Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Print 1969 hörte ich zum ersten mal Le Sacre du Printemps von Igor Strarwinsky aus dem Zimmer meines älteren Bruders Rainer. Ich war damals 15! Seitdem geht mir das Stück nicht mehr aus dem Kopf. Die Melodien, die Rhythmik, aber vor allem die Dynamik sind bis heute in die Schichten meines Gehirns tief eingegraben. Oft pfeife ich die Melodie aus der Introduktion vor mich hin oder balle die Fäuste und singe rhm rm rm rm rhm rm rm rm ... und wahrscheinlich würde kein Zuhörer erkennen, dass ich da so streng die zweite Szene Die Auguren des Frühlings: Tänze der jungen Mädchen vor mich hin repetiere! Es ist meine liebste Popmusik. Das Musikstück meines Lebens. Ich hatte als Jugendlicher eine Einspielung von Pierre Boulez. Die Melodie der Hörner, die sich gegen Ende des ersten Teils über die scharfen aufgeregten Streichern schieben, geht mir bis heute durch den Kopf und in den verschiedensten Situationen singe ich sie vor mich hin. Weil mich das Stück so beschäftigte, entwarf ich mit meinen 15 Jahren unter Verwendung eines Fotos meines Bruders Rainer ein Plattencover für das Stück bzw. für eine Schallplatte. (siehe oben!) Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Print Stefan Schädler vom Theater am Turm in Frankfurt fragte mich, ob ich etwas zu John Cage zu sagen hätte. (Man feierte gerade den 80. Geburtstag des Komponisten). Ich sagte: Ja, aber Musik mache ich lieber im Geiste von Igor Strawinskij. - Daraufhin erhielt ich den Auftrag für den Abend im Tat. Sakra! Die Neue Strawinskij-Forschung Sacra! The New Strawinsky Research Work Auftrag Theater am Turm (TAT), Frankfurt Begleitprogramm zur Ausstellung „Der Hang zum Gesamtkunstwerk“, Gropiusbau Berlin engl. Version: Kitchen, New York Für das Programmheft schrieb Thomas Kapielski den nebenstehenden wunderschönen programmatischen Text. Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printe Thema der Auffürungen war also die Musik von Igor Strawinsky, insbesonders seines Skandalstückes Le Sacre du Printemps von 1913, aber auch die Lebensumstände des Komponisten und sein weltläufiger Humor. In den frühen 80ern wurde der Begriff Postmoderne zu einem Modewort. Es wurde modern, Historisches, Vergangenes und sogar Teile der näheren Vergangenheit durch Neuinterpretationen und Vergleich mit aktuellen Entwicklungen aufzuarbeiten. So kam mir der Auftrag vom TAT Frankfurt gerade recht. Strawinskij, sein Werk und sein Leben waren sehr leicht der Atmosphäre von Punk und Untergangsstimmung bei gleichzeitiger jugendlich vitaler Unbekümmertheit einzuverleiben. - Es interessierte das Archaische, Rituelle, der besinnungslose Tanz des Alltag und dazu die Faszination der dunklen Seiten der menschlichen Seele. Das war wie sich eine damals erfolgreiche Schallplatte der Band Pere Ubu nannte: The Modern Tance / Der Moderne Tanz. Vor diesen Hintergründen entwickelte ich zusammen mit dem Künstler und Autor Thomas Kapielski verschiedenste Immitation, Nachahmungen, Nachstellungen, Nachempfindungen, Nachstellungen aus Leben und Musik des russischen Komponisten. Schlechter als recht ließen wir billige Spielzeugsynthesizer das Werk Strawinsky nachspielen. Als ungelenke Laien stellten wir seinen Elefantentanz und die Zirkuspolka nach. Wir produzierten Tableaux Vivants nach Fotos mit Strawinskij (siehe nächste Seite). Wir ließen eine DiskoTanzgruppe zu seiner Musik tanzen. Wir unterlegten Teile aus Hitchcocks Film Psycho mit Le Sacre du Printemps. Wir lasen Originalzitate vor und vermischten sie mit unseren Weiterdichtungen. Usw. Nebenstehend der Elefantentanz in der Kitchen in New York. Mit Thomas Kapielski, Hanne Weyh, Udo Scheuerpflug, Angelika Maisch und - an der Spitze der Karawane meine Wenigkeit. Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps In der französichen postmodernen Philosophie wurde eine Diskussion um echt oder unecht, um Original und Kopie, um Objekt und sein Simulakrum immer heftiger. Original Kopie Für das Jahr 2005 war eine Neuauflage geplant, die aber nie stattfand. Auch 2013, 100 Jahre nach der Uraufführung hatte wieder ein mal niemand genug Humor für eine Wiederaufnahme von Sakra! u Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps Le Sacre Du Printemps L Le Sacre Du Bass Buffo Au Printemps 2011 - für einen Kontrabassisten Anfang 2011 fragte mich der Kontrabassist Henry Mex, ob ich nicht für seinen Solo-Abend im Rahmen des Festivals für Neue Musik intersonanzen in Potsdam im Mai des Jahres ein Stück schreiben könnte. - Das hatte mich sehr gefreut! Bei der “Einsamkeit eines Solisten auf der Bühne, musste ich sofort an mich selbst denken, wie ich oft ganz alleine für mich das wilde Orchester von Le Sacre du Printemps singe. Und es war auch klar: Das Stück für Henry Mex, für den auf der Bühne einsamen Kontrabassisten sollte ein komisches Stück Musik werden. - Es sollte als heißen: Das Opfer des Bass Buffos im Frühjahr 2011, auf Französisch: Le Sacre Du Bass Buffo Au Printemps 2011. Interruzione brutale Der Anfang der Kontrabass-Version zitiert das Anfangsthema in schwebender Langsamkeit. Bis es sich dann brutal entlädt! Ragtime - beschwingt, fröhlich, bei der Wiederholung mitsingen Wie schon für Sakra! Die neue StrawinskijForschung hatte ich mit der Melodie des berühmte Anfangsthemas eine Ragtimeversion geschrieben. Anthony Perkins schleicht als seine tote Mutter verkleidet durchs Haus Es beginnt die Badezimmerszene Schon immer erinnerte mich Bernard Hermans Musik für Hitchcocks Film Psycho an den Sacre. Vor allem da, wo die Streicher ruhig und eher atmosphärisch klingen, hört es sich an, wie ein Vorspiel zur berühmten Duschszene/ Badezimmerszene des Films. - Auch Hermans schneidende Violinsounds unter der Dusche sind sehr sacreesk. mit dem Bogen fuchtelnd mit beiden Beinen stampfen Come la musica dal CD Ja, wahrlich tanzen kann ich zu der Musik!