ungeschminkt - Verband Hessischer Amateurtheater eV

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ungeschminkt
Das Magazin des Landesverbandes Hessischer Amateurbühnen e.V.
Ausgabe Februar 2015
28. März 2015 - Landesverbandstag 2015 in Wetzlar
mit Verleihung des KiJu-Preises 2014
amarena
Theaterfestival 2014
Seiten 16/17
BAC-Theater:
Die Geschichte
vom Soldaten
Seite 22/23
KIJU-Preis 2014
Die Entscheidung ist gefallen.
Landesverbandstag 2015
BDAT Theaterpreis: Amarena 2014
Seminarangebote des LV
ungeschminkt Februar 2015
1
IMPRESSUM
Herausgeber: Landesverband Hessischer Amateurbühnen e.V.
Mitglied im BDAT
Georg-Büchner-Str. 9
61194 Niddatal
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Vorsitzender:
Norbert Deforth (nd)
Tel.: 06034-3467
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Im Internet unter:
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(V.i.S.d.P.):
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Tel.: 05601-5430
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Lektorat: Antje Hörl (ah)
Teichecke 15
34308 Bad Emstal
Tel.: 05625-5577
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Nachdruck, mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet.
Auflage 1000 Stck.
Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich (Februar /
August). Die mit Namen oder Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Auffassung der Verfasser,
nicht aber die des Herausgebers bzw. der Redaktion
wieder. Es wird nur die allgemeine, presserechtliche
Verantwortung übernommen.
Layout, Satz und Bildbearbeitung:
Frank Weymann
Schauenburg
Inhalt
Seite
Impressum, Inhaltsverzeichnis
2
Editorial
3
Aus der Vorstandsarbeit/dem Verband
4
Nachgefragt...
5
Nachrufe
6
Herbsttreffen der Bereiche W/S/O
7
8-9
Int. Theatertage Hanau 2014
Ki.-Ju.- Camp 2014 Burg Hohensolms
10
Freilichtbühne Twiste: Das Dschungelbuch
11
Ketternschwalbach / VBE - Drosselbart
12
Espenau: In geheimer Mission
13
BDAT Seniorentheater-Forum
14
Kleine Bühne 70, Kassel: Mord im Pfarrhaus
15
BDAT: Theaterpreis Amarena 2014
16 - 17
TG Kult, Fritzlar: Die Räuber
18 - 19
Theater als Lern-Impuls in Rodgau
20
WHT Traumfetzen, 8 Frauen, Schneekönigin
21
22 - 23
BAC: Geschichte vom Soldaten
Ehringshausen: Gemündener Kulturwoche
24
Statt-Theater: Winnie Wackelzahn
25
TG Assenheim: Die Schneekönigin
26
Ensemble feel-x: Drei Männer im Schnee
27
25 Jahre Dornheimer Theaterkiste
28 - 29
25 Jahre Bad Camberger Festspiele
30
Peter von Orb: Mein Freund Harvey
31
40 Jahre Grasellenbacher Heimatbühne
32 - 33
Termine, Seminare
34
Spieltermine
35
Peter von Orb: Amok - Winnenden ist überall
36
Die nächste Ausgabe erscheint im August 2015
Redaktionsschluss:
03. Juli 2015
Förderer des Landesverbandes Hessischer Amateurbühnen e.V.:
2
ungeschminkt Februar 2015
Titelfoto:
BAC: Geschichte vom Soldaten,
Fotograf: Wolfgang Hergesell, Bad Arolsen
Druck:
flyeralarm GmbH,
Alfred-Nobel-Str. 18,
97080 Würzburg
www.flyeralarm.com
Ed i tori al
Liebe Theaterfreunde,
in unserer Ausgabe vom Februar 2014 habe ich mein Vorwort mit folgendem
Leitsatz begonnen:
„Ob die Hessische Landesregierung nach den Neuwahlen den Bereich
„Kunst“ aufwertet, oder aber wieder alles beim „Alten“ bleibt, werden wir jetzt ein weiteres Mal hinterfragen,“
Nun, es ist etwas in Bewegung geraten. Nachdem der Landesverband mehrmals schriftlich und schließlich auch persönlich seine Anliegen darlegen durfte, dürfen wir künftig
mit einer wesentlich „breiteren“ Unterstützung für die Ausübung unserer Verbandsarbeit rechnen.
Mehr über dieses Thema und die Pläne, die als Argumentationsgrundlage gegenüber
dem HMWK dienten, werde ich dann auf unserem Landesverbandstag am 28. März 2015
in Wetzlar bei der Bühne “Neues Kellertheater“ -die ihr 25-jähriges Jubiläum feiert- berichten können.
Soviel sei aber schon verraten: Für unsere Lehrgänge wurden vom HMWK die Zuschüsse bereits für 2015 nicht unwesentlich erhöht, so dass wir in der Lage sind, zusätzliche
Lehrgangsaus-schreibungen auf den Weg zu bringen.
Ebenso konnten wir das HMWK für die vielen Kinder- und Jugendprojekte bei unseren
Verbandsbühnen sensibilisieren, wofür noch in 2015 zusätzliche Sondermittel bereitgestellt werden.
Zudem wird in 2016 das wohl bundesweit größte Preisträgerfestival zum “Deutschen
Amateurtheaterpreis Amarena“ des BDAT in Offenbach stattfinden. Initiator ist der Theaterclub ELMAR, der zusammen mit der Stadt Offenbach nun auch das HMWK von dem
herausragenden Event überzeugen konnte. Auch der Landesverband unterstützt diese
Initiative mit allen vorhandenen Ressourcen und es besteht jetzt die berechtigte Hoffnung, dass das Festival tatsächlich bei einer Bühne des Landesverbands Hessischer Amateurbühnen ausgerichtet werden kann.
Die Ausschreibung zum „Deutschen Amateurtheaterpreis 2016“ erfolgt im Herbst 2015.
Wir vom LVHA möchten natürlich, dass sich möglichst viele Hessische Bühnen an diesem
Wettbewerb beteiligen, und vielleicht können wir am Ende sogar einen Preisträger aus
unserem Verband hochleben lassen. Wir werden rechtzeitig informieren.
Und um beim Thema Wettbewerb zu bleiben: Auch der LVHA hat nunmehr seinen 2. KIJU-Wettbewerb in Folge abschließen können. Die Nominierten sind zu unserem Landesverbandstag in Wetzlar eingeladen, wo auch die Preisverleihung durchgeführt wird. Zusätzlich werden erstmals auch zwei Sonderpreise verliehen. Auch hierfür sind die Nominierten eingeladen. Außerdem konnten wir einen Vertreter des Hessischen Ministeriums
für Wissenschaft und Kunst für ein Grußwort zu unserem Landesverbandstag gewinnen.
Nun wünsche ich mir nur noch, dass ich viele Bühnen bei unserem Landesverbandstag
am 28.03.2015 in Wetzlar begrüßen kann. Es lohnt sich für alle Bühnen diesen Tag gemeinsam zu verbringen.
Ein weiterhin gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2015
Mit herzlichen und theatralen Grüßen
Euer
Norbert Deforth
ungeschminkt Februar 2015
3
!!! Bitte unbedingt vormerken !!!
Aus der Vorsta n dsa rb e i t...
Landesverbandstag 2015
Gedanken
springen
wie Flöhe
von einem
zum anderen,
aber sie beißen
nicht jeden.
George Bernhard Shaw,
1856-1950 irischer Dichter /
Dramatiker
4
28. März 2015 in Wetzlar
mit Neuwahl des LV Vorstandes
Die schriftliche Einladung ist unterwegs.
Jubiläen
Ehrennadeln des BDAT für 40 Jahre:
die hannemanns e.V.
Wera Piske, Rosi Reinhardt und Heinz Schlüter
Gras-Ellenbacher Heimatbühne e.V.
Winfried Bauer, Inge Bauer, Herbert Kolb,
Helga Dörsam und Hans Dörsam
Laienbühne Griedel e.V.
Brigitte Schrenk und Walter Kopf
Theaterwerkstatt ADS, Lampertheim
Heinrich Kraft
Freilichtbühne Bonbaden
Horst Martiné, Albert Dorlas und Walter
Schmidt
Ehrennadeln des BDAT für 25 Jahre:
Taunusbühne Bad Schwalbach e.V.
Uwe Hangen, Hubert Prause
Wehlheider Hoftheater e.V., Kassel
Gerd Brückmann, Hans-Jürgen Gück, Silke
Heck, Karin Ziller, Ute Reiter und Klas Massing
Sandbachmimen, TSV Pfungstadt
Sabine Damm, Wolfgang Damm, und
Andrea Meise
die hannemanns e.V.
Dr. Gisela Werner und Wolfgang Heber
h
Herzlic
en!
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m
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k
l
l
Wi
Wir begrüßen alle neuen
Mitglieder ganz herzlich
und freuen uns auf eine
gedeihliche Zusammenarbeit zum Wohle aller.
Den ausgeschiedenen
Mitgliedern wünschen
wir weiterhin eine spannende
Theaterarbeit
und alles Gute.
ungeschminkt Februar 2015
Der Vorstand
Laienbühne Griedel e.V.
Renate Prüller, Matthias Görlach, Ulrike
Görlach-Dreut, Lotti Bender, Rudolf Hess und
Jörg Zeh
Gras-Ellenbacher Heimatbühne e.V.
Irmtraud Lipp, Sieglinde Fuhr, Erich Arnold,
Willi Helm, Elke Willutzki, Winfried Helmstädter und Gisela Helmstädter
Dornheimer Theaterkiste
Monika Peschk und Angelika Weber
Gernsheimer Orgelpfeifen
Rosel Schmitt
Freilichtbühne Bonbaden
Hartmut Medenbach und Brigitte Neumenn
Volksbühne Bad Emstal e.V.
Manfred Altmann, Sonja Giese, Ingrid Gillich,
Ernst Gillich, Edith Rother, Horst Rother, Michael Rother
Bühnenjubiläen
25 Jahre
Bad Camberger Festspiele e.V.
Dornheimer Theaterkiste e.V.
KIJU-Preis 2014!!!
Die Entscheidung ist gefallen.
Die Preisträger des Hess. Ki-Ju-Amateurtheaterpreises 2014
stehen fest und wurden inzwischen unterrichtet.
Die Verleihung der Ehrenpreise wird anlässlich des LV-Tages
am 28. März 2015 in Wetzlar erfolgen. Neben den drei Hauptpreisen wird es auch zwei zusätzliche Förderpreise geben.
Neue Mitglieder im Landesverband
Nr.
115
Bereich
Nord
Name
Kulturkreis Oberhone - Dachbodentheater
Nicht mehr im Landesverband:
Laienspielgruppe Lampenfieber, Wölfersheim
Theatergruppe Querbeet
Nachgefragt
...von Thorsten Stichweh, Theaterclub Elmar
Neue Besen kehren gut… wenn man sie lässt!
In Bezug auf das letzte ‚Nachgefragt‘ in der Ungeschminkt möchte ich die Gelegenheit ergreifen und hier meine Erfahrungen und Gedanken zu diesem Thema teilen.
Fast 15 Jahre habe ich in meinem Theaterclub als Spieler und am Ende auch als Regisseur verbracht. Nach einigen Jahren habe ich mich auch außerhalb des eigenen
Tellerrandes bewegt und zahlreiche Workshops besucht und auch in einer zweiten
Gruppe auf der Bühne gestanden.
Diese Erfahrungen haben mich dazu gebracht, als Regisseur etwas Neues in meinem alten Verein zu versuchen - aber ich bin auf mehr Hindernisse und Stolpersteine getroffen, als ich im Vorhinein gedacht hatte.
Unsere Proben finden zweimal die Woche immer abends nach der Arbeit statt.
Um alle Darsteller etwas zu entspannen und eine gelöste Atmosphäre zu schaffen,
versuchte ich verschiedene Gruppenübungen am Anfang der Probe zu machen.
Das endete damit, dass die alt-gedienten Spieler fast immer ‚zu spät‘ kamen, um da
nicht mitzumachen. Dass Pünktlichkeit ein generelles Problem war, ist ein anderer
Punkt.
Nachdem also diese Übungen nicht angenommen wurden, ließ ich das nach einigen Wochen sein, um wenigstens ‚normalen‘ Probenablauf zu gewährleisten, ohne
noch überziehen zu müssen. Auch meine Worte, dass diese Übungen den Spielern
helfen sollen, mit einem anderen Gemütszustand als dem gestressten, weil gerade von der Arbeit gekommen, in die Probe zu gehen, wurde mit den Worten ‚das
brauchen wir nicht‘ abgeschmettert. Auch neue Ansätze, um die Rollenfindung zu
erleichtern wurden ignoriert oder kurz angenommen, nur um dann wieder in das
alte Schema zu verfallen. Ich finde, hier passt sehr oft das Sprichwort: Was Hänschen
nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Viele Gruppen scheinen so in alten Strukturen verhaftet zu sein, dass es fast unmöglich ist diese auch nur ein wenig aufzuweichen. Das macht aber auch die Arbeit
mit Neu-Mitgliedern schwierig, da diese oft willens sind, was Neues zu probieren,
aber von den ‚Alten‘ schnell runtergezogen werden. Und ‚runtergezogen‘ ist da das
richtige Wort. Auch der Versuch zu erklären, dass all das ja nicht gemacht wird, weil
ich es toll finde, Leute zu quälen, sondern weil ich die Hoffnung habe noch ein wenig mehr aus der Bühnenleistung heraus zu kitzeln und neuen Anreiz und Spaß zu
bringen, wurde nicht angenommen.
Ein Theaterverein sollte immer versuchen neue Wege zu gehen und sich stetig weiter entwickeln. Die ‚Konkurrenz‘ wächst, aber die Zahl der Zuschauer wird dadurch
nicht größer. Was jetzt versäumt wird, rächt sich in ein paar Jahren und wird für ‚Traditionsvereine‘ das Ende bedeuten.
Ich habe keine Ahnung, warum gerade so kreative Köpfe wie Laiendarsteller sich
so gegen Neuerungen wehren. Aber ich habe gesehen, dass so ein Verhalten dazu
führt, dass engagierte neue Vereinsmitglieder entweder sehr schnell resignieren
oder/und den Verein schnell wieder verlassen. Auch ich habe aufgegeben und mich
zum Spielen einer neuen Gruppe angeschlossen.
ungeschminkt Februar 2015
5
Er war Lehrer, Politiker und Schauspieler
Klaus-Peter Haß in Bad Karlshafen gestorben, der Theaterverein „Die Bühne“ im
nordhessischen Hofgeismar trauert um ein langjähriges Mitglied.
Nachrufe
Im Alter von 67 Jahren ist am 31.10.2014 in
Bad Karlshafen der Lehrer, Kommunalpolitiker
und Schauspieler Klaus-Peter Haß gestorben.
Er erlag dem gleichen Krebsleiden, an dem
vor zwei Jahren bereits sein älterer Bruder
Hans-Joachim Haß verstorben war.
Die Familie wuchs in Hofgeismar auf. KlausPeter Haß wurde wie schon sein Vater und
sein Bruder Lehrer und unterrichtete unter
anderem an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Hofgeismar und zuletzt bis zu seinem
Ruhestand an der Marie-Durand-Schule Bad
Karlshafen. Dazwischen war er eine Zeit lang
als Deutschlehrer an einer Schule in Dänemark tätig.
Die Liebe zur Literatur und zum Theater lag in
der Familie. Sein zweiter Bruder Horst war am
Grips-Theater in Berlin tätig und wie sein Bruder Hans-Joachim war Klaus-Peter Haß lange
in der Theatergruppe „Die Bühne“ in Hofgeismar aktiv, wo er oft in einer der Hauptrollen
als prägnanter Charakter brillierte, unter anderem im „Hauptmann von Köpenick“ und
dem „Besuch der alten Dame“.
(tty)
Pension Schöller (2011):
Klaus-Peter Hass (links im Bild) neben Tina Hancken
mit seinem wenige Monate nach dieser Aufführung in
2012 verstorbenenen älteren Bruder und langjährigen
Regisseur Hans-Joachim Hass
Am 26. August 2014 verstarb nach schwerer Krankheit
Hubert
Friebertshäuser
04.12.1938 - 11.10.2014
Hubert Friebertshäuser hat leider nie selbst auf
den Brettern einer Bühne gestanden – und doch
war sein Leben über viele Jahre vom Amateurtheater geprägt. Als Unterstützer seiner zu fast
100 % vom Theaterfieber durchdrungenen Familie und vor allem seiner Frau, als Vorredner und
Ansager, aber auch mal als Souffleur oder Scheinwerferdreher in den „Vorläuferzeiten“ sowie als
Gründungsmitglied der Volksbühne Bad Emstal
e. V. war er lange Jahre stets mit Rat und Tat zur
Stelle. In den letzten Jahren bis Ende 2013 wachte
er als einer von zwei Kassierern der Eintrittsgelder
akribisch über die Kasse. Sein plötzlicher Tod hat
uns betroffen gemacht, und die Volksbühne Bad
Emstal wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
6
ungeschminkt Februar 2015
Helga Wenhardt
im Alter von nur 70 Jahren.
Helga war die Gattin des langjährigen Präsidenten
und jetzigen Ehrenpräsidentendes LV Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.. Helga ist gemeinsam
mit ihrem Mann, im Juli 2013 zu ihrer Tochter in das
hessische Rodgau verzogen.
Sie war als Schauspielerin und Regisseurin ebenso
tätig, wie als langjährige Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des LABW.
Ich durfte Helga anlässlich der Bundesversammlung des BDAT im Jahre 2013 in Hamburg kennen
lernen, wo sie als „Zeitzeugin des Amateurtheaters“
von ihren Erfahrungen mit dem Theater berichtete.
Ihre Lebendfreude, ihre Erfahrung und ihre Kompetenz wird vielen Theaterfreunden unvergessen
bleiben. Unser Mitgefühl gilt der Familie.
Im Namen des LV Hessischer Amateurbühnen e.V.,
Frank Weymann, stellvertr. Vorsitzender
Herbsttreffen West/Ost/Süd
am 11. Okt. 2014 in Bad Soden Salmünster bei der Theatergruppe „Ensemble feel-X e.V.“,
Nachdem so nach und nach 16 Teilnehmer von
11 Bühnen den Huttenkeller im Schleifrashof
in Salmünster entdeckt hatten, konnte Wolfgang Hartmann vom Bereich West die Begrüßung, auch im Namen der 3 anderen Bereichsleiter, Bernd Herche (Ost), Heiner Kraft (Süd)
und Karin Hartmann (West) vornehmen. Nach
Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Felix
Wiedergrün vom „Ensemble feel-X“und dem
Hinweis auf Leerung des sehr reichlichen Kuchenbüffets fand ein kurzes Vorstellen der
Bühnenmitglieder statt.
Danach folgte eine lebhafte Diskussion über
folgende Themen:
z.B. eine Vereinbarung mit dem Kultusministerium über Freistellung von Schülern. Mehr zum
Thema unter:
www.spreewald-schule.de/antraege/freistellung.pdf
Kooperation mit Schulen
Hier berichtete Heiner Kraft aus seiner Erfahrung. Außerdem wurde auf einen Koop-Vertrag unseres 1. Vors. Norbert Deforth mit Schulen hingewiesen. Diesen kann man bei Bedarf
bei Norbert abrufen.
(Fast) geregelte Nachfolge für Karin und Wolfgang Hartmann (Bereich West)
Die Nachfolger müssen erst noch bei der HV im
März 2015 gewählt werden.
Newsletter der Bereichsleiter
Wird sehr begrüßt. Deutscher Name dafür
muss noch gefunden werden. Von allen BL
in unregelmäßigen Abständen per mail verschickt, sollte er Neuigkeiten enthalten, die
nicht unbedingt in der „ungeschminkt“ behandelt werden. Außerdem kann er Multiplikator
für Einladungen an Bühnen untereinander sein
(wenn diese dies an die BL herantragen).
Wir bleiben so in der Erinnerung der Bühnen
Winfried Kessler (Ehringshäuser Laienspielgruppe) sucht Kostüme etc.
Ihm konnte durch die Anwesenden schon z. T.
geholfen werden. Außerdem verwies man ihn
auf die LV Homepage (hier kann man über die
BL Dinge anbieten bzw. suchen) und den Fundus des BDAT in Lingen. Außerdem hätten die
Theatergruppen Assenheim, Wettenberg, Bad
Homburg, Bad Walbach einen großen Fundus.
Freistellung von Schauspielern für die
Aufführung
Barbara Becker, Volksbühne Bad Homburg, hat
Bildungsurlaub als Fortbildung
für Lehrgänge
Ist es möglich, Bildungsurlaube über unsere
Verbände (LV und BDAT) zu bekommen?
Muss mit Verbänden abgeklärt werden.
Preisnachlässe für Bühnenmitglieder
Die Mehrheit der TN sprach sich für einen Nachlass bzw. kostenlosen Eintritt aus, da dieses ja
den Austausch der Bühnen untereinander fördert, der auch unbedingt mehr gepflegt werden sollte.
Jubiläum BDAT und LV im Jahre 2017
Vorschlag: Daten etc. sollten auf der Homepage und in „ungeschminkt“ und im kommenden „Newsletter“ der Bereichsleiter veröffentlicht werden.
Über entsprechende Einladungen usw. sollte
der 1. Vors. immer Infos an die BL
geben.
Folgende Bühnen haben 2015 Jubiläen:
Nidder Bühne 30-jähriges (Evi Diegel)
Wettenberger
Sammelsurium
25-jähriges (Jens Kirch)
Frühjahrstreffen für West/Süd:
vermutlich bei der Volksbühne
Bad Homburg
Frühjahrstreffen Ost
Bitte vormerken:
Dieses findet am Samstag, 11. April 2015 um
14 Uhr beim „Theaterhausgemacht“ e.V. im
Bürgerhaus Bimbach
(hinter der Gaststätte „Zur Linde“), Am
Kirchborn 2 a, in 36137
Großenlüder/Bimbach
statt.
Die Theatergruppe
„hausgemacht“ freut
sich bereits jetzt auf
eine reichliche Teilnahme.
Diskussionsthemen
können auch schon
im Vorfeld an den
Bereichsleiter Bernd
Herche per Fax
06043/400244
oder email herche@
wi-fi.de eingereicht
werden.
Wir bedanken uns im
Voraus bei „hausgemacht“ für die Ausrichtung des Treffens.
ungeschminkt Februar 2015
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31. Int. Theatertage Hanau
Internationale Theatergruppen
Theater Agora, Belgien: Nebensache
Theater Agora, Belgien: Nebensache
Wild Bunch: Request Stop
Wild Bunch: Request Stop
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ungeschminkt Februar 2015
Die Hanauer Amateurtheatertage sind neben der Theaterwoche Korbach die wichtigste Veranstaltung im Hessischen
Amateurtheater. Auch im Jahre 2014 hat die Truppe um
Birgit Bär eine sehens- und erlebenswerte Veranstaltung
auf die Beine, bzw. die Bühne gestellt. Die Theatergruppen
kamen z.T. von weit her. Es waren in diesem Jahr folgende
Theater vertreten:
Theater AGORA - das deutschsprachige Theater aus Belgien
begeisterte die Zuschauer mit dem Stück „Nebensache“:
Cornelius schläft jede Nacht an einem anderen Ort. Sein
Zuhause ist das Unterwegssein und die Menschen, denen
er begegnet. Er besitzt nichts und er strebt auch nicht nach
Besitz. Cornelius erzählt seine Geschichte, in der AGORAtypischen, eindringlichen und wundervollen Art, es ist eine
Freude ihm zu zu hören und zu sehen.
Bunte Zellen, Berlin zeigt „Mauerstückchen“
Mauerstückchen beschäftigt sich mit dem Fall der Mauer in
Berlin am 09. November 1989. Dabei sind Geschichten aus
ost- und westberliner, aber auch türkischer Sicht, entstanden. Alles unter dem Motto: Die Mauer fällt und die familiäre Fassade gleich mit. Die Mauer fällt und aus harmloser
Oma wird ein Langfinger. Ein Spiel mit viel Gesang untermalt von einem Akkordeon.
Theater Jaroslawl: Liebe, die Liebe...
Die Liebe ist ein überwältigendes Gefühl, dem keine sprachlichen Erklärungen gerecht werden. Dennoch erkennen wir
dieses Gefühl sofort und ohne Zweifel. Die Liebe beflügelt
den Menschen und lässt alles um ihn herum, schöner und
besser werden. Die Darstellung ist eine plastische Umsetzung der Gedanken über die geheimnisvolle Natur dieses
fantastischen Gefühls.Das Theater der Partnerstadt Jaroslawl ist seit vielen Jahren Gast bei den internationalen Theatertagen. Die Absolventen der Hochschule präsentieren
jedes Jahr in Hanau ihre Abschlussarbeit auf der Bühne.
Fließende Bewegungen und faszinierende Körperbewegungen beeindrucken jedes Jahr das Publikum.
The Wild Bunch, Berlin: Request Stop
Irgendwo in London. Eine junge Frau steht an der Bushaltestelle, eine Bushaltestelle, an der nur bei „Bedarf“, auf Bitten,
der Bus hält. Nach und nach gesellen sich immer mehr Wartende dazu. Mit einer harmlosen Frage nach dem Ziel des
Busses versucht die Frau Kontakt aufzunehmen, erhält aber
keine Antwort, nur Schweigen tritt ihr entgegen.
Eine alltägliche Situation, wie sie wohl fast jeder schon erlebt hat. An der Bushaltestelle zeigt jeder sein Alltagsgesicht, eine Fassade, die es zu wahren gilt. In einer eindringlichen Inszenierung zeigten die Berliner Mimen, welche
Problematiken einen an einer Haltestelle erwarten können.
Theater der Stadt, Gotha - Mutsel - das Sockenmonster hat Socken zum Fressen gern. Es lebt in einer Waschküche,
einem Paradies für Sockenmonster. Rumpel - die Waschmaschine - nimmt geduldig die Schuld für jede fehelende Socke auf sich. Eigentlich wäre alles wunderbar, würde nicht
Emma - ein junges Mädchen - eines Tages eine Fußballsocke vermissen und Mustel beinahe auf frischer Tat ertappen. Ab diesem Moment ändern sich die Dinge für Mutsel
grundlegend ...
Die Protagonisten aus Gotha haben sowohl die kleinen, als
auch die großen Zuschauer restlos begeistert.
02. - 05. Oktober. 2014
machen tolles Theater in Hanau
Mutter Furie - Studio-Bühne Essen
„Lützen 1632. Frankreich 1870. Stalingrad 1943. Deutschland 1945. Algerien 1961. Irak 1990. Sarajevo 1994. Kenia
2012… - Es ist Krieg. Immer. Irgendwo … Irgendwann.“
So der Text auf dem Werbe-Flyer der Studio-Bühne Essen
für diese Produktion. Die Novelle von Guy de Maupassant spielt im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.
Ein Dorf wird besetzt, und die Familien bekommen feindliche Soldaten zugeteilt, die bei ihnen wohnen werden.
In diesem Fall wird eine Mutter, deren Sohn eingezogen
wurde, einen jungen, englischen Soldaten beherbergen.
Die beiden sprechen unterschiedliche Sprachen und
verstehen einander nicht, sind aber gezwungen, miteinander auszukommen. Eine brisante und psychologisch
interessante Konstellation.
Diese Geschichte erleben wir in einer Art Prolog in der
bis auf den letzten Platz besetzten Hanauer Reinhardskirche gleich zu Beginn der Aufführung. Mit großer Eindringlichkeit schildert Kerstin Plewa-Brodam als „Mutter“
die Durchlöcherung ihres Körpers, die einzelnen Körperteile und Organe, die von Kugeln getroffen werden.
„There’s nothing left to breathe“, stöhnt Stephan Rumphorsts „Soldat“: „Why did you kill me?“ - Der Krieg hat
also zwei weitere Tote hinterlassen. Warum und wie es
dazu kommt, ist eine spannende Geschichte. Vornehmlich Körpertheater, musikalisch begleitet von Heiko Salmon, der die einzelnen Szenen mit Gitarre und Akkordeon begleitet und gliedert, führt die Zuschauer zur ersten
Konfrontation der beiden Darsteller, als der Soldat zum
ersten Mal das Haus der Mutter betritt. Wenige kurze
Sätze und lange stumme Passagen mit langsamen und
intensiven Bewegungen verstärken die Wirkung der Inszenierung. Die Beziehung zwischen Mutter und Soldat
wird hauptsächlich über Gesten dargestellt, dadurch
wird der Zuschauer sehr stark in das Geschehen eingebunden und entwickelt eine Beziehung zu den Darstellern. Die Tagesabläufe werden ausschließlich pantomimisch geschildert, umso mehr ist der Zuschauer dann
berührt, wenn die Mutter nach langem Schweigen sagt:
„Sie brachten ihn herein. Meinen Mann. Er war tot.“
Es ist zu spüren, da sind zwei verunsicherte, eigentlich
gutmütige Menschen, die sich misstrauisch gegenüber
stehen und ihr Verhältnis nicht klären können, denn
sie verstehen einander nicht. Um diese Sprachdifferenz
deutlich zu machen, spricht Rumphorst nur englisch und
Plewa-Brodam nur deutsch, dadurch haben nicht nur
Gestik und Mimik, sondern auch die Sprache symbolische Bedeutung. Obwohl die Zuschauer immer mehr das
Gefühl entwickelten, dass sich die Beziehung der beiden
entspannen würde, endete das Stück dann doch genau
so, wie es der Anfang vermuten ließ - nämlich tödlich.
Die „Studio-Bühne“ aus Essen-Kray hat die Zuschauer der
31. Internationalen Theatertage in Hanau auch in diesem
Jahr mit einem großartigen Stück und einer großartigen
schauspielerischen Leistung begeistert. fw
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Theater Jaroslawl: Liebe, die Liebe
Bunte Zellen, Berlin: Mauerstückchen
Studio Bühne, Essen: Mutter Furie
Studio Bühne, Essen: Mutter Furie
ungeschminkt Februar 2015
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Ein Bericht von der „Theaterwerkstatt“ der Alfred.-Delp-Schule, Lampertheim.
Der Landesverband Hessischer Amateurbühnen e.V., hat vom 19. bis zum 21. September
2014, für seine Theaterjugend ein „TheaterJugend-Camp“ auf der Burg Hohensolms, bei
Wetzlar veranstaltet. Von der A.D.S.- Theaterwerkstatt durften unsere vier Schülerinnen
Jessica Volz, Jana Henkelmann, Adriana und
Patrizia Lo Vetere, an dieser Theatermaßnahme teilnehmen.
Drei Tage Theater pur.
Die dort vorgegebenen Arbeitspunkte enthielten unter Anderem: Szenenentwicklungen über verschiedene Ausgangspunkte, wie
Stücktexte, Bilder, Songs und Gegenstände, zu
erstellen und verschiedene Rollen in Improvisationen dann auch selbst auszuprobieren.
Natürlich, wenn man schon auf einer Burg ist,
soll die Freizeit nicht zu kurz kommen. Diese
war mit Lagerfeuer und Spielen im „Paradiesgarten“ fest in das Arbeitsprogramm eingeplant.
Unsere vier Teilnehmer aus der ADS.-Theaterwerkstatt
haben
ihre Zeit auf der
Burg in einer Art
Theater-Tagebuch
niedergeschrieben,
das wir hier veröffentlichen wollen:
T h e a t e r -J u g e n d Camp auf Burg Hohenstein.
Am Freitag, den 19.
September, 15 Uhr
ging es los. Unser
Theaterlehrer, Herr
Kraft, fuhr mit uns
auf die Jugendburg
Hohensolms. Dort angekommen, wurden wir
sofort freundlich begrüßt und auf der Burg
herumgeführt. Die Camp-Betreuerin, Kirsten
Henkel, und die weiteren Camp-Teilnehmer, 12
Mädchen und auch ein Junge, haben uns toll
in ihren Kreis aufgenommen. Nach einer Führung durch das alte Gemäuer, ging es in unseren Probenraum, auf dem Dachboden. Dort
haben wir uns in einer Vorstellungsrunde untereinander erst einmal bekannt gemacht. Anschließend mussten wir noch unseren Schlafraum vorbereiten. Entsprechend einem Camp,
natürlich mit Aufklappbetten! Deshalb hatten
wir auch alle noch Schlafsäcke mitgebracht.
Das war natürlich schnell erledigt. Dann ging
es - wie beim Theater üblich - gleich los mit einem kurzweiligen Aufwärmspiel, in dem es um
unsere Namen ging.
10
ungeschminkt Februar 2015
Am Abend: Lagerfeuer im Burggarten mit Grillen über der Feuerstelle. Das Essen hat prima
geschmeckt. Wir hatten es selbst und gemeinsam zubereitet. Anschließend ging es mit einigen Spielen weiter. Ganz toll: Verstecken im
dunklen Burggarten. Das war natürlich sehr
lustig und hat riesigen Spaß gemacht. Dann
war es auch schon wieder Zeit, um schlafen zu
gehen.
Am nächsten Morgen ein gemeinsames Frühstück. Dann ging es richtig theatermäßig weiter:
Zunächst wieder mit Aufwärmspielen, dann
folgten Konzentrations- und Impulsspiele.
Nach dem Aufwärmen wurde bis zum Mittagessen weiter Theater gespielt. Wir improvisierten verschiedene Szenen, in denen Postkarten
eine Rolle spielten. Überhaupt war die Improvisation ein Schwerpunkt des Programms. Klar,
dass uns auch das großen Spaß bereitete. Nach
dem Essen ging es mit dem Theaterspiel auch
gleich wieder weiter. Unsere Aufgabe war jetzt
verschiedene Szenen „zusammenzubasteln“. Zum Beispiel: aus Western,
Kinder fernsehen,
Krankenhausserien
und Krimis. Nach
unserem
guten
Abendessen haben
wir dann noch einen
langen Spieleabend
veranstaltet. Mit dabei: das geilste Spiel
der Welt: „Werwolf“.
Auch dieser Tag verging wie im Flug.
Müde krochen wir in unsere Schlafsäcke.
Der letzte Tag begann mit einem leckeren Frühstück: Croissants und Schokobrötchen. Dann
ging es ein letztes Mal in den Proberaum. Nach
dem Aufwärmspiel erarbeiteten und spielten
wir Szenen aus mitgebrachten Gegenständen.
Daraus sind super-schöne, tolle Impro-Szenen
entstanden. Zum Ende des Camps hat unser
Referent Jörg noch ein lustiges Interview mit
uns gemacht. Alle Teilnehmer mussten drei
Sätze zu den Camp-Tagen sagen. Anschließend Mittagessen, Camp aufräumen und dann
gab es zum Schluss noch eine kleine Verabschiedung. Der Jugendbildungsreferent Jörg
Dreismann und Simon Isser vom Landesverband Hessischer Amateurbühnen waren ganz
tolle Referenten. Wir haben sehr viel von ihnen
gelernt.
Uns hat alles sehr gefallen. Ganz klar: Nächstes
Jahr würden wir alle gerne wiederkommen!
Das Dschungelbuch
Den meisten Lesern ist die Geschichte des Dschungelbuches bereits
bekannt: Mowgli ist ein Findelkind, das im indischen Dschungel von
einer Wolfsfamilie großgezogen wird. Der schwarze Panther Baghira,
der ihn als Baby fand, ist ein wichtiger Freund und Ratgeber. Der gemütliche und stets gut gelaunte Bär Balou lehrt Mowgli die angenehmen Seiten des Lebens zu genießen.
Eines Tages taucht jedoch der von allen Dschungelbewohnern gefürchtete Tiger Shir Khan auf. Er hasst die Menschen und hat es auf
den kleinen Jungen abgesehen.
Der Rat der Wölfe jedoch beschließt Mowgli fortzuschicken, um den
Zorn Shir Khans von sich abzuwenden. Aus diesem Grund übernehmen Baghira und Balou die Erziehung des Menschenjungen und bringen ihm bei, wie man im Dschungel lebt, bzw. überlebt. Inzwischen
hat der Tiger jedoch Mowglis Fährte aufgenommen, und als auch
noch die verrückte Affenbande mit ihrem
Anführer King Lui auftaucht, spitzt sich die
Situation bedrohlich zu.
Aufgrund der Einmischung der Elefantenpatrouille und der Riesenschlange Kaa ergibt
sich eine sehr abenteuerliche Geschichte, an
Ein noch sehr junger Wolf
deren Ende (natürlich) alles wieder gut wird.
Mit viel Musik und einer Anzahl von witzigen Regieeinfällen haben die
Akteure der Freilichtbühne Twiste das Stück inszeniert. Die Musik kam
von Gerhard Grote und Bernd Stallmann.
Insgesamt war es eine sehr kurzweilige und interessante Vorstellung,
bei der das Publikum nicht mit Beifall geizte. Dazu trug auch das - wie
gewohnt bei der Freilichtbühne Twiste - sehr schöne und stimmige
Bühnenbild bei.
Ein Besuch, der sich wieder mal gelohnt hat, und der schon neugierig
macht auf das Programm des nächsten Jahres. fw
Die Geier in ihrem Nest
Der kleine Mowgli
Die Riesenschlange Kaa
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Die überaus witzige Elefantenherde
ungeschminkt
ungeschminktFebruar
Februar2015
2015
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Dorftheater Ketternschwalbach
König Drosselbar t
„Goldregen aus Übersee“
Keine schlechte Idee, zwischen den Jahren
und in den ersten Tagen des neuen Jahres
zu spielen. Der Erfolg gibt den Theaterleuten
recht: 5 ausverkaufte Vorstellungen mit je ca.
200 Besuchern. Und das im 25. Jahr in Folge.
Denn 2015 feiert das Dorftheater 25-jähriges
Bühnenjubiläum. Gespielt werden Lustspiele, da das Publikum diese verlangt.
Und was sonst oft als störend empfunden
wird - Tische und Bewirtung, welche seit Jahren ein Caterer übernimmt - wird vom Publikum dankbar angenommen. In zwei Pausen
konnte das Publikum durch freundliche flinke Bedienung versorgt werden.
Zum Stück:
Dem Bürgermeister des Dorfes ist die Kunst
wichtiger als kommunale, soziale Belange.
Kein Wunder, dass die Gemeinde an akutem Geldmangel leidet. Wie ein Wunder
erscheint es da, dass die in Argentinien zu
Reichtum gekommene Ehrenbürgerin Mariana, die schon mehrfach an die Gemeinde
gespendet hat, eine namhafte Geldsumme
in Aussicht stellt. Da sie sich der Verwendung
der Gelder nicht sicher ist, kommt sie inkognito in Gestalt einer Putzfrau in das Rathaus
und über das, was sie dort so erfährt, ist sie
nicht very amused. Ein turbulentes Stück,
in Szene gesetzt von Timo Pfanzer von den
„Festspielen Bad Camberg“.
Textsicher waren die Schauspieler und gut
die Rollen besetzt. Dass manche Pointe unterging, ist nicht nur der Schnelligkeit des
Spiels und des Sprechens geschuldet, sondern auch der Mikrofonanlage, die einen
leichten Nachhall hatte.
Karin Hartmann
Auch in diesem Jahr hat Lothar Neumann die Bühneninfassung eines bekannten Grimm’schen Märchens
als Warnung vor Leichtsinn, Stolz und Hochmut, für
die Volksbühne Bad Emstal geschrieben.
Dabei war das diesjährige Weihnachtsmärchen eines
der Märchen der Brüder Grimm, die bisher noch nie
bei der Volksbühne gespielt wurden.
Lothar Neumann hat auch in diesem Märchen wieder
einige Figuren eingefügt, die es in der geschriebenen
Version nicht gibt. Dies dient nicht nur zur Auflockerung der Märchen, sondern auch dazu, die Vorstellung etwas kindgerechter zu machen und eventuelle
Gräueltaten ein wenig ab zu mildern. So sah man hier
Tag und Nacht, zwei Wesen, die sich zufällig trafen
und ihre Rollen tauschten, um zu erleben, was während der dunklen, beziehungsweise hellen Tageszeit
geschieht. Dann war da ein ganz komischer Vogel,
der in den Adelsstand erhobene und in einem goldenen Käfig wohnende Papagei, Laurentius von Labersack, und auch das sächsisch sprechende Eichhörnchen Puschel eroberte die Herzen der Besucher sehr
schnell und war immer wieder Anlass zu Begeisterung. Am Ende wurde alles gut, wie sich das für ein
Märchen gehört. Der junge König Drosselbart bekam
seine Annabell, der Hofmarschall Baron Horatio von
Bömmel seine Comtesse Agathe von Schrecksbach
und die Zuschauer gingen vergnügt und dankbar für
die schöne Vorstellung, nach Hause. fw
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weyman
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ungeschminkt Februar 2015
Amateurbühne Espenau e.V.
In geheimer Mission
Der amerikanische Botschafter Harry Douglas wohnt mit seiner Frau Elaine auf einem
Landsitz in der Nähe Londons. Seine Schwester Debbie ist übers Wochenende bei ihnen
zu Besuch. Sie geben vor, das Wochenende
nicht zu Hause verbringen zu wollen. Harry
plant ein Golfwochenende mit Freunden in
Schottland. Seine Frau Elaine möchte etwas
für ihre Schönheit tun und Debbie freut sich
ihre alte Freundin zu besuchen. Den Haushalt führt seit kurzem Butler Perkins im Auftrag des Außenministeriums.
Da es nun alle mit der Wahrheit nicht so ganz
genau nehmen, bekommt Butler Perkins
alle Hände voll zu tun, denn sie alle hoffen
auf seine absolute Diskretion. Als dann noch
eine Bombendrohung in der Londoner Botschaft eingeht und diese deshalb kurzerhand auf den Landsitz verlegt wird, gerät
das Wochenende vollends außer Kontrolle.
Sicherheitschef Captain South sperrt das
Gelände und ruft Plan „M“ aus. BotschaftsSekretärin Faye tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste und Harry, Debbie und
Elaine sind froh, dass es im Haus so viele Türen und Zimmer gibt.
Das ist der Stoff, aus dem die Komödien sind,
und aus dem die Amateurbühne Espenau
immer wieder eine abendfüllende Theatervorstellung zu zaubern vermag.
Die Handlung war stimmig und flüssig inszeniert, unnötige Längen wurden vermieden , die Personen waren absolut glaubhaft
und authentisch. Da das gesamte Team eine
homogene und gleichmäßige Leistung abgeliefert hat, möchte ich auch keinen der
Mitwirkenden hevorheben, alle haben einen
guten Job gemacht. Ein Lob auch an Michael
Meise, der für die Regie verantwortlich war.
fw
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weyman
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Medieninformation
Dynamisch, kreativ und lustvoll!
Europäisches Seniorentheater-Forum:
Kulturelle Bildung bis ins hohe Alter erfolgreich gestalten!
Das Thema „Lebenslanges Lernen“ spielt beim Bund Deutscher Amateurtheater eine zentrale Rolle, und das Angebot zur Weiterbildung und zum Fachaustausch findet immer mehr Resonanz in der älteren Generation. Dynamisch,
lebendig, kreativ und lustvoll – so präsentierten dann auch rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 24. Europäischen Seniorentheater-Forums im
Kloster Schwarzenberg in Scheinfeld ihre Arbeitsergebnisse aus den Workshops. Vom 19. – 23. Oktober konnten Theatersenioren sowie Fachkräfte aus
der Spielleitung und Theaterpädagogik ihre bühnenpraktischen Fähigkeiten
erweitern und viel Neues entdecken, z. B. wie das gesellschaftliche Tabuthema „Sterben und Tod“ mit einer gewissen Leichtigkeit auf der Bühne umzusetzen ist.
Die vier angebotenen Workshops vermittelten ein spannendes Spektrum moderner
Seniorentheaterarbeit. „Keine Angst vor der eigenen (Sing-)Stimme und vor musikalischem Theater“ lautete die Prämisse von Christine Bossert. Sie forderte in ihrem
Kurs dazu auf, Grenzen im Seniorentheater zu sprengen und neue „musikalische“
Wege zu gehen. Experimentiert wurde mit verschiedenen musikalischen Theaterformen und Stilmitteln.
Das Seminar „Tabu or not Tabu“ unter der Leitung von Stephan Rumphorst gab
Anregungen zur Bearbeitung des Themas „Sterben und Tod“ und vermittelte Improvisationstechniken für eine überzeugende Darstellung im Scheinwerferlicht.
Geschichten aus der eigenen und aus fremden Biographien zu entwickeln, war Ziel
im Kurs von Hülya Karci. Unter dem Motto „Wanderungsgeschichten“ standen Themen wie Migration und die persönliche Entwicklung von der Kindheit zum Erwachsensein im Mittelpunkt, die mit Augusto Boals Methode des Theaters der Unterdrückten szenisch bearbeitet wurden.
„Alltagsferne Bewegungen und Begegnungen“ förderte Lisa Thomas zutage. Ihr
Training sollte insbesondere die Wahrnehmung fördern und die Bewegungsmöglichkeiten erweitern. Dass die Teilnehmer in den Kursen viel Neues ausprobiert und
mit verschiedenen Gestaltungsmitteln experimentiert hatten, zeigte sich auch in ihrer gemeinsamen dynamischen Abschlusspräsentation.
„Unser Blick ist weiter nach vorn gerichtet, und wir haben auch im nächsten Jahr viel
vor“, sagte die Geschäftsführerin des BDAT Irene Ostertag zum Abschluss der Veranstaltung. In Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitskreis Seniorentheater, der im
Rahmen der Veranstaltung tagte, wird bereits das 25-jährige Jubiläum des Europäischen Seniorentheater-Forums vorbereitet, das vom 18. – 22. Oktober 2015 erneut
in Scheinfeld zu Gast sein wird. In der Planung ist auch ein „Fachtag Kulturelle Bildung im Alter“, der in Kooperation mit der Körber-Stiftung, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und dem Bundesverband Theaterpädagogik (BuT) am 25. Juni in Hamburg veranstaltet wird.
Weitere Informationen zum Seniorentheater in Deutschland gibt es beim BDAT,
Lützowplatz 9, 10785 Berlin, Fon 030 2639859-17, [email protected],
www.bdat.info, https://www.facebook.com/Bund.Deutscher.Amateurtheater.BDAT
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Mord im Pfarrhaus
Im Wohnzimmer des Pfarrers Leonard Clement findet man die Leiche von Oberst
Hampton. Da ein Schuss in den Nacken
sowohl Selbstmord, als auch einen Unfall
unmöglich erscheinen lässt, ist Dr. Haycock (Michael Codina Koch) sicher, dass
es sich um Mord handeln muss. Da Oberst
Hampton (Jan König) im gesamten Dorf
unbeliebt war, gestaltet sich die Suche des
Schuldigen recht schwierig.
Bei den Ermittlungen
von Inspektor Slack
(Michael
Kleppe)
wird dem Zuschauer
sehr schnell klar, dass
er von den Fähigkeiten eines guten Ermittlers nicht allzu viel abbekommen hat.
Trotzdem jedoch gelingt es ihm, das intime Verhältnis zwischen Hamptons Gattin
Anne (Djamila Groch) und dem Künstler
Lawrence Redding (Helmut Hartung) auf
zu klären.
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Auch die Schandtaten von Hilfspfarrer Hawes (Michael Neugebauer) und Griselda
Clement (Marion Kleinert) bleiben dank
der Arbeit von Slack nicht unaufgeklärt.
Vor einem mit großer Sorgfalt und Liebe gestalteten Bühnenbild agierten die
Spieler der Kleinen Bühne sehr authentisch und glaubhaft. Unter der Regie von
Ralph Langlotz hat das Ensemble der
Kleinen Bühne 70 einen Klassiker auf die
Bühne gebracht, der
die Zuschauer im voll
besetzten CassallaTheater in Kassel begeisterte.
Besonders gefallen
hat mir und auch dem
übrigen Publikum Mary (Nicole Berninger),
das Dienstmädchen des Pfarrers, die ihre
Rolle herrlich verkörperte und mit großer
Bühnenpräsenz agierte.
fw
ungeschminkt Februar 2015
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Jubel bei Preisverleihung zum
3. Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“
Fünf Ensembles für herausragende Bühnenleistungen ausgezeichnet
Ransbach-Baumbach im Westerwaldkreis
war der Austragungsort für das Festival der
Preisträger des Deutschen Amateurtheaterpreises 2014. Gleichzeitig fand hier auch die
Bundesversammlung des BDAT statt.
Die von der Jury ausgezeichneten Produktionen boten eine ganze Palette unterschiedlicher Themen und Theaterformen
an. In seiner Eröffnungsrede lobte der Vorsitzende der Jury, Friedrich Schirmer, die
engagierte Arbeit der Theaterschaffenden
und zeigte Begeisterung über das Motto
des BDAT: „Theater ist Leben“.
Das Festival begann allerdings mit einem
gegensätzlichen Thema, nämlich mit dem
Tod. Das „Theater der Erfahrungen“ hat
gemeinsam mit dem „Hospiz SchönebergSteglitz“ die Eigenproduktion „Bertha, stirb
endlich“ auf die Bühne gebracht. In dem
Stück geht es um eine Gruppe von Vampiren, die – unsterblich wie sie nun mal sind
– ein fröhliches Leben führen. Da die Vampirfrau Bertha kränkelt, wird sie auf eigenen
Wunsch in ein Hospiz eingeliefert. Dort gibt
es zwar eine ganze Menge von Blutkonserven, aber die inzwischen 327 Jahre alte Bertha möchte lieber sterben. Die „richtigen“ Menschen,
denen sie im Hospiz begegnet,
haben jedoch eine ganz andere
Philosophie, sie möchten überhaupt nicht sterben.
Aus diesen Gegensätzen hat das
Theater der Erfahrungen ein mit
allerlei Wortwitz gespicktes Kabarettstück entwickelt und vorgetragen. Der Mut, sich mit dem
Tabuthema Tod zu beschäftigen,
hat die Jury sicherlich beeindruckt und zu
dem Gewinn der Sparte „Seniorentheater“
beigetragen.
Die Sparte „Offene Theaterformen“ wurde
gewonnen vom „spinaTheater Solingen“.
Die ausnahmslos jungen Mitspieler boten
ein sehr spektakuläres Stück um Demokratie und Revolution, welches auch bei den
„Theatertagen Europäischer Kulturen 2013“
in Paderborn schon zu sehen war. Laut ins
Publikum geschriene Forderungen, wunderbar choreografierte Tanzeinlagen, sowie
Musik- und Videoeinspielungen wechselten
sich ab. Das Bühnenbild mit einer Menge
vielfältig genutzter Pappkartons wurde in
Windeseile zum nächsten notwendigen
Bild umgebaut und in atemberaubenden
Szenen und Aktionen bespielt. Auch hier
hat die Ohrfeigenszene – genauso, wie
schon in Paderborn – für einige Irritationen
unter den Zuschauern gesorgt. Eine junge
Mitspielerin wurde so lange geohrfeigt,
bis ein anderer Mitspieler im Publikum 100
Euro beim entsetzten Publikum eingesammelt hatte.
Foto: Jörg Sobeck, Berlin
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Die Ohrfeigen waren nicht gespielt, sondern durchaus echt, was man sowohl an
den Geräuschen, als auch an den sich recht
schnell verfärbenden Wangen der Frau unschwer erkennen konnte.
Die nächste Sparte war das „Mundarttheater“, diese wurde gewonnen von der Gruppe
„Glasperlenspiel Asperg e.V.“ mit dem Stück
„Der schwäbische Tartüff“. Diese freie Inszenierung von Molières bekannter Komödie zeigte eine Inszenierung auf engstem
Raum, mit minimalster Bühnenausstattung
(Bank, 2 Kissen, Hocker und Vorhang) - eine
sprachlich und spielerisch hervorragende
Vorstellung, die so deutlich gespielt und
gesprochen wurde, dass die ausgelegten
Übersetzungen des schwäbischen Textes
ins Hochdeutsche entbehrlich waren.
Die Sparte „Schauspiel“ wurde gewonnen von der Gruppe „stellwerk – das junge
Theater Weimar“, mit dem Stück „Leonce
und Lena“ von Georg Büchner. Das Stück
über die drohende Zwangsehe des Prinzen Leonce aus dem Reiche Popo und der
Prinzessin Lena aus dem Reiche Pipi, die vor
einander fliehen, sich auf der Flucht zufällig
begegnen und einander lieben lernen, finden manche Menschen nur albern und banal. Alle langweilen sich ganz furchtbar im
ereignisarmen Kleinststaat, allen voran König Peter, der sich so gerne freuen möchte.
Das heißt keineswegs, dass sich auch Leser
oder Zuschauer langweilen müssen. Bei Georg Büchner, so schreibt Wilhelm Genazino,
„wird Langeweile nicht vertrieben, sondern
angenommen.“ Die Spieler der Weimarer
Theatergruppe haben die Zuschauer dann
auch gar nicht gelangweilt, sondern sie boten ein wunderbar inszeniertes Stück, mit
dem sie den ersten Preis wohlverdient gewonnen haben.
Das letzte Stück in dieser kunterbunten Reihe war aus der Sparte „Kinder- und Jugendtheater“.
Eine Eigenproduktion des „Jugendtheaterbüro Berlin“ mit dem Titel „60/90/60 Rollenscheiß“ war ein bemerkenswertes, mutig
und gut gespieltes Stück, welches die Rolle
der Frau in einer muslimischen türkischen
Familie thematisiert. Die Mitspieler waren
ausnahmslos junge, türkische, in Berlin lebende Männer und Frauen, die mutig und
gekonnt die Probleme einer muslimischen
und somit von Männern dominierten Gesellschaft dargestellt haben. Selbstkritisch,
frech und sehr witzig mit hohem körperlichem Einsatz agierten die Berliner Mimen
und begeisterten nicht nur die Jury, sondern auch das Festivalpublikum. Der Gewinn in dieser Sparte war hoch verdient.
Der Theaterpreis Amarena hat wieder einmal gezeigt, dass das Amateurtheater in
Deutschland zu großartigen Leistungen
fähig ist und wird sicher eine wertvolle Unterstützung des BDAT sein, das Amateurtheater weiter zu stärken und bekannt zu
machen.
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weyman
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Räuber
Diesen Widrigkeiten zum Trotze war in der Fritzlarer Kulturscheune im vergangenen November,
so scheint es, mit dem Sturm und Drang auch der
Geist der Revolution eingekehrt und so meisterte
die Theatergruppe KultT unter Leitung von Ulrike
Wandelt den schwierigen Spagat zwischen anSchiller für uns - eine Rezension von Pierre Stoltenfeldt
spruchsvollem Theater und Frauenüberschuss.
Mit „Räuber. Schiller für uns!“ wählte das EnsemIm Profitheater stürmt und drängt es schon lange nicht ble eine Fassung der Räuber (erhältlich beim deutschen
mehr so richtig. Es ist schwer geworden, Zuschauer mit Theaterverlag Weinheim), in der die GeschlechterverteiAngeboten jenseits des Boulevards zu locken, fast unmög- lung des Originals schlichtweg vertauscht wird. Aus Franz
lich, Menschen zu berühren, die dank visuellem Daueran- und Karl Moor werden hier Franziska und Charlotte, aus
gebot von Fernsehen und Internet zu der deprimierten Er- einem Schauspiel für 30 Männer und einer Frau wird eikenntnis gelangt sind, längst alles gesehen zu haben und nes für elf Darstellerinnen und zwei Darsteller. Eigentlich
immer alles sehen zu können. Im Zuge des letzten großen für jugendliche Darsteller geschrieben (in Fritzlar jedoch
Aufbäumens gegen leere Augen im Zuschauerraum wur- generationenübergreifend verwirklicht), vereinfacht der
de in den neunziger Jahren allerorts mit Blut von der Büh- Text Schillers Sprache zudem, erleichtert die Interpretatine heruntergespritzt, gefummelt, geschrien und gegrunzt on durch Übertragung ins Hier und Jetzt und kürzt das Geund wer nacktes Fleisch sehen wollte, hatte – so unkte es schehen auf das Sitzfleisch schonende 2 Stunden Spielzeit.
hier und da - im Theater größere Aussichten auf Erfolg als Dass auch noch heutzutage, viele hundert Jahre nach Schilim Pornokino. Schockierte, bewegte oder veränderte Ge- ler, nur wenige anspruchsvolle Theatertexte veröffentlicht
sichter verließen und verlassen die Säle dennoch selten.
werden, mit denen die Daseinsberechtigung der Vielzahl
Als der junge Friedrich Schiller 1781 mit Anfang Zwanzig spielbegeisterter, talentierter Frauen im (Amateur-)the„Die Räuber“ verfasste, war das freilich alles noch anders. ater untermauert wird, erscheint nach einem Besuch in
Da schrie nicht der Schauspieler, sondern der Zuschauer, Fritzlar geradezu lächerlich. Die hohe Qualität des Spiels
und zwar nach der Aufführung, als man einander weinend allein, mit dem dieses Ensemble unter weiblicher Spitin den Armen lag, ergriffen vom infektiösen Geist der Re- ze sein Publikum zu fesseln verstand, müsste eigentlich
volution, der dieses Skandalstück durchdrang, Jugendli- schon genügen, jeden Gegenwartsautor mit ausreichend
che gründeten, vom Gesehenen beflügelt, Räuberbanden. Inspiration zu versorgen. Fast vollkommen ohne EntgleiSchillers Räuber stahlen dem Theater die Fessel eingefah- sungen in den (im Amateurtheater leider üblichen) Hang
rener Konventionen und manchem im Auditorium auch zur theatralen Übertreibung fanden die Spieler in subtilem
die Scheuklappen.
und doch vielschichtigem Spiel authentisch in ihre Rollen.
Dass „Die Räuber“ auch heute noch auf dem Spielplan der Diese waren klar gezeichnet ohne bloße Klischees zu bleigroßen Häuser und den Leselisten unserer Gymnasias- ben. Es macht Spaß, einem Ensemble zuzusehen, das hoten steht, ist nicht einzig dem Umstand geschuldet, dass mogen mit Spielfreude und Talent überzeugt, ohne dass
Schillers Drama der literarische Beleg eines historischen einzelne entweder dadurch in Erinnerung bleiben, in ihrer
Umdenkens in der Gesellschaft ist. „Die Räuber“ greift uni- Funktion als „Rampensau“ um den Titel als Star des Abends
versale Themen wie Neid, Machtgier und Freiheit auf und zu wetteifern oder die graue Maus am Rande zu bleiben.
verwebt sie mit feinsinnigeren, brandaktuellen Motiven Die lange Probenarbeit seit März und sicherlich auch die
wie dem Aufbäumen der Jugend gegen die Kultur ihrer El- professionelle Unterstützung durch Theaterpädagoge
tern und den Folgen extremistischer Ideologien. Erst 2011 und Schauspieler Thomas Hof haben sich hier als meisgewann „Verrücktes Blut“ von Nurkan Erpulat und Jens terliche Leistung aller Schauspieler bezahlt gemacht. In
Hillje den Titel als deutschsprachiges Stück des Jahres, in Fritzlar überzeugten jüngere wie ältere, unerfahrene wie
dem Motive aus „Die Räuber“ aufgegriffen werden und mit erfahrene Spieler gleichermaßen. Kaum zu glauben, dass
kritischer Ironie der Situation türkischstämmiger Jugendli- Christiane Bächt, die als Franziska Moor die von Neid und
cher in einer Schulklasse gegenübergestellt werden.
väterlicher Vernachlässigung zerfressene Unheilstifterin
mit überzeugendem Facettenreichtum verkörperte, zum
Die Räuber sind also auch nach über 300 Jahren noch ersten Mal auf der Bühne stand.
überall. Fast überall. Auf Amateurbühnen findet man Schil- Die Inszenierung verließ sich - eine kluge Regieentscheiler nur selten, wenn man einmal von Schulaufführungen dung - vor allem auf diese Schauspiellerleistung. Bühabsieht. Ein wesentlicher Grund für die Scheu vor der gro- nendekoration gab es neben einigen Sitzgelegenheiten
ßen deutschen Dichtung, ja, vor Klassikern allgemein, mag keine, auf Umbauten wurde verzichtet, sodass dem Spielderjenige sein, dass die wenigsten Amateurbühnen den fluss nichts außer kurzen Schwarzblenden und Änderunschauspielerischen Anforderungen der Texte nachkom- gen der Lichteinstellung im Wege standen. Dafür wurde
men könnten. Bevor jemand aufschreit: Nicht die Qualität die gesamte urige Kulturscheune mitsamt Publikum und
ist hier entscheidend, sondern das Geschlecht. Ungekürzt Treppenaufgang bespielt und szenisches Spiel collagenverlangt Schiller seinem Räuberensemble etwa 20 – 30 haft mit abstrakten Momenten durchbrochen, in denen
männliche Darsteller ab, demgegenüber steht eine einzi- moderne Theatermittel zum Einsatz kamen, die der Inszege Schauspielerin. Eine Situation, der die meisten Bühnen nierung insgesamt zu ästhetischer Qualität und Abwechs– in Sachen Quantität gemeinhin vor allem von Frauen do- lung verhalfen. In einem der bewegendsten Momente des
miniert – nicht nachkommen können. Oder wollen, denn, Abends traten die Darstellerinnen der Räuberbande mit
machen wir uns nichts vor: Frauen mit aufgemalten Kajal- Puppen und Plüschtieren auf, um in intimen Monologen,
bärten sind außerhalb von Schwänken selten eine über- teilweise schauspielerisch meisterlich als Puppenspiel umzeugende Lösung.
gesetzt, still ihre Eltern anzuklagen.
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Schade, dass dieser rührende Moment von Teilen des Publikums mit irritierenden Lachern
durchbrochen wurde – womöglich ein Anzeichen für eine tradierte Erwartungshaltung an
das Amateurtheater, ausschließlich Humor zu
servieren, und ein klares Zeichen dafür, dass
ernstes Schauspiel sich dringend auch in der
hessischen Theaterlandschaft etablieren muss.
Während in Sachen Inszenierung und Spiel
vieles richtig gemacht wurde, bleibt die Bearbeitung des Schiller’schen Originaltextes durch
Marlene Skala streckenweise hinter Schiller
und auch der Leistung der Darsteller zurück.
Zwar glänzt der Text blitzlichtartig mit einfallsreichen Ergänzungen, insbesondere die angesprochenen Biografien der Räuberbande betreffend. Die zwanghafte Modernisierung von
Sprache, Zeit und Ort aber raubt dem großen
Vorbild sowohl Sturm als auch Drang. Sturm,
weil ein vermeintlich jugendgerechtes Neudeutsch nicht mit der Wucht der bildgewaltigen Sprachwelten Schillers mitzuhalten vermag, und Drang, weil ein Hackerangriff auf ein
Krankenhaus (trotz aller möglichen gedachten
Folgen) nicht dieselben Publikumsschrecken
auslöst wie der bildreiche Bericht Schillers
Räuber, als sie getrieben von ideologischem
Wahn und dem Hochgefühl des Machthungers
Säuglinge aus den Armen ihrer vergewaltigten Mütter reißen und ins Feuer werfen. Skala
serviert mit ihrer Fassung denselben Cocktail
wie Schiller als eine alkoholfreie Lightversion,
die am Ende weder die Welt verändert noch
von Revolution kündet und sich irgendwo zwischen „Bandits“, „Die fetten Jahre sind vorbei“
und „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ einordnen
lässt. Spielern von dem Format dieses Ensembles hätte der Schiller’sche Originaltext vielleicht
besser zu Gesicht gestanden – mit Franzika und
Charlotte statt Franz und Karl, versteht sich.
Der Theatergruppe KultT gebührt dennoch
Dank und Respekt für eine mutige Textauswahl,
für eine Widerlegung des Theaters als Männerdomäne und für einen insgesamt gelungenen
Abend. Man wünscht sich mehr von diesem
mutigen Ensemble und mehr Sturm und Drang
in anderen Gruppen. Denn während es im Gros
der Profitheater schon lange nicht mehr stürmt
und drängt, hat das Amateurtheater seine Revolution noch vor sich. Hier darf und kann noch
provoziert und in den Köpfen und Herzen der
Zuschauer gewerkelt werden. Anspruchsvolles Theater, das zum Nachdenken und Fühlen,
nicht nur zum Schenkelklopfen und Mitsingen
einlädt, ist hier noch Nische und wird nicht gelangweilt abgenickt. Man muss ja nicht gleich
mit Blut spritzen. Die Zeit ist reif, Zeit für’s Stürmen und Drängen!
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
ungeschminkt
2015
ungeschminkt
Februar Februar
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19
Von Jens Köhler
Integratives Projekt mit Abschluss-Aufführung
Theater als Lern-Impuls Rodgau:
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Fünfzehn Jugendliche, eine Regisseurin, eine Woche Probenarbeit und eine Show voller Überraschungen...
Diese Kurzfassung eines außergewöhnlichen
Theaterprojekts wurde auf Plakaten angekündigt. Klingt spannend? Doch was verbirgt sich
hinter der Überschrift „Theater für alle“? So viel
steht fest: Eine Aktion, mit der in Rodgau ein Ausrufezeichen gesetzt wird, sogar mit Modellcharakter für Hessen.
Bemerkenswert ist die Zusammensetzung der
Teilnehmer, die während der Schul-Sommerferien in die Kunst des Schauspiels eintauchen. Sie
stammen aus unterschiedlichen sozialen Milieus
und bilden auch mit Blick auf das Thema „Schulbildung“ keine homogene Gemeinschaft. Zudem
handelt es sich bei drei der Mitwirkenden um Jugendliche mit Down-Syndrom.
Über den Bund Deutscher Amateurtheater wurden Fördermittel für die „Theaterfreizeit Rodgau“
beim Bundesbildungsministerium beantragt
und bewilligt. Somit konnte die Initiative „Kultur
macht stark - Bündnisse für Bildung - Theater für
alle“ ihr hessenweit erstes Vorzeigeprojekt in Angriff nehmen.
„Die Besonderheit dieser Initiative ist, dass sich
mindestens drei Organisationen zu einem lokalen Bündnis zusammenschließen und dass der
|überwiegende Anteil der jugendlichen Teilnehmer zur Gruppe der bildungsbenachteiligten
Kinder gehört“, weiß die Rodgauer Stadtverwaltung zu berichten. Unter Federführung der TGS
Jügesheim haben die Vereine „Tante Emma“, TGM
SV und „Gemeinsam mit Behinderten“ eine Kooperation geschmiedet. Gezielt und persönlich
wurde nach 15 Interessenten gesucht, auf die die
Förderrichtlinien passen. „Integration“: So lautete
der Schlüsselbegriff.
ungeschminkt Februar 2015
Sabine Sturzenegger (TGS) und Rolf Wenhardt
(„Tante Emma“) haben die organisatorische
Leitung übernommen. Um die Erstellung des
pädagogischen Konzepts und die künstlerische
Federführung kümmert(e) sich die Regisseurin
Tanja Garlt. Sie wird unterstützt von Leonie Löw,
Lehramtsstudentin an der Goethe-Universität in
Frankfurt, und von Tanja Jakoby, der 2. Vorsitzenden von „Gemeinsam mit Behinderten“.
Die Theaterfreizeit findet mit Unterstützung
der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus im
„Haus der Begegnung“ im Jügesheimer Ortskern
statt. Die Jugendlichen im Alter zwischen 12 und
18 Jahren werden mit Übungen zur Schauspieltechnik und mit Hilfe einer Schulung in Sachen
„Improvisation und Bühnenpräsenz“ sowohl ihre
einzelnen Rollen als auch einen roten Handlungsfaden einstudieren. Auch das Bühnenbild, die
Masken und Requisiten sollen unter Anleitung
selbst entworfen und hergestellt werden.
„Neben den theaterspezifischen Fähigkeiten wird
dabei auch erlernt, Ängste zu überwinden, sich
selbst zu spüren und die Kommunikation mit
anderen zu üben. Es geht darum, Teamfähigkeit
zu erproben und die Konzentrationsfähigkeit zu
steigern. Das Projekt ermöglicht den Jugendlichen neue Blickwinkel auf die vielfältigen und
kreativen Möglichkeiten des Schauspiels. Es soll
nachhaltiges Interesse, Freude und Begeisterung
für aktive Theaterarbeit wecken. Erklärtes und
langfristiges Ziel ist der Aufbau einer JugendTheater-Gruppe Rodgau“, erläutern Garlt und deren Mitstreiter.
Das im Laufe der fünf Projekttage Erarbeitete und
Erlernte wurde am Freitag, 15. August, öffentlich
im „Haus der Begegnung“ präsentiert.
Herausgeber: HOTLINES, Dreieich-Zeitung Anzeigen: 06106/28390-21, Günther Medien GmbH
Redaktion: 06106/28390-50
http://www.dreieich-zeitung.de
In einer alten, leerstehenden Lagerhalle
haben sich drei junge Mädchen ihr Zuhause
eingerichtet. Darunter die temperamentvolle,
kluge Leo, die der Spießigkeit ihres Elternhauses entfliehen will
und von einem besseren, freien Leben in Australien träumt.
Arlette, die zweite im Bunde, ist hübsch, eitel, extrovertiert und
ständig auf der Suche nach dem „einzig wahren Typen“.
Dodo, die das Trio komplett macht, lebt fantasievoll und begabt,
aber auch völlig in sich gekehrt und scheint nahezu kommunikationsunfähig zu sein.
Arlette und Leo benutzen die unterwürfige Dodo für ihre jeweilig
egoistischen Ziele. Für Arlette ist Dodo der „stumme Sklave“, den
sie schikaniert, um ihr eigenes, nur mit Mühe aufrecht erhaltenes
Selbstwertgefühl zu stützen. Die ehrgeizige Leo überredet Dodo
zu einem Diebstahl, um an einen Computer heranzukommen, den
sie unbedingt benötigt.
Eines Abends erscheint Arlette mit einer neuen Freundin: Vivienne, aus reichem Elternhaus, verwöhnt und äußerst oberflächlich. Durch ihr provokantes Zusammenspiel verursachen sie einen
Streit innerhalb der vier Mädchen und verlassen schließlich das
Domizil, um sich mit Jungs zu treffen.
Eines Morgens kommt Vivienne zurück und erzählt, dass Arlette
zu einem fremden Mann ins Auto gestiegen ist und seitdem vermisst wird. Daraufhin folgen Ereignisse, die die wahren Gesichter
der vier Mädchen enthüllen und zu einer überraschenden Wendung führen.
Auch in diesem Stück haben die jungen Frauen des WHT gezeigt,
dass sie eine Menge Potenzial haben. Die Möglichkeit weitere
Preise des Landesverbandes zu gewinnen ist unbestreitbar vorhanden. fw
Die 8 Frauen
Diese Kriminalkomödie von Robert Thomas wurde ebenfalls in
diesem Jahr vom Team des WHT auf die Bühne im Cassalla Theater gebracht. Mit Fingerspitzengefühl inszeniert und durch die
mit Spielfreude und sehr authentisch agierenden Darstellerinnen
gelang es dem Team des Wehlheider Hoftheaters, die Zuschauer
sehr gut zu unterhalten. Die Spannung hielt die Zuschauer bis
zum Ende der Vorstellung gefangen und diese sparten am Schluss
auch nicht mit Applaus. fw
Die Schneekönigin
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Das Märchen von Hans Christian Andersen, in einer Fassung von
Jaques Picarelle, war das diesjährige Weihnachtsmärchen des
WHT, welches in der Kasseler Heinrich-Schütz-Schule aufgeführt
wurde. Mitwirkende aller Altersklassen boten eine beeindruckende Leistung, die vom hervorragend gestalteten Bühnenbild, den
stimmigen Kostümen und der Musik noch unterstützt wurde. Hier
gilt es auch einmal mehr, einer Theatergruppe für die vorbildliche
und nachhaltige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu danken.
Die Gefahr, dass einem die Spieler für das Erwachsenentheater
ausgehen, dürfte somit zumindest gemindert sein. fw
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BAC-Theater
Geschichte vom Soldaten
Musiktheater von Igor Strawinsky und
Charles Ferdinand Ramuz
Gelesen, gespielt und getanzt
Was für ein Stück! Nicht nur, dass zahlreiche bahnbrechende Innovationen und Neuerungen hier erstmals das Licht der Bühne
erblickten (z.B. die Erfindung des Vorlesers oder Sprechers,
welche Brecht dann später in seinem “Epischen Theater” abkupferte), sondern auch das Vorhandensein einer stark rhythmischen Musik, die in streng abgeschlossenen Musiknummern
Genrekompositionen wie Marsch, Walzer und Choral zusätzlich
parodiert.
Entstehungsgeschichte
Während des 1. Weltkriegs lernte Strawinsky, in der Schweiz
lebend, den Dichter C. F. Ramuz kennen. Aus finanzieller Not
beschlossen beide ein Stück zu schreiben, das als Wandertheater mit geringem Aufwand (deswegen auch von Amateurtheatern realisierbar) während des Krieges auf Tournee geschickt
werden konnte. Einfach und jedermann verständlich sollte
auch der Stoff sein: Ein russisches Volksmärchen. Vier Darsteller
und sieben Instrumentalisten führen dem Publikum die “Geschichte vom Soldaten” vor.
Inhalt und Form
Der Soldat ist auf dem Heimweg, er begegnet dem Teufel, der
ihm seine Geige gegen ein Zauberbuch abschwatzt. Das bringt
dem Soldaten Reichtum, aber kein Glück. Es gelingt ihm die
Geige zurückzugewinnen und die Prinzessin dazu. Am Ende
erwischt ihn der Teufel doch.
Das Stück ist eine Mischung aus Tragödie und Komödie, niemals beherrscht der Mensch das Spiel guter und böser Kräfte,
ist eher Objekt und nur selten Subjekt.
“Gelesen, gespielt und getanzt”, so der programmatische Untertitel des Stückes:
Ein Vorleser, rechts vor der Bühne, erzählt die Handlung, die
von den übrigen Schauspielern dargestellt wird. (Die Prinzessin
ist eine stumme, tänzerische Rolle.)
Die Musiker sind nicht mehr, wie sonst üblich, im Orchestergraben, sondern dem Publikum sichtbar, links vor der Bühne
gruppiert.
Eine neue Form des Musiktheaters - die “epische” - wurde am
28. Sep. 1918 in Lausanne uraufgeführt und sollte einen nachhaltigen Einfluss auf die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts
haben.
Zur (Musik)geschichtlichen Bedeutung
So schrieb Frieder Reinighaus in einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur:
“Die vom Teufel besessene “Geschichte vom Soldaten” wurde
zum ausschlaggebenden Modell der Kammeroper im 20.
Jahrhundert: anti-dramatisch, karg, durchorganisiert und grell
instrumentiert.”
„Die wechselnde Verschränkung der einzelnen Darstellungsebenen von Rezitation bzw. melodramatischem Vortrag, Dialog,
Pantomime, Tanz und musikalisch-instrumentaler Darbietung
weist einen neuen Weg des Musiktheaters, der an den Grundfesten der Institution Oper rüttelt.“ (Dr. Hans-Ulrich Michalik)
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ungeschminkt Februar 2015
Durch diese neue Form kann der „Geschichte vom Soldaten”
ein Alleinstellungsmerkmal bescheinigt werden, welches eine
Einordnung in genretypische Klassifizierungen unmöglich
macht.
Die Realisierung
Aus Liebe und Begeisterung fürs Stück beschlossen wir, entgegen vieler Bedenken, diese Herausforderung anzunehmen. Da
die Partitur extrem schwierig zu spielen ist, war klar, dass nur
Profi-Musiker dies bewältigen konnten. Und die kosten Geld...
Also mussten frühzeitig Sponsoren gewonnen werden. Nachdem uns knapp 7000,- € von verschiedenen Institutionen und
Privatpersonen zugesagt wurden, konnte die Probenarbeit
Mitte Januar 2014 begonnen werden. Premiere sollte schon am
17. Mai sein. Das war deshalb möglich, weil das sowieso kurze
Stück (ca. 70 Minuten) ungefähr zur Hälfte aus Musik besteht;
also mussten nur ca. 35 Min. inszeniert werden.
Die Musiker wurden schnell gefunden. Alle klassisch ausgebildeten Tonkünstler kennen und lieben dieses Stück, haben aber
nur selten bis gar nicht die Möglichkeit es zu spielen…
Nach zwei Workshops zum Stück waren die Darsteller aus den
Reihen der BAC schnell gefunden, „unser“ Teufel wurde in einer Hosenrolle von einer Frau gespielt, die Tänzerin war eine
junge Frau vom hiesigen Gymnasium, die sich spontan als
Idealbesetzung herausstellte, der Soldat wurde von einem jungen BAC-Mitglied dargestellt, der gerade zuvor erst die Rolle
des Leo Leike in „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer
gespielt hatte. Und ohne unseren stimmgewaltigen Peter als
Vorleser, der schon 2 Hörbücher besprochen hatte, hätten wir
das Stück erst gar nicht angefangen.
Eine größere Schwierigkeit waren die Kostüme, denn sie sollten im Stil der Zeit expressionistisch bemalt werden. (Um den
theatralen und archetypischen Charakter der Figuren zu unterstreichen, und um ein Farbkonzept - Piet Mondrian: Rot, Blau,
Gelb, Schwarz und Weiß - umzusetzen.) Ausleihen, wie wir es
sonst bei historischen Kostümen praktizierten, war also nicht
möglich.
Und wir hatten keine Schneiderin in unseren Reihen…
Wie durch ein Wunder kam ich zufällig im richtigen Moment
mit einer Zuschauerin der vorigen Produktion in unserem
Theater ins Gespräch. Im Laufe desselbigen stellte sich heraus,
dass sie gerne schneiderte und uns unterstützen wollte…
Um dieses wichtige, aber den Allermeisten unbekannte Stück
zu bewerben, war eine frühe und größere Pressekampagne als
üblich von Nöten.
Das (Bühnenbild) Konzept
Wir wollten dieses widersprüchliche Stück mit seiner beim
ersten Hören schwer zugänglichen, von vielen Taktwechseln
geprägten Musik und der fast naiven, aber ursprünglichen,
theatralen Geschichte, die auch von den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs geprägt ist, möglichst nah bei Komponist und
Autor lassen, um dem heutigen Publikum das damals Revolutionäre näherzubringen. (Leider wird heute des Öfteren
das Stück als reines Tanztheater ohne Vorleser inszeniert und
damit, entgegen der ursprünglichen Intention, entstellt.)
Im Gegensatz zur Uraufführung, die ein konventionelles Bühnenbild mit einfacher Bretterbühne und gemalten Prospekten
hatte, wollten wir so tun, als hätten einige der damals innovativen Künstler-Zeitgenossen am Stück mitgewirkt.
Strawinsky hat seine Musik aufs Wesentliche beschränkt. Analog dazu wurde auf der Bühne der Raum an sich, in Form eines
offenen Quaders (Bauhaus), dargestellt. Dieser konnte durch
die Gleichzeitigkeit von Innen und Außen die Inszenierung
gut strukturieren, und am Ende quasi als höllisches Gefängnis
wahrgenommen werden.
Um der von Strawinsky und Ramuz angestrebten Gleichberechtigung von Orchester, Vorleser und Schauspiel sowie
Tanz zu entsprechen, konnte der Raum hinter Musikern und
Vorleser nicht unangetastet bleiben. Da bot sich doch der
Maler Kandinsky an, der zudem noch Synästhetiker war. Er
empfand also Farben nicht nur als optische, sondern auch als
akustische Reize.
Und ein Lichtzeichen vom Dirigenten zum Mann am Vorhang
mussten wir noch verlegen, denn welcher Techniker kann
schon Partituren lesen…
Über die enormen Schwierigkeiten mit den Leuchtstoffröhren,
die in Wirklichkeit LED-Stäbe waren und aufwändig programmiert werden mussten, will ich gar nicht anfangen zu erzählen… (gehört ja auch gar nicht zum Konzept.)
Die Aufführungen
Nach einer katastrophalen Generalprobe (es gab im Vorfeld
aus zeitlichen, räumlichen und finanziellen Gründen nur zwei
gemeinsame Proben mit dem Orchester) gingen wir, der Verzweiflung nahe, mit Flüchen gegenüber dem technisch komplizierten Stück auf den Lippen, in die Premiere.
Und dann das Wunder: Kein verschlepptes Tempo, fließende
Übergänge, die Aufführung entwickelte den nötigen „Drive“
und kein merklicher Fehler passierte.
Wir waren glücklich, das Publikum tief beeindruckt und die
Presse begeistert.
Alle 5 Aufführungen waren ausverkauft. Die 15. 000 € teure
Produktion machte nur ca. 900 € Verlust. (Womit wir gerechnet hatten.)
Aber wir haben dafür einen neuen Vorhang, wiederverwendbare, teure LED-Stäbe und 2 Headsets.
Es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt!
Carl Farin
Homepage: www.bac-theater.de
Um Strawinskys Forderung: „Kein Illusionismus“ umzusetzen
wurden farbige Leuchtstoffröhren (1901 erfunden) eingesetzt,
die, immer anders angeordnet, den Beginn eines der 5 Bilder
markieren und nach 10 Sek. verlöschend ihre Pracht verlieren.
Da das Stück durch viele Vorhänge strukturiert ist, brauchten
wir zu guter Letzt einen neuen, schnellen, fallbeilmäßig funktionierenden Vorhang.
Unsere Regisseurin kam noch auf die Idee einige Passagen,
die ursprünglich nur vom Vorleser vorgetragen wurden, als
Pantomime nachspielen zu lassen. Zudem hat sie die Rolle der
reizenden Prinzessin durch pantomimische längere Anwesenheit noch etwas ausgebaut – nur ca. 5 Minuten Tanz waren ihr
für diese Rolle einfach zu wenig.
Fotos: Wolfgang Hergesell, Bad Arolsen
ungeschminkt
ungeschminkt
FebruarFebruar
2015 2015
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bei der 1. Gemündener Kulturwoche mit der Laienspielgruppe Ehringshausen
Love Letters
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Es war Neuland, das die örtliche Laienspielgruppe
mit der Aufführung des Theaterstücks „Liebesbriefe“ (Love Letters) betrat. Man hatte sich bewusst
dafür entschieden, im Rahmen der ersten Gemündener Kulturwochen keine Komödie zu spielen,
sondern dem Publikum etwas ganz anderes zu
präsentieren. Die Wahl fiel dabei auf „Liebesbriefe“,
ein Stück von Albert R. Gurney (US-amerikanischer
Dramatiker und Autor). Mit dem Stück, darüber
waren sich von Beginn an alle Beteiligten einig,
wird man einen „unbekannten“ Bereich auf der
Ehringshäuser Theaterbühne betreten. Umso erfreulicher für alle Beteiligten, dass die Aufführung
zu einem großen Erfolg wurde, der sich in der großen Resonanz beim Publikum ebenso widerspiegelte wie in den emotionalen Regungen bei den
zahlreichen Besuchern. Selbst der Regisseur, so
war aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren,
konnte anlässlich der Generalprobe seine emotionale Beteiligung nicht mehr verbergen und zeigte
offen, dass dieses Stück ebenso heiter wie traurig,
dramatisch, melancholisch und berührend - nicht
nur - auf den Zuschauer wirkte. Diese besondere Gefühlswelt spiegelte sich auch am
Abend der Aufführung in
der vergangenen Woche auf
der Bühne der Theaterklause
wieder und machte deutlich,
dass die Laiendarsteller und
alle Mitwirkenden Akteure
vor und hinter der Bühne ein
Stück Theaterwelt betreten
hatten, mit dem sie ebenso
qualitativ hochwertig umgehen konnten, wie man es
von den vielen Komödien
alljährlich gewohnt ist. Mit großer Professionalität,
mit viel persönlichem Engagement und mit ausgesprochen viel Gefühl präsentierten Mechthild
Sann (als Melissa Gardner) und Winfried Keßler (als
Andrew Makepeace) eine bewegende und sehr
gefühlsbetonte Geschichte zweier Menschen, die
sich seit ihrer Kindheit lieben. In den entscheidenden Momenten ihres Lebens aber fügen sie sich
entweder subtile Verletzungen zu - oder bringen
den Mut nicht auf, sich ungeachtet der Karriere
und den gesellschaftlichen Hindernissen zum
Trotz zueinander zu bekennen. - Melissa Gardner,
aus reichem Hause, muss erkennen, dass Geld
zwar angenehm ist, aber kein erfülltes Leben garantiert. Sie flüchtet sich in den Alkohol. - Andrew
dagegen ist geradezu der Prototyp des erfolgreichen Selfmademans, die Verkörperung des amerikanischen Glaubens, alles erreichen zu können,
wenn man es nur will. Zielstrebig studiert und
arbeitet er sich gesellschaftlich nach oben: ein
prominenter Anwalt in geordneten Verhältnissen,
der schließlich sogar Senator wird. - Das einzig Außergewöhnliche an Andrew ist seine Freundschaft
zur sensibel-neurotischen, für ihn geradezu exotischen Malerin Melissa: Sie ist die einzige, der er
seine Gefühle mitzuteilen vermag.
In diesem Zwei-Personen-Stück, das seinen berührenden, intensiven Zauber allein durch den
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Briefwechsel zwischen den Hauptpersonen Melissa und Andrew bezieht, wird die Kraft der Gefühle
und die Kraft der Worte gefeiert. Die Geschichte
zweier Liebender spielt sich in den Köpfen der Zuschauer ab, was auch immer wieder eindrucksvoll
zu erkennen war. Wenn die Briefe zwischen den
beiden hin und her wechseln und sie darin ihre
Gefühle, Eifersucht, Träume und Ängste offenbaren, ist es so ehrlich und direkt, als würden sie sich
unterhalten. Die Zuschauer erlebten alle Stationen, Höhen und Tiefen im Leben von Melissa und
Andrew mit, angefangen von den unbefangenen,
lustigen und flapsigen Briefchen aus der Kindheit
und College-Zeit bis zu den späteren, sehr tief gehenden Liebesbriefen. Ein gegensätzliches Paar,
das getrennte Lebenswege geht und erst zum
Schluss in ein paar „gestohlenen“ Nächten wirklich zusammenfindet. Über die Briefe halten sie
Verbindung über die Distanz hinweg, erzählen
sich alles, was sie bewegt, was sie erleben. Für den
Zuschauer sehr treffend in Szene gesetzt ist, dass
man alle Phasen des Lebens am Stil der Briefe erkennen kann. Unbeschwert
und leichthin klingen die
frühen Mädchenbriefe von
Melissa, werden immer trotziger, wenn sie von ihrer
alkoholkranken Mutter, ihrem ekelhaften Stiefvater
schreibt. Eifersucht blitzt auf
in Andrews Jungenbriefen,
während seine Weihnachtskarten als Senator und Familienvater fast schon formell
klingen.
Ein begeistert applaudierendes Publikum unterstrich
am Ende der mehr als zweistündigen Aufführung
die schauspielerischen Glanzleistungen der Akteure auf der Bühne, die es verstanden die sich
verändernde Gefühlswelt in den Briefwechseln
zwischen Melissa und Andrew einfühlsam und zugleich auch eindrucksvoll zu vermitteln.
Für die Laienspielgruppe war die Präsentation
eines solchen Stückes, das in der Vergangenheit
schon von vielen Hollywoodgrößen auf vielen
bekannten Bühnen der Welt gespielt wurde, ein
überwältigender Erfolg, auf den man aufbauen
kann. Neben den bereits genannten Darstellern
wirkten als Regisseur Karl Pitzer, in der Maske Ulrike Tomaschewski und Anja Seipp, sowie für den
Bühnenaufbau Winfried Keßler und Thomas Tomaschewski mit. Dazu kamen zahlreiche Helfer im
Umfeld, ohne die eine solche Präsentation nicht
möglich gewesen wäre.
Für die Ehringshäuser Laienspielgruppe geht es
nach dieser einmaligen Vorführung im Rahmen
der 1. Gemündener Kulturwochen bereits in den
kommenden Tagen in die heiße Phase der alljährlichen Aufführungen Ende November und Anfang
Dezember, wenn dann wieder mit dem Stück „Und
das am Hochzeitsmorgen“ eine Komödie auf dem
Spielplan steht, die insgesamt an neun Spielabenden zu sehen sein wird. Näheres dazu an gleicher
Stelle zu einem späteren Zeitpunkt. (Fotos: ek)
Winnie Wackelzahn
Die Theatermacher aus Mengeringhausen
haben sich für 2014 das Kindermusical „Winnie Wackelzahn“, aus der Feder von Ralf Israel
und mit der Musik von Bernd Stallmann und
Gerhard Grote, ausgesucht. Ein Kinder- u.
Vampirmusical welches im Jahre 2005 auf
der benachbarten „Freilichtbühne Twiste“
uraufgeführt wurde.
Damals wie heute führte Karl-Heinz Röhle die
Regie. Diese Zusammenarbeit funktioniert
ganz wunderbar und es kommt auch in anderen Bereichen immer wieder zwischen der
Freilichtbühne Twiste und dem Statt-Theater
Mengeringhausen zu Kooperationen.
Ein kleiner Vampir hat schon große Probleme, wenn er dem menschlichen Blut eine
Schüssel Himbeereis und Rote Grütze vorzieht. Wenn er dann auch noch - kurz vor seinem zehnten Geburtstag - erfährt, dass ihm
aufgrund eines Fluches der bösartigen Fee
Karfunkula die Eckzähne ausfallen werden,
dann hat er schon allen Grund zum Verzweifeln.
In der Menschenwelt stöbern derweil Nina
und Lucy in der Bibliothek ihres Onkels, des
Vampirforschers Linus von Hering, herum
und entdecken einen alten Vampirzahn und
einen geheimnisvollen Zauberspruch. Der
bringt sie und die Zuschauer im Handumdrehen in das Land der Vampire. Dort erkennen
die Mädchen und der Professor schnell, dass
der kleine Vampir Hilfe braucht. Wie üblich in
einer richtigen Weihnachtsgeschichte findet
das Ganze ein gutes Ende, nicht zuletzt auch
durch die Unterstützung der zuschauenden
Kinder, die der Geschichte begeistert folgen.
In dem Kindermusical sah man herrliche
Charaktere, die von den Schauspielern des
Statt-Theaters wunderbar dargestellt wurden. Ob Zahnarzt Zacharias Zange, die beiden mexikanischen Blutsauger Richie und
Ramon, Lupotsch, der alte Wolf , die Fliegerstaffel der Fledermäuse mit dem Flugkapitän
Bat, und vor allem die Knoblauchzehen Mief,
Muff und Müffel, alle spielten ganz prima
und waren stets bei der Sache.
Die Gesamtleistung der vielen großen und
kleinen Darsteller, der Regie und nicht zuletzt auch der Bühnenbauer und sonstigen
Mitwirkenden war - wieder einmal – so großartig, wie man es vom Statt-Theater seit Jahren gewohnt ist. Danke für den tollen Nachmittag. fw
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weyman
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Die Schneekönigin
Theatergruppe Assenheim e.V.
Ein alter Klassiker wird als Musical neu inszeniert
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Schon oft wurde die Geschichte der Schneekönigin erzählt oder als Theaterstück auf die Bühnen gebracht. Das Märchen von Hans Christian
Andersen hat bereits Generationen fasziniert.
Die Theatergruppe Assenheim hat diesen Klassiker nun als Märchenmusical ganz neu inszeniert,
und die Definition „neu“ trifft es auf den Punkt.
Das Ensemble um Regisseur und Gesamtleiter
Norbert Deforth hat das Märchen humorvoll und
ironisch aufgearbeitet, dazu eine ganz eigene
und vor allem andere Geschichte auf den Weg
gebracht. Die Geschichte von Gerda, Kai, und
der Schneekönigin ist ein Kunstmärchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Eine
große Herausforderung, hat sich die Theatergruppe diesmal mit seinem wohl längsten und
ausgefeiltesten, aber auch kompliziertesten und
vielschichtigsten Märchenthema befasst. Heraus
kam eine wahre Glanzleistung. Wohl dem, der
eine Eintrittskarte hatte, auch in diesem Jahr
waren nämlich alle Aufführungen schon Wochen
vorher ausverkauft. Neun Aufführungen im Bürgerhaus in Assenheim uns sechs Aufführungen
standen im Dolce-Jugendstiltheater in Bad Nauheim auf dem Programm.
Lustige Trolle, irrwitzige Schneegnome und ein
konfuse „Frau Holle“ unterstützen Gerda bei ihrem Kampf gegen die Magie der Kälte und gegen
eine skurrile und machtbesessene Gesellschaft
von Schlossbewohnern. Mit Kai –einem Jugendfreund - und seiner „Trollfreundin Jonne“ macht
Gerda sich schließlich auf, um dem Spuk eine
Ende zu bereiten und wieder Ordnung in das Leben von Schloss Rosendal zu bringen. Aber die
„Kälte“ ist listig und mit magischen Kräften ausgestattet. Sie will mit Hilfe von Hanna – die ebenfalls magische Kräfte besitzt - die Welt in eine ewi-
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ge Eislandschaft verwandeln. Alle Menschen und
alles „Leben“ sollen so werden wie sie selbst ist:
Wesen mit einem Herz aus Eis!
Nach einigen Überraschungen kommt es, wie
es sich für ein richtiges Märchen gehört, zum
Happv End.Wer nach all den erfolgreichen
Bühnenstücken der Theatergruppe Assenheim
glaubte nicht mehr überrascht zu werden, der
irrte. Auch „Die Schneekönigin“ zog mit hinreißender Musik, wunderschönen Kostümen und
märchenhaften Bühnenbildern das Publikum sofort in ihren Bann.
Mit aufwändig arrangierter Livemusik, die von
einem zwanzigköpfigen Orchester intoniert wurde, hatten selbst die kleineren Zuschauer im Publikum einen spannenden und erlebnisreichen
Theaterbesuch vor sich. Es gab viel Action, höchst
Staunenswertes und natürlich wieder eine Menge zum Lachen.
Über tausend Arbeitsstunden benötigte die Kulissengruppe um die 250 m2 Kulisse auf die Bühnen zu stellen. In über 500 Handarbeitsstunden
wurden annähernd 50 Kostüme konzipiert und
genäht. 75 Akteure vor, auf und hinter der Bühne
sorgten für einen unvergesslichen Theaterabend.
Fazit: Auch in diesem Jahr haben sich die aufwändigen Proben mehr als gelohnt. Wenn selbst
das junge Publikum am Abend auch nach über
drei Stunden noch gebannt den Blick auf die
Bühne richtet, dann hat hier wohl jemand alles
richtig gemacht.
Wer Wind sät…
Das Ensemble feel-X aus Bad Soden-Salmünster zeigte
im November des vergangenen Jahres einen echten,
aber auch noch nicht „totgespielten“ Klassiker, der sich
zum absoluten Theaterpublikums-Magneten entpuppte. In sechs ausverkauften Vorstellungen erlebte Gerold
Lotz als Generalkonsul Tobler gemeinsam mit Walter
Bröckers-Wessolowski (Diener Johann) und Aaron Treiber (Dr. Hagedorn) in der Erich Kästner Komödie „Drei
Männer im Schnee“ richtige Abenteuer im Grand Hotel
in Bruckbeuren. Den Inhalt dieses bekannten Werkes
wiederzugeben, dürfte nicht nötig sein, gehört doch
die gleichnamige Verfilmung mit Paul Dahlke, Günther
Lüders und Claus Biederstaedt aus den 50-er Jahren
ebenso zum Weihnachtsprogramm wie „Dinner for one“
zu Silvester. Die Regie lag in den bewährten Händen
von Felix Wiedergrün. Musikalisch umrahmt wurde das
Stück von der Live-Band „Erichs Ohrkästner“ des Musikzentrums Freund unter der Leitung von Herbert Freund.
Erstmalig stellt das Ensemble feel-X sein diesjähriges
Programm unter ein Motto – „Die vier Jahreszeiten“. Am
25. April findet die beliebte Altstadtbeleuchtung mit
Szenenführungen – „Fassadenfarben“ – statt. Neben den
Theaterführungen durch Alt-Salmünster zum Thema
„Frühlingserwachen“ werden Fassaden, Kirchen, Gassen,
Flüsschen, Pflanzen u.v.m. der historisch geprägten Stadt
in farbiges Licht getaucht. Dabei sind über 100 Scheinwerfer im Einsatz bei einer Gesamtleistung von 40 000
Watt. Im historischen Schleifrashof kann man sich ab 18
Uhr bei Live-Musik mit Speisen und Getränken auf den
Abend einstimmen. Im Anschluss an die Führungen findet ein Orgelkonzert in der Barock-Kirche St. Peter und
Paul statt. Den Abschluss bildet ein ca. 10minütiges Feuerwerk.
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Dornheimer Theaterkiste e.V.
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25 Jahre er folgreiches Amateur theater in Groß Gerau
Aus einer Elterninitiative heraus entstand vor 25
Jahren die Dornheimer Theaterkiste. Mitbegründer, die auch heute noch aktiv dabei sind, sind
Angelika Weber und Monika Peschk.
Damals wusste niemand, wie sich diese Theatergruppe entwickeln würde. Man wollte etwas für
Kinder spielen, aber was?
Bekannte Märchen wurden schon von anderen
Bühnen im Umkreis aufgeführt. Was fehlte, war
ein „Theater zum Anfassen“, das gab es damals
noch nicht. Daraufhin entschlossen wir uns, Kinder mit fantasievollen Stücken zu erfreuen und
aktiv am Spielgeschehen teilhaben zu lassen.
Bis es zur ersten Aufführung 1992 kam, war es ein
holpriger Weg. Es wurden noch weitere Mitspieler gesucht. Die aufwändige Kulisse, die Kostüme
und vor allem die Tontechnik hatten uns manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht.
Aber wir ließen uns nicht entmutigen und machten weiter.
Unser damaliges Kinderstück hieß Stinkmorchel
Mieselfratz Frotzel. Eine lustige und spannende Geschichte, die Kinder begeistern sollte. An
Phantasie- und Ideenreichtum hatte es nicht gefehlt. Nicht nur die eigenen Kinder als Blumenkinder im Kinderballett, sondern auch die jungen
Zuschauer wurden mit in das Spielgeschehen
eingebaut. Im gemeinsamen Spiel konnten auch
wir wieder Kind sein. Diese aufwändige Inszenierung kam bei den Zuschauern sehr gut an, die 24
Mitwirkenden wurden mit tosendem Beifall belohnt. Nach der Vorstellung hatten die Kinder die
Gelegenheit, ihren Lieblingsfiguren die Hand zu
schütteln und wir erfreuten uns über ihre strahlenden Augen und erstaunten Gesichter.
Durch die positiven Presseberichte wurden wir
mehrfach angesprochen, dieses Kinderstück im
Kulturcafe in Groß-Gerau und an den Treburer
Theatertagen mehrmals aufzuführen. Das ermutigte uns weiterzumachen und es folgten weitere
Kinderstücke.
Wir hatten damals zwei Aufführungen an einem
Tag und eine Besucherzahl von 300 – 400 Personen an einem Tag, dementsprechend war die
Geräuschkulisse enorm. Damit es für die Zukunft
für uns und den Zuschauer etwas entspannter
zugehen sollte, wurden die Aufführungen auf
ungeschminkt Februar 2015
zwei Tage verlegt. Mit den öffentlichen Auftritten
konnten wir mit der Zeit ein Stammpublikum gewinnen.
In unseren Kinderstücken versuchen wir immer
eigene Ideen mit einzubauen. Der Phantasie sind
also keine Grenzen gesetzt. Auch heute noch
werden die Kinder zum Mithelfen aufgefordert
und die lassen sich gerne mit in das Stück einbeziehen.
Ich möchte nicht sagen, dass immer alles glatt
gelaufen ist. Natürlich gab es auch Höhen und
Tiefen, z.B. keinen Aufführungstermin, Mitspieler, die sich neu orientiert haben, neue Spieler
suchen usw. Es folgte eine lange kreative Pause.
2005 wurde ein neuer Anfang gemacht. Die
Gruppe formierte sich neu und wollte wieder
durchstarten, obwohl es nicht einfach war, die
Zuschauer mussten wieder zurückgeholt werden. Wir wollten etwas Besonderes spielen und
entschlossen uns für das Musical „Mary Poppins“,
die von Monika Dullmaier verkörpert wurde,
eine wunderschöne Geschichte. Dieses Musical,
umgeschrieben von Andrea Neumann, auf die
Bühne zu bringen, stellte einige Herausforderungen an uns alle. Bestimmte Effekte konnten natürlich nicht ganz umgesetzt werden, aber wir
hatten sehr einfallsreiche Spieler, die das zum Teil
ermöglicht haben. Die Zuschauer, ob groß oder
klein, waren begeistert von unserer Darbietung.
Wir konnten mit Stolz sagen „wir haben es geschafft“. Mit der Zeit hat sich die Gruppe weiterentwickelt.
Seit ein paar Jahren haben wir auch Kriminalkomödien, die wir im Wechsel mit unseren Kinderstücken aufführen, in unser Repertoire aufgenommen, z.B. 2009 Gestrandet, 2011 Wohin mit
der Leiche und 2013 Meine Leiche deine Leiche.
Es macht uns sehr viel Spaß uns auch auf diesem
Sektor auszuprobieren und an die Grenzen des
Möglichen zu gehen.
Die Kriminalkomödie „Meine Leiche deine Leiche“ war ein großer Erfolg. Diese witzige Komödie sorgte bei den Zuschauern für Lachsalven
und die Spieler wurden mit viel Beifall belohnt.
Nach der Vorstellung die ermunternden Worte
„es sah alles so täuschend echt aus, macht weiter
so“ zu hören, das machte uns sehr stolz.
Die Frage, die sich damals stellte, ob wir die Zuschauer mit unseren Darbietungen begeistern
können, stellt sich heute nicht mehr.
Den Spaß, den wir am Spiel haben, merken auch
die Zuschauer. In eine Rolle zu schlüpfen, sie auf
die Bühne zu bringen und die Zuschauer in eine
andere Welt zu führen, und damit natürlich auch
sich selbst, ist das, was das Theaterspielen so faszinierend macht.
Im Laufe der Jahre hat sich die Dornheimer Theaterkiste zu einer festen Institution in Dornheim
entwickelt.
Jubiläum
Unser 25 jähriges Jubiläum am 19. September
2014 sollte ordentlich gefeiert werden.
In den großen Räumlichkeiten, die uns freundlicherweise Elsbeth Matern zur Verfügung gestellt
hatte, wurde ein großer Empfang den eingeladenen Gästen präsentiert. Auch war man sehr erfreut über den Besuch des Groß-Gerauer Kulturdezernenten Bernd Landau, der das ehrenamtliche Engagement der Laienschauspieler lobte
und dem Verein für seinen kulturellen Beitrag in
der Stadt Groß-Gerau dankte.
Die Auszeichnung für 25 Jahre aktives Engagement in der Dornheimer Theatergruppe wurde
Monika Peschk und Angelika Weber (die leider
nicht dabei sein konnte) vom LV und BDAT stellvertretend durch die 2. Vorsitzende Monika Dullmaier mit der Silbernen Ehrennadel und einer
Urkunde überreicht. Angelika Weber wurde zu
einem späteren Zeitpunkt stellvertretend von
Monika Peschk für ihre Verdienste in der Theatergruppe geehrt.
Mit einem halbstündigen Film wurde an die verschiedenen Auftritte der Dornheimer Theaterkiste erinnert und Monika Peschk überraschte die
anwesenden Mitglieder mit einer Schatzkiste, in
der sich für jeden Anwesenden eine DVD des
Films „Die Geschichte der Dornheimer Theaterkiste“ als Geschenk befand.
Für Heiterkeit sorgten an diesem Abend auch einige Mitglieder, die recht amüsante Sketche vorführten. Zusammen erlebten wir ein sehr schönes Fest, bei dem mit Reden, Ehrungen und Speis
und Trank nicht gespart wurde.
Aufführung 2014
Unser letztjähriges Kinderstück „Philly Phantastico oder die Erdmännchen im Elfenwald“, das wir
im November und im Dezember in Berkach und
in Dornheim aufführten, hatten wir schon mit
großem Erfolg 2002 auf die Bühne gebracht und
es sollte auch diesmal nicht anders sein. Eine Bereicherung für unsere Gruppe war der Zuwachs
von jungen Mitspielern, die mit viel Engagement
und Spielfreude an die Arbeit gingen. Mit viel Komik, Phantasie und Tempo sollte wieder eine kinderfreundliche Welt im Mittelpunkt stehen.
Unsere Gruppe war mittlerweile bekannt für kindernahe Theaterstücke und Miteinbeziehen der
Kinder, so dass die Kinder nicht nur Zuschauer
sind, sondern auch ein Teil der Geschichte. Mit
großem Erfolg bereits im November aufgeführt,
hatten wir es im Dezember nochmals in der
Dornheimer Riedhalle gespielt.
Kurze Inhaltsangabe
…und so machten sich eines Tages unter der
Erde die zwei neugierigen Erdmännchen Philly
und Harry daran, einen Tunnel zu graben.
Unerwarteter Weise führt dieser aber zur Erdoberfläche. Dort finden sie einen Zauberstab,
welcher der Elfenkönigin Arabella gehört.
Da die Waldhexe Grusella großes Interesse an
dem Elfenstab zeigt, bekommen Philly und Harry vom Erdrat den Auftrag, den Stab sicher zur
Elfenkönigin zu bringen. Doch leider kommt ihnen die Hexe zuvor. Nun müssen sie mit Hilfe von
Biolehrer Bertram Buntspecht, Arabella und ihrer
Hausfee Walburga die böse Waldhexe besiegen.
Dabei halfen die zuschauenden Kinder tatkräftig mit, den verloren gegangenen Elfenstab der
Waldhexe wieder abzunehmen und ihn an seine
Besitzerin, die Elfenkönigin Arabella, zurück zu
bringen.
Das Sprachspiel bei der Figur von „Harry“, gespielt von Lisa Sommer, sowie die Komik und der
Wortwitz bei den anderen Figuren sorgte nicht
nur bei den Proben, sondern auch bei den Aufführungen für manchen Lacher.
Die Spieler bestachen nicht nur durch überzeugende Mimik und Gestik, es wurde auch wieder
eine wirkungsvolle Kulisse gebaut. Phantasievolle Kostüme und aufwändige Masken taten ihr
Übriges, den dargestellten Figuren ihren speziellen Charakter zu geben. Leuchtende Kinderaugen, strahlende Erwachsene: Die drolligen Figuren sorgten bei diesem Theaterstück für großen
Applaus. So bleibt auch dieses Theaterstück bei
den Kindern und den Erwachsenen in schöner
Erinnerung.
Nach der Vorstellung hatten wir uns etwas Besonderes ausgedacht: Nicht nur, dass die Kinder
sich zu ihrer Lieblingsfigur gesellen, sondern es
gab für alle Kinder noch einen kleinen Nikolaus
mit auf den Heimweg.
Monika Peschk
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29
25 Jahre Bad Camberger Festspiele
30
Der Schultheiß von Camberg
Ein Bericht von Karin Hartmann
Zum 25. Bühnenjubiläum der Bad Camberger
Festspiele e.V. suchte sich die Gruppe ein Historienstück aus der Zeit des 30-jährigen Krieges aus
- „Der Schultheiß von Camberg“ . Uraufgeführt
wurde das Stück schon 1949, dann bei der Gründung des Vereins 1990 wieder aufgenommen,
um mit großem Aufwand an Kostümen, Bühnenbild, mit 50 Darstellern, einigen Pferden und ein
Hund, vielen Statisten auch aus dem gesellschaftlichen Leben Cambergs,
im August 2014 wieder
aufgeführt zu werden.
6 mal wurde das Stück
im historischen Amthof
gegeben. Petrus meinte
es nicht immer gut bei
den Proben, doch die
Aufführungen
waren
weitestgehend trocken
geblieben, wenn auch
etwas kühl. Das Stück
spielt z. Z. des Hexenwahns und der Pest. Die
Vorlage waren z. T. historisch belegte Personen.
Von Anfang bis zum
Ende hielt uns das Stück
in Atem. Schreckliche
Intrigen, Hinterlist und
Verdächtigungen, Aberglauben und Raffgier, in
deren Verlauf man eine
heilkundige, reiche Witwe ausmachte, diese folterte, bis sie gestand, im
Bund mit dem Teufel zu sein. Die Zeiten waren
unvorstellbar arm, dazu wütete die Pest, marodierende Soldaten vergrößerten das Übel und
ungeschminkt Februar 2015
da musste doch jemand daran schuld sein. Sehr
wichtig für die Intriganten: Das Vermögen, das
einer der Hexerei Verdächtige hatte, fiel an die
Stadt.
So spannend verpackt, kann man diese schrecklichen Zeiten besser verstehen.
Das Stück wurde vom Autor Max Hermann
Schmidt noch unter dem Eindruck des 2. Weltkrieges geschrieben. Es sollte ein Mahnmal für
Frieden und Menschlichkeit sein - und ist heute
leider mehr denn je wieder
gültig.
Dieses
eindrucksvolle
Stück hatte ein Happy
End, was die Zuschauer
mit einem tiefen Aufatmen begrüßten. Dass das
„Volk“ bei der Verkündung
der erlösenden Nachricht
nicht so richtig jubelte und
sich in die Arme fiel, hatte einen internen „Joke“
als Hintergrund, den man
sich bei der letzten Vorstellung leistete. So hatten die
Schauspieler noch einen
sicherlich in langer Erinnerung bleibenden heiteren
Abschluss.
Von den Schauspielern
möchte ich hier keinen
hervorheben. Die Rollen
waren alle sehr gut besetzt und wurden mit vollem Einsatz dargeboten. Ein gut von Timo Pfanzer regiertes 2-Stunden Stück, spannend und
kurzweilig dargeboten.
„Mein Freund Harvey“
„Die Theatergruppe „Peter von Orb“ hat die Messlatte mit Erfolg hoch angelegt, und es war absolut gut.“ Der Schirmherr, Stadtverordnetenvorsteher Heinz Grüll, äußerte sich begeistert, als der
Vorhang nach der „Mein Freund Harvey“-Premiere fiel und anhaltender Beifall aufbrauste. „Das
war toll“, freute sich auch
Bürgermeisterin
Helga
Uhl, und die Kreisbeigeordnete Sigrid Schindler
lobte: „Eine perfekte Leistung.“ Regisseur Michael
Heim hat es wieder einmal
geschafft, mit seinem Ensemble eine anspruchsvolle und schwungvolle Inszenierung auf die
Bühne zu bringen und
die zeitlose Komödie mit
vielen originellen Details
und reichlich Situationskomik anzureichern. Das
1944 uraufgeführte Stück
von Mary Chase wurde
von ihm in die Siebziger
versetzt, mit Schlaghosen,
Plateauschuhen,
hochtoupierten Haaren und
auffallenden
Tapeten.
„Harvey“ lässt viel Spielraum für die Rollengestaltung, und den hat Heim
bestens genutzt. Zum Inhalt: Harvey ist Elwood P.
Dowds Busenfreund. Das
Problem liegt darin, dass
Harvey ein Puka, ein 2,01
Meter großer weißer Hase
ist, ein Geisteswesen, ein
weißer Riese im Hasenfell.
Erschwerend kommt hinzu, dass ihn außer Elwood
niemand sehen kann. Elwood, ein Träumer, der die
Wirklichkeit aus den Augen verloren hat, lässt sich
auf ihn ein und erfährt
zum Dank auch so allerhand Neues; denn Harvey kann Ereignisse voraussagen. Elwoods verwitwete Schwester Veta
Louise und seine Nichte Myrtle Mae schämen sich
für ihn, auf dessen Kosten sie leben. Schließlich
hat die Mutter dem skurrilen Junggesellen alles
hinterlassen. Und so kann Elwood es sich leisten,
als Lebensinhalt mit seinem trinkfreudigen Kumpel Harvey durch die Bars zu ziehen. Doch Harvey
ist mehr. Er ist eine Schlüsselfigur, die vor Augen
führt, wie sehr Äußerlichkeiten unser Leben und
die Gesellschaft beeinflussen, wie wichtig uns
der äußere Schein ist. Der sanfte freundliche Elwood wird von Uwe Meyer, der im Ensemble
schon mit umfangreichen Hauptrollen punktete, mit großem Einfühlungsvermögen gespielt.
Er packt es bravourös,
den liebenswerten Einzelgänger so zum Leben
zu erwecken, dass er mit
Harvey so überzeugend
kommuniziert, dass man
den Hasen zu spüren vermeint. Das kann auch Veta
Louise, die von Susi Volke mit einer facettenreichen Bandbreite gestaltet
wird. Insbesondere weiß
sie das Quirlig-Hektische
der wegen Elwood völlig
überdrehten Schwester
darzustellen. Jugendliche
Frische bringt mit einer
überzeugenden Darstellung Ann-Christin Blum als
Myrtle Mae ins Spiel. Herrlich, wenn sie quasi auf einem Catwalk defiliert oder
ihre tiefe Verzweiflung
ausdrückt, dass der Onkel
sämtliche Heiratschancen
zerstört. Werner Johanns
glänzt als Psychiater Dr.
Chumley, einer Partie, die
weitreichende Ansprüche
zwischen watteweich-melancholisch und aufbrausend stellt. Aufbrausen
kann auch Detlef Angelstein als Dr. Sanderson,
der die schöne Miss Kelly,
der Norma Herold Glanz
verleiht, verehrt. Mit viel
Spielfreude agieren auch
Martina Böhm als attraktive Betty Chumley, Marco
Amberg als temperamentvoller Marvin Wilson,
Josef Schüssler als cooler Omar Gaffney, Monika
Fuchs als überzeugende Ethel Chauvenet, Andrea
Schweitzer und Theresa Görlich als Hausmädchen
sowie Regisseur Michael Heim als Taxichauffeur,
der dem Geschehen eine neue Wendung verleiht. Regieassistenz Marlena Freund. (Text: ez )
Bildunterschriften,
von oben nach unten:
1. Elwood P. Dowds macht
sich nicht nur Freunde im
Sanatorium
2. Elwood ist ein Charmeur
alter Schule
3. Dr. Chumley macht eine
erschreckende Entdeckung
4. Die Wende im Geschehen bringt ein Taxifahrer
(verkörpert durch den Regisseur Michael Heim)
Alle Bilder von ZieglerEisentraud
ungeschminkt Februar 2015
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Gras-Ellenbacher Heimatbühne
40-jähriges Bühnenjubiläum
32
Am 19. Juli vergangenen Jahres feierte die Gras-Ellenbacher Heimatbühne mit einem Theaterfestival ihr
40-jähriges Bühnenjubiläum.
Die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Andreas
Willutzki hatten mehrere befreundete Theatergruppen aus der Region eingeladen, die mit Auszügen aus
ihren Stücken für beste Unterhaltung sorgten. Zuvor
aber blickte der 1. Vorsitzende Andreas Willutzki in seiner Laudatio auf eine ereignisreiche Vereinsgeschichte zurück.
Sie begann im Jahre 1974; Winfried Bauer, der damalige Vorsitzende des TSV Gras-Ellenbach, wollte das
Theaterspiel wieder aufleben lassen. Einen großen
Verdienst am Zustandekommen der Truppe hatte
auch seine Gattin Inge Bauer. Mit Sebastian Jost, dem
damaligen Dorfschullehrer, hatte sie das Theaterspielen in der Schulzeit verbunden.
Im Oktober begannen die ersten Proben zu dem Stück
„Seine Majestät der Kurgast“ und die Premiere war
dann an Weihnachten 1974 in einem
Gasthof in Gras-Ellenbach.
Am 27. Juni 1975
begann die Saison
in der neuen Nibelungenhalle, die
sich im Gründungsjahr noch im Bau
befand.
Herr Jost gab 1985
sein Amt als Regisseur auf eigenen
Wunsch auf; Werner Rendel, ein Gymnasialdirektor
aus Dossenheim, konnte als Nachfolger gewonnen
werden. Heinz Issler, Regisseur und Schauspieler am
Prinzregententheater in Ludwigshafen, übernahm
1995 die künstlerische Leitung.
In1997 wurde Andreas Willutzki zum 2. Vorsitzenden
ins Führungsgremium gewählt.
Er übernahm 2007 den Vorsitz von Winfried Bauer, der
auf eigenen Wunsch aus dem Amt ausschied.
ungeschminkt
hminkt Februar 2015
Lothar Clade wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt,
Winfried Bauer zum Ehrenvorsitzenden und Inge Bauer zur Ehrenschriftführerin ernannt. Gleichzeitig wurde Herbert Kolb, langjähriger 2. Vorsitzender, zum Ehrenmitglied ernannt.
Heinz Issler verließ 2008, nach 13 Jahren, die Heimatbühne. Sein Nachfolger wurde Uwe von Grumkow,
der auch Regisseur und Schauspieler bei den Heppenheimer Festspielen war.
Im selben Jahr wurde die von der Heimatbühne geschaffene Freilichtbühne „Zwerg Alberich Odeon“ am
Eingang des Gassbachtales, einem Tourismusmagnet
in Gras-Ellenbach, eingeweiht. Die Patenschaft übernahm der bekannte Schauspieler Walter Renneisen.
2014 wurde eine Kinder und Jugendgruppe ins Leben gerufen und es stand erstmals in der Vereinsgeschichte ein lustiges Märchen mit und für Kinder und
Erwachsene auf dem Programm.
In den 40 Jahren der Vereinsgeschichte der Heimatbühne wurden u.
a. legendäre Stücke
wie
„Seine Majestät der
Kurgast“, „Im Treppenhaus“, „Halt die
Gosch, Bu“, „Heiter
bis wolkig“, „Blaues
Blut und Erbsensuppe“, „Der keusche Lebemann“,
„Der Brandner Kasper und das ewige
Leben“ und viele
andere mit viel Erfolg aufgeführt.
Durch den Vorsitzenden Andreas Willutzki und den
Vertreter des Landesverbandes Heiner Kraft wurden
2014 folgende Vereinsmitglieder geehrt:
Goldene Ehrennadel des Bundesverbandes Deutscher
Amateurtheater e.V.: Inge und Winfried Bauer, Helga
Dörsam, Herbert Kolb, Hans Dörsam.
Silberne Ehrennadel des Bundesverbandes Deutscher
Amateurtheater e.V.: Gisela und Winfried Helmstädter,
Elke und Andreas Willutzki, Lothar Clade, Sieglinde Fuhr, Willi
Helm, Erich Arnold, Irmtraut Lipp
Vom Verein wurden geehrt: Danny Sieverding, Gunter Jost,
Marko, Christopher, Uli und Majda Dörsam, Nicole Wolk,
Karl Heldmann, Heike Gehbauer, Thorsten Gleich, Maria und
Hans Sauer, Franz-Josef Gölz
Viele Ehrengäste waren in die Nibelungenhalle eingeladen
und lobten und ehrten den Verein, wie Landrat Matthias Wilkes, Gemeindevertretervorsitzende und Landtagsabgeordnete Karin Hartmann, Bürgermeister Markus Röth, ehemalige Bürgermeister Reinhold Ruhr und Ernst Eck, Kommunalpolitiker sowie die Odenwälder Apfelkönigin Jana Dobner.
Am unterhaltsamen Programm wirkten befreundete Theatervereine mit, so die „Olwernickel“ aus Abt-steinach mit
ihrem Beitrag „Touristenführung durch Gras-Ellenbach“, die
Noachtwewwerer“ mit ihrem Sketch „Auf der Herrentoilette“, die „Kneipp-Girls“ mit ihrem Showtanz „Chicago Nights“,
Hans Dörsam und Bernd Ginader mit ihrem Sketch „Hannes
und der Odenwälder Landrat“ sowie die Theatertruppe des
„Trommer Sommer e.V.“ unter der Leitung von Danilo Fioriti
und Jürgen Flügge mit Ausschnitten aus ihrem Stück „Die silbernen Glocken“.
Nach einem wunderschönen gemeinsamen Vereinsjubiläum der Gras-Ellenbacher Heimatbühne bedankte und verabschiedete sich zum Abschluss der 1. Vorsitzende Andreas
Willutzki bei allen Vereinsmitgliedern, Organisatoren, den
Ehrengästen, den mitwirkenden Vereinen.
Informationen über unseren Verein erhalten Sie über:
www.heimatbuehne.net und über facebook
Foto links:
Gründungsmitglied, langjähriger Vereinsvorsitzender von 1974 - 2007, seit 2011 Ehrenvorsitzender Winfried Bauer wird von 1. Vorsitzenden Andreas Willutzki und 2. Vorsitzender
Lothar Clade geehrt. (Foto: Fritz Kopetzki, Wald-Michelbach)
Foto linke Seite, unten:
Langjährige Vereinsmitglieder wurden bei der Jubiläumsfeier zum 40. Bühnenjubiläum der
Gras-Ellenbacher Heimatbühne e.V. geehrt.
(Foto: Fritz Kopetzki, Wald-Michelbach)
Foto linke Seite, oben
Szene aus dem aktuellen Stück, „Der dolle Opa“. Darsteller v. li n. re: Susi Linzmaier, Vanessa
Knapp, Helga Dörsam, Elke Willutzki, Andreas Willutzki, Hedi Jährling, Lothar Clade
(Foto: Peter Hahn, Grasellenbach-Scharbach)
Buchempfehlung
Diese Publikation ist einmalig in der Bundesrepublik! Eine derart umfangreiche Darstellung zur Geschichte
des nichtprofessionellen Theaters wurde bisher noch nicht vorgelegt.
„Auf der Scene“ Gesichter des
nichtprofessionellen Theaters
in Sachsen von 1500 bis 2000
Die Autoren der Publikation unternehmen mit ihren
Beiträgen aus vielfältigen Blickwinkeln den Versuch,
Licht in das Dunkel der über 500-jährigen Geschichte
des nichtprofessionellen Theaters in Sachsen zu bringen.
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beschränken sich dabei nicht auf das reine Bühnenspiel.
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immer verlief die Recherche konfliktfrei. Auch davon
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Das Buch:
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Buchhandel möglich. ISBN 978-3-86729-123-1
Preis: 24,80 €
ungeschminkt Februar 2015
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Termine
Seminare
Landesverbandstag des
LV Hess. Amateurbühnen e.V.
in Wetzlar
am 28. März 2015
Wurzelwerk
Ein Mundarttheater Festival
vom 29. April bis 3. Mai 2015
in Sulzbach/Saar
Info: http://www.bdat.info
Aus Hessen dabei: TC Elmar, Offenbach
Theaterwoche Korbach 2015
Korbach / Hessen
Kontakt: Dr. Hartmut Wecker
Fon: + 49 5631 954-333, Fax - 383
http://www.theaterwoche-korbach.de
32. Hanauer Internationale
Amateurtheatertage 2015
01. bis 04. Oktober 2015
Info unter:
http://www.ht-hanau.de/de/theatertage.html
„Lustig, lustig!“ Multiplikatorenfortbildung
in Wetzlar 2015
14. bis 17. Mai 2015
Vom 14. bis 17. Mai 2015 veranstaltet der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. in Zusammenarbeit mit
dem Bundesarbeitskreis Kinder- und
Jugendtheater zum 39. Mal eine
Multiplikatorenschulung im Jugendgästehaus in Wetzlar.
Angesprochen sind Spielleiter und
Multiplikatoren, die in der Kinderund Jugendtheaterarbeit tätig sind.
Die Theaterfortbildung vermittelt
in 6 Werkstätten theoretische und
praktische Kenntnisse für die Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Bewerbungsschluss: 8. März 2015
Weitere Informationen und die Ausschreibung stehen hier:
http://www.bdat.info/cms/front_content.php?idcat=3&idart=654&lang=1
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Hinweis: Unsere Seminare werden gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
11. - 16. Mai 2015
Termin: Thema: Ort:
Referent: LV-Betreuer: 24. April - 26. April 2015
Märchen für Erwachsene
JH Fulda
Ulrich Schwarz
Ingrid Suhr
Termin: Thema: Ort:
Referent: LV-Betreuer: 19. Juni - 21. Juni 2015
Regie
JH Lauterbach
Daniela Burghardt
Bernd Herche
Termin: Thema: Ort:
Referent: LV-Betreuer: 11. Juli - 12. Juli 2015 und
25. Juli - 26. Juli 2015
Kombi-Seminar „Licht und Design“
Neues Kellertheater Wetzlar e.V.
Frank Willmann
Heiner Kraft
Termin: Thema: Ort:
Referent: LV-Betreuer: 11. September - 13. September 2015
Jugendtheatercamp 2015
Jugendburg Hohensolms
Jörg Dreismann/Simon Isser
Kirsten Henckel/Frank Weymann
Termin: 18. September - 20. September 2015
Thema: Liebesszenen auf der Bühne/
Wahrnehmung, Klangimpro
Ort:
JH Fulda
Referent: Ulrike Fink
LV-Betreuer: Ingrid Suhr
Termin: Thema: Ort:
Referent: LV-Betreuer: 23. Oktober - 25. Oktober 2015
Requisitenbau
Jugendburg Hohensolms
Elke Heilsberger
Ingrid Suhr
Termin: Thema: Ort:
Referent: LV-Betreuer: 30. Oktober - 01. November 2015
Kostümkunde
JH Lauterbach
Linda Bildat
Kirsten Henckel
Termin: Thema: Ort:
Referent: LV-Betreuer: 06. November - 08. November 2015 und
20. November - 08. November 2015
Kombi-Seminar - Stanislawski/Strasberg
JH Fulda
Markus Herlyn
Barbara Zorn
Die aktuellen Ausschreibungen für unsere Seminare
findet ihr im Internet unter:
http://www.amateurtheater-hessen.de
Ansprechpartnerin: Künstlerische Beratung/Lehrgangkoordination,
Ingrid Suhr, Mail: [email protected], oder Tel.: 06 07 13 93 67 94
ungeschminkt Februar 2015
Die Spieltermine unserer Mitgliedsbühnen
TG Assenheim e.V.
Volksbühne Bad Emstal e.V.
Ki-Ju-Inszenierung:
Der Meisterboxer
04.04.2015 20.00 Uhr
18.04.2015 20.00 Uhr
25.04.2015 20.00 Uhr
09.05.2015 20.00 Uhr
23.05.2015 20.00 Uhr
25.05.2015 17.00 Uhr
Kur- und Festsaal Bad Emstal Sand,
Karlsbader Str. 4, Kartentelefon 05625922106 oder eine Mail an [email protected]
Der Glöckner von Notre Dame
Samstag, 20. Juni 2015, um 15:00 Uhr
Samstag, 20. Juni 2015, um 19:30 Uhr
Sonntag, 21. Juni 2015, um 15:00 Uhr
Montag, 22. Juni 2015, um 14:30 Uhr
Info: http://www.tgass.de
Kleine Bühne 70 e.V., Kassel
Mord im Pfarrhaus
Samstag, 07. Februar 2015 19:30 Uhr
Sonntag, 08. Februar 2015 16:00 Uhr
Freitag 13. Februar 2015 19:30 Uhr
Samstag, 14. Februar 2015, 19:30 Uhr
Sonntag, 15. Februar 2015, 16:00 Uhr
Freitag, 20. Februar 2015 19:30 Uhr
Sonntag, 22. Februar 2015 16:00 Uhr
CassallaTheater, Jordanstraße 11,
34117 Kassel, Tel.: 05 61 / 77 49 19
Internet: www.kb70.de
Neues Kellertheater e.V.
Wetzlar
Der süßeste Wahnsinn
Samstag Sonntag Freitag Samstag Sonntag Freitag Samstag Sonntag Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Donnerstag Samstag Sonntag Freitag Sonntag 14.03.2015, 20:00 Uhr
15.03.2015, 17:00 Uhr
20.03.2015, 20:00 Uhr
21.03.2015, 20:00 Uhr
22.03.2015, 17:00 Uhr
27.03.2015, 20:00 Uhr
28.03.2015, 20:00 Uhr
29.03.2015, 17:00 Uhr
02.04.2015, 20:00 Uhr
10.04.2015, 20:00 Uhr
11.04.2015, 20:00 Uhr
12.04.2015, 17:00 Uhr
30.04.2015, 20:00 Uhr
02.05.2015, 20:00 Uhr
03.05.2015, 17:00 Uhr
08.05.2015, 20:00 Uhr
10.05.2015, 17:00 Uhr
Neues Kellertheater Wetzlar e.V.
Brühlsbachstaße 2 (Stadthalle)
35578 Wetzlar, Telefon: 6441/48481
Mail: info(at)kellertheater-wetzlar.de
Taunusbühne e.V.
Bad Schwalbach
Romeo und Julia
Spielplan Sommer 2015
26.06. 20:00 Uhr (Premiere)
27.06., 20:00 Uhr
03.07., 20:00 Uhr
04.07., 15:00 und 20:00 Uhr,
08.07., 20:00 Uhr
10.07., 20:00 Uhr
11.07., 20:00 Uhr
12.07., 20:00 Uhr
17.07., 20:00 Uhr
18.07., 15:00 und 20:00 Uhr,
22.07., 20:00 Uhr
24.07., 20:00 Uhr
25.07., 20:00 Uhr
29.07., 20:00 Uhr
31.07., 20:00 Uhr
01.08., 20:00 Uhr
Taunusbühne Bad Schwalbach e. V.
Hardtstr. 44, 65307 Bad Schwalbach
Telefon: 06124 720 666, Fax 06124 720 677
E-Mail: [email protected]
Internet: www.taunusbuehne.de
Waldbühne Niederelsungen
Robin Hood
27.06.2015 um 20:00 Uhr
28.06.2015 um 19:00 Uhr
04.07.2015 um 20:00 Uhr
05.07.2015 um 19:00 Uhr
11.07.2015 um 20:00 Uhr
12.07.2015 um 19:00 Uhr
18.07.2015 um 20:00 Uhr
19.07.2015 um 19:00 Uhr
25.07.2015 um 20:00 Uhr
26.07.2015 um 19:00 Uhr
15.08.2015 um 20:00 Uhr
16.08.2015 um 19:00 Uhr
22.08.2015 um 20:00 Uhr
23.08.2015 um 19:00 Uhr
29.08.2015 um 20:00 Uhr
30.08.2015 um 19:00 Uhr
04.09.2015 um 20:00 Uhr
05.09.2015 um 20:00 Uhr
Kartenbestellung unter der Telefonnr.:
05606 2229, Donnerstag von 19 bis 21 Uhr
Wehlheider Hoftheater e.V.
Hatschi, der kleine Zauberer
Samstag 18.04.2015 15:00 Uhr
Sonntag 19.04.2015 15:00 Uhr
Freitag 24.04.2015 17:00 Uhr
Samstag 25.04.2015 15:00 Uhr
Sonntag 26.04.2015 15:00 Uhr
Freitag 01.05.2015 15:00 Uhr
Samstag 02.05.2015 15:00 Uhr
Sonntag 03.05.2015 15:00 Uhr
jeweils im CassallaTheater, Jordanstr. 11
34117 Kassel
Kartenbestellungen 0561-7661693
Mail: [email protected]
Ensemble feel-X
Der Sturm
20. Juni 2015 um 20:00 Uhr
26. Juni 2015 um 20:00 Uhr
27. Juni 2015 um 20:00 Uhr
03. Juli 2015 um 20:00 Uhr
04. Juli 2015 um 20:00 Uhr
im Kurpark Bad Soden Salmünster, bei
Regen im Konzertsaal der Spessart Therme
Infotelefon: +49 (69) 86 00 75 10
eMail:[email protected]
URL: www. ensemble-feelx.de
Der Schauspieler – Schöpfer und Geschöpf
Ein Caruso ist nicht ein guter Sänger, weil er eine bessere Stimme
hat als andere, sondern weil er diese Stimme, dieses Talent entwickelt hat. Wenn die Schauspieler des Actors Studio größere Direktheit und Lebendigkeit des Ausdrucks als andere Schauspieler
schaffen können, dann ist das nicht so, weil andere Schauspieler
nicht wissen, wie sie Direktheit und Lebendigkeit erzielen können.
Im Theater macht man sich heutzutage viele Gedanken über
neue Richtungen und Ziele und vergisst oft dabei, dass alles im
Theater davon abhängt, wie lebendig, überzeugend, glaubwürdig, wahrhaftig das ist, was dargestellt wird. Unabhängig von
Stilen und Ideen. Der Schauspieler ist ein Wesen, das sich nicht
nur bewegt und spricht, sondern der Schauspieler ist auch ein
Mensch, der denkt, fühlt, wahrnimmt, reagiert. Wenn der Schauspieler sich nur bewegt und spricht, dann macht er offensichtlich
von sich selbst nicht den vollen Gebrauch.
In jeder Kunst gibt es eine Trennung zwischen Hersteller und Hergestelltem. Für den Schauspieler gibt es diese Trennung nicht. Ein
Schriftsteller kann eine Idee zu Papier bringen, sie am nächsten
Morgen noch einmal durchlesen und in den Papierkorb werfen.
Wenn er das Papier wegwirft, zerreißt er nicht seine Seele, sondern eben nur ein Stück Papier. Ein Schauspieler, der den Schöpfer und das Geschöpf gleichzeitig in sich vereint, hat nicht die Distanz zu sich und seiner Arbeit, die andere Künstler haben. Er kann
davon überzeugt sein, dass er das richtige tut, und doch etwas
anderes tun. Versucht dann einmal mit ihm zu reden! Er kann
sich nicht von seinem subjektiven Gefühl lösen und ein objektives
Bild seiner Leitung gewinnen. Und deswegen ist das Training und
die Ausbildung des Schauspielers ein zentrales Thema für das gesamte Theater.
aus: Schauspiel-Seminar von Lee Strassberg
ungeschminkt Februar 2015
35
„AMOK - Winnenden ist überall“
Bildunterschriften von oben nach unten:
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Die täglichen Schikanen und Quälereien steigern sich
Noch sieht es wie ein Spiel aus
Erst einmal in Gang gesetzt, ist der Amoklauf nicht mehr
aufzuhalten
Nicht alle verschließen die Augen
Aufarbeitung nach schlimmem Geschehen
Alle Bilder von Ziegler-Eisentraud
36
ungeschminkt Februar 2015
„’Bedrückend’ ist das erste Wort, das mir einfällt“,
erklärte Pfarrer Stefan Kümpel nach der Premiere der hoch dramatischen Produktion der Theatergruppe „Peter von Orb“ im Kulturkreis Bad
Orb im katholischen Gemeindezentrum. „Bedrückend, was passieren kann, wenn und wie
aus Menschen Opfer werden können, und viele
nicht wachwerden in einer solchen Situation. Das
Stück ist toll inszeniert, und die karge Dekoration ist einfach genial. Ich wünsche mir, dass noch
viele das Stück sehen, ob Schüler, Eltern oder
Lehrer.“ „Ich brauche einen Moment“, formulierte
Bürgermeisterin Helga Uhl, noch ganz im Banne des Gesehenen stehend. „Winnenden kann
überall sein. Es ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe, eine solche Entwicklung zu verhindern.
Eigentlich müsste dieses Stück, so wie wir es heute Abend gesehen haben, ins Pflichtprogramm
der Schulen aufgenommen werden.“ Dabei hob
die Schirmherrin besonders den pädagogischen
und sozialpädagogischen Ansatz hervor, den Regisseur Michael Heim ganz besonders im dritten
Akt in packende Bilder umgesetzt hat. Das Drama basiert auf Morton Rhues „Ich knall euch ab“
und wurde von Regisseur Michael Heim erweitert
und zusammen mit den jungen Leuten in eine
aktuelle Jugendsprache gebracht. Der Dreiakter
zeigt zunächst die Entwicklung, wie sich die Katastrophe anbahnt. Was geradezu atemberaubend
gelang, war die Dichte und Konsequenz, mit der
sich aus einem in klugen Schnitten auf die Bühne gebrachten Schulalltag nach und nach eine
immense Dynamik entwickelt zwischen dem
Handeln von „Mobbern“ und „Crowdern“ und
den vieldimensional gezeichneten „Opfern“, die
schließlich zu Tätern werden. Ob eine solche Dynamik, einmal in Gang gekommen, von außen zu
durchbrechen ist, davon handelt der dritte Akt.
In teils sehr drastischen Bildern wird dann der
Amoklauf rigoros und sehr deutlich gezeigt, auch
wenn kein (Theater-)Blut fließt. Eine abschließende Talkrunde mit Mitgliedern der schockierten
Schulgemeinde, die sich voreinander mit dem
Geschehenen auseinandersetzen, verdeutlicht,
dass nicht jeder aus der Gruppe etwas gelernt
hat. „Eins weiß ich genau“, resümiert die Reporterin, von Maya Hähndel einfühlsam verkörpert,
„von nun an werde ich aufmerksamer sein.“ Dabei
überlegt sie, „Welche Verantwortung haben wir,
hat der Einzelne? Ist eine Hackordnung normal?“
Das Stück entwickelt nach und nach, wie kleine, beim achtlosen Blick von außen scheinbar
„harmlose“, Schubser zu einer gewaltigen Lawine
anwachsen können. Es zeigt enge Realitätsnähe,
weil die Mitwirkenden in einer eindringlichen
und beachtlichen schauspielerischen Leistung
völlig natürlich in ihren Rollen aufgehen. Die
Bühne wird zum Schulhaus; der Zuschauer einbezogen. Jeder einzelne Darsteller müsste herausgehoben werden, so mitreißend wurde gespielt.
„Beschissen aktuell; aber wunderbar inszeniert“,
fasste ein Gast beeindruckt zusammen.
(Text: ez)
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