Zusatzmaterial

Werbung
Anwendungsbeispiel:
Krombacher Brauerei
zum Buch
Copyright W. Kohlhammer 2008
Hermann Freter: Markt- und Kundensegmentierung.
Kundenorientierte Markterfassung und -bearbeitung, 2.
Auflage, Stuttgart 2008
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Gliederung
1 Branche und Unternehmen .......................................................................................... 1
2 Marktabgrenzung .......................................................................................................... 2
2.1 Produktorientierte Marktabgrenzung ......................................................................................3
2.2 Nachfragerorientierte Marktabgrenzung.................................................................................5
2.3 Fazit ........................................................................................................................................8
3 Segmentspezifische Marktbearbeitung ...................................................................... 9
3.1 Differenzierter Einsatz der Leistungspolitik ............................................................................9
3.1.1 Differenzierter Einsatz der Produktpolitik..................................................................... 10
3.1.2 Differenzierter Einsatz der Verpackungspolitik............................................................ 10
3.2 Differenzierter Einsatz der Distributionspolitik..................................................................... 13
3.3 Differenzierter Einsatz der Kommunikationspolitik .............................................................. 15
3.4 Differenzierter Einsatz der Preis- und Konditionenpolitik .................................................... 17
3.5 Differenzierter Einsatz des Marketing-Mix........................................................................... 18
4 Fazit .............................................................................................................................. 20
Copyright W. Kohlhammer 2008
Literaturverzeichnis......................................................................................................... 22
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Am Beispiel des Biermarktes sollen unter Bezugnahme auf die KROMBACHER
BRAUEREI Ansatzpunkte für eine Marktsegmentierung aufgezeigt werden.
1
Branche und Unternehmen
In Deutschland gibt es 1.284 Braustätten, die bei einem Gesamtausstoß von 107.174
Tsd. hl durchschnittlich 8,5 Tsd. hl produzieren (Werte für 2006, vgl. Deutscher
Brauer-Bund 2007). 63,6 % der Braustätten haben einen Ausstoß unter 5.000 hl pro
Jahr (lokale Kleinbrauereien), 2,3 % einen Ausstoß über 1 Mio. hl pro Jahr
(überregionale Großbrauereien). Das Angebot besteht aus einer Vielzahl von
Marken, Sorten, Gebinden und Verpackungen. Bier stellt ein quasi-homogenes
Produkt dar, das durch Marketing heterogenisiert werden soll. In Deutschland
produzierte Biere müssen nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut werden (vgl.
Kuhl 1990, S. 21 f.). Der deutsche Biermarkt ist seit Jahren mengenmäßig rückläufig;
der Bierkonsum pro Kopf fiel von einem Maximum von 148,7 l (1982) auf 116 l
(2006). Es findet ein Verdrängungswettbewerb zwischen Herstellern und deren
Marken statt (vgl. Brunken 1991). Es ist zwischen Braustätten, Marken und
Brauereigruppen zu unterscheiden. 2005 war die RADEBERGER-Gruppe mit einem
Gesamtausstoß von 15 Mio. hl die größte deutsche Gruppe; zum Vergleich: die
niederländische Gruppe Heineken hatte 2005 einen Ausstoß von 118,6 Mio. hl (vgl.
o. V. 2006, S. 25).
Die KROMBACHER BRAUEREI in Kreuztal-Krombach erzielt mit ca. 850 Mitarbeitern
einen Jahresumsatz in Höhe von 542 Mio. € (ohne den Umsatz von SCHWEPPES
Deutschland in Höhe von rund 67 Mio. €, ohne den Umsatz der übernommenen
Privatbrauerei ROLINCK und ohne MBG INTERNATIONAL PREMIUM BRANDS) und einen
Ausstoß von ca. 5,7 Mio. hl (Angaben für das Jahr 2007) (vgl. Krombacher 2008).
Die Brauerei hat sich in den letzten Jahren gegen den allgemeinen Trend im
Biermarkt positiv entwickelt; das ist in erster Linie auf den Erfolg der starken Marke
KROMBACHER zurückzuführen. Die Brauerei verfolgte mit dieser Marke jahrelang eine
Einzelmarkenstrategie mit einem Produkt, der Biersorte Pils. Das Programm wurde
zu einem Mehrmarkenangebot unter Einsatz von Familienmarkenstrategien
ausgeweitet, das mittlerweile auch nicht alkoholische Getränke umfasst.
Copyright W. Kohlhammer 2008
Die Marktsegmentierung ist in andere strategische Überlegungen eingebettet. Die
Konkurrenzsituation in Deutschland erfordert klare Strategien (vgl. Heyden 2008).
Die folgenden Ergebnisse einer empirischen Erhebung verdeutlichen die starke
mittelständische Struktur der deutschen Brauereien (vgl. KPMG 2007, S. 13). Dabei
ging es – u. a. – um die Frage, welche Wettbewerbsstrategien Brauereien verfolgen
(Mehrfachnennungen, vgl. Abb. 1):
1
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Kostenführerschaft
6%
Premiummarkenstrategie
(Differenzierung, Qualitätsführerschaft)
20 %
Fokussierung auf Segmente
(regionale Segmente, spezielle Biersorten)
79 %
Abb. 1: Wettbewerberstrategien von Brauereien
Quelle: KPMG 2007, S. 13.
Daneben spielt auch die Frage eine Rolle, mit welchen Produkt-Markt-Strategien
Ziele erreicht werden sollen (Mehrfachnennungen, vgl. Abb. 2):
Wachstum durch neue Produkte
(neue Sorten, neue Gebinde)
53 %
Wachstum durch Erschließung neuer Kunden
(neue Absatzwege, neue Absatzregionen)
76 %
Kostenreduzierung,
Konsolidierung, verbesserte Prozesse
70 %
Abb. 2: Produkt-Markt-Strategien von Brauereien
Quelle: KPMG 2007, S. 14.
Copyright W. Kohlhammer 2008
Zu den strategischen Aspekten der KROMBACHER BRAUEREI zählen z. B. die mittelständische Struktur des Familienunternehmens, die langfristigen Ziele, die Frage,
welche alkoholischen und nichtalkoholischen Getränke angeboten werden sollen, die
nationale
Marktabdeckung,
welche
Kombination
von
Markenund
Positionierungsstrategien hergestellt werden soll und ob das Wachstum allein intern
oder auch durch Zukäufe von Unternehmen und Marken erreicht werden soll. Die
Brauerei betreibt keine Internationalisierungsstrategie (Export: 155 Tsd. hl). Der
Übergang von einer Monobrauerei mit nur einer Sorte (Pils) zu einer
Sortimentsbrauerei bzw. zu einem Getränkeanbieter, der auch nichtalkoholische
Getränke anbietet, hängt nicht nur mit Fragen der Marktsegmentierung zusammen.
Wichtige Determinanten stellen die Management-Kapazitäten, die Markenstärke und
die möglichen Synergien im Marketing, in der Produktion und im Vertrieb dar.
2
Marktabgrenzung
Märkte lassen sich aus Angebots- und Nachfragersicht darstellen (vgl. Kopsch 2001;
zum Biermarkt vgl. Tietz 1979). Die erste Perspektive bezieht sich auf die Frage,
welche Produkte angeboten werden, die zweite Perspektive auf die Frage, welche
2
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Kunden diese Produkte kaufen. Ausgangspunkt für segmentspezifische
Überlegungen ist die Frage nach der Abgrenzung des relevanten Marktes (vgl. Kuhl
1990, S. 27 ff.).
2.1
Produktorientierte Marktabgrenzung
Aus der Sicht der KROMBACHER BRAUEREI lassen sich aus der Produktperspektive
mehrer Marktebenen unterscheiden.
•
•
•
Der Getränkemarkt stellt einen Ausgangspunkt dar. Er lässt sich in Heiß- und
Hausgetränke, alkoholfreie Getränke und alkoholhaltige Getränke unterteilen.
Der Getränkekonsum beträgt 755,0 l pro Kopf (vgl. Abb. 3 a). Die
KROMBACHER BRAUEREI bietet Produkte in den Bereichen alkoholfreier und
alkoholhaltiger Getränke an.
Der Markt alkoholhaltiger Getränke besteht aus den Bereichen Bier, Wein,
Spirituosen und Sekt (vgl. Abb. 3 b). Der Pro-Kopf-Konsum beträgt 145,6 l.
Der Biermarkt wird nach einzelnen Sorten unterteilt, z. B. (in Klammern Absatz
Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Getränkeabholmärkte (GAM) 2006, vgl.
Deutscher Brauer-Bund 2007):
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
•
Copyright W. Kohlhammer 2008
•
Pils (60,3 %),
Export/Edel/Spezial (12,5 %),
Weizen (8,7 %),
Hell (4,8 %),
Alkoholfrei (2,6 %),
Kölsch (1,9 %),
Alt (1,5 %),
Malz (1,4 %),
Schwarzbier (1,3 %),
Bock (0,7 %),
Leichtbier (0,7 %).
Pro Kopf wurden 115,2 l getrunken. Pils dominiert mit rund 60 % Absatzanteil
(vgl. Abb. 3 c). Die ersten drei Sorten stehen für 81,5 % des Absatzes über
den LEH und die GAM (in Geschäften über 200 qm). Bei den restlichen Sorten
handelt es sich um Spezialitäten.
Bei der Sorte Weizen gibt es drei Marktführer, nämlich PAULANER, ERDINGER
und FRANZISKANER (vgl. Abb. 3 d).
Auf der Produktebene kann der Getränkemarkt somit in mehrere Teilmärkte unterteilt
werden, der Teilmarkt alkoholischer Getränke z. B. in vier Bereiche und der
Biermarkt in eine Vielzahl von Sorten.
3
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
alkoholhaltige
Getränke
145,6 l
Spirituosen
5,7 l
Sekt
3,8 l
alkoholfreie
Getränke
296,7 l
Wein
20,1 l
Heiß-/Hausgetränke
312,7 l
Bier
116,0 l
(a)
(b)
Export/Edel/
Spezial 12,5 %
Paulaner
16,5 %
Weizen
8,7 %
Hell
4,6 %
Pils
60,3 %
Franziskaner
10,6 %
Rest
13,9 %
Erdinger
14,8 %
Rest
54,2 %
Schöfferhofer
3,9 %
(c)
(d)
Abb. 3: Unterteilungen des Getränkemarktes
Quelle: Deutscher Brauer-Bund 2007.
Copyright W. Kohlhammer 2008
Alkoholfreies Bier und Biermischgetränke (wie KROMBACHER RADLER) stellen einen
fließenden Übergang zwischen den beiden Teilmärkten alkoholischer und
alkoholfreier Getränke dar. Im Rahmen einer Familienmarkenstrategie lassen sich
diese Teilmärkte integrieren, unabhängig davon, wie eine „richtige“ Marktabgrenzung
definiert wird.
Wird der Biermarkt als Gesamtmarkt definiert, stellen die einzelnen Sorten (bzw.
Käufer dieser Sorten) Segmente dar. Wird eine Sorte, wie z. B. Pils, als
Gesamtmarkt definiert, müsste dieser Markt in weitere Teilmärkte unterteilbar sein.
So lassen sich Unterschiede in Bezug auf Geschmackspräferenzen (herb vs. mild)
und Preisbereitschaften (untere, mittlere und Premiumpreisklassen) feststellen.
Konzerne mit mehreren Marken derselben Sorte müssen darüber hinaus weitere
Aspekte bei der Positionierung berücksichtigen. Das lässt sich am Beispiel von
ERDINGER zeigen (vgl. Erdinger 2007). Die Privatbrauerei hat sich auf Weizenbier
4
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
spezialisiert und bietet mit einem Gesamtausstoß von 1,45 Mio. hl acht
Weizenbiervarianten an (vgl. Abb. 4).
• Mit feiner Hefe
• Dunkel
• Kristallklar
• Pikantus
• Leicht
• Schneeweiße
• Alkoholfrei
• Champ
Abb. 4: Weizenbiervarianten von Erdinger
Quelle: Erdinger 2007.
Je nach Marktabgrenzung des Biermarktes ist ein Unternehmen entweder in
mehreren Märkten aktiv (jede Sorte ein eigener Markt) oder bearbeitet mehrere
Segmente (Sorten) desselben Marktes. Das Beispiel ERDINGER zeigt, dass auch ein
(Sorten-)Segment differenziert bearbeitet werden kann. Wegen der Zusammenhänge
zwischen den Sorten ist es nicht sinnvoll, diese jeweils als völlig selbständige,
unabhängige Märkte zu interpretieren (Synergien in allen Unternehmensbereichen).
2.2
Nachfragerorientierte Marktabgrenzung
Auf der Nachfragerseite sind drei Teilmärkte zu unterscheiden:
Copyright W. Kohlhammer 2008
•
•
•
Konsumenten,
Handel (Wiederverkäufer),
Gastronomie.
Beim Teilmarkt Konsumenten handelt es sich um einen Business-to-Consumer(B2C-)Markt, bei den Teilmärkten Handel und Gastronomie um Business-toBusiness-(B2B-) Märkte, bei dem Unternehmen als Käufer auftreten und die sich an
Konsumenten richten. Alle drei Teilmärkte lassen sich in Segmente einteilen. Der
„klassische“ Ansatz der Marktsegmentierung wird üblicherweise implizit auf
Endabnehmer eingeengt. Aber auch die jeweiligen Unterschiede zwischen Handelsund Gastronomieunternehmen bedingen eine gezielte Marktbearbeitung, sei es die
Fokussierung auf ein Segment oder die differenzierte Bearbeitung mehrerer
Segmente.
Auf der Konsumentenebene können analog zur Produktebene Märkte und Segmente
definiert werden. So stellt sich die Frage, welche Konsumenten Milch, Säfte, Sekt,
5
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Wein und Bier trinken und welche nicht. Das entspricht einer Marktsegmentierung
der ersten Stufe, d. h. einer Trennung von Käufern und Nichtkäufern. Auf der zweiten
Stufe der Marktsegmentierung sind dann die (potenziellen) Käufer in homogene
Segmente zu unterteilen. Auf der ersten und zweiten Stufe der Marktsegmentierung
lassen sich die „üblichen“ Marktsegmentierungskriterien einsetzen:
•
•
•
•
Sozio-ökonomische Kriterien (z. B. Alter, Geschlecht, Einkommen, Region),
Verhaltenskriterien (z. B. Sortenwahl, Markentreue, Verpackungswahl,
Kaufintensität, Kauf in Preislagen, Benutzung von Distributionskanälen),
psychografische Kriterien (z. B. Einstellungen Biermarken gegenüber,
Geschmackspräferenzen),
situationsspezifische Kriterien (z. B. Konsumanlass).
Die klassischen sozio-ökonomischen Segmentierungskriterien weisen keinen
direkten Bezug zum Produkt auf; bei den anderen Kriterien lässt sich ein
Produktbezug herstellen. Bei Bier besteht allerdings die Besonderheit, dass an
Jugendliche unter 16 Jahren nicht verkauft werden darf. Der typische Biertrinker ist
eher männlich. Zwar trinken 51 % der Frauen über 14 Jahre und 85 % der Männer
Bier; allerdings sind nur 17 % der Frauen und 56 % der Männer Viel-Verwender
(Kategorien täglich und mehrfach wöchentlich). Deswegen stellt sich die Frage, wie
sich das große Segment der Frauen erreichen lässt (vgl. Pschorr 1986; Pschorr
1987).
Die Trinker von KROMBACHER PILS und KROMBACHER WEIZEN weisen ähnliche sozioökonomische Eigenschaften auf. Sie sind eher
•
•
•
männlich,
jünger, aber nicht jung (29 – 49 Jahre),
einkommensstärker.
Biermischgetränke werden eher von Jüngeren getrunken (27 % der 14 – 39-jährigen,
aber nur 7 % der über 40-jährigen), und zwar von 26 % der unter 40-järigen Frauen
und 34 % der unter 40-jährigen Männer.
Copyright W. Kohlhammer 2008
In Bezug auf das Kriterium der Konsumhäufigkeit lassen sich Viel-, Wenig- und
Nicht-Verwender abgrenzen (vgl. Abb. 5).
6
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
täglich
7,6 %
mehrmals pro Woche
19,6 %
ca. 1-mal pro Woche
9,5 %
mehrmals pro Monat
9,7 %
ca. 1-mal pro Monat
4,5 %
seltener
16,5 %
nie
32,6 %
Abb. 5: Konsumhäufigkeit Bier (Angaben in %)
Quelle: Verbraucher-Analyse 2006/2 Klassik Märkte.
Ca. ein Drittel der Befragten trinkt kein Bier; ca. 27 % zählen zu den Viel-Verwendern
(17 % der Frauen und 56 % der Männer).
Copyright W. Kohlhammer 2008
Es wurde der Versuch unternommen, gesellschaftliche Veränderungen in die
Positionierung neuer Produkte umzusetzen. Diese Veränderungen betrafen die
Tendenz zu mehr Natürlichkeit, Sportlichkeit, Gesundheitsbewusstsein, Figurkult und
Haltung gegenüber dem Alkoholkonsum im Verbund mit einer Verschärfung der
Verkehrgesetzgebung. Die Antwort lag in der Entwicklung der alkohol- und
kalorienreduzierten Leichtbiere (vgl. Mehrgarten 1990). Diese konnten sich aber nicht
durchsetzen und besitzen in 2006 nur noch einen Marktanteil von 0,7 %.
Im Biermarkt ist in Bezug auf die Kriterien des beobachtbaren Verhaltens zu klären,
welche Konsumenten die einzelnen Sorten kaufen. Manche Konsumenten
bevorzugen eine Biersorte, die sie regelmäßig konsumieren, z. B. Pils. Es kann
durchaus sein, dass mehrere Sorten dieselben Konsumenten ansprechen, ohne
dass es sich um eine Kannibalisierung handeln müsste. So kann z. B. die Sorte
Weizen oder alkoholfreies Bier von Konsumenten getrunken werden, die
normalerweise eine andere Sorte trinken. Das hängt von der jeweiligen Situation ab,
z. B. dass in der Sauna Weizen und vor einer Autofahrt alkoholfreies Bier getrunken
wird und bei Besuchen anderer Regionen das regionalspezifische Bier (z. B. Alt in
Düsseldorf, Kölsch im Kölner Raum und Rauchbier in Bamberg). In diesen
Situationen würde der Konsument Wettbewerbsprodukte trinken, wenn ein
Unternehmen diese Sorte nicht anbietet. So kaufen rund 29 % der KROMBACHER PILSKäufer auch Weizenbier. In diesem Fall steht mehreren Produktsegmenten nicht ein
Konsumentensegment gegenüber, sondern der Konsument präferiert je nach
Situation andere Sorten (hybrider Konsument). Wird Bier in der Gastronomie
getrunken, hat der Konsument keine freie oder nur eine eingeschränkte Wahl
zwischen den Herstellern der dort angebotenen Sorten. Die Sauna führt evtl. nur eine
Weizenmarke, das Restaurant nur eine alkoholfreie Biermarke.
7
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Die Produkt- und die Konsumentenebene stellen zwei Seiten derselben Medaille dar,
wenn man bei der Analyse der Konsumenten auf bierspezifische Aspekte wie der
Biersortenpräferenz, Verpackungspräferenzen und entsprechendes Kaufverhalten
abstellt.
Neben den Konsumenten im B2B-Bereich lassen sich zwei große Segmente
unterscheiden, die dem B2B-Bereich zuzuordnen sind:
•
•
Handelskunden,
Gastronomiekunden.
Beide Gruppen lassen sich tiefer segmentieren. Im Gastronomiebereich ist zu
unterscheiden, mit welchen Kunden ein Bierliefervertrag abgeschlossen wurde.
In den drei Kundenbereichen Konsumenten, Handel und Gastronomie bestehen
große regionale Unterschiede im Kaufverhalten. Das betrifft insbesondere den
Absatz der Biersorten (vgl. Deutscher Brauer-Bund 2007). So schwanken der
Pilsanteil von 26,1 % in Bayern bis 74,5 % in Niedersachsen/Bremen, der Anteil der
Kategorie Export/Edel/Spezial von 4,8 % in NRW bis 24 % in Sachsen-Anhalt und
der Weizenbieranteil von 1,3 % in Sachsen-Anhalt bis 20,1 % in Bayern. Bayern
dominiert beim Hellanteil mit 25,3 %, die restlichen Bundesländer liegen jeweils unter
3 %. Alt und Kölsch besitzen regionale Schwerpunkte im Rheinland. In Bezug auf die
Sortenpräferenzen der Konsumenten und die Wettbewerbssituation hat im deutschen
Biermarkt deswegen ein regionales Marketing zu erfolgen. Nationale Anbieter stoßen
in den einzelnen Regionen auf lokale und regionale Wettbewerber. Das betrifft die
KROMBACHER BRAUEREI z. B. bei der Einführung des Weizenbieres im
„Weizenbierland“ Bayern.
2.3
Fazit
Das Beispiel KROMBACHER BRAUEREI verdeutlicht, dass es bei der Abgrenzung von
(Teil-) Märkten zwei Perspektiven gibt:
•
Copyright W. Kohlhammer 2008
•
Die nachfragerorientierte Perspektive führt zu einer Vielzahl abgrenzbarer
Kundensegmente, die differenziert bearbeitet werden. Daraus ergeben sich
auch Fragen nach einer geeigneten organisatorischen Verankerung mit
entsprechenden Zuständigkeiten.
Die produkt- bzw. angebotsorientierte Perspektive „verkürzt“ das Problem der
Marktsegmentierung. Vorhandene Statistiken ermöglichen eine Aussage über
die Anteile einzelner Biersorten am Ausstoß und über deren Veränderungen.
Exakterweise lautet das Marktsegment nicht z. B. „Weizenbier“, sondern
Segment derjenigen, die Weizenbier trinken. Gerade Marktveränderungen,
wie z. B. die wachsende Bedeutung von Biermischgetränken, verdeutlichen
die Notwendigkeit, auf die Konsumenten abzustellen. Dabei ist es unerheblich,
ob es sich bei solchen Entwicklungen um die Herausbildung eines neuen
Segmentes im Biermarkt oder um einen neuen Markt handelt.
8
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
•
3
Biermischgetränke erreichen andere Konsumenten (z. B. jüngere
Konsumenten).
Die produktorientierte Perspektive hat zu berücksichtigen, dass die meisten
Produkte der KROMBACHER BRAUEREI nicht unabhängig voneinander betrachtet
werden dürfen. Es bestehen Synergien in allen Funktionsbereichen des
Unternehmens. Selbst wenn man klare Nachfragersegmente unterscheiden
kann, stellen die einzelnen Produkte und Produktvarianten keine
selbständigen Strategischen Geschäftseinheiten dar, die unabhängig
voneinander geführt werden könnten. Auch beim Kauf von Unternehmen, wie
z. B. der ROLINCK BRAUEREI, spielt das ausschöpfbare Synergiepotenzial eine
wichtige Rolle. Auf der Erlös- und Kostenseite eröffnen sich Möglichkeiten, die
der Vorbesitzer nicht realisieren konnte.
Segmentspezifische Marktbearbeitung
Eine Brauerei kann sich auf ein Produkt einer Sorte mit einer Marke konzentrieren
und ein konzentriertes Marketing betreiben (eine Brauerei bietet z. B. nur Pils oder
nur Weizen an). Der Markt der Endabnehmer (B2C) wird mit einem Marketing-Mix
bearbeitet. Da im Bierbereich der indirekte Vertrieb dominiert, ist auf der Ebene einer
vertikalen Marktsegmentierung neben dem Endabnehmermarkt auch der
Absatzmittlermarkt (Handel) zu berücksichtigen (B2B). Darüber hinaus spielt der
Gastronomiebereich eine wichtige Rolle (B2B), der einige Unterschiede zum Handel
aufweist. Die Endabnehmer und die B2B-Partner sind unterschiedlich zu behandeln,
d. h. es hat eine Differenzierung des Einsatzes der Marketing-Instrumente zu
erfolgen. In diesem Sinne, d. h. unter Einschluss von Handel und Gastronomie, ist es
nicht möglich, nur ein undifferenziertes Marketing-Mix einzusetzen.
Bietet eine Brauerei mehrere Biersorten an und bearbeitet damit mehrere
Marktsegmente, liegt ein differenziertes Marketing auf der horizontalen Ebene der
Endabnehmer vor. Der Markt der Endabnehmer wird differenziert bearbeitet. Die
Aussagen zur Bedeutung von Handel und Gastronomie gelten auch hier. Die
Unterschiede zwischen Endabnehmer, Handel und Gastronomie können größer sein
als die Unterschiede zwischen einzelnen Endabnehmersegmenten (z. B. Trinkern
von Pils und Mild).
Copyright W. Kohlhammer 2008
Im Folgenden wird schwerpunktmäßig auf die Bearbeitung der Konsumenten Bezug
genommen. Bei jedem Instrument ist zu prüfen, inwieweit eine Anpassung an den
Handel (und seine Segmente) sowie die Gastronomie (und ihre Segmente)
vorzunehmen ist. Es erfolgt eine Einengung auf den Bierbereich (vgl. Kuhl 1990,
S. 13 ff.).
3.1
Differenzierter Einsatz der Leistungspolitik
Bei der Leistungspolitik wird auf die Produkt- sowie die Verpackungspolitik Bezug
genommen.
9
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
3.1.1
Differenzierter Einsatz der Produktpolitik
Zunächst bietet die KROMBACHER BRAUEREI im Bierbereich mehrere Sorten an:
•
•
•
•
KROMBACHER PILS (4.774 Tsd. hl),
KROMBACHER WEIZEN (Einführung 2007: 114 Tsd. hl),
KROMBACHER ALKOHOLFREI (211 Tsd. hl),
KROMBACHER EXTRA MILD (29 Tsd. hl).
Hinzu kommen Biermischgetränke:
•
•
•
•
KROMBACHER RADLER (292 Tsd. hl),
CAB COLA & BEER
(Summe CAB: 191 Tsd. hl),
CAB LEMON & BEER
CAB ENERGY & BEER
Die alkoholreduzierte Sorte FAIRLIGHT wurde vom Markt genommen. Der Umsatz in
diesem kleinen Segment war zu gering, um eine selbständige Marke zu tragen.
Wettbewerber, wie die Warsteiner Brauerei, haben von vornherein eine
Familienmarkenstrategie verfolgt und unter der Marke WARSTEINER sowohl Pils, als
auch alkoholreduziertes und -freies Bier angeboten. Hier wird der Zusammenhang
zwischen Sorten (Marktsegmenten) und Markenstrategie offensichtlich. Es ist
fraglich, ob das Segment des alkoholreduzierten Bieres so unattraktiv ist, dass sich
auch ein Angebot unter der Familienmarke KROMBACHER nicht lohnt.
Die KROMBACHER BRAUEREI führt Handelsware, die von Dritten bezogen werden, z. B.
Altbier (RHENANIA ALT), Malzbier (VITAMALZ) und historisch auch Weizenbier. Das
Angebot wird durch alkoholfreie Getränke erweitert, z. B. durch SCHWEPPES,
ORANGINA, SINALCO.
Copyright W. Kohlhammer 2008
Die KROMBACHER BRAUEREI ist trotz des Übergangs zu einer Sortimentsbrauerei
immer noch stark vom historischen Erfolgsprodukt abhängig, dem KROMBACHER PILS
mit einem Anteil von ca. 85 % am Gesamtausstoß in Höhe von 5.7 Mio. hl (vgl.
Krombacher Brauerei 2007). Im Pilssegment ist KROMBACHER PILS mit einem
Marktanteil von 10,1 % Marktführer, gefolgt von BITBURGER (6,1 %), HASSERÖDER (5,2
%) und WARSTEINER (5,0 %). Die Erfolge in den neu hinzugekommenen Segmenten
hängen von der Segmentgröße, der Wirksamkeit des Einsatzes der MarketingInstrumente und von der Kompetenz ab, die der KROMBACHER BRAUEREI von den
Konsumenten zuerkannt wird. Das bezieht sich insbesondere auf die Sorte Weizen.
So ist es den ehemals führenden Dortmunder Brauereien historisch nicht gelungen,
den aufstrebenden Sauer- und Siegerländer Brauereien im Pilsbereich Paroli zu
bieten.
3.1.2
Differenzierter Einsatz der Verpackungspolitik
Im Biermarkt wird eine differenzierte „Verpackungspolitik“ eingesetzt. Nach dem
Gebindetyp lassen sich drei Kategorien mit folgenden mengenmäßigen Anteilen
unterscheiden:
10
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
•
•
•
Fass
Mehrwegflasche
Einweg
17,5 % (ohne Partygebinde),
76,7 %,
5,8 %.
Beim mengenmäßigen Absatz über den LEH und die GAM ergibt sich folgende
Verteilung der Gebinde (vgl. Deutscher Brauer-Bund 2007):
•
•
•
•
•
•
Mehrweg 0,5 l
Mehrweg 0,33 l
Einweg 0,5 l
Einweg PET
Dosen 0,5 l
Partydosen 5 l
75,1 %,
17,9 %,
1,2 %,
3,9 %,
0,7 %,
1,0 %.
Die Mehrwegflaschen sind somit mit einem Anteil von insgesamt 93 % dominierend.
Die KROMBACHER BRAUEREI bietet eine Vielzahl von Verpackungen und Gebinden an,
wobei zwischen drei Kategorien zu unterscheiden ist: der Verpackungsart, der
Menge pro Verpackungseinheit und dem Gebinde:
(1) Verpackungsart
•
•
•
•
•
•
Flasche,
Bügelflasche,
Dose,
Frische-Fass,
Partyfass,
Gastronomiefass.
(2) Menge pro Verpackungseinheit (Mengendimensionierung)
•
•
•
•
•
•
•
0,33 l,
0,5 l,
5 l,
11 l,
15 l,
30 l,
50 l.
Copyright W. Kohlhammer 2008
(3) Gebinde (bezogen auf die Verpackungsart Flasche)
•
•
•
•
6er Pack,
11er Kasten,
20er Kasten,
24er Kasten.
Bei diesen Verpackungsvarianten stellt sich die Frage, welche Kombinationen
angeboten werden sollen: Welche Sorte wird in welcher Mengendimensionierung, in
11
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
welcher Verpackungsart und Gebindegröße angeboten? Die klassische Kombination
lautet: Flasche à 0,5 Liter im 20er Kasten. Im großen Segment Pils bieten sich dabei
feinere Differenzierungen als in kleinen Segmenten an.
Die obige Betrachtung ist eher angebotsorientiert. Im Rahmen einer
segmentspezifischen Analyse stellt sich die Frage, welche Verpackungsvarianten
von welchen Segmenten gefordert bzw. akzeptiert werden. Dabei ist wiederum
zwischen Handel, Gastronomie und Endabnehmer zu unterscheiden:
•
•
•
Bei den Konsumenten bestehen zwei Möglichkeiten: (1) Konsumenten
präferieren eine Verpackungsvariante als Standard, z. B. den 20er Kasten. In
diesem Fall wir das Segment auch durch die Präferenz für eine
Verpackungsvariante definiert. (2) Konsumenten wählen situationsspezifisch
die jeweils für sie optimale Verpackungsvariante aus, z. B. das Party-Fass für
einen Sommerabend im Garten.
In der Gastronomie spielt das Fass eine wichtige Rolle, daneben die 0,5- Litersowie teilweise die 0,33-Liter-Flasche. Dabei kann zwischen einzelnen
Gruppen (Segmenten) von Gastronomieunternehmen unterschieden werden.
Im Handel stellt sich das Problem, pro Sorte (und pro Anbieter) ggf. eine
Mehrzahl von Verpackungsvarianten vorrätig haben zu müssen. Offensichtlich
bestehen erhebliche Unterschiede in Bezug auf die räumlichen Möglichkeiten
entsprechender
Betriebsformen
des
Einzelhandels,
z. B.
kleines
Nachbarschaftsgeschäft und Getränkefachmarkt (Handelsegmente).
Copyright W. Kohlhammer 2008
Im Vergleich zu vielen anderen Märkten weist der Biermarkt eine sehr große Vielzahl
von Verpackungsvarianten auf. In Bezug auf die Konsumentenwünsche lässt sich
hier ein Feintuning durchführen. Es ist das klassische Henne-Ei-Problem, ob die
Konsumenten diese Verpackungsvielfalt haben wollen (ob es entsprechende ex ante
unterscheidbare Segmente mit solchen Ansprüchen gibt) oder ob erst das Angebot
die Möglichkeit eröffnet, eine entsprechende Wahl zu treffen. Das wird z. B. bei der
Bügelflasche deutlich, die nicht in Krombach, sondern in Flensburg abgefüllt wird,
was Zusatzkosten mit sich bringt. Auch beim 11er-Kasten stellt sich die Frage nach
dem Segmentbezug („damit die Frauen auch das Bier einkaufen können“?). Eine
Segmentierung erfolgt hierbei nach Verpackungspräferenzen, und zwar zusätzlich zu
anderen Segmentierungskriterien. Da die Verpackungsvarianten zu zusätzlichen
Kosten führen, ist zu fragen, ob durch eine Sondervariante wie den Bügelverschluss
und den 11er Kasten neue Konsumenten gewonnen werden können oder ob nur
eine Kannibalisierung mit anderen Verpackungsvarianten stattfindet.
Grenzen werden im B2B-Bereich sichtbar, da nicht jeder Partner sämtliche
Variationsmöglichkeiten auf Lager nehmen kann. Die KROMBACHER BRAUEREI
positioniert sich auch über die Verpackungspolitik. Das zeigt sich über die
dargestellten Varianten hinaus auch darin, dass die Brauerei den Standard des EuroKastens und der Euro-Flasche verlassen hat und das Bier in KROMBACHER-spezifisch
markierten Kästen in Longneck-Flaschen anbietet. Damit findet eine Differenzierung
12
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
vom Wettbewerb statt (wobei der Standard mittlerweile von vielen Brauereien
„verlassen“ wird).
Unter Bezugnahme auf das Volumen der einzelnen Segmente (Sorten) ist zu prüfen,
welche Verpackungsvariante für welche Sorten angeboten werden soll (vgl. Fehler!
Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.). Die Entscheidung hängt also nicht
nur von den Präferenzen der Konsumenten ab, sondern auch von der
wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit. Die Möglichkeiten, die sich KROMBACHER PILS eröffnen, können z. B. nicht auf KROMBACHER WEIZEN übertragen werden.
Verpackung
Sorten/Marken Krombacher
Pils
Alkoholfrei
Radler
0,33 l
x
x
x
0,5 l
x
x
x
0,33 l Bügel
x
Weizen
Cab
Extra Mild
C&B
L& B
Energy
x
x
x
x
x
x
x
x
Flasche
x
Dose
5l
x
0,5 l
x
Fass
5l
x
11 l
x
15 l
x
20 l
x
30 l
x
50 l
x
Abb. 6: Kombination von Sorten und Verpackungen
Mit steigender Zahl von Sorten und Verpackungsvarianten wachsen auch die Komplexitätskosten. Früher fuhr ein LKW in Krombach vor und wurde mit Pils in EuroFlaschen im Euro-Kasten beladen. Die obige Abbildung verdeutlicht die Probleme,
die sich heute bei der Beladung ergeben.
3.2
Differenzierter Einsatz der Distributionspolitik
Copyright W. Kohlhammer 2008
Auch im Bierbereich lassen sich die einzelnen Distributionskanäle als eigenständige
Segmente interpretieren, die ggf. unterschiedlich zu bearbeiten sind. Allerdings
nehmen sie eine Zwitterstellung ein: Als Käufer der Produkte stellen sie Kunden dar;
gleichzeitig dienen sie einer gezielten Bearbeitung der Endabnehmer. Es ist
zwischen klassischen Händlern, bei denen gekauft wird, um das Produkt zu Hause
zu verzehren, und Gastronomiebetrieben, in denen das Produkt konsumiert wird, zu
unterscheiden.
(1) Handelsunternehmen
•
•
Betriebsformen des klassischen Lebensmitteleinzelhandels,
Getränkeabholmärkte,
13
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
•
•
Zustelldienste,
Getränkefachgroßhandel.
(2) Gastronomieunternehmen
•
•
•
•
Beherbergungsgewerbe,
Speisenorientierte Gaststätten,
Getränkeorientierte Gaststätten,
Kantinen und Caterer.
Der Lebensmitteleinzelhandel weist eine hohe Konzentration mit einem
entsprechenden Machtgefälle zwischen Handel und Produzenten auf. In Bezug auf
die Einführung eines neuen Produktes bedeutet das z. B., dass Listungsgebühren zu
zahlen sind. Der Aufbau einer flächendeckenden Distribution führt somit zu
erheblichen Kosten. Die Getränkeabholmärkte befinden sich teilweise im Besitz von
Brauereien, d. h. auch von Wettbewerbern. So besitzt die VELTINS BRAUEREI mit den
Marken GETRÄNKE SCHNELLKAUF und DURSTY über 200 Outlets in NordrheinWestfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Die eigenen Produkte der KROMBACHER
BRAUEREI lassen sich in diesen Fällen nicht optimal präsentieren. Fehler!
Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. gibt einen Überblick über die
Bedeutung der wichtigsten Betriebsformen für den Vertrieb von Bier:
Getränkeabholmarkt
30,7 %
Verbrauchermarkt
31,2 %
Discounter
10,6 %
Traditioneller LEH
27,5 %
Abb. 7: Bedeutung der Betriebsformen für Bier
Copyright W. Kohlhammer 2008
Quelle: GfK 1996.
In Bezug auf die Gastronomieunternehmen besteht die Besonderheit, dass die
Brauereien im Rahmen von Bierlieferverträgen gegenseitige Rechte und Pflichten
vereinbaren. Das sichert aus der Sicht der Brauerei den Vertrieb der eigenen
Produkte in den jeweiligen Outlets und erleichtert zugleich die Einführung neuer
Produkte. Die Verträge werden für eine bestimmte Geltungsdauer geschlossen. Die
Liefermengen erfolgen nach dem Bedarf des Abnehmers und umfassen häufig auch
die Belieferung mit nichtalkoholischen Getränken. Die Verträge bilden häufig mit
anderen Vertragstypen ein Paket (Darlehen, Miete, Pacht, Leihe) (vgl. Reiter 1994,
S. 976). KROMBACHER beliefert rund 18.600 Gastronomiekunden.
Unter Berücksichtigung der Leistungspolitik stellt sich die Frage, welche Sorte in
welchen Verpackungs-/Gebindevarianten über welche Distributionskanäle vertrieben
werden soll. Die Dose wird z. B. über andere Kanäle vertrieben als ein 50 l-Fass.
Damit ergibt sich ein dreidimensionaler Raum mit den Achsen Vertriebskanal, Sorte
14
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
und Verpackung/Gebinde (vgl. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden
werden.).
1
2
Sorte
IV
3
V
III
II
4
a
I
b
c
Vertriebskanal
Verpackung/Gebinde
Abb. 8: Kombination von Sorte, Verpackung/Gebinde und Vertriebskanal
3.3
Differenzierter Einsatz der Kommunikationspolitik
Bei der Kommunikationspolitik sind Entscheidungen über Ziele, Zielgruppen,
Budgets, Botschaften und Werbemittelgestaltungen (inklusive Positionierungen),
Instrumente (Werbung, Verkaufsförderung (Vkf), Internet etc.), Medien (TV, Print,
Außenwerbung etc.) sowie das Timing und die Koordination sämtlicher Maßnahmen
(integrierte Kommunikation) zu treffen.
Copyright W. Kohlhammer 2008
Da sich die meisten Biere einer Sorte im Blindtest nur bedingt unterscheiden lassen,
kommt es in der Kommunikation auf die Vermittlung emotionaler Markenerlebnisse
an, um sich im Wettbewerb differenzieren zu können (vgl. z. B. die Erlebniswelt von
BECK’S mit dem Dreimaster).
Die Unternehmensstrategie insgesamt und die Kommunikationsstrategie werden bei
der KROMBACHER BRAUEREI wesentlich durch die Tatsache geprägt, dass diese einen
Markenartikler darstellt, der als eine Monomarkenbrauerei mit einem Produkt
begonnen
hat.
Die
Brauerei
gibt
über
50
Mio.
€
allein
für
Kommunikationsmaßnahmen
aus.
Heute
verfolgt
die
Brauerei
eine
Mehrmarkenstrategie (KROMBACHER, CAB, SCHWEPPES etc.), die zugleich jeweils
Familienmarken darstellen (bei der Marke KROMBACHER z. B.: Pils, Radler,
Alkoholfrei, Weizen, Extra Mild). Die einzelnen Marken werden unabhängig voneinander positioniert. Die Familienmarke KROMBACHER steht z. B. für hohe Qualität,
Premiumpreis und einer visuellen kommunikativen Positionierung mit einer ruhigen
Landschaft (blauer Himmel, grüne Wälder, blauer See mit Insel). Diese sehr
wirksame Positionierung in den relevanten Zielgruppen ist vor dem Hintergrund zu
sehen, dass viele der in Deutschland angebotenen Biermarken ebenfalls eine
Positionierung mittels Landschaftsbilder vornehmen. Bei dem quasi-homogenen
Produkt Bier hängt der Erfolg der Positionierung von den kleinsten Elementen der
15
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Positionierung (bzw. einer entsprechenden Wahrnehmung durch die Konsumenten)
ab.
Die Marke KROMBACHER lässt sich durch folgende Positionierungseigenschaften
kennzeichnen:
•
•
•
•
•
Frische,
Reinheit,
Natürlichkeit/Natur,
Genuss,
Qualität.
Aufbauend auf dieser Positionierung sind folgende Fragen zu klären:
•
•
•
Bei den einzelnen Subbrands sind neben den Gemeinsamkeiten, wie z. B.
weitgehend identischer Auftritt von Pils und Weizen in der TV-Werbung bei
Formel 1-Übertragungen, zusätzliche Aspekte zu berücksichtigen. So wird der
Weizengeschmack durch die Integration einer weiteren Farbe (gelb-braun)
visualisiert und durch den Slogan „spritzig, vollmundig, fruchtig“ unterstrichen.
Die drei großen Zielgruppen wurden oben bereits genannt: Konsumenten,
Handel und Gastronomie, die kommunikativ differenziert zu bearbeiten sind.
Werden mit den Subbrands differenzierte Konsumentensegmente
angesprochen? Von der Antwort auf diese Fragen hängt auch ab, welche
Kommunikationsinstrumente und Medien einsetzbar sind.
Copyright W. Kohlhammer 2008
Ein extremes Beispiel für eine Positionierung in eine Nische stellt der Subbrand
AVENTINUS WEIZENSTARKBIER von SCHNEIDER WEISSE dar. Es wird auf visuelle,
olfaktorische, geschmackliche und technische Produkteigenschaften Bezug
genommen (vgl. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.).
16
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Unser stärkstes Stück
Dunkelrubin, fast schwarz, von feiner, obergäriger Hefe durchzogen, hat das Bier einen
kompakten, stabilen und lang anhaltenden Schaum. Dieses Weizenstarkbier ist sehr
intensiv und komplex in der Nase und hat ein würzig-schokoladiges Aroma mit einer
Spur Banane und Rosinen. Der Gaumen erfährt eine weiche Berührung, auf der Zunge
ist es sehr vollmundig, kompakt und doch frisch, mit einem Hauch von Karamell. Im
Ausklang hinterlässt es einen kräftigen, weich abgerundeten, rezenten Eindruck mit
einer leichten und feinen Bittere.
• Dunkelrubinfarbenes Weizenstarkbier
• Kräftiger, komplexer Geschmack mit würzig-schokoladigem Aroma
• Rein obergärige Hefe
• Original Flaschengärung
• Markteinführung: 1907 durch Mathilde Schneider
• Weizenstarkbier 8,2% vol. alc.
• Stammwürze 18,5%
Abb. 9: Positionierung des Aventinus Weizenstarkbieres von Schneider Weisse
Quelle: Schneider 2007.
3.4
Differenzierter Einsatz der Preis- und Konditionenpolitik
In Bezug auf die Preis- und Konditionenpolitik hat eine Differenzierung zwischen den
Gruppen Konsumenten, Handel und Gastronomie zu erfolgen. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass der Endabnehmerpreis nur indirekt beeinflusst werden kann.
Die Preisbildung bezieht sich auf die einzelnen Produkte und Sorten sowie auf die
jeweilige Verpackung (Preis pro Mengeneinheit). Selbst bei einem einheitlichen Preis
pro Liter ergeben bei den einzelnen Verpackungsgrößen und Gebinden Unterschiede
in Bezug auf den jeweils geforderten absoluten Preis. Es lassen sich im Bierbereich
folgende Preisklassen in Bezug auf die Endabnehmerpreise pro Kasten
unterscheiden:
Copyright W. Kohlhammer 2008
•
•
•
•
Oberes Premiumniveau (ab 12 € aufwärts),
Unteres und mittleres Premiumniveau (10 - 12 €),
Konsumbierniveau (7 - 10 €),
Niedrigpreisbierniveau (unter 6 €).
Teilweise wird zwischen Premium-, Konsum- und Billigbier unterschieden, die sich in
Bezug auf die Preislage und dem Einsatz weiterer Marketing-Instrumente
unterscheiden (vgl. Kuhl 1990, S. 42 ff.). Auch im Biermarkt ließ sich in den letzten
Jahren das „Verlust-in-der-Mitte-Phänomen“ feststellen, d. h. eine gewisse
Polarisierung in Richtung Trading up und Trading down (vgl. Bösken-Diebels 1989,
S. 45). Die KROMBACHER BRAUEREI positioniert die Produkte im Premiumbereich. Der
Niedrigpreisbereich, in dem sich im Bierbereich z. B. die OETTINGER BRAUEREI
erfolgreich positioniert hat, wird nicht bearbeitet. Im Premiumbereich sind
Anstrengungen zu unternehmen, die empfohlenen Endabnehmerpreise auch
17
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
durchzusetzen und zu verhindern, dass Handelsunternehmen Schlagerangebote
zum Dauerniedrigpreis anbieten.
Im Bereich der Handels- und Gastronomiekunden kommen zusätzlich zum
Fabrikabgabepreis Konditionen zum Einsatz. Beim Handel sind Listungsgebühren zu
bezahlen. Eine große Bedeutung besitzen die Vkf-Zuschüsse (Aktionsrabatte) im
Zusammenhang mit Sonderangeboten. Mit vielen Gastronomiebetrieben bestehen
Bierlieferverträge. Auch diese Besonderheiten lassen sich als eine Differenzierung
interpretieren.
3.5
Differenzierter Einsatz des Marketing-Mix
Die kurzen Ausführungen haben verdeutlicht, dass sich die KROMBACHER BRAUEREI
einer Vielzahl von Segmenten gegenüber sieht, die segmentspezifisch zu bearbeiten
sind. Zusammenfassend stellt sich die Frage:
•
•
•
•
•
•
welche Sorte soll
in welcher Verpackung
über welche Distributionskanäle
zu welchem Preis
mit welchen Kommunikationsbotschaften
an welche Endabnehmer vertrieben werden?
Fehler! Verweisquelle konnte nicht
Zusammenhänge stark vereinfachend.
Segmente
Handel
S1 S2 S3
gefunden
werden.
Gastronomie
S4 S5 S6
verdeutlicht
die
Endabnehmer
S7 S8 S9 S10
Instrumente
Leistungspolitik
• Getränke/Sorten
• Verpackungen
Distributionspolitik
• Absatzkanäle
• Logistik
Kommunikationspolitik
• Budget
• Maßnahmen
Copyright W. Kohlhammer 2008
Kontrahierungspolitik
• Preise
• Konditionen
Abb. 10: Segmentspezischer Einsatz der Marketing-Instrumente bei der
Krombacher Brauerei
Die Marketing-Maßnahmen können nach den drei großen Gruppen Handel,
Gastronomie und Endabnehmer differenziert werden, die jeweils wieder aus
18
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
einzelnen Segmenten (S1 bis S10) bestehen. Die konkrete Ausfüllung der einzelnen
Felder der Matrix darf nicht als ein additives Problem verstanden werden. Es
bestehen Zusammenhänge, die sich entweder sachlogisch oder durch
unternehmerische Maßnahmen ergeben:
•
•
•
•
•
•
•
Die Positionierung einer nationalen Premiummarke bedingt ein spezifisches
Marketing-Mix.
Handel und Gastronomie stellen einerseits Segmente dar, andererseits aber
auch Kanäle zur Erreichung der Endabnehmer.
Bei der Produktion der Biersorten bestehen Synergien im Produktionsbereich.
Bei den Familienmarken bestehen Synergien in der Kommunikationspolitik.
Beim Vertrieb sämtlicher Getränke bestehen Synergien im Vertriebsbereich,
das gilt insbesondere im Falle von Bierlieferverträgen.
Es geht nicht nur um die Festlegung von qualitativen Ausprägungen der
Marketing-Instrumente. Gleichzeitig ist die Budgetbestimmung und -verteilung
auf Produkte/Sorten, Segmente und Instrumente zu optimieren.
Die obigen Ausführungen und die Fehler! Verweisquelle konnte nicht
gefunden werden. vernachlässigen die Wettbewerbssituation in den
Segmenten (z. B. in Bezug auf Sorten, Preislagen, regionale Segmente). Die
Wettbewerber sind aber bei der Positionierung von Marken und Subbrands zu
berücksichtigen.
Wegen der Dynamik im Biermarkt ist die Marktsegmentierung regelmäßig zu
überprüfen. Diese Dynamik hat sich in den letzten Jahren z. B. in folgenden
Entwicklungen ausgedrückt (vgl. Kelch 2007):
•
•
•
•
•
Copyright W. Kohlhammer 2008
•
Rückläufiger Bier-Pro-Kopf-Konsum, der zu Überkapazitäten in der Branche
geführt hat,
Rückläufige Zahl an Brausstätten, die in den letzten Jahren durch kleine
Hausbrauereien wieder numerisch angestiegen ist,
Verschiebung der Marktanteile zwischen den Herstellern, z. B. den führenden
Pils-Herstellern,
Bildung von – z. T. internationalen – Brauereigruppen (z. B. RADEBERGER,
BITBURGER, INBEV Deutschland, CARLSBERG-HOLSTEN, OETTINGER, BRAU
HOLDING INTERNATIONAL (HEINEKEN/SCHÖRGHUBER),
Dynamik in den Sortenpräferenzen (Verschiebung vom Export zum Pils,
alkoholfreie und -reduzierte Biere, Wachstum von Weizen, Aufkommen von
Biermischgetränken),
Verschiebungen im Gebindebereich, v. a. im Bereich der Dose, die stark unter
der Einführung des Pflichtpfandes gelitten hat.
19
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
4
Fazit
Das Beispiel der KROMBACHER BRAUEREI aus dem Konsumgüterbereich (B2C)
verdeutlicht etliche Probleme der Marktsegmentierung:
•
•
•
•
•
•
•
•
Copyright W. Kohlhammer 2008
•
•
•
Zunächst stellt sich das Problem einer Abgrenzung des Gesamtmarktes
(Getränke-, Bier-, Biersortenmarkt). Diese Frage ist in jedem praktischen
Anwendungsfall zu klären.
Der Biermarkt kann nach Produkten (Sorten) und Konsumenten segmentiert
werden. Es lässt sich generell eine kunden- und eine produktorientierte
Segmentierung unterscheiden (vgl. Scheuch 2007, S. 10). Der Markt für
Weizenbier besteht dann aus denjenigen Konsumenten, die Weizenbier
trinken.
In Bezug auf die Sortenpräferenzen bestehen in Deutschland erhebliche
regionale Unterschiede. Biersorten wie Alt und Kölsch werden in den
entsprechenden Regionen produziert.
Der Biermarkt ist darüber hinaus durch eine große Verpackungsvielfalt
geprägt. Auch hier lässt sich die Angebotsvariante „Bügelverschluss“ als
Teilsegment derjenigen Kunden interpretieren, welche diese Verpackung
bevorzugen.
Im Biermarkt existieren mehrere Preislagen. Konsumenten präferieren jeweils
eine Preislage. Die erreichbare Preislage hängt von der Positionierung der
Biermarke ab, die wesentlich durch kommunikative Maßnahmen beeinflusst
wird.
Beim Konsum von Biersorten, der Kaufmenge, der Markentreue, dem Kauf
von Verpackungsvarianten und dem Kauf in einer Preislage handelt es sich
um Segmentierungskriterien des beobachtbaren Kaufverhaltens.
Beim indirekten Vertrieb treten neben die Zielgruppen der Endabnehmer die
Zielgruppen der Handelsunternehmen. Im Getränkebereich kommt die
Zielgruppe der gastronomischen Unternehmen hinzu. Brauereien haben es
somit stets mit mehreren Zielgruppen zu tun, auch wenn sie sich z. B. auf eine
Biersorte (ein Endabnehmersegment) konzentrieren.
Konsumenten kaufen Bier in bestimmten Verpackungen und Preislagen in
unterschiedlichen Absatzkanälen. Auch hier können Präferenzen bestehen,
z. B. für den 6er Pack in der Tankstelle. Auch bei der Geschäftswahl handelt
es sich um ein Kriterium des beobachtbaren Kaufverhaltens.
Die Endabnehmer lassen sich nach weiteren Segmentierungskriterien, die
nicht unbedingt offensichtlich sind, in Segmente einteilen.
Bei der Marktbearbeitung werden gezielt Synergien in Produktion, Marketing
und Vertrieb angestrebt. Das betrifft z. B. die Familienmarke KROMBACHER.
Durch die starke Differenzierung bei der Marke KROMBACHER (Sorten,
Verpackungsart und -größe, Gebinde) lassen sich Teilsegmente kaum
20
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Copyright W. Kohlhammer 2008
•
überschneidungsfrei ansprechen; der Konsument wählt aus den vorhandenen
Varianten aus (Selbstselektion).
Das Beispiel KROMBACHER BRAUEREI verdeutlicht, wie eng die
Markterfassungs- und Marktbearbeitungsseite der Marktsegmentierung
verzahnt sind.
21
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Literaturverzeichnis
Bösken-Diebels, P. (1989): Die Gastronomie als Absatzweg der deutschen
Brauwirtschaft, Frankfurt.
Brunken, A. (1991): Wettbewerbsstrategien in der mittelständischen Brauwirtschaft,
Nürnberg.
Deutscher Brauer-Bund (2007): www.brauer-bund.de, Abruf am: 06.08.2007.
Erdinger (2007): www.erdinger.de, Abruf am: 07.08.2007.
Freter, H. (2008): Markt- und Kundensegmentierung – Kundenorientierte
Markterfassung und -bearbeitung, 2. Aufl., Stuttgart.
Heyden, G. (2008): Strategisches Marketing im deutschen Biermarkt vor dem
Hintergrund des Markteintritts internationaler Großbrauerein, Diss. Siegen.
Kelch, K. (2007): Brauereien und Biermarkt – Entwicklung von 1995 bis 2005, in:
getränke markt, H. 1/2, S. 16-18.
Kopsch, A. (2001): Marktabgrenzung – Ein simultaner produkt- und
nachfragerbezogener Ansatz, Diss., Wiesbaden.
KPMG (2007): Der deutsche Biermarkt 2007 – Ergebnisse einer empirischen
Untersuchung, www.kpmg.de/library, Abruf am: 06.08.2007.
Krombacher Brauerei (2007): www.krombacher.de, Abruf am: 06.08.2007.
Krombacher Brauerei (2008): www.krombacher.de/presseservice/
geschäftsbericht_07.php, Abruf am: 05.05.2008.
Kuhl, V. (1990): Erfolgreiches Bier-Marketing nach dem Urteil des EUGH zum
Reinheitsgebot – Marketing-Entscheidungen der deutschen Brauindustrie nach
dem Verfahren des Europäischen Gerichtshofes um die Anwendung des
Reinheitsgebotes auf Importbiere, Frankfurt u. a.
Mehrgarten, W. (1990): Der schwere Weg der leichten Biere, in: Der
Biergroßhandel, H. 42, S. 504-512.
Copyright W. Kohlhammer 2008
o. V. (2006): BIER-Report 2006, in: Die Welt, Sonderveröffentlichung, o. O.
Pschorr, J. (1986): Geändertes Nachfrageverhalten der Frauen – Dargestellt am
Beispiel des Bierkonsums, in: Jahrbuch der Absatz- und Verbrauchsforschung, 32.
Jg., S. 293-310.
22
Anwendungsbeispiel – Markt- und Kundensegmentierung, 2. Auflage
Pschorr, J. (1987): Beim Biertrinken emanzipiert – Bierkonsum der Frauen, in:
Brauindustrie, 72. Jg., H. 3, S. 266-274.
Reiter, J. (1994): Der Bierbelieferungsvertrag, in: Brauwelt, H. 20/21, S. 976-977.
Scheuch, F. (2007): Marketing, 6. Aufl., München.
Schneider (2007): www.schneider-weisse.de, Abruf am: 07.08.2007.
Tietz, B. (1979): Markt & Marketing für Bier – Eine Analyse aus Anlaß des
125jährigen Jubiläums der Privatbrauerei Thier, Dortmund.
Copyright W. Kohlhammer 2008
VerbraucherAnalyse 2006/2 Klassik Märkte: Zielgruppen-Strukturanalyse,
http://145.243.189.193/start/mp/start.asp?va, Abruf am: 17.10.2007.
23
Herunterladen