3. Das verallgemeinerte Ricardo-Modell (specific factors model

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3. Das verallgemeinerte Ricardo-Modell
(specific factors model)
• Einführung von Verteilungsaspekten
• Produktionsfaktoren sind unterschiedlich durch
den Außenhandel betroffen, weil
- sie nicht sofort und nicht kostenlos von einem
in den anderen Sektor wechseln können.
- einzelne Sektoren fragen Produktionsfaktoren in
unterschiedlicher Intensität nach.
• Zusätzliche sektorspezifische Produktionsfaktoren: Kapital und Boden.
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Annahmen und Bezeichnungen:
K, T
spezifische Faktoren: Kapital, Boden
LM, LF
Arbeiter im Industrie- bzw. im Nahrungsmittelsektor
QM, QF
Industrie bzw. Nahrungsmitteloutput
QM=f(LM, K)
Produktionsfunktion Industriegüter
QF=f(LF, T)
Produktionsfunktion Nahrungsmittel
L=LM+LF
Vollbeschäftigungsrestriktion
w
Lohnsatz
PM, PF
Preis von Industriegüter bzw. Nahrungsmittel
DM, DF
Nachfrage nach Industrie bzw. Nahrungsmitteln
QM = QM (LM , K ), MPLM =
∂ QM
∂ QM ∂ 2 QM
∂ 2 QM
∂ QM
, MPK M =
,
< 0,
< 0,
>0
2
∂ LM
∂K
∂ LM ∂ K
∂ LM
∂ K2
QF = QF (LF , T ), MPLF =
∂ QF
, MPTF
∂ LF
=
∂ QF ∂ 2 QF
,
∂T
∂ L2F
< 0,
∂ 2 QF
∂T2
< 0,
∂ QF
>0
∂ LF ∂ T
2
Zwischenergebnis:
d QF
MPLF
=−
d QM
MPLM
PM MPLM = w, PF MPLF = w
PM MPLM = PF MPLF = w ⇒ −
MPLF
P
=− M
MPLM
PF
Fig 3-3: Die Produktion bei gegebenen
Marktpreisen
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Fig. 3-2: Die Allokation der Arbeit
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Fig. 3-4: Der Effekt einer proportionalen
Preisänderung
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Fig. 3-5: Der Effekt einer Änderung des relativen Preises
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Fig. 3-6: Die Bestimmung der relativen
Preise im Marktgleichgewicht
Fig. 3-7: Der Effekt der relativen Preisänderung
auf die Industriestruktur
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Fig 3-8: Die Fläche der unter der
Arbeitsnachfragekurve
Fig. 3-9: Die reale Entlohnung des
Kapitals
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Fig. 3-9: Die reale Steigerung
der Kapitaleinkommen
Fig. 3-10: Die reale Senkung der
Einkommen der Landbesitzer
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Zusammenfassung rel. Preissteigerung (PM/PF):
• proportionale Änderung+relative Änderung
• proportionale Änderung:
- erhöht den Lohnsatz in der gleichen Proportion, Reallohn und Industriestruktur bleiben unverändert.
• Relative Änderung:
- relatives Angebot an Industriegütern steigt.
- w steigt absolut (allerdings um weniger als PM).
- Reallohn in Einh. der Industriegüter (w/PM) sinkt.
- Reallohn in Einh. der Nahrungsmittel (w/PF) steigt.
- Entlohnung von K steigt.
- Entlohnung von B sinkt.
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Außenhandel im verallgemeinerten Ricardo-Modell:
Fig. 3-11: Der Effekt einer Erhöhung
des Kapitalstocks
Wir vergleichen 2 Länder, die
sich nur durch eine unterschiedliche Ausstattung mit Kapital
unterscheiden
Jenes Land, das besser mit
Kapital ausgestattet ist, hat bei
gleichen Preisen den höheren
Nominallohnsatz
und
mehr Arbeiter in der Industriesektor beschäftigt !
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Fig. 3-12: Weltmarktgleichgewicht
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Leistungsbilanz
PM DM + PF DF = PM QM + PF QF ⇒ DF − QF =
Fig. 3-14a: Die Budgetrestriktion
Japans
PM
(QM − DM )
PF
Fig. 3-14b: Die Budgetrestriktion der
USA
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Handelsgleichgewicht:
• Japan produziert QJF E. Nahrungsmittel und konsumiert DJF> QJF : Exporteur von Industriegütern
und Importeur von Nahrungsmitteln.
• In Amerika passiert das Umgekehrte.
• Im Gleichgewicht - wir betrachten ein 2-Ländermodell - müssen die Exporte Japans genau den
Importen Amerikas entsprechen und umgekehrt.
• Aufgrund der Budgetrestriktion kann der Konsum
durch Produktion finanziert werden.
• Potential für Handelsgewinne.
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Fig. 3-13: Die Gewinne des Außenhandels
aus der Sicht der Japans
Autarkie: Produktion und Konsum in Punkt 2.
Außenhandel: Produktion in Punkt 1 und
Konsum auf der Budgetgeraden
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Verteilungswirkungen:
• Wir wissen, für Japan steigt der relative Weltmarktpreis für Industriegüter im Vergleich zur Autarkie:
- die japanischen Kapitaleigner (spezifische Faktoren
im Exportsektor) gewinnen.
- Landbesitzer (spezifische Faktoren im Importsektor)
verlieren.
- Ob Arbeit gewinnt oder verliert, ist nicht eindeutig.
• Für Amerika ergibt sich das umgekehrte Bild.
• Prinzipiell können die Verlierer die Gewinner
kompensieren und sind dennoch besser gestellt.
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Abschließende Bemerkungen:
• "In the real world, the presence of losers as well as
winners from trade is one of the main reason why trade is
not free", K.O., p.56.
• Verzerrungsfreie Instrumente für die Umverteilung.
• Die meisten Ökonomen sind für eine Liberalisierung des
Außenhandels.
- fast jede Änderung in der Wirtschaft hat Verteilungseffekte.
-"more support rather than less trade is the answer", (K.O., p. 57).
- Viele Konsumenten gewinnen wenig, während der Verlust
für eine kleine Gruppe von Produzenten sehr groß sein kann.
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