Chemischer Teil Problem: Ernteausfall durch Schädlinge Blattfresser Bsp.: Spodoptera, Ostrinia -> befallen Nutzpflanzen, leichte Ausbreitung in Monokulturen Wurzelschädlinge (häufig durch Larven) Bsp. Drahtwürmer, Leptinotarsa (Kartoffelkäfer) Knospenschädigung z.B. an Baumwolle durch Heliothis -> schwer zu bekämpfen Blattläuse (Pflanzensauger) -> Saftsaugen nur bei hohem Befall relevant, schlimmer sind Sekundärinfektionen durch Virenübertragung Milben -> Massenbefall, Sekundärschäden Pflanzliche Sekundärstoffe sind oft giftig und sollen vor Fraßfeinden schützen Saxitoxin, Tetrodotoxin -> Raubfische fressen Kugelfische trotzdem Monarchfalter (Danaus plexipus) -> Larven fressen gifitge (->Glykosid) Pflanzen (Seidenblume) -> normal wird die Na+/K+-ATPase gehemmt -> Falter resistent durch Punktmutation die Affinität für den Fremdstoff heruntersetzt -> Mutierter Rezeptorteil extrazellulär zwischen 1. und 2. Transmembranschleife Tabakschwärmer -> resistent gegen Nicotin -> resorbieren wenig, das meiste wird ausgeschieden -> Stoff bleibt gifitg kommt aber nicht in Zielzellen an Kennzeichen eines Insekts: verschiedene Angriffspunkte Bewegung (Muskulatur) Cuticula (Skelett; Schutz vor Wasserverlust) Stoffwechsel (Gemeinsamkeiten und Besonderheiten gegenüber Pflanzen) Orientierung (Sinnesorgane und Nervensystem) -> meiste Angriffsmöglichkeiten inaktive Vorstufen werden von Zellen umgewandelt -> Aktivierung -> Pharmakodynamik (Aufnahme, Verbreitung im Körper) -> Erhöhung der Lipophilität (schlechtere Ausscheidung, bessere Aufnahme in Zelle -> Umgehung von Toxizität -> Schutz des Anwenders (teilweise insktenspezifische Umwandlung) 1. Angriff der Acetylcholinesterase 1a. Acetylcholinesterase im synaptischen Spalt cholinerger Synapsen -> z.B. Im Gehirn und an motorischen Endplatten von Vertebraten und im Nervensystem der Insekten (-> sehr enger synaptischer Spalt -> stärkere Reaktion) -> schnelle Löschung des Signals -> extrazellulär, locker an Zelle assoziiert, tetramere Komplexe (bei Wirbeltieren -> bei Insekten nicht untersucht) -> ursprünglich vermutlich auch Zell-Zell-Kommunikationsmittel -> extrem schnell (10^4 Spaltungen / s) -> kann aufgrund der maximalen Diffusionsgeschwindigkeit nicht gesteigert werden -> das aktive Zentrum besteht aus Serin-Histidin-Glutamin -> Triade aktiviert Serin -> Acider -> Reaktiver -> aktives Zentrum befindet sich im inneren des Proteins -> schmaler Schlund -> mit vielen aromatischen Aminosäuren -> erlauben Kation (Acetylcholin ist partiell positiv)- Pi – Bindung -> erleichtert das diffundieren E + AcCh -> [EAcCh] -> Cholin + [EAc] + H2O -> E + Ac -> Substratüberschusshemmung -> wenn zuviel Substrat, dann wird der Schlund blockiert -> kovalente Bindung von Enzym und Teilsubstrat -> Reaktivierung durch H2O Indikator beim Mensch für Vergiftung der Acetylcholinesterase: Butyryl-Cholinesterase -> anderes Substratspektrum (breiter), liegt überall vor, auch im Blutserum -> Messung der Aktivität im Blutserum 1b. Organophosphate Abkömmlinge der Phosphorsäure -> Triester -> leicht hydrolytisch spaltbar -> labil, leicht abbaubar Rest oft mit Aromaten und Halogenen -> sehr lipophil Thioanaloge = Sauerstoff mit Doppelbindung ist durch Schwefel ersetzt -> ungiftiger (-> weniger polarisiert -> Elektronegativität) -> müssen aktiviert werden (Oxidasen [P450]) hemmt Acetylcholinesterase Wirkmechanismus: Rest bildet Wechselwirkung mit organischen Aminosäuren im Schlund aus Phosphor ist partiell positiv geladen -> Kovalente Bindung an Serin unter Abspaltung des Restes -> Dephosphorlierung nicht möglich -> irreversibel -> starke Wirkung -> keine Reaktivierung -> Reaktion Zeit- und Konzentrationsabhängig. IC50 (Inhibitorische Konzentration) -> je mehr Zeit bis zum erreichen der IC50 desto niedriger ist die Konzentration und umgekehrt. Symptome beim Menschen Übererregung der Skelettmuskulatur -> Krämpfe -> nicotinische Rezeptoren (schnell) Sekretion (Tänen, Speichel, Schweiß), Darmaktivität, Blutdruckerhöhung -> muscarine Rezeptoren (Sympathicus -> langsam) Behandlung: Antagonisten für Rezeptoren -> verhindern Dauererregung -> hilft nur gegen Symptome der muscarinen Rezeptoren Kovalente Bindung des Giftes durch Oxime (R2-N-OH) -> Umesterung des Giftes -> “Antidot” 1c. Carbamate Entdeckung: Calabar-Bohne -> Eserin -> Phyostignin -> Einsatz als “Gottesurteil” in Nigeria bis vor 200 Jahren -> Alkaloid (N-haltig, nicht aromatisch) Carbamat-Struktur: C – O – CO – N – C ähnlicher Wirkmechanismus wie Organophosphate Bindung des Restes identisch das C-Atom zwischen O und N, ist partiell positiv geladen und geht eine Bindung mit dem Serin ein -> Spaltung des Giftes -> Blockierung nicht endgültig Nervengase Bsp. Sarin, Tabun, Soman -> abgewandelte Organophosphate -> Flüssigkeiten mit hohem Gasdruck -> gehen leicht in Gasphase über -> gleiche Wirkung wie Organophosphate -> absolut irreversibel -> keine Umesterung mit Oximen möglich -> Vergiftung nach 1-3 Minuten letal; LDMensch 0,01 mg/kg Krankheiten Alzheimer: Mangel an Nicotinischen Rezeptoren -> Gabe von Acetylcholinesterasehemmern