gewürdigt. Drei Mal verkörperte – im wahrsten Sinn des Wortes – die deutsche Sopranistin die halbwüchsige und nach
Liebe hungernde Prinzessin. Stellvertretend für
all die hymnischen Kritiken, sei an dieser Stelle
nur ein Ausschnitt aus dem Freizeit-Kurier zitiert, der Angela Denokes Salome als die außergewöhnlichste kulturelle Leistung der Woche
würdigte: „Und auch in dieser Rolle setzt Angela Denoke – wie so oft – neue Maßstäbe. Dramatisch, lyrisch, leidenschaftlich und gefährlich
– vokal bleibt kein Wunsch offen. Dazu aber
kommt, dass Denoke auch darstellerisch ... brilliert.“ Zwei Tage vor der letzten Salome-Aufführung wurde die Künstlerin, die der Staatsoper
seit ihrem Debüt als Marschallin im Jahre 1997
durch zahlreiche Auftritte verbunden ist, im
Teesalon des Hauses mit dem Titel Österreichische Kammersängerin ausgezeichnet. Die
Verleihung erfolgte durch die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, Dr.
Claudia Schmied und Staatsoperndirektor
Ioan Holender. In der aktuellen Saison ist
KS Angela Denoke im Haus am Ring noch als
Marietta/Marie (Die tote Stadt) und als Kundry
(Parsifal) zu erleben.
Abschied von einer Verdi-Oper
José Cura, Hui He
Mit einer ausverkauften und bejubelten Aufführung verabschiedete sich das Publikum
der Staatsoper am 13. Februar von Verdis zu
Unrecht selten gezeigtem Stiffelio. Unverständlich, dass das vom Komponisten selbst
hochgeschätzte Werk mehr als 150 Jahre
brauchte, um endlich auch im Haus am Ring
gezeigt zu werden. Es war Direktor Ioan
Holender, der das Repertoire – wie so oft
– erweiterte und dem Wiener Publikum auch
14
N° 127
die Bekanntschaft mit dieser, 1850 uraufgeführten Oper, ermöglichte. Und das in hervorragender Besetzung. In der letzten Serie
waren José Cura als der evangelische Sektenführer Stiffelio und die junge, international gefragte chinesische Sopranistin Hui He
als dessen Ehefrau Lina zu hören. Die wichtige Partie des Stankar sang in den ersten
beiden Februar-Aufführungen der amerikanische Bariton Mark Rucker, der für den
erkrankten Anthony Michaels-Moore
einsprang. Letzterer konnte die Rolle schließlich in der letzten Vorstellung planmäßig verkörpern. Wer keine Möglichkeit hatte eine
der Aufführungen zu erleben, kann dies zumindest akustisch nachholen: Im April
strahlt Ö1 den Live-Mitschnitt einer Vorstellung der letzten Serie aus. Der Termin wird
noch nachgenannt.
Glück im Unglück hatten die Staatsoper und
das Wiener Publikum mit der Aufführungsserie des Maskenball im Februar. Nachdem
gleich zwei wichtige Sänger erkrankten – KS
Carlos Álvarez der den Ankarström und
Marco Berti, der den Gustaf verkörpert hätte
– fand Direktor Ioan Holender kurzfristig
gleichwertigen Ersatz. In den ersten beiden
Vorstellungen sang George Petean (er
wird im März als Enrico in Lucia di Lammermoor zu hören sein) den Ankarström, in der
dritten und vierten Vorstellung schlüpfte
Dalibor Jenis in die Rolle des enttäuschten
und rachsüchtigen ehemaligen Vertrauten
des Königs Gustaf. Den schwedischen Monarchen selbst sang in der ersten und letzten
Aufführung der Serie KS Ramón Vargas
– der Lenski der Eugen Onegin-Neuproduktion
–, in den Vorstellungen Nummer zwei und
drei hieß der Einspringer Franco Farina.
Auf diese Weise hatten die schlussendlich
zahlreich erschienen Zuhörer die ideale Gelegenheit, in kürzester Zeit in ein und derselben Oper unterschiedliche Besetzungskombinationen hören und vergleichen zu können.
Großen Jubel ernteten aber auch die übrigen
Interpreten, allen voran Hausdebütantin
Indra Thomas als Amelia, die unter anderem mit ihrer überaus schwierigen Arie im
zweiten Akt begeisterte und das Ensemblemitglied Ileana Tonca als Oscar.
KS Ramón Vargas, Ileana Tonca
ausblick
Anna Netrebko singt Lucia di Lammermoor
Staatsoper zuletzt Nemorino im L'elisir
d'amore). Dirigent ist Marco Armiliato.
Gleich zwei Monate später – im Mai – steht
Anna Netrebko in einer ihrer bekanntesten
Bravourrollen wieder auf der Bühne des
Hauses am Ring: als Violetta in Verdis La
traviata. An drei Abenden macht sie – gemeinsam mit Joseph Calleja (Alfredo)
und Alberto Gazale (Giorgio Germont)
und dem Dirigenten Marco Armiliato – das
tragische Lieben und Sterben der Violetta zu
einem Pflichttermin für Wiener Opernfreunde.
Termine: 14., 17., 21., 24. März (Lucia)
4., 7., 11. Mai (La traviata)
Anna Netrebko
Sie ist wieder da! Anna Netrebko kehrt
nach ihrer Babypause wieder an das Haus am
Ring zurück. In den vier März-Vorstellungen
von Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor wird sie die virtuose Titelpartie verkörpern. Damit begeht die Sopranistin auch
Anna Netrebko
in La traviata
gleich ihr Lucia-Rollendebüt an diesem Haus.
An ihrer Seite singen George Petean (er
war zuletzt als Graf René Ankarström in Un
ballo in maschera und als Marquis de Posa im
französischen Don Carlos zu erleben) und
Giuseppe Filianoti (er sang an der Wiener
Genia Kühmeier als Zdenka und Micaëla
Genia Kühmeier, KS Adrianne Pieczonka
Im Februar war Genia Kühmeier bereits als
Micaëla in Bizets Carmen (unter Asher
Fisch) zu erleben, im März singt sie noch
zweimal diese Partie. Und sie gestaltet – wie
schon bei der umjubelten Premiere im Jahr
2006 unter Franz Welser-Möst – die Rolle
der Zdenka in Richard Strauss' Arabella. Insgesamt viermal steht in den kommenden beiden
Monaten die von Sven-Eric Bechtolf inszenierte (und einhellig gelobte) Produktion auf
dem Spielplan der Wiener Staatsoper, KS
Adrianne Pieczonka wird die Titelpartie
übernehmen, den Matteo gibt erstmals
Matthias Klink, Morten Frank Larsen
singt den Mandryka, es dirigiert Ulf Schirmer. Was las man in den Premierenrezensionen über Genia Kühmeier in der Rolle der
Zdenka? Karlheinz Roschitz (Kronen Zeitung)
schrieb über „eine frische, warm getönte Stimme, die jubelnde Töne anschlägt“, Karl Löbl
(Österreich) über „eine wunderbare Rollengestaltung, eine stimmlich perfekte Leistung“,
Wilhelm Sinkowicz (Die Presse) über einen
„zauberisch klar und zart geführten“ Sopran.
Termine: 4., 8. März (Carmen)
27., 30. März, 2., 7. April (Arabella)
Klaus Florian Vogt wieder in Die tote Stadt
Ohne Zweifel gehört Klaus Florian Vogt
zu den faszinierendsten Tenören der heutigen
Zeit. Mit entsprechender Spannung wartete
man in der vergangenen Saison auf sein Debüt als Paul in Korngolds Die tote Stadt. In
der Begeisterung über seine darstellerische
und stimmliche Leistungen waren sich zuletzt Presse und Publikum einig. „Mit Klaus
Florian Vogt ... feierte das Publikum eine herausragend sichere gesangliche Leistung, die
sich wie ein zuverlässiger emotionaler Leitfaden durch den Abend zog“, meinte die Rezensentin der APA, „Klug und genau charak-
terisiert er den durch schizophrene (Traum-)
Schübe Taumelnden“ meinte der Kritiker der
Kronen Zeitung, „Klaus Florian Vogt singt
mit großer Sicherheit, Musikalität, tadelloser
Phrasierung, frei sich entfaltender Höhe“ las
man in Österreich.
Gemeinsam mit KS Angela Denoke als
Marietta/Marie und Markus Eiche als
Frank/Fritz ist der Tenor nun an vier Abenden
in der international umworbenen Ausnahmeproduktion der Toten Stadt (Inszenierung: Willy Decker) wieder zu erleben.
Termine: 28., 31. März, 3., 6. April
Klaus Florian Vogt
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Fenster in
die Seele
Jenůfa kehrt in den Spielplan
der Wiener Staatsoper zurück
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KS Agnes Baltsa
N° 127
L
eoš Janáčeks Jenůfa erfreute sich schon in
den vergangenen Jahrzehnten der Gunst
vieler Opernfreunde. Doch einen dermaßen
anhaltenden Triumph, wie die aktuelle Produktion hatte im Haus am Ring vielleicht
noch keine andere Realisierung des Stückes
zuvor. Nun wird das Werk in der hochgelobten Inszenierung des Janáček-Spezialisten
David Pountney am 26. März wiederaufgenommen. In Erinnerung wird manchem Zuschauer unter anderem das realistische, aber
dennoch nicht folkloristische Bühnenbild
geblieben sein: Die große Mühle im ersten
Akt, der aus Mehlsäcken aufgestapelte Innenraum im zweiten sowie der schlicht gehaltene, nicht näher definierte große Hochzeitssaal im dritten Akt, in dem Tragödie,
Versöhnung und Neuanfang nebeneinander
ihren Platz finden.
Von der üblichen Gepflogenheit an der
Wiener Staatsoper abweichend, wird Jenůfa
jedoch nicht im Original, also im Tschechischen gegeben, sondern in der deutschen
Übersetzung von Max Brod. Eine Entscheidung, die Regisseur Pountney von Anfang
an begrüßte, der Jenůfa weniger als eine
typische Oper, sondern vielmehr als echtes
Musiktheater ansieht, in dem „die unnötige
Barriere einer komplett fremden Sprache die
Aufnahme durch das Publikum unheimlich
erschweren würde“.
Authentizität
Und gerade auf die hundertprozentige Aufnahme durch die Zuschauer kommt es in
diesem, die harte Realität des mährischen
Bauernlebens im 19. Jahrhundert abbildenden, Werk an. Nicht umsonst hatte Leoš
Janáček neun Jahre an Jenůfa geschrieben
und sich um die größtmögliche Authentizität bemüht. Die mährische Volksmusik wurde von ihm – ohne zur bloßen Folklore zu
verkommen – in die Partitur eingearbeitet,
Tonfall und Sprachmelodie der dortigen Bevölkerung als Grundlage für den Gesang der
einzelnen Figuren festgelegt: „Kleine Fenster
in die menschliche Seele“ nannte Janáček
diese Kompositionsweise. Selbst persönliche
Katastrophen, wie der Tod seines zweijährigen Sohnes Vladimir und jener seiner
17jährigen Tochter Olga konnten ihn nicht
dauerhaft von der Arbeit an dieser Oper
abhalten. Ganz im Gegenteil, sie gab ihm
Kraft die privaten Tragödien durchzustehen.
Rückblickend meinte Janáček resigniert:
„Jenůfa müsste ich mit dem schwarzen Band
der langen Krankheit, der Schmerzen und
Klagen meiner Tochter Olga und des kleinen
Vladimir umwinden.“
Ricarda Merbeth
Dass die Frucht des intensiven, ringenden
Arbeitens – die erfolgreiche Uraufführung –
schließlich nicht am Nationaltheater in Prag
erfolgte, wie der Komponist zunächst erhofft
hatte, sondern „nur“ in Brünn, belastete den
tief enttäuschten Janáček zusätzlich. Im Haus
am Ring selbst wurde Jenůfa erst 1918, praktisch in den letzten Tagen der Monarchie, in
den Spielplan aufgenommen und zwar im
Zuge des Versuchs, Werke aus allen Kronländern und aller Volksgruppen im wichtigsten
Opernhaus des Landes zu präsentieren. Die
Monarchie war wenig später Geschichte,
Jenůfa ist hingegen nach wie vor Teil des
Wiener Repertoires.
Sängerfest
Wie schon bei der Premiere im Jahr 2002
wird KS Agnes Baltsa auch diesmal die Küsterin verkörpern, die neben der Titelgestalt
wohl wichtigste Person des Stückes. Baltsa
hatte diese seelisch tief verletzte und zerrissene Person, die aus Liebe zu ihrer Stieftochter schlussendlich zur Kindsmörderin wird,
extra für die Wiener Staatsoper einstudiert,
mit ihrer unvergleichlichen, packenden
Interpretation derselben geradezu Aufführungsgeschichte geschrieben und somit einen großen persönlichen Erfolg verbuchen
können. Ein Wiedersehen und Wiederhören
gibt es mit Jorma Silvasti. Zuletzt sang der
finnische Tenor im Haus am Ring den Intriganten Schuiski in Boris Godunow, jetzt kehrt
er als „gute Seele“ Laca zurück, der die gesellschaftlich gefallene Jenůfa heiratet, obwohl
sie ursprünglich seinen Bruder Stewa erhört
hatte. Anders als bei der Premiere, wird die
Titelrolle diesmal von Publikumsliebling
Ricarda Merbeth und der ungetreue Stewa
von Marian Talaba gesungen. Alles in allem
also ein Sängerfest – wenn man insbesondere
noch bedenkt, dass die verhältnismäßig kleine Rolle der alten Burya von Janina Baechle
verkörpert wird.
Andreas Láng
Am Spielplan
Jenůfa
Leoš Janáček
Dirigent: Graeme Jenkins
Mit: Ricarda Merbeth (Jenůfa),
KS Agnes Baltsa (Küsterin),
Janina Baechle (alte Buryja),
Jorma Silvasti (Laca),
Marian Talaba (Stewa),
Marcus Pelz (Altgesell),
Alexandru Moisiuc (Dorfrichter),
Waltraud Winsauer (Frau des Dorfrichters),
Caroline Wenborne (Karolka),
Roxana Constantinescu (Schäferin),
Juliette Mars (Barena),
Ileana Tonca (Jana)
26., 29. März, 1., 4. April
Werkeinführung:
eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung im Gustav Mahler-Saal
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OPER in Radio
Die Wiener Staatsoper im Radio
7. 3. 2009 / 19.00 Uhr / Ö1
Peter I. Tschaikowski: Eugen Onegin
Live-Übertragung der Premiere aus der Wiener Staatsoper
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Dirigent: Seiji Ozawa
Mit: Tamar Iveri, Simon Keenlyside, Ramón Vargas,
Nadia Krasteva, Ain Anger, u. a.
29. 3. 2009 / 15.06 Uhr / Ö1
Das Wiener Staatsopernmagazin
Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper und
Gespräche mit Künstlern
Mit Michael Blees
Gesamtopern auf Ö1
14. 3. 2009 / 19.00 Uhr
Antonín Dvořák: Rusalka
Zeitversetzte Übertragung aus der Metropolitan Opera New York
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Dirigent: Jirí Belohlávek
Mit: Renée Fleming, Aleksandrs Antonenko, Christine Goerke,
Kristinn Sigmundsson, Stephanie Blythe, u. a.
21. 3. 2009 / 19.00 Uhr
Vincenzo Bellini: La sonnambula
Zeitversetzte Übertragung aus der Metropolitan Opera New York
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Dirigent: Evelino Pidó
Mit: Natalie Dessay, Juan Diego Flórez, Michele Pertusi, u. a.
28. 3. 2009 / 19.30 Uhr
Louise Bertin: La Esmeralda
Aufgenommen am 23. 7. 2008 in der Opéra Berlioz in Montpellier
Lettischer Rundfunkchor, Orchestre National de Montpellier
Dirigent: Lawrence Foster
Mit: Maya Boog, Manuel Nunez Camelino, Francesco Ellero
d’Artegna, Frédéric Antoun, Yves Saelens, Eugénie Danglase,
Eric Huchet, u. a.
Gesamtopern auf Radio Stephansdom 107,3
Beginn jeweils um 20.00 Uhr
03. 03. 2009 Bellini: I puritani
05. 03. 2009Tschaikowski: Eugen Onegin
07. 03. 2009 Berlioz: Béatrice et Bénédict
10. 03. 2009 Fux: Dafne in Lauro
12. 03. 2009Haydn: La vera constanza
14. 03. 2009 Mozart: Don Giovanni
17. 03. 2009 Gazzaniga: Don Giovanni
19. 03. 2009 Weber: Der Freischütz
21. 03. 2009 Mussorgski: Boris Godunow
24. 03. 2009 Janáček: Jenůfa
26. 03. 2009Haydn: L’isola disabitata
28. 03. 2009 Bellini: I Capuleti e i Montecchi
31. 03. 2009Haydn: La fedeltà premiata
HIGHLIGHTS
5. 3. 2009 / 15.06 Uhr / Ö1
Der Operndirigent Bernard Haitink – zum 80. Geburtstag
Mit Chris Tengel
10. 3. 2009 / 15.06 Uhr / Ö1
Tito Gobbi – zum 25. Todestag
Mit Gottfried Cervenka
17. 3. 2009 / 15.06 Uhr / Ö1
Antonietta Stella – zum 80. Geburtstag
Mit Gottfried Cervenka
31. 3. 2009 / 15.06 Uhr / Ö1
Franz Schreker – zum 75. Geburtstag
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Hausdebüts
Teodor Ilincai
Ismaele
in Nabucco
am 1. März
Teodor Ilincai wurde
1983 in Rumänien
geboren, besuchte unter
anderem das Konservatorium in Bukarest. Seit
2006 ist der Künstler Solist der Nationaloper
Bukarest, wo er u. a. in folgenden Rollen
zu hören ist: Macduff (Macbeth), Ismaele
(Nabucco), Rossilon (Die lustige Witwe),
Tebaldo (I Capuleti e i Montecchi), Lenski
(Eugen Onegin). 2009 gab er sein Debüt an
der Hamburgischen Staatsoper als Macduff
und wird dort 2010 als Rodolfo (La Bohème)
zu hören sein.
Fabio Capitanucci
Ford
in Falstaff
am 11. März
Fabio
Capitanucci
ist regelmäßig an der
Mailänder Scala, in
Frankfurt, Marseille, Genua, Pesaro, Dresden,
Madrid, Verona, Atlanta, Turin, Hamburg,
Madrid, Florida zu hören. Sein Repertoire
umfasst u. a. Marcello (La Bohème), Belfiore
(Un giorno di regno), Sharpless (Madama
Butterfly), Lescaut (Manon), Guglielmo (Così
fan tutte), Belcore (Elisir d’amore), Don
Alvaro (Viaggio a Reims), Enrico (Lucia di
Lammermoor), Malatesta (Don Pasquale),
beide Figaros sowie Ford (Falstaff).
Martin Homrich
Graf Elemér
in Arabella
am 27. März
Das erste Engagement
führte Martin Homrich
an die Hamburgische
Staatsoper, deren Ensemblemitglied er für
vier Spielzeiten war, bevor er 2001 an die
Sächsische Staatsoper Dresden wechselte.
Mit dem Ende der Saison 2008/2009 ist er
als freischaffender Künstler tätig. Zu seinen
Rollen zählen u. a. Erik (Fliegende Holländer),
Tamino (Zauberflöte), Macduff (Macbeth),
Matteo und Elemér in Arabella, Flamand
(Capriccio), Ferrando (Così fan tutte) und Don
Ottavio (Don Giovanni).
Rollendebüts
Zoltán Nagy° (Zuniga)
in Carmen am 4. März 2009
Sorin Coliban (Angelotti)
in Tosca am 5. März 2009
Alle Solistinnen und Solisten
außer Seiji Ozawa (Dirigent)
und Marcus Pelz (Saretzki)
in Eugen Onegin am 7. März:
Alan Titus (Falstaff),
Gergely Németi (Fenton),
Teodora Gheorghiu (Nannetta),
Sophie Marilley (Meg Page)
in Falstaff am 11. März 2009
Marco Armiliato (Dirigent),
George Petean (Enrico),
Anna Netrebko (Lucia),
Giuseppe Filianoti (Edgardo),
Juliette Mars (Alisa)
in Lucia di Lammermoor
am 14. März 2009
Gergely Németi (Arturo)
in Lucia di Lammermoor
am 24. März 2009
Marian Talaba (Stewa),
Marcus Pelz (Altgesell),
Alexandru Moisiuc (Dorfrichter),
Caroline Wenborne (Karolka),
Roxana Constantinescu (Schäferin),
Juliette Mars (Barena)
in Jenůfa am 26. März 2009
Matthias Klink (Matteo),
Clemens Unterreiner (Lamoral),
Teodora Gheorghiu (Fiakermilli),
Aura Twarowska (Kartenaufschlägerin)
in Arabella am 27. März 2009
Elisabeth Kulman (Brigitta),
Sophie Marilley (Lucienne),
Alexander Kaimbacher (Victorin)
in Die tote Stadt am 28. März 2009
° Stipendiat von Novomatic
Hanuschg. 3 / Goetheg. 1, 1010 Wien
Öffnungszeiten: ganzjährig
Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr
24. Dezember u. Karfreitag geschlossen
Höchstes Niveau
Elisabeth Kulman erarbeitet sich das Wiener Opernrepertoire
I
m Juni 2004 sang sie noch die herausfordernde Sopranpartie in der Johannespassion
unter Peter Schreier, im Herbst desselben Jahres
war ihre Gesangswelt bereits eine gänzlich andere: Elisabeth Kulman debütierte im Oktober
2004 in Suppés Boccaccio praktisch ein zweites
Mal an der Volksoper – diesmal als Mezzosopran. Und das nach führenden Sopranrollen
wie Pamina in der Zauberflöte und der Gräfin
in Figaros Hochzeit an diesem Haus. Ein sogenannter Fachwechsel also, im Opernbetrieb an
sich nicht ungewöhnlich, in dieser Geschwindigkeit allerdings beeindruckend. „Sobald mein
Kopf es akzeptiert hatte, ging es ganz schnell“,
beschreibt Kulman die kurze Phase des Umstiegs. „Plötzlich ist das herausgekommen, was
ich immer sagen wollte, mir aber nie wirklich
befriedigend gelungen ist. Es war ein unglaublicher Glücksmoment und seither bin ich die
Künstlerin, die ich immer sein wollte.“
Seither hat Elisabeth Kulman in bemerkenswerter Geschwindigkeit ein neues Repertoire
studiert und reiht Erfolg an Erfolg. Nur ein
Einziges wünscht sie sich – wie sie augenzwinkernd gesteht – manchmal zurück: die
schmachtenden Sopranpartien. Eine leidende
Donna Elvira in Mozarts Giovanni etwa – das
geht ihr heute bei aller Zufriedenheit mit ihren
aktuellen Rollen noch dann und wann ab.
Mit der Erfahrung des Fachwechsels hat es
wohl auch zu tun, dass Elisabeth Kulman
keinen mehrjährigen Generalplan für ihre
Karriere vorbereitet hat. „Mein Ziel ist es, auf
professionellem Niveau zu arbeiten und dieses
Niveau zu halten. An künftige Rollen und
meine Zukunft denke ich kaum, schließlich
habe ich am eigenen Leib erfahren, dass eine
Stimme einen anderen Weg als der Kopf gehen
kann. Mich interessiert eher die Gegenwart:
Was kann ich bewältigen? Wie kann ich es
möglichst gut bewältigen? Alles andere lasse ich auf mich zukommen, ich versuche auf
meine Stimme zu hören und ihr dann zu folgen.“ Ob sie nicht hin und wieder doch hinter
verschlossenen Türen eine Rolle ausprobiert,
die noch in weiterer Ferne liegt? Entschiedenes
Abwehren: „Keine Zeit! Ich bin ja noch nicht
lange in diesem Fach und es kommen dadurch
Schlag auf Schlag aktuelle Rollendebüts. Ich
habe also auch so schon sehr sehr viel Neues
zu lernen ...“
Doch zurück zum erklärten Ziel des professionellen Arbeitens. Dazu gehört freilich auch
eine möglichst ideale Vorbereitung. Wie lernt
man nun im tagtäglichen Repertoirebetrieb
eine neue Partie? „Wiederholen, irrsinnig oft
wiederholen. Und imaginieren, wie es auf
der Bühne sein wird. Denn die aktuelle Aufführungssituation ist natürlich immer ganz
anders als das Üben im Wohnzimmer; nicht
nur, weil der Adrenalinpegel auf der Bühne viel
höher ist, sondern weil alle Umstände anders
sind: plötzlich sind Kollegen da, das Orchester
klingt ganz anders als das Klavier, mit dem man
eine Rolle einstudiert hat. Sohabe ich mir bei
meinem Ulrica-Debüt in Un ballo in maschera
alles vorzustellen versucht, was so in einer Aufführungssituation alles passieren kann. Damit
mich möglichst nichts aus der Ruhe bringt,
wenn es so weit ist. Und außerdem muss man
eine Partie so oft durchspielen, bis man über
einzelne Bewegungen nicht mehr nachdenken
muss. So ist man frei für neue Inspirationen
und hat die nötige Freiheit im Aufführungsmoment.“
In bester Erinnerung ist Wiener Opernfreunden Kulmans Gestaltung der Marina in Mussorgskis Boris Godunow, die hier im Haus am
Ring zuletzt im Jänner 2009 zu erleben war.
„Die Marina ist für mich ein Glücksgriff.
Man kann mit dieser Rolle viel zeigen, sowohl stimmlich als auch darstellerisch. Für
mich ist diese Partie derzeit ideal“ meint sie.
Eine weitere wichtige Bühnenfigur, die die
Mezzosopranistin in letzter Zeit verkörperte,
ist die bereits erwähnte Ulrica. Für Kulman
derzeit noch eher eine Grenz- und Zukunftsrolle, die sie aber nicht missen möchte. „Es
war wichtig für mich, diese Partie auszuprobieren. Zu oft möchte ich sie aber demnächst
nicht singen, dafür habe ich ja später noch
Zeit.“ Im März erlebt man Elisabeth Kulman
dann wieder von einer gänzlich anderen Seite, nämlich einer heiteren: als Mrs. Quickly
in Falstaff; im Mai wird sie weiters die Partie
der Olga in der neuen Eugen Onegin-Produktion gestalten. Und was passiert in nächster
Zukunft außerhalb der Oper? „Nikolaus
Harnoncourt hat mich eingeladen, zu seinem 80. Geburtstag im Musikverein in Franz
Schmidts Buch mit sieben Siegeln mitzuwirken. Und im Oktober kommt meine DebütCD heraus: Mahler-Lieder, aber in einem
ganz speziellen Arrangement: ein ungemein
spannendes Projekt!“
Oliver Láng
Elisabeth Kulman
als Marina in Boris Godunow
Kurz gefasst
Eliabeth Kulman studierte zunächst
Sprachen und Musikwissenschaft, bevor sie sich dem Gesangsstudium an der
Wiener Musikuniversität widmete. Ihr
Bühnendebüt gab sie als Pamina. 2004
erfolgte der Wechsel vom Sopran- ins
Mezzosopran-Fach. Seit 2007 ist sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper.
Wichtige Auftritte 2008/2009:
Mrs. Quickly / Falstaff
11., 15., 18., 20. März 2009
Brigitta / Die tote Stadt
28., 31. März; 3., 6. April 2009
Olga / Eugen Onegin
23., 26., 29. Mai; 2., 4. Juni 2009
Flosshilde / Das Rheingold
2., 5., 16. Mai; 6. Juni 2009
Clairon / Capriccio
24. Juni 2009
(Gastspiel Garmisch-Partenkirchen)
N° 127
19
Ein geborener
Komödiant
möchte meinen Teil dazu beitragen, dass diese
Geschichte lebendig wird und die Zuschauer
berührt. Wenn mir das einigermaßen gelingt,
bin ich zufrieden.
Alan Titus singt erstmals den Falstaff
Z
uletzt war Alan Titus im Haus am Ring als Jochanaan in Strauss’ Salome zu erleben. Nun
kann ihn das Wiener Publikum in einer seiner weiteren Paraderollen hören – als Verdis Falstaff, den er international schon oft, in Wien aber noch nie verkörperte. Anlässlich dieses Rollendebüts führte Andreas Láng mit ihm das folgende Gespräch.
pro:log: An der Wiener Staatsoper singen Sie
den Falstaff zum ersten Mal. Weltweit sind Sie
in dieser Rolle schon zu erleben gewesen, etwa in
Dresden oder Tokio. Wann genau kam die Partie
in ihr Repertoire?
Alan Titus: Sie haben eine wichtige Station
nicht genannt: Hamburg. Dort habe ich die
Rolle – das ist auch schon wieder elf Jahre
her – zum ersten Mal singen dürfen. Es hat
sich übrigens auch um eine Produktion von
Marco Arturo Marelli gehandelt, wenn auch
die Ausstattung ganz anders aussah als hier in
Wien. Meine ersten Erfahrungen mit dieser
wunderbaren Oper erwarb ich mir allerdings
schon viel früher – als Ford, den ich in vielen
Inszenierungen verkörperte. Und so konnte ich
einige berühmte Falstaff-Interpreten, etwa Ingvar Wixell, Renato Capecchi, Rolando Panerai
aus der nächsten Nähe als Bühnenpartner erleben. Die berühmte Salzburger Produktion mit
Giuseppe Taddei in Salzburg habe ich natürlich
auch gesehen. Sie müssen wissen, dass mir der
Falstaff schon am Beginn meiner Sängerkarriere
als Traumrolle vorschwebte und ich die großen
Kollegen in dieser Partie schon deshalb genau
studierte, um von ihnen zu lernen.
p: Haben Sie im Laufe der Jahre eine Veränderung in Ihrer eigenen Falstaff-Interpretation bemerkt?
AT: Keine grundlegende. Das Problem mancher heutiger Regisseure ist, dass sie das Rad immer neu erfinden wollen. Aber für bestimmte
Situationen in bestimmten Opern wurden
schon ideale Lösungen gefunden, die man
zwar variieren, aber nicht unbedingt übertreffen kann. Statt immer wieder krampfhaft nach
neuen Ideen zu suchen, sollten die Regisseure
viel eher versuchen, den Sängern beizustehen,
wenn diese nicht gleich die notwendigen szenischen, mimischen Möglichkeiten finden, das
Gewünschte auszudrücken.
p: Und wo liegen die sängerischen Schwierigkeiten beim Falstaff?
20
N° 127
Alan Titus
AT: Allzugroße diesbezügliche Schwierigkeiten
sehe ich gar nicht. Die Rolle ist von Verdi wunderbar angelegt. Wichtig ist, dass man es schafft
den dramatischen Gehalt und die Musik zusammenzuführen. Die Stimmfarbe, die musikalische Charakterisierung muss das Resultat
der zugrundeliegenden Idee des Stückes, der
jeweiligen Aktion sein. Vokaltechnisch sind die
Anforderungen – zumindest meines Erachtens
nach – nicht übertrieben kompliziert.
p: Zu Ihrem Repertoire gehörten viele ernste,
tragische Partien. Was fällt Ihnen leichter: die
Darstellung von komischen Charakteren oder von
Rollen wie etwa Wotan, Jochanaan?
AT: Ich bin im Grunde ein geborener Komödiant. Leider gibt es nicht so viele lustige Rollen, wie ich es mir wünschen würde. Aber im
Prinzip ist es egal, ob es sich um eine traurige
oder komische Partie handelt. Man erzählt dem
Publikum eine Geschichte, und ich persönlich
p: Inwieweit versuchen Sie die Figuren, die Sie
interpretieren, psychologisch zu durchdringen, zu
verstehen?
AT: Ich glaube, es ist zu wenig, nur die eigene
Rolle im Blickfeld zu haben. Man muss vielmehr das gesamte Umfeld in die Interpretation mit einbeziehen. Nur ein Beispiel: Ich sang
in Bayreuth den Sachs, John Treleaven war in
dieser Meistersinger-Produktion der Stolzing.
Irgendwie hat das auf der Bühne bei unseren
Szenen atmosphärisch vorerst nicht so recht
funktioniert. Ich ließ mir also alles noch einmal durch den Kopf gehen und bin drauf gekommen, dass es nicht reicht, wenn ich mir
lediglich das verhältnismäßig hohe Alter von
Sachs vergegenwärtige. Ich musste mir auch
über weitere Details klar werden: Wie fühlt sich
der junge Stolzing, wenn er dem älteren, anerkannten Sachs gegenübertritt? Wie kann, wie
könnte er reagieren? Dadurch wurde mir dann
klarer, wie unser Verhältnis auf der Bühne zu
sein hatte bzw., wie ich den Sachs besser darstellen sollte – und mit einem Mal hat es auch
atmosphärisch gepasst.
p: Wie geht es mit der Figur Falstaff nach dem
Schluss der Oper weiter?
AT: Das weiß man nicht so genau, und das ist
auch gut so. Vielleicht finden Mrs. Quickly
und Falstaff ja zueinander. Vielleicht lebt Falstaff das Leben, das er bis dahin geführt hat weiter. Hier darf sich – und damit wird der Reiz einer Aufführung zusätzlich erhöht – die Fantasie
des Zuschauers einschalten, jeder im Publikum
kann die Geschichte weiterspinnen und über
mögliche neue Konstellationen nachsinnen.
Kurz gefasst
Alan Titus wurde in New York geboren und studierte an der Juilliard School
of Music. 1969 debütierte er an der
Washington Opera und ist seither an allen wichtigen Bühnen der Welt in den
großen Partien seines Faches zu sehen. An
der Wiener Staatsoper debütierte er 1989
als Graf (Nozze di Figaro) und sang hier
seither u. a. Wotan/Wanderer (Ring des
Nibelungen), Jochanaan (Salome), Scarpia
(Tosca), Pizarro (Fidelio).
Auftritte 2008/09
Falstaff / Falstaff
11., 15., 18., 20. März
Staatsoper historisch
Das Jahr 1897
E
s war Gustav Mahler, der 1892 als Kapellmeister in Hamburg die Deutsche Erstaufführung von Tschaikowkis Eugen Onegin dirigierte. Und es war auch Gustav Mahler, der als
Direktor der Wiener Hofoper im ersten Jahr
seiner Regentschaft das Werk auf dem Spielplan
des Hauses am Ring setzte.
Eugen Onegin – natürlich in einer deutschen
Übersetzung – war also am 19. November
1897 zum ersten Mal in Wien zu hören, und
diese fünfte Oper von Tschaikowski war auch
gleich das erste Musiktheaterwerk des Komponisten an sich, das in der Stadt gegeben
wurde.
Aufgeboten wurde beste Wiener Opernbesetzung: die umschwärmte Marie Renard
sang die Tatjana, Josef Ritter den Eugen
Onegin, Wilhelm Hesch den Fürsten Gremin, Margarete Michalek die Olga und Fritz
Schrödter den Lenski. Es folgten 20 Aufführungen dieser Erstproduktion (zu der Anton
Brioschi die Ausstattung geliefert hatte), nur
eine einzige dieser Onegin-Vorstellungen hatte Mahler nicht selbst dirigiert. Den größten
Erfolg, so lässt sich in entsprechenden Quellen finden, hatte freilich Wilhelm Hesch mit
der berühmten Arie des Gremin – damals
noch auf deutsch gesungen: Ein Jeder kennt
die Liebe auf Erden.
Positiv, wenn auch mit manchen Einschränkungen, nahmen die Wiener Kritiker das neue
Werk auf. Voll des Lobes war etwa der Rezensent der Wiener Allgemeinen Zeitung: „Director Mahler, wieder die Seele der Aufführung,
leuchtete in alle Feinheiten von Tschaikowskis
Partitur und erwies sich der Scene gegenüber
als hervorragender Regisseur. Fräulein Renard
errang mit der weiblichen Hauptrolle, der Tatjana, einen stürmischen Erfolg. Die Gestalt
scheint für sie geschaffen zu sein.“
Und der Prominenteste unter den Kritikern,
Eduard Hanslick in der Neuen Freien Presse:
„Und dennoch, dennoch – die Oper berührt
uns ungemein sympathisch und entlässt uns,
trotz zahlreicher Schwächen, mit dem Verlangen, sie wieder zu hören. Das vermag, im Zusammenhang mit Geist und Anmuth, nurkünstlerische Ehrlichkeit. Nichts ist dem
bloßen Effekt zuliebe hingeschrieben. Der
Componist lässt überall seine natürliche zarte
Empfindung sprechen.“ „Ob die Oper, die mit
stürmischem Beifall aufgenommen wurde, eine dauernde Bereicherung des Repertoires bilden wird?“ fragt ein Redakteur im Wiener Salonblatt (an dem auch der Komponist Hugo
Wolf tätig war). Und er antwortet augenzwinkernd: „Wir glauben sogar, dass man sich beeilen wird, pünktlich zu ihr zu erscheinen.“
Am 26. Spetember 1897 erreichte das rumänische Königspaar Elisabeth und Carol
im Rahmen einer Reise durch Europa
Wien.
Das Ehepaar, das mit dem Zug aus München an- und zwei Tage später nach Budapest weiterreiste, um mit Kaiser Franz
Joseph zusammenzutreffen, stieg im Hotel
Imperial ab und plante einen Besuch in
der Hofoper. Doch in der Incognitologe
war am 27. September – man spielte Le
nozze di Figaro – nur die Königin von Rumänien anwesend. Die Vorstellung, die
vor „fast ausverkauftem Hause“ stattfand
und in der Margarethe Michalek als Cherubino und Wilhelm Hesch als Bartolo
debütierten, unterhielt die Königin, wie
tags darauf in der Neuen Freien Presse berichtet wurde, glänzend.
Marie Renard
Was 1897 noch geschah:
April: Am 11. 4. wird der Bühnenbildner Caspar Neher geboren.
Mai: Am 29. 5. wird der Komponist
Erich Wolfgang Korngold geboren.
Juni: Anlässlich der Anwesenheit des Königs von Siam wird am 23. 6.in der Hof­
oper Die Braut von Korea gespielt.
Juni / Juli: Das Burgtheater spielt zwischen dem 13. Juni und 18. Juli 33 Vorstellungen in der Hofoper.
August: Am 29. 8. wird der Tenor Helge Rosvaenge geboren.
November: Am 27. 11. wird Cileas
L'Arlesiana uraufgeführt
N° 127
21
abos & Zyklen
auf einen Blick
Abo 2 24. März 2009, 19.30 Uhr
Lucia di Lammermoor
(Donizetti)
Abo 3 31. März 2009, 20.00 Uhr
die tote stadt (Korngold)
Abo 4 10. März 2009, 19.00 Uhr
eugen onegin (Tschaikowski)
Abo 5 27. März 2009, 19.30 Uhr
arabella (Strauss)
Abo 7 6. März 2009, 20.00 Uhr
die fledermaus
(Petit – Strauß, Gamley)
Abo 10 25. März 2009, 19.30 Uhr
romeo und julia
(Cranko – Prokofjew)
Abo 12 18. März 2009, 19.30 Uhr
falstaff (Verdi)
Abo 15 30. März 2009, 19.30 Uhr
arabella (Strauss)
Abo 18 26. März 2009, 19.30 Uhr
jenůfa (Janáček)
Abo 22 29. März 2009, 19.30 Uhr
jenůfa (Janáček)
Abo 23 8. März 2009, 18.30 Uhr
carmen (Bizet)
Abo 24 1. März 2009, 19.00 Uhr
Nabucco (Verdi)
Puccini geburtstags-zyklus
3. März 2009, 20.00 Uhr
la boheme (Puccini)
Verdi-Zyklus
11. März 2009, 19.30 Uhr
Falstaff (Verdi)
Sonntag-Nachmittag-zyklus
15. März 2009, 16.00 Uhr
Falstaff (Verdi)
Jeunesse
16. März 2009, 19.30 Uhr
eugen onegin (Tschaikowski)
stadtabo
20. März 2009, 19.30 Uhr
Falstaff (Verdi)
Zyklus Raritäten
28. März 2009, 19.30 Uhr
die tote stadt (Korngold)
22
N° 127
Tageskassen: Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse
2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Volks­
oper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1)
51444/3318; Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010
Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis
Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den
Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper, Herbert von
Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr
bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr.
An jedem 1. Samstag im Monat sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen.
Info unter den Arkaden im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen.
Kartenvorverkauf: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und
2. Preiskategorie (z. B. bei Preisen A Karten zu € 192,- und
€ 169,-) für alle Vorstellungen der Saison sind bereits ab
1. Juni 2008 an den Tageskassen erhältlich.
Der Kartenvorverkauf für alle anderen Preiskategorien
beginnt weiterhin in der Regel jeweils einen Monat vor dem
Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 10., am 30. 9. für 30. 10.
und 31. 10.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden
jeweils vom 1. bis 30. Juni verkauft. Bitte beachten Sie, daß
bei Abonnement- und Zyklusvorstellungen das Platzangebot in einzelnen Preiskategorien reduziert sein kann. Der
Kartenvorverkauf für den 31. Dezember sowie für besonders
gefragte Veranstaltungen wird gesondert bekanntgegeben.
Telefonischer Kartenvorverkauf für Inhaber von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard,
Eurocard und JCB Card) ab einem Tag nach Beginn des
Vorverkaufes unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So:
10 bis 21 Uhr.
Schriftliche Kartenbestellungen aus den Bundesländern und aus dem Ausland können ab sofort, spätestens
jedoch bis drei Wochen vor dem Vorstellungstag an den
Kartenvertrieb der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010
Wien, gerichtet werden. Fax (+43/1) 51444/2969
Kartenverkauf via Internet: Saisonvorverkauf: Karten
der 1. und 2. Preiskategorie ab 1. Juni 2008, 8 Uhr; StandbyTickets (Warteliste); Vorverkauf der übrigen Preiskategorien
jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag ab 10 Uhr.
Tickets unter:
www.wiener-staatsoper.at sowie www.culturall.com
Kinderermäßigung: Für Kinder bis zum vollendeten
14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder
Vorstellung, ausgenommen Premieren sowie am 31. Dezember, ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch
25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig
von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Diese
Karten können mit Beginn des Vorverkaufes der jeweiligen
Vorstellung an den Tageskassen erworben werden. Ebenso
werden schriftliche Anfragen aus den Bundesländern und
aus dem Ausland entgegengenommen. ACHTUNG: Bei
Erwerb einer Kinderkarte für Opernvorstellungen erhalten
Sie im Vorverkauf eine Kaufbestätigung. Bei tatsächlichem
Vorstellungsbesuch des Kindes muß diese Kaufbestätigung
bis spätestens 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn ausschließ-
lich an der Abendkasse gegen die eigentliche Eintrittskarte
eingetauscht werden.
Karten für Kurzentschlossene: Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.
at-CARD Besitzer exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser
Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum
Einheitspreis von € 40,- am Tag vor der Vorstellung an den
Tageskassen in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag
von 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener
Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9
bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wieviele
Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel.
(+43/1) 51444/2950 bekanntgegeben.
Stehplätze werden nur an der Abendkasse verkauft. Die
Abendkasse ist 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
Stehplatzberechtigungskarte: Gegen Vorweis einer
Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison
2008/2009 zum Preis von € 70,- ab 1. Juni 2008 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung
eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenvorverkaufes,
spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden.
Stehplatzschecks für Balkon und Galerie: Zum
Preis von € 80,- ist ab 1. Juni 2008 in der Kassenhalle,
Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50
Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkonund Galeriestehplätze für die Saison 2008/2009, erhältlich.
Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern einer
Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im
Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte
eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
bundestheater.at-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte
– einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der
Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene
exklusiv für CARD-Besitzer; mit Einzugsermächtigung
zusätzlich telefonischer Kartenkauf bei Zahlung mit der
bundestheater.at-CARD bereits ab dem ersten Vorverkaufstag
unter Tel.: (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 21 Uhr),
Vergünstigungen für Inhaber eines Staatsopern-Abonnements.
Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um € 25,- pro Saison
erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle
Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper
Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (maximal 2 Karten pro Vorstellung). Der „BallettBonus“ für die Saison 2008/2009 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
Informationen unter Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 •
Internet: www.wiener-staatsoper.at • ORF-Teletext: Seite 630 •
Ganzjährig Führungen in der Wiener Staatsoper:
Tel. (+43/1) 51444/2606, 2421
Führungen Jährlich (auch im Juli und August) bietet
die Wiener Staatsoper 40-minütige Rundgänge in zehn
Sprachen durch das Haus. Bei den Führungen durch die
Wiener Staatsoper ist ein Besuch des Staatsopernmuseums
außer montags integriert. Die Führungszeiten können den
Plakaten beim Führungseingang (Operngasse / Opernring)
sowie der Website www.wiener-staatsoper.at entnommen
werden. (Anmeldungen sind nur für Gruppen erforderlich:
Tel. (+43/1) 51444/2614, 2421, Fax: (+43/1) 51444/2624)
Staatsopernführungen im März 2009
01. 03. 04. 03. 13.00
06. 03. 08. 03. 10.00*
09. 03. 10. 03. 11. 03. 12. 03. 13. 03. 16. 03. 17. 03. 18. 03. 20. 03. 21. 03. 22. 03.
10.00*
13.00
23. 03. 14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
24. 03. 25. 03. 27. 03. 28. 03.
29. 03.
30. 03.
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
14.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
° ohne Teesalon
9.00 Uhr Führungen nur nach tel. Vor­anmeldung:
Tel. 51444/2614 bzw. 2421, Fax: 51444/2624
* Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren
geeignet) mit garantierter Besichtigung der Bühne
und des mobilkom austria Kinderopernzeltes.
(Bei Gruppen: bitte um telefonische Voranmeldung)
Spielplan März 2009
1
So
11.00 / Karten zu E 6,- und E 10,- / Matinee zu Peter Iljitsch Tschaikowskis eugen onegin
Mitwirkende der Premiere; Moderation: Andreas Láng und Oliver Láng
19.00-21.30 / Abo 24 / Preise B
Nabucco (Giuseppe Verdi)
Carignani • Kulman, Lukács, Marin; Ataneli, Anger, Coliban, Ormenisan, Ilincai
2
Mo
3
Di
Keine vorstellung
20.00-22.30 / Puccini Geburtstags-Zyklus / Preise A
la boheme (Giacomo Pucini)
Carydis • Stoyanova, Ivan; Ikaia-Purdy, Kai, Daniel, Dumitrescu, Šramek
16
Mo
18
17
Do
Di
18
Mi
Novomatic unterstützt mit E 10,- pro verkaufter Karte dieser Vorstellung ein Sozialprojekt
4
Mi
5
Do
6
Fr
7
Sa
8
So
9
Mo
10
Di
11
Mi
12
Do
13
Fr
14
Sa
15
So
18.30-21.45 / Preise A
Carmen (Georges Bizet)
19
20.00-22.45 / Preise B
tosca (Giacomo Puccini)
20
20.00-22.00 / Abo 7 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
21
Fisch • Kasarova, Kühmeier, Tonca, Marilley;
Cura, D’Arcangelo, Nagy, Pelz, Kobel, Unterreiner
Halász • Guleghina; Cura, Ataneli, Coliban, Woldt, Ormenisan, Unterreiner, Moisiuc
die Fledermaus (Petit – Strauß, Gamley)
Halász • Esina; Kourlaev, Sosnovschi; Ormenisan
19.00-22.00 / Preise P
Premiere: Eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)
Ozawa • Richter, Hoffmann, Kraemer • Iveri, Krasteva, Twarowska, Hintermeier;
Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher
18.30-21.45 / Abo 23 / Preise A
Carmen (Georges Bizet)
Fisch • Kasarova, Kühmeier, Tonca, Marilley;
Cura, D’Arcangelo, Nagy, Pelz, Kobel, Unterreiner
20.00-22.00 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
die Fledermaus (Petit – Strauß, Gamley)
Halász • Esina; Kourlaev, Sosnovschi; Ormenisan
19.00-22.00 / Abo 4 / Preise A
Eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)
Ozawa • Iveri, Krasteva, Twarowska, Hintermeier;
Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher
19.30-22.00 / Verdi-Zyklus / Preise B / CARD
falstaff (Giuseppe Verdi)
M. Armiliato • I. Raimondi, T. Gheorghiu, Kulman, Marilley;
Titus, Capitanucci, Németi, Roider, Pecoraro, Šramek
20.00-22.00 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
die Fledermaus (Petit – Strauß, Gamley)
Halász • Esina; Lazik, Peci; Ormenisan
19.00-22.00 / Preise A
Eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)
Ozawa • Iveri, Krasteva, Twarowska, Hintermeier;
Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher
19.00-22.00 / Preise A
Lucia di lammermoor (Gaetano Donizetti)
M. Armiliato • Netrebko, Mars; Petean, Filianoti, Talaba, Dumitrescu, Jelosits
16.00-18.30 / Sonntag-Nachmittag-Zyklus / Preise B
falstaff (Giuseppe Verdi)
M. Armiliato • I. Raimondi, T. Gheorghiu, Kulman, Marilley;
Titus, Capitanucci, Németi, Roider, Pecoraro, Šramek
Aufführungen in der Originalsprache (nur Jenůfa in deutscher Sprache)
Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 18. Februar 2009
Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von
Do
Fr
Sa
22
So
23
Mo
24
Di
25
Mi
26
Do
27
Fr
28
Sa
29
So
30
Mo
31
Di
19.30-22.30 / Jeunesse / Preise A
Eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)
Ozawa • Iveri, Krasteva, Twarowska, Hintermeier;
Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher
19.30-22.30 / Preise A
Lucia di lammermoor (Gaetano Donizetti)
M. Armiliato • Netrebko, Mars; Petean, Filianoti, Talaba, Dumitrescu, Jelosits
19.30-22.00 / Abo 12 / Preise B
falstaff (Giuseppe Verdi)
M. Armiliato • I. Raimondi, T. Gheorghiu, Kulman, Marilley;
Titus, Capitanucci, Németi, Roider, Pecoraro, Šramek
19.00-22.00 / Preise A
Eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)
Ozawa • Iveri, Krasteva, Twarowska, Hintermeier;
Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher
19.30-22.00 / Stadtabo / Preise B
falstaff (Giuseppe Verdi)
M. Armiliato • I. Raimondi, T. Gheorghiu, Kulman, Marilley;
Titus, Capitanucci, Németi, Roider, Pecoraro, Šramek
19.30-22.30 / Preise A
Lucia di lammermoor (Gaetano Donizetti)
M. Armiliato • Netrebko, Mars; Petean, Filianoti, Talaba, Dumitrescu, Jelosits
19.00-22.00 / Preise A
Eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)
Ozawa • Iveri, Krasteva, Twarowska, Hintermeier;
Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher
19.30-22.15 / Preise Ballett (C) / CARD
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Romeo und Julia (Cranko – Prokofjew)
Halász • Yakovleva; Tewsley, Cherevychko, Peci
19.30-22.30 / Abo 2 / Preise A
Lucia di lammermoor (Gaetano Donizetti)
M. Armiliato • Netrebko, Mars; Petean, Filianoti, Németi, Dumitrescu, Jelosits
19.30-22.15 / Abo 10 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Romeo und Julia (Cranko – Prokofjew)
Halász • Yakovleva; Tewsley, Cherevychko, Peci
19.30-22.30 / Abo 18 / Preise B
˚
(Leoš Janáček)
Wiederaufnahme: Jenufa
Jenkins • Baltsa, Merbeth, Baechle, Winsauer, Wenborne, Constantinescu, Mars, Tonca;
Silvasti, Talaba, Pelz, Moisiuc
19.30-22.30 / Abo 5 / Preise B
arabella (Richard Strauss)
Schirmer • Kushpler, Pieczonka, Kühmeier, T. Gheorghiu, Twarowska;
Šramek, Larsen, Klink, Homrich, Eröd, Unterreiner
19.30-22.00 / Zyklus Raritäten / Preise B
Die tote stadt (Erich Wolfgang Korngold)
Auguin • Denoke, Kulman, Marin, Marilley;
Vogt, Eiche, Kaimbacher, Jelosits
19.30-22.30 / Abo 22 / Preise B
Jenufa
˚
(Leoš Janáček)
Jenkins • Baltsa, Merbeth, Baechle, Winsauer, Wenborne, Constantinescu, Mars, Tonca;
Silvasti, Talaba, Pelz, Moisiuc
19.30-22.30 / Abo 15 / Preise B
arabella (Richard Strauss)
Schirmer • Kushpler, Pieczonka, Kühmeier, T. Gheorghiu, Twarowska;
Šramek, Larsen, Klink, Homrich, Eröd, Unterreiner
20.00-22.30 / Abo 3 / Preise B / CARD
Die tote stadt (Erich Wolfgang Korngold)
Auguin • Denoke, Kulman, Marin, Marilley;
Vogt, Eiche, Kaimbacher, Jelosits
N° 127
23
Vorschau April 2009
1
Mi
2
Do
3
Fr
4
Sa
19.00-22.00 / Abo 11 / Preise B
16
Jenufa
˚
(Leoš Janáček)
Do
Jenkins • Baltsa, Merbeth; Silvasti, Talaba
18
17
Do
19.30-22.30 / Preise B / Stadtabo
arabella (Richard Strauss)
Fr
Schirmer • Pieczonka, Kühmeier; Larsen, Klink
20.00-22.30 / Abo 6 / Preise B
18
Die tote stadt (Erich Wolfgang Korngold)
Auguin • Denoke; Vogt, Eiche
Sa
19.30-22.30 / Zyklus Slawische Oper / Preise B
19
Jenufa
˚
(Leoš Janáček)
So
19.30-21.45 / Preise A
So
6
Mo
7
Di
8
Mi
9
Do
10
Fr
11
Sa
12
So
L’elisir d’amore (Gaetano Donizetti)
20
M. Armiliato • Lisnic; Flórez, Nucci, de Simone
Mo
Gastspiel Budapest / konzertant: Don Giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart)
Fischer • Stoyanova, Mikolaj; D’Arcangelo, Meli, Bankl
19.30-22.00 / Abo 14 / Preise B
21
Die tote stadt (Erich Wolfgang Korngold)
Auguin • Denoke; Vogt, Eiche
Di
19.30-22.30 / Abo 1 / Preise B
22
arabella (Richard Strauss)
Mi
Schirmer • Pieczonka, Kühmeier; Larsen, Klink
19.30-21.45 / Preise A
23
L’elisir d’amore (Gaetano Donizetti)
Do
M. Armiliato • Lisnic; Flórez, Nucci, de Simone
17.30-22.45 / Abo 17 / Preise B
parsifal (Richard Wagner)
24
geschlossen
25
Fr
Schneider • Denoke; Struckmann, Milling, Seiffert
Sa
17.30-22.45 / Preise B
parsifal (Richard Wagner)
Schneider • Denoke; Struckmann, Milling, Seiffert
26
11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner)
So
Mo
27
11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner)
die Fledermaus (Petit – Strauß, Gamley)
Mo
Ballettzyklus
Halász • Tsymbal; Tewsley, Cherevychko; Kaimbacher
14
Di
15
Mi
19.30-22.15 / Preise B
il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini)
M. Armiliato • Di Donato; Lee, Šramek, Yang, Anger
17.30-22.45 / Wagner-Zyklus / Preise B
parsifal (Richard Wagner)
Schneider • Denoke; Struckmann, Milling, Seiffert
Aufführungen in der Originalsprache (nur Jenůfa in deutscher Sprache)
Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 18. Februar 2009
24
N° 127
18.30-22.30 / Preise B
der rosenkavalier (Richard Strauss)
Schneider • Nylund, Koch, Reiss; Muff
15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner)
19.30-21.30 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
die Fledermaus (Petit – Strauß, Gamley)
11.00 / Karten zu E 6,- und E 10,- / Matinee: Sven-Eric Bechtolf liest Wagners Ring, das Rheingold
19.30-22.15 / Abo 21 / Preise B
L’italiana in algeri (Gioachino Rossini)
Abel • Tro Santafé; D’Arcangelo, Flórez
18.30-22.30 / Abo 16 / Preise B
der rosenkavalier (Richard Strauss)
Schneider • Nylund, Koch, Reiss; Muff
19.30-22.15 / Abo 2 / Preise B
fidelio (Ludwig van Beethoven)
Fischer • Schnitzer; Seiffert, Wegner
19.00-21.45 / Abo 10 / Preise B
L’italiana in algeri (Gioachino Rossini)
Abel • Tro Santafé; D’Arcangelo, Flórez
18.30-22.30 / Strauss-Zyklus / Preise B
der rosenkavalier (Richard Strauss)
Schneider • Nylund, Koch, Reiss; Muff
19.30-22.15 / Preise B
fidelio (Ludwig van Beethoven)
Fischer • Schnitzer; Seiffert, Wegner
19.30-22.15 / Preise A
Tosca (Giacomo Puccini)
Morandi • Guleghina; Cura, Almaguer
11.00 / Karten zu E 6,- und E 10,- / Matinee zu Richard Wagners das rheingold
Mitwirkende der Premiere; Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz
15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner)
19.30-22.30 / Abo 23 / Preise B
Gomez-Martinez • Amsellem; Kaufmann, Dumitrescu, Kai
L’elisir d’amore (Gaetano Donizetti)
19.30-21.30 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Abel • Tro Santafé; D’Arcangelo, Flórez
manon (Jules Massenet)
19.30-21.45 / Preise A
M. Armiliato • Lisnic; Flórez, Nucci, de Simone
13
L’italiana in algeri (Gioachino Rossini)
Halász • Tsymbal; Tewsley, Cherevychko; Kaimbacher
15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner)
Jenkins • Baltsa, Merbeth; Silvasti, Talaba
5
19.30-22.15 / Abo 20 / Preise B
19.00-21.45 / Abo 13 / Preise B
fidelio (Ludwig van Beethoven)
Fischer • Schnitzer; Seiffert, Wegner
28
keine vorstellung
29
19.30-22.15 / Zyklus Ballettklassiker / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Di
Mi
30
Do
Romeo und Julia (Cranko – Prokofjew)
Halász • Semionova; Lazik, Sosnovschi, Kourlaev
19.30-22.30 / Abo 19 / Preise B
manon (Jules Massenet)
Gomez-Martinez • Amsellem; Kaufmann, Dumitrescu, Kai
Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von
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