CO_Lektion D [Schreibgeschützt]

Werbung
Controlling
Prof. Dr. Eberhard Steiner
Fachbereichsleiter
Betriebswirtschaftslehre
Deckungsbeitragsrechnung
Lektion D
1
Inhaltsübersicht
•
•
•
•
•
1
2
3
4
5
3
Überblick
Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung
Break Even-Analyse
Programmplanung
Preisuntergrenzen
Literaturquellen:
Literaturquellen
1 Überblick
- Voll- und Teilkosten
4
Kosten
Kfix+xkvar
(Kfix+xkvar):x
kvar
Kfix
Leerkosten
XIst
XPlan
Beschäftigung (x=Stück)
2
1 Überblick
- Absoluter Deckungsbeitrag
5
• Der (absolute) Deckungsbeitrag ist allgemein als der
Unterschied von Erlös (Stückpreis) und variablen Kosten
definiert:
• db = p - kv
• Der Deckungsbeitrag ist der Anteil, den ein Produkt zur
Deckung der fixen Kosten und darüber hinaus zur
Gewinnerzielung beiträ
beiträgt (Schultz, 1998, S. 179).
• Die variablen Kosten sind die Einzelkosten der
Erzeugnisse (zB Einstandspreise im Handel) oder die
Grenzkosten bzw. variablen Stückkosten der Erzeugnisse
(zB in der Industrie) (Däumler/Grabe, 2002, S. 23).
• Grenzkosten sind die Kosten, die bei der Produktion einer
weiteren Einheit des Erzeugnisses zusätzlich anfallen.
1 Überblick
- Relativer Deckungsbeitrag
6
• Der relative Deckungsbeitrag ist der Deckungsbeitrag pro
Engpasseinheit. Wenn der Absatzmarkt den Engpass
darstellt, kann der relative Deckungsbeitrag in Prozent des
Preises ausgedrückt werden (Deckungsgrad oder DBUFaktor (Deckungsbeitrag in % des Umsatzes)):
• DBU
DBU--Faktor = db : p = (p
(p-kv):p
• DBU
= 1 - kv : p
3
1 Überblick
- Relativer Deckungsbeitrag
7
• Üblicherweise wird der relative Deckungsbeitrag dann
verwendet, wenn ein Produktionsengpass herrscht
(Maschinenkapazität, Rohstoffverknappung). Dann wird
der relative Deckungsbeitrag pro Engpasseinheit
berechnet:
• dbr = db : Engpasseinheit (z.B. Maschinenstunden)
• Nun kann der relative Deckungsbeitrag herangezogen
werden, um eine optimale Planung des
Produktionsprogramms zu bewerkstelligen.
1 Überblick
- Gesamtdeckungsbeitrag
8
• Der Gesamtdeckungsbeitrag für ein
Einproduktunternehmen ergibt sich, wenn man die
Stückdeckungsbeiträge mit der Stückzahl multipliziert:
• DB = px - xkv = x(px(p-kv)
kv) = P - Kv
• Subtrahiert man vom DB die Fixkosten, so erhält man den
Gewinn:
• G = DB - Kfix
• Im Mehrproduktunternehmen erhält man den
Gesamtdeckungsbeitrag durch Addition aller mit den
Stückzahlen multiplizierten Stückdeckungsbeiträge:
• DB = Σi dbixi
• G = Σi dbixi - Kfix
4
1 Überblick
- Kostenauflösung
9
Kostenauflö
Kostenauflösung
statistisch
Mathematisch
synthetisch
Grafisch
Buchtechnisch
1 Überblick
- mathematische Kostenauflösung
Planmäßig
10
• Mathematisches Verfahren (Hoch-Tiefpunkt-Verfahren)
• Beim mathematischen Verfahren werden die Kosten bei
zwei unterschiedlichen Beschäftigungsgraden
herangezogen und verglichen. Die Aufspaltung in fixe und
variable Kosten folgt folgenden Grundgedanken: Die
Fixkosten sind bei jeder Beschäftigung gleich groß,
Unterschiede in den Kosten bei unterschiedlichen
Beschäftigungen müssen daher von den variablen Kosten
verursacht worden sein. Da zwei Kostenpositionen
vorliegen, kann hieraus eine Kostenspaltung betrieben
werden. Allerdings wird dabei ein annähernd linearer
Kostenverlauf unterstellt und das Problem von sprungfixen
Kosten vernachlässigt.
• Es gilt: kv = (K2 - K1) : (x2 - x1)
5
1 Überblick
- Grafische Kostenauflösung
11
Das grafische Verfahren verwendet ein Streupunktdiagramm,
in
dass
möglichst
viele
Kosten-Stück-Beziehungen
eingetragen werden. Zwischen diese Punktewolke wird dann
eine Gerade so eingezeichnet, dass die Abweichungen
minimiert werden. Der y-Achsenabschnitt stellt die Fixkosten
dar, die Steigung der Gerade entspricht den variablen
Kosten.
Kosten
Kfix
kvar
x (Stück)
1 Überblick
- Synthetische Verfahren
12
• Synthetische Verfahren der Kostenzerlegung gehen nicht von
den Istkosten der Vergangenheit aus, sondern legen technische
Studien, Probeläufe oder Musteranfertigungen zu Grunde.
• Zunächst ist ein Planbeschäftigungsgrad (Plan-BG) zu ermitteln.
Mittels der technischen Studien werden die Kosten für die
Planbeschäftigung ermittelt (Basisplankosten, BPK). Unter
Hinzuziehung von Variatoren werden dann die BPK in variable
und fixe Bestandteile zerlegt. Daraus kann dann der
Sollkostenverlauf abgeleitet werden (Planmäßige Verfahren). Es
wird also anhand technischer Studien beobachtet, wie sich die
Kosten ändern, wenn die Beschäftigung variiert wird. Dazu
verwendet man den Variator (Haberstock, 1997, S. 222).
• Beim buchtechnischen Verfahren wird die Kostenauflösung
durch Entscheidungen vorgenommen, die sich auf
Expertenurteile stützen.
• Voraussetzung für die Anwendung der Verfahren ist, dass ein
linearer Kostenverlauf unterstellt wird. Dies kann, muss in der
Praxis aber nicht der Fall sein.
6
Inhaltsübersicht
•
•
•
•
•
1
2
3
4
5
13
Überblick
Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung
Break Even-Analyse
Programmplanung
Preisuntergrenzen
Literaturquellen:
Literaturquellen
2 Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung 14
• Die Deckungsbeitragsrechnung kann sowohl im
Einproduktunternehmen, wie auch im Mehrproduktunternehmen
angewendet werden. Sie kann einstufig oder mehrstufig
ausgestaltet werden.
• Beim Einproduktunternehmen kommt es zu einer Subtraktion der
variablen Kosten von dem Preis. Nach der Hochrechnung auf
die Absatzzahl werden die Fixkosten abgezogen und das
Betriebsergebnis ausgewiesen.
• Beim Mehrproduktunternehmen wird der Stückdeckungsbeitrag
dbi für jede Produktart i ermittelt und mit den Absatzzahlen xi
multipliziert. Danach werden alle DBi addiert und die Fixkosten
abgezogen, was wiederum das Betriebsergebnis ergibt.
• Bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung wird der
Fixkostenblock in einem von der Summe der Deckungsbeiträge
abgezogen.
• Bei der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung kommt es zu
einer Differenzierung der Fixkosten. Diese werden zB erst auf der
Produktebene, dann auf der Bereichsebene und schließlich auf
der Unternehmensebene subtrahiert und so stufenweise
Deckungsbeiträge ermittelt (DB I; DB II).
7
2 Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung 15
DeckungsbeitragsDeckungsbeitragsrechnung
Produktzahl
Einprodukt
Stufen
Mehrprodukt
Einstufig
A
B C
p
p p
-kv -kv -kv
=db =db =db
DB + DB+DB
-Kfix
=Gewinn
p
- kv
=db
DB=db*x
-Kfix
=Gewinn
Mehrstufig
p
-kv
=db
DB = db*x
-Kfix Produkt
=DB I
-Kfix Bereich
=DB II
-Kfix Unternehmen
=Gewinn
p
-k v
=db
DB=db*x
-Kfix
=Gewinn
2 Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung 16
Betriebsergebnis
Unternehmensfix
DB III
DB II
Bereichsfix
Gruppenfix
Gruppenfix
Gruppenfix
DB I
Produktfix
Produktfix
Produktfix
Produktfix
Produktfix
Produktfix
db = p-kv
Produkt A
Produkt B
Produkt C
Produkt D
Produkt E
Produkt F
8
2 Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung
17
- Anwendungen
Gewinnschwelle
(BEP)
Produktionsverfahren
Zusatzaufträge
Anwendungen der
DeckungsbeitragsDeckungsbeitragsrechnung
Programmplanung
Preisuntergrenzen
Make or buyAnalyse
Inhaltsübersicht
1
2
3
4
5
18
Überblick
Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung
Break Even-Analyse
Programmplanung
Preisuntergrenzen
Literaturquellen:
Literaturquellen
9
3 Break Even-Analyse
19
• Mit der Break-Even-Analyse kann das Unternehmen die
Gewinnschwelle ermitteln, dh. am Break-Even-Point (BEP)
ist der Gewinn gleich Null. Die Break-Even-Analyse dient
dazu, den Beschäftigungsgrad zu ermitteln, ab dem mit
dem Produkt ein Gewinn erwirtschaftet wird (BEP).
• Die Break-Even-Analyse setzt voraus, dass die
Gesamtkosten linear verlaufen, die Fixkosten konstant
sind, Preise und Produktionsprogramm gleich bleiben und
keine Lagerbildung stattfindet (Olfert, 2001, S. 280).
3 Break Even-Analyse
•
•
•
•
•
•
Am BEP gilt:
Gewinn = Erlö
Erlös - Kosten = 0
Erlö
Erlös = Kosten
p*x = kv*x + Kfix
db*x = Kfix
Daraus kann der BEP rechnerisch hergeleitet werden:
•
•
•
•
•
•
p*x = kv*x + Kfix
Kfix = p*x- kv*x
Kfix = x(p- kv)
xBEP = Kfix:(pKfix:(p- kv)
kv)
bzw. mit db = (p- kv)
xBEP = Kfix:db
20
10
3 Break Even-Analyse
21
Kritische
Menge
(BEP)
Kfix
Kfix
p-kv
db
Sicherheitsabstand
p*xist - p*xBEP
xist - xBEP
p*xBEP
xBEP
PlanPlanMenge
PlanPlan-G + Kfix
PlanPlan-G + Kfix
p-kv
db
3 Break Even-Analyse
22
K,
P
(€)
Erlö
Erlöse
(px)
px)
p
db
Kfix+xkv
kv
Kfix
kv
p
xBEP
x
11
3 Break Even-Analyse
23
K
Gewinnzone
Verlustzone
x
xBEP
3 Break Even-Analyse
- Einfluss auf den BEP
24
K,
P
(€)
1. Abbau des FixkostenFixkosten-Blocks:
Je kleiner Kfix ist,
desto früher wird BEP erreicht und
Kfix alt
desto weniger verlustanfällig ist
das Unternehmen
Kfix neu
xBEP neu
x
xB EP alt
K,
P
(€)
P alt
P neu
2. Preissteigerung
Je höher der Preis ist,
desto früher wird der BEP erreicht
xBEP ne u
xBEP alt
x
12
3 Break Even-Analyse
- Einfluss auf den BEP
25
3. Senkung der variablen Kosten
Je kleiner kv ist,
K,
P
(€)
desto früher wird BEP erreicht und
kv alt
Senkung zB durch Rationalisierung
kv neu
4. Steigerung des Absatzes
xBEP ne u
Steigt (oder fällt)
llt der Absatz,
bleibt der BEP gleich,
x
xBEP alt
K,
P
(€)
aber es steigt (sinkt) die
Sicherheitsspanne
xBEP alt
Inhaltsübersicht
1
2
3
4
5
x alt
x neu
x
26
Überblick
Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung
Break Even-Analyse
Programmplanung
Preisuntergrenzen
Literaturquellen:
Literaturquellen
13
4 Programmplanung
27
• Wenn ein Engpass vorliegt, kann der absolute
Deckungsbeitrag nicht mehr zur Entscheidung
herangezogen werden. Es muss der relative
Deckungsbeitrag ermittelt werden, dh der
Deckungsbeitrag pro Engpasseinheit.
• dbr = (Stü
(Stückpreis - variable Stü
Stückkosten) :
Engpassbelastung pro Stü
Stück
• oder
• dbr = (Stü
(Stückpreis - variable Stü
Stückkosten) *
Produktionskoeffizient
• wobei
• Produktionskoeffizient = 1 Stunde Engpassbelastung :
Fertigungszeit pro Stü
Stück
4 Programmplanung
28
• Die Ermittlung des neuen Produktionsprogramms erfolgt
in drei Schritten:
• 1. Ermittlung der relativen Deckungsbeiträge
• 2. Erstellung einer Rangordnung der Vorteilhaftigkeit der
Produktarten mittels der relativen Deckungsbeiträge
• 3. Sukzessive Aufnahme der Produktarten in das optimale
Produktionsprogramm bis die Kapazität erschöpft ist.
(Olfert 2001, S. 310).
• Liegen mehrere Engpässe vor, muss zur Optimierung des
Produktionsprogramms die lineare Optimierung
herangezogen werden.
14
Inhaltsübersicht
1
2
3
4
5
29
Überblick
Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung
Break Even-Analyse
Programmplanung
Preisuntergrenzen
Literaturquellen:
Literaturquellen
5 Preisuntergrenzen
30
PreisPreisuntergrenze
Kurzfristig:
Mittelfristig:
Langfristig:
p = kv
bzw.
p = kv +
mittelfr. abbaubare kfix
bzw.
p = kv + kfix
db=mittelfr. abbaubare
kfix
db=kfix
db=0
bzw.
15
Herunterladen