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Vorlesung: Allgemeine Chemie
Organische Chemie
05.12.; 08.12.; Prof. Dr. C. Meier
Eine Einführung in die Organische Chemie
Themen:
Elektronenstruktur, kovalente Bindung,
Säure-Basen-Eigenschaften in Abhängigkeit der Struktur
Stoffchemie: Stoffklassen, Nomenklatur, physikalische Eigenschaften in
Abhängigkeit von der Struktur
Formeln
Aktuelle Beispiele aus der Forschung
1. Begriff ‚Organische Chemie‘
von Berzelius (1807) geprägt
Stoffe pflanzlichen und tierischen Ursprungs sind anders als die der
unbelebten Natur, sie haben eine besondere Kraft – die Lebenskraft
vis vitalis, sie wurden organisch genannt
alle anderen anorganisch
1828 Widerlegung der These, das organische Substanzen nur von
Lebewesen synthetisiert werden können, Harnstoffsynthese ohne
Zutun einer “Lebenskraft” (Wöhler-Synthese)
neue Definition: Chemie der Kohlenstoffverbindungen, > 16 000 000
Ausnahmen: CO2, CO, Carbonate, Cyanide, Carbide
Proteine, Enzyme, Vitamine, Lipide, Kohlenhydrate, Nucleinsäuren
Bekleidung (Baumwolle, Seide, Wolle, synthetische Fasern)
Energiegewinnung: Erdöl, Erdgas, Kohle
Kunstoffe, synthetischer Gummi, Klebstoffe, Medikamente, Farbstoffe
Palytoxin, einer der
giftigsten Naturstoffe aus
Meeresorganismen, Gift
für Speere (Hawaii), C129,
H223, N3, O54,
1981 Strukturaufklärung,
1991 Totalsynthese
Warum gibt es so viele kohlenstoffhaltige Verbindungen?
Was macht den Kohlenstoff so besonders?
2. Stellung des Kohlenstoff im PSE
Elektronenkonfiguration, Rumpfelektronen,
Valenzelektronen
weder Abgabe noch Aufnahme von Elektronen
Verbindung zw. Kohlenstoffen bzw.
Kohlenstoffe und anderen Elementen
3. Die kovalente Bindung
auch Elektronenpaarbindung, Atombindung
Ziel: Oktett von Elektronen in äußerer Schale zu erreichen
durch Teilen von Elektronen mit dem Bindungspartner =
gemeinsam genutzte Elektronen = Paar oder Paare von
Elektronen, dass zwei Atomen gemeinsam gehört,
Wechselwirkung der Valenzelektronen
bindendes Elektronenpaar, Einfachbindungen, Doppel- und
Dreifachbindungen, selten Vierfachbindungen
Festigkeit der Bindung wird durch die Bindungsenergie
beschrieben
das Knüpfen und Trennen von Bindungen sind chemische
Reaktionen
Kohlenstoff, Wasserstoff
Sauerstoff, Stickstoff
Halogene
Phosphor, Schwefel
Ketten, Ringe,
Einfachbindungen,
Doppelbindungen,
Dreifachbindungen
Räumliche Strukur
Geosmin, der Duft der Erde
(Boden-Geruch, Schimmelpilz,
Geruch bei Regen nach langer
Trockenheit, bicyclischer Alkohol
CH3
OH
CH3
4. Polare kovalente Bindung
identische Bindungspartner, gleichmäßige Verteilung des
Elektronenpaares, Bsp. H2, F2, unpolare kovalente Bindung, auch
zwischen Kohlenstoff und Wasserstoff
Bsp. HCl, NH3, H2O, das gemeinsame Elektronenpaar wird von dem
elektronegativeren Partner stärker angezogen
immer dann, wenn Atome mit deutlicher Elektronegativitätsdifferenz
verbunden sind
Partialladungen δ+, δwichtig für Verständnis von chemischen Reaktionen
5. Dipolmoment
Eine polare kovalente Bindung stellt einen Dipol dar. Das Maß ist das Dipolmoment,
welches abhängig ist von der Ladung und dem Abstand.
Dipolmoment (D) = m = e x d
e: Stärke der atomaren Ladung,
d: Entfernung zw. pos. u. neg. Ladung
Dipolmoment des Moleküls: abhängig von der Polarität der Bindung und Molekülbau
a. In einem Molekül mit nur einer Bindung ist das Dipolmoment des Moleküls identisch
mit dem der Bindung.
b. Dipolmomente können sich addieren oder aufheben.
Bsp. CO2, Tetrachlorkohlenstoff, zwischenmolekulare Kräfte
Polare und unpolare Moleküle
6. Strukturformel
schematische Darstellung eines Moleküls
gibt Informationen über die Atombindungen (und geometrische
Struktur)
Summenformeln
Lewis Formel (Elektronenformel): Valenzelektronen werden durch
Punkte dargestellt, zeigen verknüpfte Atome, einsame
Elektronenpaare, Formalladungen, aber nicht die räumliche Struktur,
lineare und rechtwinklige Anordnung
Valenzstrichformel (Lewisschreibweise):
Elektronenpaare werden als Striche dargestellt
Kondensierte Strukturformel
Stereoformel(Keilstrichformel):
Papierebene
H
H
H
C
H
Skelettformel: knapp, Bsp. Benzol,
Wasserstoffe an Kohlenstoff werden
nicht gezeichnet, Substituenten
werden gezeichnet
in die Papierebene
nach hinten
aus der Papierebene
nach oben
Die Bindungen des Methans und aller weiteren Alkane
Einfachbindungen, gesättigt, Kohlenwasserstoffe
Hybridisierung der Orbitale
Hybridorbitaleorbitale sind Mischorbitale,
Linus Pauling 1931,
Bildung von vier gleichwertigen Orbitalen,
zwei Lappen unterschiedlicher Größe
Anordnung im Raum, so dass maximale Entfernung
Der Bindungswinkel ergibt sich aus den Orbitalen, die an der
Bindung beteiligt sind
Tetraederbindungswinkel: 109.5°
• Elektronenpaare bilden miteinander einen Winkel, der die beiden
Elektronen so weit wie möglich voneinander entfernt
Verschiedene Darstellungsformen von Methan
Summenformel: CH4
Strich
Stab
Kugel-Stab
Kalottenmodell
Line
Stick
Ball and Stick
CPK, Space Filling
Alkane: Kohlenwasserstoffe, Einfachbindungen, gesättigt, sp3
Die Ethen-Bindung: Doppelbindung
Eine Zweifachbindung besteht aus einer σ−und
einer π−Bindungen.
Der Bindungswinkel des sp2-Kohlenstoffs beträgt 120°.
Das sp2-hybridisierte Kohlenstoffatom
Der Bindungswinkel des sp2-Kohlenstoffs beträgt 120°.
sp2 Kohlenstoff ist ein trigonal-planarer Kohlenstoff
Alkene: Kohlenwasserstoffe, Doppelbindungen, ungesättigt, sp2
Ethen
H2C CH2
Propen
H2C CH CH3
Buten
H2C CH CH2CH3
Penten
H2C CH CH2CH2CH3
Ethin Bindung: Dreifachbindung
Eine Dreifachbindung besteht aus einer σ−und zwei π−Bindungen
Der Bindungswinkel des sp-Kohlenstoffs beträgt: 180°
Alkine: Kohlenwasserstoffe, Dreifachbindungen, ungesättigt, sp
HC CH
Ethin
Propin
Butin
Pentin
HC
CH3
HC
CH2CH3
HC
CH2CH2CH3
Funktionelle Gruppen
Halogene
Alkohole
Ether
Amine
Aldehyde
Ketone
Carbonsäuren (Begriff: zusammengesetzte funkt. Gruppe)
Carbonsäure-Derivate (Ester, Amide, Anhydride)
Aromaten
Phenole
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