Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. Zusammenfassung Stochastik (Ω, A) heißt in diesem Fall messbarer Raum. Hinweis: Es gilt jeweils die letzte Festlegung für Bezeichnungen. Sie werden (insb. am Anfang von Lemmata und Sätzen) nicht notwendigerweise wiederholt. Beispiel: Spur-σ-Algebra (oder nur Spur) von A in Ω0 ⊆ Ω: A0 = A ∩ Ω0 := {A ∩ Ω0 | A ∈ A} ist wieder σ-Algebra. Sofern nicht anders angegeben, bezeichne Ω im Folgenden stets eine Grundmenge. 0. Mengentheorie Definition: Sei (An ) Mengenfolge, An ⊆ Ω. i) lim supn→∞ An T = {ωS∈ Ω | ω ∈ An für unend∞ lich viele n} = ∞ i=1 k=i Ak ii) lim inf n→∞ AnS= {ω T∞∈ Ω | ω ∈ An für alle n ≥ n0 (ω)} = ∞ i=1 k=i Ak iii) Falls lim supn→∞ An = lim inf n→∞ An = A, so gilt: An → A (Grenzwert) iv) (An ) heißt monoton wachsend, wenn An ⊆ An+1 , monoton fallend, wenn An ⊇ An+1 . Lemma: Jede monotone Mengenfolge hat Grenzwert 1. Mengensysteme und Maße Folgerung: ∅, endliche Vereinigungen, beliebige Schnitte sind in einer σ-Algebra enthalten. Satz: Beliebige Schnitte von σ-Algebren ergeben wieder eine σ-Algebra. Definition: Sei B ⊆ P(Ω) Mengensystem. Der Durchschnitt aller σ-Algebren, die B enthalten, wird als von B erzeugte σ-Algebra bezeichnet. Symbol: σ(B) Definition: Ein Mengensystem A heißt Algebra, wenn: i) Ω ∈ A ii) A ∈ A ⇒ Ac ∈ A iii) A, B ∈ A ⇒ A ∪ B ∈ A Definition: Ein Mengensystem R heißt Ring, wenn i) ∅ ∈ R ii) A, B ∈ R ⇒ A \ B ∈ R iii) A, B ∈ R ⇒ A ∪ B ∈ R Folgerung: Ω ∈ R ⇒ ∀A ∈ R : Ac = Ω \ A ∈ R ⇒ R ist Algebra 1.1 Grundlagen 1.2 Funktionen auf Mengensystemen Motivation: In der Maßtheorie möchte man (möglichst vielen) Teilmengen M des Rn ein Maß m(M ) ∈ R zuordnen. Dabei sollen folgende Eigenschaften erfüllt werden: i) Einheitsquader Q = [0, 1]n hat Maß m(Q) = 1 ii) Maß ist σ-additiv, d. h. für disjunkte Mk ⊆ Rn : P ∞ m(∪∞ i=1 Mi ) = i=1 m(Mi ) iii) Das Maß m ist invariant unter Bewegungen (= Kongruenzabbildungen) Definition: Sei R Ring, A σ-Algebra. i) Eine Abbildung µ : R → [0, ∞] heißt Inhalt, wenn: (a) µ(∅) = 0 (b) µ ist (endlich) additiv µ heißt ferner Prämaß, wenn µ σ-additiv für Mengenfolgen mit Grenzwert in R ist, also: Für alle A ∈ R, (An ) Folge mit S∞paarweise disjunkten Folgengliedern in R, i=1 Ai = A gilt: S P∞ µ( ∞ A ) = µ(A i i ) = µ(A) i=1 i=1 ii) Eine Abbildung ν : A → [0, ∞] heißt Maß, wenn: (a) ν(∅) = 0 (b) ν ist σ-additiv Satz: (Hausdorff, 1914): Selbst unter Abschwächung von Forderung (ii) auf endliche Additivität gibt es kein derartiges Maß auf ganz Rn für n ≥ 3. Satz: ( Banach-Tarski-Paradoxon“, 1924): Seien ” A, B ⊆ Rn beschränkte Mengen mit nichtleerem Inneren, n ≥ 3. Dann gibt es disjunkte A1 , . . . , Ak ∈S P(Rn ) und Bewegungen ϕ1 , . . . , ϕ k ∈ Sn n n E mit A = i=1 Ai und B = i=1 ϕi (Ai ) Definition: Ein Mengensystem A heißt σ-Algebra, wenn: i) Ω ∈ A ii) A ∈ A ⇒ Ac ∈ A S iii) (An ) Folge auf A ⇒ ∞ n=1 An ∈ A Definition: Ein Maß µ : A → [0, ∞] heißt: σ-endlich: Es S gibt (An ) in A mit µ(Ai ) < ∞, so dass Ω = ∞ i=1 Ai endlich: µ(Ω) < ∞ Wahrscheinlichkeitsmaß: µ(Ω) = 1 Lemma: Sei µ Inhalt auf Ring R. i) Additionssatz: µ(A ∪ B) + µ(A ∩ B) = µ(A) + µ(B) 1 Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. ii) Monotonie: A ⊆ B ⇒ µ(A) ≤ µ(B) S P iii) Subadditivität: µ( ni=1 Ai ) ≤ ni=1 µ(Ai ) (σ-Subadd., falls µ Maß und R σ-Algebra) Satz: (Stetigkeit des Maßes) Sei ∀A ∈ R : µ(A) < ∞. Dann sind äquivalent: i) µ ist Prämaß ii) Für alle Folgen (An ) in R, (An ) wachsend, An → A ∈ R gilt: limn→∞ µ(An ) = µ(A) iii) Für alle Folgen (An ) in R, (An ) fallend, An → A ∈ R gilt: limn→∞ µ(An ) = µ(A) iv) Für alle Folgen (An ) in R, (An ) fallend, An → ∅ gilt: limn→∞ µ(An ) = µ(∅) = 0 1.3 Das Lebesgue’sche Prämaß Definition: Die Menge der Intervallvereinigungen von endlich vielen halboffenen Intervallen in Rd wird mit Rd bezeichnet. P i) µ∗ : P(Ω) → R, µS∗ (Q) := inf{ ∞ n=1 µ(An ) | (An ) Folge in R, ∞ A ⊇ Q}, ist äußeres n=1 n Maß ii) µ∗ R = µ Satz: (Eindeutigkeitssatz) Sei µ σ-endliches Prämaß auf einem Ring R. Dann kann µ eindeutig auf σ(R) fortgesetzt werden. Definition: Die eindeutige Forsetzung des Elemtarinhaltes auf dem Ring Rd auf σ(Rd ) heißt Lebesgue-Maß. Definition: B(Rd ) Borel-σ-Algebra. = Bd := σ(Rd ) heißt Satz: B d wird ebenfalls erzeugt von den offenen, abgeschlossenen und kompakten Mengen. Definition: Sei F : R → R monoton wachsende, rechtsstetige Funktion. Der durch µ : R → [0, ∞], µ((a, b]) := F (b)−F (a) definierte Inhalt auf R kann zu einem Maß auf B 1 fortgesetzt werden. Satz: Rd ist Ring. Q Lemma: Der durch (a, b] 7→ di=1 (bi − ai ) induzierte Elementarinhalt λ ist Inhalt auf Rd . 3. Messbare Funktionen Satz: λ ist sogar Prämaß auf Rd . Definition: Eine Funktion (Ω1 , F1 ) → (Ω2 , F2 ) heißt (F1 , F2 )-messbar, falls für alle A2 ∈ F2 gilt: f −1 (A2 ) = ({ω1 ∈ Ω1 | f (ω1 ) ∈ A2 }) ∈ F1 . 2. Fortsetzung von Prämaßen zu Maßen Satz: (Erzeugersatz) Sei E Erzeuger von F2 , f : (Ω1 , F1 ) → (Ω2 , F2 ) Abbildung und für alle E ∈ E gelte: f −1 (E) ∈ F1 . Dann ist f messbar. Motivation: Gegeben ein Prämaß f mit Definitionsbereich A, wobei A Ring. Es sei A ⊂ B, wobei B σ-Algebra. Gesucht: Maß f ∗ mit Definitionsbereich B. Folgerung: Stetige Abbildungen f : Rd → Rd sind messbar bzgl. B d . Definition: Eine Abbildung µ∗ : P(Ω) → R heißt äußeres Maß, wenn: i) µ∗ (∅) = 0 ii) µ∗ monoton iii) µ∗ σ-subadditiv Satz: Hintereinanderausführungen messbarer Abbildungen sind messbar. Im Allgemeinen sind äußere Maße keine Maße. ( 0 wenn A = ∅ Z. B.: A 7→ 1 sonst Satz: Sei f : (Ω, F) → (R, B) Abbildung. Es sind äquivalent: i) f ist messbar ii) Für alle β ∈ R gilt: {f ≤ β} := {ω ∈ Ω | f (ω) ≤ β} = f −1 ([−∞, β]) ∈ F Definition: Eine Menge A ∈ P(Ω) heißt µ∗ -messbar, wenn für alle Q ∈ P(Ω), µ∗ (Q) < ∞ gilt: µ∗ (Q) ≥ µ∗ (Q ∩ A) + µ∗ (Q ∩ Ac ) Lemma: A ∈ P(Ω) ist µ∗ -messbar ⇔ In vorheriger Definition gilt =“ ” Satz: (Carathéodory, 1914) Sei µ∗ äußeres Maß. Dann ist Aµ∗ := Mengensystem der µ∗ -messbaren ∗ Mengen σ-Algebra und µ A ∗ ist Maß auf Aµ∗ . µ Satz: (Fortsetzungssatz) Sei µ Prämaß auf einem Ring R. Dann gilt: 2 3.1 Reellwertige Abbildungen Satz: Ist g messbare Funktion wie f , so gilt: {f ≤ g}, {f < g}, · · · ∈ F Satz: Summe und Produkt messbarer Funktionen ist messbar Satz: Sei (f i ) Folge von messbaren Funktionen. Dann sind supn∈N fn , inf n∈N fn , lim supn∈N fn , lim inf n∈N fn messbar. Ferner ist f (ω) := limn→∞ fn (ω) (punktweise Grenzwerte) messbar. Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. Definition: Sei f : Ω → R. f + := max(f, 0), f − := − min(f, 0). M+ (Ω, F) := Menge (F, R)-messbarer nicht negativer Funktionen auf Ω mit Werten in R. Definition: Ein Maßraum heißt vollständig, wenn jede Teilmenge einer Menge vom Maße 0 zur σAlgebra gehört. Definition: Eine Abbildung f : (Ω, F) → R heißt messbare nicht negeative Treppenfunktion, wenn P sie sich darstellen lässt als f (ω) = ni=1 αi 1Ai (ω) für eine Menge {α1 , . . . , αn } ⊂ R+ und eine endlin che Folge Sn(Ai )i=1 mit disjunkten Folgenglieder aus F und i=1 Ai = Ω. Die Menge messbarer nicht negativer Treppenfunktionen wird mit T + bezeichnet. Lemma: Jeder Maßraum kann vervollständigt werden. Satz: Sei f Abbildung f : (Ω, F) → R. Es ist äquivalent: i) f ∈ M+ ii) f (ω) = limn→∞ un (ω) für eine Folge (un ) von wachsenden Funktionen aus T + . 4. Integration messbarer Funktionen Definition: Sei µ Maß auf (Ω, F). Das Integral einerPTreppenfunktion f : (Ω, F) → R aus T + , fR = ni=1P αi 1Ai , wird definiert als: f dµ := ni=1 αi µ(Ai ). Lemma: Es gilt: R i) R 1A dµ = µ(A) R ii) βf dµ = β f dµ für β ∈ R+ iii) RSei f 0 weitereRTreppenfunktion wie f . Dann: R (f + f 0 )µR = f dµR + f 0 dµ iv) f ≤ f 0 ⇒ f dµ ≤ f dµ. Definition: Sei f ∈ M+ , µ Maß auf (Ω, F), (un ) Folge von Treppenfunktionen in T + , un % f . R R Dann: f dµ := limn→∞ un dµ ∈ [0, ∞]. Lemma: Sei v R∈ T + , v ≤ limn→∞ un . Dann: R vdµ ≤ limn→∞ un dµ. Folgerung: Die Definition des Integrals ist wohldefiniert (unabhängig der Wahl von un ) Satz: Es gelten die Integraleigenschaften für Treppenfunktionen in M+ . Dann RSatz: R P∞ (fn ) seiPFunktionenfolge i=1 fn dµ = i=1 fn dµ. (∞ zulässig) Definition: Sei Rµ Maß auf (Ω,RF), f messbare reellw. Funktion, f + dµ < ∞,R f − dµ < R∞. Dann f + dµ − f µ-integrierbar und f dµ := Rheißt − f dµ ∈ R. Folgerung: f µ-int’bar ⇔ |f | µ-int’bar Definition: Sei A Eigenschaft bzgl. der Elemente aus Ω. Dann gilt A fast überall (fast sicher), falls es ein NA ∈ F gibt mit µ(NA ) = 0 und für alle ω ∈ NAc gilt A. 5. Lebesgue-Räume Es sei im Folgenden stets (Ω, F, µ) ein Maßraum. Definition: RL1 (µ) := Menge der µ-int’baren Funktionen ( |f |dµ < ∞) Für p > 1: Lp (µ) := Menge der messbaren Funktionen, für die |f |p µ-int’bar ist. L∞ (µ) := Menge der µ-fast überall beschränkten FunktionenR 1/p Np (f ) := |f |p dµ < ∞ (= kf kp ) Satz: (Hölder-Ungleichung) Seien p, q > 1, 1, f ∈ Lp (µ), g ∈ Lq (µ). Dann: N1 (f · g) ≤ Np (f ) · Nq (g) 1 p + 1q = Satz: (Minkowski-Ungleichung) Seien f, g ∈ Lp (µ), p ≥ 1. Dann: Np (f + g) ≤ Np (f ) + Np (g) Bemerkungen: Lp (µ), p ≥ 1 und L∞ (µ) sind Vektorräume. N p (·) definiert aber noch keine Norm, daher: Definition: N := {f : Ω → R messbar | f = 0 fast überall} Lp (µ) := Lp (µ)/N (Restklasse bzgl. Addition) In Worten: Die Elemente von Lp (µ) sind Klassen von Funktionen, die paarweise fast überall gleich sind. Folglich kann Np eindeutig auf Lp (µ) erweitert/neu definiert werden. Lemma: Lp (µ) ist normierter Raum: kF kp = Np (F ) Bemerkungen: Lp (µ) sind Banach-Räume (also Vektorräume V über einem Körper mit einer Norm und einer durch diese Norm induzierten Metrik, bezüglich derer jede Cauchy-Folge aus Elementen von V gegen ein Element von V konvergiert). 6. Konvergenzarten und -sätze Definition: Sei (fn : Ω → F) Folge messbarer Funktionen. (fn ) konvergiert gegen f : fast überall: Es gibt ein N ∈ F gibt mit µ(N ) = 0 und ∀ω ∈ N c : limn→∞ fn (ω) = f (ω). dem Maße nach: ∀ε > 0, A ∈ F, µ(A) < ∞: limn→∞ µ({|fn − f | > ε} ∩ A) = 0. Symbol: µ limn→∞ fn = f 3 Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. im p-ten Mittel: limn→∞ Np (fn − f ) = 0. Symbol: Lp (µ) limn→∞ fn = f Lemma: (Chebyshev, Markov) Sei Rp > 0, α > 0, f ∈ Lp (µ). Dann µ({|f | > α}) ≤ α1p |f |p dµ. Konvergenzbeziehungen Satz: (Monotone Konvergenz, Satz von Beppo Levi) Sei (fn )n∈N monoton wachsende Folge in M+ . R R Dann gilt limn→∞ fn dµ = limn→∞ fn dµ. (∞ ist möglich) Satz: (Lemma von Fatou) R Sei (fn )n∈N Folge in M+R. Dann gilt lim inf n→∞ fn dµ ≤ lim inf n→∞ fn dµ. Satz: (Majorisierte Konvergenz) Sei (fn ) Funktionenfolge, limn→∞ R fn = f f. ü., fn , f int’bar. Ferner |fn | ≤ g f. ü., gdµ < ∞ für messbare Funktion g. Dann: R R R limn→∞ R fn dµ = limn→∞ fn dµ = f dµ und limn→∞ |fn − f |dµ = 0 Satz: Sei f : R → R Riemann-int’bare R Funktion, Rb λ sei Lebegue-Maß. Dann: a f (x)dz = [a,b] f dλ Satz: (Stetigkeitssatz für Parameter-Integrale) Seien X metrischer Raum, x0 ∈ X, f : X × Ω → R Abbildung. Ferner: i) ω 7→ f (x, ω) ∈ L1 (µ) für alle x ∈ X ii) x 7→ f (x, ω) stetig in x0 für alle ω ∈ Ω iii) ∃h ∈ L1 (µ) mit |f (x, ω)| ≤ h(ω) für alle ω ∈ Ω, x ∈ X. R Dann gilt: x 7→ f (x, ·)dµ ist stetig in x0 . Satz: (Differentiationssatz für ParameterIntegrale) Seien I ⊆ X offene Teilmenge eines metrischen Raums X, f : I × Ω → R Abbildung. Ferner: i) ω 7→ f (x, ω) ∈ L1 (µ) für alle x ∈ I ii) x 7→ f (x, ω) diff’bar auf I mit Ableitung f 0 (·, ω) für alle ω ∈ Ω iii) ∃h ∈ L1 (µ) mit |f 0 (x, ω)| ≤ h(ω) für alle ω ∈ Ω, x ∈ I. R Dann gilt: g : I → R, g(x) := f (x, ·)dµ ist diff’bar auf I, ωR 7→ f 0 (x, ω) ∈ L1 (µ) für alle ω ∈ Ω und g 0 (x) = f (x, ·)dµ. 7. Transformation von Maßen Definition: Sei T : (Ω, F) → (Ω0 , F 0 ) messbar, µ : F → R Maß auf F. Dann heißt µT : F 0 → R, µT := µ ◦ T −1 , Bildmaß von µ unter T . (In der Vorlesung auch Tµ genannt.) R 1 0 0 RSatz: Sei f ∈ L (Ω , F , Tµ ). Dann gilt: f dTµ = f ◦ T dµ 4 Satz: (Transformationssatz) Seien U, V ⊆ Rn offen, ϕ : U → V ein C 1 -Diffeomorphismus. Dann: i) f : V → R ist λ-int’bar über V ⇔ f ◦ ϕ · | det Dϕ| über U R ist λ-int’bar R ii) −∞ < V f dλ = U f ◦ ϕ · | det Dϕ|dλ < ∞ 8. Der Satz von Radon/Nikodym Satz: SeiR f ∈ M+R, µ Maß. Dann ist υ : F → R, υ(A) := A f dµ = f 1A dµ ein Maß. Definition: Es gelte die Gleichung des vorigen Satzes. Dann heißt f Dichte von υ bzgl. µ. Andere Schreibweise für υ ist f µ, motiviert durch den folgenden Satz: Satz: Sei g : Ω → R R messbare R und υ-int’bare Abbildung. Dann gilt gdυ = g · f dµ. Satz: Seien f, g ∈ M+ . Dann gilt: g (f µ) = (g · f ) µ Definition: Seien υ, µ Maße. υ heißt µ-absolutstetig, falls jede µ-Nullmenge auch υ-Nullmenge ist. Symbol: υ µ. Satz: Folgende Aussagen sind äquivalent, falls υ endlich ist: i) υ µ ii) ∀ε > 0 : ∃δ > 0 : ∀A ∈ F, µ(A) < δ : υ(A) < ε Satz: (Radon/Nikodym) Seien υ, µ Maße, µ σendlich, υ µ. Dann gibt es ein fast überall eindeutiges f ∈ M+ mit υ = f µ. Definition: Seien υ, µ Maße. υ heißt singulär bzgl. µ, wenn es ein N ∈ F gilt mit: υ(N c ) = µ(N ) = 0. Symbol: υ ⊥ µ. Satz: (Erster Zerlegungssatz) Seien υ, µ σ-endliche Maße. Dann gibt es eindeutige υ1 , υ2 mit υ = υ1 + υ2 und υ1 µ und υ2 ⊥ µ. Definition: Eine Funktion F : [a, b] → R heißt absolutstetig, wenn ∀ε > 0 : ∃δ Pn> 0 : ∀a ≤ α1 < β ≤ α < β ≤ · · · < β ≤ b, 2 2 n i=1 (βi − αi ) < δ : P1 n i=1 |F (βi ) − F (αi )| < ε. Satz: (Zweiter Zerlegungssatz) Sei F : R → R rechtsstetige monoton wachsende Funktion. Dann lässt sich das Stieltjes Maß µF darstellen als: µF = µabs + µsing + µ0 . Dabei gilt: µabs λ, µsing ⊥ λ mit stetiger Stieltjes Funktion und µ0 hat Stieltjes Funktion, die nur an Sprungstellen wächst. 9. Produktmaße, Satz von Tonelli/Fubini Definition: Seien (Ωi , Fi ) für i = 1, . . . , n messbare Räume, Ω = ×ni=1 Ωi . Dann heißt Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. := σ({×ni=1 Fi | Fi ∈ Fi für i = 1, . . . n}) Produkt-σ-Algebra über Ω. Nn i=1 Fi Lemma: Es seien Fi = σ(Ei ) und es gebe Folgen (E Nni,k )k∈N % Ωi inn Ei für i = 1, . . . , n. Dann gilt: i=1 Fi = σ({×i=1 Ei | Ei ∈ Ei für i = 1, . . . , n}) Satz: Seien (Ωi , Fi , µi ) σ-endliche Maßräume für i = 1, N.n. . , n. Dann Nngibt es genau n ein Maß µ i=1 µi auf i=1 Fi mit µ(×i=1 Ai ) = Qn=: µ (A ) für A ∈ F . i i i Es gilt dann: i=1 i i) µ ist durch iterative Integration berechenbar – Vertauschbarkeit der Integrationsreihenfolge. ii) µ ist σ-endlich. Der Einfachheit halber sei im Folgenden n = 2. Lemma: Sei f : (Ω1 × Ω2 , F1 ⊗ F2 ) → (R, B) messbare Abbildung. Dann sind fω1 : (Ω2 , F2 ) → (R, B), fω1 (ω2 ) := f (ω1 , ω2 ) und fω2 mit analoger Definition messbar. Satz: (Tonelli/Fubini) Seien (Ωi , Fi , µi ) σ-endliche Maßräume für i = 1, 2, (Ω, F, µ) = (Ω1 × Ω2 , F1 ⊗ F2 , µ1 ⊗ µ2 ). Sei f ∈ M+ (Ω, F). R i) RDie Abbildungen ω2 7→ fω2 dµ1 und R ω1 7→ Ferner (*): f dµ = RRfω1 dµ2 sind messbar. RR fω2 dµ1 dµ1 = fω1 dµ2 dµ1 ii) Sei f int’bar bzgl. µ. Dann: fω1 , fω2 sind µ2 bzw. µ1 -int’bar für fast alle ω2 Rbzw. ω1 . Ferner R sind ω1 7→ fω1 dµ2 und ω2 7→ fω2 dµ1 int’bar und es gilt (*). Folgerung: Seien f1 , f2 messbare Abbildungen. Dann gilt: (f1 µ1 ) ⊗ (f2 µ2 ) = f (µ1 ⊗ µ2 ). Dabei ist f (x1 , x2 ) = f1 (x1 ) · f2 (x2 ). 10. Einführung in die Wkt’theorie Definition: Ein Maßraum (Ω, F, P ) heißt Wkt’raum, wenn P Wkt’maß ist. Ist dies der Fall und seien ferner (Ω0 , F 0 ) messbarer Raum und X : Ω → Ω0 eine (F, F 0 )-messbare Abbildung, dann heißt X Zufallsvariable (ZV). Definition: Sei X ZV. Das Bildmaß PX = P ◦X −1 heißt Verteilung von X. + 1 RDefinition: Sei X ∈ M ∩ L (P ) ZV. E X := XdP heißt Erwartungswert der ZV X. Lemma: R(Allgemeine E(g ◦ X) = gdPX Transformationsformel) Definition: Die mittlere quadratische Abweichung vom Erwartungswert, V(X) = D2 X := p E(X − E X)2 ∈ [0, ∞] heißt Varianz der ZV X. V(X) heißt Streuung. Satz: Sei X ZV. Eigenschaften der Varianz: i) ii) iii) iv) v) X ∈ L2 (P ) ⇔ V(X) < ∞ V (X) = E(X 2 ) − (E X)2 V(aX + b) = a2 V(X) für a, b ∈ R (E X)2 ≤ E(X 2 ) P (|X − E X| > α) ≤ V(X) für α > 0 α2 Definition: Sei p ∈ N, q ≥ 1. Dann heißt: i) E X p p-tes Moment, ii) E(X − α)p p-tes α-zentriertes Moment, iii) E |X|q q-tes absolutes Moment und iv) E |X − α|q q-tes absolutes α-zentriertes Moment. n und VerDefinition: Eine ZV X mit Werten in PR ∞ teilung PX heißt diskret, wenn PX = i=1 αi δxi für xi ∈ Rd für unterschiedliche xi und positive αi . Definition: X heißt stetig, wenn PX = f λ für eine Abbildung f , die fast überall Dichte von PX bzgl. des Lebesgue-Maßes λ in Rn ist. Satz: Sei (Xn ) Folge von ZV, Xn ∼ Bin(n, pn ), limn→∞ npn = λ. Dann gilt limn→∞ Bin(n, pn )({τ }) = Poi(λ)({τ }) für τ ∈ N0 . Lemma: Sei X ∼ N(µ, σ 2 ). Dann gilt: aX + b ∼ N(aµ + b, |a|2 σ 2 ) Lemma: Seien X1 , . . . , X n unabhängige, Pn 2 N(µP ZV. Dann gilt: i , σi )-verteilte i=1 Xi ∼ P N ( ni=1 µi , ni=1 σi2 ). Definition: Sei (Xi )i∈I Folge von (Ωi , Fi )-ZV. Wenn für jede nicht-leere Indexmenge {i1 , . . . , in } und jede Wahl von Mengen Fik ∈ Fik , k = 1, . . . , n, gilt, dass P (Xi1 ∈ Fi1 , . . . , Xik ∈ Fik ) = Q n k=1 P (Xik ∈ Fik ), dann heißt die Folge (Xi ) unabhängig. 11. Mehrstufige Zufallsexperimente Definition: Seien Xi (Ωi , Fi )-ZV. Die Verteilung PX der ZV X := (X1 , . . . , XN n ), PX (A) := n P ((X1 , . . . , Xn ) ∈ A) für A ∈ i=1 Fi , heißt gemeinsame Verteilung der ZV Xi . Definition: Die PXi (A) := P (Xi ∈ Ai ) heißen Randverteilungen. Definition: Seien X, Y ∈ L2 (P ) ZV. Dann: i) CoV(X, Y ) := E[(X − E X)(Y − E Y )] heißt die Kovarianz von X, Y . ii) Corr(X, Y ) = %(X, Y ) := √CoV(X,Y ) ∈ V(X)·V(Y ) [−1, 1] heißt Korrelationskoeffizient von X, Y . Satz: Eigenschaften: i) CoV(X, X) = V(X) ii) CoV(X, Y ) = E XY − E X · E Y 5 Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. iii) CoV(aX +b, cY +d) = ac CoV(X, Y ) für a, b ∈ R P P iv) V( Pni=1 ai Xi ) = ni=1 a2i V (Xi ) +2 1≤i<j≤n ai aj CoV(Xi , Xj ) v) | Corr(X, Y )| = 1 ⇔ Y = aX + b fast überall Lemma: Seien X1 , . . . ,P Xn ∈ L2 (P )P paar. unkorrelierte ZV. Dann gilt V( ni=1 Xi ) = ni=1 V(Xi ). Satz: Seien X, V ZV. Es ist äquivalent: i) X, Y unabhängig ii) FX,Y (x, y) = FX (x) · FY (y) iii) fX,Y (x, y) = fX (x)fY (y), wenn FX,Y diff’bar bei (x, y) Satz: Seien X, Y unkorrelierte normalverteilte ZV. Dann sind X, Y unabhängig. Definition: Sei T : (Rn ×Rn , B n ⊗B n ) → (Rn , B n ) messbare Abbildung, T (x, y) = x + y. Seien µ1 , µ2 endliche Maße auf B n . Dann heißt µ1 ∗ µ2 := Tµ1 ⊗µ2 = (µ1 ⊗ µ2 ) ◦ T −1 Faltungsprodukt von µ1 und µ2 . Satz: Seien µ1 , µ2 , µ3 endliche Maße. Dann: i) µ1 ∗ µ2 = µ2 ∗ µ1 ii) µ1 ∗ (µ2 + µ3 ) = µ1 ∗ µ2 + µ1 ∗ µ3 iii) µ1 ∗ (αµ2 ) = (αµ1 ) ∗ µ2 = α(µ1 ∗ µ2 ) für α ≥ 0 iv) µ1 ∗ (µ2 ∗ µ3 ) = (µ1 ∗ µ2 ) ∗ µ3 Lemma: Seien X, Y unabhängige ZV. Dann gilt: c \ \ Pc X PY = PX+Y = PX ∗ PY Lemma: Es gilt: X, Y unabhängig ⇔ P[ X,Y (x, y) = c Pc (x) P (y) X Y Satz: (Inversionsformel, Eindeutigkeitssatz für char. Funktionen) Sei X ZV mit Verteilungsfunktion F und char. Funktion Pb. Ferner sei G(x) := 1 F (x− )). Dann gilt: G(b) − G(a) = 2 (F (x) + R N e−iax −e−ibx limN →∞ −N Pb(x)dx. 2πix Folgerung: Seien X, Y ZV mit gleicher char. Funktion. Dann gilt: PX = PY . Satz: Sei die char. Funktion von X (absolut int’bar). Dann gilt für die Dichte fX (x) = R −ihx,yi 1 Pc X (y)dλ(µ) 2π R e Satz: (Entwicklungssatz) Sei X ZV mit E |X|n < Pn (ix)k k ∞. Dann: Pc X (x) = 1 + k=1 k! E X + Rn (x). k k Ferner Pc X (0) = i E X für k ∈ N0 und Rn (x) = o(|X|n ). Definition: Sei X := (X1 , . . . , Xn ) zufälliger Vektor, n ≥ 2. Dann heißt E X := (E X1 , . . . , E Xn ) Erwartungsvektor und CoV(X) := (E((Xi − E Xi )(Xj − E Xj )))i,j=1,...,n Kovarianzmatrix. Lemma: Seien P1 = f1 λ, P2 = f2 λ, fR1 , f2 ≥ 0. Dann gilt: P1 ∗ P2 = f λ für f (x) = R f1 (x − y)f2 (y)dλ(y) Definition: Ein zufälliger Vektor X heißt normalverteilt, falls er die gemeinsame Dichte fX (x) = T −1 1 n/2 ) (det C)1/2 e−1/2(x−m) C (x−m) ∼ N (m, C) ( 2π hat, wobei m ∈ Rn und C pos. definitive, symmetrische d × d-Matrix ist. Lemma: Seien f1 , f2 Wkt’dichten bzgl. R λ von ZV X1 , X2 . Dann gilt: FX1 +X2 (z) = R F1 (z − y)F2 (y)dλ(y) Satz: Sei X ∼ N (m, C) ZV, m ∈ Rn , C post. definit, symm. Dann gilt N\ (m, C)(x) = eihm,xi−1/2·hx,Cxi und m = E X, C = CoV(X). Satz: Seien P1 ∼ N(µ1 , σ12 ), P2 ∼ N(µ2 , σ22 ). Dann gilt: P1 ∗ P2 ∼ N(µ1 + µ2 , σ12 + σ22 ). 12. Die charakteristische Funktion Definition: Sei µ ein endliches Maß auf (Rn , B n ). R Dann heißt µ b : Rn → R, µ b(x) := eihx,yi dµ(y) charakteristische Funktion. Falls P Wkt’verteilung ist, definiere: PbX (x) = E eihx,Xi . Satz: Eigenschaften der char. Funktion: i) Pb(−x) = Pb(x) (konj. kompl.) ii) X ∼ PX ∼ Pc X und aX + b ∼ PaX+b ∼ ibX c e PX (aX) für X reellwertig iii) Pb(0) = 1, |Pb(x)| ≤ 1 iv) Pb ist gleichmäßig stetig v) Pb ist nicht negativ definit 6 12.1 Der Stetigkeitssatz Definition: Sei (Pn )n∈N Folge von n Wkt’verteilungen und P0 Wkt’vert. auf (R , B n ). (Pn ) heißt schwach konvergent gegen P0 , wenn für jede stetige beschränkte Funktion f : R → R R R gilt: limn→∞ f dPn = f dP0 . Symbole: w wlimn→∞ Pn = P0 , Pn − → P0 . Definition: Sei (Xn )n∈N Folge von ZV, X0 ZV mit Werten in (Rn , B n ). Dann heißt (Xn ) konvergent in w Verteilung gegen X0 , wenn PXn − → PX0 . Symbole: L L limn→∞ Xn = X0 , Xn − → X0 . Satz: Sei (Xn ) Folge von ZV auf (Ω, F, P ). Ist X0 P -fast sicher konstant, so gilt: L limn→∞ Xn = X0 ⇔ P limn→∞ Xn = X0 . Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. Satz: Sei (Xn ) Folge von ZV, X0 ZV mit Werten in (R, B). Dann: L limn→∞ Xn = X0 ⇔ limn→∞ FXn (x) = FX0 (x) für alle Stetigkeitspunkte von FX0 . Vorlesung vom 14.12. 13. Asymptotisches Verhalten von Summen von Zufallsvariablen 13.1 Verallgemeinerung des zentralen GWS Definition: Sei X := (Xn )n∈N Folge von unabhängigenP ZV, Xn ∈ L2 (P ). Setze: ξn := E Xn , sn := V ( ni=1 Xn ). Ferner n Z 1 X X Ln (ε) := (Xi − ξi )2 dP. 1/2 sn {|Xi −ξi |≥εsn } i=1 Dann genügt (Xn ) der Lindeberg-Bedingung, wenn für jedes ε > 0 gilt: limn→∞ Ln (ε) = 0. Satz: (Lindeberg, Feller) Lindeberg-Bedingung gilt Pn i=1 (Xi −ξi ) genau dann, wenn L limn→∞ = N (0, 1) 1/2 R1 I := 0 f (x)dx. Dann gilt: limn→∞ E(f (Uk )) = E X = I. 1 n Pn i=1 f (Uk ) = Definition: Lineare Kongruenzmethode zur Erzeugung von U[0, 1]-ZV: xn+1 = (axn + c)modm. Satz: Seien a, c teilfremd, p | (a − 1), p prim, p | m, falls 4 | m: 4 | a − 1. Dann gilt: Länge der Periode ist m. Satz: Sei F invertierbar (streng monoton wachsend), U ∼ U[0, 1] ZV. Dann hat X = F −1 (U ) Verteilungsfunktion F . Definition: Sei F : R → R Funktion. Dann heißt x → inf{z ∈ R | F (z) ≥ x} die verallgemeinerte Inverse von F . Dabei seien inf R = −∞, inf ∅ = +∞. Box-Muller-Verfahren 15. Zuverlässigkeitstheorie Definition: Sei T ZV, die eine Lebensdauer darstellt. Dann heißt R(t) := P (T > t) Überlebensfunktion und λ(t) = limh&0 h−1 P (t < T ≤ t + h | T > t) Ausfallrate von T . sn und limn→∞ maxj≤n V (Xj ) V (Sn ) = 0. 16. Aktien und Optionen Definition: (Xn ) genügt der Lyapunov-Bedingung, wenn lim n→∞ 1 n Z X 1+δ/2 sn i=1 |Xi − ξi |2+δ dP = 0 für ein δ > 0. 13.2 Das Gesetz vom iterierten Logarithmus Satz: Sei (Xn )n∈N FolgePvon iid-ZV, µ := E X, σ 2 := V(Xn ) < ∞, Sn = ni=1 Xi . Dann gilt: 1/2 Sn n lim supn→∞ 2σ2 ln(ln(n)) n − µ = 1 und 1/2 Sn n lim inf n→∞ 2σ2 ln(ln(n)) n − µ = −1 E(exX1 ) Satz: Seien E X1 = 0, M (x) := endlich, α > 0, P (X1 , > 0) > 0. Ferner sei: ψ(a) := − ln(inf ε>0 {eαt M (t)}) > 0. Dann gilt: limn→∞ P (Sn > na)1/n = e−ψ(α) . 14. Simulation und Zufallsgeneratoren Satz: Sei (Uk )k∈N Folge von unabh., U(0, 1)-vert. ZV. Sei f : [0, 1] → [0, 1] int’bare Funktion, Vorlesung vom 13.1., Black-Scholes-Formel 17. Einführung in die Statistik Definition: Allgemeines statistisches Modell: (X, F, Pθ , θ ∈ Θ), wobei X Stichprobenraum, F σ-Algebra auf X, {Pθ | θ ∈ Θ} Familie von Wkt’maßen auf F und N Θ Parametermenge. Ein Modell der Form (E n , ni=1 E,×ni=1 Qθ , θ ∈ Θ) heißt n-fach Modell. Definition: Sei X := (X1 , . . . , Xn ) ∈ E n iid ein Zufallsvektor. Ferner sei Tn : E n → Θ eine Abbildung. Dann nennt man die Zufallsvariable Tn (X1 , . . . , Xn ) eine Schätzung und die Abbildungen (Tn )n∈N Schätzer. Definition: Ein Schätzer heißt konsistent, falls P θ Tn −→ θ für n → ∞. Definition: Ein Schätzer heißt erwartungstreu, wenn E Tn (X1 , . . . , Xn ) = θ gilt. Vorlesung vom 20.1. Definition: Ein Schätzer T heißt bester Schätzer für alle erwartungstreuen Schätzer, falls Vθ (T ) ≤ Vθ (S) für alle anderen erwartungstreuen Schätzer S und für alle θ ∈ Θ. 7 Stochastik – Prof. Dr. Björn Schmalfuß, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. Definition: Seien (X, F, Pθ , θ ∈ Θ) statistisches Modell, τ : Θ → R Kenngröße zu dem zu ermittelnden Parameter τ , 0 < α < 1. Dann heißt eine Abbildung C : X → P(R) Konfidenzbereich zu Intervallwkt. a, wenn gilt inf θ∈Θ Pθ ({x ∈ X | τ (θ) ∈ C(x)}) ≥ 1 − α. Satz: Seien X1 , . . . , Xn ∼ N (m, v) unabhängig, 1 Pn X = (X1 , . . . , Xn ). Ferner V (X) := n−1 i=1 (Xi − (X) M (X))2 . Dann gilt (n−1)·V ist χ2 -verteilt mit v n − 1 Freiheitsgeraden. P Satz: Es gilt ferner: M (X) = n1 ni=1 Xi und V (X) (X)−m √ sind unabhängig und Tm (X) := M n ist V (X)1/2 Student-verteilt mit n − 1 Freiheitsgraden. 17.1 Statistische Tests Definition: Sei H0 Hypothese. Ein Fehler erster Art (α-Fehler) tritt auf, wenn nach Schätzer H0 abgelehnt wird, obwohl H0 zutrifft. Ein Fehler zweiter Art tritt auf, wenn H0 angenommen wird, obwohl H0 nicht zutrifft. 8