Diplomarbeit: Fernauslösbare Skibindung 1.Anwendungsgebiet Skirennsport: Als begeisterter Skirennläufer verfolge ich seit Jahren die Geschehnisse rund um den Weltcup-Zirkus. Jahr für Jahr steigen Risiko und Geschwindigkeit, doch auf dem Sicherheitssektor gibt es wenig Innovatives. Aus diesem Grund habe ich es mir zum Ziel gesetzt, eine Vorrichtung zu konstruieren, die eine Vielzahl von Verletzungen verhindern kann. Ich kam auf die Idee, eine Bindung zu konstruieren, die es ermöglicht den Rennläufer im Falle eines Sturzes ohne Krafteinwirkung vom Ski zu trennen. Dies soll in jener Phase des Sturzes geschehen, in der der Athlet keine Kontrolle mehr über die Situation hat, ein Sturz aber bereits abzusehen ist. Diese Phase dauert ca. 1-3 Sekunden, genügend Zeit um es einem aufmerksamen Beobachter vor einem Kontrollbildschirm zu ermöglichen den Öffnungsknopf zu betätigen. Via Funk wird das Signal in die Bindung transferiert und öffnet diese blitzschnell. Die Vorderbacke der Bindung ist mittels Federn vorgespannt und durch einen verschiebbaren Bolzen fixiert. Im Falle einer Betätigung liefert eine ausgefeilte elektrische Schaltung kurzzeitig eine Spannung von über 400 Volt. Die in der Bindungsplatte liegende Spule mit ~4000 Windungen erzeugt dadurch kurzzeitig ein so starkes Magnetfeld, dass der Bolzen in deren Inneres gezogen wird. Durch die Vorspannung wird der Vorderbacken ca. 3cm nach vorne katapultiert, genug um den Skischuh aus der Fixierung zu befreien. Nach einem verletzungsfrei überstanden Sturz muss der Vorderbacken einfach nur in die Grundposition gezogen werden und der Bolzen rastet wieder ein. Mit einer Aufladezeit von nur ca. 15 Sekunden kann die Bindung etwa 10 Minuten mit kürzester Öffnungszeit betrieben werden. Zeit genug, wenn man bedenkt, dass die längste Abfahrt der Welt 2,5 Minuten dauert. 2.Anwendungsgebiet Freeriden: Bei dieser neuen Trendsportart, in der man sich vorwiegend in sehr unwegsamem Gelände aufhält, kommt es öfters zu Situation aus denen man sich selbst ohne Öffnen der Bindung nicht mehr befreien kann. Vor allem nach Stürzen in tieferem Schnee, zwischen Bäumen oder nach Abgang einer Lawine ist das normale Betätigen des Hinterbackens oft aufgrund der prekären Lage unmöglich. © Brachner Patrick Bei Verwendung dieses neuartigen Systems kann durch Knopfdruck am Skistock die Bindung am Vorderbacken horizontal geöffnet werden. Nachdem man sich nun aus der Situation befreit hat, muss die Bindung nur mehr in die normale Position zurückgezogen werden, der Bolzen rastet ein und das Tiefschneevergnügen geht weiter. Der Öffnungsmechanismus funktioniert dabei gleich wie im ersten Anwendungsgebiet beschrieben. Eine Betriebsdauer von 10 Minuten reicht allerdings hier nicht aus, um diese auf 1-2 Stunden zu erhöhen muss aber lediglich ein Kondensator mit größerer Kapazität verwendet werden. Mechanische Komponenten des funktionstüchtigen Prototyps © Brachner Patrick Elektronik, integriert in die vordere Bindungsplatte © Brachner Patrick