Prozessorientierte Standard-Einzelkostenrechnung (PSEK)

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Prozessorientierte Standard-Einzelkostenrechnung (PSEK)
Teilkostenrechnung
Konzept der PSEK: Einem Geschäft werden nur die Kosten zugerechnet, die von ihm auch
verursacht wurden.
 also nur variable Kosten
Problem:
In KI gibt es nur wenige direkt zurechenbare variable Kosten.
Daher geht die PSEK folgenden Weg:
Beispiel:
Der Bankverein Werther will den Deckungsbeitrag für ein Schließfach ermitteln für das es
aufgrund der Konkurrenzsituation eine Miete von 40 € im Jahr erzielen kann.
1. Die Leistungen werden bestimmt und von anderen Leistungen abgegrenzt.
2. Arbeitsablaufstudien zerlegen einen Prozess in Teilprozesse, um die Arbeits-, Sachund Anlagekosten so weit wie möglich der Leistung zuordnen zu können. Bsp. 8 min
für Besuch eines Schließfachs 4 mal im Jahr
Arbeitszeitstudien haben ergeben:
Umgerechnet auf ein
 Beratung eines Mietinteressenten = durchschnittlich 5 min
Jahr der Dauer des
 Vertragsabschluss = durchschnittlich 3 min
 Begleitung eines Mieters pro Jahr = durchschnittlich 4 * 8min Mietverhältnisses
 Kosten für höherqualifizierten Mitarbeiter = 100.000 €
 Kosten für qualifizierten Mitarbeiter = 60.000 €
 200 Tage á 8 Stunden Arbeit pro Mitarebiter
 Formular für Mietvertrages = 0,04 €
 Unterschriftenkarte = 0,06 €
 Mieter erhält 2 Schlüssel; Kosten je Schlüssel = 10 €; bleiben durchschnittlich
8 Jahre im Gebrauch
 Jährliche Raumkosten für ein Schließfach = 6,25 €
 Jährliche Kosten für Schließfachanlage = 2,50 €
Wie groß sind der Standardstückkostensatz und der Deckungsbeitrag?
3. Arbeitszeiten werden mit Personalkostensätzen entsprechend der Mitarbeiterqualifizierung bewertet:
Personaleinzelkostenfaktor = 100.000 € / 96.000 min = 1,04 €/min
= 60.000 € / 96.000 min = 0,63 €/min
Problem: Praxisfremd, dass Mitarbeiter 100 % seiner Leistung gibt. (es könnte auch
mit einer 80prozentigen Auslastung des Mitarbeiters gerechnet werden; dann steigen
die Kosten pro Minute)
4. Alle direkt der Einzelleistung zurechenbaren Kosten ergeben den
Standardstückkostensatz
5. Standardstückkostensatz muss mit dem erzielbaren Erlös verglichen werden.
Differenz = Deckungsbeitrag
Personalkosten
Arbeitszeit
StandardKosten / min
(min)
stückkosten
1
5
1,04 €
5,20 €
1
3
0,63 €
1,89 €
4
8
0,63 €
20,16 €
Teilprozesse Einheiten
Beratung
Vertrag
Begleitung
Summe
27,25 €
Sachmittelkosten
Kostenart
Einheiten
Formular
Karte
Schlüssel
1
1
2
StandardStandardkostensätze stückkosten
0,04 €
0,04 €
0,06 €
0,06 €
1,25 €
2,50 €
Summe
2,60 €
Anlagekosten
Summe
Tresor-Gebäudeteil
Schließfachanlage
Mieterlös
- Standardstückkostensatz
= Deckungsbeitrag zu den Overheadkosten
6,25 €
2,50 €
8,75 €
40,00 €
38,60 €
1,40 €
Overheadkosten = indirekte Standardkosten (können nicht für den Prozess ermittelt werden);
Bsp.: Geschäftsleitung, allgemeine Verwaltung, kalkulatorische Kosten, etc.
Restkosten = Unterauslastung der Mitarbeiter; Ineffizienz bei Leistungserstellung; Beratung
ohne Geschäftsabschlüsse, überteuerter Einkauf von Personal und Sachmittel
Was ist wenn die ermittelten IST-Kosten höher sind als die verrechneten StandardEinzelkosten?
 Zu viel Personal in der Abteilung
 Bezahlung des Personals entspricht nicht den Tarifen
 Materialverbrauch ist zu hoch
 Tatsächliche Preise der Materialien sind zu hoch
 Etc.
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