Kernaussagen zum Vortrag „Social Media – Chancen und Risiken“ am 23. Oktober 2014 auf dem Kongress für Badewesen in Stuttgart Referent: Christopher Pape, Onlinereferent Stadtwerke Konstanz GmbH 1. Allgemeines - Social Media sind nicht nur ein Trend, sondern in der alltäglichen Lebenswirklichkeit der Menschen angekommen. Sie werden nicht nur von Jugendlichen genutzt, sondern auch von der Generation 50+. - Social Media umfasst mehr als nur Facebook und Youtube. Unter diesen Oberbegriff fallen auch Bewertungsportale, Blogs, Wikipedia, Personensuchmaschinen usw. Die Möglichkeiten, sich zu engagieren, sind vielfältig. - Soziale Medien haben die Art und Weise der Kommunikation grundlegend verändert: Früher waren klassische Medien (Zeitung, Radio, TV, Websites) und Unternehmen die Absender von Botschaften und die Kunden nahmen die Rolle des Empfängers/Konsumenten ein. Im Web 2.0 ist der Kunde vom reinen Konsumenten zum Produzenten und Verteiler von Inhalten und dementsprechenden Botschaften geworden, er verfügt also über eine stärkere Mündigkeit und kann sich in Echtzeit mit anderen Konsumenten über Unternehmen/Produkte/Dienstleistungen etc. austauschen und Bewertungen abgeben. Wir haben es im Web 2.0 also mit Kunden als PROSUMERN ( = Produzent + Konsument in einem) zu tun. 2. Chancen für Unternehmen durch Engagement auf Social Media-Kanälen - Einsatz für Kundenbindung und -service: Storytelling: z.B. Serie „Mitarbeiter stellen sich vor“, „Hinter den Kulissen“, … - Echter Kundendialog – schnell, direkt, unkompliziert, persönlich Einsatz in der Krisenkommunikation: Kunden werden direkt mit eigenen Inhalten erreicht - Marktforschung: Interessen und Vorlieben der Kunden erfahren, z.B. durch Umfragen, Ausprobieren verschiedener Inhalte,… - Zielgerichtetes Marketing: Hohe Reichweite für verhältnismäßig geringen finanziellen Einsatz, gezielte Ansprache möglich - Einsatz im Personalrecruiting 3. Risiken und Herausforderungen der Social Media-Nutzung - Falsches Verständnis von Social Media: Nutzer sind auf Social Media-Kanälen aktiv, weil sie sich mit Freunden austauschen/in Kontakt bleiben wollen, Inhalte wie Fotos/Videos teilen und sich über das Tagesgeschehen informieren. Reiner PR- und Marketingcontent kommt dementsprechend schlecht an. Deshalb müssen Unternehmen die Inhalte ihrer Beiträge auf Qualität (Aktualität, Informationsgehalt, Mehrwert) prüfen! Eine Trendbeobachtung und ein Blick auf die Konkurrenz können hier helfen. - Beim Engagement in sozialen Medien müssen sich Unternehmen bewusst sein, dass nicht nur eigene Botschaften, sondern auch Kritik und unzufriedene Kunden stärker wahrgenommen werden. Es kann zu „Shitstorms“, also massiver, massenhafter Kritik z.B. auf der eigenen Facebook-Fanseite kommen. Hier sind Fingerspitzengefühl und schnelle Reaktionsfähigkeit gefragt. Ein regelmäßiges Monitoring kann dazu beitragen, im Vorfeld kritische Themen zu erkennen. - Die Veröffentlichung unbedachter Inhalte kann schnell nach hinten losgehen. - Ressourcen und Organisation: Social Media kennt keine Öffnungszeiten. MitarbeiterInnen müssen geschult, eine Strategie und ein Redaktionsplan erstellt werden. Budget für Social Media-Marketing sollte vorhanden sein. Eventuell sind Social Media-Guidelines notwendig. 4. Muss ich als Unternehmen in den sozialen Medien aktiv sein? Als Unternehmen sollte man sich zumindest die Frage stellen, ob es generell Sinn macht und welche Ziele man mit einem derartigen Engagement verfolgen möchte. Außerdem müssen nicht alle Kanäle besetzt, sondern diejenigen nachhaltig geführt werden, die am besten zu den eigenen Zielsetzungen und -gruppen passen. Wenn man sich für Social Media entscheidet, dann jedoch richtig und mit einer durchdachten Strategie!