ungeschminkt D a s M a g a z i n d e s L a n d e s v e r b a n d e s H e s s i s c h e r A m a t e u r b ü h n e n e . V. Ausgabe Februar 2010 Anders sein!? Autorenwettbewerb des BDAT Seite 6 HEXENJAGD in Dillenburg Seite 16/17 www.amateurtheater-hessen.de Nicht vergessen: Landesverbandstag am 27. März 2010 in Hirzenhain ungeschminkt Februar 2010 1 Editorial Liebe Theaterfreunde, in einem wirtschaftlich turbulenten Jahr -in dem die Presse ein Schreckensszenario nach dem anderen über das wirtschaftliche Umfeld veröffentlichte- hat das Amateurtheater ein sehr positives Feedback von der Öffentlichkeit, der Presse und von ihren Kritikern erhalten. Die Bedeutung des Ehrenamtes tritt gerade und besonders in schwierigen Zeiten zu Tage und bildete zu Recht bei der Europäischen Fachtagung des Europäischen Zentrums der International Amateur Theatre Association im November 2009 in Lingen (Ems) einen gewichtigen Schwerpunkt (Spiel&Bühne berichtete darüber in der Auflage 4/2009). Angesichts der desolaten Haushaltslage wird es für die Ehrenamt gestützte Breitenkultur, insbesondere aber auch die Kulturschaffenden auf der Bühne, noch schwieriger werden, da Haushaltskürzungen und damit auch Kürzungen der ohnehin schon knappen Zuschüsse an unsere Verbände zu befürchten sind. Diese angespannte Situation darf jedoch nicht dazu führen, dass wir Vereinsvertreter und unsere Mitglieder die Motivation verlieren, sondern gerade jetzt, wo die politische Basis noch weiter von ihrer „Verantwortung“ abrücken wird, müssen wir alle auf die Unverzichtbarkeit der Breitenkultur -getragen durch das Amateurtheater und deren ehrenamtliche Mitglieder - in der Öffentlichkeit mit unserer Arbeit aufmerksam machen. Damit setzen wir eine Duftmarke, die auch die Politik nicht ignorieren darf und kann. Wir, der LVH, werden mit allen Mitteln Politik und Kultur auf ihre Verantwortung für die Weiterentwicklung und Förderung der Amateurtheaterkultur aufmerksam machen, denn ein Rückzug aus dieser Verantwortung wäre nicht nur volkswirtschaftlicher Schaden, sondern kultureller Schaden in unverantwortlichem Ausmaß. Obwohl schon einige unserer Mitgliedsbühnen aus den vorgenannten Gründen ihre Vereinsarbeit aufgeben mussten und andere ihren finanziellen Verpflichtungen kaum noch nachkommen können, gilt: Wir werden auch in diesem neuen Jahr wieder erfolgreich sein. Wir werden traumhafte Inszenierungen durchführen, weil wir an uns und unsere Arbeit glauben. Lasst euch nicht beirren: bleibt eurer Spielfreude treu, gewinnt weiter die Herzen eurer Zuschauer! Dann haben wir die beste Grundlage unser Amateurtheater mit euch gemeinsam weiter zu gestalten. Ich freue mich jetzt schon auf unser Treffen beim Landesverbandstag am 27. März 2010 in Hirzenhain. Wie ihr schon alle wisst, wird diese Tagung von unserer Mitgliedsbühne „Die Mühlengeister e.V.“ ausgerichtet und es erwartet uns, neben vielen sachlichen Themen, – so viel sei verraten eine unterhaltsame und märchenhafte LV-Tagung 2010. Euer Norbert Deforth Inhaltsverzeichnis Inhalt, Editorial, Impressum 2 LV - Seite - Berichte von Jubiläen u.s.w. Schminkseminar in Kassel 3 Ki-Ju Seite - KiJu Camp 2009 Seminare des LV 4 KB 77: Hochzeitstag mit Hindernissen Pantomime in Weilburg / Mitte/Süd Treffen 5 Hotzenplotz in Assenheim BDAT Autorenwettbewerb / FEATS 2010 6 Hexenjagd in Dillenburg 11 12 - 13 die hannemanns / Krautstorze 22 VB Bad Homburg: Othelleo darf nicht platzen 23 14 TG Delkenheim - Regisseurin verabschiedet 24 15 VBE: Die goldene Gans 25 16 - 17 Herborner Heimatspiele - Rückblicke 26 - 27 Amateurbühne Espenau: Rotkäppchenreport 7 Termine 18 Ensemble feelx - Die drei Musketiere Alles was Recht ist... 8 Seminar: Bühnenmalerei 19 WHT: Nora oder ein Puppenheim TheMa90: Künstlerpech 9 Helsa: Ein Schlüssel für zwei 20 FAT - Theater um die Orgel 30 50 Jahre Amateurtheater 59 Auf Tour 10 Statt-Theater: Aschenputtel 21 TV Oberursel - Dornröschen 31 Titelfoto: Martina Klein, Dellerlecker Dillenburg Tel: 07771 - 93 96 0 2 ungeschminkt Februar 2010 29 Fotos ohne Copyrightvermerk stammen von der jeweiligen Bühne. Impressum: Herausgeber: Landesverband-Hessischer-Amateurbühnen e.V., Mitgl. im BDAT Geschäftsstelle: Norbert Deforth, Georg-Büchner-Str. 9, 61194 Niddatal, Tel.: 06034-3467, [email protected] Im Internet unter: Redaktion: Frank Weymann (fw), (verantwortlich) Königsberger Str. 15, 34270 Schauenburg www.lvha.de Tel.: 05601-5430, Fax: 05601-920735, eMail: [email protected] Lektorat: Antje Hörl (ah), Teichecke 15, 34308 Bad Emstal, Tel.: 05625-5577, eMail: [email protected] Druck: Leo Druck GmbH Robert-Koch-Str. 6 78333 Stockach 28 Auflage 1000 Stck. Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich (Februar / August) Anzeigenpreise: 1/1 Seite: 120,00 €,, 1/2 Seite: 60,00 €, 1/4 Seite: 30,00 Die nächste Ausgabe erscheint im August 2010 Redaktionsschluss: 05. Juli 2010 Schminken „for runaways“ * Anlässlich des Seminars „Maske + Haare“ für *Fortgeschrittene vom 06. – 8.11.09 fanden sich 5 Bühnen mit 11 Teilnehmerinnen in der Jugendherberge Kassel ein. Aus dem Fundus der einzelnen Bühnen wurde das nötige Material, wie Bühnenkostüme und Schminkkoffer mitgebracht. Die Voraussetzung - Grundkenntnisse und eigene Schminkutensilien - war bei allen Teilnehmerinnen gegeben und so verfolgten sie gespannt, was die erfahrene Maskenbildnerin und Referentin Michaela Porsch aus ihrer Schatzkiste zauberte. Bereits bei der Frage „Was gehört in den Schminkkoffer“, begann das Grübeln. Was habe ich? Was muss ich evtl. ergänzen? Alle Fragen wurden durch Michaela sachkundig beantwortet. Dann ging es an die Arbeit. Beginnend mit dem Thema „Maske“ stiegen wir in unterschiedliche Theaterfiguren ein. Eine Arbeit mit sehr hohem Zeitaufwand. Wie schwer und wichtig es ist, das Haar vor dem Aufsetzen der Perücke zu „schneckeln“, konnte jede Teilnehmerin selbst ausprobieren. Ab und an verzog eine ihr Gesicht, wir hörten ein „Au“. Der Grund dafür: Die Nadel saß zu tief. Durch das Anlegen des Stirnbandes wurde das Aufsetzen der Perücke sehr einfach. Um eine Glatze zielgerecht aufzusetzen braucht es viel Fingerspitzengefühl. Erörtert wurde das Aufkleben von Wimpern, Augenbrauen sowie Bärten. Für ungeübte Hände recht schwierig. Nach und nach wurde es sehr interessant, was alles beim gegenseitigem Ausprobieren zum Vorschein kam. Besonders das Aufkleben eines Bartes mit „Strick“ wurde imponierend dargestellt. Nicht einfach, aber sehr wirkungsvoll. Seminar Welche Möglichkeiten es zum Formen von Wunden gibt, wurde uns vorgeführt und sogleich von uns nachgestellt. Einmal wurde der DUO - Kleber nicht fachgerecht aufgetragen oder getrocknet, die Wunde nicht formgerecht hochgezogen, das Blut oder die Asche vergessen etc. Gut, dass Michaela immer in der Nähe war und schnell mit neuen Ratschlägen half. Hervorragend auch das Erstellen einer Phantasie – Schaumstoffperücke. Jede Teilnehmerin wurde mit ausreichend Schaumstoff sowie einem Muster versorgt. Durch die Schwierigkeit des Zusammenklebens konnte nicht jede ein fertiges Modell mitnehmen. Dieser Aufgabe habe ich mich in meiner Wohnung gestellt und wurde von meiner Enkelin sofort in Beschlag genommen. Das Wochenende verging wie im Fluge; alle Teilnehmerinnen fuhren mit vielen neuen Ideen und Vorsätzen ihrer Heimat entgegen. Zuvor bedankten sie sich bei Michaela und verabschiedeten sie mit dem Wunsch, sie möge ihr Vorhaben, keine Seminare mehr durchzuführen, aufgeben. Auch für mich war es ein lehrreiches Wochenende und ich werde bei meinen Bühnenbesuchen vermehrt auf Maske und Haare achten. Was hinter der Bühne gestylt und gearbeitet wird, findet leider oftmals zu wenig Beachtung. BaZo Fotos: Frank Weymann ungeschminkt Februar 2010 3 Termine 2010 12. - 16. Mai 2010 7. Theater-Festival Donzdorf „Kultur trotz(t) Krise“ Veranstalter: Aktionstheater Donzdorf Kontakt: Gerhard Kraner Fon: +49 7162 21416 [email protected] Deutscher Amateurtheaterpreis 2010 Der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) schreibt 2010 erstmals einen bundesweiten dotierten Preis für folgende Sparten aus: 18. - 25. Juni 2010 11. Welt-Kindertheater-Fest in Lingen (Ems) Veranstalter: TPZ Lingen / Stadt Lingen / IAITA/IATA Kontakt: Organisationsbüro Llingen Fon: +49 591 9144-417 Fax: +49 591 9144-416 [email protected] www.weltkindertheaterfest.de :www.world-festival.de 15. - 19. September 2010 Deutscher Amateurtheaterpreis 2010 in Berlin Veranstalter: BDAT e.V. und Verband Berliner Amateurbühnen e.V. Kontakt: Renate Ende Fon: +49 7321 94699-01 Fax: +49 7321 48341 [email protected] www.bdat.info 7. - 10. Oktober 2010 Festival „Junges Theater Europa“ in Rudolstadt Veranstalter: BDAT e.V. und ThüringerAmateurtheaterverband Kontakt: Gabriele Freudenmann Fon: +49 7321 94699-02 Fax: +49 7321 48341 [email protected] www.bdat.info 11. - 15. November 2010 4. Deutsches Kinder-Theater-Fest in Berlin Veranstalter: Bundesverband Theater in Schulen (BV.TS) Fon: +49 69 21232044 Fax: +49 69 21232070 [email protected] www.bvds.org • • • • • • Schauspiel Musik- und Tanztheater Kinder- und Jugendtheater (Theater mit Kindern und Jugendlichen) Seniorentheater Freilichttheater Innovationspreis (Theater- und Kulturprojekte) Zusätzlich verleiht der BDAT einen undotierten Preis für das Lebenswerk einer herausragenden Persönlichkeit des Amateurtheaters. Ziel ist es, die hohe Qualität und die vielfältige Schaffenskraft des Amateurtheaters der Öffentlichkeit vorzustellen und über die künstlerische Reflexion den gesellschaftlichen Diskurs anzuregen. Mit der Etablierung eines dotierten Amateurtheaterpreises verwirklicht der Bund Deutscher Amateurtheater die Empfehlung der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ der Bundesregierung, die in ihrem Abschlussbericht ausdrücklich begrüßt, „einen Theaterwettbewerb im Bereich Amateurtheater ins Leben zu rufen.“ (Deutscher Bundestag, Drucksache 16/7000; S. 193). Der Preis soll künftig alle zwei Jahre ausgeschrieben werden. Schirmherrschaft: Bernd Neumann, Staatsminister im Bundeskanzleramt und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien Preisträgerfestival: Die Preisträger werden zu einem Theaterfestival eingeladen, das vom 16. bis 19. September 2010 in Berlin stattfindet. Im Rahmen dieses Festivals stellen sie ihre Inszenierungen vor. Preisgeld: Es werden Preisgelder von insgesamt 12.000 Euro vergeben. Bewerbungsvoraussetzungen und Bewerbungsunterlagen Bewerben können sich alle nicht professionellen Ensembles der Darstellenden Kunst. Eine Mitgliedschaft im BDAT wird nicht vorausgesetzt. Eingereicht werden können Inszenierungen, die vom 1. April 2008 bis 31. März 2010 Premiere hatten oder haben. Bewerbungsformular und die detaillierte Ausschreibung sind im Internet unter www.bdat.info erhältlich. Die Bewerber erklären mit der Bewerbung, dass sie im Besitz der Bildrechte für Bilder und Filmaufnahmen sind und mit deren Nutzung für die Öffentlichkeitsarbeit und die Durchführung des Festivals einverstanden sind. Vorschläge für den Preis „Lebenswerk“ können von Verbänden, Organisationen und Theatergruppen eingereicht werden. Bewerbungsschluss 31. März 2010 (Datum des Poststempels) Jury Der Preisjury gehören Experten des deutschen Amateurtheaters und hochqualifizierte Vertreter des deutschen professionellen Theaters an. Die Preisträger werden bis Anfang Juni 2010 benachrichtigt. Förderer Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB) sowie weitere Förderer. Künstlerische Leitung Frank Grünert, Vizepräsident BDAT Dr. Lars Göhmann, Bildungsreferent BDAT Irene Ostertag, Geschäftsführerin BDAT Veranstalter Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) Ansprechpartnerin: Renate Ende Steinheimer Str. 7/1, 89518 Heidenheim Fon 07321 9469901, [email protected] Seminarangebote des Landesverbandes Hier handelt es sich um vorläufige Angaben, genaueres entnehmen Sie bitte den Ausschreibungen oder der Internetseite des LV! Termin Titel Ort Referent LV-Betreuer 05. - 07. Februar 2010 Öffentlichkeitsarbeit Teil I (Kombi) JH Fulda Maximilian Feichtner Frank Weymann 26. - 28. Februar 2010 Sprechtechnik (Aufbaukurs) AfL Weilburg Brigitte Leistikow Ingrid Suhr 05. - 07. März 2010 Maske JH Lauterbach Sonja Tham Ingrid Suhr 19. - 21. März 2010 Jugendleiter + Jugend JH Lauterbach Eve Köhler Felix Wiedergrün 16. - 18. April 2010 Bühnenschaukampf AfL Weilburg Dörte Jensen Felix Wiedergrün 23. - 25. April 2010 Schauspieltraining JH Fulda Ute Merz Wolfgang Hartmann 2. Halbjahr 2010 16. - 18. Juli 2010 Öffentlichkeitsarbeit Teil II (Kombi) JH Fulda Maximilian Feichtner Frank Weymann 05. - 08. August 2010 KiJu-Camp 2010 Burg Wallenstein NN I. Damen/F. Wiedergrün 03. - 05. September 2010 Kabarett (klassisch) NN Ute Merz Ingrid Suhr 10. - 12. September 2010 Dramatisches Schreiben JH Fulda Felix Wiedergrün NN 08. - 10. Oktober 2010 Regie und Spiel JH Fulda Barbara Zorn Karin Hartmann 4 ungeschminkt Februar 2010 Pantomime in Weilburg – mit Peter Paul In Weilburg hat vom 27.11. bis 29.11.2009 das erste Pantomimeseminar unter großem Anklang stattgefunden. Die gut gemischte Gruppe aus 12 Teilnehmer/innen bestand sowohl aus Theaterneulingen als auch aus „alten Hasen“. So wie die Mischung der Teilnehmer, so auch ihre Erwartungen an den Referent Peter Paul. Dieser ging auf die Wünsche aller Teilnehmer ein und integrierte diese geschickt in sein Programm. So wurde den Teilnehmern ein umfangreiches Programm geboten mit permanenter aktiver Beteiligung. Bevor es an die klassischen Elemente der Pantomime, wie z. B. auf der Stelle laufen, Treppensteigen, am Seil klettern oder die „unsichtbare Wand“, ging, wurden pantomimische Grundlagen in vielfältiger Form erarbeitet. Es wurden unsichtbare Bälle herumgereicht, jeder bediente sich aus unsichtbaren Schüsseln, wobei die anderen Teilnehmer feststellen mussten, was da gerade verspeist wird. Partnerübungen zur Verbesserung des eigenen Schwerpunktes waren ebenso Bestandteil wie Finger-, Handund Armübungen. Das Darstellen von Gefühlen unter Berücksichtigung der Atmung, Mimik und Körperhaltung war für alle Teilnehmer ein wichtiger Punkt, da dies auch im Sprechtheater eine enorme Wichtigkeit besitzt. Sogar ein kleiner Ausflug in die Spracheschule wurde gemacht, bei dem jeder an seiner Aussprache in verschiedenen Gefühlslagen arbeiten konnte. In vielen kleinen Szenen alleine oder zu mehreren konnte das Erlernte immer wieder umgesetzt und dargestellt werden. Seminar Auch das Arbeiten mit der Maske und der Halbmaske ist für viele eine neue und interessante Erfahrung gewesen. Am Sonntag trennte sich nach einem gemeinschaftlichen Mittagessen eine zufriedene Teilnehmerschar von einem erschöpften, aber ebenfalls zufriedenen Peter Paul. Zum guten Gelingen der Veranstaltung hat Lehrgangsleiter Wolfgang Drescher durch seine rundum gelungene Organisation beigetragen, ebenso wie der Veranstaltungsort, der mit seinen Räumlichkeiten und vor allem seiner sehr guten Küche bei allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Andreas Hallwirth Mitte/Süd Treffen am 12. Sept. 2009 in Schlossborn. Am 12. Sept. 2009 konnten wir bei herrlichem Spätsommerwetter mit unserem Mitte/Süd Treff bei der Schloßborner Laienbühne e.V. in Glashütten-Schloßborn zu Gast sein. Es fanden sich 23 Teilnehmer von 15 Bühnen aus dem Bereich Mitte und Süd ein. Die Teilnehmer kamen aus Kelkheim, Nidderau, Oberjosbach, Hattersheim, Frankfurt, Bad Soden-Salmünster, Kronberg, Ehringshausen, aus dem fernen Hofheim b. Lampertheim, unsere südlichste Gruppe, Oberursel, Büdingen, Butzbach, Ebersgöns und Rodgau. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie nützlich und sinnvoll diese formlosen Treffen sind. Die Themen der munteren Runde gingen kreuz und quer durch das Theater und man hat sich versprochen, sich bei künftigen Theatervorstellungen zu treffen und auszutauschen. Durch das Austauschen der eMail-Adressen wird das in Zukunft sicherlich leichter sein. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Gastfeundschaft und den tollen Kuchen an Heiko Scheurich und seine Frau von der Schloßborner Laienbühne. Das nächste Treffen ist für Samstag, 27. Febr. 2010 geplant und zwar bei den Theaterfreunden Oberjosbach. Einladungen werden rechtzeitig verschickt. Im Herbst 2010 wird unser Gastgeber der Theaterverein Oberursel sein. An beide Bühnen jetzt schon herzlichen Dank für das Angebot. Text und Foto: Karin & Wolfgang Hartmann, BL Mitte ungeschminkt Februar 2010 5 Anders sein!? Autorenwettbewerb des BDAT fand große Resonanz 4.000 Euro für herausragende Schreibtalente Zum dritten Mal hatte der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) junge Menschen bis 26 Jahre aufgerufen, „Theaterstücke, Szenen und Texte aller Art“ zu verfassen und sich mit anderen Nachwuchsautoren zu messen. Das Motto des Wettbewerbs „anders sein!?“ traf den Nerv junger Menschen, mehr als 100 Bewerbungen aus dem deutschsprachigen Raum, u. a. auch aus Österreich, der Schweiz und Frankreich wurden eingesandt. Am 4. Dezember fand die Auszeichnung der drei Preisträger im Beisein der Schirmherrin Gitta Connemann (MdB/CDU) im Centre Francais de Berlin statt. In feierlichem Rahmen nahmen die Nach-wuchsautoren ihre Auszeichnung und ein Preisgeld von insgesamt 4.000 Euro entgegen. Über den ersten Preis (1.800 Euro) für ihr Stück „F-vierundvierzig.Einundachtzig“ freute sich Rebekka Jannusch (Jg. 1982) aus Wuppertal. Die Jury bescheinigte der Autorin ein herausragendes Schreibtalent: „Rebekka Jannusch beweist in ihrem Stück, das sich an der Technik des absurden Dramas orien- Foto Jörg Sobeck / Auf dem Foto von links nach rechts: Elisabeth Tondera (Jury), den 3. Preis für Julia Kersebaum nahm stellver- tiert, Phantasie und eine individuelle Handschrift. Sie beweist tretend ihr Vater Ernst Kersebaum entgegen, Rebekka Jannusch (1. Preis), aber auch Kenntnisse der Theatergeschichte und beherrscht Thomas Paulmann (2. Preis), Hans Zimmer (Jury), Per H. Lauke (Verlagsgruppe die Technik des Dramas.“ Mit dem zweiten Preis (1.200 Euro) Ahn & Simrock), Norbert Radermacher (BDAT-Präsident) und wurde Thomas Paulmann (Jg. 1983) aus Berlin ausgezeichnet. Schirmherrin Gitta Connemann (MdB/CDU) Die Jury hob hervor, dass sein Stück „Königskinder“ brisante, aktuelle Themen anspreche und dass es vielschichtig, hervor- jury Elisabeth Tondera (Lingen), Henning Fangauf (Frankfurt) ragend aufgebaut und spannend sei. und Hans Zimmer (Hannover) hoben die literarische Vielfalt Julia Kersebaum (Jg. 1983) erhielt den dritten Preis (1.000 der Einsendungen hervor, die von Monologen über dialogi- Euro) für das Stück „Die Ermittlung“. Die Mitglieder der Fach- sche Texte bis zu epischen Werken reichte. Briten im Exil Was hält uns Briten eigentlich zusammen, wenn wir denn unbedingt ins Ausland müssen und dann nicht mal in eine Ex-Kolonie? Tja, da gibt es die Sehnsucht nach heimatlichem warmem Bier, Weißbrot wie Watte, Marmite (angeblich Hefeextrakt als Brotaufstrich), undichte Fenster, eine hundert Jahre alte kriechende U-Bahn, Humor, ein bisschen Ghetto-Mentalität … vor allem aber eines: Theater. Kein Fleck auf Erden mit mehr als ein Dutzend Briten ohne eine Amateurtheatertruppe. Theater als soziale Einrichtung für Exilanten. FEATS und FEATS 2010 Seit 1976 findet alljährlich FEATS (Festival of European Anglophone Theatrical Societies) statt – jeweils in einer anderen europäischen Stadt. Es ist mittlerweile das größte englischsprachige Theaterfestival Kontinentaleuropas. Zwölf Theatervereine aus dem europäischen Festland nehmen am freundschaftlichen Wettbewerb teil. An vier Abenden werden jeweils drei Einakter aufgeführt. Ein beruflicher Kritiker/Preisrichter (Adjudicator, Mitglied der britischen Guild of Drama Adjudicators) begutachtet und kommentiert alle Aufführungen öffentlich und verleiht am letzten Abend Preise. Die Qualität von FEATS ist sehr hoch und der Gewinner des Preises „Best Play“ darf am All-Winners Festival der britischen National Drama Festivals Association (NDFA) teilnehmen. Gastgeber von vergangenen FEATS waren Antwerpen, Brüssel, Den Haag, Luxemburg, Bad Homburg, Genf und Stockholm. Mehr zur Geschichte von FEATS unter www.feats. eu. Die Adjudicators bewerten die Stücke nach dem anerkannten NDFA-Schema, bei dem bis zu 100 Punkte vergeben werden dürfen: 40 – Schauspielkunst; 35 – Inszenierung; 15 – Bühnendarstellung; 10 – Schöpferisches, Bemühen, Leistung (engl. Originality, Endeavour & Achievement). 6 ungeschminkt Februar 2010 2010 ist Bad Homburg wieder dran, und zwar vom 13. bis 16. Mai im Kurtheater. Die Gäste kommen immer wieder gerne hierher, – alles ist zu Fuß erreichbar: Theater, Hotels, Restaurants, Kur-Royal, Spielbank. Weil einerseits stets mehr als 12 Gruppen teilnehmen wollen, aber ein Festival nicht endlos lang sein kann (Theater ist für die Teilnehmer ein Hobby, kein Beruf ), andererseits aber alle die FEATS-Atmosphäre schätzen, steht an drei Nachmittagen ein Fringe-Festival auf dem Programm, welches für kleine, experimentelle Stücke und Workshops gedacht ist. Neue Gruppen werden ermutigt, FEATS zu besuchen und am Fringe teilzunehmen, bevor sie sich für einen der 12 Plätze im Hauptfestival bewerben. Gastgeber FEST e.V. Nun lässt sich so ein Festival bekanntlich nicht einfach aus den Ärmeln schütteln. Im Jahr 2010 ist Gastgeber zum vierten Mal seit 1991 FEST e.V., das Frankfurt English Speaking Theatre. FEST wurde 1977 gegründet und führt zwei- bis dreimal jährlich die unterschiedlichsten Produktionen durch, von kleinen Einaktern über Kabarett oder musikalische Abende bis hin zu Shakespeare-Inszenierungen. Unter unseren Mitgliedern findet man zwanzig Nationalitäten und eine gemeinsame Liebe - das englischsprachige Theater. Wer besucht FEATS? Das gemischte Publikum besteht sowohl aus der FEATS-Community, das sich jedes Jahr trifft und wo man alte Bekannte wieder erkennt, als auch aus örtlichen Besuchern, die fließend Englisch sprechen. Hoffentlich sind im Mai 2010 auch zahlreiche Zuschauer aus dem Kreis der Leser von Ungeschminkt dabei! Weitere Infos sind unter www.festfrankfurt.org/F2010 zu finden, oder per E-Mail an [email protected] David Mark, Chairman, FEATS 2010 [email protected], www.festfrankfurt.org/F2010 Rotkäppchenreport Eine musikalische Revue von der Amateurbühne Espenau e.V. Eine ziemlich große Gruppe der Volksbühne Bad Emstal besuchte die befreundete Bühne in Espenau zur Premiere des Rotkäppchen-Reports. Einige hatten die Satire schon gesehen, teilweise mehrfach, andere wieder nicht. Und so gab es nicht nur beim „normalen“ Publikum, sondern auch bei uns „alten Hasen“ vom Theater die Ahs und Ohs, als sich der Vorhang öffnete und nach einer kurzen Einführung der Moderatorin Hanni Hitzig das große Bilderbuch geöffnet und umgeblättert wurde – zum Vorschein kam natürlich auch hier, er gehört nun mal zum Rotkäppchen-Report, der unvermeidliche Penis-Wald. Er rief natürlich die ersten und wirklich nicht die letzten Kicherer und Lacher hervor, ist er doch nur einer von vielen Gags in dieser Revue, die mit Klischees spielt. Diese wurden auch zum allergrößten Teil sehr gut umgesetzt, das Publikum (die Premiere hätte etwas mehr davon verdient gehabt) verstand sofort die zahlreichen kleinen Seitenhiebe auf AbFotos: Frank Weymann gründe und Auswüchse von Emanzipation und Selbstverwirklichung. Am Ende hat sich Rotkäppchen tatsächlich emanzipiert, also unabhängig vom männlichen Geschlecht gemacht, ohne sich selbst verbogen zu haben – im Gegensatz zu ihren Freundinnen und Genossinnen Gretel, Sterntaler, den Stiefschwestern von Aschenputtel und auch ihrer eigenen Mutter, die nur noch ein Klischee ihrer selbst sind. Sie muss sich nicht mehr auf die – vergebliche – Suche nach DEM Märchenprinz machen, sondern geht auch allein gut durchs Leben: das Schlusslied „Geschafft“ (nach der Melodie von „I will follow him“ – ein Widerspruch in sich und damit noch ein gut versteckter Seitenhieb ganz am Schluss) sagt es deutlich. Rotkäppchen folgt eben nicht mehr irgendeinem Trugbild, sondern vertraut nur noch sich selbst. Wenn in der Premiere auch die Technik nicht immer so mitspielte, wie sie sollte – die Musik, die Lieder machten Spaß, waren teilweise auch sehr gut gesungen und verhalfen allemal zu fröhlicher Laune! ah ungeschminkt Februar 2010 7 Alles was Recht ist... ...ein Grundlagenartikel zum Urheberrechtsgesetz von RA und FA für gewerblichen Rechtsschutz Loy Ullmann, Berlin 1. Kein Registerrecht Anders als beim Markenrecht handelt es sich bei dem Urheberrecht nicht um ein so genanntes Registerrecht. Das heißt, urheberrechtliche relevante Leistungen werden nach dem Urheberrechtsgesetz (UrhG) geschützt, ohne dass eine Eintragung in ein Register erfolgen müsste. heberrechtsschutzes besteht darin, dass in jeder Werkschöpfung die menschliche Kreativität ihren Ausdruck finden muss. Das hat zur Folge, dass lediglich natürliche Personen nicht jedoch juristische Personen, wie etwa ein Verein, eine GmbH oder auch eine Aktiengesellschaft Urheber sein können. So können auch Leistungen von malenden Affen, sprechenden Papageien und singenden Vögeln nicht zu einer Urheberschaft der Tiere führen. 2. Schutzvoraussetzungen 4. Beispiel Modedesign Das UrhG schützt diejenigen Personen, die urheberrechtlich relevante Leistungen erbringen, d. h. ein Werk schaffen. Nur wenn der erbrachten Leistung Werkcharakter im Sinne des Urheberrechts zukommt, unterfällt sie mit allen Konsequenzen dem Anwendungsbereich des UrhG. Als Werke im Sinne des UrhG zählen nur persönliche geistige Schöpfungen. Das Gesetz enthält eine beispielhafte Aufzählung, was als Werk geschützt sein kann. Danach zählen zu den geschützten Werken beispielsweise Werke der bildenden Kunst, Bauwerke, Schriftwerke und Musikwerke oder auch wissenschaftliche Darstellungen. Die Aufzählung ist nicht abschließend. Daraus folgt, dass alle persönlichgeistigen Schöpfungen, die Werkcharakter tragen, in den Schutzbereich des Gesetzes fallen. Durch den Gesetzgeber werden die Voraussetzungen für die Erlangung von Urheberrechtsschutz grundsätzlich nicht zu hoch angesetzt, so dass Leistungen, die über ein Durchschnittsmaß hinausgehen, als Werke der sog. „Kleinen Münze“ den Schutz des Gesetzes genießen. Zur Konkretisierung des urheberrechtlichen Werkbegriffs müssen vier Merkmale vorliegen, die die urheberrechtliche Relevanz einer Metallgestaltung ausmachen: Bei einem eine gewisse Spezialität und Originalität aufweisenden Kleidermodell eines Modedesigners kann es sich um ein Werk der bildenden Künste in Form eines Werks der angewandten Kunst handeln, dem Urheberrechtsschutz zukommt (LG Leipzig, Urt. v. 23.10.2001 5 O 5288/01). Zu den Werken der angewandten Kunst zählen zudem Bedarfs- und Gebrauchsgegenstände mit künstlerischer Formgebung. Für Werke der angewandten Kunst werden mit Rücksicht auf den konkurrierenden Schutz des Geschmacksmusterrechts hohe Anforderungen an das Vorliegen einer persönlichen geistigen Schöpfung gestellt. Im Ergebnis bedeutet das, dass Werke der angewandten Kunst nur unter erschwerten Voraussetzungen urheberrechtlich geschützt sind. Werke der sog. „Kleinen Münze“ werden im Bereich der angewandten Kunst nicht geschützt. – Vorliegen einer Schöpfung, – Feststellung eines geistigen Inhalts, – Vorhandensein einer nach außen hin in Erscheinung getretenen Form, – Bestehen eines schöpferischen Eigentümlichkeitsgrades. 3. Affen und Urheber Urheber ist derjenige, der das Werk geschaffen hat. Der Urheber eines Werkes kann nur eine natürliche Person sein. Waren mehrere Personen am Schöpfungsprozess beteiligt, spricht man von Miturheberschaft. Mit der Frage, wer Urheber einer kreativen Leistung ist, ist unmittelbar die Frage verbunden, wem die Rechte an der Gestaltung zustehen. Die Besonderheit des Ur- 8 ungeschminkt Februar 2010 5. Rechte des Urhebers Wird beispielsweise eine Abbildung eines geschützten Kleides vervielfältigt und in einer Werbebroschüre für eine Modemesse verbreitet, ohne dass der Name des Schöpfers genannt wird, stehen ihm neben Unterlassungsansprüchen unter anderem Schadenersatzansprüche zu (§§ 13, 16 Abs 1, 17 Abs 1, 97 Abs 1 UrhG). Der Modeschöpfer kann die Zahlung einer angemessenen Lizenzgebühr verlangen. Die Höhe des Anspruchs kann seitens der Gerichte grundsätzlich geschätzt werden (ZPO § 287 Abs. 1). Dabei kann auf „Gebührenordnungen“ und „Honorarrichtlinien“ zurückgegriffen werden, die für derartige Veröffentlichungen Verwendung finden. Haupt Rechtsanwälte Oranienburger Str. 65 10117 Berlin www.rechtsanwalt-haupt.com [email protected] Künstlerpech Eine Komödie in drei Akten, von Jürgen Baumgarten Bislang war Thomas (Holger Philippi) ein zwar guter, aber erfolgloser Portrait-Maler. Seit er sich jedoch den Spaß erlaubt hat, mit einem abstrakt zu nennenden Bild und in abstruser Verkleidung auf einer Vernissage aufzutauchen, ist er als schwuler Meister-Künstler Umberto Pastellini weltbekannt. Widerwillig hat Thomas die Rolle angenommen - schließlich träumen er und seine Frau Jenny (Melanie Wächter) von einem hübschen Häuschen. Doch niemand darf von seiner doppelten Identität wissen, alleine der Mythos um Pastellini, von dem keine Fotos existieren, macht seine Bilder schon wertvoll. Doch als eines Tages Thomas‘ Tarnung aufzufliegen droht, schlüpft Jenny gezwunetwas kürzer gefasst werden könnte. In der Tat hätten einige Szenen wohl gestrichen werden können, da es zwischendrin vermeidbare Längen gab. Der Beifall am Ende der Aufführung zeigte jedoch, dass die Zuschauer begeistert waren und froh darüber, diese Gelegenheit zu einem vergnüglichen Abend genutzt zu haben. fw Fotos: Frank Weymann genermaßen in die Rolle Pastellinis. Das beruhigt zwar den misstrauischen Gregor, aber verkompliziert die Lage, als noch eine neugierige Reporterin (Traudel Störmer) und eine geheimnisvolle Polizistin (Doris Hengge) auftauchen, die angeblich Pastellinis wertvollstes Gemälde vor einem Meisterdieb schützen will. Thomas ist für Jenny leider keine große Hilfe, denn ein Stromschlag setzt ihn weitgehend außer Gefecht, und das immer wieder. Die kunstbegeisterte „Dame von Welt“ (Sabine Müller) und ihr - nicht mehr ganz junger - Liebhaber (Horst Lesch) sowie die Nachbarin Martha Weide (Elfriede Reuting) konnten nicht allzu viel zu ihrer Entlastung beitragen, wodurch Jenny stark gefordert war. Melanie Wächter war dieser Rolle aber durchaus gewachsen und schaffte den Spagat zwischen Jenny Fischer und Umberto Pastellini ganz einwandfrei. Die Zuschauer waren köstlich amüsiert von dieser Komödie, wenngleich einige der Meinung waren, dass es ungeschminkt Februar 2010 9 Spiel&Bühne 4 Ausgaben jährlich aktuell informativ unterhaltsam praxisorientiert Abo-Service / Anzeigen-Service BDAT, Steinheimer Straße 7/1, 89518 Heidenheim, Fon (0 73 21) 9 46 99 00, Fax (0 73 21) 4 83 41 e-mail: [email protected], www.bdat.info • wird herausgegeben vom Bund Deutscher Amateurtheater e. V. (BDAT) • ist die auflagenstärkste Fach- und Verbandszeitschrift im deutschsprachigen Raum • berichtet seit 1974 praxis- und themenbezogen über das Amateurtheater im Kontext von Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft mehr als Theater . . . Bezugspreis Einzelheft 5,-- € inkl. Versand Jahresabonnement (vier Ausgaben) 18,-- Euro inkl. Versand Spiel&Bühne Die Themen 2008 in Jetzt e loses kosten t ef Probeh ... en bestell • Community Theater • Theater im sozialen Raum • Innovatives Kinderund Jugendtheater • Märchentheater Mitteilungen des Landesverbandes Jubiläen und andere erfreuliche Mitteilungen Herzlichen Glückwunsch! 50 Jahre Amateurtheater 59 - Auf Tour Das Amateurtheater 59 Auf Tour ist eine Freizeit- und Kulturgruppe der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, zur eigenen Freude für andere Menschen Theater zu spielen. Und das bereits seit nunmehr 50 Jahren! Die Gruppe hat sich auf die Aufführungen für Kinder spezialisiert, weil die Mitglieder der Meinung sind, dass Kinder oft ein anspruchsvolleres Publikum sind als Erwachsene. In erster Linie sind die Ortsstellen der Stiftung Bahn-Sozialwerk ihre Auftraggeber. Seit Jahren zählen aber auch Schulen, Kindergärten, Vereine, Gemeinden und Verkehrsämter sowie Kultur- und Heimatvereine zur treuen Kundschaft, so dass regelmäßig von Mitte November bis Weihnachten durch die nord-, ost-, und mittelhessische Landschaft gezogen wird, um die kleinen und großen Zuschauer mit einem Weihnachtsmärchen zu erfreuen. Dass alle unsere Akteure, ob auf, vor oder hinter der Bühne ausschließlich hierfür ihre kostbare Freizeit opfern müssen, versteht sich von selbst und lässt Rückschlüsse zu, mit welchem Idealismus unsere Gruppenmitglieder bei der Sache sind. 10 ungeschminkt Februar 2010 Die Akteure sind ausschließlich Amateure, die im Alltag im ganz normalen Erwerbsleben stehen. Alle Berufszweige und Branchen sind vertreten. Doch alle haben eines gemeinsam: Die Liebe und Freude am Theaterspiel – und das ganz ohne finanzielle Interessen. „Wir haben Spaß daran, zu unserer eigenen Freude anderen Menschen Freude zu bereiten. Und wir versichern, dass keiner unserer Akteure für seine Leistung eine Bezahlung erhält. Unser größter Dank sind die strahlenden Kinderaugen und der Applaus am Ende der Vorstellung. Und wenn es gefallen hat und wir für das nächste Jahr gleich wieder bestellt werden, so sind wir rundum zufrieden.“ so der Vorsitzende, Jochen Baumbach, anlässlich der festlichen und gut besuchten Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen der Gruppe. Viele Freunde und Förderer des Vereins waren der Einladung gefolgt, so auch der Vorsitzende des Landesverbandes Hess. Amateurbühnen, Norbert Deforth und sein Stellvertreter, Frank Weymann. Es war eine wirklich schöne, gut organisierte Feier mit zahlreichen Höhepunkten und ich hätte auch gern über das diesjährige Märchen berichtet. Leider musste dies aber wegen Erkrankung des Hauptdarstellers abgesagt werden. Der Landesverband wünscht dem erkrankten Mitglied alles Gute und eine schnelle Genesung und der Gruppe wünschen wir weiterhin viel Erfolg bei der Theaterarbeit. Herzlichen Glückwunsch 25 Jahre Laienspielgruppe Ehringshausen Die Laienspielgruppe Ehringshausen blickt im Jahr Die Feierstunde, an der auch der Stellvertr. Vorsit- 2009 auf ihr 25-jähriges Bestehen zurück, ein Jubi- zende Frank Weymann die Grüße des Verbandes läum, das in den Sommermonaten bereits mit einer überbrachte, war sehr kurzweilig, weil nach den Open Air Vorstellung des Mo- zahlreichen Grußworten und Glück- liére Stückes „Der eingebilde- wünschen der Offiziellen eine gan- te Kranke“ gefeiert wurde. ze Reihe von Theaterszenen aus den Auf dem Winterspielplan im bisherigen Aktivitäten der Ehrings- Jubiläumsjahr steht diesmal häuser Amateurmimen vorgestellt eine Komödie von Ingrid Vlo- wurde. Der Landesverband gratuliert emans unter dem Titel „Vater herzlich zum Jubiläum und wünscht hat eine Andere“. der Gruppe weiterhin viel Erfolg. Ehrung verdienter Mitglieder Theater am Bunker Ein Vereinshaus für die Bunte Bühne Seit dem 5. Januar 2009 ist unser Mitglied „Bunte Bühne Großenenglis e.V.“ stolzer Besitzer eines eigenen Vereinshauses. Dem Vorstand, unter Führung von Horst Simmen, gelang es, das ehemalige Lagerund Bankgebäude der Raiffeisen Genossenschaft zu erwerben (Foto oben). Dieses Gebäude, welches dem Spielort des Vereins gegenüber liegt, bietet eine Menge Platz für die Lagerung von Bühnenteilen, Kostümen und sonstigen Requisiten. Ebenfalls gibt es einen Aufenthaltraum mit Küche, sanitäre Anlagen, sowie Werkstatträume und einen Dachboden (kleines Bild, oben), der für allerlei Veranstaltungen und auch für Proben genutzt werden kann. Fotos: Frank Weymann die TG Thespis-Karren in neuen Räumen. 10 Jahre nach seinem ersten Auftreten hat der Thespis-Karren Bad Wildungen im Sommer 2009 mit dem „Theater am Bunker“ ein festes Domizil gefunden. Dies wurde möglich, weil der Gruppe eine ehemalige Werkstatt von der Stadt Bad Wildungen zur Verfügung gestellt wurde. Dieses Gebäude, welches ursprünglich eine Schmiede, eine LKW Werkstatt und ähnliches beherbergte, wurde von dem jungen Kasseler Architekten Marc Peter Köhler mit sehr viel Fingerspitzengefühl, Sachverstand und dem Wissen darum, wie man eine Werkstatt in ein Theater mit besonderem Flair verwandelt, umgeplant. Nach den erfolgten Umbauarbeiten steht nun ein entzückendes Theater mit ganz besonderem Charme zur Verfügung. Die Gruppe Thespis-Karren wird diese Räume nun mit Leben füllen und stets besondere Theaterstücke präsentieren. Schon bei der Einweihungsfeier (Foto unten, links) wurde eine Kostprobe des Könnens der Gruppe gezeigt, in dem man kurze Szenen und Sketche präsentierte (Foto unten rechts). In einer der nächsten Ausgabe werden wir diese Theatergruppe noch ausführlich vorstellen. ungeschminkt Februar 2010 11 Die Anmeldung zum KiJu-Camp 2010 wird ungefähr ab März verschickt. Wir hoffen auf rege Beteiligung und lustige Abende am Lagerfeuer auf dem Campingplatz von Burg Wallenstein. Hallo liebe KiJus, ich hoffe, Ihr seid alle gut ins neue Theaterjahr gekommen. Bei uns geht es schon wieder richtig rund in diesem Jahr. Direkt im März legen wir mit dem ersten KiJu-Seminar los. Freut euch mit Euren KiJu-Leitern auf ein spannendes Wochenende vom 19.-21.März 2010 in der Zirkus-JH Lauterbach mit Eve Köhler. Fotos: Frank Weymann Beim Lehrgang „Dramatisches Schreiben“ mit Felix Wiedergrün vom 10.-12.September 2010 in der JH Fulda sollen besonders Stücke des „Kinderund Jugendtheaters“ ins Visier genommen werden. Gerne sind auch jugendliche Teilnehmer ab 15/16 Jahren willkommen. Über das kreative Schreiben wollen wir erste Szenen entwickeln, den dramatischen Aufbau eines Stückes kennenlernen, Versuche im Streichen von Text und Ergänzungen vornehmen und den Grundstein für ein erstes eigenes Theaterstück legen. Besonders freuen sich Iris und ich darüber, dass wir im August auf Burg Wallenstein das zweite KiJuCamp des Landesverbandes austragen dürfen. Das KiJu-Camp findet vom 05.-08.August 2010 statt. Wir werden wieder interessante Referenten für euch einladen. Außerdem gibt es diesmal auch ein Seminarprogramm für die erwachsenen Betreuer. Theaterspiel, Freizeit und Erholung auf einen Schlag, das gibt es nur beim KiJu-Camp 2010 mit den Organisatoren Iris Damen und Felix Wiedergrün. Wir freuen uns auch sehr darüber, dass diesmal der gesamte Vorstand des Landesverbandes geschlossen vorbei schaut. 12 ungeschminkt Februar 2010 Das KiJu-Theater-Jahr 2010 steht natürlich wieder unter einem Jahresmotto. Alle Referenten versuchen auf dieses Motto einzugehen. Freut Euch also auf: „Im Reich der Fabelwesen“. P.S. Gerne kommen wir Eure Bühne auch mal besuchen. Bitte schreibt uns, Jugendcamp 2009 wenn Ihr Euch über einen Besuch der Burg Wallenstein KiJu-Abteilung freuen würdet an: [email protected] oder iris. [email protected]. Wir kommen gerne, Abschließend möchte ich Euch die vielen wenn wir es uns terminlich einrichten können. Kontaktmöglichkeiten und Austauschforen im Netz ans Herz legen. Schaut doch mal vorbei auf: www.theaterjugend-hessen.de / www.lvha.de oder www.wer-kennt-wen.de (Gruppe: Hessische Theaterjugend). Fotos: Kinder- und Ein erfolgreiches Theaterjahr mit vielen KiJuBegegnungen wünschen Euch Fotos: Frank Weymann Iris und Felix Wir spielen unsere Abend- und Kinderstücke im „Haifischkacke“ Das Piraten-Musical „Haifischkacke“ wurde von Kin- CassallaTheater, Jordanstr. 11, 34117 Kassel dern für Kinder geschrieben und besticht durch eine turbulente Handlung, bei der die jungen Zuschauer kräftig mithelfen müssen, damit das Abenteuer ein gutes Ende findet. Begleitet wird die Piratengeschichte mit fetzigen und ruhigen Songs, deren Melodien richtige Ohrwürmer sind. Und zu guter Letzt erfahren nicht nur die erwachsenen Besucher, was es mit dem Piratenspruch „schnicke-schnacke „Helden in kurzen Hosen“ Deutschland wird wieder Weltmeister - irgendwann jedenfalls. Grund genug für eine rauschende “Ball-Nacht” 2010. Feiern Sie mit Kaiser Franz, Loddar und Klinsi eine unvergessliche Fan-Party, in der zwei Jahrtausende Fußball-Geschichte entkorkt werden. Eine rasante Comedy in zwei Haifischkacke“ auf sich hat. Die kleinen und großen Zuschauer werden ein Halbzeiten für verliebte Ballkünstler, zeternde Ehefrauen und verzweifelte Piraten-Musical erleben, das zum ersten Mal auf einer Kasseler Theaterbüh- Männer, denen man immer und überall ans Leder will. ne gespielt wird. Samstag 24.04.2010 19:30 Uhr Premiere Mittwoch 10.03.2010 17 Uhr Premiere Sonntag 25.04.2010 16 Uhr Samstag 13.03.2010 14 + 16:30 Uhr Freitag 30.04.2010 19:30 Uhr Sonntag 14.03.2010 15 Uhr Samstag 01.05.2010 19:30 Uhr Mittwoch 17.03.2010 17 Uhr Sonntag 02.05.2010 16 Uhr Samstag 20.03.2010 14 + 16:30 Uhr Freitag 07.05.2010 19:30 Uhr Sonntag 21.03.2010 15 Uhr Samstag 08.05.2010 19:30 Uhr Mittwoch 24.03.2010 17 Uhr Sonntag 09.05.2010 16 Uhr Samstag 27.03.2010 14 + 16:30 Uhr Freitag 28.05.2010 19:30 Uhr Sonntag 28.03.2010 15 Uhr Samstag 29.05.2010 19:30 Uhr ungeschminkt Februar 2010 13 Hochzeitstag mit Hindernissen Ein Lustspiel von Werner Lachmann Angela und Martin Brandel könnten an diesem Tag ihren vierundzwanzigsten Hochzeitstag feiern. Angela hat auch schon zwei Überraschungen für Martin bereit. Und sie ist davon überzeugt, dass ihr Mann dieses Mal an den Hochzeitstag gedacht hat, denn es wurde ein riesiger Blumenstrauß abgegeben. Dann kommt Martin nach Hause, er ist ganz schön geladen, weil er von der Bank erfahren hat, dass Angela ihr gemeinsames Konto um ein mehrfaches überzogen hat. Seine Stimmung steigt nicht gerade, als er den fremden Blumenstrauß sieht und auch noch erfährt, dass seine Angela mit einem fremden Mann gesehen worden ist. Nun hängt der Haussegen endgültig schief. Und dann kommt tatsächlich ein fremder Mann ins Haus und fragt nach Frau Brandel. Er sagt niemandem, was er von ihr will. Jeder versteckt jetzt den Fremden vor Martin, denn der darf ihn auf gar keinen Fall zu Gesicht bekommen. Ein Lustspiel, wie es das Leben nicht besser hätte schreiben können. Fotos: Frank Weymann Mit diesem Theaterstück brachte die Kleine Bühne 77 e.V. wieder ein lustiges Volksstück zur Aufführung, wie es die begeisterten Zuschauer schon seit vielen Jahren erfreut. Sowohl die Zuschauer, als auch die Schauspieler hatten viel Spaß an dem Stück, was sich einerseits in der Spielfreude der Mitspieler, und andererseits im begeisterten Applaus des Publikums widerspiegelte. Diese Tatsachen sind sicherlich auch der Garant dafür, dass die Gruppe auch in Zukunft stets gut besucht sein wird. fw 14 ungeschminkt Februar 2010 HOTZENPLOTZ in Assenheim Der Hotzenplotz hatte sich Ende November in die Assenheimer Wälder verirrt und so statteten wir – Frank Weymann und ich - ihm auch an einem Abend einen Besuch im Bürgerhaus von Assenheim ab. „Hotzenplotz – das Musical“ hält sich relativ dicht an die Erzählung von Otfried Preußler. Wenn es auch eine Räubertochter gibt, die dem Kasper und seiner Freundin (ja, Freundin, nicht Freund) Greta hilft, aus den Fängen der Petrosilia Zwackelmann – auch hier eine Zauberin – zu entkommen, wenn eine völlig hysterische Bürgermeisterin alles durcheinander bringt oder mehrere Gespenster im Zauberschloss auftreten – die Grunderzählung Preußlers ist zu jeder Minute wieder zu erkennen. Wir sahen eine in einigen Bereichen weit über das Amateurtheater herausragende Aufführung, bei der angefangen vom sehr aufwändig und schön gestalteten Programmheft (zum 30ten Geburtstag der TGAss) bis zu den kleinsten Nachwuchsdarstellern alles begeistern konnte. Die Bühnenbild-Gestaltung sah absolut professionell aus, und wir waren überrascht zu Miriam Deforth als Zigeunerin hören, dass nun ausgerechFotos: Frank Weymann net die Kulissenmalerei nicht in den Händen von Profis lag. Auch die Choreografie der großen und kleinen Tänzer war einfalls- und abwechslungsreich und machte durchweg Spaß. Ein 20-köpfiges Live-Orchester neben der Bühne, auf engstem Raum, kann natürlich nun nicht jeder aufbieten und war schon allein deswegen ein absolutes Highlight, der Gesang passte wunderbar, die einzelnen Lieder haben sehr großen Spaß gemacht, waren eingängig, aber trotzdem zu keiner Minute langweilig. Eine klitzekleine Anmerkung sei zum Schluss noch gestattet: Manchmal war für meinen Geschmack ein bisschen zu viel Action auf der Bühne – die eine oder andere etwas ruhigere Szene hätte mir gut getan, um meinen Pulsschlag wieder etwas „runter zu fahren“ – aber das ist meine sehr persönliche Ansicht, die sicher nicht jeder teilen wird und muss und auch schon die einzige kritische Bemerkung. Alles in allem ein Abend, der einem noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Danke, Ihr Assenheimer, ich komme mit Sicherheit im nächsten Jahr wieder. ah rechts oben: Matthias Grütter als Hotzenplotz unten: Die Hüter der Schätze des Hotzenplotz Markus Dickel als Johann, der Bucklige ungeschminkt Februar 2010 15 Hexen In Dillenburg ist der Teufel los: Theatergruppe Der Gesellschaft den Zerrspiegel vorhalten – ein sicherlich provokantes Ziel, mit dem die junge Theatergruppe Dellerlecker im Jahre 1981 zum ersten Mal gemeinsam auf die Bühne stieg, als sie mit „Die Deutschen Kleinstädter“ die Spießigkeit der Provinz kritisierte. Wenn die Amateurschauspieler im kommenden Februar Arthur Millers „Hexenjagd“ spielen, knüpfen sie damit 27 Jahre später in vielerlei Hinsicht an dieses ursprüngliche Vorhaben der Dellerlecker an. Millers Hexenjagd entführt seine Zuschauer in das Amerika des späten siebzehnten Jahrhunderts, wo die ersten Einsiedlergenerationen bemüht sind, mit strenger Frömmigkeit und harter Arbeit ein Leben in der unwirtlichen Fremde zu ermöglichen. Als ausgerechnet der fanatische Pastor eine Gruppe Mädchen bei verbotenen Ritualen im Wald ertappt, erfinden diese eine folgenschwere Lüge, um sich vor der verheerenden Strafe zu schützen. Sie behaup- ten, in der Gemeinde gäbe es Hexen, die sie zu ihrem Tun getrieben hätten. Die Angeschuldigten werden verhaftet und die Mädchen begreifen, dass sie mit ihren Verleumdungen Rache üben können an Menschen, die ihnen Unrecht angetan haben. Bald bricht Hysterie und Wahnsinn in der Stadt aus, die Gefängnisse sind überfüllt und immer mehr Unschuldige hängen am Galgen. Auch wenn das Stück von tatsächlichen historischen Gegebenheiten inspiriert ist – die Hexenprozesse von Salem hat es wirklich gegeben – betonen die Dellerlecker mit ihrer Inszenierung vor allem die Aktualität des Stoffes. Rauschebärte, Häubchen und andere historische Relikte aus der Pilgerzeit dürfen die Zuschauer nicht erwarten: „Da geht es um Themen, die heute mehr Bedeutung haben als je zuvor: Korruption, Zivilcourage und Massenmanipulation, um nur einige zu nennen.“, erklärt Pierre Stoltenfeldt, Regisseur des Stückes und betont vor allem den letzten Punkt: Fotos: Martina Klein 16 ungeschminkt Februar 2010 njagd Dellerlecker spielt Arthur Millers „Hexenjagd“ „Wir leben in einer Zeit, in der es immer mehr Menschen gibt, deren Meinungen und Einstellungen nicht im eigenen Kopf, sondern im Fernseher entstehen – und in der es immer schwerer wird, Wahrheit und Manipulationsversuch zu unterscheiden. Das Stück trifft da also sehr genau den Zahn der Zeit.“ – Hexenjagd soll also kein unterhaltsamer Geschichtsunterricht über die Vereinigten Staaten werden, sondern zum Nachdenken über den Ist-Zustand unserer Gesellschaft anregen. Um einen solchen Massenwahn glaubhaft darstellen zu können, haben die Dellerlecker Unterstützung bei einem lokalen Gymnasium angefordert und ihr Ensemble um 15 Schülerinnen erweitert. Die Teenager verkörpern mit viel Engagement und Talent die Mädchengruppe, und lassen einem mit ihrem Spiel so manchen Schauer über den Rücken laufen. Überhaupt ist den Dellerleckern sehr an der Jugend gelegen – und das nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne: So können Schüler (ab 14 Jahren) für einen der Abende Karten für die Hälfte des regulären Preises kaufen. Wer dabei sein möchte, kann sich Karten über die Website der Schauspielgruppe www.dellerlecker.de sichern – Mitglieder einer Bühne im Landesverband können zum ermäßigten Preis von 8 Euro zuschauen. Aufführungstermine sind der 20., 26., 27. und 28. Februar 2010. An zwei Abenden (26.2. und 28.2.) werden die Zuschauer Gelegenheit haben, nach der Vorstellungen in ein Publikumsgespräch mit Darstellern und Team zu treten und über Inhalte und Wirkung des Stückes zu diskutieren. Ob es wirklich gelungen ist, den Zerrspiegel wieder auszupacken, wird sich dann zeigen. ungeschminkt Februar 2010 17 Spieltermine* von Mitgliedsbühnen des Landesverbandes Hessischer Volksbühne Amateurbühnen e. V. Bad Emstal e.V. *soweit bekannt Wenn der Hahn kräht STATT-Theater Mengeringhausen Neue Bühne im Kur- und Festsaal am Emma auf dem Ahornbaum ein Stück für Menschen ab 6 Jahren von Christine Krug-Wever und Andreas Müller, Beitrag zum Berliner Kindertheaterpreis 2007 am GRIPS-Theater, Premiere: 20.2.2010, um 17.00 Uhr, im Theater-Laden, Nicolaistraße 7 in Bad Arolsen-Mengeringhausen Weitere Vorstellungen: 23. 02. und 25. 02. 2010, um 16:00 Uhr 27. 02. 2010 um 17:00 Uhr und 28. 02. 2010 um 15:00 Uhr Der keusche Lebemann Schwank in drei Akten von Ernst Bach und Franz Arnold in einer Bearbeitung von Stefan Lotze Regie: Jutta Bandow, Erich Müller Premiere: 20.03.2010, um 20 Uhr, Stadthalle Mengeringhausen Vorstellungen: 21. 03. 2010 um 18 Uhr, 08. 04. 2010 um 20:00 Uhr 10. 04. 2010 um 20:00 Uhr Stadthalle Mengeringhausen Zwei wie Bonnie und Clyde Komödie von Tom Müller & Sabine Misiorny Regie: Jutta Bandow, Erich Müller die neue Kultkomödie im STATT-Theater-Laden, Nicolaistraße 7, in Mengeringhausen Premiere: 08. 05. 2010, um 20:00 Uhr Weitere Vorstellungen: 12. 05. / 15. 05. / 21. 05. / 22. 05. / 29. 05. und 30. 05.2010 jeweils 20 Uhr Karten/Infos: Stefan Bernauer Telefon: 05691 / 36 01 E-Mail: [email protected] 18 Spieltermine Frühjahr 2010 eine ländliche Komödie (Jugendensemble 12+ – Uraufführung) ungeschminkt Februar 2010 Theaterverein Oberursel e.V. von August Hinrichs Thermalbad in Bad Emstal Premiere: 03. April 2010 (Ostersamstag) Weitere Termine 17.04.2010 - 20.00 Uhr 24.04.2010 - 20.00 Uhr 08.05.2010 - 20.00 Uhr 22.05.2010 - 20.00 Uhr 24.05.2010 - 17.00 Uhr Infos/Karten bei: Helga Teinzer, Bruchstr. 16 Bad Emstal-Balhorn Tel. 05625 - 5528 www.volksbuehne-bad-emstal.de Theatergruppe Lampenfieber e.V. „Keine Leiche ohne Lily“. Aufführungstermine 2010: Hanau, Olof Palme Haus Fr. 12. & Sa. 13. März, 20:00 Uhr Fr. 19. & Sa. 20. März, 20:00 Uhr Fr. 26. & Sa. 27. März, 20:00 Uhr 37 Ansichtskarten von Michael McKeever Regie: Volker Zill Premiere: Freitag, 26. März 2010 um 20:00 Uhr weitere Aufführungen: Samstag 27. März 2010, 20:00 Uhr Sonntag 28. März 2010, 17:00 Uhr Samstag 01. Mai 2010, 20:00 Uhr Sonntag 02. Mai 2010, 20:00 Uhr Samstag 08. Mai 2010, 20:00 Uhr Sonntag 09. Mai 2010, 20:00 Uhr Die Aufführungen finden in der „Kunstbühne Portstraße“, Hohemarkstr. 18, 61440 Oberursel statt. Infos unter 06172 – 26 59 239 und www.theatervereinoberursel.de Theatergruppe Delkenheim Spieltermine 2010 Freitag 04.06.10 20:00 Uhr Sonntag 06.06.10 20:00 Uhr Freitag 11.06.10 20:00 Uhr Samstag12.06.10 20:00 Uhr Sonntag 13.06.10 20:00 Uhr Maintal-Dörnigheim, Ev. Gemeindezentrum Sa. 17. April, 20:00 Uhr Freitag 18.06.10 20:00 Uhr Samstag19.06.10 20:00 Uhr Sonntag 20.06.10 20:00 Uhr Großkrotzenburg, Synagoge Sa. 24. April, 20:00 Uhr Der Titel des nächsten Stückes stand bei Der Eintritt kostet 13 Euro, ermäßigt 10 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf im Buchladen am Freiheitsplatz oder über www.lampenfieber.net. Redaktionsschluss noch nicht fest. Informationen finden Sie unter: www.theatergruppe-delkenheim.de Liebe Mitgliedsbühnen, aus gegebenem Anlass möchten wir hier noch einmal an die Rücksendung der Statistikbögen erinnern. Diese sind für unsere Arbeit und die Rechnungserstellung sehr wichtig. Also lautet unsere Bitte: Sendet die Statistikbögen so schnell als möglich ausgefüllt zurück!!! Seminar Bühnenmalerei – mit Gert Brückmann Große Pinsel, große Bilder großartige Erfahrung Vom 23. bis 25. Oktober 2009 fand unter der Leitung von Gerd Brückmann und Betreuung durch Wolfgang Hartmann das Seminar „Von der Idee zum Bühnenbild“ statt. 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich dazu im Boglerhaus im Knüll. Los ging es nach dem Abendessen im „Malsaal“, wo Gerd eine nette Kennenlernrunde mit bemalten Nasen startete. An diesem Abend arbeiteten wir zeichnerisch mit Bleistift. Unter anderem versuchten wir die verschiedenen Perspektiven eines Stuhls auf das Papier zu bringen. Schnell wurde klar, dass dem künstlerischen Laien die Logik im Weg steht und dass Intuition zum besseren Ergebnis führt. „Willst Du einen Hund malen, so male den Hund - und nicht seine Flöhe!“ - Gerds Zitat wurde für die Detailverliebten unter uns zur echten Herausforderung. Wir beschlossen diesen ersten Abend in der gemütlich kaminbeheizten Boglerstube bei Bier und Wein. Am zweiten Tag startete Gerd mit uns auf der Pferderennbahn... Eine klasse Aufwärmübung, die unseren müden Kreislauf in Schwung brachte. Wir erhielten anschließend eine Einführung in die Aquarellmalerei. Gerd vermittelte uns hierbei grundlegende Infos zur Bildkomposition. Für die Wirkung des Bühnenbilds sind nämlich bestimmte Regeln einfach unerlässlich. Am Nachmittag erlernten wir dann die Kunst des Farbenmischens. Nur mit den Grundfarben Rot, Gelb, Blau sowie Schwarz und Weiß versuchten wir (fast) alle Farbtöne dieser Welt herzustellen. Unsere Malvorlagen waren zuvor gesammelte Blätter, Steine, Beeren oder Äste. Wer hätte gedacht, dass das Ermischen von Braun so schwierig ist?! Um Strukturen lebendig darzustellen, erklärte Gerd uns die Verwendung von Spachteln, mit denen effektiv und wirkungsvoll gearbeitet werden kann. Am Abend ging es dann schon an unser Abschlussprojekt: die gemeinsame Gestaltung einer Großfläche von 4 x 2m. Anhand einer kleinen Bildvorlage von Gerd zeichneten wir unser Kulissenbild mit Bleistift vor und malten anschließend drauf los. Wie grob dieses Arbeiten sein würde, hat sich wohl keiner von uns vorgestellt: das Blau des Himmels wurde mit Besen aufgetragen, jede Menge Wasser, das Gerd hemmungslos auf das Papier schüttete, wurde darüber gefegt, Wolken wurden ruckzuck nass in nass eingearbeitet... so entstand in kürzester Zeit ein wunderschöner Sommersonnenhimmel! Am letzten Tag entstanden noch Berge, Wiesen und Felder, immer mit der Maßgabe nicht zu sehr ins Detail zu gehen und trotzdem Strukturen einzubringen. Zum Schluss konstruierten wir unter Gerds Anleitung mit Paketschnur eine große, perspektivisch perfekte Pyramide. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr zufrieden mit dem Seminar und seinem Ergebnis. Durch Gerds Tipps und Techniken wurde allen geholfen, zukünftig Ideen und Vorstellungen auf ein großes Bühnenbild umzusetzen. Mir persönlich hat diese erste Teilnahme an einem Seminar des LVs sehr, sehr gut gefallen. Die geknüpften Kontakte und der Erfahrungsaustausch allgemein sowie das Austoben mit Pinsel und Farben waren absolut wertvoll für mich. Die erlernten Techniken konnte ich schon wenige Wochen später, beim Bühnenbild zu „Die kleine Fee“ (siehe Seite 31 dieser Ausgabe) umsetzen. Dank des Seminars schafften wir es innerhalb eines Tages, eine Fläche von 6,60 x 3m komplett malerisch zu gestalten! Das Ergebnis hat uns viel Applaus von Kollegen und Zuschauern eingebracht. Vielen Dank Gerd und vielen Dank Wolfgang, der die Idee für dieses Seminar hatte, es organisiert und betreut hat! Herzliche Grüße an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und denkt an Gerds Worte: „Nimm den GROSSEN Pinsel!“ „Arbeite grob!“, „Weniger ist mehr!“ „Man sollte an Deiner Horizontlinie nicht die Erdkrümmung wahrnehmen können!“ „Spar nicht am Geld beim Pinselkauf!“ Text und Foto: Ulrike Wandelt Theatergruppe KultT, Fritzlar ungeschminkt Februar 2010 19 laienspielgruppe helsa Ein Schlüssel für zwei Verleitet Sie dieser Titel etwa schon zu ausschweifenden Phantasien? Oder sollte man sagen: „Hony soit qui mal y pense?“ Dass also, frei übersetzt, derjenige selbst ein Bösewicht ist, der hier Böses dabei denkt? Am ehesten nähern Sie sich dem Inhalt dieses Stückes, wenn Sie sich vorstellen, dass eine SIE mit ihrem Geliebten, oder ein ER mit seiner Geliebten, plötzlich dem jeweiligen Ehepartner begegnen. Wenn Sie diese peinliche Situation noch potenzieren, da ja in diesem Stück sieben Personen durcheinander wirbeln, dann haben Sie etwa das Gerippe dieser Komödie. Eklats und Ehekatastrophen sind also vorprogrammiert. Ob wohl jemand mit viel Diplomatie und vor allem Raffinesse all diese gefährlichen Klippen umschiffen könnte, um letztlich doch noch ein Happy-End herbeizuführen? Da wir es mit einem „GemischtwarenEnsemble“ zu tun haben (vier Damen, drei Herren), sei die Frage erlaubt: wer ist dazu am ehesten imstande, eine Frau oder ein Mann? Lassen wir es Harriet in John Chapmans und Dave Freemans Komödie auf Seite 22 beantworten: „Die Männer sind unglaublich simpel. Es fehlt ihnen unsere Finesse und Subtilität.“ Wenn eine Frau von zwei verheirateten Liebhabern ausgehalten wird, ist das ein riskantes Spiel, denn die zwei sollten sich natürlich nicht begegnen. Was tun, wenn dies doch geschieht? Der eine muss einfach als Ehemann für die überraschend aufgetauchte Freundin herhalten und der andere als der eigene Ehemann, der allerdings in Peru im Gefängnis einsitzen sollte. Als sich der eine Liebhaber dann das Bein bricht und nicht mehr nach Hause zu seiner Frau zurückkehren kann, erzählt er ihr, er sei in einer Privatklinik. Daraufhin will sie ihn natürlich besuchen, sodass die beiden Freundinnen auch noch Krankenschwestern spielen müssen. Zu allem Übel taucht noch der verlassene Ehemann der Freundin auf, und die Ehefrau es zweiten Liebhabers will ihren Mann in flagranti beim Ehebruch ertappen, denn sie ließ ihn überwachen und weiß, dass er hier verkehrt. Alle davon zu überzeugen, dass alles ganz harmlos ist, und es sich nur um 20 ungeschminkt Februar 2010 eine Privatklinik mit unorthodoxen Behandlungsmethoden handelt, ist keine leichte Aufgabe. Die Komödie der Laienspielgruppe Helsa, die zwischen Schlafund Wohnzimmer von Harriet (Anika Krüger) spielt, verläuft absolut turbulent. Die Amateurschauspieler aus Helsa haben dieses turbulente und superschnelle Stück so auf die Bühne gebracht, dass keine Wünsche offen blieben. Mit großer Spielfreude und gut akzentuierten Pointen rissen sie die Zuschauer immer wieder zu begeisterten Lachstürmen hin. Fotos: Horst Krüger. Aschenputtel Aschenputtel in Mengeringhausen – in einer Fassung von Br. Benedikt Müller OSB Grimms Märchen sind ja nun kurz vor der Weihnachtszeit der Klassiker schlechthin – fast überall gespielt und doch beliebt wie eh und je. So auch in Mengeringhausen beim STATT-Theater, das in diesem Jahr für kleine und auch große Zuschauer „Aschenputtel“ aufführte. Die hier gespielte Fassung hatte Br. Benedikt Müller (ehemals Andreas Müller) in der Abtei Königsmünster in Meschede zu Papier gebracht, und es macht froh zu sehen, dass Br. Benedikt auch nach seinem Entschluss, einem Orden beizutreten, der Theaterwelt auf so „bodenständige“ Art und Weise erhalten bleibt. Auch als Autor kann man Br. Benedikt durchaus als großes Talent betrachten, und wir dürfen gespannt sein, was ihm an – geistlichen und weltlichen – Texten noch so einfällt. Seine Version des Aschenputtels kam in relativ moderner Sprache daher, der Sprache der Kinder und Jugendlichen heute ein wenig angepasst, aber niemals unter die Gürtellinie gehend, wohl aber oft sehr witzig. Auch in dieser Version gab es natürlich einige zusätzliche Elemente – kaum eine Fassung besteht ja nur aus Märchen „pur“. Hier war es eine Zigeunerschar mit Tanzbär, die die Menschen unterhielt und Aschenputtel und ihren Schwestern aus der Hand las. Was sie da jeweils las, kann man sich ja schon denken – sie war eine gute Handleserin. Herzlichen Glückwunsch für 15 Jahre erfolgreiche Theaterarbeit! Das Statt-Theater Mengeringhausen feierte im Jahre 2009 sein 15-jähriges Bestehen. Aus diesem Grunde fand am 24. Oktober 2009 eine Feierstunde mit einem „Bunten Abend“ statt. Nach den offiziellen Reden und Glückwünschen führten die Mitglieder der Gruppe kurze Szenen aus gespielten Stücken auf, dazu wurden die Gäste, in gewohnter Manier, bewirtet. Der Landesverband bedankt sich ganz herzlich für die geleistete Arbeit - ganz besonders ist hier die Jugendarbeit hervor zu heben - und wünscht den Mitgliedern und ihren Vorsitzenden Dr. Norbert Wirtz, auch weiterhin viel Erfolg. Fotos: Lars Jockel Außerdem spielten noch einige Waldtiere mit, hinreißend vom Nachwuchs der Bühne dargestellt, so. z. B. Igel, Hase und Fuchs, die sich auf einer Waldlichtung trafen und die Ereignisse um Aschenputtel kommentierten. Es war genau die richtige Mischung an zusätzlichen Szenen vorhanden, die dem Märchenspiel ein wenig mehr Substanz gaben, es aber andererseits auch nicht ausufern ließen. Man war nie abgelenkt vom eigentlichen Spielfluss der Handlung. Alle Spieler waren am Premierennachmittag „gut drauf “, aber das „Trio Infernale“ Stiefmutter – Hermine von Knüppelkuh mit Namen – mit ihren beiden Töchtern war an diesem Tag einfach nicht zu schlagen in seiner Bösartigkeit. Man mochte mit Aschenputtel in Tränen ausbrechen, wenn es von den dreien angegiftet und angekeift wurde, dass sich die Balken bogen. Ein Märchennachmittag, der bestimmt nicht nur uns von der Volksbühne Bad Emstal, sondern auch allen anderen Zuschauern sehr viel Spaß gemacht hat! ah ungeschminkt Februar 2010 21 Theater so hautnah wie nie zuvor Die „hannemanns“ haben sich etwas Neues einfallen lassen: Studiotheater, das den Kontakt zwischen Spielern und Zuschauern fördert. Mit Unterstützung der Stadt Kronberg statten wir einen kleineren Raum in der Stadthalle mit einer mobilen Bühne aus; die Zuschauer können so aus nächster Nähe die Handlung verfolgen. Das Publikum wird dadurch dem Geschehen auf der Bühne so nahe sein, als sei es Teil des Stücks. Die Idee des Konzepts ist, dass so die Atmosphäre im Theaterraum lockerer wird und Spieler, Handlung und Zuschauer zu einem Ganzen zusammen wachsen. Die Regisseure David und Lore Wynn haben für dieses neue Theatererlebnis zwei Einakter ausgesucht, für die sich dieser intimere Rahmen hervorragend eignet: Nachdem David und Lore das Stück im englischen Original gesehen hatten, waren sie so begeistert davon, dass Lore kurzerhand eine Übersetzung anfertigte. Dann erfragten sie die Aufführungsrechte bei der neuseeländischen Verlagsgesellschaft, die auch sofort bewilligt wurden. Wir können also mit einem gewissen Stolz sagen, dass wir mit „Chook Chook“ eine deutsche Erstaufführung auf die Bühne bringen. Das zweite Stück „Tischgespräche“ von dem bekannten englischen Komödienautor Alan Ayckbourn spielt dort, wo Hühner eher nur verspeist werden, nämlich in einem Restaurant. Hier sind wir Zeugen einer alltäglichen Begebenheit, die sich jederzeit zutragen könnte. Liebe zum Detail, ein Schuss Sarkasmus und viel Witz zeichnen die Werke von Alan Ayckbourn aus und das Publikum lebt, leidet und lacht mit. Seit November studiert die Truppe eifrig und mit viel Begeisterung die beiden Stücke ein, wobei schon bei den Proben viel gelacht wird. Die Vorfreude auf die Aufführung steigert sich immer mehr. Die Termine der Aufführungen: Freitag 5. März um 20.00 Uhr, Samstag 6. März um 20.00 Uhr, Sonntag 7. März um 15.00 Uhr und um 19.00 Uhr in der Stadthalle Kronberg. „Chook Chook“ ist das Werk der preisgekrönten neuseeländischen Autorin Fiona Farrell, das fabelähnlich von vier „Hühnern“ in einer Legebatterie erzählt. Die einzelnen Charaktere stellen unterschiedliche Wahrnehmungen des täglichen Lebens überzeugend dar. Die Hofheimer Jugendgruppe der ‚,Krautstorze“ spielen in diesem Jahr ‚,Die Biene Maja“ . Im letzten Jahr spielte die neugegründete Jugendgruppe „Das Dschungelbuch“ als Musical unter der Regie von Heinrich Kraft. Es waren erfahrene Schauspieler, aber auch Anfänger ins Stück involviert. Nach intensiven Proben waren beide Veranstaltungen ausverkauft. Das Publikum war hellauf begeistert, dass gleich im ersten Jahr so eine tolle Inszenierung zustande kam. Aus dem Ensemble des Dschungelbuchs rückten gleich einige Schauspieler in die Erwachsenengruppe auf. 22 ungeschminkt Februar 2010 Samstag 13. März um 20.oo Uhr im Bürgerhaus Glashütten, Samstag 20. März um 19.30 Uhr, im Altkönigstift Kronberg In diesem Jahr wird „Die Biene Maja“ auch wieder als Musical in Szene gesetzt. Es sind wieder neue Kinder dazu gekommen, die in das Stück integriert werden. Regie führt erneut Heinrich Kraft. Die Zuschauer dürfen sich wieder auf ein sehr farbenfrohes Bühnenbild und tolle Kostüme freuen. Auf Grund des großen Erfolges des letzten Jahres sind in diesem Jahr drei Aufführungen geplant, an folgenden Terminen: 20.3, 27.3. und 28.3.2010 im Bürgerhaus in Hofheim. Text und Foto: Uwe Scherer OTHELLO darf nicht platzen! Die beliebte Komödie um einen Startenor, der sich beim Essen und Trinken nicht zurückhalten konnte, beschert Max, dem Faktotum einer Provinzoper, die Chance, einmal den Othello singen zu können. Dass dies nicht ohne Probleme und Verwicklungen abgeht, ist nur natürlich, da es sonst keinen Stoff für ein lustiges und kurzweiliges Theaterstück gegeben hätte. Inszeniert wurde das Stück von Joachim Brunke, dem es hervorragend gelang, diese Komödie nicht in ein klamaukeskes Niveau abrutschen zu lassen. Unterstützt wurde er dabei von einem sehr harmonischen Team, mit dem sehr präsenten Rainer Maria Ehrhardt, seiner Tochter (Christiane Loos), Roy Kullmann als Max und Helmut Langer als Startenor Tito Merelli. Weitere Darsteller waren Tina Kromschröder, Uta Patzina und Barbara Becker. Komplettiert wurde das Team von dem Page, Falk Engelhardt, aus dem Jugendensemble der Bad Homburger Volksbühne. Alle Rollen waren sehr gut besetzt, oder anders herum, alle Rollen wurden von den Spielern hervorragend verkörpert. Der Operndirektor war sehr authentisch, das gesamte Team machte einen sehr guten Eindruck und war jederzeit in der Rolle. Insgesamt war es ein sehr schöner, unterhaltsamer Abend und die Anreise aus Nordhessen hat sich gelohnt. fw Fotos: Frank Weymann OTHELLO DARF NICHT PLATZEN wurde am Broadway 1985 uraufgeführt und erhielt den TonyAward als bestes Stück. 1986 wurde das Stück im Londoner Globe Theatre produziert und für den Sir Laurence Olivier Award als Komödie des Jahres nominiert. Im deutschsprachigen Raum erlebte die schwungvolle Boulevard-Komödie rund um die Bretter, die die Welt bedeuten, bis heute 110 Produktionen. ungeschminkt Februar 2010 23 Theatergruppe Delkenheim verabschiedet verdiente Regisseurin Eine große Theaterdame sagt beim Abschied leise „Servus“. Gaby Schäfer übergibt nach 24 Jahren den Regiestuhl der Theatergruppe Delkenheim an ihre Nachfolgerin Wehmut lag in der Luft als Gaby Schäfer am Freitag, dem 8. Mai 2009, nach der Premiere des Sommerstücks „Pater Brown“ das letzte Mal als Regisseurin die Bühne im Delkenheimer Bürgerhaus betrat um, wie immer in den letzten 24 Jahren, die Schauspieler und ihre Rollen vorzustellen. Die Zuschauer und das ganze Ensemble spürten, dass dieser Abschied auch das Ende einer Ära war, die so wohl nicht wiederkehren wird. Mit Gaby Schäfer tritt Theaterurgestein in das zweite Glied. Die Regisseurin und Mitgründerin der Theatergruppe Delkenheim, die sich ihre Sporen am renommierten Rosenheimer Amateurtheater verdiente, blickt auf 24 Jahre Regiearbeit zurück. Mit Herzblut, persönlichen Opfern und nicht zuletzt zusammen mit treuen Weggefährten, die mit der gleichen Begeisterung dabei waren und sind, gelang es Gaby Schäfer Jahr für Jahr zwei Stücke zu inszenieren, ohne dass auch nur ein Vorstellungstermin abgesagt werden musste. Gründe hätte es gegeben, z.B. als Gaby Schäfer in der Rolle der „Schneekönigin“ vom Bühnenschlitten fiel und mit geprelltem Rücken und zusammengebissenen Zähnen weitermachte. Wie sich überhaupt im Laufe der Jahre viele kleine Geschichten ereignet haben, die allen, die mit Herzblut Amateurtheater machen, bekannt vorkommen werden. Gaby Schäfer übergibt das Zepter an ihre langjährige Assistentin Susanne Powarzynski und bleibt der Theatergruppe „Peter Pan“ flog nach Delkenheim Die Theatergruppe Delkenheim inszenierte als Weihnachtsmärchen 2009 einen Kinderbuchklassiker Wer kennt ihn nicht - Peter Pan, der Junge, der nicht erwachsen werden will, ist ein Klassiker in jedem inderzimmerbücherregal. Kinder wie Eltern lieben das Märchen, das bereits Walt Disney zu einem Zeichentrickfilm inspirierte. Die Theatergruppe Delkenheim nahm ihr Publikum in diesem Jahr mit ins Nimmerland. Dort trafen sie auf die verlorenen Kinder, die zickige Fee Tinkerbell, Wendy Darling mit ihren Brüdern und natürlich den bösen Kapitän Hook mit seinem einfältigen Matrosen Smee und dem immer gefräßigen Krokodil. Selten war sich das Publikum in der Meinung über ein Stück so einig und lobte das aufwendige Bühnenbild und das spielfreudige Ensemble, mit besonders vielen jungen Darstellern in Sprechrollen. Auch die Kostümkreationen von Adelina Ediger wurden mit reichlichem Applaus bedacht. Bei elf Vorstellungsterminen hatten die Zuschauer Gelegenheit, 24 ungeschminkt Februar 2010 Delkenheim als Regieassistentin und erste Vorsitzende erhalten, sodass sie auch weiterhin die Geschicke dieser rührigen Truppe vor und hinter der Bühne positiv beeinflussen wird. Text u. Fotos:: TG Delkenheim Gaby Schäfer (r.) und ihre Nachfolgerin Susanne Powarzynski bei der Verabschiedung auf der Bühne im Bürgerhaus Delkenheim den spannenden Kampf Peter Pans gegen Kapitän Hook zu erleben. 2010 feiert die Gruppe ihr 25-jähriges Bestehen und das Publikum darf gespannt sein, welche Inszenierungen im Sommer und im Winter auf dem Plan stehen werden. Captain Hook (Thomas Petschat) und sein Matrose Smee (Beate Clermont) nehmen die Häuptlingstochter Tigerlilly gefangen, um das Versteck von Peter Pan zu finden. Die Goldene Gans Ein Märchen der Brüder Grimm, in einer Bearbeitung von Lothar Neumann „Liebe Kinder, heute gehen wir in den Märchenwald“, spricht der Uhu aus seinem Nest im Kursaal. Alle Kinder müssen nun aufstehen und sich siebenmal um sich selbst drehen. Diese magische Handlung ist die Eintrittskarte in das große Zauberbuch. Mit Schattenspielen beginnt die Geschichte in diesem Jahr, mit Blitz und Donner erscheint die Hauptperson, die goldene Gans. Und weiter geht es auf der Bühne. Märchentheater zum Mitmachen - das Grimmsche Märchen wird zusatzlich bevölkert von Figuren, die die Kinder auf den Weg durch das Abenteuer mitnehmen. Fussel, der gefährlichste Fuchs im Zauberwald, schüttelt sich, wenn er daran denkt, wie die Federn eines Hinkelhahnes im Hals kratzen. Aber ein gebratenes Hähnchen ware fein. Über derlei Betrachtungen vergisst er ständig, wohin Hannes mit seiner goldenen Gans gerade gegangen ist - dabei hat der noch Kuchen in der Tasche. Natürlich helfen die Kinder vor der Bühne. Der Pfarrer kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung. Die Marktfrauen Alma und Auguste streiten sich um meine und deine Äpfel. Natürlich kennen die Kinder eine Lösung. Baronin von Zankwitz langweilt die Prinzessin am Hofe des Königs mit erfolglosen Versuchen der Aufheiterung, hört singend die Regenwürmer husten. Natürlich singen die Kinder mit. Diebische Schwestern und neidische Mitmenschen werden temporeich inszeniert und mit Freude gespielt. Die Kinder im Publikum können der Handlung und dem Spiel der fünfzehn Akteure auf der Bühne gut folgen. Schließlich wird doch alles gut, die Prinzessin lacht, und stürmisch zeigen die Kinder ihre Erleichterung und Freude über das glückliche Ende des Märchens. Seit 1990 haben sich die Bad Emstaler den Grimmschen Märchen verschrieben. Seither führen sie - immer in der Vorweihnachtszeit - eines der Volksmärchen der Brüder Grimm in einer hauseigenen Version auf. So, wie für alle Märchen seit 1993, stammt auch die Bühnenfassung der goldenen Gans aus Lothar Neumanns Feder. Er ist seit der Gründung der Volksbühne in 1987 auch deren Vorsitzender. „Ich nehme mir im Herbst zwei Wochen Urlaub, um das zu schaffen“, erzählt er. Oft sei am Nachmittag der ersten abendlichen Leseprobe das Stück noch gar nicht ganz fertig. Und mehr als acht Wochen Zeit gäben sich die Bad Emsta- ler Theaterleute vor der Premiere sowieso nicht: „So viele Akteure kann man über einen längeren Zeitraum terminlich nicht unter einen Hut bringen“, sagt Lothar Neumann, der im wirklichen Leben als Gastronom in Balhorn lebt und arbeitet. Vor, auf und hinter der Bühne im Kursaal sind insgesamt 35 Amateurtheaterleute an dieser Märchenaufführung beteiligt. C. Junker, HNA Fotos: Marika Bayer ungeschminkt Februar 2010 25 Herborner Heimatspiele e.V. blicken auf erfolgreiches Jahr 2009 zurück Über 3500 Zuschauer, 25 Aufführungen und vier Produktionen Seit 1990 gibt es den Theaterverein Herborner Heimatspiele e.V. doch erst mit dem Jahr 2006 konnte man auch eine gezielte Jugendarbeit anbieten. Nachdem die Hobby-Mimen 2004 die Kulturscheune Herborn errichtet haben und diese Einrichtung seither in Eigenregie ehrenamtlich betreiben, bot sich endlich die Gelegenheit, den Theater-Nachwuchs mit einer festen Basis anzusprechen. Zwei nach Alter getrennte Ensembles haben sich seitdem gegründet. Zum einen die sogenannte Jugendgruppe „16+C mit Aufführungen des „Sommernachtstraums“, von „Hexenjad“ und Dario Fos „Der Papst und die Hexe“ sowie „Der nackte Wahnsinn“. Der jüngste Nachwuchs der Heimatspieler findet sich bei den „Youngsters“ wieder, die „Vampire waren auch nur Menschen“ und „Der Herr der Diebe“ aufführten. „Der nackte Wahnsinn“: Ein mutiges Projekt, mit dem die theaterbegeisterten Jugendlichen jedoch voll ins Schwarze trafen. Die intensive Probenphase entlud sich in vier stimmungsvollen und gut besuchten Aufführungen. Das Publikum tobte vor Vergnügen, denn noch mehr Turbulenz, Irrwitz und Chaos lässt sich nicht in ein Theaterstück packen. Die Kultkomödie schlechthin lag bei den jugendlichen Herborner Theatermachern in besten Händen. Unter der Regie von Jonas Wogenstahl und Christoper Opel zeigten die neun Akteure eine Aufführung ohne Fehl und Tadel, bei der unfreiwillige Abweichungen vom Originaltext das wunderbare Chaos nur noch zusätzlich anfachten. Die Youngsters ließen einige Wochen später Peter Pan durch die KuSch schweben und sorgten, beobachtet von Groß und Klein im Publikum, für einige magische Momente: Phantasievolle Reise ins Nimmerland Ach wäre das schön, wenn Peter Pan auch andere Kinder als die Darlings zu einem Flug zur Insel Nimmerland abholen würde. Die „Youngsters“ der Herborner Heimatspiele e.V. sorgten bei ihren Aufführungen des Kinderbuch-Klassikers „Peter Pan“ in der Kulturscheune für die perfekte Illusion, dass es jenseits der realen Menschenwelt einen Ort gibt, wo man groß und mündig werden kann, in seinem Innersten aber immer Kind bleibt. Prächtig ist das Bühnenbild, das ein Piratenschiff, eine grü- 26 ungeschminkt Februar 2010 ne Dschungellandschaft und ein Wigwam zeigt. Hier tummeln sich Piraten, Elfen, Indianer und natürlich Kinder. In diese Welt entführt der Junge Peter Pan, der so gut fliegen kann wie kein anderer, Wendy, Michael und John Darling. Und hier werden sie Zeuge, wie sich Peter Pan jeder Gefahr furchtlos entgegenstellt. Es macht einfach Spaß, sich an den stilechten Kostümen von Adelheid Simmer zu erfreuen und an den Kindern, die in ihnen stecken. Lars Schimmel fegt als Peter Pan wie ein Wirbelwind über die Bühne. Anne Kring als Tigerlily offenbart, dass auch im Märchen die Mädchen eigentlich cleverer sind als die Jungs und Lukas Winkler mimt den bösen Captain Hook ohne Ösen, aber mit (einem) großen Haken. Alle Beteiligten zeigten auf der Bühne große Spielfreude, die vom großen und kleinen Publikum mit minutenlangem Applaus belohnt wurde. Da wollten dann auch die älteren Semester nicht nachstehen und zeigten im Spätsommer das Stück „In Bauschs Garten“, das die Geschehnisse in der Bärenstadt zur Zeit der Revolution von 1848 beschreibt. Auf humorvolle Weise hat dabei Autorin Gabriele Greis Einzelschicksale und die große Politik miteinander verbunden. „In Bauschs Garten“ Das bereits 1999 im Herborner Schlosshof uraufgeführte Stück hat es in sich: Wie im wirklichen Leben wird in Peter Carl Bauschs Biergarten Politik gemacht und reichlich Tratsch verbreitet. In die intrigante Beschaulichkeit der Herborner Biedermeierzeit schlägt die Nachricht der Revolution wie eine Bombe ein und polarisiert Honoratioren, Spießbürger und Arbeiterklasse. Demokratisierung? Für Leute wie den Medizinalrat Dr. Heydenreich ein Sakrileg, erscheint sie dem Lehrer Carl Becker der Ausweg aus verkrusteten Strukturen und Obrigkeitsdrangsal. Die launigen Biergartengespräche verschärfen sich im Ton und die Radikalisierung in der Wahl der Mittel geraten immer mehr in den Fokus der Möglichkeiten. Im Schatten der großen Politik auch reichlich Herz-Schmerz. Bauschs Bedienerin Marianne Krimmel hat sich schon lange in den Hüttenarbeiter August Römer (Jonas Wogenstahl) verguckt, aber auch der Lehrer ist gewaltig hinter ihr her. Chancenlos erscheint sein Werben, aber die Zeiten stehen nicht günstig für das Arbeiterpaar. August, von dem smarten Zimmergesellen Jakob Fischer zusätzlich mit demokratischen Thesen infiziert, glaubt seiner Braut keinen adäquaten Lebensstandard bieten zu können und geht zu den Revolutionären nach Frankfurt. Der Lehrer ehelicht Marianne und richtet damit den mittlerweile vom Kampfgetümmel versehrten August auch noch psychisch zu Grunde. Die Damen der Herborner Gesellschaft haben ihren Tratsch und beschließen so ganz am Rande einen Armenverein zu gründen. Das Stück unter der Regie von Adelheid Simmer und Markus Bender geht aus wie seinerzeit die Revolution in deutschen Landen. Es hat sich etwas bewegt, aber nicht allzu weh getan. Erfrischend die Tatsache, dass mit dem durchaus ernstzunehmenden Theaterstück der Comedy-Reigen in der KuSch unterbrochen wurde. Ein besonderes Lob haben ganz sicher die jungen Schauspieler für ihre mimischen und sprachlichen Leistungen verdient. Von den alten Routiniers hatten die Zuschauer der fast ausgebuchten Scheune sicher nichts anderes erwartet und wurden auch nicht enttäuscht. Die Kombination von Revolution, Liebe und Herborner Beschaulichkeit kam besonders zum 160. Jahrestag der Deutschen Revolution bei den Besuchern gut an. Zum Jahresausklang stand dann wieder ein Kinderstück auf dem Spielplan. Regisseur Franz-Josef Neunzerling hatte diesmal „Igraine Ohnefurcht“ von Cornelia Funke ausgewählt. Angesichts der vielen leuchtenden Kinderaugen ein erneuter Glücksgriff. Igraine Ohnefurcht Cornelia Funkes Geschichten kommen nicht mit der moralischen Keule daher. Trotzdem beziehen sie Stellung und vermitteln positive Werte, wie in ihrem Buch „Igraine Ohnefurcht“. Text und Fotos: Herborner Heimatspiele e.V. Die Bühnenfassung, gespielt von zumeist jungen Heimatspielern, war in der opulenten Inszenierung von Franz-Josef Neunzerling eine ideale Einstimmung auf die Festtage fürs zahlreich erschienene Publikum. Ein „zauberhaftes“ Missgeschick hat dazu geführt, dass ihre Eltern, Sir Lamorak und Melisande, in Schweine verwandelt werden. Ihren Humor, der auf Burg Bibernell herrscht, verlieren sie dennoch nicht. Melisande findet sogar, dass es nicht unbequem sei, ein Schwein zu sein. Bevor man sich jedoch auf die notwendigen Ingredienzen zur Entzauberung verständigt hat, belagert der fiese Ritter Gilgalad die Burg des Frohsinns, und Igraine muss einige Abenteuer bestehen, um ihre Eltern und die Burg zu retten. „Sir Lancelot“ heißt das Pferd, mit dem die kleine Igraine gegen das Böse in Gestalt des stachligen Ritters Gilgalad zu Felde ziehen will. Mit Hilfe des Traurigen Ritters besiegt sie Gilgalad, die Eltern sind wieder Menschen und der Traurige Ritter findet zu neuem Lebensmut. Inmitten einer zauberhaften Kulisse, wie geschaffen für Drachen, Riesen, tapfere Ritter und die Erzählerin Eulalia, wurden der Phantasie der kleinen und großen Zuschauer Flügel angelegt. Mit großem Spaß und noch größeren Augen verfolgte man das Geschehen auf der KuSchBühne, auf der magische Bücher lispelnd alberne Reime schmiedeten, tumbe Soldaten zackig paradierten und der stachelige Ritter Gilgalad dem Bösen und Gemeinen huldigte. Mittendrin bewegte sich die ritterliche Kämpferin für das Gute, die zehnjährige Igraine Ohnefurcht, mit kindlicher Freude und jugendlichem Schwung und den Traurigen Ritter hätte man bedenkenlos zur Tafelrunde auf Burg Camelot schicken können. So war es halt „nur“ die „Burg Bibernell“, wo auch Albert, Melisande und Sir Lamorak ihr schweinisch gutes Unwesen trieben. Auch eine Cornelia Funke hätte an dieser Aufführung wohl ihre helle Freude gehabt. Der Ausblick der Heimatspieler für 2010 verspricht kaum weniger Spannung. Im Mai wird sich das Ensemble 16+ den Michael Cooney-Thriller „Die Hölle wartet nicht“ vornehmen, die Youngsters freuen sich bereits auf die Aufführungen von Cornelia Funkes „Drachenreiter“ im Juli. ungeschminkt Februar 2010 27 „Die drei Musketiere und die Schwarze Lilie“ aus der Feder und in der Regie von Thomas Hummel, Felix Wiedergrün und Sarah Knappmeier. - Uraufführung beim Ensemble feel-X e.V. Das Abenteuer, das das Ensemble feel-X in einer packenden Inszenierung an fünf Abenden zur Aufführung bringen wird, spielt um 1640 zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges auf französischem Territorium. Der König von Frankreich, Louis XIII., wird zur Marionette seines ersten Ministers, dem Kardinal Richelieu. Da die Hugenotten sich nicht zum katholischen Glauben bekennen wollen, lässt der Kardinal diese gewaltsam verfolgen. Richelieu hält im Auftrag des Königs alle politischen Fäden in der Hand. Louis XIII. plagen andere Sorgen, da ihm seine Frau Anna von Österreich bisher noch keinen Nachfolger schenken konnte. Anna, die aus dem Hause Habsburg stammt, ist Richelieu ein Dorn im Auge. Ziel Richelieus ist es, die habsburgische Vormachtstellung in Europa zu beenden und Frankreich zum Höhepunkt seiner Macht zu verhelfen. In diesen Tagen macht sich ein junger Gascogner mit dem Namen Charles D’Artagnan de Batz Castlemore nach Paris auf, um Musketier zu werden. Ein Empfehlungsschreiben des Vaters soll ihm Zutritt zu dessen alten Freund Treville, dem Hauptmann der Musketiere, verschaffen. Nach dem Gespräch mit Treville wird D’Artagnan in ein Duell mit den drei Musketieren Athos, Porthos und Aramis verwickelt. Im gemeinsamen Kampf gegen die Leibwache des Kardinals zeigen sie sich von D’Artagnan beeindruckt und nehmen ihn in ihrer Mitte auf. Bei Meister Bonacieux nimmt D’Artagnan Quartier und lernt dort dessen um einige Jahre jüngere Frau Constance, die Gewandmeisterin der Königin, kennen und verliebt sich in sie. Nur wenige Tage später erhält D’Artagnan den Auftrag der Königin, ein wertvolles Collier aus England vom Herzog von Buckingham zurückzuholen. Sie hat es ihrem Geliebten geschenkt und nun verlangt der König auf Anraten Richelieus, dass sie es auf einem Maskenball trägt. Die Musketiere machen sich auf den Weg nach Calais, um von dort nach England überzusetzen. Der hinterlistige Kardinal hatte kurz zuvor eine geheimnisvolle Frau, Lady de Winter, vom Schafott bewahrt. Lady de Winter, die den Geheimbund der Schwarzen Lilie anführt, versucht gemeinsam mit Richelieus Leibgarde den Erfolg der vier Freunde zu verhindern. Zwecklos! Die Zeit drängt jedoch, denn zwei Brillantnadeln wurden von Mylady aus dem Collier entfernt und müssen wieder hergestellt werden. Gerade noch rechtzeitig kann D’Artagnan die Ehre der Königin retten. Nun gilt es noch, die Freunde nach Paris zurückzuholen, die D’Artagnan Rückendeckung im Kampf gegen Myladys Geheimbund und die Leibgarde Richelieus gegeben hatten. Als die vier Freunde gemeinsam das Quartier der Musketiere erreichen, wartet die nächste unangenehme Überraschung auf D’Artagnan. Constance, mit der D’Artagnan mittlerweile ein leidenschaftliches Liebesverhältnis pflegt, ist entführt worden. Schnell können die Musketiere den Aufenthaltsort von Constance ausfindig machen, doch sie kommen zu spät. Mylady hat Constance vergiftet. Sie stirbt in den Armen ihres Liebhabers. Im finalen Kampf entscheidet sich, ob Constance Tod gerächt werden kann, wer die Frauen des Geheimbundes sind und welches grauenvolle Rätsel Athos mit Mylady verbindet... 28 ungeschminkt Februar 2010 Ein Theatererlebnis, das Sie nicht verpassen sollten. Es spielen für Sie: Johannes Grauel (D’Artagnan), Andreas Hummel (Athos), Felix Wiedergrün (Porthos), Arthur Polunin (Aramis), Jens-Ulf Handwerk (König Louis XIII.), Lisa Trautwein (Königin Anna), Nick Gibson (de Treville), Benjamin Emeling (Richelieu), Thomas Hummel (Rochefort), Magnus Klug (Herzog von Buckingham), Katharina Linn (Lady de Winter), Maria Huhn (Jeanne), Michaela Feldman (Big Bomb Dolly), Carina Zeller (Madame de Lannoy), Sabrina Kelsch (Colette), Nanina Kneip (Constance), Mario Wolf (Meister Bonacieux; Henker von Lille), Tanja Steinbock (Äbtissin), Eva Neumann und Elisabeth Ghulam (Hofdamen), Sandra Ahner (Wirtin) und Sarah Knappmeier in der Rolle des „Gewissens“. Freuen Sie sich auch auf die große Statisterie. Die Inszenierung 2010 bringt das bisher größte Ensemble auf die Bühne, das feel-X bisher hatte. Insgesamt 36 Schauspielerinnen und Schauspieler garantieren für ein Theatererlebnis der Spitzenklasse, getreu dem Motto: „Alle für einen! Einer für alle!“. Das Ensemble feel-X wünscht viel Vergnügen und gute Unterhaltung. Das Ensemble feel-X spielt auf der Freilichtbühne im Kurpark von Bad Soden-Salmünster am: - Sa. 19.Juni 2010, 20 Uhr - Fr. 25.Juni 2010, 20 Uhr - Sa. 26.Juni 2010, 20 Uhr - Fr. 02.Juli 2010, 20 Uhr - Sa. 03.Juli 2010, 20 Uhr Einlass ab 19.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf ab dem 22.Februar 2010 bei der Touristeninformation in der Spessart-Therme in 63628 Bad Soden und bei StadtDichter Bernd Dietrich in der Frankfurter Straße 25 in 63628 Salmünster. Vergünstigte BDAT-Karten sind wie gewohnt über die Infotelefonnummer: 0163-3834771 zu reservieren. Wir spielen bei jedem Wetter! Die Zuschauerplätze sind nummeriert, weshalb sich eine frühzeitige Buchung lohnt. NORA oder Ein Puppenheim In Ibsens Drama „Nora oder Ein Puppenheim“ haben die entscheidenden Ereignisse in der Vergangenheit stattgefunden. In den drei Akten werden sie nach und nach aufgedeckt. Dabei führt Henrik Ibsen die Handlung geschickt auf die Auseinandersetzung des Ehepaars am Ende hin. Weniger gelungen ist die psychologische Entwicklung der Hauptfigur, die mehr oder weniger ohne Übergang vom Kind zur Frau wird. Mit seinem Schauspiel entlarvt Henrik Ibsen die verlogene Moral, der es nicht auf die individuellen Beweggründe ankommt. „Nora oder Ein Puppenheim“ handelt von der Abhängigkeit der Frauen im 19. Jahrhundert zuerst von ihren Vätern und später von ihren Ehemännern. Die vorherrschende Meinung, nur Männer könnten vernünftig und verantwortungsbewusst handeln, führte dazu, dass Väter Dr. Rank und Frau Linde Eberhard Horn und Christiane Schuchardt ihre Töchter und Ehemänner ihre Frauen bevormundeten und mit ihnen wie mit Puppen spielten. Ein Mann und eine Frau, die eine Familie gegründet haben, leben nebeneinander und haben sich unbewusst so arrangiert, dass die Frau sich anpasst, das (sexuelle) Spielzeug des Mannes ist und dafür verwöhnt wird bzw. Geld eintauscht. Henrik Ibsen versucht, den Frauen bewusst zu machen, welche Rolle sie aufgrund der gesellschaftlichen Erwartung spielen. Sie sollen aufgerüttelt werden, damit sie anfangen, sich auf ihre eigene Persönlichkeit zu besinnen und sich zu emanzipieren. Eine Frau, die Mann und Kinder verlässt: Das löste vor allem in Deutschland heftige Entrüstung aus. Henrik Ibsen fühlte sich gezwungen, für eine deutsche Aufführung den Schluss so zu ändern, dass Nora zurückkehrt. Die erste Thomas Wagner als Krogstad Aufführung mit dem Originalschluss fand 1880 in München statt. Das WHT hat sich dieses Stückes angenommen, wohl wissend, dass es kein Leichtes ist, ein solches Stück auf die Bühne zu bringen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Verantwortlichen bedanken, denn im Profitheater hätte ich mir dieses Stück, ob seiner Thematik, wahrscheinlich nicht angesehen. Hier aber habe ich es gewagt und ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe. Magdalena Horn als Nora Astrid Möller hat dieses Stück inszeniert, und das ist ihr wirklich gut gelungen. Die Zuschauer, die das Stück mit mir gemeinsam angesehen haben, waren jedenfalls des Lobes voll. Ich finde es mutig und richtig, wenn sich Amateure an solche Stücke heran wagen, und wie man sehen konnte, gelingt es unseren Amateuren immer wieder, solche Themen mit Erfolg zu präsentieren. Ich glaube, dass es wichtig ist den Zuschauern ein breites Spektrum des Theaters anzubieten, wenn man sie dazu bewegen will, wieder zu kommen. Abwechslung und ein gewisser Anspruch sind m. E. besser geeignet das Publikum zu binden, denn nach zehn „Schenkelklopfern“ in Folge werden sie sagen: „Das ist ja immer das gleiche.“ Also liebe WHT‘ler, macht weiter so, ihr seid auf dem richtigen Weg. fw Fotos: Frank Weymann links: T. Gerner und Magdalena Horn als Torvald und Nora Helmer ungeschminkt Februar 2010 29 Glockengeläut und Orgelklänge „Theater um die Orgel“ zum 300. Jubiläum der Dahm-Orgel Am 19. September 2009 erwartete die Besucher in der St. Gallus-Kirche in Flörsheim eine ganz besondere Kombination aus Theater und Orgelkonzert. Anlässlich des 300. Jubiläums der Dahm*-Orgel hatte die Kantorei zu einem Abend mit Bach und Händel in die Barock-Kirche eingeladen. Neben der von Studierenden der Hochschule für Musik in Mainz vorgetragenen Orgelmusik durften sich die Zuschauer auf ein vom Flörsheimer Amateurtheater inszeniertes Spiel freuen. Die Texte stammten allesamt aus der Feder von Ralf Keß, der – eigentlich als Schauspieler an unserer Bühne tätig – mit dem „Theater um die Orgel“ sein hervorragendes Debüt als Autor gab. * siehe Kasten, rechts sten Kostümen stellten sich die Schauspieler des FAT zur Begrüßung der Gäste vor dem Portal der St. Gallus-Kirche auf. Nach Beendigung des Glockengeläuts hatten die Zuschauer dann die Möglichkeit, durch Berühren einer Figur ihrer Wahl, diese zum Reden zu bringen und konnten so allerlei über das Leben der einzelnen Personen in Erfahrung bringen. Apropos Erfahrung: Für uns Spieler des FAT war dieser Abend eine ganz besondere Erfahrung. Nicht zuletzt dank der prächtigen Kleidungsstücke (zur Verfügung gestellt vom Stadttheater in Frankfurt), dem Altarraum als Bühne und der gelungenen Mischung aus Theater und Musik. Text: Andrea Dudek, Fotos: Joachim Dudek Der Orgelbaumeister Johann Jakob Dahm lebte von 1660 bis 1727 und baute Orgeln u.a. für den Mainzer Dom, das Kloster Eberbach im Rheingau und die Weilburger Schlosskirche. Die 1709 erbaute Orgel wurde im Jahr 1809 in der Flörsheimer St. Gallus-Kirche aufgestellt und ist eine der wenigen erhaltenen Dahm-Orgeln. Im Stück treffen Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel aufeinander und sinnieren, nicht gerade wohlgesonnen dem anderen gegenüber, über die gute alte Zeit. Das moderne Flörsheim, in dem sie - offensichtlich nach einer Reise durch die Zeit - gerade zum Besuch eines Orgelkonzertes angekommen sind, erstaunt sie doch nicht schlecht. Auch Händels Mutter Dorothea und die Tante Anna Taust haben mit Bachs Gattin Anna Magdalena so manch Meinungsverschiedenheit zu klären. Der Komponist Nicolas de Grigny und das Universalgenie Johann Mattheson, beide mit Händel gut befreundet, sind ebenfalls anwesend und diskutieren eifrig mit. Am Ende können die beiden Komponistenfamilien dann doch so manche Gemeinsamkeit entdecken. Bis es aber soweit ist, erhält der Zuschauer „so ganz nebenbei“, verpackt zwischen allerlei Gelegenheiten zum Schmunzeln, einen Reichtum an Informationen zu den Musikern. Ein ganz besonderes Schmankerl hatte sich Regisseurin Luzia Platt jedoch gleich für den Auftakt des Abends ausgedacht: In den prächtigen, an die Barock-Zeit angepas- 30 ungeschminkt Februar 2010 Theater Verein Oberursel e.V. Dornröschen Am 1. Adventswochenende, wie in jedem Jahr, führten wir für unsere jüngsten Zuschauer ein Weihnachtsmärchen auf. 2009 hatten wir uns für den Gebrüder GrimmKlassiker Dornröschen entschieden. Allerdings haben wir versucht unserem kritischen Publikum mehr zu bieten als nur eine Erzählung. Unter der Leitung von Joachim Brunke wurde kurzerhand mit Hilfe des Publikums auf der Bühne ein Schauspiel im Schauspiel inszeniert. Der sehr trottelige König und seine besorgte Königin vertrauten dabei ganz auf den Hofstaat und deren künstlerische Planung. Dieser wollte die Taufe Dornröschens nachspielen und anlässlich ihres 15. Geburtstags das Schauspiel aufführen. Dabei sollte auch das Publikum mit einbezogen werden. So wurden kurzerhand 11 Feen aus dem Publikum auf die Bühne gebeten und diese verlasen ihre guten Wünsche für Dornröschen. Der böse Spruch der Fee Alraune (Dornröschen sollte an ihrem 15. Geburtstag sich an einer Spindel stechen und tot zu Boden fallen) konnte zu guter letzt durch die gute Fee Morgentau in 100 jährigen Schlaf gemildert werden. Unter lautstarker Anfeuerung des Publikums küsste am Ende der Prinz Dornröschen nach 100 jährigen Schlaf wach. Der Höhepunkt unserer insgesamt 4 Aufführungen war für uns eine Sonderaufführung für Schulklassen. Rund 530 Schüler unterstützten lautstark jede Handlung auf der Bühne. Zum Schmunzeln brachte uns am Ende eine unserer jüngsten Zuschauerinnen mit dem Satz: „Alles war am schönsten.“ Texte und Fotos: Britta Klapprott, TVO ungeschminkt Februar 2010 31 Hammerskjoeldring 17a 60439 Frankfurt/Main Tel: 069 – 12 32 044 Fax: 069 – 212 32 070 4. Deutsches Kinder-Theater-Fest // 11. bis 14. November 2010 // Berlin A U S S C H R E IB UNG Der Bundesverband Theater in Schulen (BVTS) veranstaltet in Kooperation mit der Ständigen Konferenz „Kinder spielen Theater“ und dem Kulturamt Neukölln vom 11. – 14. November 2010 in Berlin das 4. Deutsche Kinder-Theater-Fest. Wir laden bis zu 10 Kindertheatergruppen aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland, deren Darstellerinnen und Darsteller zwischen 6 und 12 Jahre alt sind, sehr herzlich zur Teilnahme ein. Das Festival möchte die breite Vielfalt von Themen, Stoffen und Spielformen im Kindertheater abbilden und lädt daher Kindertheaterproduktionen aus allen Sparten (z. B. auch Tanz- und Musiktheater, Puppen- und Figurentheater u. a.) ein. Alltagsgeschichten, eigene Stoffe, Märchen und Mythen, poetische und sagenhafte Gedichte u. a. m. können Grundlage der Theaterproduktion sein. Der Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2010. Die Bewerbungsunterlagen und Teilnahmebedingungen stehen unter www.bvts.org als Download zur Verfügung. Veranstaltungsflyer senden wir Ihnen gern zu. Kontakt Bundesverband Theater in Schulen (BVTS), Hammerskjoeldring 17a, 60439 Frankfurt/Main Tel 069 – 212 32 044 Fax 069 – 212 32 070 eMail [email protected] Die begleitende Fachtagung „Theater mit Kindern als Kunstereignis“ (11. – 14. November 2010) zum Kinder-Theater-Fest wird vom Bundesverband Deutscher Amateurtheater veranstaltet. Sie richtet sich an Multiplikatoren, Theaterpädagogen und Wissenschaftler, die sich „Theater mit Kindern“ über einen bisher wenig beachteten Aspekt nähern möchten. Der Besuch aller Vorstellungen des Kinder-Theater-Festes ist integraler Bestandteil der Tagung. Kontakt und Voranmeldung Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT), Steinheimer Str. 7/1, 89518 Heidenheim Tel 07321 – 9469900 / Fax 07321 – 48341 eMail [email protected] / Website www.bdat.info 32 Dieter Linck Michael Assies Irene Ostertag Bundesverband Theater in Schulen (BVTS) Vorstandsmitglied Landesarbeitsgemeinschaft Darstellendes Spiel in der Schule (LDS) Geschäftsführung Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) ungeschminkt Februar 2010